ESTW-Neubauten sowie Stillegung von Stellwerken

Rund um die Technik der Bahn
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c-a-b
Kaiser
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Beitrag von c-a-b »

Mir fällt es eben speziell im Bereich Jettingen-Offingen auf, weil ich da immer wieder mal knipse. Das mit den halben Stunden vorher/nachher habe ich jetzt zwar nicht korrekt nachgemessen, aber manchmal kommt es durchaus hin. Zuvor mit der alten Signalisation war es eben wie gesagt üblich, dass grundsätzlich grün war, bis ein Zug in den entsprechenden Blockabschnitt einfuhr und nur so lange rot bis er wieder dort am andren Ende draussen war.

Nun kann ich, zumindest bei Mindelaltheim ist mir das vor kurzem genau so aufgefallen, zweierlei beobachten. Nach erfolgter Durchfahrt eines ICE in Richtung Ulm kurz rot, dann wieder kurz danach grün bis zum nachfolgenden FuggerExpress, etwa 25-30 Minuten später (je nach Verspätung beider Züge mal mehr mal weniger). Gleichzeitig allerdings in Richtung Augsburg nach dem ICE grundsätzlich rot bis der FuggerExpress nach Augsburg-München sich anmeldet und durchfährt, danach wieder grundsätzlich rot bis ein weiterer Zug sich ankündigt.

Hat das etwas damit zu tun, dass das ESTW nur bis Neuoffingen arbeitet und da verschiedene Stellwerktechniken ineinandergreifen? In Neuoffingen sitzt ja denke ich immer noch ein Fahrdienstleiter und regelt auch die einfädelnde Donautalbahn.

Weiter südlich bei Burgau bin ich immer etwas weiter weg beim knipsen, so dass mir die dortigen Signaleinstellungen nicht so präsent sind.
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Münchner U-Bahnfan
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Beitrag von Münchner U-Bahnfan »

ich habs im Bereich Gernlinden bis Olching schon ganz anders erlebt. Da geht des Signal teilweise erst 30 Sekunden oder noch weniger vor Zugdurchfahrt auf grün.
Systemfehler
Kaiser
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Beitrag von Systemfehler »

Zuvor mit der alten Signalisation war es eben wie gesagt üblich, dass grundsätzlich grün war, bis ein Zug in den entsprechenden Blockabschnitt einfuhr und nur so lange rot bis er wieder dort am andren Ende draussen war.
Ja, der klassische Selbstblock.
Wäre dort früher ein Zentralblock gewesen, dann wäre immer nur dann grün geworden, wenn ein Zug kommt.
dann wieder kurz danach grün bis zum nachfolgenden FuggerExpress, etwa 25-30 Minuten später
Hat das etwas damit zu tun, dass das ESTW nur bis Neuoffingen arbeitet und da verschiedene Stellwerktechniken ineinandergreifen? In Neuoffingen sitzt ja denke ich immer noch ein Fahrdienstleiter und regelt auch die einfädelnde Donautalbahn.
Ja und nein... also in Neuoffingen sitzt noch einer. Die von dir getätigten Beobachtungen haben allerdings nichts mit der Donautalbahn zu tun.

Was aber zu deinen Beobachtungen passen könnte:
Zwischen Burgau und Neuoffingen (genauer gesagt Mindelaltheim) gabs seit der Inbetriebnahme der ESTW-Erweiterung einen Softwarefehler; scheinbar gibts den immer noch: Das vorletzte Blocksignal zwischen MBGU und MNFG darf erst auf Fahrt gestellt werden, wenn der zuletzt gefahrene Zug in MNFG angekommen ist, sonst gibts eine Blockstörung zwischen MBGU und MNFG.
Um das zu vermeiden ist im nachfolgenden Block (vom Fdl) eine Befahrbarkeitssperre eingegeben, und diese Sperre muss vom Fdl erst umgangen werden. Und wenn halt zwei Züge hintereinander kommen (der ICE und der FuEx), dann wird das Signal halt gleich von Hand wieder auf Fahrt gestellt, wenn der ICE durch ist. Dann muss der Fdl für den FuEx 20-25min später nicht extra wieder dran denken, das Signal auf Fahrt zu stellen.

Wenn zwei Züge dicht hintereinander kommen, dann läuft der hintere meist auf und bekommt Hp0 an dem Signal.
Münchner U-Bahnfan @ 13 Jan 2012, 17:40 hat geschrieben:ich habs im Bereich Gernlinden bis Olching schon ganz anders erlebt. Da geht des Signal teilweise erst 30 Sekunden oder noch weniger vor Zugdurchfahrt auf grün.
Kann sein, dass die Zuglenkung auch erst so spät ansteuert... aber eigentlich sollte die Zuglenkung so früh ansteuern, dass der Tf noch das Vorsignal in Fahrstellung rechtzeitig wahrnimmt.

Oder es liegt daran, dass die Fdl im Bf Olching nicht an allen Signalen die Zuglenkung aktiviert haben, und die Durchfahrten Richtung München von Hand stellen. Halte ich für wahrscheinlicher. Somit haben die Fdl "das Sagen" welcher Zug zuerst fährt, und nicht die Zuglenkung...
Mal angenommen, zwei Züge fahren parallel auf HGV und NGV auf Olching zu, der Zug auf der HGV hat Verspätung und fährt in Pasing durch. Wäre dann blöd, wenn die Zuglenkung aufm NGV-Gleis eher zuschlägt und nach Pasing durchsteuert. Der Zug aufm HGV bremst dann im blödsten Fall von 230 auf Null runter, und hängt dann bis München Hbf hinterm Nahverkehr, der in Pasing noch nen Halt einlegt. So werden aus 10 mal schnell 15-18 Minuten Verspätung.
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c-a-b
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Beitrag von c-a-b »

Ah, Dankeschön für die Erläuterungen! Das würde einiges davon erklären! :)
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Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Also ich kenn genug Signale, die zwar noch grün werden, aber so knapp, dass man da höchstens im Verspätungsfall Vmax fährt, und auch nur bei trockenen Schienen. Wo ist eigentlich Moosach stadteinwärts der BÜ?

Heute erfahren, für dem Umbau der Werkhalle soll das Stellwerk RW im Betriebsbahnhof Pasing seinen strom zukünftig nicht mehr von der Halle, sondern vom RM beziehen.
Für die Zukunft ist geplant, alle drei Stellwerk in einem ESTW zusammenzufassen.
Nachts mit einem Tel besetzt, tagsüber mit Fdl und Ww.
Aber alle sind sich einig, dass die dann um 03:00-05:00 und 00:00-12:00 überfordert sein werden, vor allem RW hat am Vormittag schon Arbeit für zwei.
Systemfehler
Kaiser
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Beitrag von Systemfehler »

Den kompletten Bbf auf ein ESTW? OMG, das wird eine Katastrophe...
Ich war letztens mal am Nachmittag rum beim Fdl... da ist schon einiges los auf dem Stellwerk.

Und wenn man dann bei dem ganzen Rangiergeschäft noch ein ESTW draus macht, dann kannst gleich aufhören zum Rangieren, da wirst nimmer fertig...
Die Bedienhandlungen bei einem ESTW dauern einfach nun mal länger als eben mal schnell bei einem DrS60 (glaub ich, dass es ein 60er ist) in Rm oder dem mechanischen in Rw die Weichen bzw. Rangierfahrstraßen einzustellen...
Ich weiß nicht, ob es ein ESTW gibt, das speziell auf Rangiertätigkeiten ausgelegt ist, aber mit einem Siemens- oder Thales-ESTW wie ich sie aus der BZ kenne (nicht selber als Bediener) stelle ich mir das höchst kompliziert vor.

Ein weiterer Vorteil beim Rangiergeschäft ist, dass der Fdl vor Ort sieht was los ist...
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Vielleicht wird es auch was mit Drucktasten, auf jeden Fall soll es hier irgendwo am Gelände sein, aber der/die Fdl können ja trotzdem nicht alles überblicken. Vermutlich ein fensterloser Raum.
Wenn's da beim Fdl chaotisch ist, geh mal von neun bis elf zum RW.

Weiterer Punkt, mit RM und teils Fdl arbeiten wir mit hochhalten eines Arms als Fahrterlaubnis, kurze Wege und es geht schneller.

Die nächste Frage, werden die Handweichen in Ausfahrgruppe und Südgruppe auch umgebaut? Weiterhin haben die Gleise keinerlei Freimeldung bisher, Naja, würde bestimmt kommen, müssen.

Am Vormittag ist die Zweite immer damit beschäftigt, die Nachtzüge sowie den Salzburger mit zwei Wagen nach dem Steh unzudrehen, damit ist RW eigentlich ausgelastet, und dann kommen wir, die Erste, schau einfach mal zwischen neun und elf vorbei, hoffentlich gehts an dem Tag dann auch rund.

War der Fdl Adrian? Die anderen kenne ich nicht, Adrian ist halt auch auf den anderen Stws.

Edit: Naja, früher hätte man sich auch Laim nicht als ESTW vorstellen, war ja mal Europas größter Rangierbahnhof. Die Posthalle hatte ihr eigenes Stellwerk, und jetzt?
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Beitrag von Electrification »

Martin H. @ 13 Jan 2012, 20:03 hat geschrieben: Also ich kenn genug Signale, die zwar noch grün werden, aber so knapp, dass man da höchstens im Verspätungsfall Vmax fährt, und auch nur bei trockenen Schienen. Wo ist eigentlich Moosach stadteinwärts der BÜ?
Es gibt auch genug wo man deswegen immer wieder eine Beeinflussung bekommt und man gerade bei nassem Wetter nicht Vmax fahren kann bei höheren Geschwindigkeiten. Gerade wo Bü folgen sind die Zeiten so knapp gestaltet. Irgendwo hört das Entgegenkommen gegenüber dem Straßenverkehr doch mal auf! Etwas mehr Luft könnte manchmal schon sein.
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hmmueller
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Beitrag von hmmueller »

Martin H. @ 14 Jan 2012, 02:10 hat geschrieben: ...Wenn's da beim Fdl chaotisch ist, geh mal von neun bis elf zum RW....
Eine Frage, die etwas das Topic verlässt: Lt. ropix' Gleisplan ist das ja noch ein Krauss-Stw. Gibt es eine Chance, sozusagen ... ohne jetzt direkt ... ähem ... mhm ... dass danach auf meinem Fotoapparat Fotos davon wären? Vielleicht ist jemand genügend involviert, um mir eine PN dazu zukommen zu lassen! - das wäre großartig!

Harald M.

// Edit: Grammatik ...
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Die Organe der Bahnerhaltung sind ermächtigt, den Arbeitern zur Aneiferung angemessene Quantitäten von Brot, Wein oder Branntwein unentgeltlich zu verabfolgen. Nr. XXVII - Vorschriften für das Verhalten bei Schneefällen, K. k. Österreichische Staatsbahnen, Gültig vom 1. Oktober 1906; Artikel 14(5)
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jonashdf
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Beitrag von jonashdf »

Erwarte von dem Stellwerk nicht viel. Das sind nur Weichenhebel und ein kleines Drucktastenpult für 2 Signale und 2 Weichen. :)
Und einem Schaltpult für die Ra 11 Signale. Also keine Signalkurbeln oder dergleichen.
Stellwerk des Monats Dezember: Saulgrub, Fdl, mech E, IB 1950, AB 08.11.2007, zum Schluß nur Deckungsstelle für BÜ, nur 1 Dksig, Gegenrichtung Zp9
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Beitrag von Systemfehler »

Dafür haben die Weichen in dem Stellwerk eine Gleisfreimeldung. Die lassen sich nicht umstellen, wenn die Weiche noch besetzt ist.
Aber ansonsten ist das Stellwerk wirklich nicht unbedingt sehenswert...
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Die Weichen 334-340 nicht, die 339 wurde mal 2010 unter einer fahrenden Rangierfahrt umgedreht.
Außerdem gibt's eine Handweiche mit "w" dran, die abschließbar ist, fast alle Wartezeichen sind Gruppenwartezeichen.

Und einen kleinen Kasten für Schrankenbedienung gibt's auch.
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hmmueller
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Beitrag von hmmueller »

Danke für Infos!

Nur bin ich andernorts informiert worden, dass ich als Nicht-Bahner und ohne wirklichen Grund (außer, dass ich neugierig bin ...) da 0.0 Chance habe, reinzukommen und zu fotografieren :(
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Beitrag von Martin H. »

Nun dazu. Ja, leider, erst mal hast Du da drin sowieso nichts verloren, dazu liegt das Stw im eingezäunten Werksbereich. Ich selber bin bisher nur bis zur Schwelle vorgedrungen.
Eine Besichtigung würde ich nur bei maximal zwei der acht Stellwerker wagen, höchstens drei. Aber ich kenne deren Dienstpläne nicht und hab da draußen nur noch wenige Schichten, dann ist erst mal wieder Sense.

Und, vorher ganz vergessen, alle Weichen haben Weichenheizung, nur die zwei neuen elektrischen natürlich nicht.
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jonashdf
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Beitrag von jonashdf »

Außer du machst ein Praktikum bei DB Regio Oberbayern. :D
Damals konnte ich auch unseren Leiter überzeugen, da mal reinzuschauen. :)
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hmmueller
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Beitrag von hmmueller »

jonashdf @ 17 Jan 2012, 16:03 hat geschrieben:Außer du machst ein Praktikum bei DB Regio Oberbayern. :D
... ich muss es auch nicht übertreiben. [Angeberei - ha!]Immerhin hab zwei Dinge, die keiner von Euch hat!!!!! - mein Stellwerk (aber das wissen eh schon die meisten); und einen Schwager, der am ersten ESTW in Österreich (in Gänserndorf) Dienst getan hat. [/Angeberei - ha!] ;-)
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Beitrag von Systemfehler »

Keine direkte Inbetriebnahme eines ESTW, auch keine Stilllegung eines "herkömmlichen" Stellwerks, gehört aber trotzdem hier rein:

Heute Nacht beginnen die Arbeiten zum Abriss dieser Eisenbahn-Überführung. Im Zuge dieser Arbeiten wird auch das alte Tutzinger Stellwerksgebäude, das sich direkt neben dieser Brücke befindet, abgerissen.

Wer also nochmal ein Foto machen will, der sollte sich morgen beeilen (falls es nicht schon zu spät ist). Kann sein, dass schon heute Nacht begonnen wird, das Gebäude abzureißen, habe den Bauablauf nicht im Kopf.


In spätstens zwei Wochen ist das Stellwerksgebäude Geschichte.
Die neue Eisenbahn-Überführung wird übrigens neben der Strecke errichtet, und dann im Herbst (September glaube ich) im Rahmen einer Totalsperrung eingeschoben.
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Muss ich jetzt sagen Gott sei dank? Vor allem seit das ESTW in Betrieb ist - Aufwerten von Geschwindigkeiten - nerven diese 70 noch mehr, aber schade um das Stellwerk.
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Beitrag von Systemfehler »

Hats wegen der Brücke ne 70er La oder was?
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Wenn wir die gleiche meinen, ja. Bei dem alten Stellwerk mit den eingeschmissenen Scheiben. Die Weiche ist eine 100er Weiche. Ich kenne die Stelle noch von 2005 mit 100 km/h, dann kam eine vorübergehende La, dann kam das Ganze in den Fahrplan. Wenn man die Schilder und die Kilometrierung anschaut, betrifft es eindeutig die Brücke, stand anfangs auch in der La, bevor der Grund wegfiel.
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Beitrag von Electrification »

Martin H. @ 27 Mar 2012, 17:53 hat geschrieben: Wenn man die Schilder und die Kilometrierung anschaut, betrifft es eindeutig die Brücke, stand anfangs auch in der La, bevor der Grund wegfiel.
Typisch DB Netz, so kann man La-Stellen auch reduzieren, einfach in den Buchfahrplan einarbeiten...
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Beitrag von ropix »

Martin H. @ 27 Mar 2012, 10:23 hat geschrieben: Muss ich jetzt sagen Gott sei dank? Vor allem seit das ESTW in Betrieb ist - Aufwerten von Geschwindigkeiten - nerven diese 70 noch mehr, aber schade um das Stellwerk.
Also ich weiß nicht. Ganz abgesehen davon, dass das zum Schluss nur noch ein Bahnübergangswärter war. Um das Ding ist es nicht wirklich Schade. Das Innenleben hätte demnächst sowieso angesetzt die Weltherrschaft an sich zu reißen. Selbst sanieren wäre wohl teurer gekommen als Abreißen, alles auf den Sondermüll bringen und neu aufbauen. Dazu die sowohl für Eisenbahn als auch Autofahrer unglückliche Situation...

Da gibts in meinen Augen wirklich anderes zum hinterhertrauern.

Zum Beispiel letztes Wochenende, als das ESTW Bindlach den Stellwerken Harsdorf und Trebgast (beide Mech Nöll Kurbel) nach nur 111 Jahren Dienst den Todesstoß versetzt hat (angesichts der dort mittlerweile gefahrenen Zugdichte aber vermutlich auch nicht das verkehrteste. Angesichts der Ersatzteilelage für Jüdel-Kurbelwerke und Patentnachbauten ganz sicher nicht.
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Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Wie die Verkehrssituation da unterhalb des Bahndammes war, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Auch fand ich schade, dass vor einigen Jahren der riesige Ziegelbau da in der Nähe abgerissen wurde.

Ich fände es toll, in sowas zu wohnen, mein Favorit zur Zeit, weil in der Nähe der jetzigen Wohnung, ist das Stellwerk des Abzweigs Landsberger Straße, mit Panoramafenstern auf die Strecke und mit guter Verkehrsanbindung.
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Beitrag von Systemfehler »

In dem Stellwerk war ich mal irgendwann 2009 drin... glaub mir, da willst du nicht wirklich drin wohnen!!
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

In welchem? Will auch!
Mir geht es da eher um den Grundaufbau, Grundriss und Lage des Gebäudes sowie die Aussicht. Die Substanz und Verkeimung sowie kleine Mitbewohner stehen auf einem anderen Blatt.
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Beitrag von Systemfehler »

Martin H. @ 29 Mar 2012, 01:35 hat geschrieben:In welchem? Will auch!
Im Abzw Landsberger Straße.
Habe da ein paar betriebliche Unterlagen auf den neuesten Stand gebracht. Schließlich hätte das Stellwerk ja jederzeit besetzt werden können (was ich keinem Fdl gewünscht hätte!), also muss da ja alles passen.

Electrification @ 28 Mar 2012, 01:27 hat geschrieben:Typisch DB Netz, so kann man La-Stellen auch reduzieren, einfach in den Buchfahrplan einarbeiten...
Mal angenommen, es handelt sich bei der 70er-Stelle tatsächlich um die Brücke, und diese Langsamfahrstelle wurde tatsächlich in den Fahrplan eingearbeitet, was spricht denn dagegen?

Wenn man 2008 festgestellt hat "Eha, die Brücke ist marode, wir können hier jetzt nur noch 70 fahren", dann wird eine Langsamfahrstelle eingerichtet.
So weit so gut.
Dann wird man feststellen "Zefix, wir können das nicht auf die Schnelle beheben, die Brücke muss neu gebaut werden".
Also wird sich an die Planung einer neuen Brücke gemacht. Sowas dauert halt nun mal, unseren tollen Bau- und Verwaltungsvorschriften in Deutschland sei Dank.

Was spricht jetzt also dagegen, für die nächsten drei oder vier Jahre, bis die Brücke fertig ist, diese Langsamfahrstelle abzubauen, sie aus der La herauszunehmen, und stattdessen in das VzG (Verzeichnis zulässiger Geschwindigkeiten) zu übernehmen?? Wenn die neue Brücke da ist, wird die Geschwindigkeit wieder heraufgesetzt.
Wo ist da jetzt das Problem? 70 gefahren werden muss an der Stelle, egal wie. Aber Hauptsache erstmal mosern... :angry:

Und wenn die 70 nimmer in der La, sondern im VzG sind, dann ist das auch bei den Fahrzeiten berücksichtigt, somit lassen sich Züge mit den 70 planmäßig konstruieren, was der Pünktlichkeit zu Gute kommt. Ein verspäteter Zug, der dort 140 fahren könnte, aber wegen der La auf 70 muss, macht noch mehr Verspätung. Wenn dort auch im Fahrplan nur 70 vorgesehen sind, macht er keine zusätzliche Verspätung.

Außerdem, wenn die Lfst nur wegen der Brücke ist, dann können das maximal 100 oder 200m sein!
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Danke für die Information, erklärt auch, warum das seit dem ESTW verrammelt ist.

Ja, sind in der Tat nur 100 Meter, die PZB zwingt einen aber schon früher runter, und die 425 die dort auch fahren haben ja regelmäßig nur mittlere Zugart, so werden es schon mal mindestens 500 Meter mit 70.

So lange die Brücke dann auch tatsächlich mal repariert wird, ist ja alles gut, leider gibt es genügend Stellen, wo dann oft schon seit Jahren und Jahrzehnten langsamer gefahren wird.

Im Moment geht es wieder auf der Strecke, die hatte aber mal vor ein paar Jahren eine Phase, wo jeder Zug gut verspätet war. Da bringt es dann nix, wenn die 70 mit eingerechnet sind, der Gegenzug in Tutzing bekommt trotzdem noch eine Minute zusätzlich. Auch wenn durch das ESTW die Einfahrt mit 30 weggefallen ist.

Hat eigentlich nochmal wer Fotos gemacht? Um das geht's ja eigentlich.
Electrification
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Beitrag von Electrification »

Systemfehler @ 29 Mar 2012, 08:02 hat geschrieben: Mal angenommen, es handelt sich bei der 70er-Stelle tatsächlich um die Brücke, und diese Langsamfahrstelle wurde tatsächlich in den Fahrplan eingearbeitet, was spricht denn dagegen?
DB Netz macht das auch an anderen Stellen und hier müsste man schauen dass dieses Hindernis so schnell es geht beseitigt wird. Es gibt einfach zu viele Beispiele wo DB Netz einfach La-Stellen in den Buchfahrplan einarbeitet und dort nur weil man es nicht ausbessern will, da ja eine Generalsanierung vom Bund bezuschusst wird, während Ausbesserungsarbeiten auf eigene Rechnung durchgeführt werden.

Daher und ich wiederhole das gerne: Trennung von Netz und Betrieb, jetzt!
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Beitrag von Systemfehler »

Ja, die Inbetriebnahme der Fernsteuerung und Umschaltung der Herrschinger Strecke auf das ESTW Südwest dauern noch ein wenig, aber diese heutige Nachtschicht ist die letzte Schicht, in welcher die Betriebssteuerzentrale (BSZ) München läuft.
Mit Beginn der morgigen Frühschicht wird die BSZ endgültig abgeschaltet und somit Weßling und Herrsching dauerhaft örtlich besetzt (Freiham ist ja schon seit der IBN ESTW Pasing besetzt), bis die Strecke auf das ESTW Südwest in die BZ München geschaltet wird.

Somit geht nach über 30 Jahren (oder sinds bald 40? Keine Ahnung, wann die BSZ in Betrieb gegangen ist) eine Ära zu Ende.
PascalDragon
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Beitrag von PascalDragon »

Es ist zwar schon ein paar Jahre her, aber in einem gewissen Sinne ein kleines Kuriosum: Im Herbst 2009 wurde in Dießen (auf der Ammerseebahn) ein ESTW (ESTW-R, um genau zu sein) in Betrieb genommen (ich glaub von Scheidt&Bachmann), welches von Utting am Ammersee aus gesteuert wird, welcher selbst noch ein mechanisches Stellwerk (inklusive mechanischem Bahnübergang) hat. Das heißt der Fahrdienstleiter darf immer wieder zwischen Monitor und Stellwerkshebel/Bahnübergangskurbel hin und her wuseln (hab ich ihm gestern vom Fenster aus bei zugesehen).
In der Zwischenzeit ist auch noch Lagerlechfeld zu den von Utting aus gesteuerten Stellwerken hinzugestoßen.

Im Zusammenhang mit der Einführung des ESTW Dießen wurde der durch Riederau (zwischen Dießen und Utting gelegen) gebildete Block herausgenommen und zu einer Deckungsstelle für den (mechanischen) Bahnübergang am dortigen Bahnhof degradiert.

Gruß,
Sven
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