
[M] Fragen zur U-Bahn München
Ich finde, man kann den Plan der EU-Kommission auch positiv sehen.
Gerade hier im Forum wird doch oft die angebliche Verfilzung der MVG mit der Politik kritisiert. Es müssten also zumindest alle, die diese Kritik äußern, schonmal zufrieden sein, da die geplante Neuregelung ja genau das verhindern oder zumindest erschweren soll.
Außerdem mag München mit der derzeitigen Situation ja ganz gut fahren, aber die EU-Kommission muss eben alle Städte von Sizilien bis Nordschweden im Blick haben und kann keine Rücksicht auf Münchner Befindlichkeiten nehmen. Und wer weiß, wie die Situation anderswo aussieht. Vielleicht besteht da wesentlich mehr Handlungsbedarf.
Im übrigen ist ÖPNV ohnehin ein notorisch defizitäres Geschäft. Dass bei einer Ausschreibung die Interessenten wirklich Schlange stehen, halte ich nicht für ausgemacht.
So, hoffentlich artet das jetzt nicht in eine Diskussion über EU-Austritt und Euro-Krise aus
Gerade hier im Forum wird doch oft die angebliche Verfilzung der MVG mit der Politik kritisiert. Es müssten also zumindest alle, die diese Kritik äußern, schonmal zufrieden sein, da die geplante Neuregelung ja genau das verhindern oder zumindest erschweren soll.
Außerdem mag München mit der derzeitigen Situation ja ganz gut fahren, aber die EU-Kommission muss eben alle Städte von Sizilien bis Nordschweden im Blick haben und kann keine Rücksicht auf Münchner Befindlichkeiten nehmen. Und wer weiß, wie die Situation anderswo aussieht. Vielleicht besteht da wesentlich mehr Handlungsbedarf.
Im übrigen ist ÖPNV ohnehin ein notorisch defizitäres Geschäft. Dass bei einer Ausschreibung die Interessenten wirklich Schlange stehen, halte ich nicht für ausgemacht.
So, hoffentlich artet das jetzt nicht in eine Diskussion über EU-Austritt und Euro-Krise aus

Defizitär ist es nur ohne Subventionen.FR16 @ 12 Dec 2013, 01:07 hat geschrieben: Im übrigen ist ÖPNV ohnehin ein notorisch defizitäres Geschäft. Dass bei einer Ausschreibung die Interessenten wirklich Schlange stehen, halte ich nicht für ausgemacht.
Dauerhaft abwesend, und ich komme nicht mehr wieder.
Wieso, eine Ausschreibung müsste von Seiten des Aufgabenträgers, in diesem Fall also der Stadt München ja, vereinfach gesagt, lauten: "Ich möchte für meine Einwohner und Besucher Nahverkehr in dieser und jener Ausführung in diesem und jenem Umfang kaufen. Bitte einen Preis dafür angeben."FR16 @ 12 Dec 2013, 01:07 hat geschrieben: Im übrigen ist ÖPNV ohnehin ein notorisch defizitäres Geschäft. Dass bei einer Ausschreibung die Interessenten wirklich Schlange stehen, halte ich nicht für ausgemacht.
Und kaum ein Anbieter, der ein Angebot abgeben möchte, wird sein Angebot so formulieren, dass für Ihn zum Defizit führt. Die entscheidende Frage ist doch: Wie viel Geld möchte die Stadt München dafür ausgeben und was bekommt sie dafür an Leistung? Wenn der erste Parameter schon (wieder) zu niedrig angesetzt wird, braucht sich auch nach Vergabe über Ausschreibung nicht wirklich jemand über zu wenige und zu volle U-Bahnen, Trambahnen und Busse (für München) wundern.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
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Es braucht keinen EU-Austritt und keine Euro-Krise. Mir reicht es, wenn die EU-Kommission aufgelöst wird... und da ist die Sache mit den Ausschreibung des städtischen ÖPNV nur die Spitze des EisbergsFR16 @ 12 Dec 2013, 01:07 hat geschrieben:So, hoffentlich artet das jetzt nicht in eine Diskussion über EU-Austritt und Euro-Krise aus
Gruß,
Sven
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Sagen wir mal so:
Speziell in München kann angesichts der bereits sportlich-niedrigen Gehälter für MVG-Fahrer kaum noch das befürchtete Sozialdumping stattfinden. Ob ich da jetzt Fahrer für die MVG oder Baumann bin oder von Veolia, macht für mich als Fahrer keinen Unterschied aus.
Dass man die Wartung auch ohne Ausschreibungszwang offensichtlich verschlampen kann und ein Angebot auf Kante fährt, macht die MVG gerade prima vor.
Bei einer Ausschreibung müsste die Politik selbst Verantwortung übernehmen und das Angebot definieren und kann dann nicht mehr auf die "böse" MVG als Schuldigen zeigen, wenn das Angebot nicht passt.
Billiger muss es jedoch nicht wie erhofft werden, denn ein Unternehmen möchte auch Gewinne einfahren und der auch steuerlich interessante finanzielle Querverbund bei den Stadtwerken entfällt, mit denen der (geringe) Verlust beim Verkehr sogar noch steuerlich in Abzug gebracht werden konnte. Diese Möglichkeit hat die Stadt als Besteller dann nicht mehr.
Speziell in München kann angesichts der bereits sportlich-niedrigen Gehälter für MVG-Fahrer kaum noch das befürchtete Sozialdumping stattfinden. Ob ich da jetzt Fahrer für die MVG oder Baumann bin oder von Veolia, macht für mich als Fahrer keinen Unterschied aus.
Dass man die Wartung auch ohne Ausschreibungszwang offensichtlich verschlampen kann und ein Angebot auf Kante fährt, macht die MVG gerade prima vor.
Bei einer Ausschreibung müsste die Politik selbst Verantwortung übernehmen und das Angebot definieren und kann dann nicht mehr auf die "böse" MVG als Schuldigen zeigen, wenn das Angebot nicht passt.
Billiger muss es jedoch nicht wie erhofft werden, denn ein Unternehmen möchte auch Gewinne einfahren und der auch steuerlich interessante finanzielle Querverbund bei den Stadtwerken entfällt, mit denen der (geringe) Verlust beim Verkehr sogar noch steuerlich in Abzug gebracht werden konnte. Diese Möglichkeit hat die Stadt als Besteller dann nicht mehr.
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Gut - das mich war mehr rhetorisch-empathisch gemeint und daher ungenau formuliert, bin selbst keiner.JeDi @ 12 Dec 2013, 11:46 hat geschrieben: Doch. Bei Veolia, Baumann oder sonstigen Privaten verdienst du mehr als bei der MVG-Dumpingtochter.
Aber genau das ist die Krux inzwischen:
Wenn "ich" unbedingt Bus fahren will, dann lachen mich andere Unternehmen viel mehr an.
Wenn "ich" auf Schienen will, dann lacht mich insbesondere die S-Bahn an.
Und wenn "ich" irgend einen Schulabschluss habe und halbwegs motiviert bin und gerne Geld für meinen Lebensunterhalt verdienen möchte, dann lachen mich in München alle möglichen Arbeitgeber an, aber eben nicht die MVG.
Oh doch.ropix @ 11 Dec 2013, 23:42 hat geschrieben: Und ganz ehrlich - schlimmer als jetzt kanns auch nimmer kommen![]()
Mein Bahnjahr 2024
Zurückgelegte Strecke: 30.060 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 16,1 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 626 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 78 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 2,7% - Fahrtkosten: 10,6 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 87,5%
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Von dem Chaos der S-Bahn Berlin ist die MVG noch Meilenweit entfernt - was nicht heisst dass sie das nicht auch erreichen koennen. Es kann also noch schlimmer kommen. Wesentlich schlimmer.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Das Problem ist: Bei der S-Bahn Berlin hat man sich seitdem wieder um einiges verbessert und hat erkannt, wo die Probleme liegen und sie angepackt. Bei der MVG hält man sich die Hände vor die Augen, behauptet dass alles prima ist und steuert immer mehr in Richtung Chaos.Boris Merath @ 13 Dec 2013, 11:48 hat geschrieben: Von dem Chaos der S-Bahn Berlin ist die MVG noch Meilenweit entfernt - was nicht heisst dass sie das nicht auch erreichen koennen. Es kann also noch schlimmer kommen. Wesentlich schlimmer.
Was angenehmerweise beiden gemein ist: Die Öffentlichkeit scheint bei beiden Fällen irgendwie mitzukriegen, dass das gemeine Personal nichts dafür kann sondern in Anbetracht der Umstände eine gute Leistung vollbringt.
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
Otto von Bismarck
Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
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muß man halt den Unterhalt der U-bahntunnels mit ins Paket nehmen und schon wirst niemanden finden, der das stemmen kann....Dungeon @ 11 Dec 2013, 22:19 hat geschrieben: süddeutsche EU will Ausschreibung für U Bahn, Bus und Tram in München
Habt ihr das schon gelesen. Was die EU da mal wieder für schwachsinn vor hat !!!![]()
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Oder es meldet sich jemand, der einige Jahre lang Gewinne rauszieht und wenn er investieren muss lässt er die eigens gegründete Tochtergesellschaft eben pleite gehen. :ph34r:andreas @ 14 Dec 2013, 09:16 hat geschrieben:
muß man halt den Unterhalt der U-bahntunnels mit ins Paket nehmen und schon wirst niemanden finden, der das stemmen kann....
Mir ist ja immer noch nicht klar, wieso Städte all das, was sie selbst mit Steuermitteln aufgebaut und über 40 Jahre lang betrieben haben, auf einmal aufgeben sollen.
Das schafft schon die MVG nicht. Diese Aufgaben sind als BgA U-Bahnbau und -verpachtung nach wie vor bei den SWM angesiedelt, die alle anfallenden Verluste übernehmen. Deswegen kann die MVG ja "kostendeckend" arbeiten.andreas @ 14 Dec 2013, 09:16 hat geschrieben:muß man halt den Unterhalt der U-bahntunnels mit ins Paket nehmen und schon wirst niemanden finden, der das stemmen kann....
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War ja klar, dass das wieder irgendwo schöngerechnet wird... <_<FR16 @ 14 Dec 2013, 09:47 hat geschrieben: Das schafft schon die MVG nicht. Diese Aufgaben sind als BgA U-Bahnbau und -verpachtung nach wie vor bei den SWM angesiedelt, die alle anfallenden Verluste übernehmen. Deswegen kann die MVG ja "kostendeckend" arbeiten.
Gruß,
Sven
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Meilenweit? Das wage ich anzuzweifeln.Boris Merath @ 13 Dec 2013, 11:48 hat geschrieben: Von dem Chaos der S-Bahn Berlin ist die MVG noch Meilenweit entfernt - was nicht heisst dass sie das nicht auch erreichen koennen. Es kann also noch schlimmer kommen. Wesentlich schlimmer.
Beste Grüße usw....
Christian
Die drei Grundsätze der öffentlichen Verwaltung in Bayern:
1. Des hamma no nia so gmacht
2. Wo kamat ma denn da hi
3. Da kannt ja a jeda kemma
Christian
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Würde mich wundern. Da wird "nur" der Lack gereinigt und poliert, schadhafte Stellen ausgebessert und mit einem neuen Schutzlack versehen. Sieht aber aus wie neu.Domo @ 12 Jan 2014, 14:25 hat geschrieben: Oder die Züge werden neu lackiertGestern ein völlig neu lackiertes A-Fahrzeug auf der U6 gesehen.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
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Er ist in typischen MVG Farben lackiert worden, also grau und blau. Wie bei den C Zügen.Boris Merath @ 12 Jan 2014, 14:27 hat geschrieben: Würde mich wundern. Da wird "nur" der Lack gereinigt und poliert, schadhafte Stellen ausgebessert und mit einem neuen Schutzlack versehen. Sieht aber aus wie neu.
Das wäre ein schöner Schildbürgerstreich. Erst führt man mit dem B-Wagen eine neue Farbgebung ein und fängt an, die älteren A-Wagen umzulackieren. Dann hat man bald keine Lust mehr und belässt die neueren A-Wagen in der alten Farbgebung. Dann führt man mit dem C-Wagen wieder eine neue Farbgebung ein, verzichtet aber diesmal gänzlich darauf, ältere Fahrzeuge umzulackieren und fährt über ein Jahrzehnt lang fröhlich mit drei verschiedenen Farbgebungen herum. Und jetzt, wo der C2-Wagen vor der Tür steht und es den älteren A-Wagen an den Kragen geht, rafft man sich doch noch auf, die neueren A-Wagen umzulackieren...kometMUC @ 12 Jan 2014, 14:59 hat geschrieben:Das ist ja mal spannend - ein A-Wagen im C-Lack :huh:
Kann ich mir gar nicht so recht vorstellen, diese alte Form mit modernem Lack...
Und auch von Innenraum-Redesign hat man bei der U-Bahn München noch nie etwas gehört. Obwohl es vor allem die B-Wagen dringend nötig hätten. Anders ist es z.B. bei der U-Bahn Hamburg. Die DT3-Wagen, die dasselbe Alter haben wie die ersten Münchner A-Wagen, wurden alle redesignt, teilweise sogar schon zum zweiten Mal. Die A-Wagen hingegen nie.
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Es ist ja nicht so, dass man über sowas noch nie nachgedacht hätte...sbahnfan @ 12 Jan 2014, 20:26 hat geschrieben:Und auch von Innenraum-Redesign hat man bei der U-Bahn München noch nie etwas gehört. Obwohl es vor allem die B-Wagen dringend nötig hätten. Anders ist es z.B. bei der U-Bahn Hamburg. Die DT3-Wagen, die dasselbe Alter haben wie die ersten Münchner A-Wagen, wurden alle redesignt, teilweise sogar schon zum zweiten Mal. Die A-Wagen hingegen nie.