Rauchverbote (nicht nur) bei der Bahn

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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

TramPolin @ 19 Jul 2009, 11:37 hat geschrieben:Wenn es gegen die Kultur (TV- und Kinofilme) geht, hört auch bei mir der Spaß auf.
Stell Dir mal den hier ohne Kippe vor :P
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Beitrag von ET 423 »

TramPolin @ 19 Jul 2009, 11:37 hat geschrieben:Wenn Du das Volksbegehren der ÖDP meinst:
Richtig, darauf bezog ich mich, daher rege ich mich auch nicht über die Lockerung des Rauchverbots auf. Unsinnig fand ich allerdings schon immer die Raucherclubs und nein, ich bin in keinem Mitglied (gewesen). Eben weil es von außen überhaupt nicht ersichtlich war - was du ja auch kritisierst, wenn ich das richtig verstanden habe.
TramPolin @ 19 Jul 2009, 11:37 hat geschrieben:Dass Du Dich bei der Türkei aufregst, kann ich aber noch verstehen. Wenn es gegen die Kultur (TV- und Kinofilme) geht, hört auch bei mir der Spaß auf.
Genau, das ist das Nächste. Was die da teilweise machen ist mit Kanonen auf Spatzen schießen.
EasyDor @ 19 Jul 2009, 10:46 hat geschrieben: Aber wenn ich überhaupt keine Wahl hab (außer die zwischen Rauch oder Cocktail daheim) dann seh ich da keinen Nichtraucherschutz...
Hmm, komisch, ich habe dafür in allen größeren Lokalen nur noch ein Rauchverbot vorgefunden. Nahmhaft sei das Sausalitos am Marienplatz genannt - als eines von vielen Beispielen. ;)

Auf das abgeküpferte Geschreibsel vom Hotdoc gehe ich nicht weiter ein, ich denke, das ist verzeihbar. :)
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

ET 423 @ 20 Jul 2009, 02:39 hat geschrieben: Hmm, komisch, ich habe dafür in allen größeren Lokalen nur noch ein Rauchverbot vorgefunden. Nahmhaft sei das Sausalitos am Marienplatz genannt - als eines von vielen Beispielen. ;)
Es ist sicher vom konkreten Wohnort abhängig. Es gibt ja eine Reihe an Speiselokalen, die mit dem Rauchverbot gute Erfahrung gemacht haben. Dennoch kann man die vielen Raucherclubs, unter denen auch Speiselokale sind, nicht abstreiten.

In meiner näheren Umgebung haben sich praktisch alle Lokale in Raucherclubs umgewandelt, auch die Speiselokale. In einem der Lokale kommt man nur als Mitglied rein, wobei hier ein (ich glaube vierstelliger) Zifferncode reicht, der offenbar inzwischen Gemeingut ist. Wer ihn vergessen hat, lässt ihn von einem Gast, der bereits im Lokal drin ist, per Fensterkommunikation zurufen. In den anderen Lokalen gibt es größtenteils keine Mitgliedschaft oder sie wird nicht kontrolliert.

Ich kritisiere tatsächlich, dass bei vielen Lokalen außen nicht mal dransteht, dass sie Raucherclubs sind. Wenn Du Pech hast, setzt Du dich in ein (Speise!-)Lokal, da drinnen niemand raucht und auch keine Aschenbecher auf dem Tisch stehen. Dann kommen nach und nach Gäste dazu, von denen einige sich einen Aschenbecher ausgeben lassen und dann - man kann es erahnen - rauchen.

In der Speisekarte steht auch nichts von Raucherclub und erst vom Wirt erfährt man dann, ja, man sei Raucherclub (oder, da das Wort nicht so gut ankommt, wird teilweise auch gesagt, man sei Raucherlokal oder hier sei das Rauchen erlaubt). Das alles sind leider nicht mal Einzelfälle, und über solche Fälle, die ich selbst erleben dürfte, habe ich mich geärgert.

Ein Lokal, in dem einfach so das Rauchen erlaubt ist, darf es bis zum 1. August gar nicht geben. Selbst in einigen Anzeigen werben gewisse Lokale mit dem Satz "Bei uns darf man rauchen". Das Wort "Club" schreckt ab, da man meint, damit wären Formalitäten verbunden, also verzichtet man auf eine Nennung.

Wenn die Lokale wenigsten ihre Einrichtungen alle am Eingang mit "Raucherclub" gekennzeichnet hätten, hätte ich mich gar nicht so aufgeregt.

Schaun mer mal, wie es jetzt nach dem 1. August wird. Interessant wird sicher, wie sich die Einraum-Speiselokale verhalten, die derzeit Raucherclubs sind. Diese dürfen ja jetzt endgültig nicht mehr rauchen lassen. Aber ob sie sich daran halten?
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Beitrag von rautatie »

TramPolin @ 19 Jul 2009, 11:37 hat geschrieben: Leider habe ich in Bayern kaum mehr Lokale gefunden, in denen Rauchen verboten ist. so bleibt/blieb mir nur, in den meisten Fällen Lokale ganz zu meiden oder mich dem Rauch auszusetzen, das kann es aber auch nicht sein.
Nicht?

Merkwürdig - die meisten Lokale, in die ich gehe haben nach wie vor Rauchverbot.

Einige Lokale haben schon jetzt ein Qualmzimmer im Nebenraum eingerichtet - das ist für mich persönlich ok, solange ich dort nicht Platz nehmen muss.

In der Nähe meines Fitness-Studios gibts eine an sich ganz nette Kneipe, welche leider in einen Raucherclub umgewandelt wurde. Seitdem gehe ich eben nur noch dann dort hin, wenn Biergartenzeit ist. Aber allein der Weg durchs Gaststätten-Innere bis zur Toilette reicht mir schon, um möglichst schnell wieder nach draußen zu flüchten. Pure Raucherclubs meide ich - allein das blaue Hinweisschild aussen an der Tür ist für mich schon abschreckend...
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Beitrag von rautatie »

TramPolin @ 20 Jul 2009, 09:43 hat geschrieben: Wenn Du Pech hast, setzt Du dich in ein (Speise!-)Lokal, da drinnen niemand raucht und auch keine Aschenbecher auf dem Tisch stehen. Dann kommen nach und nach Gäste dazu, von denen einige sich einen Aschenbecher ausgeben lassen und dann - man kann es erahnen - rauchen.
Oh... Sowas ist mir bislang noch nicht passiert, obwohl ich häufig auswärts essen gehe.

Ich glaube, wenn ich diese Situation erleben würde, würde ich sobald wie möglich zahlen und gehen, und der Bedienung den Grund auch mitteilen.

Eine mir bekannte Kneipe führte übrigens vor einiger Zeit die Regel ein, dass ab 22 Uhr geraucht werden darf. Wir haben bei unserem letzten Besuch dann kurz nach 22 Uhr bezahlt, und haben beim Gehen dem Personal gesagt, dass wir wegen der beginnenden Raucherei nun gehen würden. Daraufhin meinte der Kellner, dass sich schon viele Nichtraucher beklagt hätten, dass aber der Gaststättenbetreiber auf der 22-Uhr-Regelung bestehen würde. Anscheinend spülen die Raucher mehr Geld in die Kassen.
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Beitrag von EasyDor »

rautatie @ 20 Jul 2009, 13:23 hat geschrieben: Daraufhin meinte der Kellner, dass sich schon viele Nichtraucher beklagt hätten, dass aber der Gaststättenbetreiber auf der 22-Uhr-Regelung bestehen würde. Anscheinend spülen die Raucher mehr Geld in die Kassen.
Ob das viele Wirte wirklich so unverklärt sehen... Gerade wenn sie selbst rauchen führen sie solche Regelungen ein, weil sie eben mit den Rauchern mehr sympathisieren als mit den Nichtrauchern.

Das unverschämteste was ich mir mal auf meine Frage nach dem Warum des Bestehens des Raucherclubs anhören musste (in dem ein paar Beträge früher von mir angesprochenen Billiard-Club) war:
"Damit das Personal zum Rauchen nicht so weit laufen muss."
Da hab ich nur noch den Kopf geschüttelt und mir weitere Kommentare aufgrund der Verbohrtheit von vielen Rauchern gespart.


Zum eigentlichen Thema Rauchen: Gibts eine Statistik wie viele Raucher wirklich rauchen WOLLEN und wie viele nur nicht mehr aufhören können?
Fast alle Raucher aus meinem Bekanntenkreis würden gerne aufhören wenn sie könnten...

Ich meine nämlich, wenn man das Nikotin langsam immer weniger lassen und die anderen suchtfördernden Stoffe sofort verbieten würde, sich das Problem relativ bald von alleine lösen würde...

Edit: Ich kaufe ein R...
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Beitrag von rautatie »

EasyDor @ 20 Jul 2009, 13:45 hat geschrieben: Zum eigentlichen Thema Rauchen: Gibts eine Statistik wie viele Raucher wirklich rauchen WOLLEN und wie viele nur nicht mehr aufhören können?
Fast alle Raucher aus meinem Bekanntenkreis würden gerne aufhören wenn sie könnten...
In meinem Bekanntenkreis gibts zwar fast keine Raucher, aber diejenigen Raucher, die ich kenne wollen in der Mehrzahl aufhören.

Demgegenüber steht aber eine Vielzahl (überwiegend) jugendlicher Raucher, die ihr Raucherdasein anscheinend nach wie vor für cool und sexy halten...
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Beitrag von TramPolin »

EasyDor @ 20 Jul 2009, 13:45 hat geschrieben:Zum eigentlichen Thema Rauchen: Gibts eine Statistik wie viele Raucher wirklich rauchen WOLLEN und wie viele nur nicht mehr aufhören können?
Fast alle Raucher aus meinem Bekanntenkreis würden gerne aufhören wenn sie könnten...
Ich habe zumindest mal gelesen, dass 50 % der Raucher, die mit dem blauen Dunst aufhören wollen, langfristig scheitern.
EasyDor @ 20 Jul 2009, 13:45 hat geschrieben:Ich meine nämlich, wenn man das Nikotin langsam immer weniger lassen und die anderen suchtfördernden Stoffe sofort verbieten würde, sich das Problem relativ bald von alleine lösen würde...
Das Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden und in der Gastronomie dient nach meinem Verständnis zum Schutz der Nichtraucher. O.k., das bestreitest Du nicht, viele Politiker reden aber auch von generellem Gesundheitsschutz. Ergo: Wenn Onkel Franz, der nicht mehr zu Hause rauchen darf, da Tante Hilde ganz kräftig was dagegen hat, nun auch nicht mehr in seiner Stammkneipe qualmen darf, dann wird er schon ganz aufhören.

Was Du nun forderst, wenn ich es richtig verstanden habe, sind phasenweise fallende Nikotin-Obergrenzen sowie ein Verbot der beigefügten Geschmacksstoffe, die nicht nur den Geschmack verbessern, sondern auch den Konsumenten schneller süchtig machen sollen.

Von einem Verbot - auch einem scheibchenweisen - halte ich nichts. Erstens kann man den Leuten nicht alles verbieten (wer raucht und niemand stört, der soll!) und zweitens kurbelt das nur den Schwarzmarkt an. Bereits 2006 kamen in Deutschland rund 20 % der Zigaretten vom Schwarzmarkt:

http://www.focus.de/finanzen/steuern/zigar...aid_103901.html

jetzt könnten es noch mehr sein, zumal eine Schachtel jetzt (in Kürze) am Automaten schon 5 EUR statt 4 EUR kostet.

http://de.biz.yahoo.com/17062009/12/preis-...ten-5-euro.html

Mit Steuererhöhung hat dies nichts zu tun (denn da gab's in letzter Zeit keine), sondern eher mit der raufgesetzten Mindest-Packungsgröße, aber auch die Produktionskosten sind gestiegen.

Mit jeder weiteren Preiserhöhung - v.a. etwaigen Steuererhöhungen - profitiert der Schwarzmarkt.

Ein schrittweises Verbot der Zigaretten dürfte auch an der Lobbyarbeit der Zigarettenindustrie scheitern.
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Beitrag von JNK »

TramPolin @ 20 Jul 2009, 14:24 hat geschrieben: Was Du nun forderst, wenn ich es richtig verstanden habe, sind phasenweise fallende Nikotin-Obergrenzen sowie ein Verbot der beigefügten Geschmacksstoffe, die nicht nur den Geschmack verbessern, sondern auch den Konsumenten schneller süchtig machen sollen.
Lobbyarbeit der Zigarettenindustrie scheitern.
Ich hab mal einen Test gesehen (ja,ja Hörensagen und graue Erinnerung), da hat man jungen Leuten statt Zigaretten richtigen Tabak zum Rauchen gegeben. Fanden die nicht so toll, "eklig", um es genau zu sagen.
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Beitrag von TramPolin »

JNK @ 20 Jul 2009, 14:29 hat geschrieben: Ich hab mal einen Test gesehen (ja,ja Hörensagen und graue Erinnerung), da hat man jungen Leuten statt Zigaretten richtigen Tabak zum Rauchen gegeben. Fanden die nicht so toll, "eklig", um es genau zu sagen.
Hab ich auch schon des Öfteren gelesen. Fairerweise muss man aber sagen, dass es da aber auch viele andere (wahrscheinlich die meisten) Produkte geben (Lebensmittel) dürfte, die unbearbeitet (ohne Geschmacksverstärker) niemand freiwillig konsumieren würde.

Der Unterscheid liegt vielleicht darin, dass die Förderung des süchtig machenden Charakters bei Zigaretten besonders perfide ist, da Zigaretten besonders schädlich sind. Durch die beigesetzten Stoffe werden ja die Glimmstängel offenbar noch schädlicher. Warum sollte die Zigarettenindustrie dies tun? Damit erreichen sie ja nur, dass ihre Kunden schneller wegsterben. Sie sollte doch eigentlich das Gegenteil wollen. Wie immer mal wieder zu hören ist, wollen sie das auch. Angeblich experimentiert die Zigarettenindustrie schon seit Urzeiten an erheblich weniger schädlichen Zigaretten. Man darf aber annehmen, dass diese Gesundheits-Zigaretten nie Marktreife bekommen haben.

Ach ja, auch rauchfreie Zigaretten wurden immer mal wieder angekündigt und auch vorgestellt, aber irgendwie war das alles nichts.
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Beitrag von TramPolin »

Rauchen und dafür erheblich mehr Rente kassieren - jetzt möglich:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,640808,00.html

:blink: :blink: :blink: :blink: :blink: Also jeder soll selbst entscheiden, was er seinem Körper antut, aber ich finde es doch ein wenig befremdlich, ausgerechnet das Rauchen nun auch zu versüßen.
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Beitrag von TramPolin »

ödp-Volksbegehren gegen Rauchen in Gaststätten in Bayern zugelassen

http://www.region-muenchen.de/index.php?si...yern-zugelassen
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

da bin ich ja mal gespannt

denk mal net, das der Landtag da zustimmt
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Beitrag von TramPolin »

Lazarus @ 23 Aug 2009, 01:02 hat geschrieben: da bin ich ja mal gespannt

denk mal net, das der Landtag da zustimmt
Das halte ich auch für fast ausgeschlossen, da das im Widerspruch zu aktuellen Politik wäre und mindestens in der FDP keine Unterstützung fände, in großen Teilen der CSU ebenso nicht.

Aber dann gibt es halt einen Volksentscheid.

Zunächst einmal müssen sich genug Leute eintragen, sonst geht gar nichts. Werden genug Unterschriften registriert, gibt es durchaus Chancen, dass beim wahrscheinlichen Volksentscheid ein absolutes Rauchverbot kommt.

Das Thema ist aber inzwischen ein wenig out, die Gemüter haben sich sowohl bei Rauchern als auch bei Nichtrauchern durch den am 1. August getroffenen Kompromiss etwas beruhigt. Damit aber genug Eintragungen zusammenkommen, wird m.E. eine gewisse mediale Präsenz benötigt.
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Beitrag von DumbShitAward »

Ich glaube vielmehr, dass das Bundesverfassungsgericht (wenn nicht schon das Bayerische Verfassungsgericht) das Ding kassiert. Der Passus, der indirekt den Raucherclub überhaupt erlaubte, wurde genau aus dieser Angst eingefügt. Dass das dann so ausgeschlachtet werden würde, war der bayer. Staatsregierung damals nicht klar (jedem anderen zwar schon, aber egal...).

Das grundlegende Problem ist in meinen Augen, dass man dadurch u.U. in den privaten Bereich hineinlangt. Klar, wir wissen alle, dass die Raucherclubs eigentlich nur pro forma private Veranstaltungen waren - allerdings, was ist mit Vereinsheimen, "echten" geschlossenen Gesellschaften wie z.B. Hochzeiten oder Geburtsagsfeiern? Da kann sich die ÖDP auf ihren christlichen Kopf stellen. Das zu verbieten würde einem Rauchverbot in der eigenen Wohnung annähernd gleichkommen. Das führt natürlich zur nächsten Frage: was ist eine "echte" geschlossene Gesellschaft? Eine Geburtstagsfeier in einer Kneipe, die für alle anderen außer denen auf der Gästeliste geschlossen ist? Ziemlich eindeutig, ja. Das treffen des Kegelclubs im Keller der Gaststätte? Wahrscheinlich schon. Ein Raucherclub? So wie wir ihn kennen, nein. Aber beweise das mal bzw. erstelle ein Gesetz, dass dem Einhalt gebietet.

Man könnte das natürlich über das Arbeitsrecht regeln: kein Mitarbeiter darf Tabakrauch ausgesetzt werden. Okay, dann haben wir abgetrennte Räume, die nicht bedient werden oder es wird in ausschließlich Inhabergeführten Kneipen munter weitergeraucht. In den meisten gut frequentierten Kneipen in den Städten holt man sich sein Bier inzwischen eh am Tresen...

Grosso modo würde sich, wieder einmal, kaum etwas ändern - außer, dass ein paar religiöse Trittbrettfahrer eine populistische Aktion abgezogen hätten.

Selbst als Nichtraucher verstehe ich das ganze Gejammer nicht. Ich finde es gut, wenn ich rauchfrei Essen kann. In Kneipen hat es mich eigentlich nicht so sonderlich gestört (klar, die Kleidung kannste am nächsten Tag waschen, aber wer zieht denn schon das Zeug, dass man in einer durchzechten Nacht an hatte nochmal an? Für alles andere gibt es ne Erfindung Namens Dusche), rauchfrei ist mir auch lieber, aber wenn jemand die Option der Raucherecke anbieten will, warum nicht? Auch im ICE hat mich das ganze niemals gestört. Wenn einer rauchen will, dann gabs da ein Raucherabteil (ich habe mich ab und an da selbst hingesetzt, wenn es nicht zu voll war, weil mir ein Raucher, der 10m von mir entfernt sitzt bedeutend lieber ist als eine Familie die ihre drei Kinder aber sowas von nicht im Griff hat. Übrigens: Kinderlärm ist z.B. bei Schulbusfahrern, Lehrern, etc. anerkannter Grund für vielerlei Berufskrankheiten). Zugegeben, für die Angestellten mag das sicherlich eine Belastung gewesen sein (für manche aber auch ein Segen), aber auch da hätte es sicherlich praktikable Lösungen gegeben.

Bayern hat derzeit ein relativ ordentliches Nichtraucherschutzgesetz (/= Raucherdiskriminierungsgesetz). Wer rauchfrei weggehen will, kann das. Wer rauchen will, kann das auch. Man belästigt sich nicht Gegenseitig und gut ists. Das die Bayerische Staatsregierung (auch aufgrund der letzten Entscheidungen des Verfassungsgerichts) sich zu einer sol idiotischen und rechtlich unklaren Regelung für Kneipen unter 70m² hinreißen hat lassen ist ein GANZ anderes Thema (Stichwort: "ich kann auch ne ganze Sau in kleinen Töpfen zubereiten...")

Nach zweimal hin und her glaube ich kaum, dass die ödp bei einer Abstimmung die nötige Stimmenzahl hinbekommen wird - das haben schon ganz andere Volksentscheide nicht gepackt (siehe Tempelhof, trotz massiver Unterstützung der Springerpresse). Jeder sollte sich selbst fragen (ganz gleich wie er zu dem Thema steht), warum in Bayern keine andere Partei so ein Ding abzuziehen versucht...
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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Beitrag von Didy »

DumbShitAward @ 23 Aug 2009, 01:36 hat geschrieben:In Kneipen hat es mich eigentlich nicht so sonderlich gestört (klar, die Kleidung kannste am nächsten Tag waschen, aber wer zieht denn schon das Zeug, dass man in einer durchzechten Nacht an hatte nochmal an?  Für alles andere gibt es ne Erfindung Namens Dusche)
Also ich bin grad nicht in der aktuellen Debatte drin und hab auch die Beiträge hier jetzt nur ansatzweise verstanden aufgrund der fortgeschrittenen Uhrzeit. Aber an dem Satz bin ich hängengeblieben, da muss ich kurz meine Meinung kundtun.

Erstens hat mich das teilweise schon in der Kneipe direkt gestört. Bei längeren Aufenthalten in Kneipen (die am Wochenende aufgrund hoher Besucherzahl natürlich auch recht stark verraucht waren) haben mir nach einiger Zeit die Augen gebrannt. Das hab ich seit Rauchverbot nicht mehr.

Und was die Kleidung angeht: Es gibt ja noch was andres als durchzechte Nächte. Nach ner halben Stunde Feierabendbier hat man in ner Raucherkneipe ja schon gestunken wie Sau. Das T-Shirt wirft man in die Wäsche, kein Ding. Aber ich kann ja nicht meine (Winter-)Jacke, mit der ich an Uni/Arbeit/... gehe, täglich waschen.
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Beitrag von TramPolin »

DumbShitAward @ 23 Aug 2009, 01:36 hat geschrieben:Das die Bayerische Staatsregierung (auch aufgrund der letzten Entscheidungen des Verfassungsgerichts) sich zu einer sol idiotischen und rechtlich unklaren Regelung für Kneipen unter 70m² hinreißen hat lassen
Es sind 75m².

Rechtlich sicherer es wäre für die bayerische Staatsreegierung natürlich gewesen, weiterhin keine Ausnahmen zuzulassen. Selbstverständlich sind jetzt Wirte benachteiligt, deren Kneipe unglücklicherweise einen halben Quadratmeter zu groß ist und/oder die aus baulichen Gründen keinen Nebenraum einrichten können. Ob hier Wirte klagen und Aussicht auf Erfolg haben, muss man abwarten.
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Beitrag von DumbShitAward »

Didy @ 23 Aug 2009, 01:08 hat geschrieben: Erstens hat mich das teilweise schon in der Kneipe direkt gestört. Bei längeren Aufenthalten in Kneipen (die am Wochenende aufgrund hoher Besucherzahl natürlich auch recht stark verraucht waren) haben mir nach einiger Zeit die Augen gebrannt. Das hab ich seit Rauchverbot nicht mehr.
Naja, das ist ja auch nur meine Sicht der Dinge und das eben deine, also keine Probleme ;)
Sage ja nicht, dass das kein Fortschritt ist - ich sehe nur das Problem bei agbetrennte nicht, stört ja keinen (Gast).

@ TramPolin

Okay, dann 75m² ;)

Das Problem ist aber ein bisschen grundlegender: einige Bundesländer hatten ja ein Gesetz, dass rauchen in abgetrennten Nebenräumen erlaubt. Erwartungsgemäß kam es ja zu der Entscheidung vor ca. 1 Jahr, dass das so nicht in Ordnung wäre, da die Einraumkneipen so erheblich benachteiligt werden würden (und das sind ja schon eher die Läden, wo 3/4 der Gäste Raucher sind). Daher rührt die Ausnahme für kleinere, einräumige Gaststätten, anders wärs garnicht verfassungskonform. Die einzige Alternative wäre eben ein totales Rauchverbot wie in Bayern im ersten Gesetz, wobei das Gericht ja auch die Raucherclubs als verfassungskonform erachtet hat.
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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Beitrag von LugPaj »

Ich werde das Volksbegehren unterstützen und mich eintragen.
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Beitrag von EasyDor »

Hmm... Und wo kann ich mich für das Volksbegehren einschreiben? Wird es da über die Stadt verteilt Möglichkeiten geben, oder eine Liste in nem Zimmerchen am Marienplatz wo man womöglich ne halbe Stunde anstehen muss?
Ich glaube eh, dass man es mit dieser Vorgehensweise niemals hinbekommt, dafür sind die Menschen zu bequem...
Was anderes wärs gewesen, wenn man die Einschreibefrist so gelegt hätte dass die Bundestagswahl hinein gefallen wäre und Listen in den Wahllokalen ausgelegt hätte. Aber das hat man wahrscheinlich (absichtlich) nicht getan. <_<
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

solche Listen in Wahllokalen auszulegen ist glaub ich rechtlich net erlaubt

bin aber grad net sicher
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Beitrag von TramPolin »

EasyDor @ 6 Sep 2009, 13:10 hat geschrieben: Was anderes wärs gewesen, wenn man die Einschreibefrist so gelegt hätte dass die Bundestagswahl hinein gefallen wäre und Listen in den Wahllokalen ausgelegt hätte. Aber das hat man wahrscheinlich (absichtlich) nicht getan.  <_<
Das wäre kaum zulässig und auch eine ziemliche Beeinflussung. Da würde praktisch jedes Volksbegehren die erforderliche Stimmenanzahl kriegen, wenn einem die Liste zum Einschreiben quasi im Wahllokal in die Hand gedrückt werden würde.

Gegenüber den Volksbegehren, die in eine Zeit fallen, in der keine Wahlen (weder Kommunal- noch Landtags-, noch Bundestagswahl, noch Europawahl) stattfinden, wäre dies auch ziemlich unfair.

Edit: Lazarus war schneller
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Beitrag von LugPaj »

EasyDor @ 6 Sep 2009, 13:10 hat geschrieben: Was anderes wärs gewesen, wenn man die Einschreibefrist so gelegt hätte dass die Bundestagswahl hinein gefallen wäre und Listen in den Wahllokalen ausgelegt hätte. Aber das hat man wahrscheinlich (absichtlich) nicht getan. <_<
Schon bei einem moeglichen Transrapidbegehren wurde das diskutiert und fuer rechtlich illegal befunden. Ein Volksbegehren hat absichtlich diese Huerde, dass sich eben ein Teil der Bevoelkerung aufraffen muss und aktiv werden muss. Wenn das ein Volksbegehren nicht schafft, ist es wohl kein Begehren des Volkes.
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Beitrag von TramPolin »

New York plant Rauchverbot im Freien

Während in Bayern das Rauchverbot wieder gelockert wurde, plant New York nun das Gegenteil. Dort ist das Rauchen in öffentlichen Räumen und am Arbeitsplatz bereits verboten. Nun soll auch noch in Parks, auf Spielplätzen, Stränden und in anderen Erholungsgebieten bald ein Rauchverbot gelten. Außerdem soll die Tabaksteuer erhöht werden. Nach Einführung des Rauchverbots 2002 ist die Zahl der Raucher bereits von 21,5 auf 16,9 Prozent zurückgegangen (Zahl von 2007).

Die Tabakindustrie spricht sich zumindest für diejenigen Orte, an denen sich nicht überwiegend Kinder aufhalten, gegen neue Rauchverbote aus.

In bestimmten Orten der USA gibt es bereits ein Rauchverbot in Parks, auf Spielplätzen und Stränden.

http://www.heise.de/tp/blogs/6/145301

Die Leserkommentare zu dem Heise-Artikel sind unterschiedlich. Ich möchte euch ein paar nicht vorenthalten:

"Aber jeder darf mit Waffen in der Gegend rumballern"

Das Rauchen im Freien zu verbieten sei ein bischen über das Ziel hinausgeschossen.

Die Müllmenge werde sich verringern.

Das Rauchen solle auch auf die Highways ausgedehnt werden. Hier fordert ein Leser gar, das Werfen von glühenden Zigaretten aus dem Auto mit Peitschenhieben zu bestrafen (m.E. ist das der unqualifizierteste Kommentar, den ich je zu dem Thema gelesen habe; o.k., gehen wir mal davon aus, dass der Kommentator das nicht ernst meint).

Die USA wären nun fast eine Diktatur, es stellt sich die Frage, was aus dem freien Land geworden sei.

16.9 % seien ein guter Anfang.
Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

An Kindersüielplätzen (und auch Stränden) kann ich das schon verstehen. Hier ist es ja nicht nur ein Problem des Rauches der gesundheitsschädlich ist, sondern auch der Stummel, den Kinder in dem Mund nehmen und verschlucken könnten und am Strand der Umwelt, da die keinenfalls umweltverträglichen Filter direkt ins Meer gespült werden.

Und machen wir uns nichts vor, die große Mehrzahl der Raucher wirft ihre Stummel ziemlich achtlos irgendwo hin (oder drückt ihn am Strand einfach 2 cm in den Sand) wenn nicht direkt daneben ein Mülleimer mit Aschenbecher steht.

Hier wird eine weitere Konsequenz daraus gezogen, dass sich die Raucher seit Jahrzehnten aufführen als wären sie alleine auf der Welt. (Wesentlich) mehr Rücksicht wäre deutlich angebrachter und hätte solche Gesetze überflüssig gemacht.
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Beitrag von TramPolin »

Hot Doc @ 16 Sep 2009, 14:32 hat geschrieben: An Kindersüielplätzen (und auch Stränden) kann ich das schon verstehen. Hier ist es ja nicht nur ein Problem des Rauches der gesundheitsschädlich ist, sondern auch der Stummel, den Kinder in dem Mund nehmen und verschlucken könnten und am Strand der Umwelt, da die keinenfalls umweltverträglichen Filter direkt ins Meer gespült werden.

Und machen wir uns nichts vor, die große Mehrzahl der Raucher wirft ihre Stummel ziemlich achtlos irgendwo hin (oder drückt ihn am Strand einfach 2 cm in den Sand) wenn nicht direkt daneben ein Mülleimer mit Aschenbecher steht.

Hier wird eine weitere Konsequenz daraus gezogen, dass sich die Raucher seit Jahrzehnten aufführen als wären sie alleine auf der Welt. (Wesentlich) mehr Rücksicht wäre deutlich angebrachter und hätte solche Gesetze überflüssig gemacht.
Das ist nun aber auch eine Pauschalisierung. O.k., du schreibst unscharf "die große Mehrzahl". Es gibt viele rücksichtslose Raucher, genauso, wie man im Straßenverkehr auf viele rücksichtslose Radfahrer, Autofahrer, Motorradfahrer, Fußgänger usw. trifft.

Wenn man etwas generell verbietet, bestraft man auch diejenigen mit, die sich rücksichtsvoll verhalten. Ein Rauchverbot im Freien kann m.E. nicht die Antwort auf den Zigarettenstummel-Müll sein. Dann müsste man Flaschen, Dosen und viele weitere Produkte, die zu mehr oder weniger gefährlichen Müll führen, ebenso einem Verbot unterziehen.

Die Antwort der Politik ist immer nur Verbote, Verbote, Verbote. In München ist es jetzt der Alkohol in U-Bahn-Zügen und U-Bahnhöfen.

Ich frage mich, warum die EU nach dem Glühlampenverbot noch nicht auf die Idee gekommen ist, Flaschen und Gläser zu verbieten. Es werden viele Leute durch Flaschen und Gläser verletzt. Warum schreibt man nicht Plastikflaschen und Plastikbecher vor? Ich kann mit gut vorstellen, dass einie Tages sogar der Vorschlag kommt. Die Winzer werden wohl am lautesten protestieren - Wein in Plastikflaschen: unvorstellbar.

Ich bin für ein konsequentes und ausnahmsloses Rauchverbot in Gaststätten und Kneipen. Damit sich niemand, der entweder aus Spaß oder Notwendigkeit in ein Lokal geht, dem stinkenden und gesundheitsschädlichen Qualm aussetzen muss. Das Rauchverbot im Freien sehe ich als Umerziehungsmaßnahme. Es sollen noch weniger Leute rauchen. Daher als Zusatzmaßnahme eine erneute Erhöhung der Tabaksteuer, die in New York ohnehin schon astronomisch hoch ist.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

TramPolin @ 16 Sep 2009, 15:19 hat geschrieben:Die Winzer werden wohl am lautesten protestieren - Wein in Plastikflaschen: unvorstellbar.
Noch schlimmer finde ich Bier in Platikflaschen (oder Dosen). :ph34r:

Zum Rauchverbot im Freien:

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Beitrag von TramPolin »

Autobahn @ 16 Sep 2009, 15:51 hat geschrieben:Noch schlimmer finde ich Bier in Platikflaschen (oder Dosen).  :ph34r:
Ich möchte gar nicht wissen, wie hoch (gering) der Anteil von Bier in Flaschen inzwischen ist. Daher wäre der Protest eher gering, wenn man Plastik nun nicht nur einsetzen, sondern auch noch vorschreiben würde.

Auch von einem Wein in Plastikflaschen habe mal gehört. Hier liegt der Unterschied darin, dass dies wohl eine absolute Ausnahme ist. Richtige Weinliebhaber würden auf die Barrikaden gehen, wenn das mal im großen Stil umgesetzt oder gar vorgeschrieben wird.
Autobahn @ 16 Sep 2009, 15:51 hat geschrieben:Zum Rauchverbot im Freien:

Frei nach Asterix: "Die Spinnen, die Amis!"
Es ist wirklich schade, dass jeder Staat wohl bestimmte Verrücktheiten hat. Es gibt so viele tolle Dinge in den USA, andererseits eine erschreckend hohe Anzahl an Dingen, die in Europa für große Verwunderung sorgen. In Deutschland ist es ebenso.

Aber zurück zum Rauchen: In New York fährt man zweigleisig beim Kampf um den Qualm. Man verhängt zum einen Rauchverbote. Zum anderen wurde die Tabaksteuer im Vergleich zu anderen Bundesstaaten besonders stark erhöht. Eine Packung Zigaretten kostet in New York jetzt schon fast 10 Dollar und jetzt will man noch einmal erhöhen.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

TramPolin @ 16 Sep 2009, 16:16 hat geschrieben:Ich möchte gar nicht wissen, wie hoch (gering) der Anteil von Bier in Flaschen inzwischen ist. Daher wäre der Protest eher gering, wenn man Plastik nun nicht nur einsetzen, sondern auch noch vorschreiben würde.
Der Absatz von Flaschenbier ist traditionell wesentlich höher, als von Faßbier. In den letzten Jahren hat sich das Verhältnis noch weiter zu Gunsten des Flaschenbierabsatzes verschoben.

Bier in Plastikflaschen geht gar nicht, weil das Material nicht ausreichend vor UV Strahlen schützt (daher sind auch alle Bierflaschen nicht aus klarem (meist braunem) Glas - die mexikanische Plörre ist kein Bier ;) ) und diese UV-Schutz ist wichtig für die Qualität des Bieres. Zudem sondern die PET-Flaschen irgendwelche Stoffe ab und wenn die ins Bier gelangen, ist dies ein Verstoß gegen das Reinheitsgebot von 1516

Bei einer EU-Verordnung, Bier nur noch in Plastikflaschen abfüllen zu lassen, würde ich zum Osama Bin Laden des Bundesbierschutzes :D

Aber wieder zurück zum Rauchverbot außerhalb geschlossener Räume. In Deutschland ist es sinnvollerweise verboten, im Wald zu rauchen (März - Oktober). Man wird sicher noch andere, eng definierte Bereiche finden, wo ein Rauchverbot sinnvoll ist. Aber ein generelles Rauchverbot "an der frischen Luft" schießt doch weit über das Ziel hinaus. Das weiter oben genannte Beispiel der Highways (da sitzt der Raucher ja nicht einmal an der frischen Luft, sondern in seinem Auto) gehört dazu. Folgt vielleicht als nächstes, dass man nicht mehr in seiner Wohnung bei geöffnetem Fenster rauchen darf? In einigen Nichtraucherforen (in Deutschland!) wird das gefordert!
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Beitrag von TramPolin »

Autobahn @ 16 Sep 2009, 19:28 hat geschrieben: Bier in Plastikflaschen geht gar nicht, weil das Material nicht ausreichend vor UV Strahlen schützt (daher sind auch alle Bierflaschen nicht aus klarem (meist braunem) Glas - die mexikanische Plörre ist kein Bier ;) ) und diese UV-Schutz ist wichtig für die Qualität des Bieres. Zudem sondern die PET-Flaschen irgendwelche Stoffe ab und wenn die ins Bier gelangen, ist dies ein Verstoß gegen das Reinheitsgebot von 1516
Dann musst Du mal zum Einkaufen in den Penny. Da gibt's Bier meines Wissens nur noch in Plastikflaschen oder zumindest fast ausschließlich.

Wenn das "nicht geht" (was von Dir weniger funktionstechnisch, sondern mehr geschmackssensorisch gemeint sein dürfte) und "ein Verstoß gegen das Reinheitsgebot" ist, dann frag ich mich, warum inzwischen so viel Bier (legal) in Plastikflaschen verkauft wird.
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