Inwiefern? Das Risiko hast du heute auch durchaus schon, grade auf Strecken wie Berlin-Hamburg.GSIISp64b @ 6 Jan 2014, 00:05 hat geschrieben: Wenn man die einführt, dann darf man Reservierungen natürlich umgekehrt auch nur mit Fahrkarten verkaufen, und das Sparpreissystem ist auch für die Tonne, weil dann 29er als Luftbuchungen missbraucht werden.
Bahn-Bashing in den Medien
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Vor 30 Jahren bin ich häufiger mit dem IC gefahren. Manchmal bin ich während der ganzen Fahrt im Speisewagen geblieben, weil ich dort meine Zeitung auf den Tisch legen konnte und sie nicht in der Hand halten musste. Außerdem hatte ich immer eine Tasse Kaffee (aus Porzellan, nicht einen Pappbecher) auf dem Tisch. Es waren angenehme Reisen.
Als ich vor einiger Zeit mal wieder mit einem IC gefahren bin, war ich arg enttäuscht. Es war nicht mehr der gleiche Komfort wie damals. Ich weiß es nicht genau, aber die Wagen sahen anders aus, als ich sie in Erinnerung hatte. Mir hat jemand von der Bahn erzählt, dass es ehemalige Wagen des Interregio waren, mit denen ich vor 20 Jahren auch mal gefahren bin. Die waren weniger komfortabel.
Der Wartungszustand scheint auch nachgelassen zu haben, dann die Sitze waren im wahrsten Sinne des Wortes "durchgesessen". Da ist ein neuer Doppelstockwagen in einem Regionalexpress angenehmer.
@ 146225
Ich stehe auch nicht gern in einem öffentlichen Verkehrsmittel, darum reserviere ich im Fernverkehr grundsätzlich. Dafür bin ich gern bereit, einen Zuschlag zu zahlen. Beim ICE buche ich grundsätzlich einen Fensterplatz mit Tisch (siehe oben, wegen der Zeitung). Wenn der gewünscht Platz nicht verfügbar ist, weiche ich auch auf einen Platz am Gang aus oder wähle ich eine andere Verbindung.
Für mich bedeutet Zug fahren nämlich "Reisen" und nicht "transportiert werden". Das habe ich im Nah- und Regionalverkehr mehr als zur Genüge.
Als ich vor einiger Zeit mal wieder mit einem IC gefahren bin, war ich arg enttäuscht. Es war nicht mehr der gleiche Komfort wie damals. Ich weiß es nicht genau, aber die Wagen sahen anders aus, als ich sie in Erinnerung hatte. Mir hat jemand von der Bahn erzählt, dass es ehemalige Wagen des Interregio waren, mit denen ich vor 20 Jahren auch mal gefahren bin. Die waren weniger komfortabel.
Der Wartungszustand scheint auch nachgelassen zu haben, dann die Sitze waren im wahrsten Sinne des Wortes "durchgesessen". Da ist ein neuer Doppelstockwagen in einem Regionalexpress angenehmer.
@ 146225
Ich verstehe Deine Haltung nicht. Was stört Dich daran, das manche Kunden einen Sitzplatz wünschen? Ist es die Tatsache, dass sie Dir einen Sitzplatz wegnehmen (könnten)?Meine Meinung zu Reservierungen ist ohnehin bekannt, ich würde diesen nervigen Bullshit von heute auf morgen entweder abschaffen oder pauschal 25,- € verlangen.
Ich stehe auch nicht gern in einem öffentlichen Verkehrsmittel, darum reserviere ich im Fernverkehr grundsätzlich. Dafür bin ich gern bereit, einen Zuschlag zu zahlen. Beim ICE buche ich grundsätzlich einen Fensterplatz mit Tisch (siehe oben, wegen der Zeitung). Wenn der gewünscht Platz nicht verfügbar ist, weiche ich auch auf einen Platz am Gang aus oder wähle ich eine andere Verbindung.
Für mich bedeutet Zug fahren nämlich "Reisen" und nicht "transportiert werden". Das habe ich im Nah- und Regionalverkehr mehr als zur Genüge.
Hatten wir schon gefühlte 500 mal: Wenn bei einer Reservierungspflicht genügend Leute dauernd München-Augsburg und München-Ingolstadt fahren und reservieren, kannst Du wochenlang keine einzige Fahrkarte (okay, realistischer: eine gemessen an der potenziellen Nachfrage viel zu geringe Zahl an Fahrkarten) mehr von München nach Frankfurt, Köln, Leipzig, Berlin oder Hamburg verkaufen. Die Kurzstreckenreisenden könnnen Dir da den Markt komplett zerschiessen. Von Gängelung und Verkomplizierung mal abgesehen, wenn der Kunde um 15:00 Uhr fahren will, will er nicht hören, dass der nächste Zug mit einer freien Fahrkarte bis Köln um 21:30 verkehrt.GSIISp64b @ 5 Jan 2014, 22:30 hat geschrieben: ...weil der Zugbegleiter jeden, der auf einem reservierten, aber freien Sitzplatz sitzt, mit dem Flammenwerfer angreift?
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
Nein, es ist die Tatsache, dass heutzutage es wirklich genug Leute gibt, die noch den letzten Schwachsinn an Kurz- und Kürzeststrecken im Fernverkehr reservieren müssen, und dann aber nicht in der Lage sind, mit ihrer Reservierung auch sachgerecht umzugehen. Wer bei 20 Minuten Fahrzeit > 10 Minuten davon braucht, um seinen reservierten Sitzplatz zu suchen, der hätte es auch gleich bleiben lassen können. Und genau diese Phänomene werden eher schlimmer als besser, denn Vokabular wie Wagenstandanzeiger, Wagennummern, Abschnittskennzeichnungen und ähnliches scheinen Bücher mit 7 Siegeln zu sein bzw. sind im Facebook und ähnlichem wohl noch nicht aufgetaucht. Und ich habe wirklich keine Lust mehr, bei gefühlt zwischenzeitlich jeder dritten Fernzugnutzung mindestens einem dieser Helden erklären zu müssen, dass er seinen angeblichen Anspruch auf den Platz, auf dem ich sitze, knicken kann, wegen "dies ist nicht ihr Zug" - "diese Reservierung ist erst für übermorgen" - "diese Reservierung ist für die Strecke ganzwoanders" - "dies ist nicht ihr Wagen" - "Platz 47 ist am anderen Wagenende" oder eine Kombination aus mehreren dieser Faktoren. Das, verbunden mit hektischem fünf-mal-durch-den-Zug-gerenne und 14 lauten, panischen Nachfragen, ob der Wagen 27 sich vielleicht seit den letzten 10 km doch irgendwo anders im Zugverband befinden könnte, ist definitiv ein neuzeitliches Problem - übrigens immer schön garniert mit der Ansage, dass man sich ja nicht auskennt, weil man ja nie mit der Bahn fährt und "man" ja weiß, wie schlecht das bei der Bahn doch alles ist - und mindert meinen Komfort beim Reisen ganz erheblich. Die Generation "Navi" ist ja ohnehin bereits 15 Minuten nach Zugabfahrt am Heimatbahnhof hilf- und orientierungslos, hat null Geografiekenntnisse und stellt diese eigene Ahnungslosigkeit auch lautstark für alle Mitmenschen zur Schau, auch wenn diese Mitmenschen das vielleicht gar nicht hören wollten.Hans Mayerson @ 6 Jan 2014, 00:54 hat geschrieben: Ich verstehe Deine Haltung nicht. Was stört Dich daran, das manche Kunden einen Sitzplatz wünschen? Ist es die Tatsache, dass sie Dir einen Sitzplatz wegnehmen (könnten)?
Vor allem entwerten solche "Events" dann das Produkt Reservierung mal insoweit, als dass es nicht mehr mit Maß und Ziel gebraucht werden kann. Das jemand, der von München nach Berlin -oder ähnlich lange Strecken- fährt, gerne einen Sitzplatz hätte, kann ich sehr wohl nachvollziehen, und für solche Relationen ist die Reservierung auch mal ursprünglich erfunden worden. Es läge in der Hand von DB Vertrieb, hier die Vertriebskanäle so zu steuern, dass es nicht nur blind nach Masse an verkauften Reservierungen geht, sondern dem Kunden dieses Produkt wieder für die Züge und die Strecken empfiehlt, wo es tatsächlich auch sinnvoll ist. So wie einst, als der erfahrene Eisenbahner am Schalter der Tante Käthe auf Verwandtenbesuch nicht nur die Fahrkarte von Karlsruhe nach Lübeck ohne Sparpreislotto, Zugbindungen und anderen Quatsch verkaufen durfte und auch konnte, sondern ihr auch beratend erläutern konnte, dass sie für den IC von Karlsruhe bis Mannheim eher keine Reservierung braucht, aber natürlich gerne eine für den IC von Mannheim bis Hamburg bekommt.
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Das war ein ARkimbz, also "nur" ein BordBistro, kein BordRestaurant, denn das wäre ein WRmz.Hans Mayerson @ 6 Jan 2014, 00:54 hat geschrieben:Als ich vor einiger Zeit mal wieder mit einem IC gefahren bin, war ich arg enttäuscht. Es war nicht mehr der gleiche Komfort wie damals. Ich weiß es nicht genau, aber die Wagen sahen anders aus, als ich sie in Erinnerung hatte. Mir hat jemand von der Bahn erzählt, dass es ehemalige Wagen des Interregio waren, mit denen ich vor 20 Jahren auch mal gefahren bin. Die waren weniger komfortabel.
Wer ein ein BordRestaurant Wert legt, sollte sich vor der Fahrt über die Wagenreihungen informieren: fernbahn.de.
Leider erhalten ARkimbz und Bimz kein IC-Mod, obwohl sie es am dringensten nötig hätten.Der Wartungszustand scheint auch nachgelassen zu haben, dann die Sitze waren im wahrsten Sinne des Wortes "durchgesessen". Da ist ein neuer Doppelstockwagen in einem Regionalexpress angenehmer.
Vielleicht sollte man Revervierungen erst ab 100 Km Fahrt im jeweiligen Zug ermöglichen, oder unter 100 Km entsprechend teurer machen.146225 @ 6 Jan 2014, 06:03 hat geschrieben:Wenn bei einer Reservierungspflicht genügend Leute dauernd München-Augsburg und München-Ingolstadt fahren und reservieren, kannst Du wochenlang keine einzige Fahrkarte (okay, realistischer: eine gemessen an der potenziellen Nachfrage viel zu geringe Zahl an Fahrkarten) mehr von München nach Frankfurt, Köln, Leipzig, Berlin oder Hamburg verkaufen. Die Kurzstreckenreisenden könnnen Dir da den Markt komplett zerschiessen.
Überhaupt macht reservieren für mich nur dann Sinn, wenn man gezielt den Wunschplatz buchen kann (in meinem Fall erster Sitz in Fahrtrichtung links, vorne im ersten Wagen). Bei Fahrtrichtungswechseln würde ich für den weiteren Teilabschnitt auch einen anderen Sitz reservieren, da ich das Zugende wechsle um wieder vorne zu sitzen.
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Das wird heute (wieder) tatsächlich gemacht - ist in dem Fall allerdings blödsinn. Nachdem die jeweils zweite Reservierung eh gratis ist, kann man da auch gleich alles reservieren.146225 @ 6 Jan 2014, 06:24 hat geschrieben: So wie einst, als der erfahrene Eisenbahner am Schalter der Tante Käthe auf Verwandtenbesuch nicht nur die Fahrkarte von Karlsruhe nach Lübeck ohne Sparpreislotto, Zugbindungen und anderen Quatsch verkaufen durfte und auch konnte, sondern ihr auch beratend erläutern konnte, dass sie für den IC von Karlsruhe bis Mannheim eher keine Reservierung braucht, aber natürlich gerne eine für den IC von Mannheim bis Hamburg bekommt.
...oder einfach unter intercity.de.218 466-1 @ 6 Jan 2014, 12:02 hat geschrieben:Wer ein ein BordRestaurant Wert legt, sollte sich vor der Fahrt über die Wagenreihungen informieren: fernbahn.de.
Hab ich was verpasst? Die ARkimbz sind doch allesamt im ICMod-Programm, die Bim(d)z(f), die eine dauerhafte Einsatzperspektive haben auch. Das sind allerdings nur relativ wenige Wagen. Oder ist der Kram schon wieder rausgeflogen?218 466-1 @ 6 Jan 2014, 12:02 hat geschrieben:Leider erhalten ARkimbz und Bimz kein IC-Mod, obwohl sie es am dringensten nötig hätten.
Wunschplatzreservierungen sind in nahezu allen reservierungsfähigen Zügen möglich. Wenige Ausnahmen gibt es (z.B. CD-Nachtzüge), in der Regel kann dir ein guter Reiseberater aber trotzdem deinen Wunschsitz/bett/liegeplatz besorgen.218 466-1 @ 6 Jan 2014, 12:02 hat geschrieben:Überhaupt macht reservieren für mich nur dann Sinn, wenn man gezielt den Wunschplatz buchen kann (in meinem Fall erster Sitz in Fahrtrichtung links, vorne im ersten Wagen).
Wie, es gibt tatsächlich zunehmend mehr Leute, die zu dämlich zum Bahnfahren sind? Und die man für jeden Sch*** an die Hand nehmen muss?146225 @ 6 Jan 2014, 06:24 hat geschrieben: Nein, es ist die Tatsache, dass heutzutage es wirklich genug Leute gibt, die noch den letzten Schwachsinn an Kurz- und Kürzeststrecken im Fernverkehr reservieren müssen, und dann aber nicht in der Lage sind, mit ihrer Reservierung auch sachgerecht umzugehen. Wer bei 20 Minuten Fahrzeit > 10 Minuten davon braucht, um seinen reservierten Sitzplatz zu suchen, der hätte es auch gleich bleiben lassen können. Und genau diese Phänomene werden eher schlimmer als besser, denn Vokabular wie Wagenstandanzeiger, Wagennummern, Abschnittskennzeichnungen und ähnliches scheinen Bücher mit 7 Siegeln zu sein bzw. sind im Facebook und ähnlichem wohl noch nicht aufgetaucht. Und ich habe wirklich keine Lust mehr, bei gefühlt zwischenzeitlich jeder dritten Fernzugnutzung mindestens einem dieser Helden erklären zu müssen, dass er seinen angeblichen Anspruch auf den Platz, auf dem ich sitze, knicken kann, wegen "dies ist nicht ihr Zug" - "diese Reservierung ist erst für übermorgen" - "diese Reservierung ist für die Strecke ganzwoanders" - "dies ist nicht ihr Wagen" - "Platz 47 ist am anderen Wagenende" oder eine Kombination aus mehreren dieser Faktoren. Das, verbunden mit hektischem fünf-mal-durch-den-Zug-gerenne und 14 lauten, panischen Nachfragen, ob der Wagen 27 sich vielleicht seit den letzten 10 km doch irgendwo anders im Zugverband befinden könnte, ist definitiv ein neuzeitliches Problem - übrigens immer schön garniert mit der Ansage, dass man sich ja nicht auskennt, weil man ja nie mit der Bahn fährt und "man" ja weiß, wie schlecht das bei der Bahn doch alles ist - und mindert meinen Komfort beim Reisen ganz erheblich. Die Generation "Navi" ist ja ohnehin bereits 15 Minuten nach Zugabfahrt am Heimatbahnhof hilf- und orientierungslos, hat null Geografiekenntnisse und stellt diese eigene Ahnungslosigkeit auch lautstark für alle Mitmenschen zur Schau, auch wenn diese Mitmenschen das vielleicht gar nicht hören wollten.
Im Meridian-Thread wurde mir doch letztens noch empört erklärt, diese Behauptung sei nicht zutreffend? :ph34r:
Mfg
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Sonst geht es Dir aber schon gut, oder? Du willst reservierungen abschaffen, weil viele Leute damit nicht zurecht kommen? Wow, das klingt nach einen wirklich zukunftsfesten Service-Konzept. Ich würde viel eher dafür plädieren, dass man es den Kunden vielleicht einfacher macht, ihren Platz zu finden. Solange Du im IC immer noch in den Vorraum gehen musst, um die Wagennummer herauszufinden, solange es ständig andere, als die eigentlich geplanten Wagen gibt, solange Wagenreihungen in 2 von 3 Fällen umgekehrt sind, solange einzelne Wagen fehlen, solange man Anschlüsse nur durch Rennen erreicht und irgendwo einsteigt und solange Reservierungsanzeigen ausfallen ist das aber nicht der Fall. Niemand steigt absichtlich in den falschen Wagen ein. Eine Reservierungsgebühr von 25 Euro würde ich als dreiste Abzocke wahrnehmen. Dann würde sogar ich wohl lieber den Bus nehmen, weil da ist der Sitzplatz garantiert.146225 @ 6 Jan 2014, 06:24 hat geschrieben:
Nein, es ist die Tatsache, dass heutzutage es wirklich genug Leute gibt, die noch den letzten Schwachsinn an Kurz- und Kürzeststrecken im Fernverkehr reservieren müssen, und dann aber nicht in der Lage sind, mit ihrer Reservierung auch sachgerecht umzugehen[...]
Womit wir wieder beim Thema wären. Es ist einfach, seinen Sitzplatz zu finden - vorausgesetzt man schaltet sein Hirn ein. [Mantra] Genau das wird aber immer seltener gemacht, weil man ja fast überall den Arsch nachgetragen kriegt, sei es durch Mensch oder Maschine. Das muss man gar nicht unterstützen, macht nämlich alles nur noch schlimmer. [/Mantra]Ich würde viel eher dafür plädieren, dass man es den Kunden vielleicht einfacher macht, ihren Platz zu finden.
Mfg
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Deiner Gesellschaftskritik folge ich zwar nicht so uneingeschränkt, auch wenn du objektiv gesehen beim beschriebenen Verhalten völlig Recht hast. Ich ertappe mich auch oft dabei, dass ich gerne sagen würde "Ja lies halt was da steht, du Depp!" (es mir dann aber doch verkneife). Das ist aber in meinen Augen ein viel grundsätzlicheres Problem und manifestiert sich lediglich in diesem speziellen Bereich relativ deutlich, mit "Reservierungspflicht ja/nein" bzw. "wie kann/darf reserviert werden" an sich hat das eigentlich nicht viel zu tun. Schilderblindheit scheint mir, schon lange vor Navis146225 @ 6 Jan 2014, 06:24 hat geschrieben: Nein, es ist die Tatsache, dass heutzutage es wirklich genug Leute gibt, die noch den letzten Schwachsinn an Kurz- und Kürzeststrecken im Fernverkehr reservieren müssen, und dann aber nicht in der Lage sind, mit ihrer Reservierung auch sachgerecht umzugehen. Wer bei 20 Minuten Fahrzeit > 10 Minuten davon braucht, um seinen reservierten Sitzplatz zu suchen, der hätte es auch gleich bleiben lassen können. Und genau diese Phänomene werden eher schlimmer als besser, denn Vokabular wie Wagenstandanzeiger, Wagennummern, Abschnittskennzeichnungen und ähnliches scheinen Bücher mit 7 Siegeln zu sein bzw. sind im Facebook und ähnlichem wohl noch nicht aufgetaucht. Und ich habe wirklich keine Lust mehr, bei gefühlt zwischenzeitlich jeder dritten Fernzugnutzung mindestens einem dieser Helden erklären zu müssen, dass er seinen angeblichen Anspruch auf den Platz, auf dem ich sitze, knicken kann, wegen "dies ist nicht ihr Zug" - "diese Reservierung ist erst für übermorgen" - "diese Reservierung ist für die Strecke ganzwoanders" - "dies ist nicht ihr Wagen" - "Platz 47 ist am anderen Wagenende" oder eine Kombination aus mehreren dieser Faktoren. Das, verbunden mit hektischem fünf-mal-durch-den-Zug-gerenne und 14 lauten, panischen Nachfragen, ob der Wagen 27 sich vielleicht seit den letzten 10 km doch irgendwo anders im Zugverband befinden könnte, ist definitiv ein neuzeitliches Problem - übrigens immer schön garniert mit der Ansage, dass man sich ja nicht auskennt, weil man ja nie mit der Bahn fährt und "man" ja weiß, wie schlecht das bei der Bahn doch alles ist - und mindert meinen Komfort beim Reisen ganz erheblich. Die Generation "Navi" ist ja ohnehin bereits 15 Minuten nach Zugabfahrt am Heimatbahnhof hilf- und orientierungslos, hat null Geografiekenntnisse und stellt diese eigene Ahnungslosigkeit auch lautstark für alle Mitmenschen zur Schau, auch wenn diese Mitmenschen das vielleicht gar nicht hören wollten.

Sicherlich gibt es auch hier Optimierungspotenzial aber wenn die Leute keine Infoanzeigen, Laufbänder, etc. lesen wollen, dann kann man sich auf den Kopf stellen und es wird nicht helfen. Hier muss sich aber die Bahn leider tatsächlich an die eigene Nase fassen: ich meine nicht die Fälle, wo die Informationslage objektiv einfach nicht ausreichend ist, was ja durchaus auch vorkommt, sondern, dass man es in den letzten 10 Jahren bei den stetig steigenden Fahrgastzahlen versäumt hat mit entsprechender Konsequenz dagegen vorzugehen. Da haben die Airlines schon wesentlich früher, teils auch aufgrund gesetzlichen Zwangs, reagiert. Da wird dem Fluggast gefühlte 7124 Mal erklärt wo er sich wann hinzubegeben hat und offensichtlich ist das wohl für eine nicht ganz zu vernachlässigende Zahl an Menschen notwendig - ich komme mir da, wenn ich in der misslichen Lage bin am Schalter einchecken zu müssen, manchmal ziemlich blöd vor; Gate H22 wird wohl da sein, wo das Schild "Gates H20 - 30 ->" hinzeigt...
Dass sich das System Flughafen/Flugzeug nicht so ohne weiteres auf die Bahn übertragen lässt ist ja völlig unstrittig, aber zumindest scheint mir am Flughafen bzw. im Flugzeug ein Bewusstsein zu existieren, dass es entsprechende Informationssysteme gibt und man die auch tunlichst nutzen sollte - das fehlt mir bei der Bahn beispielsweise völlig. Das eine Lösung für dieses Problem sehr schwierig wird, ist verständlich, doch scheint mir, dass man es einfach gar nicht erst versucht. Mehr noch, die Bahn handhabt das vielfach selbst sehr inkonsequent und sorgt damit noch zusätzlich für Probleme. Es wäre schon mal ein Anfang, wenn man z.B. gewünschtes Verhalten offensiver bewirbt (z.B. Reservierungen für Gruppen standardmäßig erst mal, wenn vorhanden, als Abteil anbietet) und unerwünschtes Verhalten (selbige Gruppen in der Ruhezone) unmöglich macht bzw. sehr stark erschwert. Hat man erst mal die Reisenden, die das unerwünschte Verhalten aus Versehen an den Tag legen aus der Gleichung entfernt, dann würde sich das Zugpersonal auch leichter tun, die etwaigen Störungen zu bekämpfen. Ich kann gut verstehen, dass der Zub kein Land sieht, wenn sich die Leute darüber beschweren, dass es in der Ruhezone zu und hergeht, weil da der Kegelclub gegen den Dauertelefonierer und die Familie mit den drei Kleinkindern anschreit - wohingegen man den einzelnen Dauertelefonierer alleine sicherlich schnell und ohne böses Blut in den Griff bekäme.
Letztendlich sind auch die Medien in der Pflicht das System entsprechend darzustellen und nicht mit Falschinformationen eines frustrierten zweitklassigen Journalisten um sich zu werfen ("Ja, was ist denn wenn da plötzlich eine Reservierung auftaucht...") um sich zu werfen, hilfsweise zumindest den Rand zu halten.
Freilich muss die Bahn selbst mit gutem und vor allen Dingen konsequenten Handeln vorausgehen, aber letztendlich muss Otto Normaldepp auch ein wenig erzogen werden - merken darf er das allerdigns nicht.
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB
Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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Absichtlich vielleicht nicht, aber grobe Fahrlässigkeit ist da definitiv dabei. Die Zahl derjenigen, die gerade noch so angerast kommen, dürfte im Vergleich zu denjenigen, denen es einfach Schnurzpiepegal ist, vernachlässigbar sein.Flo_K @ 6 Jan 2014, 12:46 hat geschrieben: Niemand steigt absichtlich in den falschen Wagen an [sic!].
[Zynismus]Oh. Hast du nicht gewusst, dass hier definitiv die Badehose das Problem ist, wenn der Bauer nicht schwimmen kann [/Zynismus]Catracho @ 6 Jan 2014, 12:43 hat geschrieben:Wie, es gibt tatsächlich zunehmend mehr Leute, die zu dämlich zum Bahnfahren sind? Und die man für jeden Sch*** an die Hand nehmen muss?
Im Meridian-Thread wurde mir doch letztens noch empört erklärt, diese Behauptung sei nicht zutreffend? :ph34r:
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Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB
Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
Manchmal ist es nicht so einfach, seinen Sitzplatz zu finden.
Ich habe mal einer Kleingruppe Japaner ausgeholfen, die nicht wussten, wo ihre Sitzplätze sind. Die hatten eine Online-Reservierung, auf dem stand: Wg 2
Toll, wenn man kein deutsch kann. Dann habe ich ihnen gesagt, sie müssen in Wagen 2 gehen und im Eingangsbereich auf die Wagennummer achten.
Die Kurzstreckenreservierungen dürften wohl zum größten Teil von Umsteigern kommen, und wer für eine Reservierung Fulda-Kassel 4,50 zahlt, ist selber Schuld.
Ich habe mal einer Kleingruppe Japaner ausgeholfen, die nicht wussten, wo ihre Sitzplätze sind. Die hatten eine Online-Reservierung, auf dem stand: Wg 2
Toll, wenn man kein deutsch kann. Dann habe ich ihnen gesagt, sie müssen in Wagen 2 gehen und im Eingangsbereich auf die Wagennummer achten.
Die Kurzstreckenreservierungen dürften wohl zum größten Teil von Umsteigern kommen, und wer für eine Reservierung Fulda-Kassel 4,50 zahlt, ist selber Schuld.
Mein Bahnjahr 2024
Zurückgelegte Strecke: 30.060 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 16,1 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 626 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 78 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 2,7% - Fahrtkosten: 10,6 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 87,5%
Zurückgelegte Strecke: 30.060 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 16,1 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 626 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 78 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 2,7% - Fahrtkosten: 10,6 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 87,5%
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Mmh. Gruppen (sofern mehr als 6 Personen) würde ich tendenziell in den Großraum reservieren... Klassische Zielgruppe fürs Abteil wären mMn die ganzen "Kleingruppen" mit 3 bis 6 Leuten inklusive Familien.DumbShitAward @ 6 Jan 2014, 13:18 hat geschrieben: Es wäre schon mal ein Anfang, wenn man z.B. gewünschtes Verhalten offensiver bewirbt (z.B. Reservierungen für Gruppen standardmäßig erst mal, wenn vorhanden, als Abteil anbietet) und unerwünschtes Verhalten (selbige Gruppen in der Ruhezone) unmöglich macht bzw. sehr stark erschwert.
Schritt 1: Reservierungen in den Ruhebereich nur noch auf expliziten Wunsch (aktuell kann es durchaus passieren, dass man mit Platzwahl "beliebig" in den Ruhebereich kommt), alles andere in den Handy- oder neutralen Bereich. Gefühlt ist es aber in der letzten Zeit ein wenig besser geworden - seit die neuen Aufkleber da sind, wird mehr drauf geachtet, ich hab in letzter Zeit auch immer wieder Zubs gesehen, die den Dauertelefonierer angesprochen haben...Hat man erst mal die Reisenden, die das unerwünschte Verhalten aus Versehen an den Tag legen aus der Gleichung entfernt, dann würde sich das Zugpersonal auch leichter tun, die etwaigen Störungen zu bekämpfen. Ich kann gut verstehen, dass der Zub kein Land sieht, wenn sich die Leute darüber beschweren, dass es in der Ruhezone zu und hergeht, weil da der Kegelclub gegen den Dauertelefonierer und die Familie mit den drei Kleinkindern anschreit - wohingegen man den einzelnen Dauertelefonierer alleine sicherlich schnell und ohne böses Blut in den Griff bekäme.
Schritt 2: Konsequente Wiedereinführung von Abteilen - zumindest für die "üblichen Verdächtigen" - also Kleingruppen, Familien mit Kindern, et cetera. Ja, der Kundenwunsch geht sehr deutlich in Richtung Großraumwagen. Trotzdem sollte man einige Abteile vorhalten. Für die Kunden, die eben entweder gerne im Abteil reisen, oder im Abteil einfach besser aufgehoben sind (vgl. oben). Im Zweifel in der 2. Klasse auch mit 8 Stühlen pro Abteil.
Das löst allerdings nicht die üblichen Probleme mit den Reservierungen. Letztens durfte ich mal wieder mithilfe des Zub jemand hochscheuchen, der der Meinung war, dass "ggf. Freigeben" heißt, dass der Platz frei ist. Und von den Rentnern und Großfamilien mit Migrationshintergrund, die sich bevorzugt auf die bahn.comfort-Plätze pflanzen (endlich abschaffen die Dinger!) fang ich besser gar nicht erst an...
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Da sollte eigentlich die Sprache der Buchung aufscheinen. Auf über bahn.com gebuchten OLT steht auch "Coach x, Seat y" drauf...Entenfang @ 6 Jan 2014, 13:22 hat geschrieben: Manchmal ist es nicht so einfach, seinen Sitzplatz zu finden.
Ich habe mal einer Kleingruppe Japaner ausgeholfen, die nicht wussten, wo ihre Sitzplätze sind. Die hatten eine Online-Reservierung, auf dem stand: Wg 2
Toll, wenn man kein deutsch kann. Dann habe ich ihnen gesagt, sie müssen in Wagen 2 gehen und im Eingangsbereich auf die Wagennummer achten.
Der allerdings ein Witz ist. Ich war noch nie in meinem leben im Ruhebereich, wo es auch wirklich ruhig war. Ich frage mich auch, wieso man nicht bestimmte Verhaltensregeln zum Standard macht. In Frankreich wird z.B. immer durchgesagt, dass man für Handygespräche aus Rücksichtnahme auf Mitreisende, in den Zwischenraum gehen soll. Und - oh Wunder - innerhalb Frankreichs klappt das auch meistens. In Deutschland wird aber halt nicht mal das Bisschen durchgesetzt, das es gibt: Ruhebereich ist kein Ruhebereich, weil es niemand wirklich checkt bzw. gar nicht wusste, dass er es reserviert hat und Bahn.Comfort ist nicht Bahn-Comfort. Jeder setzt sich hin, wo er will, bzw. es wird (auch von den Automaten) wild durcheinander reserviert.JeDi @ 6 Jan 2014, 13:27 hat geschrieben: Schritt 1: Reservierungen in den Ruhebereich nur noch auf expliziten Wunsch ...
Dem Rest kann ich mich nur anschließen. "Ggf. reserviert" ist eine Katastrophe. Zwischen Salzburg und München erkläre ich jedes zweite Mal Mitreisenden - vor allem Touristen - was das heißt. Aber auch Deutsche verstehen es oft nicht.
Und zum Thema Hirn ausschalten: Das KANN man auch anders sehen. Viele Tätigkeiten, die früher jemand anderes für einen gemacht hat (z.B. Ticketauswahl und Reservierung am Schalter) macht man heute selbst am Automaten oder im Internet. Und die Laufbänder in so manchem Bahnhof kann man vergessen. Ich habe schon oft gesehen, dass genau 2 Minuten vor Ankunft das Laufband zur geänderten Wagenreihung angezeigt wurde und es nicht mal eine Durchsage gab (zuletzt im Dezember in Fulda). Der normale Reisende geht auf den Bahnsteig, schaut EINMAL auf die Anzeige und liest dann Zeitung oder macht was anderes, zumal man die Laufbänder auch nur entziffern kann, wenn man ziemlich nah dran steht.
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Ist ja anders auch kaum möglich.JeDi @ 6 Jan 2014, 13:27 hat geschrieben:Mmh. Gruppen (sofern mehr als 6 Personen) würde ich tendenziell in den Großraum reservieren... Klassische Zielgruppe fürs Abteil wären mMn die ganzen "Kleingruppen" mit 3 bis 6 Leuten inklusive Familien.
Das wäre mal ein sinnvoller, verständlicher und vor allen Dingen auch harmloser Schritt. Wenn mich nicht alles täuscht ist (bzw. war) zumindest bei den Onlinereservierungen sogar der Ruhebereich voreingestellt - im Prinzip das gleiche in Grün, machts nur noch schlimmer.JeDi @ 6 Jan 2014, 13:27 hat geschrieben: Schritt 1: Reservierungen in den Ruhebereich nur noch auf expliziten Wunsch (aktuell kann es durchaus passieren, dass man mit Platzwahl "beliebig" in den Ruhebereich kommt), alles andere in den Handy- oder neutralen Bereich. Gefühlt ist es aber in der letzten Zeit ein wenig besser geworden - seit die neuen Aufkleber da sind, wird mehr drauf geachtet, ich hab in letzter Zeit auch immer wieder Zubs gesehen, die den Dauertelefonierer angesprochen haben...
Grenzwertig. Auch wenn ich von Abteilen so gar nichts halte ist es unter den gegebenen Voraussetzungen beinahe unausweichlich - über die Anzahl kann man sicherlich grundverschiedener Ansicht sein, ich gebe aber zu bedenken, dass alleine die Existenz von Abteilen nicht zur Problemlösung führt, das sieht man im ICE1, wo Abteile zu Hauf vorhanden sind, ja recht gut. Die Teile haben einen erheblich geringeren Füllstand als die Großraumwägen, bei geringer Auslastung sind sie sogar oft komplett leer oder maximal mit einer Person besetzt (da gebe ich allerdings zu, dass ein Abteil alleine schon etwas für sich hat - nur passiert das halt eher selten und garantieren, dass da nicht irgendeiner reinkommt kann dir natürlich keiner). Man müsste da schon einen Pushfaktor zusätzlich implementieren und das hieße auf Deutsch eben Abteilzwang für die "üblichen Verdächtigen". Auch wenn ich den Gedanken durchaus attraktiv fände, das kann man eigentlich nicht bringen.JeDi @ 6 Jan 2014, 13:27 hat geschrieben: Schritt 2: Konsequente Wiedereinführung von Abteilen - zumindest für die "üblichen Verdächtigen" - also Kleingruppen, Familien mit Kindern, et cetera. Ja, der Kundenwunsch geht sehr deutlich in Richtung Großraumwagen. Trotzdem sollte man einige Abteile vorhalten. Für die Kunden, die eben entweder gerne im Abteil reisen, oder im Abteil einfach besser aufgehoben sind (vgl. oben). Im Zweifel in der 2. Klasse auch mit 8 Stühlen pro Abteil.
Da bin ich etwas anderer Meinung (das mit den Großfamilien mit Migrationshintergrund überlese ich einfach mal): die bahn.comfort Plätze in der jetzigen Form sind selbstredend ein Witz. Ich persönlich habe immense Hemmungen da die Comfortkarte zu zücken und irgendjemanden zu verjagen. Der Sinn ist ja, dass man mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit darauf bauen können sollte, dass man als Statuskunde einsteigen kann und in diesem Bereich einen Sitzplatz findet - wenns voll mit Statuskunden ist, dann ist das halt so, aber ich persönlich finde dieses notwendige Schubladendenken "Wer von denen könnte jetzt keinen Status haben..." ungefähr genauso unangenehm wie das Lauern auf die Fahrscheinkontrolle und beim Erspechten der weißen Bahncard zum Tier zu werden. Für mich gibts da eigentlich nur drei Lösungen: entweder die Zubs schmeißen rigoros jeden ohne Status da runter, völlig unabhängig von der Auslastung (wäre jetzt nicht so tragisch: die Fälle wo der Zug zwar gesteckt voll, die bc-Plätze aber leer sind dürfte wohl eher nur theoretisch existieren), entsprechende Beschilderung mit entsprechender Wortwahl und entsprechender größe vorausgesetzt oder man führt eine Art elektronisches Denunziationssystem* ein (z.B. Lesegerät, bc-Karte durchziehen, Lämpchen an der Reservierungsanzeige geht an, optional könnte man auch Stacheln aus dem Sitz schießen lassen) oder man macht gleich Nägel mit Köpfen und führt alle Statuskunden (auch die mit Reservierung) zusammen und macht einen reinen bahn.comfort-Wagen, der dann auch wie die 1. Klasse behandelt wird, d.h. man darf nur rein, wenn man über die entsprechende Karte verfügt (müsste dann freilich am Ende des Zugs sein), incl. farblicher oder sonstwie klar erkennbarer Abgrenzung kenntlich gemacht werden. Es geht vielen Statuskunden ja nicht nur darum, dass sie den ihnen versprochenen Sitzplatz auch bekommen, es geht vielfach auch darum, dass gerade die bc-Plätze etwas besseren Umgang suggerieren (Praxis sieht bekanntlich anders aus), d.h. die Leute halten sich eher an die Regeln, weil sie ja selbst oft fahren und wissen wie störend manches Verhalten sein kann.JeDi @ 6 Jan 2014, 13:27 hat geschrieben: Das löst allerdings nicht die üblichen Probleme mit den Reservierungen. Letztens durfte ich mal wieder mithilfe des Zub jemand hochscheuchen, der der Meinung war, dass "ggf. Freigeben" heißt, dass der Platz frei ist. Und von den Rentnern und Großfamilien mit Migrationshintergrund, die sich bevorzugt auf die bahn.comfort-Plätze pflanzen (endlich abschaffen die Dinger!) fang ich besser gar nicht erst an...
* Das dass nicht ganz so ernst gemeint ist, dürfte klar sein
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB
Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
Zum Thema Durchsetzungsvermögen des Zugpersonals. Oftmals ist gar keines da. Und vorallem im Nahverkehr lohnt es sich nicht in der ersten Klasse zu reisen da auf bestimmten Strecken diese von bestimmten Fahrgästen ständig genutzt wird.
Letztens fuhr ich im ICE von Stuttgart nach Frankfurt unter der Woche um kurz nach neun. In meinem Wagen saß eine Reisegruppe die sich extrem unverschämt gegenüber dem Rest verhalten hat. Da wurde laut rum gebrüllt und Müll durch die Gegend geworfen und ein Mann wurde nachdem er etwas mehr Rücksicht forderte mit Beleidigungen aus dem Wagen gejagt. Ich blieb noch paar Minuten sitzen und stellte dann fest das die Zugbegleiterin völlig uninteressiert durchlief und auf die Frage eines anderen Fahrgastes nur mit "Da kann ich nichts machen". Ich begab mich dann in einen anderen Wagen. Ich verstehe das sie alleine da etwas machtlos ist aber in den ICE besteht das Zugpersonal aus mehreren Leuten und zur Not kann man dann auch die Polizei rufen. In Frankfurt Flughafen blockierte die Reisegruppe dann noch gut 5 Minuten die Türen um zu rauchen und auch da wurde nichts unternommen. Da ich sowas in letzter Zeit immer öfters erlebe behaupte ich mal das es die Bahn auch gar nicht interessiert. Aber die Normalen Kunden die hin und wieder mal Bahn fahren werden es sich nochmal überlegen ob man das nochmal macht.
Letztens fuhr ich im ICE von Stuttgart nach Frankfurt unter der Woche um kurz nach neun. In meinem Wagen saß eine Reisegruppe die sich extrem unverschämt gegenüber dem Rest verhalten hat. Da wurde laut rum gebrüllt und Müll durch die Gegend geworfen und ein Mann wurde nachdem er etwas mehr Rücksicht forderte mit Beleidigungen aus dem Wagen gejagt. Ich blieb noch paar Minuten sitzen und stellte dann fest das die Zugbegleiterin völlig uninteressiert durchlief und auf die Frage eines anderen Fahrgastes nur mit "Da kann ich nichts machen". Ich begab mich dann in einen anderen Wagen. Ich verstehe das sie alleine da etwas machtlos ist aber in den ICE besteht das Zugpersonal aus mehreren Leuten und zur Not kann man dann auch die Polizei rufen. In Frankfurt Flughafen blockierte die Reisegruppe dann noch gut 5 Minuten die Türen um zu rauchen und auch da wurde nichts unternommen. Da ich sowas in letzter Zeit immer öfters erlebe behaupte ich mal das es die Bahn auch gar nicht interessiert. Aber die Normalen Kunden die hin und wieder mal Bahn fahren werden es sich nochmal überlegen ob man das nochmal macht.
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Leider wahr. Glücklicherweise werden viele auch erwischt.marco @ 6 Jan 2014, 14:05 hat geschrieben:Zum Thema Durchsetzungsvermögen des Zugpersonals. Oftmals ist gar keines da. Und vorallem im Nahverkehr lohnt es sich nicht in der ersten Klasse zu reisen da auf bestimmten Strecken diese von bestimmten Fahrgästen ständig genutzt wird.
So krass und agressiv hab ich das jetzt noch nicht erlebt, aber ich kann es den Zubs auch irgendwie nicht ankreiden. Natürlich hätte hier besser früher als später die Bundespolizei geholt werden sollen und die Typen zwangsentfernt werden sollen, aber selbst das "Durchschnittspopoloch" im Zug ist für den Zub eben auch schon ein Problem. Erstens hast du dann die Riesendiskussion an der Backe (kannst also deiner Arbeit nicht wie geplant nachgehen), dann reißt noch irgendein anderer Pfosten die Klappe auf, hinterher beschwert sich der Typ noch beim Vorgesetzten mit irgendeiner hanebüchenden Story, wenns blöd läuft schnappt das das regionale Käsblatt auf und haut irgendeinen völlig unfundierten Artikel raus (glaubt ja sowieso keiner, dass die Bahn halt nicht immer schuld ist), von der Konzernleitung her gibts auch recht wenig Unterstützung und Vielfach auch gar keine Handhabe und im Extremfall ist es ja auch schon zu tätlichen Angriffen gekommen. Die BP kannst ja auch nicht wegen jedem Brunz rufen, erstens ist das ja wohl nicht verhältnismäßig (fürs Telefonieren von der blauen Schlägertruppe abgeholt worden...) und zweitens hält das ja auch den Betrieb immens auf.marco @ 6 Jan 2014, 14:05 hat geschrieben: Letztens fuhr ich im ICE von Stuttgart nach Frankfurt unter der Woche um kurz nach neun. In meinem Wagen saß eine Reisegruppe die sich extrem unverschämt gegenüber dem Rest verhalten hat. Da wurde laut rum gebrüllt und Müll durch die Gegend geworfen und ein Mann wurde nachdem er etwas mehr Rücksicht forderte mit Beleidigungen aus dem Wagen gejagt. Ich blieb noch paar Minuten sitzen und stellte dann fest das die Zugbegleiterin völlig uninteressiert durchlief und auf die Frage eines anderen Fahrgastes nur mit "Da kann ich nichts machen". Ich begab mich dann in einen anderen Wagen. Ich verstehe das sie alleine da etwas machtlos ist aber in den ICE besteht das Zugpersonal aus mehreren Leuten und zur Not kann man dann auch die Polizei rufen. In Frankfurt Flughafen blockierte die Reisegruppe dann noch gut 5 Minuten die Türen um zu rauchen und auch da wurde nichts unternommen. Da ich sowas in letzter Zeit immer öfters erlebe behaupte ich mal das es die Bahn auch gar nicht interessiert. Aber die Normalen Kunden die hin und wieder mal Bahn fahren werden es sich nochmal überlegen ob man das nochmal macht.
Ich wünsche es mir manchmal tunlichst, dass der Zub was tut, ich kann aber gut nachvollziehen warum er/sie es nicht tut.
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Sehe die Gefahr eher im Regionalverkehr als im Fernverkehr (störende Fahrgäste sind das eine, gefährliche Fahrgäste eine ganz andere Geschichte). Natürlich wäre es wünschenswert wenn überall welche mitführen, aber das wird wohl Wunschdenken bleiben.
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Sorry, aber natürlich kann man denen das ankreiden. Klar sind sie in so einer Situation bemitleidenswert und ich möchte niemals mit ihnen tauschen. Und ich kann jede Angst und jede Zurückhaltung total nachvollziehen (und ich selbst wäre vermutlich der letzte der Kollegen, der mutig voranschreiten würde). Dennoch ist aber genau das Eingreifen in solchen Situationen eine ihrer Aufgaben, zumal, wenn sie zu fünft sind. Sollte das geschilderte Verhalten der Gruppe zutreffen, ist die Situation da recht eindeutig. Viel schwieriger ist es ja bei so halbgaren "Bedrohungssituationen", beispielsweise wenn sich Oma Erna beim Zub maßlos aufregt, dass ein junges Gör die Füße auf dem Tisch hat ^^DumbShitAward @ 6 Jan 2014, 14:14 hat geschrieben: So krass und agressiv hab ich das jetzt noch nicht erlebt, aber ich kann es den Zubs auch irgendwie nicht ankreiden.
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Du selbst würdest als ZuB nicht eingreifen, kreidest den ZuB's aber an, dass sie es auch nicht tun?Flo_K @ 6 Jan 2014, 14:32 hat geschrieben: Sorry, aber natürlich kann man denen das ankreiden. Klar sind sie in so einer Situation bemitleidenswert und ich möchte niemals mit ihnen tauschen. Und ich kann jede Angst und jede Zurückhaltung total nachvollziehen (und ich selbst wäre vermutlich der letzte der Kollegen, der mutig voranschreiten würde). Dennoch ist aber genau das Eingreifen in solchen Situationen eine ihrer Aufgaben, zumal, wenn sie zu fünft sind.(...)

Sorry aber diese Einstellung kann ich nicht nachvollziehen und einen Zug mit fünf(!) ZuB's habe ich noch nie gegehen.
Das Eingreifen wäre Aufgabe der Bahn Sicherheit, aber leider gibt es die nur sehr selten im Zug.
Keine Alternative zum Transrapid MUC


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Gut, ich sagte ja, dass man da schon die BP hätte holen müssen. Wollte damit zum Ausdruck bringen, dass ich nicht der Meinung bin, dass der Zub im Zweifelsfall den Kopf hinhalten muss.Flo_K @ 6 Jan 2014, 14:32 hat geschrieben: Sorry, aber natürlich kann man denen das ankreiden. Klar sind sie in so einer Situation bemitleidenswert und ich möchte niemals mit ihnen tauschen. Und ich kann jede Angst und jede Zurückhaltung total nachvollziehen (und ich selbst wäre vermutlich der letzte der Kollegen, der mutig voranschreiten würde). Dennoch ist aber genau das Eingreifen in solchen Situationen eine ihrer Aufgaben, zumal, wenn sie zu fünft sind. Sollte das geschilderte Verhalten der Gruppe zutreffen, ist die Situation da recht eindeutig. Viel schwieriger ist es ja bei so halbgaren "Bedrohungssituiation", beispielsweise wenn sie Oma Erna beim Zub maßlos aufregt, dass ein junges Gör die Füße auf dem Tisch hat ^^
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Nun, ich bin kein Zub. Ich bin aber so ehrlich zu sagen, dass ich Zurückhaltung menschlich nachvollziehen kann. Und unter anderem deshalb würde ich auch nicht Zub werden wollen. Wenn ich aber Zub wäre, müsste ich ja eingreifen, auch, wenn ich es nicht wollte. Und da habe ich eben gesagt, dass ich da wohl nicht der mutigste der 3-5 Kollegen an Bord wäre, aber ich würde wohl mindestens zu den anderen gehen und mich beraten, aber nicht vorbeilaufen mit einem lapidarem "Da kann ich nichts machen".
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Das ist - auch wenn dus nicht hören willst - allerdings immer noch Blödsinn. Ein "Zweier" für sich/ein "Vierer" zu zweit ist deutlichst leichter zu finden, als ein mit max. 3 Personen besetztes Abteil. Das zeigt die Erfahrung auf den Linien 11/12/20/22/30/32/35/60/61/62 recht deutlich.DumbShitAward @ 6 Jan 2014, 14:04 hat geschrieben: Die Teile haben einen erheblich geringeren Füllstand als die Großraumwägen, bei geringer Auslastung sind sie sogar oft komplett leer oder maximal mit einer Person besetzt (da gebe ich allerdings zu, dass ein Abteil alleine schon etwas für sich hat - nur passiert das halt eher selten und garantieren, dass da nicht irgendeiner reinkommt kann dir natürlich keiner).
Kann man aber nicht. In Schwach ausgelasteten Zügen findet eh jeder einen Platz, in mäßig ausgelasteten Zügen weiß der Statuskunde besser als alle anderen, wo es noch Plätze gibt (und steigt dann gleich passend zu) und in vollen Zügen gibts eh mehr Statusinhaber als Statussitzplätze. Der Nutzen geht also effektiv gegen Null. Sinnvoller: Jedem Statuskunden 50 Reservierungen im Jahr gratis geben (oder meinetwegen auch 100), BC100-Kunden grundsätzlich kostenlos reservieren lassen.Der Sinn ist ja, dass man mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit darauf bauen können sollte, dass man als Statuskunde einsteigen kann und in diesem Bereich einen Sitzplatz findet
Da wäre halt die Frage, ob das nicht zu viel des guten ist (in Sachen Platzkapazität). Ansich aber auch keine so doofe Lösung... Gegebenenfalls kann man ja auch den Wagen entsprechend aufteilen, so wie es z.B. beim Ruhewagen 1. Klasse im 407 ganz gut gelöst ist.oder man macht gleich Nägel mit Köpfen und führt alle Statuskunden (auch die mit Reservierung) zusammen und macht einen reinen bahn.comfort-Wagen, der dann auch wie die 1. Klasse behandelt wird, d.h. man darf nur rein, wenn man über die entsprechende Karte verfügt (müsste dann freilich am Ende des Zugs sein), incl. farblicher oder sonstwie klar erkennbarer Abgrenzung kenntlich gemacht werden.
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Man muss aber auch bedenken, um die Kurve elegant zum Topic zu schlagen, dass in vielen Fällen (gerne natürlich im Fall der Oma Erna, wie Flo_K sagte) auch eine Hemmung dabei ist nicht hinterher wieder von den Medien abgewatscht zu werden, selbst (oder gerade wenn) das Eingreifen der Zubs und/oder BP dringend notwendig und auch gerechtfertigt war.
Stellen wir uns das mal hypothetisch vor (man möge mir bewusste Überstilisierungen verzeihen): Zub legt sich mit denen an, die führen sich auf wie die Axt im Wald, Zub ruft die BP welche an der nächsten Station kommt. Ein Wort gibt sich das nächste und es wird handgreiflich. Ende vom Lied, die BP hat die Typen hops genommen, ums noch schön deutlich zu machen wurde einer von der BP extragut mit "unmittelbarem Zwang" bedacht, der Zug ist +45 und am nächsten Tag enbrennt ein wütender Shitstorm im Kommentarteil der Zeitung, in dem die BP teils zu Recht, die Bahn aber zu Unrecht mit Hasstiraden überzogen werden.
Bringt der Bahn weniger, als ein paar richtig angesäuerte Stammkunden (die kommen ja eh wieder und sind sowieso derzeit der Depp vom Dienst).
"In die Zeitung kommst schnell, dass da dann auch die Wahrheit steht ist selten" hat mein Dienststellenleiter im Zivi zu dieser Lose-Lose-Situation gesagt
Stellen wir uns das mal hypothetisch vor (man möge mir bewusste Überstilisierungen verzeihen): Zub legt sich mit denen an, die führen sich auf wie die Axt im Wald, Zub ruft die BP welche an der nächsten Station kommt. Ein Wort gibt sich das nächste und es wird handgreiflich. Ende vom Lied, die BP hat die Typen hops genommen, ums noch schön deutlich zu machen wurde einer von der BP extragut mit "unmittelbarem Zwang" bedacht, der Zug ist +45 und am nächsten Tag enbrennt ein wütender Shitstorm im Kommentarteil der Zeitung, in dem die BP teils zu Recht, die Bahn aber zu Unrecht mit Hasstiraden überzogen werden.
Bringt der Bahn weniger, als ein paar richtig angesäuerte Stammkunden (die kommen ja eh wieder und sind sowieso derzeit der Depp vom Dienst).
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Kunststück, davon gibts auch mehr. Wenn auf 10 Großraumfans nur ein Abteilfan kommt, dann hast du es immer noch einfacher bei geringer oder mittlerer Auslastung im Großraum besagte Plätze zu finden, als im Abteil.JeDi @ 6 Jan 2014, 14:54 hat geschrieben: Das ist - auch wenn dus nicht hören willst - allerdings immer noch Blödsinn. Ein "Zweier" für sich/ein "Vierer" zu zweit ist deutlichst leichter zu finden, als ein mit max. 3 Personen besetztes Abteil. Das zeigt die Erfahrung auf den Linien 11/12/20/22/30/32/35/60/61/62 recht deutlich.
Aber verhältnismäßig gesehen hast du Großraum:Abteil einen Füllstand von 3:1, eher 4:1, wenn nicht noch mehr und gerade auf den Linien 11/12/20/22 ist es bei hoher Auslastung beinahe immer so, dass die Abteilplätze die letzten sind, die belegt werden.
Ich kanns dir ja gerne mal über einen längeren Zeitraum fotografisch dokumentieren

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