Wenn einiges nicht so läuft wie gedacht und der Tag am Ende trotzdem schön ist
Als Ausflugsziel habe ich mir das Stockhorn im Simmental ausgesucht. Beim Besuch der Webseite der Seilbahn ist mir am Vorabend zufällig der Hinweis auf Abendfahrten zum Nacht-Eislaufen bis 21:00 Uhr aufgefallen, den es jedoch ausschließlich auf der Hauptseite der Seilbahn, fast schon etwas versteckt, gibt. In der SBB-Auskunft finden sich die Fahrten nicht, obwohl dort eigentlich auch Seilbahnfahrten sehr zuverlässig hinterlegt sind. Also packe ich mein kleines Stativ und eine Kopflampe ein und stelle mich auf einen längeren Abend ein.
Zur Abwechslung (haha, guter Witz) bin ich mal wieder äußerst knapp am Bahnhof, parke schleunigst mein Fahrrad und stürme auf die Passerelle. Die Hiobsbotschaft in diesen Momenten ist immer die Abfahrt von Gleis 4, was von meiner Seite aus am weitesten entfernt ist. Ich renne durch die Menschenmassen, weniger als 30 Sekunden vor der Abfahrt erreiche ich die Rolltreppe zu Gleis 4. Gleis 4 mag ich noch aus einem anderen Grund nicht – es ist das Hausbahnsteiggleis und wenn man den Teil des französischen Flügelbahnhofs mitrechnet, ist der Bahnsteig fast 1000 m lang, vermutlich zumindest in Mitteleuropa rekordverdächtig. Sehr häufig halten die Züge an diesem Bahnsteig sehr weit östlich und damit noch ein gutes Stück entfernt von der Passerelle. Da kommt Freude auf, ich kann gleich noch 200 m weitersprinten. Doch immerhin, das Signal ist noch zu und geht gerade auf, als ich den Zug schon fast erreicht habe.
Unspektakulär verläuft die Fahrt durch den zähen Hochnebel, der sowohl Basel als auch das Mittelland überdeckt. Kurz vor Spiez klart es allmählich auf.
Direkt im Blockabstand folgt der IC 8 aus Romanshorn nach Brig, der ebenfalls einen (sehr) kurzen Übergang ins Simmental hat.
Ich steige in den RBDe 565 der BLS um.
https://www.bls.ch/de/unternehmen/ueber ... -pendelzug
Ich mag diese Triebwagen der BLS nicht besonders, weil sie irgendwie im Innenraum komisch riechen, vor allem in der 1. Klasse. Ein altes Rentnerpaar einen Vierer weiter streitet. Offenbar hat die Frau irgendeine Zeitung entsorgt, die der Mann noch nicht fertiggelesen hatte. Es wäre doch offensichtlich, wenn der Stapel so und so gelegen habe, dass er dann noch nicht fertig gewesen sein könne, oder?! Und überhaupt, so eine dicke Zeitung, die könne er ja unmöglich in so kurzer Zeit schon durchgelesen haben, das würde ja jeder bemerken, der mal darüber nachdenkt… Fürs Wegwerfen verwenden die beiden eines meiner Lieblingswörter aus dem Dialekt, „fortschiesse“. Ich nehme es gleich mal ins Wörterbuch auf. Die Frau setzt sich grimmig auf die andere Seite und starrt beim Fenster raus, während sich der Mann wieder seiner Zeitung widmet.
Eine Viertelstunde später bin ich auch schon in Erlenbach und steige aus. Bis zur Talstation muss man vom Bahnhof etwa 15 min laufen, eher selten in der Schweiz, wo die ÖV-Anreise i.d.R. sehr bequem ist und man vom Parkplatz oft sogar weiter laufen muss als von der direkt am Eingang gelegenen Bahn- oder Bushaltestelle.
Trotzdem entstehen noch zusätzliche Wartezeiten, da die Gondelbahn nicht unmittelbar passend zur Zugankunft abfährt. In diesem Fall kommt mir beides sehr gelegen, denn ungefähr auf halber Strecke zur Talstation gibt es eine gute Fotostelle und die Zeit passt genau zum derzeit nur einmal täglich verkehrenden Goldenpass-Express. Ups, was ist das?
Bei der nachträglichen Recherche bin ich darauf gestoßen, dass seit knapp einer Woche aufgrund einer nicht näher erläuterten technischen Störung wieder in Zweisimmen umgestiegen werden muss, wobei aber nicht die Umspurungsanlage gemeint ist.
https://www.blick.ch/schweiz/bern/wegen ... 56408.html
Der Hochnebel ist komplett verschwunden, da geht’s jetzt hoch:

Irgendwie ziemlich wenig Schnee, im Hintergrund das Stockhorn ist immerhin über 2000 m hoch…
Ich gehe zur Kasse, an diesem Freitagmittag ist die Anzahl der anwesenden Personen sehr überschaubar. Ein paar rüstige Rentner, ein deutsches Touristenpaar. Ich entdecke keinen Hinweis auf die online angekündigten Abendfahrten und frage sicherheitshalber nach. „Wollter go IIsskeite?“, erkundigt sich die Mitarbeiterin im schönsten Berner Oberland-Dialekt.
Nö, eigentlich nur Sonnenuntergang und vielleicht noch Sterne schauen… (Ich gebe der Einfachheit halber alle weiteren Gespräche auf Hochdeutsch wieder) „Könnte ich Ihre Telefonnummer haben? Wir wissen noch nicht, wie viele Leute heute Abend kommen. Wenn keiner kommt, stellen wir den Betrieb vielleicht früher ein. In dem Fall würden wir uns aber bei Ihnen melden. Wenn Sie nichts mehr von uns hören, findet der Abendbetrieb statt.“ Sie notiert also meine Handynummer, gibt mir noch die Visitenkarte mit ihrer Nummer und los geht’s.
Die ausgeschilderten Winterwanderungen starten alle an der Mittelstation, also steige ich bereits dort aus.
„Ufs Cheibehore, isch des zu opdimisdisch?“, erkundigt sich eine Rentnerin beim Kabinenbegleiter. „Des goht scho“, meint er.
Entschuldigung, ich wollte ja auf Hochdeutsch schreiben…
Blick zum Gipfel, unten der Hinterstockensee, in dem man Eisfischen kann.
Das Cheibehore ist mein nächstes Ziel
In den letzten Tagen war es mit Bise (= kalter Nordostwind) und viel Nebel zumindest nachts recht kalt, auf der Nordseite sind die Bäume noch gefroren.
Auf den Nordhängen ist noch Schnee
Blick zur Mittelstation Chrindi
Hier der eindrucksvolle Unterschied zwischen Nord- und Südhang
Ist der Kamm um den Hinterstockensee überwunden, gibt es einen fantastischen Blick zum Alpenhauptkamm
Zwei deutsche Mädels um die 20 kämpfen sich mit Schneeschuhen den Berg hoch. „Hast du irgendeinen Tipp, wie man verhindert, dass der Schnee da immer feststeckt?“, fragt das eine das andere. „Nee, nicht wirklich.“ Umständlich stochern sie mit dem Wanderstock herum und ein Eisbröckchen löst sich. Tatsächlich wirkt es auf mich eher so, als würden die Schneeschuhe sie deutlich mehr behindern als nutzen. Bei der bescheidenen Schneemenge jedenfalls muss ich nicht befürchten, zu tief im Schnee zu versinken.
Oben angekommen, bietet sich ein fantastischer Ausblick
Kuriose Wolkenformen
Eine Gondel auf dem Weg zur Bergstation
Der Mond ist aufgegangen und steht über dem Lasenberg und dem dunstigen Mittelland
Spuren im Schnee
Der Mond über der Flanke des Cheibehore
Eine einsame Alm im Nachmittagslicht
Der gefrorene Raureif hält sich auf der sonnenabgewandten Seite der Bäume auch über den Nachmittag.
Bei den windgeschützten Anstiegen in der Sonne ist mir so warm, dass ich am liebsten die Jacke komplett ausziehen möchte – sobald dann aber wieder die Bise zieht, brauche ich gleich wieder Handschuhe…
Stockhornbahn mit Mond
Ein Abschnitt des Winterwanderwegs ist die Querung des gefrorenen Oberstockensees
Ich kehre zurück zur Mittelstation, um mich nach dem weiteren Fahrplan zu erkunden. Die erste Abendfahrt um 18:30 wird auf jeden Fall stattfinden, man werde mal schauen, ob jemand kommt. Allerdings wird leider nur der Teil bis zur Mittelstation in Betrieb bleiben, denn der ist ja eigentlich zum Eislaufen gedacht. Da ich ohnehin schon bezahlt habe, beschließe ich, dennoch mit der letzten Kabine nochmal nach ganz oben zu fahren, um den Ausblick zumindest kurz genießen zu können.
Der Kabinenführer wechselt sofort zu Hochdeutsch, was mir immer etwas unangenehm ist. „Da, Gämsen!“ Er deutet auf den Hang unter uns. Ich sehe absolut nichts. „Da oben, zwischen den Bäumen, fast am Grat. Etwa 30 bis 40 Stück!“ Bin ich blind oder was? Ich sehe nur Büsche. Er gibt mir sein Fernglas – und tatsächlich, die vermeintlichen Büsche sind eine ganze Herde Gämsen!
Er telefoniert mit einer Kollegin und ich habe tatsächlich Mühe, zu folgen. Der Hardcore-Oberland-Dialekt ist wirklich nicht so leicht zu verstehen…
Blick nach Westen…
…nach Süden…
…nach Südosten.
Ein kurzer Stollen führt auf die Nordseite, wo eine Aussichtsplattform mit Metallgitterboden angebracht ist und darunter geht es 500 m ins Nichts. Ich habe ja eigentlich keine Höhenangst, aaaaber…
Konzentrieren wir uns also lieber auf den Rundumblick.
Das Stockhorn wirft bereits einen langen Schatten, im Dunst ist Thun und der Thunersee zu erkennen.
Das gesamte Mittelland verschwindet in einem milchigen Dunst.

Ein letzter Blick, dann meldet sich der Kabinenbegleiter, dass die Gastro fertig wäre und wir in Kürze nach unten fahren würden. Fünf Deutsche Wanderer stehen da, drei entscheiden sich, loszugehen. „Lauft ihr runter?“, erkundigt sich der Kabinenbegleiter. „Ja.“ „Bis zur Mitte oder ganz unten?“ „Ganz unten.“ „Ok, alles klar.“ Die haben noch was vor, das sind 1500 Höhenmeter… „Lauft schneller“, rufen die beiden Zurückgebliebenen ihnen scherzhaft zu, als die ein paar Serpentinen weiter unten sind. Kurz darauf: „Oh Mann, schon wieder Pause???“ Mit dem Gedanken, bis zur Mittelstation runterzulaufen, habe ich dagegen schon zuvor gespielt. Durch die Abendfahrten hätte ich ja mehr als genug Zeit. Irgendwie traue ich mich dann aber doch nicht, obwohl meine Kräfte für die angegebene 1h eigentlich problemlos reichen würden und der Weg sieht gut begehbar aus.
Dann ist der Moment vorbei, ich betrete in die Kabine und fahre gemütlich runter. Auch die beiden Deutschen mit mir in der Kabine sehen die Gämsen nicht, bis plötzlich zwei „Büsche“ herumspringen. Ich bereue meine Entscheidung schon, als ich sehe, dass die drei in zehn Minuten schon ein Viertel des Weges geschafft haben und der Kabine zuwinken. „Wo geht denn der Weg lang?“, murmelt die Deutsche vor sich hin, „doch nicht da lang?“ „Nee, in die andere Richtung“, erklärt der Kabinenführer unnötigerweise. Die Frau zeigt mit wildem Rumgefuchtel die Richtung an. „Die haben das gesehen“, stellt sie erleichtert fest, „naja, das sind ja erwachsene Menschen…“ Ihr Begleiter, der sich ebenfalls gegen den Abstieg zu Fuß entschieden hat, scheint sich dagegen keine Sorgen zu machen. „Also man könnte auch hier den Grat entlang absteigen“, fährt der Kabinenbegleiter fort, „das ist zwar kein offizieller Weg, aber jetzt sieht alles sehr trocken aus, das müsste also gehen. Das ist kürzer, aber der andere Weg ist natürlich sicherer.“
Kurz vor der Mittelstation springen noch drei Gämsen am Hang ganz in der Nähe herum. Sie sind jedoch auf der Hut, als ich die Station verlasse, um sie zu fotografieren und springen bald halsbrecherisch steile Hänge runter.
Die letzte reguläre Talfahrt ist bereit und ich entscheide mich, wie geplant noch oben zu bleiben. Aus dem Tal kommt eine Kollegin mit Lampenöl hoch. Zum Eislaufen soll die Eisfläche ggf. mit Fackeln beleuchtet werden. Aufgrund des hellen Mondes geht man aber nicht davon aus, dass das nötig wird.
Stockhorn im Abendlicht
Die Bergkette vom Fromberghore erstrahlt im letzten Licht
Während ich dem Sonnenuntergang zuschaue, klingelt mein Telefon. Es ist die Frau von der Talstation, die sich erkundigt, wo ich bin und ob alles in Ordnung ist. Sowas gibt’s wohl auch nur in der Schweiz, die sich nicht zum ersten Mal wie ein großes Dorf anfühlt, wo jeder jeden kennt.
Letztes Abendrot

Die drei Deutschen eilen an mir vorbei ins Tal.
Tief verschneit wirken die Gipfel, doch wie wir gesehen haben, trifft das allenfalls auf die Nordhänge zu.
Still liegt der Hinterstockensee da
Und nun? Ich erkundige mich nochmal, ob eine weitere Fahrt stattfindet. Bis jetzt scheint noch niemand Interesse an dem gut versteckten Abendevent zu zeigen. „Wir schauen mal, ob noch jemand kommt. Sonst fahren wir vielleicht schon früher.“ Gut, das würde ich aber gern jetzt wissen. Die Mitarbeiterin schaut etwas unsicher zu ihrem Kollegen. „Ok, sagen wir Viertel nach sieben hier?“
Mit bleibt also eine Dreiviertelstunde, um ein paar Nachtaufnahmen zu machen. Das ist nicht viel, aber trotzdem eine einmalige Gelegenheit, die ich auch nutzen möchte.
Die Bise drückt von Nordosten her Nebel über den Bergkamm – innerhalb von Minuten. Ich fürchte schon, gleich wieder umkehren zu müssen.
Der Mond steht inzwischen hoch am Himmel. Ebenso schnell, wie der Nebel aufgezogen ist, löst er sich auch wieder auf. Die Bise lässt plötzlich nach und es fühlt sich auch nicht mehr so kalt an wie noch vor einer Stunde.
Die Mittelstation ist das einzige Licht in der hereinbrechenden Nacht – es herrscht eine magische Stille, so völlig ungewohnt für einen Großstadtbewohner.
Nach einem kurzen Anstieg erhebt sich wieder das Fromberghore über dem Sattel
Tiefblaue Stunde
Der Mondschein spiegelt sich auf den leicht vereisten Hängen
Diese besondere Stimmung kann das Bild nur unzureichend festhalten – die Kombination von Sternenhimmel, Mondschein und Schnee bei völliger Stille ist einfach ein fantastisches Erlebnis, das mich seit meinem Aufenthalt in Bettmeralp letzten Dezember nicht mehr losgelassen hat.
Jemand fährt mit einem Schneemobil von der Seilbahnstation zum Schuppen links im Bild, um dort irgendwas herumzuräumen.
Ups, ich sollte in 8 Minuten zurück an der Seilbahnstation sein…
Die Eile ist unnötig, erst ein paar Minuten später taucht wieder jemand auf. Um halb acht würde noch eine Kollegin mit runterfahren und nur noch eine einzige Person bis zur letzten Fahrt um 21:00 Uhr hier oben bleiben, obwohl niemand gekommen ist. Meine Vermutung ist, dass man als Betreiber rechtlich dazu verpflichtet ist, einmal veröffentlichte Abfahrten auch anzubieten, auch wenn sie scheinbar niemand nutzt.
Da mir der Sternenhimmel so gut gefallen hat, möchte mich die Kollegin sogleich überzeugen, morgen nochmal wiederzukommen. Jeden Samstag in Vollmondnähe gibt es ein Abendessen im Panoramarestaurant auf dem Stockhorn inklusive Gondelfahrt, aber das ist irgendwie nicht so ganz meins. Außerdem frage ich mich, ob ich danach noch nach Basel zurückkomme. „Ach, Sie kommen aus Basel? Das ist ja ganz schön weit.“
Wir unterhalten uns noch ein wenig über dies und das.
Die Abendfahrt zum Nacht-Eislaufen war wohl irgendwie eine spontane Idee und man hat versäumt, sie besser zu bewerben, weswegen niemand davon wusste. Tja, niemand außer mir und das nur durch einen großen Zufall. War zwar ganz sicher nicht so gedacht, wie ich es genutzt habe, aber trotzdem ein wunderschönes Erlebnis…
„Naja, da hätten mal ein paar mehr so denken sollen wie Sie…“
…
„Soso, aus Bayern. Wie ist es denn so, dort in Bayern? Also ist das so ähnlich wie hier?“
Kaum bin ich ausgestiegen, kommt mir die Frau von der Kasse entgegen, bei der ich ganz zu Beginn meine Handynummer hinterlassen habe. „Schön, dass alles geklappt hat und dass es Ihnen so gut gefallen hat. Und falls Sie schöne Aufnahmen gemacht haben, würden wir uns sehr freuen, wenn Sie uns die zukommen lassen. Gute Heimreise und schönen Abend!“
Da mein Zug erst in 50 min fährt (nur Stundentakt abends, so ein schwaches Angebot aber auch…), bleibt mir noch reichlich Zeit. Zuerst mal habe ich Hunger. Ich setze mich an den Abhang des völlig leeren Parkplatzes und krame nach meinen Müsliriegeln im Rucksack.
Ich überprüfe routinemäßig meine Verbindung. Ohje, von Spiez nach Basel habe ich den EC aus Mailand und der hat Domodossola mit +15 verlassen, das ist natürlich etwas unschön.
Ohne Wind fühlt es sich hier unten im Tal fast schon warm an. Über einen kleinen Umweg, der mich größtenteils am Gleis entlangführt, kehre ich durch die Dunkelheit zum Bahnhof zurück, vorbei an den beiden gelben Lichtern des geschlossenen Einfahrvorsignals, dann am roten Licht des Einfahrsignals. Weiter geht es durch diverse um diese Uhrzeit verwaiste Sägewerke und bald bin ich am Bahnhof.
Der ist frisch modernisiert, der beheizte Warteraum ist zwar vorhanden, wirkt aber noch unfertig und ist deswegen abgeschlossen. Dagegen schon in Funktion ist das ebenfalls beheizte WC, in dem ich erstmal meine Wasserflasche auffülle.
Abends finden die Kreuzungen in Erlenbach statt, der Gegenzug kommt kurz vorher.
Die MIKA gefallen mir zwar vom Sitzkomfort, aber das Türgepiepe ist gefühlt noch lauter geworden, dass es auch halb Taube noch hören können. Lange hat die Schweiz darauf verzichtet, aber nun ist diese Lärmbelästigung leider doch angekommen…
Die Verspätungsprognose für den EC war zu optimistisch, zunächst war ein Anstieg zwischen Visp und Spiez angezeigt, weil wahrscheinlich der Gegenzug noch im eingleisigen Abschnitt war. Tatsächlich wird aber ein Ersatzzug von Spiez bis Bern gestellt, man stelle sich das mal in Deutschland vor, bei einem 20 min verspäteten Zug im Halbstundentakt in der SVZ am Abend…
Nur einen entscheidenden Nachteil hat das Ganze – ich habe heute noch keine warme Mahlzeit gehabt und die werde ich auch erstmal nicht bekommen, denn ich wollte sie im Speisewagen einnehmen und den gibt es in der Ersatzgarnitur nicht.

Ein weiterer MIKA, die Informationen kurz und prägnant, so wie es sein sollte.
In Bern hole ich mir noch einen kleinen Snack und eine Rivella, um die verbleibende Stunde bis Basel zu überbrücken. Erwartungsgemäß steht der EC bei +20, womit es schneller ist, mit dem IR bis Olten zu fahren und dort nochmal umzusteigen. Kurz vor der Abfahrt heißt es plötzlich, der IR soll erst mit +4 abfahren, doch kurz darauf verschwindet diese Ankündigung und die Fahrt geht pünktlich weiter. So endet der Tag mit +12 in Basel.
Wörterbuch Schwiizerdütsch - Deutsch
fortschiesse: wegwerfen, loswerden – wird häufig im Sinn von „in den Abfall werfen“ verwendet, kann aber auch im Kontext von z.B. Verkauf von alten Fahrzeugen genutzt werden.