Rathgeber @ 23 Oct 2007, 17:34 hat geschrieben: Zustimmung bei Deiner Einschätzung von Beck.
Aber:
Für welche Visionen standen denn Schmidt und Schröder?
Ein klein wenig Ironie war natürlich - wie in praktisch all meinen Beiträgen - drin, speziell bei Schröder.
Richtig ist, dass Schmidt das Wort "Visionen" nicht mochte. Er ist mir aber dennoch als eminent aufrechter Politiker in Erinnerung geblieben, der noch Politik für das Land und die Bürger machte, nicht für die stärksten Unternehmen. Bei Schöder könnte ich es mir einfach machen und die Agenda 2010 nennen. Tatsächlich stand er für einen umstrittenen Umbau des Sozialstaates, der auch Kürzungen beinhaltete, um ihn zu erhalten. Eine gewisse Beharrlichkeit möchte ich ihm dabei nicht absprechen. Auffällig war auch, speziell in den ersten Jahren, dass sich Deutschland zu einem weit toleranteren Staat entwickelt, in jeglicher Beziehung. Kohl hatte ja bis zuletzt noch ein sehr konservatives Familienbild gepredigt, das z.B. keine Patchworkfamilien kannte, obwohl diese längst Realität waren. Das Ende von Kohl und der Anfang der Schröder-Ära war ein Beschleuniger für einen Prozess, der längst begonnen hatte. Eine Vision Schröders mag ich hier vielleicht nicht in Verbindung bringen, zumindest hat er aber nicht gegen den Prozess gearbeitet.
Das Ende der Schröder-Ära hingegen läutete eine neue Zeit ein. Auch, wenn das jetzt unsachlich ist, würde ich hier von einer Hühnerhaufen-Ära sprechen.