Im Nahverkehr hast du zusätzlich das Problem, daß noch diverse Nahverkehrsangebote gelten, meist auch noch Verbundtarife.Bayernlover @ 22 Nov 2010, 11:43 hat geschrieben: Wenn man es so sieht, ja. Nur: Gibt es nicht im Nahverkehr auch Strecken, die man gewinnbringend fahren kann? Wenn man mit 300km/h alle Stunde durch Deutschland donnert und dabei noch Geld verdient wird man das doch im Nahverkehr auch können, oder?
Fährst du eigenwirtschaftlich, stehst du nicht unter dem Schutz des Ausschreibers, was Finanzausgleiche betrifft. Du müßtest dich also um Sachen wie Mitgliedschaft im Verbund, Einnahmeaufteilungen usw. selbst kümmern. Und das trifft auch bahneigene Nahverkehrsangebote wie Schönes-Wochenende-Ticket oder Ländertickets (außer in NRW und Hessen in DB-Hand).
Soll heißen, fährst du isoliert eigenwirtschaftlich, bist du quasi gezwungen, (erstmal) einen eigenen Tarif aufzustellen und eine Vertriebsstruktur aufzubauen (und wenn das Fahrscheinverkauf im Zug wäre). Denn vom verkauften Verbundticket am Automaten kriegst du (erstmal) keinen Cent. Die Fahrgäste würden es aber nicht goutieren, wenn sie nicht mehr mit einem einzigen Verbundticket am Start- und Zielort fahren dürfen, sondern dafür wie zu pre-Verbundzeiten drei Fahrscheine bräuchten.
Gleiches gilt für SWT. Ohne Vereinbarung mit der DB (die sich das aber gut bezahlen lassen wird) siehst du auch keinen Cent daraus. Gerade am Wochenende kriegtest du aber Erklärungsnöte, wenn du als NV-Zug keine SWT-Reisenden mitnimmst.
Ist halt komplizierter als im FV, wo im Grunde genommen nur ein Tarif (DB-Tarif) gilt. Mal abgesehen von einigen lokalen Besonderheiten (VX, IX, HEX (Genthin-Berlin) und ab September 2011 auch HKX).