Ladenschluss

Alles was in den anderen Foren OFF-TOPIC wäre.
<br>Guinan freut sich auf Ihren Besuch.
Antworten
Benutzeravatar
Lazarus
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 21361
Registriert: 06 Aug 2006, 22:38
Wohnort: München

Beitrag von Lazarus »

mrj @ 28 Sep 2012, 15:11 hat geschrieben: Seehofer will nur abwarten, bis die Zeit der mitregierenden FDP vorbei ist und die CSU dann das Ladenschlussgesetz ohne lästige liberale Störer verabschieden kann. Damit in Bayern wieder gilt: Nicht nach 18.30 Uhr und Samstags nicht nach 14 Uhr...
Das würde der Einzelhandel unter Garantie net mitmachen. Daher würde ich eher davon ausgehen, das die Öffnungszeiten so bleiben wie sie aktuell sind.
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
Benutzeravatar
TramPolin
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12132
Registriert: 17 Feb 2007, 18:29
Wohnort: Hoch über den Dächern, mit einem anderen Blick auf unser Millionendörfchen (197, N45)
Kontaktdaten:

Beitrag von TramPolin »

spock5407 @ 28 Sep 2012, 18:55 hat geschrieben: Da würden aber die großen Einzelhandelskonzerne dem Ministerpräsidenten die Bude einrennen, mit Arbeitsplatzabbau, Investkürzungen, etc. drohen.
Ich wäre mir da nicht so sicher. Vom Einzelhandel kam bislang nicht viel in Sachen Liberalisierung, man scheint ja mit dem Status quo zufrieden zu sein und könnte sich dann vielleicht auch mit der ganz alten Regelung wieder anfreunden. Bei Personal und Strom etc. ließe sich Geld sparen. Die Kühlung läuft zwar rund um die Uhr, aber der Stromverbrauch könnte dennoch etwas gesenkt werden. Ich führe hier bewusst Argumente an, die von den Gegnern der Liberalisierung kommen, auch mit diesen muss man sich auseinandersetzen.

Ach ja, die FDP macht den Ladenschluss zum Wahlkampfthema:

http://www.radio-plassenburg.de/default.as...howNews=1224507

Wieso soll es den Liberalen dieses mal gelingen, ihn zu liberalisieren? Sie hatten doch 5 Jahre Zeit und eigentlich beste Chancen als Koalitionspartner mit guten 8,0 % bei der letzten Landtagswahl. Meines Erachtens ist das Wählerfang. Hätte ich die FDP letztes Mal gewählt, würde ich es heute bereuen. Nicht nur wegen des Ladenschlusses. Also, warum jetzt FDP wählen?
Rathgeber
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 5438
Registriert: 01 Jan 2003, 23:01
Wohnort: Unter der Bavaria
Kontaktdaten:

Beitrag von Rathgeber »

TramPolin @ 28 Sep 2012, 19:34 hat geschrieben: Ich wäre mir da nicht so sicher. Vom Einzelhandel kam bislang nicht viel in Sachen Liberalisierung, man scheint ja mit dem Status quo zufrieden zu sein und könnte sich dann vielleicht auch mit der ganz alten Regelung wieder anfreunden.
Daß die CSU beim Ladenschluss die Uhren zurückdrehen will, halte ich für abwegig und nebenbei für Panikmache. Gegen Großstadtgewohneiten kann man nicht anregieren. Sollte die Partei wirklich so dumm sein, kippt das eben ein Bürgerentscheid ein Jahr später.
Benutzeravatar
TramPolin
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12132
Registriert: 17 Feb 2007, 18:29
Wohnort: Hoch über den Dächern, mit einem anderen Blick auf unser Millionendörfchen (197, N45)
Kontaktdaten:

Beitrag von TramPolin »

Rathgeber @ 28 Sep 2012, 19:46 hat geschrieben: Daß die CSU beim Ladenschluss die Uhren zurückdrehen will, halte ich für abwegig und nebenbei für Panikmache. Gegen Großstadtgewohneiten kann man nicht anregieren. Sollte die Partei wirklich so dumm sein, kippt das eben ein Bürgerentscheid ein Jahr später.
Ich halte es auch nicht für wahrscheinlich, aber auch nicht für unmöglich. In NRW wollte die SPD ursprünglich auf 19 Uhr zurück, konnte sich aber nicht durchsetzen, sodass nun lediglich der Samstag und die Sonntage beschnitten werden. Unter der Woche bleibt es bei 5x24, aber es wird halt kein 6x24 mehr geben. Sicher verschmerzbar.

Bei einem Volksentscheid müssen innerhalb von 2 Wochen mindestens 10 % der Wahlberechtigten in den Rathäusern unterschreiben. Das würde sehr hart werden, zumal das Thema jetzt so wichtig auch wiederum nicht ist. Wenn die Medien mitmachen, könnte eine Mobilisierung gelingen. Klar, das wäre immer noch leichter, als wenn man für eine Liberalisierung mobilisieren müsste. Die Leute lassen sich ungern schon etwas wegnehmen, was sie haben, haben eher vor was Neuem Angst.

Was die CSU auf jeden Fall gerne hätte, wäre eine Reduzierung oder Abschaffung der verkaufsoffenen Sonntage. Das wurde oft genug gesagt. Da ist wohl auch was zu erwarten. Nachdem aber in München die verkaufsoffenen Sonntage fast nie genutzt werden, wäre das verschmerzbar.
Rathgeber
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 5438
Registriert: 01 Jan 2003, 23:01
Wohnort: Unter der Bavaria
Kontaktdaten:

Beitrag von Rathgeber »

TramPolin @ 28 Sep 2012, 19:58 hat geschrieben:Wenn die Medien mitmachen, könnte eine Mobilisierung gelingen. Klar, das wäre immer noch leichter, als wenn man für eine Liberalisierung mobilisieren müsste. Die Leute lassen sich ungern schon etwas wegnehmen, was sie haben, haben eher vor was Neuem Angst.
Das Getrommel im Boulevard wäre groß. Da wird dann auch noch der Juwelier aus einer bis dato nicht als Einkaufsmeile bekannten Straße vor die Kamera gezerrt.
TramPolin @ 28 Sep 2012, 19:58 hat geschrieben:Was die CSU auf jeden Fall gerne hätte, wäre eine Reduzierung oder Abschaffung der verkaufsoffenen Sonntage. Das wurde oft genug gesagt. Da ist wohl auch was zu erwarten. Nachdem aber in München die verkaufsoffenen Sonntage fast nie genutzt werden, wäre das verschmerzbar.
Hm, ich habe auch noch nie Lust verspürt, einen der verkaufsoffenen Sonntage in der Segmüller-City Parsdorf aufzusuchen. Aber diese vier Marktsonntage tun in der Tat niemandem weh.
DumbShitAward
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3612
Registriert: 11 Mai 2009, 10:46
Wohnort: München

Beitrag von DumbShitAward »

Rathgeber @ 28 Sep 2012, 19:46 hat geschrieben: Daß die CSU beim Ladenschluss die Uhren zurückdrehen will, halte ich für abwegig und nebenbei für Panikmache. Gegen Großstadtgewohneiten kann man nicht anregieren. Sollte die Partei wirklich so dumm sein, kippt das eben ein Bürgerentscheid ein Jahr später.
Ich denke durchaus, dass es diese Einstellung bei gewissen Teilen der CSU gibt, denen ist einfach nicht klar, dass manche Leute nicht in Muttervaterzweikinderköterkatzenhaushalten leben und das werden sie auch so schnell nicht einsehen.

Allerdings gibts halt in der CSU noch eine Mehrheit mit einem Funken Restverstand und auch denen ist klar, dass man dem Stimmvieh vielleicht die Verweigerung einer Liberalisierung erklären kann, eine weitere Einschränkung aber nicht durchgehen wird.

Ist eigentlich wie immer: etwas neues nicht bekommen ist eine Sache, etwas weggenommen zu bekommen eine wesentlich schlimmere.
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
Rathgeber
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 5438
Registriert: 01 Jan 2003, 23:01
Wohnort: Unter der Bavaria
Kontaktdaten:

Beitrag von Rathgeber »

DumbShitAward @ 28 Sep 2012, 20:21 hat geschrieben: Ich denke durchaus, dass es diese Einstellung bei gewissen Teilen der CSU gibt, denen ist einfach nicht klar, dass manche Leute nicht in Muttervaterzweikinderköterkatzenhaushalten leben und das werden sie auch so schnell nicht einsehen.
Natürlich gibt es die, keine Frage.
Aber die werden bei Instinktpolitiker Seehofer kein Gehör finden.
Benutzeravatar
TramPolin
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12132
Registriert: 17 Feb 2007, 18:29
Wohnort: Hoch über den Dächern, mit einem anderen Blick auf unser Millionendörfchen (197, N45)
Kontaktdaten:

Beitrag von TramPolin »

Der Hickhack um das Tankstellenverkaufsverbot wird immer grotesker.

Dr. Werner Gloßner, Hauptgeschäftsführer der Privaten Brauereien Bayern, hat mach meiner Meinung zum Teil noch die vernünftigsten Positionen. Er wolle ein Ladenschlussgesetz, das "die heutige Lebenswirklichkeit der Verbraucher berücksichtigt". Seine Vorstellung, wie mit sogenannten Brennpunkt-Tankstellen umgegangen werden soll (offenbar sind das Tankstellen, an denen sich junge Erwachsene zu bestimmten Zeiten bevorzugt mit Alkohol eindecken, was dann zu Problemen führt), sind aber komplex und individuell. Er plädiert für Maßnahmen wie "einen Stopp des Alkoholverkaufs […] zu Volksfesttagen oder zu besonders belasteten Zeiten (z.B. Freitagabend)".

Der Artikel stellt weitere Standpunkte anderer Verantwortlicher da. So widerspricht sich Haderthauer, indem sie nun behauptet, dass Fußgänger sehr wohl auch nach 20 Uhr noch eine Halbe Bier an der Tankstelle kaufen können. Gemeint sind offenbar alle Tankstellen, nicht nur die sehr wenigen mit Gaststättenlizenz. Aber genau das steht ja in ihrem Vollzugshinweis anders drin.

http://www.themenportal.de/unternehmen/weg...zu-kennen-51602
Benutzeravatar
Autobahn
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9526
Registriert: 23 Jan 2008, 21:53

Beitrag von Autobahn »

Ich raff es nun wirklich nicht. Liegt es am kleinkarierten Wappen der Bayern?

Schon lange vor der Liberalisierung des Ladenschlußgesetzes, also als die Geschäfte noch um 18:30 Uhr schließen mussten, konnte ich überall in Deutschland an Tankstellen, die 24-Stunden geöffnet hatten, jede Art der angebotenen Waren erstehen. Bier, Schnaps, Tabakwaren, Toilettenpapier, Hygieneartikel und Lebensmittel. Ich habe es oft genutzt, wenn ich es vorher nicht geschafft hatte. Das habe ich sowohl als Autofahrer, wie auch als Fußgänger und Radfahrer gemacht.

Und meines Wissens regt sich in anderen Bundesländern kein Schwein darüber auf. (O.K., in BaWü gegen den Alkoholverkauf, aber das war es schon).

Ich hätte allerdings nichts dagegen, wenn innerstädtische Tankstellen mit denen an der Autobahn gleich gestellt werden: Kein Alkoholverkauf von 00:00 - 06:00 Uhr.

P.S.: Auch in Autobahnraststätten wird in diesem Zeitraum kein Alkohol ausgeschenkt, und das solange es sie schon gibt, also seit den 1930er Jahren.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Benutzeravatar
Iarn
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 24593
Registriert: 20 Jul 2007, 13:22

Beitrag von Iarn »

Autobahn @ 29 Sep 2012, 21:35 hat geschrieben:Ich raff es nun wirklich nicht. Liegt es am kleinkarierten Wappen der Bayern?
Bayern ist das einzige Bundesland, bei dem es eine ewige Regierungsmehrheit deswegen gibt, da ein Großteil der Bevölkerung in ländlichen Gegenden lebt und sich vor allem fürchtet, welches nicht dem königlichen Bayern entsprucht. Dagegen hilft nur die CSU. Hochdeutsch, Homosexualität, Dunkelhäutige, arbeitende Frauen, etc sind da der Belzebub.
Deswegen sind die bayrischen Ladenschlusszeiten auf die traditionelle Familie, in der die Frau tagsüber einkaufen geht, ausgerichtet. Um das zu erhalten, müssen Geschäfte früh schließen und Frauen durch die Herdprämie von allzu viel Aufmüpfigkeit abgehalten werden.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
Benutzeravatar
Autobahn
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9526
Registriert: 23 Jan 2008, 21:53

Beitrag von Autobahn »

Iarn @ 29 Sep 2012, 22:07 hat geschrieben:Deswegen sind die bayrischen Ladenschlusszeiten auf die traditionelle Familie, in der die Frau tagsüber einkaufen geht, ausgerichtet.
Und wenn die Ehefrau das Bier "vergisst"? :lol:
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
mrj
Routinier
Beiträge: 420
Registriert: 30 Okt 2004, 11:48

Beitrag von mrj »

treffende Analyse...
Benutzeravatar
TramPolin
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12132
Registriert: 17 Feb 2007, 18:29
Wohnort: Hoch über den Dächern, mit einem anderen Blick auf unser Millionendörfchen (197, N45)
Kontaktdaten:

Beitrag von TramPolin »

Iarn @ 29 Sep 2012, 22:07 hat geschrieben: Bayern ist das einzige Bundesland, bei dem es eine ewige Regierungsmehrheit deswegen gibt, da ein Großteil der Bevölkerung in ländlichen Gegenden lebt und sich vor allem fürchtet, welches nicht dem königlichen Bayern entsprucht. Dagegen hilft nur die CSU. Hochdeutsch, Homosexualität, Dunkelhäutige, arbeitende Frauen, etc sind da der Belzebub.
Deswegen sind die bayrischen Ladenschlusszeiten auf die traditionelle Familie, in der die Frau tagsüber einkaufen geht, ausgerichtet. Um das zu erhalten, müssen Geschäfte früh schließen und Frauen durch die Herdprämie von allzu viel Aufmüpfigkeit abgehalten werden.
Eine wahnsinnige Übertreibung, aber letztlich ist was dran. Sehr gut ausgedrückt, dafür gibt's eine glatte Eins von mir!
Rathgeber
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 5438
Registriert: 01 Jan 2003, 23:01
Wohnort: Unter der Bavaria
Kontaktdaten:

Beitrag von Rathgeber »

Iarn @ 29 Sep 2012, 22:07 hat geschrieben:Dagegen hilft nur die CSU. Hochdeutsch, Homosexualität, Dunkelhäutige, arbeitende Frauen, etc sind da der Belzebub.
Deswegen sind die bayrischen Ladenschlusszeiten auf die traditionelle Familie, in der die Frau tagsüber einkaufen geht, ausgerichtet.
Ich glaube, daß es viele CSU-Honoratioren gibt, die glauben, so handeln zu müssen. Die aussterbende Spezies Bauer mit sechs Kindern und Frau, die schon gearbeitet hat, als Alice Schwarzer noch in die Windeln geschissen hat, gibt es so nicht mehr. Das weiß der Berufspolitiker, der sich mit spätestens 20 Jahren zur großen Karriere im Gemeinderat aufschwingt, nicht mehr. Aber der Pragmatismus, für den spätestens 2018 Ilse Aigner (ledig, kinderlos) steht, wenn sie Horsts Hof am Franz-Josef-Strauß-Ring erbt, ist selbst auf dem Land nicht mehr zu ignorieren. Bevor alles zugrunde geht, übernimmt halt der Franz mit seinem Olaf den Hof...

Okay, die Läden schließen um 20 Uhr..
Benutzeravatar
Flo_K
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2581
Registriert: 11 Nov 2004, 19:32
Wohnort: München

Beitrag von Flo_K »

Rathgeber @ 29 Sep 2012, 22:31 hat geschrieben: Ich glaube, daß es viele CSU-Honoratioren gibt, die glauben, so handeln zu müssen. Die aussterbende Spezies Bauer mit sechs Kindern und Frau, die schon gearbeitet hat, als Alice Schwarzer noch in die Windeln geschissen hat, gibt es so nicht mehr.
Zumal gerade bei den Bauern zwischenzeitlich die Wähleranteile stark zu gunsten der Grünen gingen, die ja nun ein komplett anderes Familienbild haben. Insofern scheint selbst dieser Gruppe an Klischee-Konservativen soetwas bei weitem nicht sow ichtig zu sein, wie andere Politikfelder.
mrj
Routinier
Beiträge: 420
Registriert: 30 Okt 2004, 11:48

Beitrag von mrj »

Ich bin mir da nicht so sicher, ob es wirklich bei 20 Uhr bleibt. Das mag in der Großstadt kein Thema sein, auf dem Land gibt es aber nicht wenige, denen 20 Uhr viel zu lang ist. Und selbst in München kenne ich Leute, denen 20 Uhr schon viel zu weit geht.
Rathgeber
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 5438
Registriert: 01 Jan 2003, 23:01
Wohnort: Unter der Bavaria
Kontaktdaten:

Beitrag von Rathgeber »

mrj @ 29 Sep 2012, 22:40 hat geschrieben:Ich bin mir da nicht so sicher, ob es wirklich bei 20 Uhr bleibt. Das mag in der Großstadt kein Thema sein, auf dem Land gibt es aber nicht wenige, denen 20 Uhr viel zu lang ist. Und selbst in München kenne ich Leute, denen 20 Uhr schon viel zu weit geht.
20 Uhr ist ja kein Zwang; aber in Großstädten und Einkaufszentren abseits der toten Dörfer wird man dieses Angebot nicht mehr zurückschrauben können.
Die Zeiten sind vorbei. Sogar in Bayern.
TravellerMunich
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2482
Registriert: 21 Jan 2009, 19:44
Wohnort: München

Beitrag von TravellerMunich »

mrj @ 29 Sep 2012, 22:40 hat geschrieben: Ich bin mir da nicht so sicher, ob es wirklich bei 20 Uhr bleibt. Das mag in der Großstadt kein Thema sein, auf dem Land gibt es aber nicht wenige, denen 20 Uhr viel zu lang ist. Und selbst in München kenne ich Leute, denen 20 Uhr schon viel zu weit geht.
Wenn ich in meiner alten Heimat bin - jenseits des Bayernlandes - ist es selbst in Kleinstädten selbstverständlich, in Supermärkten bis 22 Uhr einzukaufen. Die Menschen machen das auch. Und die Supermärkte dort haben meist eine Größe und Auswahl, die man in München nur selten findet. Warum muss ich da oft Produkte entdecken, die es in München in der Regel nicht gibt?
Bayernlover
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13814
Registriert: 02 Aug 2009, 16:49
Wohnort: Dresden (4, 6, 10, 12, 65, 85)

Beitrag von Bayernlover »

TravellerMunich @ 29 Sep 2012, 23:07 hat geschrieben: Warum muss ich da oft Produkte entdecken, die es in München in der Regel nicht gibt?
Was denn zum Beispiel? :unsure:
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
Rathgeber
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 5438
Registriert: 01 Jan 2003, 23:01
Wohnort: Unter der Bavaria
Kontaktdaten:

Beitrag von Rathgeber »

Bayernlover @ 29 Sep 2012, 23:08 hat geschrieben:Was denn zum Beispiel? :unsure:
Manner-Schnitten sind in München keine Supermarkt-Selbstverständlichkeit.
Benutzeravatar
spock5407
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13560
Registriert: 21 Dez 2005, 21:40

Beitrag von spock5407 »

Rathgeber @ 30 Sep 2012, 00:26 hat geschrieben: Manner-Schnitten sind in München keine Supermarkt-Selbstverständlichkeit.
Und dann such mal die Sorte "Haselnuss-Mignon" statt den normalen Neapolitanern. Oder Auer Tortenecken bzw. Baumstämme.
Electrification
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3943
Registriert: 01 Mär 2009, 15:34

Beitrag von Electrification »

Da tritt wieder das Problem auf dass es kaum vernünftige Großmärkte gibt. Den Begriff Hypermarkt kennt man in Deutschland nicht einmal, obwohl auch für derartige Märkte ein Potenzial vorhanden wäre. Da muss man sich schon mit Globus & Co. zufrieden geben, aber sowas wie Carrefour ist eine andere Liga.
Die Auswahl ist vielerorts manchmal traurig, das gilt aber für ganz Deutschland, im Vergleich dazu wenn ich sehe was in Osteuropa z. B. hochgezogen wird.

Noch was zu den Tankstellen. Wo sollen die bitteschön eine Konkurrenz zu den Supermärkten sein? Bei den Preisen kauft doch kein normaler Mensch dort anstelle des Supermarkts ein. Die Tankstellenshops sind doch eine nette Ergänzung, falls man mal was vergessen hat oder auf die schnelle was braucht.
Benutzeravatar
TramPolin
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12132
Registriert: 17 Feb 2007, 18:29
Wohnort: Hoch über den Dächern, mit einem anderen Blick auf unser Millionendörfchen (197, N45)
Kontaktdaten:

Beitrag von TramPolin »

Electrification @ 30 Sep 2012, 14:35 hat geschrieben:Da tritt wieder das Problem auf dass es kaum vernünftige Großmärkte gibt. Den Begriff Hypermarkt kennt man in Deutschland nicht einmal, obwohl auch für derartige Märkte ein Potenzial vorhanden wäre. Da muss man sich schon mit Globus & Co. zufrieden geben, aber sowas wie Carrefour ist eine andere Liga.
Die Auswahl ist vielerorts manchmal traurig, das gilt aber für ganz Deutschland, im Vergleich dazu wenn ich sehe was in Osteuropa z. B. hochgezogen wird.
Das Kaufland im pep würde ich durchaus als Hypermarkt bezeichnen. Da bekommt man wirklich erstaunliche Dinge, die kaum ein Supermarkt führt, etwa alle Geschmacksrichtungen von Chips. REWE hat hier nur die beliebtesten im Angebot. Aber zum Kaufland habe ich 15 Gehminuten und ein Auto habe ich keines mehr. Auch finde ich die Wege innerhalb des Marktes sehr weit (auch wenn das durch die Natur der Sache so bedingt ist, dass viel Fläche auch lange Wege bedeuten), zumal das Angebot auf zwei Etagen verteilt ist und man per Rollsteig zunächst in die untere Etage muss, da dort die Lebensmittel sind.
Electrification @ 30 Sep 2012, 14:35 hat geschrieben:Noch was zu den Tankstellen. Wo sollen die bitteschön eine Konkurrenz zu den Supermärkten sein? Bei den Preisen kauft doch kein normaler Mensch dort anstelle des Supermarkts ein. Die Tankstellenshops sind doch eine nette Ergänzung, falls man mal was vergessen hat oder auf die schnelle was braucht.
Wenn ich aber um 22 Uhr etwas an der Tankstelle kaufe, weil es mir unerwartet ausgegangen ist oder da ich nicht mehr bis 20 Uhr dazugekommen bin, dann kaufe ich das am nächsten Tag nicht mehr im Supermarkt. Der macht damit durch Umgehung des Ladenschlussgesetzes der Tankstelle weniger Umsatz. So wird jedenfalls seitens der Politik argumentiert, ganz falsch ist es sicherlich nicht. Um das Problem zu lösen, könnte man ja den Supermärkten erlauben, länger zu öffnen. Stattdessen hat man sich jetzt in eine Sackgasse manövriert, in der das Umdrehen mit breit angelegten Vollzugshinweisen und freiwilligen Selbstverpflichtungen nicht mehr möglich ist. Ich denke mal, dass man da ohne neues Gesetz nicht mehr rauskommt. Gut möglich, dass es dabei bleibt, dass nur Autofahrer und Beifahrer nach 20 Uhr und am Sonntag an Tankstellen einkaufen können. Seehofer hat zwar gesagt, er wolle das wieder lockern, aber auch damals gab es eine Ankündigung der CSU, den Ladenschluss zu lockern, passiert ist aber nie etwas. selbst nach dem Patt bei der Abstimmung stellte Stoiber einen Neustart beim Ladenschluss in Aussicht. Was wurde daraus? Natürlich nichts. Am Ende heißt es wahrscheinlich: "Juristisch ist es nicht möglich, die Tankstellen wieder für alle freizugeben, das Bundesverwaltungsgericht lässt uns keinen Spielraum, wir gehen das aber 2014 an".
Benutzeravatar
Iarn
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 24593
Registriert: 20 Jul 2007, 13:22

Beitrag von Iarn »

Ich denke die paar Artikel an den Tankstellen sind kein großer Verlust für den bayrischen Einzelhandel.
Was dagegen wohl eher schmerzt ist der Verlust durch Einkäufe im Urlaub (endlich hat man Zeit zum Shoppen) und über Online Shops.
Wenn der Kaufhof zu hat, kaufe ich halt bei Amazon. Früher habe ich bei Amazon Bücher und CDs gekauft, heute kaufe ich dort auch Duschschläuche und Whiskeyflaschen ein. Bis auf wenige Lebensmittel sieht mich der bayrische Einzelhandel nicht mehr. Für dne habe ich keine Zeit.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
Benutzeravatar
TramPolin
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12132
Registriert: 17 Feb 2007, 18:29
Wohnort: Hoch über den Dächern, mit einem anderen Blick auf unser Millionendörfchen (197, N45)
Kontaktdaten:

Beitrag von TramPolin »

Iarn @ 30 Sep 2012, 15:37 hat geschrieben: Ich denke die paar Artikel an den Tankstellen sind kein großer Verlust für den bayrischen Einzelhandel.
Was dagegen wohl eher schmerzt ist der Verlust durch Einkäufe im Urlaub (endlich hat man Zeit zum Shoppen) und über Online Shops.
Wenn der Kaufhof zu hat, kaufe ich halt bei Amazon. Früher habe ich bei Amazon Bücher und CDs gekauft, heute kaufe ich dort auch Duschschläuche und Whiskeyflaschen ein. Bis auf wenige Lebensmittel sieht mich der bayrische Einzelhandel nicht mehr. Für dne habe ich keine Zeit.
Für die Juristen ist es aber unerheblich, ob der Verlust gering ist. Solange ein Verlust da ist, besteht offenbar Handlungsbedarf.

Zu den Onlineshops: Auch wenn mich Rathgeber nun schimpfen wird, vielleicht fordert man ja seitens der CSU mal, diese an Sonntagen oder zumindest an hohen Feiertagen zu schließen. (Es ist ein Scherz, nicht schimpfen, auch Teile der CSU sind inzwischen im Internetzeitalter angekommen.) :lol: Habe so was mal gesehen, es war aber nur ein Gag bzw. Protest.
Benutzeravatar
Lazarus
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 21361
Registriert: 06 Aug 2006, 22:38
Wohnort: München

Beitrag von Lazarus »

Selbst wenn man das ernst meinte, wäre das wohl kaum machbar, da man mit dem Ladenschluss wohl nur in Deutschland ansässige Unternehmen rechtlich greifen könnte. Allein deshalb wäre das schon Nonsens.
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
Benutzeravatar
TramPolin
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12132
Registriert: 17 Feb 2007, 18:29
Wohnort: Hoch über den Dächern, mit einem anderen Blick auf unser Millionendörfchen (197, N45)
Kontaktdaten:

Beitrag von TramPolin »

Lazarus @ 30 Sep 2012, 15:47 hat geschrieben: Selbst wenn man das ernst meinte, wäre das wohl kaum machbar, da man mit dem Ladenschluss wohl nur in Deutschland ansässige Unternehmen rechtlich greifen könnte. Allein deshalb wäre das schon Nonsens.
Oder den deutschen/bayerischen Provider in die Störerhaftung nimmt, da er dazu beiträgt, dass die Leute sonntags einkaufen.

Aber ganz ehrlich: Ich glaube nicht daran, obwohl, wenn man denkt, dass angeblich Teile der CSU gegen Automatenvideotheken oder Getränkeautomaten kämpfen, die sonntags Waren ausspucken, dann ist fast alles möglich. :lol:
JeDi
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 19066
Registriert: 22 Apr 2006, 18:27
Wohnort: Land der Küchenbauer
Kontaktdaten:

Beitrag von JeDi »

TramPolin @ 30 Sep 2012, 15:30 hat geschrieben: REWE hat hier nur die beliebtesten im Angebot.
Ist das ein REWE oder ein REWE City? Grade die REWE ohne City haben in Sachen Lebensmittel eigentlich immer recht viel da...
Benutzeravatar
TramPolin
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12132
Registriert: 17 Feb 2007, 18:29
Wohnort: Hoch über den Dächern, mit einem anderen Blick auf unser Millionendörfchen (197, N45)
Kontaktdaten:

Beitrag von TramPolin »

JeDi @ 30 Sep 2012, 15:51 hat geschrieben: Ist das ein REWE oder ein REWE City? Grade die REWE ohne City haben in Sachen Lebensmittel eigentlich immer recht viel da...
REWE City. Aber Manner-Schnitten haben sie… ;)
Electrification
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3943
Registriert: 01 Mär 2009, 15:34

Beitrag von Electrification »

TramPolin @ 30 Sep 2012, 15:40 hat geschrieben: Zu den Onlineshops: Auch wenn mich Rathgeber nun schimpfen wird, vielleicht fordert man ja seitens der CSU mal, diese an Sonntagen oder zumindest an hohen Feiertagen zu schließen. (Es ist ein Scherz, nicht schimpfen, auch Teile der CSU sind inzwischen im Internetzeitalter angekommen.) :lol: Habe so was mal gesehen, es war aber nur ein Gag bzw. Protest.
Genau darum verstehe ich nicht wieso der Einzelhandel da nicht mehr Druck auf die rückständige Staatsregierung, die noch in den 50ern lebt, einwirkt. Im Zweifel vergisst die CSU doch schnell ihre Kirchenheuchelei, wenn Druck aus der Wirtschaft kommt.

Das Internet kennt keinen Ladenschluss und daher schützt der Ladenschluss niemanden, er führt zu einem Wettbewerbsnachteil für den Einzelhandel, aber das kapiert weder die Staatsregierung noch der Einzelhandel, wenn die nichts machen.
Aber dann wundern dass immer mehr Leute via Internet einkaufen und mittlerweile Dinge, die man eigentlich so nie dort kaufen würde bzw. wo man nicht damit rechnen würde.

Wenn ich aber um 22 Uhr etwas an der Tankstelle kaufe, weil es mir unerwartet ausgegangen ist oder da ich nicht mehr bis 20 Uhr dazugekommen bin, dann kaufe ich das am nächsten Tag nicht mehr im Supermarkt.
Wie oft kommt denn sowas vor? Wenn es nicht wirklich dringend ist, dann wartet man, da die Tankstellenpreise ja schon um einiges höher sind. Vor allem dürfte es die Person so schnell nicht mehr vergessen.
Konkurrenz wäre es wenn man bei der Gelegenheit gleich den ganzen Einkauf dort erledigen würde und nicht nur das vergessene Salz oder was auch immer. Nur, wer ist bereit dafür ein paar Euro mehr zu zahlen? Lohnt sich das? Von daher bleibe ich dabei, eine Tankstelle kann nie ein Konkurrent eines Supermarktes sein. Das sind Hirngespinste einer realitätsfremden Staatsregierung.
Antworten