elba @ 17 Mar 2006, 19:45 hat geschrieben:
Quote von Elba
Zum anderen gibt es dafür eventuell auch Gründe:
1. Die Bushaltstellen für SEV liegen nicht immer sehr nah, und man muß damit rechnen, am falschen Bahnsteigende zu sein. Man weiß nicht wann der Busfahrer kommt und wieder abfährt und man weiß schon gar nicht, wann und ob danach ein weiterer Bus kommt. Dazu kommt, daß man sich eventuell noch orientieren muß, um die Bushaltstelle zu finden. Also beeilt man sich und wartet nicht erstmal in der S-Bahn ob es eine Strategieänderung gibt.
2. Oft wird relativ wenig SEV-Kapazität bereitgestellt. Man will sicherstellen, daß man in den Bus überhaupt reinkommt und hätte vielleicht sogar gerne einen Sitzplatz. Also beeilt man sich und wartet nicht erstmal in der S-Bahn ob es eine Strategieänderung gibt.
Und das ganze in einer Situation, in der man ob der Störung sowieso schon total genervt ist. Für den Fahrgast der ja eigentlich in einer bestimmten Zeit irgendwo hinkommen will, ist das definitiv eine Streßsituation. Das werden die wenigsten in aller Ruhe wegstecken und warten, was der Tf denn so macht - zumal man nicht sicher ist, ob der den aktuellen Informationsstand wirklich hat.
Wie auch immer - sofern möglich schadet zusätzlich Info sicher nicht. Und wenn der Tf irgendwie erkannt hat, daß möglicherweise Fahrgäste meinen, es geht nicht weiter, wäre es nett, wenn er vor Einfahrt in die Station sagen könnte, daß es doch weiter geht. Wenn er nichts mitbekommen hat, oder erst nach Andocken am Bahnsteig von einer Änderung erfährt, liegt's halt nicht an ihm, sondern an irgendwem anderen.
Edmund
Ich kann dem Niedergeschriebenen von Elba nur zustimmen.
Ich hatte vor Jahren in Köln mal ein ähnliches Erlebnis, auch wenn es eigentlich nicht zur Rubrik München passt, nur der Vollstädigkeit halber.(Die genaue Ortsbeschreibungen kann sich der Interessierte im Netzplan der Kölner Verkehrsbetriebe anschauen,)
Im morgendlichen Berufsverkehr gegen 7:30 blieb beim durchfahren eines Fahrleitungstrenners auf der Stadtbahlinie 16(Köln-Bonn) ,kurz vor der Haltestelle Bayentalgürtel auf der Rheinuferstrecke, der Stromabnehmer der vorderen Einheit eines Doppelzuges Stadtbahnwagen B hängen. Folgen dürften klar sein, Fahrleitung heruntergerissen, dummerweise hingen beide Gleise an einem Doppelausleger, also beide Richtungen platt.
Die Nachfolgenden Züge aus richtung Kölner Innenstadt endeten an der Haltestelle Ubierring. mal abgeshen davon, das die Wendeschleife eigentlich zu klein war, um zu diesem Zeitpunkt 3 Doppelzüge a 60m aufzunehmen( aus dem Zug, in dem ich saß, stiegen die Fahrgäste allesamt auf der Fahrbahn aus, wo gleichzeitig starker Autoverkehr herschte. Nur den Beherzten Vollbremsungen einiger Autofahrer und der Vorsicht der aussteigenden Fahrgäste, die wenigstens über Lautsprecher vom Fahrer vor dem Autoverkehr gewarnt wurden, sowie dem dann erfolgten eingreifen des anwesenden Verkehrsmeisters, der kurzerhand ein der 2 Fahrspuren kurzfristig absperrte, ist es zu verdanken, das keiner zu schaden kam.
Laut Durchsage der Leitstelle in allen Bahnen ist ein SEV eingerichtet. Ich muß dazu sagen, ich kam gegen 8.00 Uhr dort an, vorsichtshalber, denn ich hatte zwar erst um 9:00 Uhr einen Termin in Rodenkirchen(ca. 10 min. Fahrzeit weiter), aber man fährt ja sicherheitshalber lieber etwas früher. Bei meiner Ankunft standen dort ca. 200 Personen herum, keiner Wußte, wo die SEV Busse fahren, auch der Verkehrsmeister(VM) wußte keinen Rat, denn auf die Frage an die Leitstelle, wann und woher die Busse kommen sollten, kam keine Antwort. Nur um testen, ob seine Funkquäke überhaupt funktioniert, rief er hinein, ob dort oben allen pennen, oder warum keiner Antwortet. Prompt kam eine Antwort, er solle solche Kommentare unterlassen und die Funkdisziplin wahren! Auf seine nochmalige Frage, wann den jetzt die Busse kämen und woher, kam folgende Antwort:
Keine Ahnung!!!!!!!!!!
Inzwischen waren noch 2 Doppelzüge angekommen(Bis dorthin verkehrten damals 2 Linen mit jeweils 10 Minuten takt) und weiter ca 100. Personen gesellten sich zu den anderen. Auch die Bahnfahrer waren etwas überrascht, denn dnen wurde über die Leitstelle Strab gesagt, es gäbe SEV. Inzwischen wurde die Stimung gereizt, allerdings zum Glück nicht gegen den VM, denn die Leute registrierten, das er alles versuchte, aber...(siehe Antwort Leitstelle). Einige taten sich zusammen und kurbelten das Taxigwerbe kräftig an, deren Leitstelle hatte schon davon erfahren und etliche Wagen losgeschickt(gegenüber der Haltestelle ist einTaxistand).
Gegen 8.15(45 min nach Eintritt der Störung) stellte sich dann heraus, das die Leitstelle Bus bis zu diesem Zeitpunkt noch nichts wußte. (Sitzt im selben Raum wie alle anderen Leitstellenplätze), kurz danach kam dann der 1. Bus (ein Standardwagen), ca. 10 min später fogten 2 Gelenkbusse, wieviel dann noch folgten, und wann entzieht sich meiner Kenntnis, denn ich bekam einen Paltz im 2. Gelenkbus.
Sicher, das ereigniss ist nicht der Regelzustand, aber es zeigt doch, das es ein problem ist, wenn keine vernünftige Information aller beteiligten erfolgt. Übrigens ist die KVB in den folgenden Tagen deswegen in der Presse, als auch im Fernsehen ganz schön zerrissen worden.
Ich weiß nicht, wie es in München derzeit ist, aber zumindest am Anfang einer Störung wird es vermutlich ähnlich zugen, wenn auch vielleicht nicht so extrem, was in Köln allerdings scheinbar der Normalzustand ist, das zumindest die Mitarbeiter auf der Strecke(Fahrpersonal, Verkehrsmeister) ziemlich allein gelassen werden von der Leitstelle. Ich hätte da noch zwei Fälle aus dem letzten Jahr auf Lager(einen selbst erlebt, den zweiten nur aus dem Fersehbericht).
Das es auch anders geht, habe ich letztes Jahr in Immenstadt erlebt, als nach dem Unwetter die Strecke nach Oberstdorf gesperrt war. Ich war am 1. Tag der Sperre da, da ich aus dem Alex in den RE nach Lindau umstieg. Dort lief auch noch alles perfekt, aber es waren wenigstens mehrere Mitarbeiter da, die sich um die Fahrgäste kümmerten, und auch wußten, wann der nächste Bus kam. Bei meiner Rückfahrt 3 Tage später hatte sich schon alles eingespielt.