Ladenschluss

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ZüriMünchner
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Beitrag von ZüriMünchner »

TramPolin @ 12 Apr 2013, 12:59 hat geschrieben:Mal ganz davon abgesehen haben sich Familien- und Arbeitszeitmodelle stark verändert, sodass mehr Leute darauf angewiesen sind, später am Abend einzukaufen. Wenn man sich die Tankstellen anschaut, in denen weniger getankt, dafür aber viel mehr eingekauft wird, wird klar, dass ein großer Bedarf vorhanden ist.
Was ist eigentlich aus dem neuen Bayrischen Tankstellen-An-Nichtautofahrer-Verkaufsverbotsgesetz :lol: geworden??
Hab ich was verpasst? An meiner Tankstelle wurden letzte Woche an Nichtautofahrer nachts Waren verkauft. Wieder aufgehoben? Würde mich nicht wundern, war so'ne unrealistische Schreibtisch-Theorie Idee hoch zehn.
[font=Arial]Leut schaltets den WLAN-Accesspoint des Providers aus. Da loggt sich eh niemand ein und man spart Strom und verringert das Funkwirrwarr. [/font]
[font=Arial]"Wer das Bargeld abschafft, schafft die Freiheit ab" - Hans Magnus Enzensberger.[/font]
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

ZüriMünchner @ 9 May 2013, 12:10 hat geschrieben:
Was ist eigentlich aus dem neuen Bayrischen Tankstellen-An-Nichtautofahrer-Verkaufsverbotsgesetz :lol: geworden??
Hab ich was verpasst? An meiner Tankstelle wurden letzte Woche an Nichtautofahrer nachts Waren verkauft. Wieder aufgehoben? Würde mich nicht wundern, war so'ne unrealistische Schreibtisch-Theorie Idee hoch zehn.
Es wurde im Oktober 2012 nach Protesten wieder aufgehoben.

Zwar wollte die CSU im Gegenzug zumindest einen Alkoholverkauf (ggf. mit unterschiedlichen Sperrzeiten für Nieder- und Hochprozentiges) an Tankstellen erreichen (für alle, nicht nur für Fußgänger), aber es gelang keine Einigung mit den Tankstellverbänden. Ein neues Gesetz hätte man zwar machen können, man wollte aber nicht, wohl um eine neue Diskussion über eine generelle Ladenschlussliberalisierung zu vermeiden.
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Beitrag von TramPolin »

Geht das schon wieder los?

Bier nur für Autofahrer

http://www.augsburger-allgemeine.de/augsbu...id25271666.html

Ich habe mehrfach hinschauen müssen, der Artikel ist von Mitte Mai 2013.

Hat die CSU Mut für ein eigenes Ladenschlussgesetz, um Rechtssicherheit zu schaffen? Vielleicht im Oktober, dann kann man das in einer Alleinregierung machen, ohne dass Protest seitens der FDP droht.
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Beitrag von Rev »

Das ist bei mir in der Region schon seit Jahren so.
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Beitrag von Jo B. »

Gute Güte ist das provinziell bei Euch. Da kann man nur den Kopf schütteln.
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imp-cen
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Beitrag von imp-cen »

Muss man demnächst aus nem andren Landkreis sein um noch was extra mitzunehmen? Wechselkennzeichen nur für die Tanke (oder gleich noch für den Autobahnraser)?

Ehrlicher wärs gleich ganz den Verkauf von Alk ab 22h zu verbieten. Um die andren Waren gehts doch eigentlich weniger...
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Mit welcher Begründung konzentriert man das eigentlich auf Autofahrer? Zumal an Fernbahnhöfen und internationalem Flughäfen auch ohne Ticket verkauft wird.
Und ich böser Anarchist war schon mal an einem Sonntag am Flughafen zum Fleischkaufen. Obwohl das nächste Ticket acht Tage später datiert war. :ph34r:
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Beitrag von TramPolin »

imp-cen @ 1 Jun 2013, 23:54 hat geschrieben: Ehrlicher wärs gleich ganz den Verkauf von Alk ab 22h zu verbieten. Um die andren Waren gehts doch eigentlich weniger...
Würde man das so regeln, hätten die Tankstellen immer noch einen Vorteil gegenüber dem Einzelhandel, denn sie dürften dann von 20 bis 22 Uhr Alkohol verkaufen, was normalen Läden nicht zugestanden wird. Man löst damit also das Problem nicht.

Sauber lösbar ist m.E. es nur mit einem gescheiten eigenen Ladenöffnungsgesetz - unabhängig davon, ob dieses nun liberal oder konservativ ausfällt.

Eine Regelung, dass Tankstellen außerhalb der gesetzlichen Ladenöffnungszeiten nur an Reisende verkaufen dürfen, geht an der Lebenswirklichkeit vorbei. Es ist sogar lächerlich.
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Beitrag von DumbShitAward »

Immer durch die Hose atmen Kinder ;)

Es ist ein Urteil eines Amtsgerichtes (und wenn wir ehrlich sind: innerhalb der Augsburger Juristiktion sind schon die dollsten Sachen vorgekommen und ich meine damit nicht nur verschwundene Festplatten aus der Asservatenkammer), d.h. dessen Wirkung erstreckt sich genau auf den Gerichtsbereich. Was in München, im Oberland, usw. geschieht ist für ein amtsgerichtliches Urteil völlig unerheblich.

Sarkasmus bei Seite: natürlich hat das Amtsgericht formal recht. Die Definition eines "Reisenden" ist zumindest nach BVG (bitte nicht mit dem BVerfG zu verwechseln) und dem BGH klar definiert, das Amtsgericht hat sich nur an die ständige Rechtssprechung der höheren bzw. Fachinstanzen gehalten - muss es ja, sonst wirds in der Revision zusammengeschossen.


Dass das ganze an Lächerlichkeit natürlich kaum zu überbieten ist, dürfte klar sein. Alleine die Rechtsprechung der höchstinstanzlichen Gerichte ist schon absurd wie noch mal was: man mag ja alles mögliche unter Reisebedarf klassifizieren, aber Alkohol?! Gerade das ist doch - zumindest in selbstgeführten Beförderungsmitteln - eigentlich widersprüchlich. Man darf ja beim Fahren auch trinken (man sollte nur die gesetzlich zugelassene Blutalkoholkonzentration von 0,3 Promille nicht überschreiten, zwischen 0,3 und 0,5 darf sich die Polizei ja einen Grund basteln und wir wissen alle was passiert, wenn der mittlere Dienst mal frei denken darf), aber das kann ja nicht im Sinne des Gesetzgebers (gewesen) sein.


Nur hat die CSU hierbei ein Problem: wie TramPolin schon richtig feststellt herrscht so oder so eine Ungleichberechtigung zum Einzelhandel, mal abseits des wie in Baden-Württemberg völlig pervertierten Verkaufsverbot von Alkohol nach 22h (O-Ton: der Schnaps hält garantiert noch ein paar Stunden, bunkern geht schon): die Tankstellen-Gesetzes"lücke" ist in diesem Thema das einzige, was die CSU noch vor größerem Schaden in dieser Thematik schützt. Sobald das wegfiele, gäbe es wohl verstärkten Druck für ein zeitgemäßes Ladenschlussgesetz zu verabschieden, da kann der Furchenadel noch so sehr schimpfen.
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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Beitrag von TramPolin »

DumbShitAward @ 2 Jun 2013, 00:35 hat geschrieben:Dass das ganze an Lächerlichkeit natürlich kaum zu überbieten ist, dürfte klar sein.  Alleine die Rechtsprechung der höchstinstanzlichen Gerichte ist schon absurd wie noch mal was:  man mag ja alles mögliche unter Reisebedarf klassifizieren, aber Alkohol?! Gerade das ist doch - zumindest in selbstgeführten Beförderungsmitteln - eigentlich widersprüchlich.  Man darf ja beim Fahren auch trinken (man sollte nur die gesetzlich zugelassene Blutalkoholkonzentration von 0,3 Promille nicht überschreiten, zwischen 0,3 und 0,5 darf sich die Polizei ja einen Grund basteln und wir wissen alle was passiert, wenn der mittlere Dienst mal frei denken darf), aber das kann ja nicht im Sinne des Gesetzgebers (gewesen) sein.
Zu dem Reisebedarf gehören aber auch kleinere Geschenke, die für den Zielort bestimmt sind (etwa für den Gastgeber). Denn anders wäre es nicht zu erklären, dass der Gesetzgeber auch Schnittblumen als Reisebedarf definiert:
Gesetze im Internet @ , hat geschrieben:Reisebedarf im Sinne dieses Gesetzes sind Zeitungen, Zeitschriften, Straßenkarten, Stadtpläne, Reiselektüre, Schreibmaterialien, Tabakwaren, Schnittblumen, Reisetoilettenartikel, Filme, Tonträger, Bedarf für Reiseapotheken, Reiseandenken und Spielzeug geringeren Wertes, Lebens- und Genussmittel in kleineren Mengen sowie ausländische Geldsorten.
Quelle: "Gesetz über den Ladenschluß" vom 28.11.1956, zuletzt geändert 31.10.2006, http://www.gesetze-im-internet.de/ladschlg...R008750956.html

Damit ergibt Alkohol schon Sinn, nicht nur für Mitreisende, sondern auch als Mitbringsel. Das soll aber jetzt kein Plädoyer für Alkohol sein!
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Beitrag von schwarzfahrerin »

Ich finds ja spaßig, dass es bestimmte Tabaksorten nur in Tankstellen (oder eben alternativ noch in Tabakläden) gibt, sonst nirgendwo. Da hab ich dann auch um 18:30 Uhr keine andere Alternative als die Tanke, der kleine Tabakladen hat da schon zu und der Supermarkt hat die Marke nicht. Das zum Thema "Reisebedarf". ;)

Bei uns wird die Tanke am Sonntag ganz normal als "Ersatzsupermarkt" genutzt, und das schon seit Jahren. Da sind die wenigsten Reisende. Von demher wäre ich auch generell für andere Öffnungszeiten der normalen Läden, wenn es Sinn macht, auch mal paar Stunden am Sonntag. Backshops, Lieferdienste und Videotheken dürfen das ja auch.
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

schwarzfahrerin @ 2 Jun 2013, 13:00 hat geschrieben: Ich finds ja spaßig, dass es bestimmte Tabaksorten nur in Tankstellen (oder eben alternativ noch in Tabakläden) gibt, sonst nirgendwo. Da hab ich dann auch um 18:30 Uhr keine andere Alternative als die Tanke, der kleine Tabakladen hat da schon zu und der Supermarkt hat die Marke nicht. Das zum Thema "Reisebedarf". ;)

Bei uns wird die Tanke am Sonntag ganz normal als "Ersatzsupermarkt" genutzt, und das schon seit Jahren. Da sind die wenigsten Reisende. Von demher wäre ich auch generell für andere Öffnungszeiten der normalen Läden, wenn es Sinn macht, auch mal paar Stunden am Sonntag. Backshops, Lieferdienste und Videotheken dürfen das ja auch.
Na ja, im Sinne Sitze des restriktiven Gesetzgebers könnte man ja darauf verweisen, diesen speziellen Tabak ja werktags von 6:00 bis 20:00 an einer Tankstelle kaufen zu können. Dass dies erlaubt ist, ist bis heute völlig unstrittig. Hier sehe ich eigentlich keine Schlechterstellung des Konsumenten gegenüber dem, was der Einzelhandel bieten könnte. Tankstellen gibt es ja überall. Grotesk würde es so richtig dann werden, wenn die Tankstellen generell nur noch an Reisende verkaufen dürften. Dann müsste man erst eine Reise unternehmen, um an Artikel zu gelangen, die wo anders nicht verkauft werden.

Natürlich ist die Tankstellenregelung - wenn sie zur Anwendung kommt, was ja regional unterschiedlich ist - grotesk genug.

Was die Backshos angeht, ist mir aufgefallen, dass (alle/einige?) in München offenbar von "(annähernd) ganztägig sonntags geöffnet" auf drei Stunden zurückgegangen sind. Per Gesetz dürfen sie nur 3 Stunden öffnen, aber einige haben noch ein Café eingerichtet - möglicherweise als Alibi, um die Regelung umgehen zu können. Möglicherweise haben hier die Behörden durchgegriffen, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass es attraktiver ist, von 8 bis 11 Uhr zu öffnen als von sagen wir 7 bis 15 Uhr. Gemein ist nur, dass die Tankstellen ihre Backshops ganztägig anbieten und auch an Fußgänger verkaufen. Mal sehen, wie lange noch. Nachdem die CSU ja sogar schon mal bei Automatenvideotheken eine Störung der Sonntagsruhe sehen, halte ich alles für möglich.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Erst wenn der letzte Einzelhändler durch Anton und die letzte Videothek durch Lovefilm/Hulu ersetzt wurde ist die CSU ihrem Ziel nahe, Überfall und immer Ruhe im ganzen Bayern Land.
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Electrification
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Beitrag von Electrification »

Die Einzelhändler, vor allem die großen Märkte, scheinen aber auch so gar keinen Druck auf die Staatsregierung auszuüben. Gerade die CSU ist doch Wirtschaftshörig, wenn da ein gewisser Lobbydruck da wäre, würde sich was bewegen.

Soll mal einer die Einzelhändler und die Staatsregierung verstehen. Mit diesen Aktionen stärken sie den Internethandel, wo man 365 Tage im Jahr rund um die Uhr einkaufen kann.
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Beitrag von GSIISp64b »

Electrification @ 2 Jun 2013, 18:07 hat geschrieben: Soll mal einer die Einzelhändler und die Staatsregierung verstehen. Mit diesen Aktionen stärken sie den Internethandel, wo man 365 Tage im Jahr rund um die Uhr einkaufen kann.
Wenn ich Sonntag abends Lust auf ein Bier habe, kann ich mir das im Internet kaufen? Gut zu wissen.
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Beitrag von Electrification »

GSIISp64b @ 2 Jun 2013, 18:42 hat geschrieben: Wenn ich Sonntag abends Lust auf ein Bier habe, kann ich mir das im Internet kaufen? Gut zu wissen.
War ja klar dass du das ins lächerliche ziehen musst.

Wer außerdem vorrausschauend lebt, der hat immer so viel daheim dass es am Sonntag nicht aus ist. Notfalls gibt es aber Tankstellen, Bahnhöfe oder Flughäfen.
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Beitrag von GSIISp64b »

Electrification @ 2 Jun 2013, 19:42 hat geschrieben: War ja klar dass du das ins lächerliche ziehen musst.

Wer außerdem vorrausschauend lebt, der hat immer so viel daheim dass es am Sonntag nicht aus ist. Notfalls gibt es aber Tankstellen, Bahnhöfe oder Flughäfen.
Ich ziehe es nicht ins Lächerliche, ich zeige den Fehler in deiner Schlussfolgerung auf.

Wenn ich Lebensmittel vorausschauend kaufe, tue ich das werktags. Wenn ich am Wochenende was brauche, brauche ich das sofort. Wenn ich etwas sofort brauche, nützt mir Onlinehandel kein bisschen was.

Zumindest in dieser Subbranche (die hier ja am Stärksten in der Diskussion steht) können die derzeitigen Ladenschlusszeiten also schon rein prinzipbedingt nicht den Onlinehändlern in die Tasche spielen.
Dauerhaft abwesend, und ich komme nicht mehr wieder.
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Beitrag von Electrification »

Das ist klar, aber der Einzelhandel besteht ja nicht nur aus der Lebensmittelbranche oder anderen die durch den Onlinehandel weniger bedroht sind.

Karstadt ist wieder mal vor der Pleite, die Elektrohandelsbranche, die Buchläden, Bekleidungshändler usw., sie alle sind massiv bedroht und können dazu führen dass viele Innenstädte irgendwann total ausgestorben sind. Vielleicht nicht in München, zumindest die Kaufinger Straße, aber anderswo dürfte kaum was übrig bleiben, wenn sich das so weiterentwickelt, spätestens übernächste Generation.
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Beitrag von Cloakmaster »

GSIISp64b @ 2 Jun 2013, 19:49 hat geschrieben:
Electrification @ 2 Jun 2013, 19:42 hat geschrieben: War ja klar dass du das ins lächerliche ziehen musst. 

Wer außerdem vorrausschauend lebt, der hat immer so viel daheim dass es am Sonntag nicht aus ist. Notfalls gibt es aber Tankstellen, Bahnhöfe oder Flughäfen.
Ich ziehe es nicht ins Lächerliche, ich zeige den Fehler in deiner Schlussfolgerung auf.

Wenn ich Lebensmittel vorausschauend kaufe, tue ich das werktags. Wenn ich am Wochenende was brauche, brauche ich das sofort. Wenn ich etwas sofort brauche, nützt mir Onlinehandel kein bisschen was.

Zumindest in dieser Subbranche (die hier ja am Stärksten in der Diskussion steht) können die derzeitigen Ladenschlusszeiten also schon rein prinzipbedingt nicht den Onlinehändlern in die Tasche spielen.
Wenn ich Lust auf ne Pizza hbe, kann ich mir die online bestellen und habe sie 20-30 Miunten später auf dem Tisch - und ja, der Pizzabote bringt auf Bestellung auch Bier vorbei.
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Beitrag von GSIISp64b »

Allerdings zu ziemlich obszönen Preisen, die wirklich dann und nur dann eine Alternative sind, wenn man spontan was braucht - also dem Einzelhandel eben keine Kunden streitig machen, sondern ein völlig eigenes Segment bilden.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Also mir passiert das relativ oft, dass ich abends was brauche und mir was bringen lasse. Zugegeben Lebensmittel schaue ich dass ich einen Grundstock im Kühlschrank habe aber auch da lasse ich mir oft was kommen wenn mir mal wieder der Supermarkt um 1957 die Tür vor der Nase zugemacht hat.
Klar ist es teurer aber dann nur Chips knabbern habe ich dann auch keine Lust.
Fleisch kaufe ich oft über Bekannte, die einen Onkel mit einem Bauernhof haben. Das kann ich mir bequem am Sonntag abholen, wenn ich eh meine Eltern besuche. Wein bekomme ich auch in der Regel geliefert, das sind für mich schon mal die zwei teuersten Posten bei Lebensmitteln.
Sicher mag ich als internetaffiner Single mit gutem Einkommen und ohne finanzielle Verpflichtungen eine Ausnahme sein, aber von meinen Euros gebe ich mittlerweile nicht mal jedem zehnten im deutschen Einzelhandel aus. Klamotten kaufe ich mir eigentlich nur noch auf Dienstreisen, weil ich dann abends eh selten was anderes zu tun habe und dort die Geschäfte meist noch bis spät am Abend offen sind.
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Beitrag von Martin H. »

Alles irgendwie seltsam hier. Ein Grundstock im Kühlschrank der nur aus Chips besteht, und andere die am Sonntag plötzlich Bier BRAUCHEN.

Wir haben beides nicht im Haus, haben an Tankstellen aber trotzdem noch nie Lebensmittel gekauft.
Die letzte Pizzalieferung - selbst abgeholt - war auch irgendwann im letzten Jahr.
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Beitrag von GSIISp64b »

Martin H. @ 2 Jun 2013, 22:08 hat geschrieben: Alles irgendwie seltsam hier. Ein Grundstock im Kühlschrank der nur aus Chips besteht, und andere die am Sonntag plötzlich Bier BRAUCHEN.
Brauchen nicht, aber gelegentlich mal spontan sonntags abends Lust drauf haben schon.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Martin H. @ 2 Jun 2013, 22:08 hat geschrieben:Alles irgendwie seltsam hier. Ein Grundstock im Kühlschrank der nur aus Chips besteht, und andere die am Sonntag plötzlich Bier BRAUCHEN.

Wir haben beides nicht im Haus, haben an Tankstellen aber trotzdem noch nie Lebensmittel gekauft.
Die letzte Pizzalieferung - selbst abgeholt - war auch irgendwann im letzten Jahr.
Ok Chips steht archtypisch für Lebensmittel die man zwar im Haus hat, die aber keine anständige Mahlzeit ergeben.

Und Pizza hole ich dank 50m zur nächsten Pizzeria auch selbst ab, wobei dass nichts an der Tatsache ändert, dass das frühe Ladenschluss in Bayern das Konsumverhalten ändert, zumindest bei mir persönlich.

An Tankstellen kaufe ich auch nie Lebensmittel was daran liegt, dass der Münchner Hauptbahnhof für mich näher liegt als die nächste Tanke.
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Beitrag von TramPolin »

De EU-Kommission wird voraussichtlich im September erstmals über europaweit einheitliche Ladenöffnungsgesetze beraten. Den Anstoß dazu hat eine Beschwerde des österreichischen Einkaufzentrumsbetreibers Richard Lugner […]
http://www.textilwirtschaft.de/business/EU...ung-_87711.html
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

Iarn @ 2 Jun 2013, 22:15 hat geschrieben: Und Pizza hole ich dank 50m zur nächsten Pizzeria auch selbst ab, wobei dass nichts an der Tatsache ändert, dass das frühe Ladenschluss in Bayern das Konsumverhalten ändert, zumindest bei mir persönlich.
Ja, ist bei mir auch so. Dem frühen Ladenschluss ist es geschuldet, dass ich nur vergleichsweise wenige Spontan- oder Kleiderkäufe mache, denn am Abend, wenn ich Zeit zum Einkaufen hätte, sind die Läden geschlossen.

Mir fällt auch auf, dass die meisten Läden in meiner Wohngegend schon zwischen 18 und 19 Uhr zumachen, und ich sie deswegen nur im geschlossenen Zustand kenne. Wenn ich nach der Arbeit heimkomme, sind so gut wie alle Läden schon zu. Das ist schade, da ich eigentlich einige Einkäufe bequem hier erledigen könnte; stattdessen kaufe ich das Zeug eben irgendwo in einem Shoppingcenter und schleppe es kilometerweit heim.
Wo ist das Problem?
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Da bin ich ja mal gespannt, wie die CSU reagiert, sollte da tatsächlich eine Verlängerung von der EU vorgeschlagen werden.
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
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Beitrag von Rathgeber »

Ach, der Baurat "Mörtel" Lugner macht wieder mal von sich reden...

EU-weit einheitliche Ladenöffnungszeiten braucht nun wirklich niemand. Auch die Argumentation des HDE ist nicht schlüssig. Viele kaufen nicht nur wegen der Öffnungszeiten im Netz ein, sondern auch wegen der flächendeckend miserabel gewordenen Beratung in Kaufhäusern.
Wenn die Kaufhäuser oder Kettenbuchhändler wie Hugendubel am Internet zugrunde liegen, dann sicherlich nicht wegen der Ladenöffnungszeiten. Die kleinen Buchhandlungen bei mir um die Ecke erfreuen sich trotz Amazon regen Zulaufs, weil sie auf ihre Kundschaft eingehen.
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Beitrag von Iarn »

Rathgeber @ 21 Aug 2013, 13:51 hat geschrieben:Wenn die Kaufhäuser oder Kettenbuchhändler wie Hugendubel am Internet zugrunde liegen, dann sicherlich nicht wegen der Ladenöffnungszeiten. Die kleinen Buchhandlungen bei mir um die Ecke erfreuen sich trotz Amazon regen Zulaufs, weil sie auf ihre Kundschaft eingehen.
Solang aber kein Buchhändeler in den Zeiten in denen ich shoppen könnte offen hat, kann der Service auch ncoh so gut sein, ich bestell auf jeden Fall bei Amazon.

Ob der Niedergang evtl durch mehrere überlagernde Effekte beschleunigt wird ist außer Frage aber ich kann für mein persönliches Konsumverhalten ganz klar feststellen, der Ladenschluss um 2000h kostet den Einzelhandel jedes Jahr tausende €uro meiner Kaufkraft. 2200h würde schon reichen, weil wirklich relevante Anschaffungen würde ich nach zehn Uhr abends eh nicht tätigen.
Wahrscheinlich würde schon 2100h viel helfen.
Aber wenn man erst so gegen 1930h in die Nähe der eignen Wohnung kommt, kauft man in Bayern nichts mehr, was über ein paar Lebensmittel für den Sofortbedarf rausgeht.
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TramBahnFreak
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Beitrag von TramBahnFreak »

Iarn @ 21 Aug 2013, 14:17 hat geschrieben: Solang aber kein Buchhändeler in den Zeiten in denen ich shoppen könnte offen hat, kann der Service auch ncoh so gut sein, ich bestell auf jeden Fall bei Amazon.
Was spricht denn dagegen, online beim jeweiligen Buchhändler zu kaufen, anstatt dem Riesen noch mehr Kohle in den Rachen zu schmeißen, dass er seine Billig-Sklaven noch weiter ausbeuten kann?
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