Allgemeine Diskussion über Politik in Deutschland

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DumbShitAward
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Beitrag von DumbShitAward »

Cloakmaster @ 21 Dec 2011, 10:59 hat geschrieben: Ebenso wie der Staat seinen Bürgern verpflichtet ist, sind die Bürger auch ihrem Staat verpflichtet. Der Staat als Ganzes muss geschützt werden, und von da her sehe ich das Prinzip einer Wehrpflicht durchaus als gerechtfertigt an. Wie es in der Praxis aussah, ist natürlich was anderes. Letztlich hatte die Bundswehr nie genügend Finanzmittel, um die vorgesehenen Aufgaben bedienen zu können. Sei es nun eine vernünftige Ausstattung, oder andere Dinge.
So lange Frauen, und nur Frauen ihrem Staat neue Bürger gebären können, werden Männer und nur Männer verpflichtet sein, Frauen und Kinder zu schützen. Eine 100% Gleichberechtigung ist schon rein anatomisch nicht möglich, und wird es nie sein.
Das Problem mit der Wehrpflicht ist, dass sie quasi mit der "heißen Nadel" ins Grundgesetz eingestrickt wurde und wäre nicht der Wille des BVerfG dagewesen, wäre das Ding auch nie an Art. 12 Nr. 2 GG vorbeigekommen, denn die Wehrpflicht war zu keinem Zeitpunkt eine "herkömmlichen allgemeinen, für alle gleiche[n] öffentliche[n] Dienstleistungspflicht".

Das Argument Frauen könnten ja Kinder bekommen ist das übliche Totschlagargument, dass eigentlich überhaupt nicht zieht. Erstens wird keine Frau in diesem Land gezwungen Kinder zu bekommen, zweitens ist es auch durchaus für Männer möglich Kinder groß zu ziehen und drittens, so man denn überhaupt von einem Nachteilsausgleich sprechen möchte, völlig unverhältnismäßíg.

Natürlich kann und soll es keine 100%ige Gleichberechtigung geben, aber einen von vielen möglichen Lebenswandeln als Argument für sexuelle Diskriminierung heranzuziehen ist kaum vertretbar.

Hätte hätte Fahrradkette ist kein Argument.
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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autolos
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Beitrag von autolos »

Iarn @ 21 Dec 2011, 10:38 hat geschrieben: Forsa Umfrage Piraten bei 9% FDP bei 2%

Was mich freut, dass es zeitgleich mit dem Niedergang einer altliberalen Partei den Aufstieg einer neuliberalen Partei gibt.
Kaum zu glauben, was man den Politclowns alles durchgehen lässt: Drogen legalisieren, leistungsloses Grundeinkommen, Nazis im Vorstand, Kinderpornos auf den Rechnern, Erpressung unter den Mitgliedern.... Wird hier nicht mit zweierlei Maß gemessen?
Für die, die sich anmaßen über den Wert und Unwert anderer zu urteilen: Die Würde des Menschen ist unantastbar!
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Beitrag von spock5407 »

Ich finds schad, auch wenn die FDP extremst clientellastig ist. Aber während die große Aushorch- und Sicherheitskoalition alles abgenickt hat, hat die Schnarri gesagt "stop". Das rechne ich ihr hoch an, dass sie hier eine eigene Meinung hat.
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Beitrag von Bayernlover »

autolos @ 21 Dec 2011, 12:03 hat geschrieben: Kaum zu glauben, was man den Politclowns alles durchgehen lässt: Drogen legalisieren, leistungsloses Grundeinkommen, Nazis im Vorstand, Kinderpornos auf den Rechnern, Erpressung unter den Mitgliedern.... Wird hier nicht mit zweierlei Maß gemessen?
Hier wird vor allem eines deutlich: Dass es in unserem Land für solche Forderungen mehr Mehrheiten gibt als man immer glaubte zu wissen.
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Beitrag von autolos »

Bayernlover @ 21 Dec 2011, 12:15 hat geschrieben: Hier wird vor allem eines deutlich: Dass es in unserem Land für solche Forderungen mehr Mehrheiten gibt als man immer glaubte zu wissen.
Bezog sich das jetzt auf die Nazis, Kinderpornos und Erpressung?

"Mehrheit" sind übrigens 9 % nicht.
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Beitrag von Bayernlover »

autolos @ 21 Dec 2011, 12:56 hat geschrieben: Bezog sich das jetzt auf die Nazis, Kinderpornos und Erpressung?

"Mehrheit" sind übrigens 9 % nicht.
Sorry, meinte "Zustimmung". Und nein, ich meinte eher solche Sachen wie Drogenkonsum und Grundeinkommen.
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Beitrag von Prokurist »

Bayernlover @ 21 Dec 2011, 13:12 hat geschrieben:
autolos @ 21 Dec 2011, 12:56 hat geschrieben: Bezog sich das jetzt auf die Nazis, Kinderpornos und Erpressung?

"Mehrheit" sind übrigens 9 % nicht.
Sorry, meinte "Zustimmung". Und nein, ich meinte eher solche Sachen wie Drogenkonsum und Grundeinkommen.
Wobei der Rest höchstwahrscheinlich auch mehr Zustimmung erfahren dürfte, als man gemeinhin annimmt.
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Beitrag von Bayernlover »

Prokurist @ 21 Dec 2011, 13:25 hat geschrieben: Wobei der Rest höchstwahrscheinlich auch mehr Zustimmung erfahren dürfte, als man gemeinhin annimmt.
Ja, aber die sind im Gegensatz zu den von mir genannten strafbar - gut, ist der Drogenbesitz auch :D
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

autolos @ 21 Dec 2011, 12:03 hat geschrieben: Kinderpornos auf den Rechnern
Falls Du auf Jörg Tauss anspielst:

Jörg Tauss war medienpolitischer Sprecher der SPD, und damit unter anderem zuständig für das Thema Bekämpfung von Kinderpornographie - und im Bundestag einer der wenigen, der sich ernsthaft mit dem Thema auseinandergesetzt hat, und wusste, welche Maßnahmen tatsächlich helfen, und was völliger Blödsinn ist.

Es kann keiner nachvollziehen, ob er die Kinderpornos hatte im Rahmen seiner Nachforschungen in der Szene, oder ob er sie wegen seiner persönlichen Neigungen hatte. Da er wie gesagt als medienpolitischer Sprecher genau für den Bereich Bekämpfung von Kinderpornographie zuständig war, ist es jedenfalls alles andere als unwahrscheinlich, dass er versucht hat rauszufinden wie die Szene wirklich arbeitet, um daraus FUNKTIONIERENDE Methoden zur Bekämpfung zu entwickeln.

In Deutschland gilt immer noch "im Zweifel für den Angeklagten", daher finde ich tut man Tauss hier unrecht. Ich bin der Meinung, ein Bundestagsabgeordneter sollte das Recht haben in der "Szene" quasi "verdeckt zu ermitteln", sofern die Mittel verhältnismäßig sind. Von den Geheimdiensten werden ja schließlich auch verdeckte Ermittler eingesetzt, die im Rahmen der Ermittlungsarbeit teilweise auch Straftaten begehen müssen, um in die Szene zu kommen. Und die Ermittlungsbehörden im Bereich Kinderpornographie haben auch Kinderpornographie auf ihren Dienstrechnern.

Es ist absolut wesentlich, dass die Leute, die die Gesetze gegen Kinderpornographie beschließen auch wissen, wie das ganze in der Szene abläuft - nur so ist eine wirksame (!) Gesetzgebung möglich. Wenn die Entscheidungsträger nicht wissen, wie das in der Szene funktioniert kommt so ein Schwachsinn dabei raus wie bei der Frau von der Leyen - nämlich ein Gesetz, das für die Szene überhaupt keine Auswirkungen hat, der Bevölkerung aber falsche Sicherheit vorgaukelt. Frau von der Leyen hat im Rahmen der Diskussion ihre völlige Ahnungslosigkeit ja auch regelmäßig unter Beweis gestellt. Von Seiten der Regierung scheint man solche Informationen also nicht bekommen zu können.

Und genau das ist eine verdammt gefährliche Sache. Die Kinder brauchen einen effektiven Schutz gegen Missbrauch - Gesetze, die nur eine Sicherheit vorgaukeln, aber effektiv keinerlei Auswirkungen haben sind verdammt gefährlich, weil damit die Bevölkerung ruhig gestellt wird, ansonsten aber alles beim alten bleibt. Auch muss im Bereich der Prävention wesentlich mehr getan werden. Meiner Meinung nach versteift man sich viel zu sehr auf die Verteilung von Kinderpornographie - diese Maßnahmen nutzen den missbrauchten Kindern aber gar nichts. Wesentlich wichtiger wäre es dafür zu sorgen, dass der Missbrauch an sich eingedämmt wird. Wenn das Video im Internet getauscht wird, ist es bereits zu spät - es muss mehr dafür getan werden, dass so ein Video gar nicht entsteht.

Und als zweites - die Fälle, in denen Videos oder Fotos vom Missbrauch veröffentlicht werden sind nur ein kleiner Teil des sexuellen Missbrauches von Kindern. Warum wird so wenig über den sexuellen Missbrauch gesprochen, der mit dem Tausch von Fotos und Videos nichts zu tun hat? Sexueller Missbrauch oder sexuelle Belästigung von Kindern ist überall um uns herum, die meisten Fälle werden gar nicht bekannt.

Der Tausch von Kinderpornographie in der Szene ist nur ein Symptom der Krankheit - gegen die Krankheit hilft die Bekämpfung nur sehr eingeschränkt. Ermittlungen im Bereich der Kinderpornographie sind mit Sicherheit ein wichtiger Bestandteil in der Bekämpfung des sexuellen Missbrauchs - aber das Hauptziel muss die Bekämpfung des Missbrauchs sein - und genau das geht bei der ganzen Kinderpornographiediskussion völlig unter. Warum gibt es zum Beispiel kein Portal auf dem Bilder von Männern oder auch den Zimmern zu sehen sind, die auf Kinderpornographie zu sehen sind? Einmal gab es diesen Ermittlungsansatz schon, hier wurde ein Bild eines Mannes, der auf einem Kinderpornovideo zu sehen war, veröffentlicht, und der Täter tatsächlich auf diese Art gefunden.

Wer glaubt, dass man mit der Bekämpfung der Verbreitung von Kinderpornographie wirklich nennenswert den Kindern helfen kann, sitzt einem sehr gefährlichen Irrtum auf.

Warum gibt es zum Beispiel nur eine einzige Pädophilen-Ambulanz für ganz Süddeutschland, nämlich in Regensburg? Zur Erklärung: Die Pädophilen-Ambulanz ist Ansprechpartner für Pädophile, die eben pädophile Neigungen haben, aber Angst davor haben dass sie straffällig werden können. Hier bekommen sie sowohl psychische Unterstützung als auch bei Bedarf Medikamente, die den Sexualtrieb hemmen. Auf die Art sollen Übergriffe auf Kinder bereits im Vorfeld verhindert werden.
Nähere Informationen gibt es unter http://www.kein-taeter-werden-bayern.de . Ein Schritt in die richtige Richtung wäre schon mal eine deutliche Erhöhung der Zahl dieser Ambulanzen, vermutlich könnte man auf die Art schon ettliche der sexuellen Missbräuche verhindern. Aber klar, diese Art der Prävention lässt sich nicht medienwirksam ausschlachten, und ist daher für die Politik unattraktiv.

Aber auch im Bereich der Kinder und Jugendlichen sollte man mehr Aufklärungsarbeit leisten, und sie ermutigen sich an andere Erwachsene zu wenden. Hier braucht es in meinen Augen zum Beispiel Beratungsstellen für Kinder und Jugendliche mit Schweigepflicht. Die Schweigepflicht mag jetzt vielleicht seltsam erscheinen, ich halte sie aber für sehr wichtig, um die Hemmschwelle zu senken. Im Rahmen der Beratungsgespräche wäre es dann die Aufgabe der Beratungsstelle die Kinder und Jugendlichen darauf hinzuführen den Missbrauch zur Anzeige zu bringen und auch bei der Anzeige und danach zu unterstützen. Das ganze Thema, inklusive dem Vorhandensein der Beratungsstellen müsste auch vermehrt im Schulunterricht angesprochen werden, um die Kinder und Jugendlichen darauf vorzubereiten was sie im Fall von Belästigung oder Missbrauch machen müssen.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von TramPolin »

Boris Merath @ 21 Dec 2011, 13:56 hat geschrieben: Falls Du auf Jörg Tauss anspielst: […]
Möglicherweise spielt autolos auch auf das an:

http://www.welt.de/politik/deutschland/art...atenpartei.html

Dabei sollen ein oder mehrere Benutzer, die der Priratenpartei offenbar schaden wollten, im piratenpad Links auf kinderpornographische Seiten gesetzt haben. Da jeder auf dieser Kommunikationsplattform mitarbeiten kann, können solche strafbaren Aktionen kaum verhindert werden, es sei denn, man würde jeden Beitrag und Kommentar vorab prüfen. Der Aufwand dafür wäre aber zu hoch, außerdem würde das die Geschwindigkeit der Kommunikation drastisch senken.
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Beitrag von Boris Merath »

TramPolin @ 21 Dec 2011, 14:12 hat geschrieben: Möglicherweise spielt autolos auch auf das an:

http://www.welt.de/politik/deutschland/art...atenpartei.html
Das ist doch albern. Wenn auf Wikipedia jemand einen Kinderpornolink einfügt, ist das dann ein Wikipedia-Skandal? Und wenn jemand im Eisenbahnforum einen solchen Link einstellt (was wir genausowenig verhindern können wie es die Piratenpartei kann) - ist das dann ein Skandal ums Eisenbahnforum?

Ein Skandal ist es, wenn nach Kenntnisnahme versucht wird den Vorfall zu vertuschen, oder gar nicht reagiert wird. Beides scheint hier nicht zuzutreffen.
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Beitrag von TramPolin »

Boris Merath @ 21 Dec 2011, 14:17 hat geschrieben:
TramPolin @ 21 Dec 2011, 14:12 hat geschrieben: Möglicherweise spielt autolos auch auf das an:

http://www.welt.de/politik/deutschland/art...atenpartei.html
Das ist doch albern. Wenn auf Wikipedia jemand einen Kinderpornolink einfügt, ist das dann ein Wikipedia-Skandal? Und wenn jemand im Eisenbahnforum einen solchen Link einstellt (was wir genausowenig verhindern können wie es die Piratenpartei kann) - ist das dann ein Skandal ums Eisenbahnforum?

Ein Skandal ist es, wenn nach Kenntnisnahme versucht wird den Vorfall zu vertuschen, oder gar nicht reagiert wird. Beides scheint hier nicht zuzutreffen.
Natürlich ist das albern. Ich meinte nur, dass autolos auch das gemeint haben könnte, weil das einer der beiden Vorfälle war, die mir im Gedächtnis geblieben sind.

Falls da ein falscher Eindruck meines Beitrags entstanden sein sollte: Selbstverständlich kann man dies nicht der Piaratenpartei anlasten. Dass man so etwas nicht verhindern kann, ist ja glaub ich aus meinem Beitrag deutlich geworden.

Als neue liberale Kraft schätze ich die Piraten. Die FDP kann man bis auf Frau Leutheusser-Schnarrenberger und sehr wenige andere Ausnahmen vergessen.
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Beitrag von Prokurist »

Jaja "Kinderpronos" sind ein schönes emotionales Thema. Jemand hat sowas auf dem Rechner, ergo er ist Kinderschänder. Das paßt schön zum Zeitgeist. Einfach erstmal unterstellen, ohne Hinterfragen. Dabei ist es so einfach jemandem zu schaden, indem man einfach solches Zeug bei ihm abläd. Wie oft war schon zu lesen, daß Leute Kinderpronos auf ihrem DIENSTRECHNER hatten? Mir fällt spontan ein Richter und genannter Abgeordneter ein. Wie blöd müsste man sein, wenn man derlei Material zum privaten Gebrauch auf seinen Dienstrechner innnerhalt einer Behörde läd? Aber umso einfacher ist es, wenn ich besagter Person schaden will, sowas auf seinen Dienstrechner auszurollen, ohne dabei Spuren zu hinterlassen. Etwas schwieriger wird es Kinderpornos auf Privatrechner zu bringen... Aber es ist nicht unmöglich. Wenn ich eine böse Haßkrawatte auf jemanden hätte, dem ich wirklich übelst und nachhaltig schaden wöllte, dann würde ich mir Zugang zu seinem privaten Rechner verschaffen, ihm einen Trojaner platzieren, der so programmiert ist, daß er sich automatisch auf Kinderpornosuche begiebt, solche runterläd, dann löscht und sich selber löscht. Kommt dann die Polizei und ermittelt via PERKEO u.ä. illegale gelöschte Dateien auf entsprechendem Rechner, kommt der Gute in arge Erklärungsnot.
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Beitrag von Boris Merath »

Tauss hat ja zugegeben die Kinderpornos selber geladen zu haben, das aber mit Nachforschungen im Rahmen der Abgeordnetenarbeit begründet - was in meinen Augen durchaus nachvollziehbar, nicht aber beweisbar ist.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Prokurist »

TramPolin @ 21 Dec 2011, 14:22 hat geschrieben:
Als neue liberale Kraft schätze ich die Piraten. Die FDP kann man bis auf Frau Leutheusser-Schnarrenberger und sehr wenige andere Ausnahmen vergessen.
Bei der FDP gab es einst sehr gute Köpfe. Aber die Piraten sind mMn nichts weiter als eine Nebelkerze... Keine Köpfe, viele Luftblasen und kaum etwas dahinter.
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Beitrag von Boris Merath »

Prokurist @ 21 Dec 2011, 14:30 hat geschrieben: Bei der FDP gab es einst sehr gute Köpfe. Aber die Piraten sind mMn nichts weiter als eine Nebelkerze... Keine Köpfe, viele Luftblasen und kaum etwas dahinter.
Die Piraten sind eine ganz neue Partei, die sich erst formieren muss. Warum erwartet man von den Piraten jetzt schon, zu jedem Thema eine Antwort zu haben? Das ist eine Partei die grade eben erst am Entstehen ist.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von autolos »

Boris Merath @ 21 Dec 2011, 14:17 hat geschrieben:
TramPolin @ 21 Dec 2011, 14:12 hat geschrieben: Möglicherweise spielt autolos auch auf das an:

http://www.welt.de/politik/deutschland/art...atenpartei.html
Das ist doch albern. Wenn auf Wikipedia jemand einen Kinderpornolink einfügt, ist das dann ein Wikipedia-Skandal? Und wenn jemand im Eisenbahnforum einen solchen Link einstellt (was wir genausowenig verhindern können wie es die Piratenpartei kann) - ist das dann ein Skandal ums Eisenbahnforum?

Ein Skandal ist es, wenn nach Kenntnisnahme versucht wird den Vorfall zu vertuschen, oder gar nicht reagiert wird. Beides scheint hier nicht zuzutreffen.
Man kann sich auf diese Weise natürlich auch schön rausreden. Was mir halt stinkt ist, dass bei Vorfällen dieser Laienspielschar, keiner intensiv weiteruntersucht, ob wirklich nichts dahintersteckt. Ehemalige Nazis bei anderen Parteien führen zu gewaltigem Skandalgeschrei, bei den Piraten ist es offenbar egal.

Im übrigen halte ich die Abschaffung des Privaten für fatal. Für richtig hielte ich, wenn die Piraten gegen Facebook (u.a.) mit derselben Vehemenz vorgingen wie gegen Staatstrojaner. Solange sie das nicht tun, halte ich sie für total unglaubwürdig. Es gibt für mich keinen Grund, warum staatliche Schnüffelei verwerflicher sein soll als kommerzielle.
Für die, die sich anmaßen über den Wert und Unwert anderer zu urteilen: Die Würde des Menschen ist unantastbar!
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Beitrag von Boris Merath »

autolos @ 21 Dec 2011, 16:22 hat geschrieben: Man kann sich auf diese Weise natürlich auch schön rausreden. Was mir halt stinkt ist, dass bei Vorfällen dieser Laienspielschar, keiner intensiv weiteruntersucht, ob wirklich nichts dahintersteckt. Ehemalige Nazis bei anderen Parteien führen zu gewaltigem Skandalgeschrei, bei den Piraten ist es offenbar egal.
Wie kommst Du darauf dass das nicht näher untersucht wird?

Dass man ehemalige Nazis in Parteien hat ist nur logisch - bei der Aufnahme in eine Partei wird nun mal keine Auskunft beim Verfassungsschutz geholt. Die Frage ist, ob Nazis WISSENTLICH als AKTIVE Mitglieder geduldet werden, oder nicht.
Im übrigen halte ich die Abschaffung des Privaten für fatal. Für richtig hielte ich, wenn die Piraten gegen Facebook (u.a.) mit derselben Vehemenz vorgingen wie gegen Staatstrojaner.
Wo steht dass die Piraten das Private abschaffen wollen? Es geht um Transparenz beim Staat, nicht um Transparenz bei jedem einzelnen Bürger. Mal davon abgesehen, "die Piraten" gibt es eh nicht, bei den Piraten gibt es zu vielen Dingen kontroverse Meinungen. Und wie gesagt, bei fast allen Themenbereichen ist die Meinungsbildung in der Partei grade mal ganz am Anfang. Du kannst nicht erwarten, dass es zu jedem nur erdenklichen Thema jetzt schon eine fertig gebildete Meinung gibt.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Ubile »

autolos @ 21 Dec 2011, 16:22 hat geschrieben:Für richtig hielte ich, wenn die Piraten gegen Facebook (u.a.) mit derselben Vehemenz vorgingen wie gegen Staatstrojaner. Solange sie das nicht tun, halte ich sie für total unglaubwürdig. Es gibt für mich keinen Grund, warum staatliche Schnüffelei verwerflicher sein soll als kommerzielle.
Da gibt es aber einen riesigen Unterschied: Zu einer Anmeldung bei Facebook zwingt dich keiner. Von der VDS zum Beispiel wirst aber unabhängig davon ob du es willst oder nicht erfasst.
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Beitrag von Cloakmaster »

DumbShitAward @ 21 Dec 2011, 11:40 hat geschrieben: Das Problem mit der Wehrpflicht ist, dass sie quasi mit der "heißen Nadel" ins Grundgesetz eingestrickt wurde und wäre nicht der Wille des BVerfG dagewesen, wäre das Ding auch nie an Art. 12 Nr. 2 GG vorbeigekommen, denn die Wehrpflicht war zu keinem Zeitpunkt eine "herkömmlichen allgemeinen, für alle gleiche[n] öffentliche[n] Dienstleistungspflicht".

Das Argument Frauen könnten ja Kinder bekommen ist das übliche Totschlagargument, dass eigentlich überhaupt nicht zieht.  Erstens wird keine Frau in diesem Land gezwungen Kinder zu bekommen, zweitens ist es auch durchaus für Männer möglich Kinder groß zu ziehen und drittens, so man denn überhaupt von einem Nachteilsausgleich sprechen möchte, völlig unverhältnismäßíg.

Natürlich kann und soll es keine 100%ige Gleichberechtigung geben, aber einen von vielen möglichen Lebenswandeln als Argument für sexuelle Diskriminierung heranzuziehen ist kaum vertretbar.

Hätte hätte Fahrradkette ist kein Argument.
Dier Weideraufbau eines Westdeutschen Militärs war vor allem von den USA gedeckelt, welche einen Gegenpol zur Soviet-Zone aka DDR aufbauen wollte, ohne eigenes "Material" dafür verschwenden zu müssen.

Daß nur Frauen Kinder GEBÄREN (das ist nicht das gleiche, wie erziehen/grossziehen, und ich habe bewusst von GEBÄREN gesprochen, und von nichts anderem!) können, ist eine unverrückbare Tatsache, und kein Totschlag-Argument. Frau wird zwar dazu nicht gezwungen, aber MANN kann es schlicht und einfach nicht, niemals, und unter keinen Umständen. Auch wenn die Medizin durchaus nach Wegen sucht, dies zu ändern.

Früher hat man die Königin sterben lassen, um das Leben des Thronfolgers zu retten. Heute lässt man lieber das Kind Hops gehn, als die werdende Mutter - wenn man denn nicht beide retten kann, versteht sich.
Der Staat sieht die "Dienstpflicht" einer Frau als erfüllt an, sobald sie ihm einen neuen Bürger geschenkt hat, unerhebliich, ob sie dieses Kind selbst grosszieht, zur Adoption frei gibt, oder in die Obhut des Vaters gibt. Es mag ungerecht anmuten, daß eine Frau, die keine Kinder gebären will oder kann, "ungeschoren" davon kommt, wogegen der Mann, der es ebenfalls nicht kann, zu 10 Monaten bis zwei Jahren "Freiheitsentzug" vergattert wurde. Aber: Es musste ja auch nicht jeder Mann ran. Wer nicht dienen konnte, wurde ja ebenfalls befreit. Und wer nicht wollte, durfte sich eben anderweitig nützlich machen. Auch von da her war in meinen Augen das Bemühen um eine weitgehende Gerechtigkeit durchaus erkennbar.

Verwässert wurde es erst, als man aus Kostengründen die Zahl der Einberufungen immer weiter reduzierte, und es irgendwann fast schon an Willkür grenzte, wer nun gezogen wurde, und wer davon kam. Das ist aber wieder eine Frage der Umsetzung, und nicht eine des Prinzips.

Was du mit deiner Fahrradkette willst, ist mir ebenso ein Rätsel, wie das, an welcher Stelle du eine "Sexuelle Diskriminierung" erkannt haben willlst.
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

Was mich an den Piraten stört ist erst einmal der Name. Piraterie ist eine schwere Straftat. Die Denken wahrscheinlich an Pirates of the Caribbean. :rolleyes:

Eines der Hauptthemen der Piraten ist das Urheberrecht. Sie mögen recht haben, das dies in teilen Erneuerungwürdig ist, jedoch finde ich deren Forderung das ein Rechteinhaber nur an der Erstveröffentlichung verdienen soll unverschämt. Viele Autoren werden ja erst bekannt nach dem ihre Werke im Umlauf sind. Die würden bei den Piraten leer ausgehen.
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Beitrag von Bayernlover »

Galaxy @ 21 Dec 2011, 17:17 hat geschrieben: Eines der Hauptthemen der Piraten ist das Urheberrecht. Sie mögen recht haben, das dies in teilen Erneuerungwürdig ist, jedoch finde ich deren Forderung das ein Rechteinhaber nur an der Erstveröffentlichung verdienen soll unverschämt. Viele Autoren werden ja erst bekannt nach dem ihre Werke im Umlauf sind. Die würden bei den Piraten leer ausgehen.
Ja, das ist einer meiner Hauptkritikpunkte an dieser Partei. Da wird in die Urheberrechtskerbe gehauen und als Begründung werden irgendwelche Konsummonster in Form von Plattenfirmen angebracht, die ja alle böse sind. Gleichzeitig wird so getan, als ob die armen geknechteten Künstler froh wären, dass die Weltretter in Form der Piraten endlich auf die Erde gekommen sind.

Die Realität ist leider eine andere. Für ganz normale Fotografen und Bands würde das das Aus für ihre Arbeit bedeuten, weil von ein paar Konzerten und einem einzigen Bild, das man nur ein einziges Mal verkauft hat, kein Mensch leben kann. Aber ist ja nicht so schlimm, ÖPNV ist ja dann auch umsonst :lol:

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Beitrag von Ubile »

Den Namen haben die Piraten nun mal von den Schweden übernommen. Ich finde den Namen genial, den er bricht mit gewohnten Konventionen und verdeutlicht eine andere Herangehensweise.

Es gibt durchaus andere Ansätze als Künstler Geld zu verdienen. Ein Beispiel wäre hier zum Beispiel Flattr, es gibt auch schon in Deutschland Menschen, die damit ihren Lebensunterhalt verdienen und ihre Produktionen frei verfügbar machen.
Außerdem muss man das Urheberrecht ja nicht gleich abschaffen. Aber was nützt es einem Künstler, wenn er noch Jahrzehnte nach seinem Tod Geld für seine Werke bekommt? Daran verdient doch nur die Musikindustrie und die Erben, die nichts zu dem Werk beigetragen haben.
Außerdem ist es Realität, dass die meisten Künstler von ihrer Arbeit nicht leben können. Dennoch produzieren sie weiter, weil es ihre Leidenschaft ist.

Außerdem wird die Urheberrechtsthematik bei den Piraten überschätzt. Die Piraten haben auch viele andere unterstützenswerte Ideen, so dass man sie trotzt gegenteiliger Meinung zum Thema Urheberrecht wählen kann.
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Beitrag von Bayernlover »

Ubile @ 21 Dec 2011, 17:54 hat geschrieben: Es gibt durchaus andere Ansätze als Künstler Geld zu verdienen. Ein Beispiel wäre hier zum Beispiel Flattr
Klar, davon hat man wirklich eine Menge, hat sich auch wunderbar durchgesetzt.

Wer eine Leistung will, der muss auch dafür zahlen. Und wenn jemand der Meinung ist, von einem Fotografen die Werke nutzen zu wollen, hat er dafür zu zahlen, auch nach 20 Jahren noch! Es ist doch ein Irrglaube, dass die Bilder dem Fotografen einfach so zufallen, er muss dafür verreisen, er braucht Programme, Computer, Kameras, Zeit, Räumlichkeiten etc. pp.

Aber klar, ein bisschen freiwillige Flattr-Spende wird das sicher gegenfinanzieren. Und auch wenn er nach 10 Jahren ein paar Bilder aus seinem Archiv verkauft, hat er die gefälligst zu verschenken, damit er ja nicht in Verdacht gerät, Millionär damit zu werden.

Achso, und essen und leben will derjenige auch noch von dem Geld?

Und wenn wir bei den Musikern sind: Die böse, böse GEMA ist gar keine Pflicht, kein Künstler muss sich anschließen, und der Protest kommt auch komischerweise nicht aus der Musikerecke, sondern immer von irgendwelchen Netzpiraten, in deren Augen doch gefälligst alles gemeinfrei zu sein hat, komisch komisch...

Demnächst werde ich mal zu BMW gehen und mir die Maschinen dort nachbauen, kann doch nicht sein dass die so viel Geld nur mit einer Idee verdienen, das ist doch voll ungerecht, ich will das die das Wissen teilen und jeder davon profitieren kann.

Der Beitrag ist übrigens so gereizt formuliert, weil mich das Thema nur noch ankotzt.
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Beitrag von Ubile »

Aber klar, ein bisschen freiwillige Flattr-Spende wird das sicher gegenfinanzieren.
Also ich finde es schon erstaunlich was einige über Flattr einnehmen.

Fakt ist nun einmal, dass man das Kopieren von digitalen Daten über das Internet nicht verhindern kann. Und beim Versuch dies zu tun, schikaniert man nur die ehrlichen Käufer und drängt diese somit zu den illegalen Angeboten. Um eine Änderung des Urheberrechts kommt man also nicht herum.
Und auch wenn er nach 10 Jahren ein paar Bilder aus seinem Archiv verkauft, hat er die gefälligst zu verschenken
Wie lange sollen deiner Meinung nach Werke den geschützt werden?
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Beitrag von Bayernlover »

Ubile @ 21 Dec 2011, 18:46 hat geschrieben: Also ich finde es schon erstaunlich was einige über Flattr einnehmen.
Ja, ist aber eher eine Art Spende. Du wirst nicht umhinkommen, den Unterschied zwischen festgelegten Preisen pro Bild und einer Spende zuzugeben.
Fakt ist nun einmal, dass man das Kopieren von digitalen Daten über das Internet nicht verhindern kann.
Genau, und deshalb machen wir alles gemeinfrei, damit dann die, die mit gewissen Tricks und mittels Abwahnanwälten (welch böses Thema, lasst uns auf die eindreschen, wundert mich eh dass das Wort noch nicht gefallen ist) ihr Recht einfordern, dann auch bei Hartz IV landen. Wer braucht schon Fotografen und Musiker, ich habe eine Spiegelreflex und eine Stimme zum Singen, bastel ich mir meine Kunst in Zukunft selbst.
Wie lange sollen deiner Meinung nach Werke den geschützt werden?
Solange, wie es jetzt ist. Also bis 50 (?) Jahre nach dem Tod.
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Beitrag von Ubile »

Du wirst nicht umhinkommen, den Unterschied zwischen festgelegten Preisen pro Bild und einer Spende zuzugeben.
Natürlich ist das ein Unterschied. Aber das was du als Künstler am Ende willst, ist Geld mit dem du deine Ausrüstung und dein Leben finanzieren kannst. Und da ist es egal über welches Verfahren du dieses Geld einnimmst.
Genau, und deshalb machen wir alles gemeinfrei
Die wenigsten wollen alles gemeinfrei machen. Die offizielle Position der Piraten ist das schon mal gar nicht. Für gewerbliche Nutzung zum Beispiel soll weiterhin gezahlt werden.
Wer braucht schon Fotografen und Musiker
Also 99% der Bilder die ich mir anschaue und 50% der Musik die ich mir anhöre kommt von Leuten, die ihre Werke kostenlos zur Verfügung stellen. Laut deiner Aussage dürften diese gar nicht existieren.
Solange, wie es jetzt ist. Also bis 50 (?) Jahre nach dem Tod.
Es sind 70. Die aktuelle Position der Piraten ist eine Verkürzung auf den Tod, wobei auch eine Möglichkeit der Vererbung für weitere 10 Jahre vorgehen ist. Also so radikal und inakzeptabel finde ich das jetzt nicht. ;)
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Beitrag von Bayernlover »

Ubile @ 21 Dec 2011, 19:16 hat geschrieben: Und da ist es egal über welches Verfahren du dieses Geld einnimmst.
Nein, denn Verkauf über Abos etc. ist ein planbare Größe. Spenden sind guter Wille und für eine Lebens- und Geschäftsplanung extrem ungeeignet! Man kann das aber gern mal am Beispiel des ÖPNV ausprobieren, wer gern dafür spenden würde.
Für gewerbliche Nutzung zum Beispiel soll weiterhin gezahlt werden.
Und wenn einer auf seiner Homepage meine Bilder verwendet, dann hat er mich gefälligst vorher zu fragen.
Also 99% der Bilder die ich mir anschaue und 50% der Musik die ich mir anhöre kommt von Leuten, die ihre Werke kostenlos zur Verfügung stellen. Laut deiner Aussage dürften diese gar nicht existieren.
Doch, dürfen sie. In meiner Welt gibt es beides: Künster, die ihre Werke zu Geld machen wollen, und welche, die ihre Werke verteilen. Das ist übrigens auch aktueller Stand der Gesetzgebung, niemand wird dazu gezwungen seine Werke zu verkaufen.

Die Piraten wollen uns nun verordnen, dass meine Bilder gefälligst gemeinfrei sind. Ich bin ja kein Berufsfotograf, und leben tu ich auch nicht von meinen Werken. Bloß gut dass ich bisher immer selbst entscheiden durfte, wo die Bilder gezeigt werden.
Es sind 70. Die aktuelle Position der Piraten ist eine Verkürzung auf den Tod, wobei auch eine Möglichkeit der Vererbung für weitere 10 Jahre vorgehen ist. Also so radikal und inakzeptabel finde ich das jetzt nicht.  ;)
Stimmt, 70 waren es. Darüber kann man sich sicher streiten. Mir geht es aber eher um die Verwertung während der Lebzeiten. Und im Sinne der Künstler hat die so zu bleiben wie sie ist.
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Beitrag von Ubile »

Nein, denn Verkauf über Abos etc. ist ein planbare Größe.
Den Verkauf kann ich genauso wenig abschätzen. Wenn kann Interesse mehr an den Werken besteht, dann verkauft man auch nichts mehr.
Man kann das aber gern mal am Beispiel des ÖPNV ausprobieren, wer gern dafür spenden würde.
Der ÖPNV ist kein urheberrechtlich geschütztes Werk. Erstens entstehen bei der Nutzung des ÖPNV reale Kosten, das ist zum Beispiel bei der Verbreitung eines Musikstücks über eine Tauschbörse nicht der Fall. Zweitens glaube ich wäre die Bereitschaft zu spenden geringer, weil die meisten Menschen mit dem ÖPNV keine emotionale Bindung haben. Das ist bei einem Bild oder einem Musikstück anders.
Die Piraten wollen uns nun verordnen, dass meine Bilder gefälligst gemeinfrei sind.
Hör endlich auf diesen Schwachsinn zu erzählen!!!
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Beitrag von Bayernlover »

Ubile @ 21 Dec 2011, 19:44 hat geschrieben: Den Verkauf kann ich genauso wenig abschätzen. Wenn kein Interesse mehr an den Werken besteht, dann verkauft man auch nichts mehr.
Ja das stimmt, allerdings ist die Bereitschaft, einfach so zu nehmen, größer, als wenn man erst bezahlen muss und dann nehmen darf.

Aber wir können das System gern auf alle Lebensbereiche ausweiten.
Erstens entstehen bei der Nutzung des ÖPNV reale Kosten, das ist zum Beispiel bei der Verbreitung eines Musikstücks über eine Tauschbörse nicht der Fall.
Stimmt, der Musiker oder der Fotograf muss nicht leben, braucht kein Auto, keine Kamera, keine Technik, keine Wohnung und keine Klamotten. Gut, wenn er Pirat ist, mag das teilweise stimmen.
Hör endlich auf diesen Schwachsinn zu erzählen!!!
Stand in abgewandelter Form so im Parteiprogramm zur Berliner Wahl.
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