Allgemeine Diskussion über Politik in Deutschland

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tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Arbeitslosigkeit steigt saisonal bereinigt wieder

Die Anzahl der Erwerbslosen ist weniger stark gefallen als saisonal üblich. Saisonal bereinigt ist die Arbeitslosigkeit sogar wieder gestiegen.

Die Arbeitslosigkeit ist im Vergleich zum Juli 2006 nur um 14.000 auf 4,372 Millionen gesunken. Selbst Pessimisten rechneten mit bis zu 20.000. Die Arbeitslosenquote blieb bei 10,5 %.

Um von einer Trendwende zum Negativen zu sprechen, ist es aber noch zu früh. Allerdings könnte die Mehrwertsteuererhöhung zum 1. Januar 2007 negative Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt haben.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,434464,00.html

Hinweis: Ich habe mir mal erlaubt, ein neues Thema aufzumachen. Für allgemeine politische Diskussionen habe ich nichts gefunden und zum Thema "Bundestagswahl 2005" wollte ich nicht mehr reinschreiben, irgendwann muss Schluss sein :D.
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423176
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Beitrag von 423176 »

Hier in Bayern ist die Zahl um etwa 9.000 gestiegen. Die ganzen WM-Kräfte verloren ihren befristeten Arbeitsplatz spätestens zur Mitte des Monats. Wenn es ab dem 01.01.2007 die höherer Mehrwertsteuer gibt, gehe ich nicht zwangsläufig davon aus, das es mehr Arbeitslose gibt. Aber das es so kommen kann, schließe ich auch nicht aus :P Genau genommen will ich mich gar nicht festlegen.

Es wird sich aber auch nicht viel an der Arbeitmarktsituation tun, wenn die meisten Arbeistlosen weiterhin eine Arbeit nach der anderen ablehnen, muss man ja mal so sagen.
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

423176 @ 31 Aug 2006, 11:14 hat geschrieben: Es wird sich aber auch nicht viel an der Arbeitmarktsituation tun, wenn die meisten Arbeistlosen weiterhin eine Arbeit nach der anderen ablehnen, muss man ja mal so sagen.
So, wie sollen denn bitte 4,372 Millionen Arbeitslose auf lediglich 619.000 offene Stellen verteilt werden?
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423176
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Beitrag von 423176 »

tra(u)mmann @ 31 Aug 2006, 11:18 hat geschrieben: So, wie sollen denn bitte 4,372 Millionen Arbeitslose auf lediglich 619.000 offene Stellen verteilt werden?
Das sowas nicht passt weiß ich selber, aber das sind zuviele offene Stellen, die ja auch nicht besetzt werden, weil ewig abgelehnt wird. Ich denke das du verstehst was und wie ich das meine.
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

423176 @ 31 Aug 2006, 11:28 hat geschrieben: Das sowas nicht passt weiß ich selber, aber das sind zuviele offene Stellen, die ja auch nicht besetzt werden, weil ewig abgelehnt wird. Ich denke das du verstehst was und wie ich das meine.
Sicher spielt das auch eine Rolle, aber es ist nur ein Teil der Wahrheit. Die Schuld den Arbeitslosen zu geben, ist mir zu einfach. Die Rahmenbedingungen der Politik sowie nicht beeinflussbare Faktoren wie Globalisierungen und Ölpreis haben wohl einen erheblich höheren Anteil an der Arbeitslosigkeit als die Unflexibilität mancher Arbeitslosen.

Außerdem sind viele der offenen Stellen für hoch Qualifizierte vorgesehen und können wohl auf lange Zeit nicht besetzt werden. Das Problem ist, dass bei vielen dieser Stellen nicht nur Leute mit hohen, sondern mit sehr speziellen Qualifikationen gesucht werden.

Selbst wenn die Flexibilität der Arbeitslosen sind ändert (freiwillig oder nicht freiwillig) dürfte die Arbeitslosigkeit nur unwesentlich sinken.
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423176
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Beitrag von 423176 »

tra(u)mmann @ 31 Aug 2006, 11:34 hat geschrieben: Sicher spielt das auch eine Rolle, aber es ist nur ein Teil der Wahrheit. Die Schuld den Arbeitslosen zu geben, ist mir zu einfach. Die Rahmenbedingungen der Politik sowie nicht beeinflussbare Faktoren wie Globalisierungen und Ölpreis haben wohl einen erheblich höheren Anteil an der Arbeitslosigkeit als die Unflexibilität mancher Arbeitslosen.

Außerdem sind viele der offenen Stellen für hoch Qualifizierte vorgesehen und können wohl auf lange Zeit nicht besetzt werden. Das Problem ist, dass bei vielen dieser Stellen nicht nur Leute mit hohen, sondern mit sehr speziellen Qualifikationen gesucht werden.

Selbst wenn die Flexibilität der Arbeitslosen sind ändert (freiwillig oder nicht freiwillig) dürfte die Arbeitslosigkeit nur unwesentlich sinken.
Okay, das die Schuld nicht nur bei Arbeitslosen liegt ist richtig. Nur ich musste mich auch deutschlandweit umsehen um Arbeit zu bekommen. Es geht halt nicht mehr, das man vor der Haustür arbeitet.
Das es viele Berufe gibt, wo man sehr spezialisiert ran gehen muss stimmt auch, aber mich regt es halt auf, das auch viele qualifizierte einfach mit ihrem Hintern zu Hause bleiben und ich denen das Geld in den Allerweresten pumpe. Ich acker mich ab, damit es denen gut geht und das finde ich nicht mehr lustig wenn ich sehe, das die zum Teil mehr haben als ich. Wobei mir Ärzte da noch mehr leid tun, die sind ja noch beschissener als ich dran.

Nur alles auf die Politik zu schieben finde ich genau so verkehrt :P
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

423176 @ 31 Aug 2006, 11:38 hat geschrieben:Okay, das die Schuld nicht nur bei Arbeitslosen liegt ist richtig. Nur ich musste mich auch deutschlandweit umsehen um Arbeit zu bekommen. Es geht halt nicht mehr, das man vor der Haustür arbeitet.
Das es viele Berufe gibt, wo man sehr spezialisiert ran gehen muss stimmt auch, aber mich regt es halt auf, das auch viele qualifizierte einfach mit ihrem Hintern zu Hause bleiben und ich denen das Geld in den Allerweresten pumpe. Ich acker mich ab, damit es denen gut geht und das finde ich nicht mehr lustig wenn ich sehe, das die zum Teil mehr haben als ich. Wobei mir Ärzte da noch mehr leid tun, die sind ja noch beschissener als ich dran.
In den 70er Jahren gab es mal 100.000 Arbeitslose. Es ist anzunehmen, dass die Leute nicht fauler geworden sind, eher im Gegenteil. Die Gesellschaft hat sich geändert, die Bedeutung der Familie hat abgenommen und alles ist mehr auf Mobilität ausgelegt. Entsprechend gibt es auch mehr Akzeptanz für eine räumliche Veränderung. Viele Arbeitslose haben sogar Jobs in Österreich und in der Schweiz angenommen. Bis auf einen eher kleinen Teil sind die Arbeitslosen m.E. nicht unflexibel und auch nicht faul. Ich kann mir vorstellen, dass viele das als Affront empfinden, wenn man ein Umdenken bei den Arbeitslosen fordert. Denn ein erheblicher Teil will unbedingt arbeiten, selbst wenn sie danach nicht mehr Geld haben. Speziell die Älteren haben aber kaum eine Chance, auch bei noch so viel Flexibilität.

Sicher, viele Arbeitslose nehmen keinen Job an, weil sie danach eher schlechter gestellt sind. Hier hat dann aber die Politik Nachholbedarf. Dass viele lieber arbeitslos als für weniger Geld zu arbeiten, kann ich durchaus nachvollziehen, auch wenn ich es nicht gutheiße.
423176 @ 31 Aug 2006, 11:38 hat geschrieben:Nur alles auf die Politik zu schieben finde ich genau so verkehrt :P
Das hat ja auch niemand gemacht.
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Laut einer neuen forsa-Umfrage sinkt die CDU/CSU bei der Sonntagsfrage auf nur noch 30 %. Dies ist der schlechteste Wert seit der Bundstagswahl 2005.

Die SPD stagniert bei 29 %.

http://www.n-tv.de/705189.html
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Wenn die Gesundheitsreform kommt, droht eine Beitragserhöhung um 3-4 Prozentpunkte. Es droht angeblich ein Beitrag von 16,5 %.

Das berichtet die Online-Ausgabe des FOCUS.

http://focus.msn.de/finanzen/versicherung/..._nid_34692.html

Kommentar: So wie ich es verstanden habe, gibt es dann einen einheitlichen Beitragssatz aller gesetzlichen Kassen (korrigiert mich, wenn ich Unrecht habe). Der „Wettbewerb“ findet dann über eine zusätzlich zu entrichtende Kopfpauschale statt. Gut wirtschaftende Kassen können eine niedrigere Kopfpauschale anbieten (oder auf diese ganz verzichten) als Kassen, die mit dem Geld nicht so gut umgehen. Die ersten beiden Jahre soll es noch keine Kopfpauschale geben, sodass erst einmal auch der Miniwettbewerb wegfällt.

Besonders stark betroffen dürften die Mitglieder von Billigkassen sein (zu denen auch ich gehöre). Diese haben ja einen deutlich geringeren Beitragssatz. So würde es bei mir um eine effektive Beitragserhöhung von 30 % hinauslaufen, wenn der genannte Horrorsatz von 16,5 % real ist. Dazu kommt eventuell später noch eine Kopfpauschale, ggf. auch höhere Zuzahlungen und Leistungseinschränkungen.
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Ich pack's mal hier rein, denn um Politik (Außenpolitik) geht's ja.

Libanon stimmt der Entsendung deutscher Soladaten zu - stellt allerdings eine Bedingung

Der Libanon hat nun seine Zustimmung zu einer deutschen Beteiligung an der Uno-Friedenstruppe erteilt. Bedingung dafür ist aber, dass zuerst die Belagerung des Landes abgestellt wird. Konkret müsste Israel seine Seeblockade aufgeben, dann kann die Entsendung deutscher Soldaten beginnen.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/...,435173,00.html
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

CDU und SPD liegen laut der neuesten Umfrage (Sonntagsfrage) erstmals seit der letzten Bundestagswahl wieder gleich auf. Beide erreichen 30 %. Die anderen Parteien: blau-gelb: 13, dunkelrot: 11, grün: 10.

Die Umfrage führte das Meinungsforschungsinstitut Emnid durch.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/...,437885,00.html

So, der Kanzlerinnenbonus reicht nur noch für 30 %. So weit ist die Koalition schon gesunken, im wahrsten Sinne des Wortes.

Bezeichnend für den Zustand unsereres schönen Landes, in dem offenbar nur Steuern erhöht und Gesundheitsreformen verschlimmbessert, vermurkst und vermerkelt werden.
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Beitrag von MVG-Wauwi »

Dass sich die Schere wieder in die andere Richtung öffnen könnte, hat sich ja schon in den letzten Wochen angedeutet. Die Sozis haben sich zuletzt ziemlich geschickt angestellt, indem die maßgeblich von ihnen mitgeschneiderten Grausamkeiten in der Öffentlichkeit nur dem Koalitionspartner angelastet werden. Wenn dann noch Kurt Beck süffisant anmerkt, "die SPD sei ein verlässlicher Partner bei der Gesundheitsreform" und gleichzeitig die CDU-Länderfürsten hinter dem Rücken der Kanzlerin ungestört scharmützeln dürfen, sagt das einiges aus über die derzeitige Befindlichkeit.
Gruß vom Wauwi
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Deutschlands Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) soll angeblich entlassen werden. Ein Ministeriumssprecher dementierte dies jedoch.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/...,438023,00.html
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MVG-Wauwi
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Beitrag von MVG-Wauwi »

Na, ja die Nerven bei der Union liegen wegen der schon vorgenannten Gründe und wegen der Wahlergebnisse zur Zeit etwas blank. Ich glaube nicht an eine Ablösung von Frau Schmidt, die hat sich ein extrem dickes Fell zugelegt und dürfte sich nicht ohne weiteres vom Sockel stürzen lassen.
Ein größeres Problem hat eindeutig die Kanzlerin, denn die Heckenschützen, die die Gesundheitsreform abschießen, sitzen in Hannover, Wiesbaden und München.
Gruß vom Wauwi
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

MVG-Wauwi @ 20 Sep 2006, 10:21 hat geschrieben: Na, ja die Nerven bei der Union liegen wegen der schon vorgenannten Gründe und wegen der Wahlergebnisse zur Zeit etwas blank. Ich glaube nicht an eine Ablösung von Frau Schmidt, die hat sich ein extrem dickes Fell zugelegt und dürfte sich nicht ohne weiteres vom Sockel stürzen lassen.
Ein größeres Problem hat eindeutig die Kanzlerin, denn die Heckenschützen, die die Gesundheitsreform abschießen, sitzen in Hannover, Wiesbaden und München.
Frau Merkel hatte ja, wenn es um die Gesundheitsreform geht, immer ihre Probleme. Bereits vor der Bundestagswahl gab es kein peinliches Gezänk um einen Kompromiss zwischen CDU und CSU.
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Beitrag von oberpfälzer »

tra(u)mmann @ 20 Sep 2006, 09:59 hat geschrieben: Deutschlands Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) soll angeblich entlassen werden. Ein Ministeriumssprecher dementierte dies jedoch.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/...,438023,00.html
Schade, die hätte eigentlich schon für die letzte gescheiterte Gesundheitsreform rausgeschmissen gehört. :angry:
Auf Wiedersehen Forum. Man hat mich rausgeekelt, wie man es wollte. Ich hoffe, man kann mit dieser Entscheidung leben.
Bis demnächst.

75,4 Millionen Menschen in Deutschland können kein Bairisch!
Schreib dich nicht ab, lern bairisch, du Saupreiß
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Das Ansehen von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel (CDU) sinkt laut einer Forsa-Umfrage drastisch.

Auch der Stern der Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) ist im Sinken begriffen.

http://www.n-tv.de/712853.html

Bei Dr. Merkel dürfte auch die Gesundheitsreform der Auslöser für den Schwund an Popularität sein.
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

tra(u)mmann @ 31 Aug 2006, 12:10 hat geschrieben: In den 70er Jahren gab es mal 100.000 Arbeitslose. Es ist anzunehmen, dass die Leute nicht fauler geworden sind, eher im Gegenteil. Die Gesellschaft hat sich geändert
Ja, da möchte ich mal paar weitere Brocken hineinwerfen in die Diskussion: Seit den 70er Jahren hat die Bevölkerung in Deutschland zugenommen, es gibt mehr Menschen, die auf die gleiche Anzahl an Arbeitsplätzen drängen. Hinzu kommt noch, und das dürfte wohl der größere Brocken sein, daß alleine durch den Fortschritt der Technik weniger Menschen nötig sind. Man schaue nur mal in die Automobilindustrie: Früher noch, in den 70er Jahren, wurde ein Auto nahezu komplett von Menschen zusammengebaut und jetzt? Jetzt sind es höchstens noch eine Hand voll Leute am Fließband, die kontrollieren, daß die Maschinen alles richtig machen und im Höchstfall noch selber ein paar Schrauben festdrehen.

Um die Verbindung zur eigentlichen Natur dieses Forums herzustellen, möge man sich nur man die Entwicklung im Zugbegleitpersonal oder bei den Stellwerken anschauen: Früher war jeder Bahnhof, ja jeder Block von einem Fdl bzw. Blockwärter besetzt. Und jetzt? Fernsteuerungen gibt es, das ESTW breitet sich wie eine krankhafte Seuche aus und Blockwärter kannste auf vielen Strecken vergeblich suchen (dito für Schrankenwärter). All dies wird unter dem Deckmantel des sichereren und leistungsfähigeren Fahrbetriebs verkauft. Zitat TV-Sendung: Die Bahn überlegt sich in jedem einzelnen Fall, ob ein leistungsfähiges ESTW eingerichtet wird. ==> Daß man nicht lachen darf. Es geht nur um die leidige Einsparung von Personal, denn Personal kann man nunmal nicht wie einen Computer 24h am Tag arbeiten lassen und Personal hat sogar solche lächerlichen Ansprüche an maximale Arbeitszeiten, ein Gehalt und Urlaub - wie verwerflich.

Und auch, wenn die neue Technologie teilweise auch neue Jobs kreiert, so werden dadurch längerfristig wohl mehr Jobs vernichtet werden. Der fahrer/führerlose Betrieb von Verkehrsmitteln wird der nächste Weg sein, um ach so toll - wieder Personal einsparen zu können. Nur bei all dem Sparwahn wird eines leider vergessen: Die Menschen haben ein Anrecht auf "Überleben" und irgendwann wird das System der Arbeitslosen nicht mehr bezahlbar sein, wenn zu viele keinen Job mehr haben...
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Heute ist der Tag der Entscheidung. Die Koalition ist in ihrer schwersten Krise. Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel hat dramatisch an Ansehen verloren und muss sich jetzt durchsetzen. Selbst ein Bruch der Koalition scheint nicht mehr völlig ausgeschlossen.

http://www.n-tv.de/712994.html

Ich habe gestern irgendwas von einem Angebot der FDP gehört, dass sie eine neue Regierung anbieten. Ich finde keine Quelle dazu, das ist sicher nur Provokation, ist aber symptomatisch für den jetzigen Zustand der Großen Koalition.
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Beitrag von Rathgeber »

tra(u)mmann @ 22 Sep 2006, 10:22 hat geschrieben: Heute ist der Tag der Entscheidung. Die Koalition ist in ihrer schwersten Krise. Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel hat dramatisch an Ansehen verloren und muss sich jetzt durchsetzen. Selbst ein Bruch der Koalition scheint nicht mehr völlig ausgeschlossen.
Na und?

Daß diese Koalition keine Liebesheirat war, wußte so ziemlich jeder. Daß die Probleme auftauchen würden, war ebenso offensichtlich, wurde u.a. die Gesundheitsreform während der Verhandlungen ausgespart...

Und diese ewige Demoskopie: sie ist nichts anderes als journalistische Kaffeesatzleserei...
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autolos
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Beitrag von autolos »

ET 423 @ 22 Sep 2006, 02:35 hat geschrieben: Ja, da möchte ich mal paar weitere Brocken hineinwerfen in die Diskussion: Seit den 70er Jahren hat die Bevölkerung in Deutschland zugenommen, es gibt mehr Menschen, die auf die gleiche Anzahl an Arbeitsplätzen drängen. Hinzu kommt noch, und das dürfte wohl der größere Brocken sein, daß alleine durch den Fortschritt der Technik weniger Menschen nötig sind. Man schaue nur mal in die Automobilindustrie: Früher noch, in den 70er Jahren, wurde ein Auto nahezu komplett von Menschen zusammengebaut und jetzt? Jetzt sind es höchstens noch eine Hand voll Leute am Fließband, die kontrollieren, daß die Maschinen alles richtig machen und im Höchstfall noch selber ein paar Schrauben festdrehen.

Um die Verbindung zur eigentlichen Natur dieses Forums herzustellen, möge man sich nur man die Entwicklung im Zugbegleitpersonal oder bei den Stellwerken anschauen: Früher war jeder Bahnhof, ja jeder Block von einem Fdl bzw. Blockwärter besetzt. Und jetzt? Fernsteuerungen gibt es, das ESTW breitet sich wie eine krankhafte Seuche aus und Blockwärter kannste auf vielen Strecken vergeblich suchen (dito für Schrankenwärter). All dies wird unter dem Deckmantel des sichereren und leistungsfähigeren Fahrbetriebs verkauft. Zitat TV-Sendung: Die Bahn überlegt sich in jedem einzelnen Fall, ob ein leistungsfähiges ESTW eingerichtet wird. ==> Daß man nicht lachen darf. Es geht nur um die leidige Einsparung von Personal, denn Personal kann man nunmal nicht wie einen Computer 24h am Tag arbeiten lassen und Personal hat sogar solche lächerlichen Ansprüche an maximale Arbeitszeiten, ein Gehalt und Urlaub - wie verwerflich.

Und auch, wenn die neue Technologie teilweise auch neue Jobs kreiert, so werden dadurch längerfristig wohl mehr Jobs vernichtet werden. Der fahrer/führerlose Betrieb von Verkehrsmitteln wird der nächste Weg sein, um ach so toll - wieder Personal einsparen zu können. Nur bei all dem Sparwahn wird eines leider vergessen: Die Menschen haben ein Anrecht auf "Überleben" und irgendwann wird das System der Arbeitslosen nicht mehr bezahlbar sein, wenn zu viele keinen Job mehr haben...
In den 70er Jahren gab es noch reheinweise sehr einfache Jobs, die erst durch die Lohnpolitik von Gewerkschaften (und Arbeitgebern) nach und nach weggefallen sind. Es gab Lohnerhöhungen nach dem Motto "x %, mindestens y DM", was die unteren Lohngruppen rapide verteuert hat, bis sie irgendwann wegfielen. Heute vermißt man diese einfachen Tätigkeiten, die oft von ungelernten Arbeitnehmern ausgeführt werden konnten.
Für die, die sich anmaßen über den Wert und Unwert anderer zu urteilen: Die Würde des Menschen ist unantastbar!
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

autolos @ 22 Sep 2006, 11:11 hat geschrieben: In den 70er Jahren gab es noch reheinweise sehr einfache Jobs, die erst durch die Lohnpolitik von Gewerkschaften (und Arbeitgebern) nach und nach weggefallen sind. Es gab Lohnerhöhungen nach dem Motto "x %, mindestens y DM", was die unteren Lohngruppen rapide verteuert hat, bis sie irgendwann wegfielen. Heute vermißt man diese einfachen Tätigkeiten, die oft von ungelernten Arbeitnehmern ausgeführt werden konnten.
In Deutschland ist das Schlagwort Rationalisierung. In Zukunft sollen ja noch viel mehr Arbeitsplätze wegrationalisiert werden. Beispiel:

- Versicherungen wickeln immer mehr einfache Schadensfälle ohne Sachbearbeiter ab, alleine mit Software (die zum Teil in Indien erstellt wird).

- Kassiererinnen und Kassierer sollen langfristig durch Selbstscaneinrichtungen ersetzt werden.

- Backwaren in Supermärkten werden verstärkt durch Selbstbedientheken ersetzt.

Es gibt nur wenig Gegentrends:

- Der Beruf des Tankwarts, der nach Öl und Wasser schaut, ist ja wieder zurückgekommen, zumindest an wenigen Tankstellen.

Wir hatten ja mal vor kurzem eine Diskussion über Drehkreuzzugangssysteme. Hier könnten rein theoretisch an U- und S-Bahnhöfen 3-4 Arbeitsplätze pro Bahnhof/Station geschaffen werden. Diese würden dann bei Problemen helfen, etwa ein Tor für Rollstuhlfahrer öffnen. Der Plan ist natürlich chancenlos und würde nur Geld kosten und die Anzahl der Schwarzfahrer nicht einmal reduzieren.

Ob Billigjobs generell die Lösung sind, ist fraglich.

Ich will nämlich keine Meldungen lesen wie "Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel hat 100.000 neue Arbeitsplätze geschaffen. Mein Onkel hat gleich 3 davon". :D
VT 609

Beitrag von VT 609 »

tra(u)mmann @ 22 Sep 2006, 10:22 hat geschrieben: Ich habe gestern irgendwas von einem Angebot der FDP gehört, dass sie eine neue Regierung anbieten.
Und wie soll das funktionieren? Union und FDP hätten keine Mehrheit im Bundestag... Und Neuwahlen kann sich jetzt keiner leisten. Erstens wäre das gefundenes Fressen für die Rechten (die ja im neuen Landtag von Mecklenburg-Vorpommern leider relativ stark vertreten sein werden), weil die dann sagen könnten "Schaut her, das BRD-System funktioniert nicht, die müssen schon nach einem Jahr wieder wählen" (um mal deren Wortwahl zu benutzen). Zweitens stehen sowohl Union als auch SPD in den Umfragen derzeit nicht gerade rosig da, sodaß keines der beiden Lager mit einem Stimmenzuwachs rechnen dürfte, eher im Gegenteil.
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

VT 609 @ 22 Sep 2006, 19:26 hat geschrieben: Und wie soll das funktionieren? Union und FDP hätten keine Mehrheit im Bundestag...
Es war die Rede von einer Jamaika- oder Ampelkoalition.
Rathgeber
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Beitrag von Rathgeber »

VT 609 @ 22 Sep 2006, 19:26 hat geschrieben: Zweitens stehen sowohl Union als auch SPD in den Umfragen derzeit nicht gerade rosig da, sodaß keines der beiden Lager mit einem Stimmenzuwachs rechnen dürfte, eher im Gegenteil.
Stimmt, es wäre nicht unwahrscheinlich, daß diese große Koalition - so man der Demoskopie Glauben schenken darf - wiedergewählt würde...
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

Neuwahlen würden wohl das gleiche Ergebnis bringen wie vor einem Jahr (+/- ein paar Prozente bei der einen oder anderen Partei). Ich glaube nicht so recht daran, daß die Stimmenumverteilungen so drastisch ausfallen, daß entweder rot/grün oder schwarz/gelb möglich werden. Und alle anderen Parteienkonstellationen wie eine Ampel sehe ich eher mit kritischem Auge, weil die Gegensätze innerhalb der Parteien bei sowas nunmal aufeinanderprallen (wenn schon schwarz/rot sich nicht einigen kann). Von Jamaica halte ich überhaupt nichts (wegen CDU/CSU + Grüne), das wäre ja wie wenn ich Feuer und Wasser verkuppeln möchte. :blink:
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Rainer Brüderle (FDP) hat die SPD zum Koalitionswechsel aufgerufen, da es die große Koalition "nicht kann". Das Bekenntnis der FDP zur CDU existiert nicht mehr. Die Grünen bereiten sich indes für einen Regierungswechsel vor.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/...,438772,00.html

Kommentar: Vor ein paar Wochen wäre so etwas noch undenkbar gewesen. Dennoch sehe ich die Große Koalition noch nicht am Ende. Da wird viel provoziert und geredet.
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Rohrbacher @ 21 Oct 2006, 14:03 hat geschrieben:Das fragt sich Dr. Stoiber auch öfters.  :lol:

Wir leben im 21. Jahrhundert, da ist es üblich, dass die Politik in Ländern schaut, was die Kollegen anderswo so machen, gerade bei großen Bauprojekten. Und die Medien werden auch schonmal drüber geredet haben. Immerhin bekommen wir es in Deutschland sogar mit, wenn in Schweden Minister ihre dortige GEZ nicht gezahlt haben und wenn die Chinesen oder Inder eine neue große Bahnstrecke bauen wollen oder gebaut haben, steht das auch am anderen Ende der Welt eventuell in der Zeitung.
Warum müssen jetzt mit einem gigantischen bürokratischen Aufwand auf Computer GEZ-Gebühren entrichtet werden? Hier amüsiert sich auch das Ausland. Man könnte ja sagen, die ÖR sind der Auffassung, mehr Einnahmen zu brauchen. Das Pikante ist aber, dass man sich übereingekommen ist, innerhalb eines Jahres die GEZ-Gebühr durch eine allgemeine, haushaltsbezogene Mediengebühr ersetzen und die GEZ abschaffen will. Wozu das Ganze jetzt? Für ein Jahr?

Gerade für Freiberufler wie mich ist das Schweinerei. Wir müssen für jeden Standort und für jedes Gerät extra zahlen.

Ein paar Radios im Arbeitszimmer, eventuell noch ein Autoradio, ggf. auch ein Videorekorder und DVD-Redcorder, dazu ein paar Sat-Receiver. Viele dürften hier gleich eine Handvoll oder mehr Geräte im Arbeitszimmer stehen lassen. Dazu noch ein Handy, auf dem man vielleicht Radio hören kann. Das ist schon teuer genug. Wenn man alles ordentlich anmeldet, ist man hier schnell einen Hunderter pro Monat los.

Dazu jetzt auch noch für jeden Computer zahlen!? Für den Musikanten-Heile-Welt-Hinterm-Bach-ist's-so-schön-Volksmusik-Kram, die man nicht mal im Vollrausch ertragen kann? Für Unseren-Charly-Schwachsinn, bei dem Einbrecher von einer Sekunde auf die andere zu guten Menschen werden? So was gibt's nur im TV. Wer hier an die Privaten denkt, wird eines Besseren belehrt. Bei den Öffentlich-Rechtlichen ist es zum Teil erheblich schlimmer.

Selbst wenn ich diesen Schwachsinn konsumieren würde. Ich kann mich nicht vervielfältigen. Privat habe ich GEZ ohnehin schon gezahlt, warum muss ich jetzt noch einmal mehrfach als Freiberufler zahlen?

Warum schicken mir die ÖR nicht noch tolle redaktionelle Tipps ungefragt auf mein Faxgerät? Wäre doch auch noch eine tolle Einnahmequelle, da diese Geräte dann auch GEZ-pflichtig wären. Ebenso könnten Bots mich anrufen und mir ungefragt die Tagesschau-Schlagzeilen vorlesen. Dann wären endlich nicht nur radio- und internetfähige Telefone GEZ-pflichtig, sondern alle Telefone. Es soll ja Freiberufler geben, die gleich mehrere davon in ihrem Arbeitszimmer haben. Dann heißt es aber auch: Mehrfach zahlen, denn wenn schon ungerecht, dann auch richtig ungerecht!

Wut - schnaub Bild

"Wir kriegen sie alle - das Schwarzseher- und Schwarzhörerpack", so oder so ähnlich heißt es doch in der als Imagekamapge getarnten Angstkampagne der GEZ..
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Schröder unternahm angeblich Putschversuch gegen Merkel

Gerhard Schröder soll einem Bericht des des SPIEGEL zufolge unmittelbar nach der letzten Bundestagswahl versucht haben, gegen Angela Merkel zu putschen. Dabei soll er den Versuch unternommen haben, sich mit Dr. Edmund Stoiber zu verbünden. Schröder dementiert.

Quelle: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/...,448508,00.html
Rathgeber
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Beitrag von Rathgeber »

Ach, der gute Jörges war auch schon origineller...
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