[M] MVG droht Millionen-Minus

Alles über Stadtverkehr, was woanders nicht passt, wie z.B. Verkehrsverbünde
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

EasyDor @ 7 Jul 2009, 15:10 hat geschrieben: Ich weiß nicht inwiefern das Interview mit dem König eben auf Gong wirklich exklusiv war, aber ich stells mal sinngemäß rein.
Die Kürzungen sollen wie folgt aussehen: Unter der Woche (bin mir nicht ganz sicher ob am WE auch) entfällt ein Zug um ca. 10 vor 12, da der 20min-Takt schon um 23:40 beginnt statt um 24 Uhr. Des weiteren soll die U4 im Berufsverkehr bis Theresienwiese zurückgenommen werden, da der 5min-Takt auf der Strecke Theresienwiese - Laimer Platz anscheinend ausreicht.

Alles in allem lässt sich so wahrscheinlich einiges sparen und als Fahrgast merkt man wenig davon...
Die Pläne sind doch schon seit langem bekannt. Scheibchenweise beginnt der 20-Minutentakt Jahr für Jahr immer früher. Bei jeder einzelnen Kürzung kann man sagen, damit könne man leben, aber auf die Jahre betrachtet kommt halt dann doch eine deutliche Angebotsdünnung raus.

Wenn man öfter um Mitternacht herum unterwegs ist, fällt das außerdem schon ganz schön auf. Man wartet da mal schnell 20 Minuten für eine Strecke mit einer Fahrzeit von wenigen Minuten. Und die Züge sind um die Zeit teilweise wesentlich besser gefüllt als Samstag Vormittag (und als Sonntag Vormittag ohnehin).

Was wir hier tun, ist über mögliche Kürzungen in den nächsten Jahren zu spekulieren, nicht über die zitierten Pläne für Ende des Jahres.
Arthur Spooner
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Beitrag von Arthur Spooner »

Iarn @ 7 Jul 2009, 13:08 hat geschrieben:Wenn das Angebot erhöht werden soll, gibt es folgende Möglichkeiten
- Fahrpreise hoch (wird man in der jetzigen Wirtschaftssituation nicht tun)
- Subventionen (ich glaub nicht dran)
- Kosten runter (mit den überzogenen Tarifabschlüssen wurde das Gegenteil erreicht)
Aha, das Personal ist also wieder schuld, aber klar doch. Überzogene Tarifabschlüsse finde ich auch witzig, nach, ich glaub 20% Gehaltskürzung (verbessert mich bitte, betroffene Personen) ist diese Aussage von dir äußerst dreist.
In Zeiten wo ganz andere Personen sich überzogen bereichern und die Taschen vollschlagen, soll also das einfache Personal noch weniger verdienen, vielleicht zu Lohnsklaven werden, die Essensmarken bekommen? Interessiert es jemanden ob das Personal davon ein menschenwürdiges Leben führen kann, vor allem die neuen? Damit meine ich kein reines Überleben, geht sicher, sondern auch mal Kinobesuche, Restaurantbesuche, Ausflüge in die Berge, oberbayerischen Seen. Das alles ist kein Luxus, sondern für jemanden der Vollzeit arbeitet sollten solche angenehmen Seiten des Lebens drin sein, man lebt nicht nur für die Arbeit.
Was man nicht braucht sind menschenverachtende Zyniker, die jede Tariferhöhung dem Personal in die Schuhe schieben wollen, dabei verdient es insgesamt weniger als vor Jahren und trotzdem ist nichts billiger geworden. Man kann natürlich das Angebot erhöhen und dafür jedes mal beim Personal weiter sparen, dann darf es nebenbei ALG2 beantragen, aber egal, fällt ja nicht in den Verkehrsetat und ob diese Leute konsumieren können ist auch egal, denn braucht man ja alles nicht.

Also: Schluss mit überzogenen Tarifabschlüssen, dieses MVG-Personal sollte endlich für ein Gehalt arbeiten das gerade so zum Leben reicht, am besten noch weniger, damit die Ticketpreise richtig günstig werden und wir das Angebot so stark ausweiten dass wir noch mehr Personal brauchen, das dann am besten noch weniger verdient, damits das wieder ausgleicht.
Vielleicht sollte man irgendwo außerhalb vom München ein Slum anlegen wo das MVG-Personal wohnt, dann können sie noch weniger verdienen, weil dann reichen ja die Essensmarken und ab und zu ein Kleidergutschein vom BRK oder der Caritas. Ein Leben brauchen diese MVGler nicht, es reicht wenn sie durchkommen, alles andere ist total überzogen!
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Beitrag von Hot Doc »

TramPolin @ 7 Jul 2009, 15:14 hat geschrieben: Da gibt es einen U-Bahn-Tunnel zwischen Arabellapark und der Stadtmitte und Du propagierst, die Leute sollen als Ersatz oder Teilersatz mehr Bus, Tram und mit Individualverkehrsmitteln fahren? Das ist m.E. ziemlich kontraproduktiv. Der ÖPNV-Oberflächenverkehr ist m.E. eine Ergänzung und soll nicht als Ersatz verwendet werden, um die U-Bahn bis hin zur Unattraktivität zu sparen. Der U-Bahn-Tunnel war sehr teuer, da sollte man m.E. alles dafür tun, dass die Leute ihn zumindest so oft benutzen, wie sie es heute tun. Nur wenn die Auslastung der U-Bahn zu hoch ist, ergibt eine Ableitung an die Oberfläche im Einzelfall Sinn.
Muß man denn immer durch [Sarkasmus]...[/Sarkasmus] kennzeichnen, wenn etwas nicht ganz so ernst gemeint ist?
Also ich habe den Beitrag von EasyDor zumindest so verstanden...
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Hot Doc @ 7 Jul 2009, 15:26 hat geschrieben: Muß man denn immer durch [Sarkasmus]...[/Sarkasmus] kennzeichnen, wenn etwas nicht ganz so ernst gemeint ist?
Also ich habe den Beitrag von EasyDor zumindest so verstanden...
Da mrj heute eine ganze Reihe an Einsparvorschlägen gemacht hat, war dieser eine Vorschlag für mich nicht als Sarkasmus erkennbar.

Es wäre nett, wenn aufgeklärt wird, welche Einsparvorschläge von heute nun ernst gemeint sind.

Edit: Ich zitierte übrigens in dem besagten Fall mrj und nicht EasyDor!
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Hot Doc @ 7 Jul 2009, 15:26 hat geschrieben: Muß man denn immer durch [Sarkasmus]...[/Sarkasmus] kennzeichnen, wenn etwas nicht ganz so ernst gemeint ist?
Also ich habe den Beitrag von EasyDor zumindest so verstanden...
Es war mrj, und ja, mrj meint das meiner Erfahrung nach leider wirklich ernst.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Arthur Spooner @ 7 Jul 2009, 15:22 hat geschrieben:
Iarn @ 7 Jul 2009, 13:08 hat geschrieben:Wenn das Angebot erhöht werden soll, gibt es folgende Möglichkeiten
- Fahrpreise hoch (wird man in der jetzigen Wirtschaftssituation nicht tun)
- Subventionen (ich glaub nicht dran)
- Kosten runter (mit den überzogenen Tarifabschlüssen wurde das Gegenteil erreicht)
Aha, das Personal ist also wieder schuld, aber klar doch. Überzogene Tarifabschlüsse finde ich auch witzig, nach, ich glaub 20% Gehaltskürzung (verbessert mich bitte, betroffene Personen) ist diese Aussage von dir äußerst dreist.
In Zeiten wo ganz andere Personen sich überzogen bereichern und die Taschen vollschlagen, soll also das einfache Personal noch weniger verdienen, vielleicht zu Lohnsklaven werden, die Essensmarken bekommen? Interessiert es jemanden ob das Personal davon ein menschenwürdiges Leben führen kann, vor allem die neuen? Damit meine ich kein reines Überleben, geht sicher, sondern auch mal Kinobesuche, Restaurantbesuche, Ausflüge in die Berge, oberbayerischen Seen. Das alles ist kein Luxus, sondern für jemanden der Vollzeit arbeitet sollten solche angenehmen Seiten des Lebens drin sein, man lebt nicht nur für die Arbeit.
Was man nicht braucht sind menschenverachtende Zyniker, die jede Tariferhöhung dem Personal in die Schuhe schieben wollen, dabei verdient es insgesamt weniger als vor Jahren und trotzdem ist nichts billiger geworden. Man kann natürlich das Angebot erhöhen und dafür jedes mal beim Personal weiter sparen, dann darf es nebenbei ALG2 beantragen, aber egal, fällt ja nicht in den Verkehrsetat und ob diese Leute konsumieren können ist auch egal, denn braucht man ja alles nicht.

Also: Schluss mit überzogenen Tarifabschlüssen, dieses MVG-Personal sollte endlich für ein Gehalt arbeiten das gerade so zum Leben reicht, am besten noch weniger, damit die Ticketpreise richtig günstig werden und wir das Angebot so stark ausweiten dass wir noch mehr Personal brauchen, das dann am besten noch weniger verdient, damits das wieder ausgleicht.
Vielleicht sollte man irgendwo außerhalb vom München ein Slum anlegen wo das MVG-Personal wohnt, dann können sie noch weniger verdienen, weil dann reichen ja die Essensmarken und ab und zu ein Kleidergutschein vom BRK oder der Caritas. Ein Leben brauchen diese MVGler nicht, es reicht wenn sie durchkommen, alles andere ist total überzogen!
Oskar bist Du`s?

Aber Du hast recht, ich sitze hier gerade auf mit meiner Dalmatinerfellweste auf meinem Padabärenfellsessel und bade meine Füße in Trambahnertränen, während mein Haussklave mir Kühlung zufächert.

So und nun verlasen wir wieder die Clichéewelt. Ich habe geschrieben, mir würden 10% mehr für ein Monatsticket nichts ausmachen, anderen aber wohl schon. Da ist ein Tarifabschluss wie der letzte recht kontraproduktiv. Während alle den Gürtel enger schnallen, war der Nahverkehrsabschluss bei weitem der üppigste über alle Branchen hinweg. Wie damals schon gesagt, das gibt die Wirtschaftslage zur Zeit nicht her. Und dabei ist es völlig wurscht, was im letzten Jahrhundert gezahlt wurde. Wir leben heute und Personal ist der größte Kostenfaktor im Nahverkehr. Wenn diese Kosten steigen, kann man entweder die Preise erhöhen oder das Angebot kappen. Einsparungen an anderer Stelle oder ein mageres Prozent mehr Kunden werden das kaum auffangen können. Gut die Museumsaktivitäten der MVG könnte man auch streichen, aber dann schreit das Forum noch mehr.
Das Herr König mit seinem Gehaltsplus kein Vorbild ist, ist unstrittig, allerdings war das vor der Krise. Aber evtl lässt er sich ja zu einem freiwilligem Gehaltsverzicht hinreissen, wenn die Gewerkschaften nächstes Mal auch etwas mehr Augenmaß wahren (ja ich weiß, München wird nicht einzeln verhandelt).
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Michi Greger
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Beitrag von Michi Greger »

Iarn @ 7 Jul 2009, 18:10 hat geschrieben: Personal ist der größte Kostenfaktor im Nahverkehr.
Hauptsache keine Personalkosten, Rest egal.
Willkommen im Management!
Achtung! Entladezeit länger als 1 Minute!
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Beitrag von spock5407 »

Genau. Wenn sich diese Ansicht in dem schrumpligen, grauen Ding im Behälter zwischen den Schultern durchsetzt, hat mans
geschafft. Dann hat man den Sprung von der Unterschicht zur Oberliga geschafft.
;)
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

spock5407 @ 7 Jul 2009, 18:49 hat geschrieben: Genau. Wenn sich diese Ansicht in dem schrumpligen, grauen Ding im Behälter zwischen den Schultern durchsetzt, hat mans
geschafft. Dann hat man den Sprung von der Unterschicht zur Oberliga geschafft.
;)
Den Witz mit dem schrumpligen grauen Ding hast Du heute schon gemacht :P
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Michi Greger @ 7 Jul 2009, 18:43 hat geschrieben:Willkommen im Management!
War das jetzt ein Versuch der Beleidigung?
Hauptsache keine Personalkosten, Rest egal.

Wie gesagt, die Einnahmeseite soll ja nicht angetastet werden (mir wäre es ja persönlich egal).
Was kann man dann auf der Kostenseite machen, Personalkosten sind wie gesagt der größte Posten, an den anderen lässt sich kaum drehen. Man kann weder die U-Bahnen animieren, mit weniger Strom fahren, noch sehe ich nennswerten Spielraum im Einkauf von Ersatzteilen etc.

Mach Du doch mal nen kreativen Vorschlag!
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Iarn @ 7 Jul 2009, 18:10 hat geschrieben: Das Herr König mit seinem Gehaltsplus kein Vorbild ist, ist unstrittig, allerdings war das vor der Krise.
Die großen Lohnkürzungen bei den Fahrern waren auch vor der Krise. Meines Wissens nach verdienen die Fahrer immer noch weniger als vor den Lohnkürzungen. Es kann also keine Rede davon sein, dass die Fahrer maßlos wären.
Iarn @ 7 Jul 2009, 19:25 hat geschrieben:Wie gesagt, die Einnahmeseite soll ja nicht angetastet werden (mir wäre es ja persönlich egal).
Die Einnahmeseite muss angetastet werden, schon alleine um die Inflation auszugleichen. In der Vergangenheit wurden die Fahrpreiserhöhungen auf Kosten der Fahrer niedrig gehalten - das geht auf Dauer nunmal nicht. Ohne die Lohnverzichte der Fahrer hätten wir bereits heute deutlich höhere Fahrpreise, es sind schließlich auch genug andere Kosten gestiegen.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Iarn »

Boris Merath @ 7 Jul 2009, 19:45 hat geschrieben:Die großen Lohnkürzungen bei den Fahrern waren auch vor der Krise. Meines Wissens nach verdienen die Fahrer immer noch weniger als vor den Lohnkürzungen. Es kann also keine Rede davon sein, dass die Fahrer maßlos wären.
Hier kommen wir in den Bereich der persönlichen Meinung, über die man sich streiten kann.
Ich denke, die Historie spielt nur bedingt eine Rolle. Es gab für vieles mal goldene Zeiten und harte Zeiten. Die Kosten fallen heute an.
Alternativ wäre wie gesagt noch eine Steigerung der Einnahmen, dafür müsste man aber die Preise erhöhen. Dies halte ich in Zeiten der Krise für nicht machbar. Wie gesagt nicht aus persönlichen Motiven, aber ich weiß, ich bin nicht repräsentativ, wenn ich gerne mehr für ÖPNV zahlen würde.
Die meisten Leute die ich kenne, verdienen 2009 weniger als 2008. Die Lohnsteigerung im Nahverkehr dieses Frühjahr war meines Wissens der höchste Tarifabschluss seit Beginn der Krise. Insofern bleibe ich bei meiner Meinung.
Ich halte es mir offen, mich eines Besseren belehren zu lassen, wenn hier jemand ein schlüssiges Alternativkonzept vorliegt (Subventionen zählen nicht).

Nachtrag
Die Einnahmeseite muss angetastet werden, schon alleine um die Inflation auszugleichen.
Welche Inflation, diese ist schon Herbst letzten Jahres auf nahe Null gefallen (und hat mittlerweile sogar die Nulllinie unterschritten)? Selbst wenn man noch nachlaufend die Inflation 2008 (mit einem 1. Halbjahr welches durch einen überhitzten Rohstoffmarkt geprägt war) zugrunde legt, war man deutlich über den Inflation, im Gegensatz zu anderen Branchen.
Damit verbleibt immer noch ein Minus, wenn man die Fahrscheine der allgemeinen Inflation angleicht.
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Beitrag von EasyDor »

Ich hätte da mal einen Vorschlag, für den ich jetzt wahrscheinlich gesteinigt werde:

Kfz-Steuer zu einer Sache machen über die Kommunen entscheiden können, bzw. nach Einwohnerdichte anpassen (= In München ein Auto besitzen kostet ordentlich, weils eigentlich nicht unbedingt gebraucht wird, weiter außerhalb wirds billiger weil man mehr drauf angewiesen ist) und diese Gelder dann in den ÖPNV stecken... Dann noch die Mineralöl-/Ökosteuer abschaffen* und auf die Kfz-Steuer aufschlagen und als Berechnungsgrundlage der Kfz-Steuer nicht nur die Abgaswerte sondern auch die tatsächlich gefahrenen Kilometer einfließen lassen. Genauso bei der Versicherung...
So dass derjenige der sein Auto in der Garage lässt wirklich sparen kann und nicht nur spart wenn er es abmeldet. Die meisten Leute "brauchen halt ein Auto" und da das eh so teuer ist muss mans auch benutzen bzw. es bleibt kein Geld für die Fahrkarte.

* Gehört beides für den ÖP(N)V sowieso sofort abgeschafft. Dass die MVG Ökosteuer zahlen muss ist ja sowas von ein Schuss in den Ofen... :ph34r:
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Beitrag von spock5407 »

Also wenn ich meinen Warenkorb anschau, ist die Inflation defintiv > 0%...
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Beitrag von Iarn »

EasyDor @ 7 Jul 2009, 20:57 hat geschrieben: Ich hätte da mal einen Vorschlag, für den ich jetzt wahrscheinlich gesteinigt werde:

Kfz-Steuer zu einer Sache machen über die Kommunen entscheiden können, bzw. nach Einwohnerdichte anpassen (= In München ein Auto besitzen kostet ordentlich, weils eigentlich nicht unbedingt gebraucht wird, weiter außerhalb wirds billiger weil man mehr drauf angewiesen ist) und diese Gelder dann in den ÖPNV stecken... Dann noch die Mineralöl-/Ökosteuer abschaffen* und auf die Kfz-Steuer aufschlagen und als Berechnungsgrundlage der Kfz-Steuer nicht nur die Abgaswerte sondern auch die tatsächlich gefahrenen Kilometer einfließen lassen. Genauso bei der Versicherung...
So dass derjenige der sein Auto in der Garage lässt wirklich sparen kann und nicht nur spart wenn er es abmeldet. Die meisten Leute "brauchen halt ein Auto" und da das eh so teuer ist muss mans auch benutzen bzw. es bleibt kein Geld für die Fahrkarte.

* Gehört beides für den ÖP(N)V sowieso sofort abgeschafft. Dass die MVG Ökosteuer zahlen muss ist ja sowas von ein Schuss in den Ofen... :ph34r:
Bei Schiffen gabs mal ne Entwicjklung, die man ausflaggen nannte. Bin mal gespannt, wie man das im Kfz Bereich nennt, wenn der Onkel im bayrischen Wald plöttzlich 5 Autos hat...
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Beitrag von Iarn »

spock5407 @ 7 Jul 2009, 20:58 hat geschrieben: Also wenn ich meinen Warenkorb anschau, ist die Inflation defintiv > 0%...
Auch wenn ich kein Auto habe (Benzin) , ist mein Warenkorb deutlich in der Deflation. Überall Sonderangebote und im Gegensatz zu früher gehen die wirklich runter (Klamotten, Unterhaltungselektronik, Möbel).
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Beitrag von EasyDor »

Iarn @ 7 Jul 2009, 21:08 hat geschrieben: Bei Schiffen gabs mal ne Entwicjklung, die man ausflaggen nannte. Bin mal gespannt, wie man das im Kfz Bereich nennt, wenn der Onkel im bayrischen Wald plöttzlich 5 Autos hat...
Ich glaube das wird ein Randbereich bleiben... Erstmal musst du einen Onkel in ner ländlichen Gegend haben und dann muss der auch noch bereit sein das ganze gedöns auf sich zu nehmen.
Iarn @ 7 Jul 2009, 21:13 hat geschrieben:Auch wenn ich kein Auto habe (Benzin) , ist mein Warenkorb deutlich in der Deflation. Überall Sonderangebote und im Gegensatz zu früher gehen die wirklich runter (Klamotten, Unterhaltungselektronik, Möbel).
Das empfinde ich aber auch so. Bei Lebensmitteln hat sich eigentlich wenig verändert (das allerdings auch Richtung billiger) und größere Ausgaben bekommt man im Moment hinterhergeworfen (Computer, Fernseher etc.).
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Beitrag von Arthur Spooner »

Iarn @ 7 Jul 2009, 18:57 hat geschrieben: Hier kommen wir in den Bereich der persönlichen Meinung, über die man sich streiten kann.
Ich denke, die Historie spielt nur bedingt eine Rolle. Es gab für vieles mal goldene Zeiten und harte Zeiten. Die Kosten fallen heute an.
Alternativ wäre wie gesagt noch eine Steigerung der Einnahmen, dafür müsste man aber die Preise erhöhen. Dies halte ich in Zeiten der Krise für nicht machbar. Wie gesagt nicht aus persönlichen Motiven, aber ich weiß, ich bin nicht repräsentativ, wenn ich gerne mehr für ÖPNV zahlen würde.
Die meisten Leute die ich kenne, verdienen 2009 weniger als 2008. Die Lohnsteigerung im Nahverkehr dieses Frühjahr war meines Wissens der höchste Tarifabschluss seit Beginn der Krise. Insofern bleibe ich bei meiner Meinung.

Erst einmal lasse ich mich von dir nicht in die linke Ecke drängen, nur weil ich Arbeitnehmerinteressen vertrete. Die Linke ist nebenbei für mich eine der größten Feinde der Arbeitnehmerschaft, aber das gehört hier nicht her.

Ich finde du bist herablassend und zynisch. Die Mitarbeiter der MVG haben bereits genug verzichtet. Du tust ja gerade so als könnten gerade die neuen Mitarbeiter in Saus und Braus mit ihren Gehältern leben.
Der Nahverkehr in München funktioniert ohne die Mitarbeiter nicht und das ist kein Zuckerschlecken, das muss dann auch gewürdigt werden. Auf meine Argumentation gehst du ja eh nicht ein. Die Mitarbeiter sollen sich schließlich auch mal was gönnen können, sie arbeiten auch hart, da muss auch mal ein Kinobesuch, ein Restaurantbesuch oder ein Ausflug nach Garmisch oder zum Ammersee drin sein, das kostet auch Geld. Für dich reicht es scheinbar wenn die Mitarbeiter so viel Geld haben dass sie davon Miete, Nebenkosten und Verpflegung zahlen können und noch ein paar Cent mit denen man dann zwischen Mehr-schlecht-als-recht-Altersvorsorge oder ein Leben vor dem Ruhestand entscheiden kann. Ist es ein Leben wenn man sich nicht mal etwas leisten kann und damit meine ich keinen Luxus, sondern selbstverständliche Sachen wie Kinobesuche, die außerdem unserer Wirtschaft nutzen, denn Kinos die schließen kosten auch sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze.

Und was mich besonders nervt sind diese ständige Quervergleiche mit anderen Berufsgruppen. Vielleicht kennst du Leute die 2009 weniger verdienen als 2008, aber hat es diese Leute interessiert dass das MVG-Personal auch in den guten Zeiten Reallohnverluste hatte? Ignorierst du die steigenden Lebenshaltungskosten? Wenn jemand der vorher 3500 netto hatte, jetzt 3000 netto hat trifft das einen nicht so hart wie jemand der von 1500 auf 1400 fällt, nur so als Beispiel.
Alles wird teurer, aber wir sollen immer weniger verdienen, nebenbei kassiert der Staat immer mehr ab, die Binnenkonjunktur wird das auf Dauer auch nicht durchstehen. Soll der Durchschnittsverdiener also nur noch Leben zum Überleben, aber nicht mehr richtig Leben?

Du kannst ja gerne bei deiner Meinung bleiben, ich sehe das anders. Die Arbeitnehmer sollen hier immer die dummen sein. Wenn es gut läuft, wenn es schlecht läuft, egal, sie sollen verzichten. Dann vergleichen wir wieder die Gehälter mit Nicaragua und meinen, wir müssen uns diesem Stand anpassen, während andere sich maßlos bereichen und dies auch nach dieser Krise wieder machen werden, da bisher gesetzlich nicht viel geändert wurde und das gleiche wieder von vorne losgeht.
Du gehörst scheinbar zu den Leuten die es in Ordnung finden dass die Schere immer weiter auseinanderklafft, ich sehe das anders und lasse mich deswegen nicht diskriminierend in die linke Ecke schieben, das ist eine Frechheit.
Wie soll man es auch dem Durchschnittsverdiener erklären dass er verzichten soll, während weiter oben weiterhin die Selbstbedienungsmentalität vorherrscht?
Jaja, die Historie spielt nur bei den Arbeitnehmern keine Rolle, wobei, man bewegt sich ja wieder rückwärts, vielleicht kommt man ja wieder in die Vorzeit der Industrialisierung. Die extensive Ausweitung der 1-Euro-Jobs (wahre Jobvernichter, eindeutig bewiesen, Studie dazu u. a. auch im Focus gestanden) und Billigjobs, der Zeitarbeit macht uns zu Lohnsklaven, billige Arbeitskräfte für die Wirtschaft. Klingt jetzt vielleicht Populistisch, ist aber so!
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EasyDor @ 7 Jul 2009, 21:14 hat geschrieben: Ich glaube das wird ein Randbereich bleiben... Erstmal musst du einen Onkel in ner ländlichen Gegend haben und dann muss der auch noch bereit sein das ganze gedöns auf sich zu nehmen.
Es gibt Leute, die machen das sogar für ne billigere Versicherung.
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Iarn @ 7 Jul 2009, 21:15 hat geschrieben: Es gibt Leute, die machen das sogar für ne billigere Versicherung.
Jo, das machen viele. Grade beim ersten Auto lohnt sich das auch so richtig. Nur machen das meistens die Eltern welche (meistens) nicht sehr weit weg wohnen. Klar, Ausnahmen und Schlupflöcher wirds immer geben, diese stellen aber nicht die breite Masse dar.
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Arthur Spooner @ 7 Jul 2009, 21:15 hat geschrieben: Erst einmal lasse ich mich von dir nicht in die linke Ecke drängen, nur weil ich Arbeitnehmerinteressen vertrete. Die Linke ist nebenbei für mich eine der größten Feinde der Arbeitnehmerschaft, aber das gehört hier nicht her.
Ich habe nichts gegen Leute mit einer linken Meinung. Was mich stört, ist eine gewisse Art der Wortwahl, die Du meines Erachtens nach mit Oskar teilst, das sind einfach Worte wie "menschenverachtend" etc. Sorry, wenn Du wissen willst was menschenverachtend ist, dann besuche mal ein wirklich armes Land, in denen Leute in Wellblechhütten ohne Strom, Wasser oder sanitäre Einrichtungen hausen.
Nicht, dass ich diese Verhältnisse für ein geeigneten Vergleichsmaßstab halte, es geht mir nur um die Inflation der Wortwahl.

So nun zur weiteren Auseinandersetzung:
Ich finde du bist herablassend und zynisch.

Das war mir bereits bewusst.
Du tust ja gerade so als könnten gerade die neuen Mitarbeiter in Saus und Braus mit ihren Gehältern leben.

Nein. Ich bin nur nicht der Meinung, nur weil sie nicht in Saus und Braus leben, wäre es zwingende Notwendigkeit, dass sie das tun. Ich sage auch nicht das ist gerecht oder fair. Ich sage nur, es ist zur Zeit kein Geld da.
Der Nahverkehr in München funktioniert ohne die Mitarbeiter nicht und das ist kein Zuckerschlecken, das muss dann auch gewürdigt werden.

Das ist es für viele nicht ohne dementsprechende Würdigung. Eine Erzieherin verdient auch nicht mehr, obwohl sie meist einen tollen Job für die Gesellschaft macht.
Auf meine Argumentation gehst du ja eh nicht ein.

Ja weil sie für mich keine logische Schlusskette darstellt, sondern den Versuch aus den Konjunktiv (es müsste) den Imperativ (es soll) zu machen.
Und was mich besonders nervt sind diese ständige Quervergleiche mit anderen Berufsgruppen.

Ops ich habs schon wieder getan.
Vielleicht kennst du Leute die 2009 weniger verdienen als 2008, aber hat es diese Leute interessiert dass das MVG-Personal auch in den guten Zeiten Reallohnverluste hatte? Ignorierst du die steigenden Lebenshaltungskosten? Wenn jemand der vorher 3500 netto hatte, jetzt 3000 netto hat trifft das einen nicht so hart wie jemand der von 1500 auf 1400 fällt, nur so als Beispiel.

Gut, dass ich vorhin Erzieherinnen genannt hatte, nicht gerade 3500 Öcken netto Verdiener, frag mal ne Kellnerin die hat locker 10% minus wenns langt diese Jahr. Ich beziehe mich mit meinen Vergleichen übrigends hauptsächlich auf die unteren Lohngruppen, da mir sehr wohl bewusst ist, dass es oben weniger wehtut.
Alles wird teurer, aber wir sollen immer weniger verdienen, nebenbei kassiert der Staat immer mehr ab, die Binnenkonjunktur wird das auf Dauer auch nicht durchstehen.

Es besteht eine Angst vor Deflation und der Staat gibt Geld aus, was er nicht hat, so dass es sogar zu leichten Entlastungen kommt, insofern solltest Du evtl kurz überdenken, was Du schreibst.
Du kannst ja gerne bei deiner Meinung bleiben, ich sehe das anders.

Dafür hast Du eine äußerst "nette" Wortwahl zu meiner Meinung.
Du gehörst scheinbar zu den Leuten die es in Ordnung finden dass die Schere immer weiter auseinanderklafft, ich sehe das anders und lasse mich deswegen nicht diskriminierend in die linke Ecke schieben, das ist eine Frechheit.

Worte wie Oskar....
Wie soll man es auch dem Durchschnittsverdiener erklären dass er verzichten soll, während weiter oben weiterhin die Selbstbedienungsmentalität vorherrscht?

Wenn ich das könnte, hätte ich nen gutdotierten Beratervertrag in der Politik.
Jaja, die Historie spielt nur bei den Arbeitnehmern keine Rolle, wobei, man bewegt sich ja wieder rückwärts, vielleicht kommt man ja wieder in die Vorzeit der Industrialisierung. Die extensive Ausweitung der 1-Euro-Jobs (wahre Jobvernichter, eindeutig bewiesen, Studie dazu u. a. auch im Focus gestanden) und Billigjobs, der Zeitarbeit macht uns zu Lohnsklaven, billige Arbeitskräfte für die Wirtschaft. Klingt jetzt vielleicht Populistisch, ist aber so!

Streiche ein "klingt"
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EasyDor @ 7 Jul 2009, 21:21 hat geschrieben: Jo, das machen viele. Grade beim ersten Auto lohnt sich das auch so richtig. Nur machen das meistens die Eltern welche (meistens) nicht sehr weit weg wohnen. Klar, Ausnahmen und Schlupflöcher wirds immer geben, diese stellen aber nicht die breite Masse dar.
Trotzdem würde ich ungern eine neue Steuer einführen, die zum Missbrauch verführt. Prinzipiell teile ich Deine Einstellung das Autofahren vor allem in der Großstadt zu verteuern. Aber dafür würde ich persönlich eher zur Citymaut greifen, diese ist nicht zu umgehen und verursachergerecht. Leider halte ich sie persönlich nicht für durchsetzbar, zumindest in den nächsten 5 Jahren. Wobei es sogar in Rom de facto Citymautzonen gibt, es muss nicht immer London oder Skandinavien sein.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Iarn @ 7 Jul 2009, 21:28 hat geschrieben: Trotzdem würde ich ungern eine neue Steuer einführen, die zum Missbrauch verführt. Prinzipiell teile ich Deine Einstellung das Autofahren vor allem in der Großstadt zu verteuern. Aber dafür würde ich persönlich eher zur Citymaut greifen, diese ist nicht zu umgehen und verursachergerecht. Leider halte ich sie persönlich nicht für durchsetzbar, zumindest in den nächsten 5 Jahren. Wobei es sogar in Rom de facto Citymautzonen gibt, es muss nicht immer London oder Skandinavien sein.
mit welchem Recht soll manin München fürs Autofahren mehr zahlen?

selbst hier gibts Bereiche, wo es ÖPNV mässig ziemlich mau aussieht

z.b. Blumenau
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
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Beitrag von Ionenweaper »

Oliver-BergamLaim @ 7 Jul 2009, 14:03 hat geschrieben: Die geringe Sonntagsauslastung beim 10er-Takt mag auf Linien wie dem 12er oder 18er, wo schon unter der Woche freie Sitzplätze häufiger sind als belegte, ja zutreffen.
Aber der 19er z.B. ist an Sonntagnachmittagen mit schönem Wetter oft genauso voll wie an einem Werktag um 14 Uhr. Ein 15/20er-Takt wäre da schon arg kuschlig.

Im Übrigen mag das Münchner Angebot im Vergleich zu Städten wie Ingolstadt oder Dresden ja ganz gut sein - da sprechen wir aber auch von Städten mit 10% bzw. 40% der Einwohnerzahl Münchens, und ohne Ballungsraum drumherum.
Naja, wenn auf bestimmten Linien relativ viel Last auch Sonntags (oder zu anderen NVZ/HVZ-Zeiten) liegt, kann man da ja mit Verstärkern zu so einem Takt arbeiten.

Wenn man also beispielsweise sich für eine 20-Minuten-Basis-Takt bei der Tram entscheiden würde, böte es sich an auf den gut ausgelasteten Linien in der "NVZ-Hauptzeit" (also bsipw. auf der 19er Sonntag Nachmittag) wieder entsprechende Verdichter einzusetzen, also sag ich mal zw. 12 und 18 Uhr (Zeiten wild in die Luft gegriffen und änderbar) auf einen 10-Minuten-Takt zu verdichten. Andere Straßenbahnen wie die 12er fährt man dann durchgängig im 20er-Takt.

Die Anschlüsse müsste man dann natürlich auf den 20er-Basis-Takt abgestimmt sein. Übrigens sowieso ein wichtiger Punkt bei gedehnteren Takt: der Anschluss muss funktionieren.


"Gut" hab ich das Angebot übrigens nicht unbedingt im Vergleich zu anderen Städten gemeint, sondern insbesondere was die durchgänige Verfügbarkeit eines Takts angeht, auch wenn die Auslastung zu den bestimmten Zeiten meint.
Bei dem Vergleich mit anderen Städten muss man aber aufpassen: Münchens Hauptlast wird durch die U-Bahn abgedeckt und der Ballungsraum wird durch ein gut ausgebautes S-Bahn-System abgedeckt. Vergleicht man das bspw. mit Dresden, spielt dort die S-Bahn eine bei weitem nicht so wichtige Rolle und U-Bahnen gibt es natürlich gar nicht. In München hat man mit der Tram ja hauptsächlich wichtige, das Schnellbahnnetz ergänzenden Strecken abgedeckt. Da kann natürlich die Verteilung der Lastzeiten sich doch stark unterscheiden. Der Vergleich mit den Einwohnerzahlen "hinkt" deswegen etwas.
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Beitrag von viafierretica »

Selbst hier gibts Bereiche, wo es ÖPNV mässig ziemlich mau aussieht

z.b. Blumenau


Also Blumenau find ich jetzt nicht SOOOO schlecht, auch wenn die U4 dort nie gebaut wurde. In drei Richtungen alle 6/7 Minuten, tagsüber alle 10, kann man nicht direkt jammern ("Jammern auf hohem Niveau"). Und gerade der 56er (ex 34er) wurde ja doch massiv ausgebaut die letzten Jahre..
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Beitrag von Lazarus »

viafierretica @ 7 Jul 2009, 21:49 hat geschrieben:
Selbst hier gibts Bereiche, wo es ÖPNV mässig ziemlich mau aussieht

z.b. Blumenau
Also Blumenau find ich jetzt nicht SOOOO schlecht, auch wenn die U4 dort nie gebaut wurde. In drei Richtungen alle 6/7 Minuten, tagsüber alle 10, kann man nicht direkt jammern ("Jammern auf hohem Niveau"). Und gerade der 56er (ex 34er) wurde ja doch massiv ausgebaut die letzten Jahre..
und abends nen 20er Takt

wirklich toll
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Beitrag von JeDi »

Lazarus @ 7 Jul 2009, 21:52 hat geschrieben: und abends nen 20er Takt

wirklich toll
Hab ich hier auch - mit der Stadtbahn...
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Beitrag von viafierretica »

und abends nen 20er Takt
den haste mitten in Schwabing auch, wenn Du an der 27 wohnst, oder am Mariahilfplatz. Bei beiden hört man wenig von den dort Wohnenden, dass sie schlecht angebunden seien......
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Beitrag von Jean »

Berlin hat abends auf den Hauptbuslinien und Tramlinien bis Mitternacht ein 10 Minuten Takt. Berlin ist dabei wohl eine der Städte die eine der größten Löcher in der Kasse haben...Gut, Berlin hat auch 3 Millionen Einwohner...aber auch eine viel größere Fläche als München!
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
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Beitrag von Iarn »

Jean @ 8 Jul 2009, 09:54 hat geschrieben: Berlin hat abends auf den Hauptbuslinien und Tramlinien bis Mitternacht ein 10 Minuten Takt. Berlin ist dabei wohl eine der Städte die eine der größten Löcher in der Kasse haben...Gut, Berlin hat auch 3 Millionen Einwohner...aber auch eine viel größere Fläche als München!
Berlin hat den Länderfinanzausgleich und diverse Hauptstadtzuschüsse, wir müssen mit eigenem Geld wirtschaften.
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