Arthur Spooner @ 7 Jul 2009, 21:15 hat geschrieben: Erst einmal lasse ich mich von dir nicht in die linke Ecke drängen, nur weil ich Arbeitnehmerinteressen vertrete. Die Linke ist nebenbei für mich eine der größten Feinde der Arbeitnehmerschaft, aber das gehört hier nicht her.
Ich habe nichts gegen Leute mit einer linken Meinung. Was mich stört, ist eine gewisse Art der Wortwahl, die Du meines Erachtens nach mit Oskar teilst, das sind einfach Worte wie "menschenverachtend" etc. Sorry, wenn Du wissen willst was menschenverachtend ist, dann besuche mal ein wirklich armes Land, in denen Leute in Wellblechhütten ohne Strom, Wasser oder sanitäre Einrichtungen hausen.
Nicht, dass ich diese Verhältnisse für ein geeigneten Vergleichsmaßstab halte, es geht mir nur um die Inflation der Wortwahl.
So nun zur weiteren Auseinandersetzung:
Ich finde du bist herablassend und zynisch.
Das war mir bereits bewusst.
Du tust ja gerade so als könnten gerade die neuen Mitarbeiter in Saus und Braus mit ihren Gehältern leben.
Nein. Ich bin nur nicht der Meinung, nur weil sie nicht in Saus und Braus leben, wäre es zwingende Notwendigkeit, dass sie das tun. Ich sage auch nicht das ist gerecht oder fair. Ich sage nur, es ist zur Zeit kein Geld da.
Der Nahverkehr in München funktioniert ohne die Mitarbeiter nicht und das ist kein Zuckerschlecken, das muss dann auch gewürdigt werden.
Das ist es für viele nicht ohne dementsprechende Würdigung. Eine Erzieherin verdient auch nicht mehr, obwohl sie meist einen tollen Job für die Gesellschaft macht.
Auf meine Argumentation gehst du ja eh nicht ein.
Ja weil sie für mich keine logische Schlusskette darstellt, sondern den Versuch aus den Konjunktiv (es müsste) den Imperativ (es soll) zu machen.
Und was mich besonders nervt sind diese ständige Quervergleiche mit anderen Berufsgruppen.
Ops ich habs schon wieder getan.
Vielleicht kennst du Leute die 2009 weniger verdienen als 2008, aber hat es diese Leute interessiert dass das MVG-Personal auch in den guten Zeiten Reallohnverluste hatte? Ignorierst du die steigenden Lebenshaltungskosten? Wenn jemand der vorher 3500 netto hatte, jetzt 3000 netto hat trifft das einen nicht so hart wie jemand der von 1500 auf 1400 fällt, nur so als Beispiel.
Gut, dass ich vorhin Erzieherinnen genannt hatte, nicht gerade 3500 Öcken netto Verdiener, frag mal ne Kellnerin die hat locker 10% minus wenns langt diese Jahr. Ich beziehe mich mit meinen Vergleichen übrigends hauptsächlich auf die unteren Lohngruppen, da mir sehr wohl bewusst ist, dass es oben weniger wehtut.
Alles wird teurer, aber wir sollen immer weniger verdienen, nebenbei kassiert der Staat immer mehr ab, die Binnenkonjunktur wird das auf Dauer auch nicht durchstehen.
Es besteht eine Angst vor Deflation und der Staat gibt Geld aus, was er nicht hat, so dass es sogar zu leichten Entlastungen kommt, insofern solltest Du evtl kurz überdenken, was Du schreibst.
Du kannst ja gerne bei deiner Meinung bleiben, ich sehe das anders.
Dafür hast Du eine äußerst "nette" Wortwahl zu meiner Meinung.
Du gehörst scheinbar zu den Leuten die es in Ordnung finden dass die Schere immer weiter auseinanderklafft, ich sehe das anders und lasse mich deswegen nicht diskriminierend in die linke Ecke schieben, das ist eine Frechheit.
Worte wie Oskar....
Wie soll man es auch dem Durchschnittsverdiener erklären dass er verzichten soll, während weiter oben weiterhin die Selbstbedienungsmentalität vorherrscht?
Wenn ich das könnte, hätte ich nen gutdotierten Beratervertrag in der Politik.
Jaja, die Historie spielt nur bei den Arbeitnehmern keine Rolle, wobei, man bewegt sich ja wieder rückwärts, vielleicht kommt man ja wieder in die Vorzeit der Industrialisierung. Die extensive Ausweitung der 1-Euro-Jobs (wahre Jobvernichter, eindeutig bewiesen, Studie dazu u. a. auch im Focus gestanden) und Billigjobs, der Zeitarbeit macht uns zu Lohnsklaven, billige Arbeitskräfte für die Wirtschaft. Klingt jetzt vielleicht Populistisch, ist aber so!
Streiche ein "klingt"
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front