Man darf aber auch nicht vergessen, dass das Hochwasser von August 2002 die ICE-Linie in Chemnitz und den Regionalverkehr in Freiberg gebrochen (oder sollte ich eher sagen gestoppt) haben. Dadurch ging sehr viel Fahrgastpotential vor allem für den ICE-TD verloren.Tequila @ 21 Jan 2011, 15:19 hat geschrieben:Die Historie war ja die:tobster @ 21 Jan 2011, 14:19 hat geschrieben:Andererseits sind doch jetzt die (I)RE Nürnberg-Dresden gut gefüllt nach allem was ich mitkriege, also müssten doch zumindest Nahverkehrsausschreibungen eigentlich recht attraktiv sein für diese Strecke.Bayernlover @ 21 Jan 2011, 13:58 hat geschrieben: Das Problem ist eben auch, dass man eine große Menge an Aufgabenträgern hat, die sich einig werden müssen.
Und dann muss man auch sehen, dass man diese Strecke anscheinend nicht gewinnbringend betreiben kann. Erst waren es IC, die irgendwann nur noch alle 4h fuhren, dann kamen die 612 im IC-Design, zwischendrin auch mal ICE-TD, aber so richtig erfolgreich war keines dieser Konzepte, was vielleicht auch daran liegen mag, dass die Strecke elendig lahm ist. Von Chemnitz braucht man mit dem Auto bis Hof knapp über eine Stunde, mehr muss man dazu nicht sagen glaube ich...
Bis 2000 fuhren dort im verläßlichen Zweistundentakt IR der Linie (Görlitz -) Dresden - Chemnitz - Hof - Regensburg - München - Oberstdorf. Einmal am Tag gab es einen Linientausch mit einem Zugpaar Leipzig - Gera (!) - Hof - ... - Oberstdorf und Dresden - Hof - Nürnberg (mit Korrespondenzanschluß in Hof). Diese Züge waren noch recht ordentlich besetzt.
Dann sollten eigentlich die ICE-TD den Betrieb aufnehmen; weil sie aber noch nicht fertig waren, wurden mit allem verfügbaren Alt-FV-Rollmaterial, was noch vorhanden war, Zugverkehr als D-Züge gefahren.
Die ICE-TD kamen dann schlußendlich Mitte 2001 auf die Strecke.
Der Betrieb damit endete dann zum Fahrplanwechsel 2003, wegen wiederholter Neigetechnikstörungen, mittlerweile Erkenntnissen daß die Züge auch mit 100% Besetzung nicht kostendeckend zu fahren seien und anderen Unzulänglichkeiten.
Dann kam für ein Jahr 612-IC mit entsprechender Lackierung.
Ab 2004 fuhren dann lokbespannte IC im Vierstundentakt (hatten in Hof zudem Rundumanschluß mit dem ebenfalls alle 4h fahrenden Vierländerexpress, selig ruhe er in Frieden) mit Lokwechsel in Reichenbach.
Ab 2006 müßte dann das heutige Konzept eingeführt worden sein mit dem FSX und durchgebundenem RE. Erst jetzt übertraf man sogar die Fahrgastzahlen aus der IR-Zeit. - Für Chemnitzer war das etwa ein Segen, weil statt nur alle vier Stunden nun jede Stunde eine Fahrmöglichkeit zu Zielen südlich Hofs vorhanden sind.
Es wurde den Fahrgästen also so einiges zugemutet. Und erst jetzt mit Nahverkehrstarifen kriegt man sie wieder voll. Womit wir bei folgendem wären:
Das Problem ist ja eben, daß die Züge erst dadurch attraktiv wurden, indem sie LT, SWT und neuerdings QdLT-kompatibel wurden (also passende NV-Gruppentickets bis 5 Personen). Ein höheres Fahrpreisniveau ist die Bevölkerung dort nicht bereit zu akzeptieren. Ergo sind eigenwirtschaftliche FV dort eher nicht lohnend, trotz Bedienung größerer Städte wie Chemnitz, Zwickau und Plauen.
Außerdem waren vor dem Hochwasser die Fahrzeiten von und nach Dresden durch die (im Frühsommer 2002 abgeschlossenen) Bauarbeiten an der Sachsen-Franken-Magistrale (Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Nummer keine Ahnung) etwas extrem gestreckt... Freiberg-Dresden in 50 Minuten laut Fahrplan für den ICE-TD? Kein Wunder, dass der ICE-SEV über die A4 genau so schnell war wie der ICE vorher...