Nein, denn Zuse hat sein Gerät nicht Computer genannt. Auch Benz hat seinen Motorwagen nicht Auto genannt. Die Begriffe sind nicht von ihren Erfindern eingeführt worden.Cloakmaster @ 19 Mar 2012, 19:59 hat geschrieben: Wie gesagt, dann ist das einzighe Gerät, das sich "Computer" nennen darf von C. Zuse, Autos darf nur Mercedes bauen, und Eisenbahn gibts nur in England, mit Dampfloks...
Definitionsdiskussion S-Bahn
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Du kennst doch sicher den Begriff "Eisenbahn" (O.K., war eher eine rhetorische Fragen), der in Deutschland seit mindestens 175 Jahren zum Sprachgebrauch gehört. Ich gehe morgen um U.S. Patentamt und lasse diesen Begriff auf meinen Namen eintragen und verlange Lizenzgebühren von allen Deutschen, österreichischen und schweizerischen EVU, EIU, von allen Blogs und Foren, die den Namen oder Namensteile verwenden usw. (also auch vom Eisenbahnforum).firefly @ 19 Mar 2012, 19:46 hat geschrieben:Kann man ja machen. Nur da es etwas anderes ist, muss man dann eben auch einen anderen Begriff dafür verwenden.
Gut, das ist unrealistisch, aber so blöd wie die Amis sind, könnte es durchaus klappen
Aber genau so ist es mit dem Namensrecht für die (S)-Bahn, das sich die DB AG auf einen im Sprachgebrauch eingebürgerten Begriff zu sichern erhofft hatte.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Wo sieht du "irrwitzig" große Halteabstände? Die genannten Münchner und die Berliner S-Bahn unterscheiden sich doch in diesem Punkt kaum und trotzdem ist man um Münchner herum wesentlich schneller unterwegs.firefly @ 19 Mar 2012, 19:12 hat geschrieben:Durchgefallen ist sie nur bei oberflächlicher Betrachtung. Die S-Bahn Berlin muss sich nicht mit Bahn messen lassen, die durch die oberbayrische Provinz fahren und dort irrwitzig grosse Haltepunkt-Abständen aufweisen. Ausserdem fehlt bei der Betrachtung ein Umstieg. Es soll ja nicht so aussehen, als hättest du es dir schön gerechnet.Rohrbacher @ 19 Mar 2012, 17:44 hat geschrieben:Nö. Erste Stichprobe schon durchgefallen.
Berlin S3 Erkner - Ostkreuz: 29 Minuten, 9 Halte für 24,2 km -> 50,07 km/h
München S3 Otterfing - Ostbahnhof: 28 Minuten, 9 Halte für 27,8 km -> 59,57 km/h
Ein vollständig getrenntes S-Bahn-Netz in München war auch nie das vorrangige Ziel der Ausbauten. Ganz im Gegenteil, dadurch, dass die S-Bahn nicht zwangsweise auf einen separaten Fahrweg angewiesen ist, ermöglicht dies attraktive umsteigefreie Durchbindungen ins Umland. Und zwar auch dort, wo sich keine separate Infrastuktur vorhanden ist.firefly @ 19 Mar 2012, 18:05 hat geschrieben: Das Wort Klassisch muss man in den Fall wirklich in Anführungsstriche setzen, sonst macht man sich lächerlich. Frankfurt/M Stuttgart und München sind in Sachen S-Bahn die Kopien im klassischen Sinn. Man übernahm Namen und Logo 1:1, aber bei der baulichen Durchbildung des Netzes hat man sich dann nicht immer ans Original gehalten.
Gewandelt hat sich nicht der Begriff, sondern der Umgang damit. Heute ist eben alles wischi-waschi.
Wer in München mit einem unabhängigen Verkehrsmittel unterwegs sein möchte, kann ja immernoch die U-Bahn nehmen.
7 km Haltepunkt-Abstände sind für eine S-Bahn unnormal gross. Nimm doch mal ein typischeres Paar in der Stadt wie Heimaranplatz-Trudering und Schöneberg-Pankow. In beiden Fällen ist ein Umstieg nötig und man fährt 11 Stationen weit.Xenon @ 20 Mar 2012, 01:19 hat geschrieben: Wo sieht du "irrwitzig" große Halteabstände? Die genannten Münchner und die Berliner S-Bahn unterscheiden sich doch in diesem Punkt kaum und trotzdem ist man um Münchner herum wesentlich schneller unterwegs.
Heimaranplatz-Trudering
12,2 km / 29 min = 25,2 km/h
Schöneberg-Pankow
12,7 km / 27 min = 28,2 km/h
Im Nachhinein muß ich eines feststellen: Hätte ich gewußt, das hieraus zum x-ten Mal die Debatte entsteht, was angeblich eine S-Bahn ausmacht und was nicht, und das hierbei, ebenfalls völlig vorhersehbar, irgendein Arroganzkaiser Berlin wieder völlig unnötig und unverdient überhöht - übrigens natürlich in völliger Negation der Tatsache, das Hamburg schon 1908 einen vertakteten Verkehr mit elektrischen Triebzügen hatte, als man in Berlin davon nur leise zu träumen wagte - dann hätte ich diesen Beitragsbereich hier nicht mal mit der Kneifzange angefasst.
Egal, zu spät - und somit gebe ich denjenigen, die auf eng- und engststirnigen Definitionen beharren, eines mit auf den Weg: S-Bahn kann alles sein, was in einem Verdichtungsraum einer größeren Stadt als vertakteter, vom Individualverkehr weitgehend unabhängiger und regelmäßiger Nahverkehr auf Schienen der Bevölkerung nützt. Nicht mehr, nicht weniger.
Egal, zu spät - und somit gebe ich denjenigen, die auf eng- und engststirnigen Definitionen beharren, eines mit auf den Weg: S-Bahn kann alles sein, was in einem Verdichtungsraum einer größeren Stadt als vertakteter, vom Individualverkehr weitgehend unabhängiger und regelmäßiger Nahverkehr auf Schienen der Bevölkerung nützt. Nicht mehr, nicht weniger.
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Es liegt eher daran, dass der Begriff "S-Bahn" mit entsprechendem Logo in Berlin zuerst eingeführt wurde. Vertakteten Betrieb mit elektrischen Zügen gab es in Berlin im Jahr 1903 auch schon — noch lange vor Einführung der klassischen S-Bahn im Jahr 1924.146225 @ 20 Mar 2012, 05:39 hat geschrieben: [...] irgendein Arroganzkaiser Berlin wieder völlig unnötig und unverdient überhöht - übrigens natürlich in völliger Negation der Tatsache, das Hamburg schon 1908 einen vertakteten Verkehr mit elektrischen Triebzügen hatte, als man in Berlin davon nur leise zu träumen wagte [...]
Die "Große Elektrisierung" von 235 Kilometern Strecke in nur neun Jahren dürfte hingegen bis heute einmalig sein.
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Das S steht ja auch für Schnellbahn und nicht für Oftbahn. Sonst müsste es ja O-Bahn heißen. Und grade mit dem "Schnell" hab ich immer so meine Probleme, wenn man mit 80 durch den Grunewald oder mit 50 über die Stadtbahn zuckelt.firefly @ 19 Mar 2012, 13:11 hat geschrieben: Es ist den Fahrgästen eben nicht egal, ob Züge alle 5 min fahren oder alle 2 h.
Schnell heisst nicht nur schnell fahren, sondern, dass auch schnell mal eine Bahn kommt.JeDi @ 20 Mar 2012, 10:51 hat geschrieben: Das S steht ja auch für Schnellbahn und nicht für Oftbahn. Sonst müsste es ja O-Bahn heißen. Und grade mit dem "Schnell" hab ich immer so meine Probleme, wenn man mit 80 durch den Grunewald oder mit 50 über die Stadtbahn zuckelt.
Sicher mögen 7km Stationabstand auf der S3 recht viel für eine S-Bahn sein. Dafür wird aber zwischen Deisenhofen und Ostbahnhof oder auf Stammstrecke umso öfter gehalten mit Abständen von lediglich 1-2 km.firefly @ 20 Mar 2012, 03:37 hat geschrieben: 7 km Haltepunkt-Abstände sind für eine S-Bahn unnormal gross. Nimm doch mal ein typischeres Paar in der Stadt wie Heimaranplatz-Trudering und Schöneberg-Pankow. In beiden Fällen ist ein Umstieg nötig und man fährt 11 Stationen weit.
7km-Abstände gibt es übrigens auch in Berlin, zum Beispiel zwischen Grunewald und Nikolassee. Wo nichts ist, macht es nunmal auch keinen Sinn zu halten. Dennoch sind solche Abstände weder in München noch in Berlin die Regel.
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JeDi @ 20 Mar 2012, 10:51 hat geschrieben:Das S steht ja auch für Schnellbahn und nicht für Oftbahn. Sonst müsste es ja O-Bahn heißen.
Weil hier sowieso schon viel Käse steht: Manch eine Stadt auch noch O-Busse!Xenon @ 20 Mar 2012, 12:07 hat geschrieben:Oftbahnen gibt es in vielen deutschen Städten. Nennt sich Tram, Stadtbahn oder U-Bahn.
Für gnadenlose Vertaktung und strategische Ausbauten!
Jede Stunde, jede Klasse - willkommen auf der Gäubahn!
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Dann möchte ich die EBO-S-Bahn-Prototyp-Orgie an dieser Stelle auch noch sinnfrei unterbrechen:Naseweis @ 20 Mar 2012, 15:09 hat geschrieben:Weil hier sowieso schon viel Käse steht: Manch eine Stadt auch noch O-Busse!
Ich hätte noch ein bisschen O-Saft in meinem Kühlschrank.
Käse übrigens auch...
So, weiter im Text für alle, die sich an irgendwelchen selbstgebastelten, nicht wirklich mit Quellen belegten und tröpfchenweise offenbarten Definitionen über Prototypen eines (S) ergötzen und wohl nur auf diese Art ihr inneres Gleichgewicht halten können. Anders vermag ich diese - "Diskussion" nicht einordnen können.
Es ist nicht von Belang, wen es interessiert. Verkehrssysteme werden u.a. nach der BO kategorisiert. Im Übrigen ist das auch der einzige Unterschied zwischen einer U- und einer S-Bahn. Wenn dir das nicht passt, ist es dein Problem.Xenon @ 20 Mar 2012, 16:56 hat geschrieben: Und das interessiert die Kunden wie viel?
Für die jeweiligen Betreiber dürfte die zahlende Kundschaft aber schon von Belang sein. Solange die "Wortmarke" S-Bahn dieselbige anzieht, wird sie verwendet.firefly @ 20 Mar 2012, 19:47 hat geschrieben: Es ist nicht von Belang, wen es interessiert.
Die richterliche Löschung der Markenrechte der DB heißt übrigens nicht, daß diese Rechte nun automatisch auf Berlin übergegangen wären.
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Genau so ist. Die Verwendung des Begriffes S-Bahn gegenüber den Fahrgästen ist reines Marketing. Nur während die S-Bahn in Berlin den Begriff noch selbst mit Inhalt und Leistung füllt, setzen sich alle anderen Städte einfach ins gemachte Nest und profitieren von dem guten Ruf, den Berlin diesem Namen gegeben hat.146225 @ 20 Mar 2012, 20:10 hat geschrieben: Für die jeweiligen Betreiber dürfte die zahlende Kundschaft aber schon von Belang sein. Solange die "Wortmarke" S-Bahn dieselbige anzieht, wird sie verwendet.
Die richterliche Löschung der Markenrechte der DB heißt übrigens nicht, daß diese Rechte nun automatisch auf Berlin übergegangen wären.
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S-Bahn Berlin und "guter Ruf" in einem Satz - guter Witz.
Meintetwegen ist Berlin der Erfinder der S-Bahn, so wie Tempo der Erfinder des Papiertaschentuchs ist. Viele nennen diese Teile grundsätzlich ein "Tempo", auch wenn sie ein Konkurrenzprodukt verwenden. und so ist eben jeder Stadtscnellverkehr eine Art S-Bahn, und wird entsprechnd genannt.
Definiert denn die BO auch, was eine S-Bahn ist? Und wie lautet diese eine einzige und wahre Definition?
"Verkehrt mit Stromschiene im Grossraum Berlin"?
Meintetwegen ist Berlin der Erfinder der S-Bahn, so wie Tempo der Erfinder des Papiertaschentuchs ist. Viele nennen diese Teile grundsätzlich ein "Tempo", auch wenn sie ein Konkurrenzprodukt verwenden. und so ist eben jeder Stadtscnellverkehr eine Art S-Bahn, und wird entsprechnd genannt.
Definiert denn die BO auch, was eine S-Bahn ist? Und wie lautet diese eine einzige und wahre Definition?
"Verkehrt mit Stromschiene im Grossraum Berlin"?
Warum verwendet man nicht die Bezeichnung "CB" für "CityBahn"? Das wäre für die Städte München, Stuttgart, Frankfurt, Nürnberg, etc... ganz passabel. Nur: Im Rhein-Ruhr-Raum würde die Bezeichnung "CB" irgendwie nicht so ganz passen, und könnte man bei der "S" belassen. Daraus könnte es zu einer Rhein-Ruhr-Schnellverkehr werden. Alles andere würde bei der RB/RE bleiben (Auch Freiburg und Offenburg, wenn eh nur RS1-Triebwagen eingesetzt werden, solche Fahrzeuge, egal wie dicht der Takt ist und wie schnell sie fahren).
Wo genau soll jetzt da der Sinn liegen, dass München, Stuttgart, Frankfurt (meiner Meinung nach alles echte S-Bahnen) den Begriff aufgeben sollten und Rhein-Ruhr (mit teilweise denselben Wagen, Bahnsteighöhen und Takten) behält ihn bei?yeg009a @ 20 Mar 2012, 20:48 hat geschrieben: Warum verwendet man nicht die Bezeichnung "CB" für "CityBahn"? Das wäre für die Städte München, Stuttgart, Frankfurt, Nürnberg, etc... ganz passabel. Nur: Im Rhein-Ruhr-Raum würde die Bezeichnung "CB" irgendwie nicht so ganz passen, und könnte man bei der "S" belassen. Daraus könnte es zu einer Rhein-Ruhr-Schnellverkehr werden. Alles andere würde bei der RB/RE bleiben (Auch Freiburg und Offenburg, wenn eh nur RS1-Triebwagen eingesetzt werden, solche Fahrzeuge, egal wie dicht der Takt ist und wie schnell sie fahren).
CB als City-Bahn habe ich auch schon als Fahrgast erlebt, die verband damals Köln mit Metropolen wie Overath, Engelskirchen und Gummersbach.
Oder Hannover mit Weltstädten wie Weetzen, Eldagsen, Bad Münder und Hameln. Was heute im Gegensatz zum bergischen Beispiel tatsächlich eine S-Bahn tut, welche natürlich aber für die Puristen niemals eine sein darf. Dem freilaufenden Niedersachsen ist das natürlich wieder furchtbar egal.martinl @ 20 Mar 2012, 21:01 hat geschrieben: CB als City-Bahn habe ich auch schon als Fahrgast erlebt, die verband damals Köln mit Metropolen wie Overath, Engelskirchen und Gummersbach.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
Jepp, war gut. Waren alles Regionalbahnen auf DB-Gleisen und damit nur kümmerlicher Ersatz für die einzig wahrhaftige und real existierende S-Bahn!Autobahn @ 19 Mar 2012, 19:22 hat geschrieben: ... . War doch in Berlin echt eine große Hilfe, als 143er mit x-Wagen und andere Triebwagen aus anderen S-Bahn-Systemen ausgeholfen haben ...
Jetzt steigen Dir gleich die Tram-Fans aufs Dach!146225 hat geschrieben:Egal, zu spät - und somit gebe ich denjenigen, die auf eng- und engststirnigen Definitionen beharren, eines mit auf den Weg: S-Bahn kann alles sein, was in einem Verdichtungsraum einer größeren Stadt als vertakteter, vom Individualverkehr weitgehend unabhängiger und regelmäßiger Nahverkehr auf Schienen der Bevölkerung nützt. Nicht mehr, nicht weniger.
Öl -> Feuer -> *gieß*
Doofheit und Ignoranz verpflichten nicht zu Postings!
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Wenn die S-Bahn Berlin auf "normalen" Strecken unterwegs wäre, hätte es auch dieses "Problem" nicht gegebenBat @ 21 Mar 2012, 09:12 hat geschrieben:Jepp, war gut. Waren alles Regionalbahnen auf DB-Gleisen und damit nur kümmerlicher Ersatz für die einzig wahrhaftige und real existierende S-Bahn!
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.