Deutsche Bahn verordnet ICE Tempolimit

Strecken und Fahrzeuge von DB Fernverkehr und anderen als DB Fernverkehr.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Wie sieht es bei den Weichen aus? Kosten die nicht mehr...
Und wie sieht es mit den Instandhaltungskosten aus?
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Electrification
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Beitrag von Electrification »

bayernhascherl hat geschrieben: Denn es ist ein Fakt dass die 300er Netzteile nach wie vor "Exoten" sind. Der zukünftige Standard soll daher der bisherige Standard sein - VMax 250 kmh.
Es gibt aber Abschnitte wo es sich lohnt, z. B. durchgehende Züge Köln - Frankfurt die das in ca. einer Stunde schaffen können.
bayernhascherl hat geschrieben: Für mehr ist eh kein Geld da, so banal und plump ist die Realität halt.
Achja, damit müssen wir ja die Späße der Landesbanken, der Börsenspekulanten und andere Verlustsozialisierungen finanzieren. Geld ist genug da, es wird nur falsch ausgegeben.
bayernhascherl hat geschrieben: Frankreich und Spanien, gerade Spanien, finanzieren ihre Infrastruktur auf Pump. Das ist für mich nicht vorbildlich. Und, im Umkehrschluss zur angeblichen "Steinzeit", auch nicht fortschrittlich.

Schnell und weit - Flugzeug
Schnell und kurz - PKW
Das Geld das Frankreich und Spanien in einen leistungsfähigen Hochgeschwindigkeitsverkehr stecken, geben wir für sinnlose neue Autobahnen aus, obwohl wir bereits das dichteste Netz Europas haben und nebenbei viele Abschnitte wahre Schlaglochpisten sind.
Wird das aus der Portokasse finanziert?

Wieso schnell und weit Flugzeug? Inlandsflüge sind der ökologische Wahnsinn! Dir ist außerdem schon bewusst dass in Frankreich auf den TGV-Routen der Flugverkehr keine Chance hat? Da wurden massiv Flüge auf die Bahn verlagert und damit der ökologische Irrsinn Inlandsflug reduziert.
bayernhascherl hat geschrieben: Und während in Stuttgart für viel Geld ein schicker neuer Tief-Fernbahnhof gebaut wird, mit Tunnelzuführung etc., endet der Ausbau an der bayrischen Landesgrenze, ab da schleichen Regional- und Fernzüge auch in Zukunft auf überlastete uralten Trassen dahin.
Schau dir mal das Konzept ITF Deutschland für den Fernverkehr an (ERI), das ist zukunftsweisend. Auch dort sind NBS enthalten die für den ITF wichtig sind.
Allerdings z. B. wird für Wendlingen - Ulm statt der NBS die Beseitigung des Albaufstiegs mittels einer kurzen NBS und ansonsten ein Ausbau auf 160 km/h vorgeschlagen, dafür zwischen Ulm und Dinkelscherben ein Ausbau auf 200 km/h mittels Bogenbegradigungen.
bayernhascherl hat geschrieben: Denn alle Beteiligten freuen sich schon wie kleine Buben auf die Erstfahrt mit Tempo 300, Männer und Geschwindigkeit eben. Diesen Anschein hat es zumindest.
Ich hoffe dass das nur eine Minderheit ist.
Wichtig sind aber schnelle, konkurrenzfähige Fahrzeigen. Im Taktverkehr in einem ITF-System (siehe Eisenbahnrevue International) und nebenbei taktlose Sprinter.
Wenn man Abschnitte auch mit 230 in der Kantenzeit schafft umso besser. Wo aber 300 nötig sind, sollten sie auch gefahren werden, z. B. Köln - Frankfurt. Wobei hier natürlich auch der Ausbau des Knotens und Nadelöhrs Köln schon etwas bringen würde, da hier wieder viel gewonnene Zeit verbummelt wird, typisch deutsches Bahnsystem eben.
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ICE-T-Fan
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Beitrag von ICE-T-Fan »

Jean @ 5 Apr 2012, 21:14 hat geschrieben: Wie sieht es bei den Weichen aus? Kosten die nicht mehr...
Und wie sieht es mit den Instandhaltungskosten aus?
Alle diejenigen, die an den beiden Thüringer NBS beteiligt sind und mit denen ich gesprochen oder gechattet habe und auch die meisten bahntechnisch aufgeklärten User des ICE-Treffs sind der Meinung, dass es heutzutage keinen Unterschied macht, ob man eine NBS für 250 oder 300 km/h baut.

Seit KRM und NIM wurden alle Streckenbestandteile standardisiert. Schon auf der NBS Oebisfelde-Rathenow wurde beispielsweise die Oberleitungsbauart Re330 verwendet, welche, wie der Name schon andeutet, für 330 km/h ausgelegt ist, obwohl dort nur 250 km/h gefahren werden. Ober- und Unterbau, Fahrleitung, Signaltechnik und Weichen sind identisch, zumal es in Deutschland eh keine Weiche für mehr als 200 km/h in abzweigender Stellung gibt. Einzig der Tunnelquerschnitt und der Gleisabstand können bei 250 km/h geringfügig kleiner ausfallen, was aber nicht ausgenutzt wird. Wenn es irgend geht, wird die Strecke aufgrund irgendwelcher Toleranzvorgaben für 300 km/h trassiert, selbst wenn im Betrieb nur 250 km/h gefahren werden sollen.
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Beitrag von Russischer Spion »

Nun hat man gemerkt dass man damit auch an der Nachfrage im dichtbesiedelten Deutschland vorbeifahren würde.
Ich habe schon vor zwei oder drei Jahren geschrieben, dass gerade in Deutschland die 250-Geschwindigkeit am vernuenftigsten ist. Im Gegensatz zu Frankreich ist dieses Land voellig dezentralisiert und dichtbesiedelt. D.h. die 300- oder gar 350 km/h waere absolut unwirtschaftlich und sinnlos.

Das einzige Problem: Es wird keine "Musterstrecken" mehr geben wo man die Vorteile der "deutschen Technik" vorzeigen koennte. Eine "Referenzstrecke" so zu sagen.
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Beitrag von ICE-T-Fan »

Russischer Spion @ 5 Apr 2012, 21:39 hat geschrieben: Ich habe schon vor zwei oder drei Jahren geschrieben, dass gerade in Deutschland die 250-Geschwindigkeit am vernuenftigsten ist. Im Gegensatz zu Frankreich ist dieses Land voellig dezentralisiert und dichtbesiedelt. D.h. die 300- oder gar 350 km/h waere absolut unwirtschaftlich und sinnlos.

Das einzige Problem: Es wird keine "Musterstrecken" mehr geben wo man die Vorteile der "deutschen Technik" vorzeigen koennte. Eine "Referenzstrecke" so zu sagen.
Es spricht ja nichts dagegen, dass man, sobald das HGV-Netz komplett ist, man zusätzlich noch eine Quer-Durchs-Land-SFS baut.
Diese sollte die Form eines doppelten Y haben, also Hamburg/Berlin--Frankfurt/-Nürnberg. Höchstgeschwindigkeit 400 km/h.
Gruß Markus aus Eisenach,
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Russischer Spion
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Beitrag von Russischer Spion »

Es spricht ja nichts dagegen, dass man, sobald das HGV-Netz komplett ist, man zusätzlich noch eine Quer-Durchs-Land-SFS baut.
Bin auch deiner Meinung. Aber aus "politischen Gruenden" kaum realistisch.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

ICE-T-Fan @ 5 Apr 2012, 21:51 hat geschrieben:Es spricht ja nichts dagegen, dass man, sobald das HGV-Netz komplett ist, man zusätzlich noch eine Quer-Durchs-Land-SFS baut.
Diese sollte die Form eines doppelten Y haben, also Hamburg/Berlin--Frankfurt/-Nürnberg. Höchstgeschwindigkeit 400 km/h.
Und das am dichtesten besiedelte Gebiet an Rhein und Ruhr lässt Du aus :ph34r:
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Beitrag von JeDi »

Autobahn @ 5 Apr 2012, 22:34 hat geschrieben: Und das am dichtesten besiedelte Gebiet an Rhein und Ruhr lässt Du aus :ph34r:
Klar. Da muss man eh nur ständig stehen bleiben und hat Lärmschutz!-schreiende Anwohner.
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ICE-T-Fan
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Beitrag von ICE-T-Fan »

JeDi @ 5 Apr 2012, 22:45 hat geschrieben: Klar. Da muss man eh nur ständig stehen bleiben und hat Lärmschutz!-schreiende Anwohner.
Nicht nur das, es macht dort auch keinen Sinn, da man die KRM als Zubringer in Frankfurt hat, die nun wirklich gute Fahrzeiten liefert.

Berlin-Frankfurt, Berlin-Nürnberg, Hamburg-Frankfurt und Hamburg-Nürnberg sind die einzigen Distanzen, wo sich richtiger HGV lohnt und wo außer Hannover keine Stadt mit mehr als 300.000 Einwohnern direkt dazwischen liegt.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

JeDi @ 5 Apr 2012, 22:45 hat geschrieben:Klar. Da muss man eh nur ständig stehen bleiben und hat Lärmschutz!-schreiende Anwohner.
Stehen bleiben muss man nur wegen der Provinzfürsten, ähh Bürgermeister, die einen ICE-Halt für ihr Kaff fordern. Als Beruhigungspille hat man z.B. den Stadtfürsten der Stadt Mülheim a.d.Ruhr einen ICE-Halt in "Tagesrandlage" zugestanden (ICE 949 Köln Hbf - Berlin-Ostbahnhof um 2:28 Uhr) :lol:

Davon ab, die Ruhrgebietsstrecke ist eine Zumutung.
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Beitrag von Cloakmaster »

Paris-Lyon ist für mich eine DER traditionellen TGV-Routen. Airfrance fliegt bis zu zwölf Mal täglich auf dieser Route. Also völlig chanchenlos gegen den TGV. Natürlich sind solche Hopser eigentlich nichts für ein Flugzeug. Nur sind die meisten Passagiere eben Anschluss-fliegende. Und so lange es nicht gelingt, Bahn- und Flugverkehr vernünftig miteinander zu verknüpfen, wird es weiterhin diese Zubringerflüge geben. Trotz ökölogischem und ökonomischen Unsinns.

Ich finde das Prinzip, Streckenneubauten/ausbauten nach Möglichkeit doch gleich in Richtung 300 km/h zu bauen auch wenn als Zielgeschwindigkeit "nur" 250 ausgegeben sind ganz gut. Sollte es später dann doch wieder den Wunsch, und/oder eine wirtschaftlich vertretbare Lösung für höhere Geschwindigkeiten geben, muss man nicht nochmal alles umbauen.
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Beitrag von Münchner Kindl »

Cloakmaster @ 6 Apr 2012, 09:25 hat geschrieben: Paris-Lyon ist für mich eine DER traditionellen TGV-Routen. Airfrance fliegt bis zu zwölf Mal täglich auf dieser Route. Also völlig chanchenlos gegen den TGV. Natürlich sind solche Hopser eigentlich nichts für ein Flugzeug. Nur sind die meisten Passagiere eben Anschluss-fliegende. Und so lange es nicht gelingt, Bahn- und Flugverkehr vernünftig miteinander zu verknüpfen, wird es weiterhin diese Zubringerflüge geben. Trotz ökölogischem und ökonomischen Unsinns.
Es soll doch bald auch wieder Flüge zwischen FRA und Köln geben...
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c-a-b
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Beitrag von c-a-b »

Ich halte es für eine dumme Idee die Geschwindigkeit auf Strecken die das hergeben nicht ausfahren zu wollen, die hat man ja schließlich nicht umsonst ins Land gestellt. Für ein wenig Sparen beim Bestellen neuer Züge Zeit- und Geschwindigkeitsvorteile aufgeben zu wollen finde ich ehrlich gesagt unverständlich.
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Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

Ich muß ehrlicherweise sagen, dass mir nicht 100%ig klar wird, ob die 250 jetzt nur für die Neufahrzeuge gelten (die halt einfach so bestellt werden), oder ob das auch für z.B. ICE3 gelten soll.
Prinzipiell verstehe ich, dass für sehr viele Strecken die 250 weitaus ausreichend sind. Die 300 sollte man aber durchaus auf Strecken die das hergeben noch fahren können (und sei es nur um Verspätungen wieder reinzuholen).
Ein Nachteil haben natürlich die schnelleren Geschwindigkeiten (vor allem im Zusammenspiel mit Zügen die auch langsamer fahren): Man braucht einen größeren Slot auf der Strecke, optimal wäre ein in etwa gleichschnelle Flotte.
Ich könnte mir daher 250 fahrplanmäßig generell gut vorstellen, wenn die möglichen höheren Geschwindigkeiten im Bedarfsfall (und evtl. für einzelne (Sprinter-)Züge weiter genutzt werden können.
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Beitrag von bayerhascherl »

Das Konzept ist doch eindeutig auf Neufahrzeuge bezogen. Umgekehrt ist es ja im Moment so dass die ICE zwar auf VMax 300 bestellt wurden zuletzt, alle Neufahrzeuge, aber der Netzstandard weit darunter liegt. So ist man übermotorisiert und damit zu teuer unterwegs.
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Naseweis
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Beitrag von Naseweis »

bayerhascherl @ 6 Apr 2012, 12:02 hat geschrieben:Umgekehrt ist es ja im Moment so dass die ICE zwar auf VMax 300 bestellt wurden zuletzt, alle Neufahrzeuge, aber der Netzstandard weit darunter liegt. So ist man übermotorisiert und damit zu teuer unterwegs.
Das Problem ist die eine Ausnahme Westerwald-Achterbahn. Hierfür braucht man die starken Zügen. Und wenn man nicht die Strecke als Inselbetrieb haben will mit unnötigem Umsteigen, müssen die hierfür geeigneten Züge auch großteils auf den normalen Strecke verkehren. Nebenbei wurden die neuesten Velaros mit Hinblick auf Einsätze nach Paris, Bruxelles, Marseille, ja sogar Amsterdam und London bestellt, wo es ebenfalls dieser Auslegung bedarf. Natürlich will man damit nicht Frankfurt-Dresden oder Nürnberg-Stuttgart-Zürich befahren.
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Beitrag von bayerhascherl »

Moment, wir haben doch die Situation dass heute auf Strecken ICE verkehren wo vor Jahrzehnten "nur" der IC unterwegs war - mit gleicher, manchmal sogar längerer, Fahrtzeit als mit den IC Loks. Das heißt ein ICE ist in jedem Falle übermotorisiert. Das heißt nicht dass es nicht Fernverkehrsstrecken gibt mit höherem Motorisierungsbedarf - ich rede aber vom Standard im Fernverkehr. Und in Zukunft ist ja nach vielen Quellen geplant die Trennung IC/ICE aufzuheben und einfach eine einzige Fernverkehrszugklasse zu bilden. So wie es früher eben nur den IC gab, nur eine Klasse schneller als die alten IC, eine langsamer als die ICE 3, ein "Mittelding" mit dem Projektname ICx. Eine ökonomisch sinnvolle Weiterentwicklung die zumindest helfen wird die Fahrpreise stabiler zu halten. Denn die Fahrpreise, jenseits von Supersondersparangeboten, sind langsam einfach unbezahlbar. Eine vierköpfige Familie mit zwei Teenagern aus Hamburg die über Weihnachten die Oma in Bayern besuchen und bis Neujahr bleiben will muss mit dem "Normalpreis" 2. Klasse inzwischen über 1.000 Euro für die Zugfahrt Hin/Zurück bezahlen. Und es kann nicht angehen dass Zugfahren für normale Leute unbezahlbar ist weil man sich andauernd auf Geschäftsreisende bezieht, wozu auch immer, für die gibt es keine Verpflichtung zur Daseinsvorsorge und für die braucht es auch keine "Volksbahn", oder sich auf irgendwelche Sparpreise rausredet die man bekommt wenn man um 3 Uhr Nachts, wenn der Mond im Gnu steht, mit einem Bahn-Gutschein vom Nutella-Glas ein Sparpreis Europa-Spezial mit Zugbindung im Internet bestellt und dabei dreimal hüpft (womit man dann vielleicht "nur" 500 Euro bezahlt als Familie - immer noch viel zu viel!). Sondern einfach ganz normale Leute die weder Zeit noch Bock haben sich mit sowas zu befassen sondern einfach ganz normal eine Bahnreise unternehmen wollen, zum Schalter gehen und dann als Familie über 1.000 Euro (Normalpreis) zzgl. dieser Servicepauschale hinlegen sollen. Bahnreisen ist schlicht und ergreifend zu teuer geworden! Darum, nicht wegen den immer größeren Verspätungen etc., geht die Fahrgastzahl Fernverkehr zurück.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Auch eine interessante frage wäre der Stromverbrauch...wie stark steigt diese von 250 KM/H auf 300KM/H?
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Naseweis
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Beitrag von Naseweis »

bayerhascherl @ 6 Apr 2012, 12:28 hat geschrieben:Moment, wir haben doch die Situation dass heute auf Strecken ICE verkehren wo vor Jahrzehnten "nur" der IC unterwegs war - mit gleicher, manchmal sogar längerer, Fahrtzeit als mit den IC Loks. Das heißt ein ICE ist in jedem Falle übermotorisiert. Das heißt nicht dass es nicht Fernverkehrsstrecken gibt mit höherem Motorisierungsbedarf - ich rede aber vom Standard im Fernverkehr. Und in Zukunft ist ja nach vielen Quellen geplant die Trennung IC/ICE aufzuheben und einfach eine einzige Fernverkehrszugklasse zu bilden. So wie es früher eben nur den IC gab, nur eine Klasse schneller als die alten IC, eine langsamer als die ICE 3, ein "Mittelding" mit dem Projektname ICx.
Wieso sollte es einen allumfassenden Standard geben? Verschiedene Strecken haben verschiedene Anforderungen. Ein ICE von München nach Amsterdam, der über die Westerwald-Achterbahn fahren soll, da sie eine Stunde schneller als das Mittelrheintal ist, muss stark motorisiert und niederländische Strom- und Zugsicherungssysteme beinhalten. Ein ICE, der von Nürnberg über die Franken-Sachsen-Magistrale nach Dresden fahren soll, muss mit Diesel betrieben sein und Neigetechnik besitzen. Natürlich können die meisten Strecken mit den ICx gut betrieben werden, da sie nicht so anspruchsvoll sind. Dennoch braucht es die Spezialfahrzeuge in Form der starken ICE für die Westerwald-Linien. Die Trennung und damit das Produkt IC wird natürlich angeschafft um einerseits die Fahrpreise anheben zu können und anderseits mit dem guten Namen ICE die Kunden zu locken. Nebenbei kann man noch Provinzfürsten und ihre Untertanen beglücken.

Die Fahrzeiten sind auf den meisten Altstrecken gegenüber den 90ern verlängert wurden, das stimmt. Ist es das etwa ein Wunder, wenn gleichzeitig so über die Unpünktlichkeit der Bahn gejammert wird? Seit der Bahnreform ist der Güter- und Regionalverkehr dichter geworden und wird nicht mehr bedingungslos für den Fernverkehr an die Seite genommen. Der eigenwirtschaftliche Fernverkehr soll gewinnbringend sein und hat Resverven und Wartung gespart, sodass die Züge nicht mehr so zuverlässig sind. Dazu kommen noch Baustellen und mangelhafte Instandhaltung des Netzes, welches ebenfalls unbedingt eigenwirtschaftlich sein sollte.
Eine ökonomisch sinnvolle Weiterentwicklung die zumindest helfen wird die Fahrpreise stabiler zu halten. Denn die Fahrpreise, jenseits von Supersondersparangeboten, sind langsam einfach unbezahlbar. Eine vierköpfige Familie mit zwei Teenagern aus Hamburg die über Weihnachten die Oma in Bayern besuchen und bis Neujahr bleiben will muss mit dem "Normalpreis" 2. Klasse inzwischen über 1.000 Euro für die Zugfahrt Hin/Zurück bezahlen. (...) Darum, nicht wegen den immer größeren Verspätungen etc., geht die Fahrgastzahl Fernverkehr zurück.
Ich bin schon langer nicht mehr mit dem Fernverkehr gefahren. Allerdings habe ich als Student genug Zeit, keine weiten Strecken und sogar mehr Interesse an dem erstaunlich ünktlichen Regionalverkehr mit passenden, knappen Umstiegen über schöne Nebenstrecken. Zu deinem Beispiel möchte ich anmerken, dass ich nicht glaube, dass Taxi, Flug noch das eigene Auto irgendwie günstiger kommen.
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Beitrag von bayerhascherl »

... wenn man mit einer Diesel-Familienkutsche die 1.600 km fährt (2x 800 km laut Routenplaner zwischen Hamburg und München) dann zahlt man selbst bei den aktuellen Sprithöchstpreisen nur so etwa 170 Euro (Spritkostenrechner). Rechne noch 30 Euro für den Verschleiß des PKW dazu dann bist bei 200. Im Auto hätte sogar noch ein 5ter Mitfahrer von einer Mitfahrzentrale Platz, der sich an den Kosten beteiligt. Und das bei der höheren Bequemlichkeit des eigenen PKW, Mama und Papa wechseln sich mit Fahren ab, die Gesamtreisezeit von Tür zu Tür ist auch nicht länger.
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Beitrag von Autobahn »

bayerhascherl @ 6 Apr 2012, 12:28 hat geschrieben:Denn die Fahrpreise, jenseits von Supersondersparangeboten, sind langsam einfach unbezahlbar. Eine vierköpfige Familie mit zwei Teenagern aus Hamburg die über Weihnachten die Oma in Bayern besuchen und bis Neujahr bleiben will muss mit dem "Normalpreis" 2. Klasse inzwischen über 1.000 Euro für die Zugfahrt Hin/Zurück bezahlen.
Die Preisangabe ist falsch. Ein Ehepaar mit zwei Kindern (6 bis 14 Jahre) zahlt von Hamburg nach München hin und zurück im ICE 459 Euro Normalpreis. Erst bei Kindern ab 15 Jahren würde Dein Preis gelten.

Da aber solche Fahrten nicht spontan erfolgen, ergibt sich automatisch ein Sparpreis, ohne das man danach suchen muss. Kombiniert man das mit eine Probebahncard zum Preis von je 25 Euro (= 100 Euro in dem Beispiel), reduziert sich der Preis mindestens um die Hälfte. Damit macht sich die Probebahncard schon bezahlt. Sucht man gezielt nach Sparpreisen, kann man noch günstiger reisen.

Aber selbst wenn man keinen Sparpreis bekommen kann (weil spontane Buchung), lohnt sich die Probebahncard, dann dann zahlt man nur 810 Euro (plus die 100 für die vier Bahncards). Darüber hinaus kann man die Porbebahncard auch noch weitere drei Monate benutzen.

Der ICE ist nun mal ein Premiumprodukt, das seinen Preis hat.
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Beitrag von Iarn »

Der Normalpreis der Bahn ist auch an Geschäftsleute gerichtet. Damit verdient die Bahn ja böserweise Geld. Das ist wie bei Langstrecken Linienflügen: das Familienpublikum ist Zu rot.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
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Beitrag von bayerhascherl »

Autobahn @ 6 Apr 2012, 13:32 hat geschrieben: Die Preisangabe ist falsch. Ein Ehepaar mit zwei Kindern (6 bis 14 Jahre) zahlt von Hamburg nach München hin und zurück im ICE 459 Euro Normalpreis. Erst bei Kindern ab 15 Jahren würde Dein Preis gelten.

Da aber solche Fahrten nicht spontan erfolgen, ergibt sich automatisch ein Sparpreis, ohne das man danach suchen muss. Kombiniert man das mit eine Probebahncard zum Preis von je 25 Euro (= 100 Euro in dem Beispiel), reduziert sich der Preis mindestens um die Hälfte. Damit macht sich die Probebahncard schon bezahlt. Sucht man gezielt nach Sparpreisen, kann man noch günstiger reisen.

Aber selbst wenn man keinen Sparpreis bekommen kann (weil spontane Buchung), lohnt sich die Probebahncard, dann dann zahlt man nur 810 Euro (plus die 100 für die vier Bahncards). Darüber hinaus kann man die Porbebahncard auch noch weitere drei Monate benutzen.

Der ICE ist nun mal ein Premiumprodukt, das seinen Preis hat.
Der ICE ist kein "Premiumprodukt", sag das mal den Leuten die regelmäßig mit kaputter Klima-Anlage oder Toilettenduft im Wagen hocken, inzwischen wurde selbst das Unterhaltungsbordprogramm gestrichen. Ich zahl lieber meine unter 200 Euro Spritkosten als "nur" 810 Euro plus 100 Euro für vier Bahncards. Es gibt im Übrigen auch Familien mit Kindern über 14 Jahren, die gelten bei der Bahn schon als "Erwachsene" - und lang vorbei sind die Zeiten als man noch bis 26 Jahren ermäßigte Fahrpreise erhielt. Bleibt ihr bei euren Supersparpreisausnahmen, die restliche Nation fährt lieber Auto.
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Beitrag von Fichtenmoped »

bayerhascherl @ 6 Apr 2012, 13:17 hat geschrieben: ... wenn man mit einer Diesel-Familienkutsche die 1.600 km fährt (2x 800 km laut Routenplaner zwischen Hamburg und München) dann zahlt man selbst bei den aktuellen Sprithöchstpreisen nur so etwa 170 Euro (Spritkostenrechner). Rechne noch 30 Euro für den Verschleiß des PKW dazu dann bist bei 200. Im Auto hätte sogar noch ein 5ter Mitfahrer von einer Mitfahrzentrale Platz, der sich an den Kosten beteiligt. Und das bei der höheren Bequemlichkeit des eigenen PKW, Mama und Papa wechseln sich mit Fahren ab, die Gesamtreisezeit von Tür zu Tür ist auch nicht länger.
Schöne Milchmädchenrechnung...
Beim Auto ist es etwas mehr als "nur 30€ für den Verschleiß" - Du vergisst da eine ganze Menge anderer Kosten! Und schon ist das Auto nicht mehr so günstig!

Kannst ja selber rechnen: http://www.dieeinsparinfos.de/guenstige-mo...-beispiel-golf/
Aufgrund von Rostschäden besteht Signaturersatzverkehr!

Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
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Beitrag von ICE-T-Fan »

Jean @ 6 Apr 2012, 12:36 hat geschrieben: Auch eine interessante frage wäre der Stromverbrauch...wie stark steigt diese von 250 KM/H auf 300KM/H?
Der Luftwiderstand und die kinetische Energie, welche nicht vollständig durch Motorbremsen zurückgespeist wird, steigt mit dem Quadrat der Geschwindigkeit. Also bedeutet eine Steigerung von 250 auf 300 km/h eine 44%-ige Energiesteigerung.
Gruß Markus aus Eisenach,
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bayerhascherl @ 6 Apr 2012, 12:28 hat geschrieben: Moment, wir haben doch die Situation dass heute auf Strecken ICE verkehren wo vor Jahrzehnten "nur" der IC unterwegs war - mit gleicher, manchmal sogar längerer, Fahrtzeit als mit den IC Loks. Das heißt ein ICE ist in jedem Falle übermotorisiert. Das heißt nicht dass es nicht Fernverkehrsstrecken gibt mit höherem Motorisierungsbedarf - ich rede aber vom Standard im Fernverkehr. Und in Zukunft ist ja nach vielen Quellen geplant die Trennung IC/ICE aufzuheben und einfach eine einzige Fernverkehrszugklasse zu bilden. So wie es früher eben nur den IC gab, nur eine Klasse schneller als die alten IC, eine langsamer als die ICE 3, ein "Mittelding" mit dem Projektname ICx. Eine ökonomisch sinnvolle Weiterentwicklung die zumindest helfen wird die Fahrpreise stabiler zu halten. Denn die Fahrpreise, jenseits von Supersondersparangeboten, sind langsam einfach unbezahlbar. Eine vierköpfige Familie mit zwei Teenagern aus Hamburg die über Weihnachten die Oma in Bayern besuchen und bis Neujahr bleiben will muss mit dem "Normalpreis" 2. Klasse inzwischen über 1.000 Euro für die Zugfahrt Hin/Zurück bezahlen. Und es kann nicht angehen dass Zugfahren für normale Leute unbezahlbar ist weil man sich andauernd auf Geschäftsreisende bezieht, wozu auch immer, für die gibt es keine Verpflichtung zur Daseinsvorsorge und für die braucht es auch keine "Volksbahn", oder sich auf irgendwelche Sparpreise rausredet die man bekommt wenn man um 3 Uhr Nachts, wenn der Mond im Gnu steht, mit einem Bahn-Gutschein vom Nutella-Glas ein Sparpreis Europa-Spezial mit Zugbindung im Internet bestellt und dabei dreimal hüpft (womit man dann vielleicht "nur" 500 Euro bezahlt als Familie - immer noch viel zu viel!). Sondern einfach ganz normale Leute die weder Zeit noch Bock haben sich mit sowas zu befassen sondern einfach ganz normal eine Bahnreise unternehmen wollen, zum Schalter gehen und dann als Familie über 1.000 Euro (Normalpreis) zzgl. dieser Servicepauschale hinlegen sollen. Bahnreisen ist schlicht und ergreifend zu teuer geworden! Darum, nicht wegen den immer größeren Verspätungen etc., geht die Fahrgastzahl Fernverkehr zurück.
Da verweise ich mal auf http://ice-fanforum.de/index.php?id=176096

Wir brauchen langfristig sicher auch eine HGV-Bahn, die Hamburg-München in unter 5 Stunden schafft. Das hat nichts mit Daseinsvorsorge zu tun, sondern mit einem gewissen wirtschaftlichen Anspruch. Auch Geschäftsleute und Manager sollen doch lieber Bahn fahren als fliegen, nicht nur der Umwelt zu liebe.

Der Massenfernverkehr wird in Zukunft auf 250 km/h begrenzt sein, damit die Betriebskosten nicht ausufern, aber 300+ km/h-schnelle ICE wird es daneben immer noch geben, weil der Bedarf und die Nachfrage gegeben ist. Allerdings ist diese Nachfrage natürlich viel viel kleiner als die nach einem günstigen und dafür etwas langsameren Fernverkehr.

Der große Fehler war es, den Intercity und den Interregio aufzugeben und alles, aber auch wirklich alles mit und als ICE zu fahren, selbst da wo es sich nicht lohnt. Der ICx versucht diese Fehlentscheidung abzumildern. Der ICx wird der neue B-Fernverkehr. Die Velaro-D und BR403-Nachfolger werden der neue A-Fernverkehr, wobei sich das Verhältnis A:B gegenüber heute vermutlich umkehren wird. Heute fährt der A-Verkehr im Takt und der B-Verkehr als Ergänzungsprodukt. Ab 2025 wird der B-Verkehr wieder im Takt fahren und einige schnelle A-Züge werden diesen ergänzen, genauso wie es sein soll.
Gruß Markus aus Eisenach,
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Beitrag von Jean »

Klingt auf alle Fälle spanend...
Ob ich nun 5 oder 5 1/2 Stunden benötige, spielt für mich nicht wirklich die Rolle. Wichtiger ist wenig Umsteigen und vor allem garantierte Anschlüsse!
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Fahrradwege auf Kosten des ÖPNV braucht keiner!
bayerhascherl
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Beitrag von bayerhascherl »

Ihr könnt rumrechnen wie ihr wollt, den Preisunterschied von über 1.000 Euro Normalpreis für eine vierköpfige Familie und den 170 Euro Spritkosten (das Auto hat man so oder so, das schafft man nicht extra für die Fahrt an und Verschleißkosten sind statistische Mittelwerte) kriegt ihr nicht weggerechnet. Für normale Leute ist auch schon eine Ersparnis von 50 Euro Grund genug das Auto statt die Bahn zu nehmen, selbst wenn man irgendwoher 700-800 Euro zusätzliche Kosten herbeirechnen könnte.

Der normale Bürger muss einfach auf's Geld schauen und der will vorallem von A nach B kommen, der lebt nicht für die Eisenbahn, dem ist die Eisenbahn wurscht, der will zur Oma um mit Oma Zeit zu verbringen und nicht in der Bahn Zeit zu verbringen, dem ist es auch wurscht ob die ICE Toilette ein granitgefasstes Waschbecken hat oder die Sitzplatzreservierungen von vollautomatischen LED Displays angezeigt werden und dem ist es auch wurscht ob er dann halt mal von Hamburg nach München 5 oder 6 Stunden unterwegs ist. Das beweist eindrucksvoll jedes Sondernangebot, das mit billigen Preisen und ausschließlicher Nutzung von Nahverkehrszügen lockt und unzählige Reisende nicht davon abschreckt zigmal umzusteigen und eine Ewigkeit unterwegs zu sein, um eine bezahlbare Bahnreise zu unternehmen.

Diese Leute dürsten, die Masse dürstet, nach einem mittleren Angebot. Mittlerer Preis, mittlerer Aufwand, mittlere Geschwindigkeit. Der gute alte IC, der gute alte IR! Das war ein äußerst attraktives Zugangebot mit einem äußerst schlüssigen und fairen Tarifsystem (die Ermäßigungen bis 26 Jahren hatte ich schon erwähnt, die alte Bahncard - es gab nur eine - war ebenfalls ein unschlagbar günstiges und sofort schlüssiges Angebot). Meiner Meinung nach war alles was anschließend kam das "falsche Gleis".
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Jojo423
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Beitrag von Jojo423 »

bayerhascherl @ 6 Apr 2012, 18:22 hat geschrieben: Ihr könnt rumrechnen wie ihr wollt, den Preisunterschied von über 1.000 Euro Normalpreis für eine vierköpfige Familie und den 170 Euro Spritkosten (das Auto hat man so oder so, das schafft man nicht extra für die Fahrt an und Verschleißkosten sind statistische Mittelwerte) kriegt ihr nicht weggerechnet. Für normale Leute ist auch schon eine Ersparnis von 50 Euro Grund genug das Auto statt die Bahn zu nehmen, selbst wenn man irgendwoher 700-800 Euro zusätzliche Kosten herbeirechnen könnte.
Du vergisst bei den 170 Euro Steuer, Anschaffungskosten und Versicherung zu berechnen. Der Bahnpreis besteht ja auch nicht nur aus Stromkosten.
Viele Grüße
Jojo423
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Beitrag von TramBahnFreak »

bayerhascherl @ 6 Apr 2012, 18:22 hat geschrieben: [...] (das Auto hat man so oder so, das schafft man nicht extra für die Fahrt an [...]
das übliche Totschlagargument...

blöd, dass die Bahn in ihre Fahrpreise aber auch die Anschuffungskosten ihrer Fahrzeuge mit einberechnen muss -> der Vergleich hinkt sowasvon gewaltig...
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