Benedikt XVI tritt zurück, Franziskus n. Papst

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Beitrag von DumbShitAward »

Electrification @ 12 Feb 2013, 01:01 hat geschrieben: Meinst du das ernst? So unbeliebt ist er doch gar nicht, auch wenn seine Ansichten und der Stillstand der Organisation verstaubt und ultrakonservativ sind, so finde ich deinen Text schon befremdlich.

Ein schlechtes Licht auf Deutschland werfen viele Ballermanntouristen oder viele andere deutsche Touristen im Ausland, die sich aufführen dass man sich schämt und schaut ja nicht mit denen in einen Topf geworfen zu werden.
Ein noch schlechteres Licht werfen die Leute der NSU und der tatenlos zusehende Staat, der unfähig agiert hat und das immer noch macht bei diesem Thema.

Die Überschrift zum Thema finde ich so unpassend wie die der komischen Boulevardzeitung damals. Das sind nutzlose Nationalismen und das braucht kein Mensch.
Papst ist nur einer und das als globaler Vertreter und wo die Person herkommt ist absolut unwichtig.

Schön wäre aber natürlich mal ein Reformer (was sicher verhindert wird) und das möglichst aus einem anderen Kontinent als Europa.
Och, schau dir mal an wie die Engländer sich auf Ibiza und Malta aufführen, Schweizer im Urlaub sind auch kein Spaß, Fremdschämen ist natürlich beim Ballermanntourismus allemal angebracht, aber das ist kein genuin deutsches Problem.

Autobahn @ 11 Feb 2013, 18:08 hat geschrieben:@ DumpShitAward

Nun glaube mal nicht, das CDU/CSU katholische Parteien sind. Und auch bei der FDP, den GRÜNEN und der SPD gibt es sowohl katholische wie auch evangelische Christen. In allen diesen Parteien gibt es auch Muslime und Atheisten. Und darüber steht das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland, das mit päpstlichen Dogmen soviel gemein hat, wie eine Fleischwurst mit Kruppstahl. Und auch die katholischen Laien in Deutschland sind auch nicht unbedingt der gleichen Meinung wie der Papst.

Gut, in Polen und Irland hat die katholische Kirche mit ihrem Einfluss das Abtreibungsverbot aufrecht erhalten. Aber selbst dort gilt die Religionsfreiheit.

Mit der weltlichen Macht meinte ich die direkte Macht als Regierungsgewalt.
Ne, ich sag ja, dass das in Deutschland nicht so extrem ist, auch wenn da einige Dinge wirklich nicht im Sinne einer freiheitlich-demokratischen Grundordnung laufen.
Du hast natürlich recht, dass es auch in Polen oder Irland Religionsfreiheit gibt, allerdings möchte ich nicht als Atheist oder auch nur Protestant dort unterwegs sein (als Orthodoxer habe ich in Polen ja noch das Problem, dass ich dann wohl Russe bin - also doppelt gearscht), da bringt mir die Religionsfreiheit auch nicht viel, drangsaliert wirst du da oft genug auch so, weil eben keiner wirklich diese Religionsfreiheit durchsetzt, von einer Akzeptanz in Teilen der Bevölkerung ganz zu schweigen. Das Abtreibungsverbot ist da nur die Spitze des Eisberges, auch wenns ein prominentes Problem ist.
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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Beitrag von Autobahn »

DumbShitAward @ 12 Feb 2013, 12:19 hat geschrieben:Du hast natürlich recht, dass es auch in Polen oder Irland Religionsfreiheit gibt, allerdings möchte ich nicht als Atheist oder auch nur Protestant dort unterwegs sein (als Orthodoxer habe ich in Polen ja noch das Problem, dass ich dann wohl Russe bin - also doppelt gearscht), da bringt mir die Religionsfreiheit auch nicht viel, drangsaliert wirst du da oft genug auch so, weil eben keiner wirklich diese Religionsfreiheit durchsetzt, von einer Akzeptanz in Teilen der Bevölkerung ganz zu schweigen.  Das Abtreibungsverbot ist da nur die Spitze des Eisberges, auch wenns ein prominentes Problem ist.
Siehe dazu:


http://de.wikipedia.org/wiki/Konfessionen_in_Polen
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Beitrag von DumbShitAward »

Autobahn @ 12 Feb 2013, 12:57 hat geschrieben: Siehe dazu:


http://de.wikipedia.org/wiki/Konfessionen_in_Polen
Äh ja, was willst du mir damit sagen?

Ist ja kein Widerspruch zu meiner Theorie oder besser Meinung, so wie ich das sehe...



(Nur der Form halber: ich meine das absolut nicht böse, provokant und möchte auch keine rhetorische Frage stellen, mir ist wirklich nicht ganz klar worauf du hinaus willst ;) ).
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Beitrag von chris232 »

DumbShitAward @ 12 Feb 2013, 12:19 hat geschrieben: Ne, ich sag ja, dass das in Deutschland nicht so extrem ist, auch wenn da einige Dinge wirklich nicht im Sinne einer freiheitlich-demokratischen Grundordnung laufen.
Die Frage ist: Möchte ich eine Regierung, die von der Kirche mit jahrzehntealten Moralvorstellungen beeinflusst wird, oder eine Regierung, die von Großunternehmen ganz ohne Moralvorstellungen beeinflusst wird?
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Beitrag von DumbShitAward »

chris232 @ 12 Feb 2013, 13:51 hat geschrieben: Die Frage ist: Möchte ich eine Regierung, die von der Kirche mit jahrzehntealten Moralvorstellungen beeinflusst wird, oder eine Regierung, die von Großunternehmen ganz ohne Moralvorstellungen beeinflusst wird?
Ganz ehrlich? Da nehm ich die Firmen...
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Jean
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Beitrag von Jean »

Kann mich nur anschließen. Wir sind hier nicht mehr im Mittelalter. Firmen beeinflussen ja an sich nicht die Moralvorstellung, nehmen wir mal die Lobby außen vor.
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Beitrag von vuxi »

chris232 @ 12 Feb 2013, 13:51 hat geschrieben: Die Frage ist: Möchte ich eine Regierung, die von der Kirche mit jahrzehntealten Moralvorstellungen beeinflusst wird, oder eine Regierung, die von Großunternehmen ganz ohne Moralvorstellungen beeinflusst wird?
Jahrzehnte ?! Jahrhunderte wäre eher angebracht. Und auf die Moralvostellungen der Kirche zu den Themen Homosexualität, Gleichheit von Frauen und Toleranz gegenüber anderen Religionen kann ich getrost verzichten.
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Beitrag von DumbShitAward »

vuxi @ 12 Feb 2013, 14:10 hat geschrieben: Jahrzehnte ?! Jahrhunderte wäre eher angebracht. Und auf die Moralvostellungen der Kirche zu den Themen Homosexualität, Gleichheit von Frauen und Toleranz gegenüber anderen Religionen kann ich getrost verzichten.
Wie gesagt, es wäre ja kein Problem, dass es solch verfassungsfeindliches Gedankengut in der Kirche (teilweise sogar im Mainstream) gibt, denken darf ja jeder wie er möchte (das Äußern bis zu einem gewissen Grad) gibt, die Gedanken sind ja bekanntermaßen wirklich frei - und das muss eben (leider) auch für demokratiefeindliche Einrichtungen gelten, sonst macht sich das System selbst unglaubwürdig. Die Schwierigkeit besteht ja darin, dass die Kirchen, insbesondere die Katholische, eben versuchen diese Vorstellungen in die Tagespolitik und damit auch in die Gesetzgebung einfließen zu lassen, also eben auch Leute, die NICHT den entsprechenden Einschränkungen (vor allen Dingen wenn sie ohne Nebeneffekt sind) unterliegen wollen, ihren Willen aufzwingen. Ist im Endeffekt nichts anderes als der (inzwischen immer fruchtlosere Versuch) des Kulturdiktats und im Widerspruch zum Grundprinzip der Freiheit.

Oder Salopp gesagt: die Kirche kann ja denken was sie will, sie hats halt nicht auf die Öffentlichkeit zu projezieren, schon gar nicht über den Gesetzgeber.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

chris232 @ 12 Feb 2013, 13:51 hat geschrieben: Die Frage ist: Möchte ich eine Regierung, die von der Kirche mit jahrzehntealten Moralvorstellungen beeinflusst wird, oder eine Regierung, die von Großunternehmen ganz ohne Moralvorstellungen beeinflusst wird?
Lieber keine Moralvorstellungen, als Moralvorstellungen, die nur Leid verursachen.

Besser noch natürlich sinnvolle Moralvorstellungen :-)
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von DumbShitAward »

Boris Merath @ 12 Feb 2013, 14:24 hat geschrieben: Lieber keine Moralvorstellungen, als Moralvorstellungen, die nur Leid verursachen.

Besser noch natürlich sinnvolle Moralvorstellungen :-)
Grundsätzlich ist die Moral der (katholischen) Kirche ja nicht falsch, die meisten Sachen, wie sie auf dem Papier stehen, sind ja allgemeiner gesellschaftlicher Konsens, also z.B. das man keine Leute abzuknallen hat, nicht zu stehlen, nicht zu betrügen, usw.

Die Schwierigkeit entsteht ja dadurch, dass man je nach politischer Großwetterlage über die letzten Jahrhunderte eben gewisse Praktiken aus diesen Grundsätzen abgeleitet hat, gerne auch zum eigenen Vorteil und im krassen Widerspruch zum Geist der regel stehend und diese, selbst wenn sie zum fraglichen Zeitpunkt richtig waren, nicht an die realen Gegebenheiten angepasst hat, ergo ein Dogma geschaffen hat, mit zweierlei Maß misst (z.B. nach Toleranz schreien, im gleichen Atemzug aber ein Theater wegen so etwas lächerlichen wie der Ökomene abziehen, gegen Krieg protestieren, aber ständig Öl ins konfessionelle Feuer gießen, usw.) oder sich die eigentlich selbstauferlegten Regeln so hinbiegen, dass es der eigenen Denke entspricht.

Natürlich tun Firmen und Großkonzerne das in gewisser Weise auch (hier gehts halt ums liebe Geld), jedoch sind sie zumindest in der Theorie einer stringenten Argumentation zugänglich und sie erheben keinen Anspruch auf absolute Unfehlbarkeit. Genau das tut aber gerade die katholische Kirche nicht: wer anderer Meinung ist wird nicht einfach ignoriert oder in eine (emotionale) Diskussion verwickelt, sondern auf die eine oder andere Art und Weise verfolgt (vielleicht nicht mehr körperlich, aber man stelle sich vor, der Staat hätte hier keinen Riegel vorgeschoben).
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Beitrag von Electrification »

Oftmals fehlt doch immer noch eine Trennung von Staat und Religion. Wieso zahlt der Steuerzahler immer noch Gehälter von Pfarrern, wo die Kirche das doch selber finanzieren könnte?
Wieso muss ein neuer Bischof einen Eid auf die bayerische Verfassung ablegen? Wo sind wir denn? Was hat das mit Trennung von Kirche und Staat zu tun?

Allerdings muss der Staat dann bei allen gleich darauf drängen dass die weltliche Grundordnung zu respektieren ist, das gilt auch für noch rückständigere Religionen hier in Europa.
Religionsfreiheit ist wichtig und jede Religion gehört respektiert und jedem sollte die freie Ausübung seiner Religion ermöglicht werden. Der Staat hat aber die Aufgabe für alle da zu sein und allen die gleichen Rechte zu geben, so hat jeder die Gleichberechtigung der Frau, homosexuelle Paare und andere Dinge zu akzeptieren und da hat keine Religion reinzureden.

Passt zwar nicht direkt zum Thema, aber mal ein Blick auf die Doppelmoral der Political Correctness:
Was darf man sagen und was nicht?
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Beitrag von vuxi »

DumbShitAward @ 12 Feb 2013, 14:59 hat geschrieben: Grundsätzlich ist die Moral der (katholischen) Kirche ja nicht falsch, die meisten Sachen, wie sie auf dem Papier stehen, sind ja allgemeiner gesellschaftlicher Konsens, also z.B. das man keine Leute abzuknallen hat, nicht zu stehlen, nicht zu betrügen, usw.
Diese Teile der kirchlichen Moral hinterfragt auch niemand ernsthaft. Nur warum brauch ich für diese Verhaltensregeln die Kirche/den Glauben an Gott.
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Beitrag von Bahnhofsvorstand »

Electrification @ 12 Feb 2013, 15:20 hat geschrieben: Oftmals fehlt doch immer noch eine Trennung von Staat und Religion. Wieso zahlt der Steuerzahler immer noch Gehälter von Pfarrern, wo die Kirche das doch selber finanzieren könnte?
Wieso muss ein neuer Bischof einen Eid auf die bayerische Verfassung ablegen? Wo sind wir denn? Was hat das mit Trennung von Kirche und Staat zu tun?
Hallo,

das ist eben so, weil dies in alten Staatsverträgen (Konkordaten) zwischen dem Freistaat Bayern und dem Heiligen Stuhl (Vatikan) so geregelt ist.

Einseitig kann der Staat diese Verträge nicht aufkündigungen. Da kann auch die Staatsregierung und der Landtag nichts ändern.

Änderungen könnten nur dann erreicht werden, wenn beide Vertragsparteien dies so wollen und sich in Bezug auf eine Konkordatsänderung einig wären.

Im übrigen: Das Gehalt eines normalen Geistlichen wird vom Staat nicht bezahlt. Dies übernimmt schon die Kirche selbst aus Kirchensteuermitteln. Es stimmt jedoch, dass die Bistumsleitung - (Erzbischof, Weihbischöfe, Teil des Domkapitals) - vom Staat bezahlt werden, dieser auch die Versorgungslasten für diese Personen tragen muss und auch die Dienstgebäude der Diözesansleitung - auch das Wohnhaus des Bischofs - vom Staat unentgeltlich zur Nutzung bereitgestellt werden muss.

Dies alles gilt nicht nur für die kath. Kirche sondern analog auch für die evang. Kirche und ist so in den Kirchenstaatsverträgen geregelt.

Nochmals, einseitig kann hier vom Staat gar nichts geändert werden.

Gruß
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Beitrag von Electrification »

Bahnhofsvorstand @ 12 Feb 2013, 16:06 hat geschrieben: Nochmals, einseitig kann hier vom Staat gar nichts geändert werden.
Warum? Greift sonst die Schweizergarde an? ;)
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Electrification @ 12 Feb 2013, 16:42 hat geschrieben: Warum? Greift sonst die Schweizergarde an? ;)
Ein Gericht (Verwaltungsgericht o.ä.) dürfte reichen.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Bahnhofsvorstand »

Electrification @ 12 Feb 2013, 16:42 hat geschrieben:
Bahnhofsvorstand @ 12 Feb 2013, 16:06 hat geschrieben: Nochmals, einseitig kann hier vom Staat gar nichts geändert werden.
Warum? Greift sonst die Schweizergarde an? ;)
Hallo,

weil das Staatsverträge sind. Und es wäre wohl völkerrechtswidrig, wenn sich ein Staat nicht an völkerrechtlich geschlossene Verträge halten würden.

Der Heilige Stuhl (Vatikan) ist als souveräner Staat ein Völkerrechtssubjekt und kann daher Verträge mit anderen Staaten abschließen. Auch ein (Verwaltungs)gericht, das ja nur über innerstaatliche Angelegenheiten urteilen kann, kann hier nicht weiterhelfen.

Es bleibt jedem Forumsteilnehmer ja unbenommen, sich einmal über das Thema "Staatskirchenverträge/Konkordate" näher kundig zu machen.

Mit der evangel. Kirche werden zwar keine Staatskirchenverträge abgeschlossen, da diese ja - im Gegensatz zum Heiligen Stuhl - kein Völkerrechtssubjekt ist; die mit der evangel. Kirche abgeschlossenen Verträge werden jedoch im deutschen Rechtskreis analog behandelt.

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Beitrag von Electrification »

War eigentlich auch nur ein Scherz. Natürlich können Staatsverträge nicht einfach so einseitig gekündigt werden. Allerdings sollte man sich mal um eine Neuregelung bemühen, da dies auf jeden Fall überholt ist.

Ist Deutschland das einzige Land wo dies praktiziert wird? Gerade die Kirchensteuer scheint ja ein Sondermodell zu sein.
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Beitrag von Autobahn »

@ DumpShitAward

Dass Du Religionsgemeinschaften per se ablehnst, sei Dir unbenommen. Dennoch ist Europa von einer christlich-jüdischen Tradition geprägt. Aber auch vorher gab es Religionen, die teils anarchisch waren.

Dass das christlich-jüdische Gedankengut auch in der heutigen Politik eine Rolle spielt, liegt nicht an den Kirchen, sondern daran, das die Politik von Menschen gemacht wird, die mehr oder weniger in diesem Gedankengut aufgewachsen sind.

Das „auszurotten“ haben nicht einmal der Kommunismus geschafft.

@ Boris

Die Konkordate, die es nicht nur mit Deutschland gibt, sind Staatsverträge. Da kann kein Gericht etwas daran ändern.
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Beitrag von Bahnhofsvorstand »

Electrification @ 12 Feb 2013, 17:03 hat geschrieben: War eigentlich auch nur ein Scherz. Natürlich können Staatsverträge nicht einfach so einseitig gekündigt werden. Allerdings sollte man sich mal um eine Neuregelung bemühen, da dies auf jeden Fall überholt ist.

Ist Deutschland das einzige Land wo dies praktiziert wird? Gerade die Kirchensteuer scheint ja ein Sondermodell zu sein.
Hallo,

es gibt auch mit anderen Staaten Konkordate, z. B. mit Österreich oder Frankreich. In Österreich gibt es auch eine Art Kirchensteuer, dort Kirchenbeitrag genannt.

Natürlich wären manche Passagen in den Konkordaten reformbedürftig. Aber wie gesagt, einseitig geht dies eben aus Völkerrechtsgründen nicht. Da müssen Verhandlungen erfolgen, um eine einverständliche Regelung zu erzielen.

Grüße
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Beitrag von Boris Merath »

Autobahn @ 12 Feb 2013, 17:08 hat geschrieben: Die Konkordate, die es nicht nur mit Deutschland gibt, sind Staatsverträge. Da kann kein Gericht etwas daran ändern.
Wieso denn ändern, ich habe geschrieben, dass die Schweizer Garde nicht anrücken braucht, weil bei einer Einstellung der Zahlungen eine Klage vor Gericht reichen dürfte, damit diese fortgesetzt werden.
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Beitrag von Bahnhofsvorstand »

Boris Merath @ 12 Feb 2013, 17:20 hat geschrieben: Wieso denn ändern, ich habe geschrieben, dass die Schweizer Garde nicht anrücken braucht, weil bei einer Einstellung der Zahlungen eine Klage vor Gericht reichen dürfte, damit diese fortgesetzt werden.
Hallo,

achso, na ja, ich glaube aber nicht, dass der Freistaat Bayern seine vertraglichen Leistungen an die Kirche einstellen wird und sich damit außerhalb der Rechtsordnung stellen würde.

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Beitrag von Autobahn »

Boris Merath @ 12 Feb 2013, 17:20 hat geschrieben: Wieso denn ändern, ich habe geschrieben, dass die Schweizer Garde nicht anrücken braucht, weil bei einer Einstellung der Zahlungen eine Klage vor Gericht reichen dürfte, damit diese fortgesetzt werden.
O.K., da habe ich Dich falsch verstanden.
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Beitrag von chris232 »

Boris Merath @ 12 Feb 2013, 14:24 hat geschrieben:Lieber keine Moralvorstellungen, als Moralvorstellungen, die nur Leid verursachen.
Okay, dann zitiere ich an der Stelle mal
Erwin Pelzig @ 27 Nov 2011 hat geschrieben:Und ich möchte endlich wissen was genau, aber ganz genau eigentlich der Unterschied sein soll zwischen einem jugendlichen Plünderer in London und den Gewinnzielen der Deutschen Bank
Moralvorstellungen, die nur Leid verursachen? Wie wär's denn da z.B. mit Monsanto; einem Unternehmen, das Abertausende von Kleinbauern um die Existenz brachte? Wie wär's denn eben mit der Deutschen Bank, die während einer von ihr mitverursachten Krise 25% Rendite erwirtschaften wollte, während sie indirekt durch den Staat über 10 Milliarden Euro erhalten hat - derselbe Betrag, den die BRD in einem ganzen Jahr für die Umwelt ausgibt? Und das soll kein Leid verursachen? Die Liste der Beispiele ist endlos...
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Beitrag von JeDi »

Noch schlimmer als erwartet - ein sehr treffender Kommentar.
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Beitrag von 146225 »

"Wie viele Divisionen hat eigentlich der Papst?"

Diese Frage stelle nicht ich, die hat lange vor mir schon jemand anderes getan. Es sollte zwar nach dieser absurden Fragestellung, die vollständig negiert, daß eben doch nicht alle weltliche Macht nur aus Gewehrläufen kommt, noch eine Weile dauern, aber die Sowjetunion hat ihre "strahlende Zukunft" niemals gesehen. Die römisch-katholische Kirche dagegen existiert weiterhin - wie seit guten 2000 Jahren...

Vor diesem Kontext darf man - denke ich - die katholische Kirche und ihre Institutionen, allen voran das Pontifikat, nicht nur mit dem "hier und jetzt" messen. Wer eine solche Beständigkeit aufzeigen kann - und es sieht trotz aller berechtigten Kritik jetzt wirklich nicht danach aus, daß man in Rom am 1. März den Laden zusperrt - der muß nicht jeder Mode hinterherlaufen, sondern kann sich für Veränderungen Zeit lassen. Sicherlich: Mehr Freiheit, mehr Gerechtigkeit, mehr Toleranz - das wären zeitlose Werte, auf die sich auch die katholische Kirche stärker einlassen könnte, und dennoch hat oft genug diese Institution solche Werte erst für andere mit erstritten. Derartige Dinge kann man einfach nicht aus einem Blickwinkel weniger Wochen beurteilen. Wer Bischof von Rom, oberster Brückenbauer, Nachfolger Petri, sprich, wer Papst wird, ist nicht gleichzusetzen mit einem CEO einer x-beliebigen AG, der jetzt und in den nächsten 2-3 Jahren attraktive Quartalszahlen und einen steigenden "Shareholder Value" braucht, um beliebt zu sein und sich ansonsten um die nachhaltige Zukunft des Unternehmens nicht scheren braucht. Ein Papst muß über den kleinlichen kurzfristigen Dingen stehen, anders ist das Amt als Oberhirte einer weltweiten Gemeinde mit höchst unterschiedlichem Verständnis der Dinge nicht auszufüllen.

Nochmals: Es gibt Dinge, wo die katholische Kirche zu recht kritisiert wird. Doch was einige hier geboten haben, war im Kontext der Verhältnisse schlicht zu klein, zu jetzt-lastig, zu engräumig.

Es bleibt spannend zu sehen, wie ein neuer Papst sein Amt ausfüllt.

Ach, und eines noch: Nein, ich bin nicht katholisch.
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Beitrag von DumbShitAward »

Autobahn @ 12 Feb 2013, 17:08 hat geschrieben: @ DumpShitAward

Dass Du Religionsgemeinschaften per se ablehnst, sei Dir unbenommen. Dennoch ist Europa von einer christlich-jüdischen Tradition geprägt. Aber auch vorher gab es Religionen, die teils anarchisch waren.

Dass das christlich-jüdische Gedankengut auch in der heutigen Politik eine Rolle spielt, liegt nicht an den Kirchen, sondern daran, das die Politik von Menschen gemacht wird, die mehr oder weniger in diesem Gedankengut aufgewachsen sind.

Das „auszurotten“ haben nicht einmal der Kommunismus geschafft.
Von Ausrotten hat ja niemand gesprochen, das wäre ja wider die Natur eines aufgeklärten Rechtsstaates. Es ist allerdings ein Problem in der Nullhypothese, dass die vielbeschworene abendländische Kultur ein Produkt kirchlicher Arbeit sei - wenn überhaupt, dann ein Produkt der Aufklärung, aber wohl viel mehr sind die Kirchen ein Produkt dieses allgemeinem Konsens.

In so fern ist meine persönliche Einstellung zu Religion (und da hast du Recht: die ist wirklich nicht die Beste) relativ irrelevant, denn es ist ja genau NICHT in meinem Interesse Leuten vorzuschreiben, was sie zu glauben haben und was nicht. Allerdings bin ich durchaus gewillt, diese Errungenschaft (argumentativ) zu verteidigen. Das insbesondere die katholische Kirche eben eine der größten Gefahren der freiheitlich-demokratischen Grundordnung ist, ist einzig und alleine ihr zuzuschreiben, im Grunde wohl zufällig, aber nicht das Resultat einer tradierten Kultur.
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Beitrag von Rathgeber »

Dein Text, 146225, ist mit das Beste, was ich seit gestern zu dem Thema im Netz gelesen habe!

Es dankt ein Heidenkind.
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Beitrag von JeDi »

146225 @ 12 Feb 2013, 21:15 hat geschrieben: Derartige Dinge kann man einfach nicht aus einem Blickwinkel weniger Wochen beurteilen.
Trotzdem ist Benedikt XVI so ziemlich der schlimmste Papst in die Richtung aus den letzten Jahrzehnten - und das darf man meiner Meinung nach durchaus kritisieren.
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Beitrag von 146225 »

JeDi @ 12 Feb 2013, 22:10 hat geschrieben: Trotzdem ist Benedikt XVI so ziemlich der schlimmste Papst in die Richtung aus den letzten Jahrzehnten - und das darf man meiner Meinung nach durchaus kritisieren.
Natürlich darf man unterschiedlicher Ansicht sein, gar keine Frage. Dieser Papst war - und das halte ich für das Verständnis seiner Arbeit nicht für unwichtig - eben nicht der medial leicht zu verarbeitende Oberhirte mit dem Ohr im Kirchenvolk, sondern mehr der belesene Religionswissenschaftler. Insofern bleibt sein Erbe vermutlich eher den theologischen Fakultäten.

Ich bin mir auch nicht mehr so sicher, ob Benedikt XVI oder sein Nachfolger in Zeiten wie heute, wo ja jede Äußerung zeitnah medial weltweit verbreitet werden kann, noch mit dem Dogma der Unfehlbarkeit so wirklich immer einig sind. Das bedeutet dann nämlich schon die Last einer höchsten Vorsicht, jedes Wort genau abzuwägen: Was wir hier in Deutschland auf eine Art und Weise verstehen, wird in Spanien schon wieder anders aufgenommen, in Afrika nochmals anders und in Brasilien dann erst recht anders...
da stellt sich für mich schon die Frage: Segen oder Bürde?

Vor diesem Hintergrund ist der Rücktritt von Benedikt XVI dann eigentlich nochmals zu würdigen: In Unfehlbarkeit zeigt ein Papst, daß der Mensch eben doch Schwächen hat, fehlbar ist und nicht an Dingen klammern sollte bis zur letzten Stunde seines Lebens.
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Beitrag von JeDi »

146225 @ 13 Feb 2013, 06:01 hat geschrieben: Dieser Papst war - und das halte ich für das Verständnis seiner Arbeit nicht für unwichtig - eben nicht der medial leicht zu verarbeitende Oberhirte mit dem Ohr im Kirchenvolk, sondern mehr der belesene Religionswissenschaftler. Insofern bleibt sein Erbe vermutlich eher den theologischen Fakultäten.
Dann ist aber die Frage, obs nicht vielleicht der falsche Posten war.
Ich bin mir auch nicht mehr so sicher, ob Benedikt XVI oder sein Nachfolger in Zeiten wie heute, wo ja jede Äußerung zeitnah medial weltweit verbreitet werden kann, noch mit dem Dogma der Unfehlbarkeit so wirklich immer einig sind.
Das hat er ja zugegebenermaßen mal gesagt, dass die Unfehlbarkeit eher relativ zu sehen ist...
Das bedeutet dann nämlich schon die Last einer höchsten Vorsicht, jedes Wort genau abzuwägen: Was wir hier in Deutschland auf eine Art und Weise verstehen, wird in Spanien schon wieder anders aufgenommen, in Afrika nochmals anders und in Brasilien dann erst recht anders...
da stellt sich für mich schon die Frage: Segen oder Bürde?
Nun - damit muss man aber als Papst genau so leben, wie als Bundeskanzler oder Chef von Mercedes. Auch da haben die Äußerungen früher höchstens das eigene Volk respektive die Aktionäre interessiert - heute ist das alles etwas weltweiter. Und ganz ehrlich - ich würd den Job nicht machen wollen. Trotz Erfüllung aller Voraussetzungen.
Vor diesem Hintergrund ist der Rücktritt von Benedikt XVI dann eigentlich nochmals zu würdigen: In Unfehlbarkeit zeigt ein Papst, daß der Mensch eben doch Schwächen hat, fehlbar ist und nicht an Dingen klammern sollte bis zur letzten Stunde seines Lebens.
Insofern sicherlich. Ich kann nur der Debatte wenig abgewinnen (und konnte es auch 2005 schon nicht), nachdem sich da meistens beteiligt wird, um hinterher gleich zu sagen, dass man mit der Kirhce nichts zu tun hat. Ja geil. Wir sind Papst - das ist toll. Welche Folgen das für die Kirche hat ist egal. (Und damit mein ich jetzt nicht dich, sondern ganz allgemein...)
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