Reduzierte vMax wegen Wintereinbruch

Strecken und Fahrzeuge von DB Fernverkehr und anderen als DB Fernverkehr.
ropix
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Beitrag von ropix »

Tempolimits gibt's im Sommer doch haufenweise.

Fangen wir mal abseits der Schienen an. Grad in Bayern, ganze Autobahnen auf Tempo 80. Die U-Bahn nach Garching hatte durchgängig 40 (weil der Unterbau die Gleisbewegung nicht mehr verkraftet hat) und und und.
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Valentin
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Beitrag von Valentin »

Metropolenbahner @ 17 Jan 2016, 18:44 hat geschrieben: Schottersteine gibts keine, aber Eisklumpen bilden sich über jedem Fahrbahntyp.
Transferfrage: Wieso gibt es kein Tempolimit im Sommer? ;)
Weil die deutschen Schottersteinne größer als die in Frankreich verwendeten sind. Die deutschen bleiben auch bei hohen Geschwindigkeiten noch liegen, während die in Frankreich verwendeten bei einer Schnellfahrt auch schon mal das Fahrzeug treffen können. Daher ist der "Boden" der Fahrzeuge dort robuster ausgeführt.
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chris232
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Beitrag von chris232 »

guru61 @ 17 Jan 2016, 09:45 hat geschrieben: Wer heute in der EU noch LZB Kabel verlegt, sollte eigentlich ein Vertragsverletzungsverfahren bekommen.

Ueber das Anbringen der Teile; Es nimmt mich Wunder wie denn der Gewichtsausgleich gemacht wird an Fahrzeugen bei denen es nicht möglich ist, Teile unter dem Wagenboden zu platzieren:

Auf den Autobahnen führt man auch nicht eine Geschwindigkeitsbeschränkung netzweit ein, nur weil irgendwo Schnee fallen könnte.
Die pragmatische Lösung wäre gewesen, Wir bereiten uns mal vor, und schauen dann. Entscheid vor Ort und nach anschauen der Züge. Tubeltschutter hat die DB ja genügend, um die auf den letzten planmässigen Haltepunkten zu platzieren.
Wer sprach denn von Neuausrüstung mit LZB? Und im Gegensatz zum ETCS-Schrott funktioniert die LZB wenigstens und bringt nicht mehr Behinderung mit sich, als sie löst.

Natürlich kannst du wenn du Lust hast auch den Trafo aufs Dach bauen und drunter zwischen den Verstrebungen dann noch ein, zwei Sitzplätze anbringen. Wird aber niemand machen, wenn man die Möglichkeit hat, eine sinnvolle Konstruktion zu wählen? Und hast du schon mal geschaut, was bei den ganzen "Niederflur"-ETs auf dem Dach ist? Auch nur die leichtesten Sachen.

Nein, tut man nicht? Dann hab ich mir die ganzen 80er sobald mal eine Schneeflocke in Sichtweite war wohl nur eingebildet... Aber klar, auf der Autobahn sind natürlich brav alle weiter über 200 gefahren, schon klar. Besonders in der Schweiz.

Ah, pragmatisch nennt man das also, "wir lassens mal kaputtgehen und reagieren danach erst"? Ich schau mal ob ich irgendwo ne öffentliche Quelle für die Bilder find wie sowas danach aussieht. Und - WAS hat die DB genug? Bitte um Nachrüstung einer Übersetzungsfunktion in die Forensoftware.
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
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Beitrag von Martin H. »

Das ist wohl ein Schweizer Ausdruck für Troubleshooter, also Problemlöser, Störungssucher, Kümmerer.
Gemeint sind Serviceleute die sich entweder um die Fahrgäste, hier wohl eher um die Züge kümmern und nachsehen.

War gar nicht so leicht, der einzige Verweis war ebenfalls auf einen Beitrag von im in einem anderen Forum, wo freundlicherweise die Erklärung Troubleshooter dabei war.
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guru61
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Beitrag von guru61 »

chris232,17 Jan 2016, 21:48 hat geschrieben:
guru61,17 Jan 2016, 09:45 hat geschrieben:
Wer sprach denn von Neuausrüstung mit LZB? Und im Gegensatz zum ETCS-Schrott funktioniert die LZB wenigstens und bringt nicht mehr Behinderung mit sich, als sie löst.

Natürlich kannst du wenn du Lust hast auch den Trafo aufs Dach bauen und drunter zwischen den Verstrebungen dann noch ein, zwei Sitzplätze anbringen. Wird aber niemand machen, wenn man die Möglichkeit hat, eine sinnvolle Konstruktion zu wählen? Und hast du schon mal geschaut, was bei den ganzen "Niederflur"-ETs auf dem Dach ist? Auch nur die leichtesten Sachen.

Nein, tut man nicht? Dann hab ich mir die ganzen 80er sobald mal eine Schneeflocke in Sichtweite war wohl nur eingebildet... Aber klar, auf der Autobahn sind natürlich brav alle weiter über 200 gefahren, schon klar. Besonders in der Schweiz.
Hallo
Abgesehen davon, dass das ETCS absolut gut funktioniert, was ich aus eigener Erfahrung bestätigen kann, da ich seit nunmehr 6 Jahren täglich zweimal auf einer solchen Linie fahre, habe ich nie behauptet, dass man einfach Züge so mit 250 km/h laufenlassen soll.
Ich habe gesagt, dass man sich vielleicht mal Gedanken über den Winterbetrieb machen sollte, und nach 30 Jahre Erfahrung mit fliegenden Eisklumpen, man doch im Export Weltmeisterland Deutschland auf die Idee kommen könnte, Verschalungen oder sowas anzubringen.

Was ich weiterhin vermisse, ist der Wille, die Auswirkungen für den Betrieb, so gering wie möglich zu halten. Ich kann verstehen, dass Züge, wenn es in Bayern schneit, vereist sein könnten und über die SFS mit 200 verkehren dürfen (das habe ich nie in Frage gestellt!!), und bei der Fahrt in den warmen oder schneefreien Norden Eisklumpen verlieren könnten.
Aber herrgottschtärnefüfzgi nochmals, Warum muss denn in der Gegenrichtung auch eingeschränkt gefahren werden? Die Züge, die im Norden beginnen sind schneefrei. Erst wenn die Züge wieder zurückfahren, müssen sie eingeschränkt verkehren.

Dies, das pragmatische, fehlt der DB.

Es war sicher eine wunderbare Marketingleistung der DB, dass man nach einem halben Tag alles wieder zurückzog, weil es eben nicht schneite.

Uebrigens:
Die Gelte hat den Trafo über dem Füherstand, seit 1939.
Wie Du im Bild sehen kannst, kommt man fast nicht durch vor Verstärkungen:
https://www.flickr.com/photos/r_walther/917...57634387752685/

Im Übrigen hast du mir keine Antwort gegeben auf die Frage, wie man dann den Gewichtsausgleich macht, bei Fahrzeugen, in denen der Trafo nicht Unterflur eingebaut werden kann.
Ah, pragmatisch nennt man das also, "wir lassens mal kaputtgehen und reagieren danach erst"? Ich schau mal ob ich irgendwo ne öffentliche Quelle für die Bilder find wie sowas danach aussieht.
Das bauchst du nicht, ich habe genug lange mich mit Winterbetrieb von Unten im TFZ Unterhalt herumgeschlagen.
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Beitrag von guru61 »

riedfritz @ 17 Jan 2016, 10:57 hat geschrieben:
Wo ist denn die Nichtausrüstung mit ETCS mit Strafe bedroht?
Hallo Fritz:
Gruss von Wiki:
Seit 2002 ist für neue transeuropäische Hochgeschwindigkeitsstrecken in der EU die Unterstützung von ETCS durch europäisches Recht vorgeschrieben,[3] seit 2006 auch für zu erneuernde oder aufzurüstende Strecken, einschließlich konventioneller Strecken.[4][5][6]

Hier die Anmerkungen:

4.↑ Hochspringen nach: a b 2006/679/EG: Entscheidung der Kommission vom 28. März 2006 über die Technische Spezifikation für die Interoperabilität (TSI) zum Teilsystem „Zugsteuerung/Zugsicherung und Signalgebung“ des konventionellen transeuropäischen Eisenbahnsystems.
5.↑ Hochspringen nach: a b 2007/153: Entscheidung der Kommission vom 6. März 2007 zur Änderung von Anhang A der Entscheidung 2006/679/EG über die technische Spezifikation für die Interoperabilität des Teilsystems Zugsteuerung, Zugsicherung und Signalgebung des transeuropäischen Hochgeschwindigkeitsbahnsystems und zur Änderung von Anhang A der Entscheidung 2006/860/EG über die technische Spezifikation für die Interoperabilität des Teilsystems Zugsteuerung/Zugsicherung und Signalgebung des konventionellen transeuropäischen Eisenbahnsystems.
6.↑ Hochspringen nach: a b c Ariane Boehmer, Ralf Schweinsberg: Der nationale Umsetzungsplan zur Einführung von ERTMS/ETCS. In: Eisenbahntechnische Rundschau. Nr. 10, 2008, ISSN 0013-2845, S. 660–664.
Gruss Guru
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ropix
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Beitrag von ropix »

guru61 @ 18 Jan 2016, 10:07 hat geschrieben: Was ich weiterhin vermisse, ist der Wille, die Auswirkungen für den Betrieb, so gering wie möglich zu halten. Ich kann verstehen, dass Züge, wenn es in Bayern schneit, vereist sein könnten und über die SFS mit 200 verkehren dürfen (das habe ich nie in Frage gestellt!!), und bei der Fahrt in den warmen oder schneefreien Norden Eisklumpen verlieren könnten.
Aber herrgottschtärnefüfzgi nochmals, Warum muss denn in der Gegenrichtung auch eingeschränkt gefahren werden? Die Züge, die im Norden beginnen sind schneefrei. Erst wenn die Züge wieder zurückfahren, müssen sie eingeschränkt verkehren.

Dies, das pragmatische, fehlt der DB.
Weil der Norden genau so wie der Süden betroffen ist. Das Problem ist die Mitte - leider fahren da alle Züge durch.

Dein Beispiel ist aber dennnoch korrekt - in Köln oder im Ruhrpott startende Züge haben normalerweise wenig Eisklumpen gebunkert.

Auf der NIM dürften auch wieder alle Weichen auf Bahnsteiggleis stehen - insofern muss da sowieso für jeden Bauernhof auf 200 runtergebremst werden. Da kann man auch gleich auf 200 begrenzen, schneller fahren macht eh keinen Sinn mehr.

(und ja - für DB Netz Abteilung Weichenbau ist jeder Winter ein Wunder und wird sich nie wieder wiederholen weswegen man darauf keine Rücksicht nehmen muss - man tut doch alles für die Klimaerwärmung um sich wintertaugliche Weichenheizungen oder gar den Winterdienst im Gleis sparen zu können)
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riedfritz
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Beitrag von riedfritz »

ETCS ist doch gar nicht Thema für die Geschwindigkeitsreduzierung, solange auf den Strecken auch noch LZB-Kabel liegen!


Viele Grüße,

Fritz
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Beitrag von EasyDor »

218217-8 @ 16 Jan 2016, 14:49 hat geschrieben: Kann es sein, dass solche Maßnahmen auch in der Vergangenheit üblich waren, nur eben nicht öffentlich gemacht worden sind? Dann haben die Züge eben Verspätung gehabt, und schuld war das Wetter. Nun gibt man es vorher bekannt, damit sich die Reisenden darauf einstellen können, und dann ist es auch wieder nicht recht.
Ich denke genau das ist der Punkt.

Und aus Kundensicht auch absolut richtig... So dauert die Fahrt zwar länger, aber man kann sich darauf einstellen und einen dann auch erreichbaren Anschluss wählen.
Bisher hat man den halt einfach verpasst.
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Beitrag von ropix »

Naja, aus Kundensicht noch richtiger wäre es natürlich eine Strecke zu bauen die wenigstens mit normalem Schneefall und normalen Sommern zurechtkommt.

Es verübelt der Bahn ja niemand dass man hierzulande bei Sturm oder Schneehöhen >80cm ins Schleudern gerät. Aber so rein zur Vorsorge weil es schneien könnte ist nicht grad ein Ruhmeszeugnis. Zumindest nicht wenn man öffentlich aussagt man würde es gerne besser machen.
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EasyDor
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Beitrag von EasyDor »

ropix @ 18 Jan 2016, 15:57 hat geschrieben: Naja, aus Kundensicht noch richtiger wäre es natürlich eine Strecke zu bauen die wenigstens mit normalem Schneefall und normalen Sommern zurechtkommt.

Es verübelt der Bahn ja niemand dass man hierzulande bei Sturm oder Schneehöhen >80cm ins Schleudern gerät. Aber so rein zur Vorsorge weil es schneien könnte ist nicht grad ein Ruhmeszeugnis. Zumindest nicht wenn man öffentlich aussagt man würde es gerne besser machen.
Das ist natürlich ebenso absolut richtig, keine Frage ;)

Aber hier nachzurüsten wird teuer und lange dauern, Mähdorn hat zu viel gestutzt was man jetzt erst wieder herbringen muss. Von Weichenheizungen bis hin zu Schneeschutzzäunen...

Das Vorgehen an sich finde ich aber nicht verkehrt... Man hat es angekündigt, dann aber nicht stur durchgezogen, sondern relativ schnell wieder fallen gelassen.
So hat man das positive Ergebnis, dass einige schneller an ihrem Ziel waren, statt umgekehrt...
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DumbShitAward
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Beitrag von DumbShitAward »

Ich hatte heute morgen einen Schnarcher vor mir auf der Bundesstraße, der bei leicht nasser Fahrbahn (nicht eisig, kein Schnee) 60 bei erlaubten 100 gefahren ist. Am Freitag war ich 20 Minuten später in Zürich, weil der Flieger noch zum Enteisen musste.

Wo ist "mein" Shitstorm?


Meine Güte...
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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218 466-1
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Beitrag von 218 466-1 »

ropix @ 18 Jan 2016, 16:57 hat geschrieben:Naja, aus Kundensicht noch richtiger wäre es natürlich eine Strecke zu bauen die wenigstens mit normalem Schneefall und normalen Sommern zurechtkommt.

Es verübelt der Bahn ja niemand dass man hierzulande bei Sturm oder Schneehöhen >80cm ins Schleudern gerät. Aber so rein zur Vorsorge weil es schneien könnte ist nicht grad ein Ruhmeszeugnis. Zumindest nicht wenn man öffentlich aussagt man würde es gerne besser machen.
Wie soll das baulich gehen? Die einzige Chance wäre, zu überdachen, aber dann könnte man genauso die ganze Strecke unterirdisch anlegen.

In Japan geht bei nur 6 cm Neuschnee nichts mehr:
http://www.reuters.com/video/2016/01/18/sn...deoId=367073699

Im Vergeich dazu steht DB Bahn nicht so schlecht da, wie sie immer dargestellt wird.
Auch wenn es noch besser sein könnte, aber insgesamt ist das hierzulande jammern auf hohem Niveau, wenn man vergleicht, wie die Auswirkungen auf den Straßenverkehr (und den Bahnverkehr in Japan) sind.
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ropix
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Beitrag von ropix »

218 466-1 @ 18 Jan 2016, 17:49 hat geschrieben:
ropix @ 18 Jan 2016, 16:57 hat geschrieben:Naja, aus Kundensicht noch richtiger wäre es natürlich eine Strecke zu bauen die wenigstens mit normalem Schneefall und normalen Sommern zurechtkommt.

Es verübelt der Bahn ja niemand dass man hierzulande bei Sturm oder Schneehöhen >80cm ins Schleudern gerät. Aber so rein zur Vorsorge weil es schneien könnte ist nicht grad ein Ruhmeszeugnis. Zumindest nicht wenn man öffentlich aussagt man würde es gerne besser machen.
Wie soll das baulich gehen?
Baulich sind alle Vorraussetzungen dafür geschaffen, man müsste halt lediglich die Weichen auf den Neubaustrecken nachrüsten (falls das nicht eh schon im Rahmen der Weichenoffensive passiert ist)

Überdachen muss man dafür nix. Man müsste halt mal vor allem konstruktiv an das Thema herangehen und Lösungsansätze entwickeln. Die Variante "Geschwindigkeitsherabsetzung" hat funktioniert, jetzt müsste sich die Bahn halt um weitere Lösungen kümmern.
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Beitrag von chris232 »

guru61 @ 18 Jan 2016, 10:07 hat geschrieben: Abgesehen davon, dass das ETCS absolut gut funktioniert, was ich aus eigener Erfahrung bestätigen kann, da ich seit nunmehr 6 Jahren täglich zweimal auf einer solchen Linie fahre
Schön. Ich hab seit über 4 Jahren Ausbildung auf dazu passenden Fahrzeugen und seit 2 1/2 Jahren die Ausbildung, auch tatsächlich ETCS zu fahren, und hab bisher dadurch keinen einzigen Vorteil gegenüber signalgeführten Zügen gefunden - dafür jedoch ein Dutzend Nachteile. Kriegt man halt aus Fahrgastsicht nur selten mit, was mich als Tf jeden Tag daran nervt.

Dein Bild kann ich leider nicht sehen, da kommt immer nur ein Anmeldeformular?
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Beitrag von 218 466-1 »

ropix @ 18 Jan 2016, 18:20 hat geschrieben:Baulich sind alle Vorraussetzungen dafür geschaffen, man müsste halt lediglich die Weichen auf den Neubaustrecken nachrüsten (falls das nicht eh schon im Rahmen der Weichenoffensive passiert ist)

Überdachen muss man dafür nix. Man müsste halt mal vor allem konstruktiv an das Thema herangehen und Lösungsansätze entwickeln. Die Variante "Geschwindigkeitsherabsetzung" hat funktioniert, jetzt müsste sich die Bahn halt um weitere Lösungen kümmern.
Weichenheizungen ham's doch, oder etwa nicht? :unsure:

Alles weitere ist im kosten-nutzen-Verhältnis unwirtschaftlich. Die DB ist aber leider ein Wirtschaftsunternehmen und wenn einige Verspätungen mehr pro Jahr billiger sind, als größere Umbauten, dann nimmt man eben die Verspätungen.

Mehr kann man eigentlich ohnehin nicht machen, weil sich ice und ICE bei 300 km/h generell nicht vertragen.
Wenn bei 300 km/h was wegfliegt, landet das im schlimmsten Fall auf der Frontscheibe des Gegenzug oder daneben auf der A9...

Lediglich das Einfrieren der Weichen könnte verhindert werden, aber ob man mit 200 oder 100 km/h durch die paar Bf. fährt, mach den Kohl auch nicht mehr fett. Das würe jeweils nur ca. 50 Sekunden bringen.
Der MüNüX ist wiederum wichtiger als die 50 Sek. für ICE.
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Beitrag von Martin H. »

Die reine Existenz der Weichenheizungen bringt leider noch nichts. Ist wie im Reisekatalog mit dem "beheizbaren Pool". Die Gründe, warum es kalt oder nur mäßig warm ist können da vielfältig sein.

Dass ein wegfliegender Klumpen einen Gegenzug trifft ok, aber bis zur A9 wäre schon erstaunlich. Dann sollten wir vielleicht besser auf 100 km/h begrenzen.

Ach ja, sind das nur rund 50 Sekunden pro Bahnhof? Nur vom Gefühl her zu wenig, rechnen tue ich um die Zeit nicht.
Auf jeden Fall ist es aber eine Energieverschwendung andauernd zu Bremsen.
Meinetwegen auch verschwenderische Umwandlung.
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Beitrag von guru61 »

chris232 @ 18 Jan 2016, 19:06 hat geschrieben: Schön. Ich hab seit über 4 Jahren Ausbildung auf dazu passenden Fahrzeugen und seit 2 1/2 Jahren die Ausbildung, auch tatsächlich ETCS zu fahren, und hab bisher dadurch keinen einzigen Vorteil gegenüber signalgeführten Zügen gefunden - dafür jedoch ein Dutzend Nachteile. Kriegt man halt aus Fahrgastsicht nur selten mit, was mich als Tf jeden Tag daran nervt.
Nun, zum Beispiel, dass sich auf der Neubaustrecke jede halbe Stunde jeweils 3-4 Züge im Abstand von 2 Minuten folgen können. Und eben, dass man in Zukunft nicht mehr 12 Achsen braucht an einer Lok, um, alle für die jeweiligen nationalen Zugsicherungselemente nötigen Geber unterzubringen. Und so vielleicht dereinst die Bahnen auch im Güterverkehr wieder konkurrenzfähiger macht.

Das Gärtchendenken sollte eigentlich, so sagts ja Mutti, nicht mehr vorhanden sein.

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Beitrag von guru61 »

218 466-1 @ 18 Jan 2016, 23:18 hat geschrieben:Mehr kann man eigentlich ohnehin nicht machen, weil sich ice und ICE bei 300 km/h generell nicht vertragen.
Wenn bei 300 km/h was wegfliegt, landet das im schlimmsten Fall auf der Frontscheibe des Gegenzug oder daneben auf der A9...
Hallo
WENN überhaupt was wegfliegt!

Ich sitze hier in Bern Wankdorf, mit Sicht auf die Bahn, wo alle paar Stunden ein ICE aus der Relation FF und BLN herkommt und hinfährt.
Was mir auffällt ist, dass ich noch keinen ICE gesehen habe (und auch keinen andern Zug), der Schneeansammlungen unten hatte.
Seit Freitag schneit es mehr oder weniger und wir haben eine geschlossene Schneedecke. Wegen der Kälte sind die Gleise inzwischen "freigeblasen", ohne das sich etwas an den Zügen ansetzt.
Die Situation ist wie 2012, als ich bei -16° Fotos machte:

Bild
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Bild
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Solange nämlich die Temperaturen tief sind, sammelt sich kein Schnee an, das ist meine Beobachtung.

Kleben tut Schnee nur, wenn er nass ist, entweder weil es zu warm ist, oder weil er an warme Flächen kommt:

Bild
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Gruss Guru
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Beitrag von chris232 »

guru61 @ 19 Jan 2016, 10:04 hat geschrieben: Nun, zum Beispiel, dass sich auf der Neubaustrecke jede halbe Stunde jeweils 3-4 Züge im Abstand von 2 Minuten folgen können. Und eben, dass man in Zukunft nicht mehr 12 Achsen braucht an einer Lok, um, alle für die jeweiligen nationalen Zugsicherungselemente nötigen Geber unterzubringen. Und so vielleicht dereinst die Bahnen auch im Güterverkehr wieder konkurrenzfähiger macht.
Was mit der LZB ja nicht geht, wie man z.B. zwischen MOP und MMDN oder sogar ohne LZB in Stuttgart beobachten kann? Und komisch, wie dann z.B. eine Baureihe 189 mit nur 4 Achsen Zulassungen für 9 Länder haben kann und wie man durch den Einbau von ETCS-Ausrüstung mehr Platz für weitere Stromabnehmer und mehrspurige Drehgestelle kriegt...
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Beitrag von riedfritz »

Übrigens reagiert nicht nur die Deutsche Bahn auf Wettervorankündigungen:
Im Bundesstaat Washington wurde bereits "vorsorglich" der Notstand ausgerufen, weil man starke Schneefälle erwartet!
Da fragt man sich schon, was die Amis für Verkehrswege haben. :unsure:


Viele Grüße,

Fritz
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Beitrag von Catracho »

riedfritz @ 22 Jan 2016, 11:06 hat geschrieben: Übrigens reagiert nicht nur die Deutsche Bahn auf Wettervorankündigungen:
Im Bundesstaat Washington wurde bereits "vorsorglich" der Notstand ausgerufen, weil man starke Schneefälle erwartet!
Da fragt man sich schon, was die Amis für Verkehrswege haben.  :unsure:


Viele Grüße,

Fritz
Das hat eher was mit den erwarteten Schneemassen zu tun. Du kannst davon ausgehen, dass das den in Mitteleuropa üblichen Rahmen schon im Normalfall erheblich sprengt. Da können die Verkehrswege und die -technik noch so toll und winterfest sein, bei (dortigen) Extremverhältnissen ist dann auch dort Schluss. Nur mal so zur Einschätzung: Im Flachland sind dort 1 bis zwei Meter Schnee keine Seltenheit, in den Cascade-Bergen, die Washington grob in zwei Hälften teilen und durch die einige Highways und Bahnlinien verlaufen, sind bis zu 13 Meter (!) Schneefall in mittleren Lagen üblich (Rekord für höhere Lagen ist der Mount Rainier mit 29 Metern in einem Winter). Wenn da also jetzt mit starken Schnefällen gerechnet wird, kann ich einen Kollaps absolut nachvollziehen.

Mfg
Catracho
Theirs not to reason why, theirs but to do and die. - Alfred Tennyson
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Beitrag von ropix »

Außerdem würde man den Notstand nicht ausrufen nur weil ein bisserl Verkehrswege nicht funktionieren :D
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Beitrag von riedfritz »

Damit ich nicht missverstanden werde: Ich halte die Überheblichkeit mit der Schwierigkeiten durch Wetterkapriolen kommentiert werden, für sehr nervig. Wer so etwas schon miterlebt hat, kann beurteilen wie schwer es ist, die Auswirkungen auf ein Mindestmaß zu reduzieren. Ich habe gerade erfahren, daß es auch in der Schweiz zu erheblichen Behinderungen aufgrund des Wintereinbruchs kam.


Viele Grüße,

Fritz
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