Bahn-Motoren gehen den Anwohnern auf die Nerven

Rund um die Technik der Bahn
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rob74
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Beitrag von rob74 »

Das ist sonst eher eine Spezialität der Bild-Zeitung, uralte Themen aufzuwärmen und als aktuell zu präsentieren. Vielleicht wurde da jemand zur vermeintlich seriöseren Konzernschwester befördert und kann nicht von den alten Gewohnheiten lassen? ;)
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gmg
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Beitrag von gmg »

Mir war aber eh nie klar, warum bei abgestellten Zügen immer alles Mögliche an bleiben muss.
Cloakmaster
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Beitrag von Cloakmaster »

Ich denke, das ist so ähnlich wie mit den Neonröhren: Die verbrauchen beim Einschalt-Stromstoss soviel Strom, daß es im Betrieb kostengünstiger, ist Teile rund um die Uhr eingeschaltet zu lassen. Und ich ärger mich auch jedes Mal, wenn ich mich in eine eiskalte Bahn oder einen eiskalten Bus setzen muss. Früher zB fuhr der Nachtbus mich am Wochendende direkt nach Hause. Inzwischen wurde der Nachtbus in Teilen von der Nacht-Tram abgelöst, um zu meinem Ziel zu kommen, muss ich an der Endhaltestelle von der Tram in den Bus umsteigen. Und der stand meist eine gute Stunde rum, während er auf die Tram wartet, ist ist deswegen meist saukalt. Da hätte ich lieber den langsameren, aber dafür warmen alten Bus zurück - auch wenn ich natürlich nachvollziehen kann, warum auf die Tram ugestellt wurde.

Es kann günstiger sein, die Heizung über Nacht durchlaufen zu lassen, als den Zug erst auskühlen zu lassen, um ihn dann mühsam wieder anzuwärmen. Wie gesagt: Aus Jux und Dollerei wird man das sicher nicht machen. Die Frage wäre eher, ob es noch (kostengünstige zu relisierende) Möglichkeiten gibt, den Ruhestromverbrauch weiter zu senken, und/oder die Lärmentwicklung vor allem im Ruhebetrieb abzudämmen.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Langfristig wäre sicher die beste Methode, die ganzen Bordsysteme, die im Standbye gebraucht werden von aussen per Steckdose zu versorgen als den Strom aus der Oberleitung zu entnehmen und lautstark durch die Leistungselektronik zu pfeifen. Was haben denn die ganzen Bordnetze des ET423 für Spannungen?
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ET 423
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Beitrag von ET 423 »

Cloakmaster hat das Problem richtig identifiziert. Es ist wirtschaftlicher, die Fahrzeuge die paar wenigen Stunden am Endbahnhof aufgerüstet stehen zu lassen, als jedes Mal aufs Neue alles abzuschalten. Hinzu kommt, daß das Fahrzeug während dieser Zeit schon einen Vorbereitungsdienst durchführen kann, wie etwa auch die Klimatisierung des Fahrgastraumes durchzuführen. Desweiteren ist es für das Reinigungspersonal einfacher, da ja dann die Türen und die Beleuchtung weiterhin funktionieren.
Es wurden auch schon Maßnahmen getroffen, sowohl den Stromverbrauch, als auch die Lärmentwicklung zu reduzieren, so solls nicht sein. Aber das Fahrzeug gänzlich zum Schweigen zu bringen, ist nunmal nicht möglich. Lärm verursachende Geräte wie ein Luftpresser pro Zugverband oder die Trafoölpumpen laufen halt nunmal.

@Iarn: Von außen per Steckdose versorgen geht aus vielerlei Gründen nicht und würde auch nichts bringen, da die Leistungselektronik sowieso fast lautlos arbeitet. Wie oben geschrieben, sind es Sachen wie Luftpresser oder die Klimageräte, die den Lärm verursachen. Diese Geräusche bleiben, egal ob man mit Fremdeinspeisung arbeitet oder den Strom ausm Fahrdraht nimmt.
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
eherl2000
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Beitrag von eherl2000 »

Jetzt kommt die kalte Jahreszeit. Und da würden sich die Fahrgäste freuen, in einen eiskalten Zug zu steigen. Bei extremer Kälte hätte man aber auch Schwierigkeiten, Dieselfahrzeuge zum Laufen zu bringen. Auch bei E-Fahrzeugen kann es da Probleme geben.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Cloakmaster @ 28 Oct 2008, 13:58 hat geschrieben: Ich denke, das ist so ähnlich wie mit den Neonröhren: Die verbrauchen beim Einschalt-Stromstoss soviel Strom, daß es im Betrieb kostengünstiger, ist Teile rund um die Uhr eingeschaltet zu lassen.
Bin ich mir nicht so sicher, schließlich strahlt ein geheiztes Fahrzeug mehr Wärme ab als ein kaltes - lässt man es langsam auskühlen sinkt also die abgegebene Wärmeleistung und nähert sich der 0 an. Bei der Kälte ist es genauso - je größer die Wärmedifferenz, desto mehr Wärme fließt von außen nach innen.

Problem dürfte hier eher ein anderes sein: Es dauert eine gewisse Zeit, wieder angenehme Temperaturen zu erreichen, weil halt die Klimageräte nicht grad drauf ausgelegt sind in 5 Minuten die Temperatur um mehrere Grade zu ändern.

Allerdings stellt sich die Frage ob man nicht zumindest im Sommer auf die nächtliche Kühlung verzichten könnte - in der Nacht scheint ja keine Sonne und auch die Außentemperaturen sind nicht so extrem, so dass sich die Erwärmung im Innenraum in Grenzen halten dürfte.

Dazu mal ne Frage an die Wissenden: Lüftet ein abgestellter 423er den Innenraum genauso stark wie ein fahrender, oder ist da die Stärke der Lüftung gedrosselt?

Ein anderes Problem ist die Heizung - der 423er hat ja eine Luftheizung, diese funktioniert also nur in Verbindung mit der Lüftung (kann der 423er da eigentlich Umluft?), und nihct wie zum Beispiel bei viele Eisenbahnwaggons, die ja schließlich auch nachts vorgeheizt werden im Winter, über elektrische Heizkörper.
Iarn @ 28 Oct 2008, 14:09 hat geschrieben:Langfristig wäre sicher die beste Methode, die ganzen Bordsysteme, die im Standbye gebraucht werden von aussen per Steckdose zu versorgen als den Strom aus der Oberleitung zu entnehmen und lautstark durch die Leistungselektronik zu pfeifen. Was haben denn die ganzen Bordnetze des ET423 für Spannungen?
Das würde nicht viel bringen - laut sind in erster Linie die Klimaaggregate, laute Leistungselektronik sind beim 423er nur die Fahrstromrichter, die aber im Stand ja nicht aktiv sind.

Dann gibts noch so Kleinkram wie Luftpresser und Ölpumpe, aber erstere springt nur gelegentlich an, und letztere dürfte im Vergleich zu den Lüftern kaum hörbar sein.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von ET 423 »

Boris Merath @ 28 Oct 2008, 16:20 hat geschrieben:Dazu mal ne Frage an die Wissenden: Lüftet ein abgestellter 423er den Innenraum genauso stark wie ein fahrender, oder ist da die Stärke der Lüftung gedrosselt?
Die läuft gedrosselt. Wird quasi nur das Minimum an Umwälzung "durchgeführt".
Boris Merath @ 28 Oct 2008, 16:20 hat geschrieben: Ein anderes Problem ist die Heizung - der 423er hat ja eine Luftheizung, diese funktioniert also nur in Verbindung mit der Lüftung (kann der 423er da eigentlich Umluft?), und nihct wie zum Beispiel bei viele Eisenbahnwaggons, die ja schließlich auch nachts vorgeheizt werden im Winter, über elektrische Heizkörper.
Nein, der 423 arbeitet mit 100% Frischluft, also Außenluft. Umluft wäre da kaum durchführbar, sonst stinkts da drin extrem schnell und man stelle sich einen Zug in der HVZ vor, bei dem nicht ausschließlich mit Außenluft belüftet wird... :ph34r:
Falsch ist aber, daß der 423 keine elektrische Heizung hat. ;) Er hat schon eine, aber diese arbeitet im abgestellten Zustand natürlich, wie die Belüftung, auch nur auf Sparflamme. Hätte er keine elektrische Heizung, sondern nur die Belüftung (die, vereinfacht beschrieben, die abgegebene Wärme der Leistungselektronik nutzt), würde es beispielsweise im Winter recht kalt werden, wenn man längere Zeit irgendwo rumsteht.
Boris Merath @ 28 Oct 2008, 16:20 hat geschrieben: Das würde nicht viel bringen - laut sind in erster Linie die Klimaaggregate, laute Leistungselektronik sind beim 423er nur die Fahrstromrichter, die aber im Stand ja nicht aktiv sind.

Dann gibts noch so Kleinkram wie Luftpresser und Ölpumpe, aber erstere springt nur gelegentlich an, und letztere dürfte im Vergleich zu den Lüftern kaum hörbar sein.
Hatte ich ja schon angesprochen. :)
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

ET 423 @ 28 Oct 2008, 16:49 hat geschrieben: Nein, der 423 arbeitet mit 100% Frischluft, also Außenluft. Umluft wäre da kaum durchführbar, sonst stinkts da drin extrem schnell und man stelle sich einen Zug in der HVZ vor, bei dem nicht ausschließlich mit Außenluft belüftet wird... :ph34r:
Nicht zur HVZ, aber während der Nachtabstellung wärs nicht so blöd - kühle Luft nachkühlen ist ein geringerer Aufwand als warme Frischluft runterzukühlen, und während der Nachtabstellung kann man ja auf Frischluftzufuhr verzichten.
Falsch ist aber, daß der 423 keine elektrische Heizung hat. ;) Er hat schon eine, aber diese arbeitet im abgestellten Zustand natürlich, wie die Belüftung, auch nur auf Sparflamme.
Aber wo befindet sich die Heizung? In Form von Heizkörpern, oder in Form von Heizwendeln in der Lüftung?
Hatte ich ja schon angesprochen. :)
Du hattest aber nicht angesprochen was die laute Leistungselektronik (dies ja gibt) macht :-)
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Beitrag von sbahnfan »

Boris Merath @ 28 Oct 2008, 16:20 hat geschrieben: Problem dürfte hier eher ein anderes sein: Es dauert eine gewisse Zeit, wieder angenehme Temperaturen zu erreichen, weil halt die Klimageräte nicht grad drauf ausgelegt sind in 5 Minuten die Temperatur um mehrere Grade zu ändern.
Ich finde das Problem nicht so groß, wenn der Fahrzeuginneraum im Winter nachts nicht beheizt wird und das Fahrzeug morgens ausgekühlt bereitgestellt wird. Die erste halbe Stunde ist es dann eben noch kalt im Fahrzeug, aber danach hat die Heizung alles aufgeheizt. Hinzu kommt noch die Körperwärme der Fahrgäste, die den Aufheizvorgang noch beschleunigt. Ein die erste halbe Stunde kaltes Fahrzeug lässt sich verschmerzen, noch dazu wo im Winter die Leute auch Winterkleidung tragen.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

sbahnfan @ 28 Oct 2008, 19:14 hat geschrieben: Ich finde das Problem nicht so groß, wenn der Fahrzeuginneraum im Winter nachts nicht beheizt wird und das Fahrzeug morgens ausgekühlt bereitgestellt wird. Die erste halbe Stunde ist es dann eben noch kalt im Fahrzeug, aber danach hat die Heizung alles aufgeheizt. Hinzu kommt noch die Körperwärme der Fahrgäste, die den Aufheizvorgang noch beschleunigt. Ein die erste halbe Stunde kaltes Fahrzeug lässt sich verschmerzen, noch dazu wo im Winter die Leute auch Winterkleidung tragen.
Es geht ja nicht nur um die Fahrgäste. Technische Geräte (sowohl mechanisch als auch elektronisch) reagieren nicht so gut auf Temperaturschwankungen, vorsichtig formuliert. Mit deftigen Temperaturschwankungen kannst die MTBF (Mean Time Between Failures) mal locker um Faktor 10 runterjagen.

edit: Unsinn geschrieben
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KBS 855

Beitrag von KBS 855 »

sbahnfan @ 28 Oct 2008, 19:14 hat geschrieben: Ich finde das Problem nicht so groß, wenn der Fahrzeuginneraum im Winter nachts nicht beheizt wird und das Fahrzeug morgens ausgekühlt bereitgestellt wird. Die erste halbe Stunde ist es dann eben noch kalt im Fahrzeug, aber danach hat die Heizung alles aufgeheizt. Hinzu kommt noch die Körperwärme der Fahrgäste, die den Aufheizvorgang noch beschleunigt. Ein die erste halbe Stunde kaltes Fahrzeug lässt sich verschmerzen, noch dazu wo im Winter die Leute auch Winterkleidung tragen.
Klar und allen, denen es zu kalt ist, gibt man die Adressen der Anwohner die sich aufregen. Alternativ stellt man den Verkehr in diese Käffer ein, dann haben die Leute ihre Ruhe und die böse S-Bahn stört sie nicht mehr. An der Bahnlinie wohnen und dann noch Ansprüche stellen wollen.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

KBS 855 @ 28 Oct 2008, 19:52 hat geschrieben: Klar und allen, denen es zu kalt ist, gibt man die Adressen der Anwohner die sich aufregen. Alternativ stellt man den Verkehr in diese Käffer ein, dann haben die Leute ihre Ruhe und die böse S-Bahn stört sie nicht mehr. An der Bahnlinie wohnen und dann noch Ansprüche stellen wollen.
Es macht schon nen Unterschied ob nachts gelegentlich mal ein Zug vorbeifährt oder ein durclhgehend dröhnender Zug - und son 423er ist wenn die Klimatisierung auf volle Leistung steht halt wirklich nicht grad das leiseste.
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sbahnfan
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Beitrag von sbahnfan »

Boris Merath @ 28 Oct 2008, 21:51 hat geschrieben: Es macht schon nen Unterschied ob nachts gelegentlich mal ein Zug vorbeifährt oder ein durclhgehend dröhnender Zug - und son 423er ist wenn die Klimatisierung auf volle Leistung steht halt wirklich nicht grad das leiseste.
In der Tat, so ist es. Eigentlich sollte das ja gar nicht vorkommen, weil die Fahrzeuge wie oben erläutert während der Betriebspause nur auf Sparflamme klimatisiert werden. Wie kommt es, dass die Klimatisierung dann trotzdem mit voller Leistung und Geräuschentwicklung läuft? Ich finde deinen Vorschlag gut, die Fahrzeuge während der Betriebspause nur im Umluftbetrieb zu klimatisieren. Das sollte wesentlich leiser und energiesparender gehen.
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gmg
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Beitrag von gmg »

Ich hätte auch mal zwei Fragen: 1. Wenn ein Zug unterwegs ist, braucht er dann extra erzeugte Wärme zum Heizen, oder reicht da wie beim Auto die Abwärme der Motoren aus?
2. Wie lang muss ein Zug abgestellt werden, damit es sich nicht mehr lohnt, ihn aufgerüstet zu lassen?
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chris232
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Beitrag von chris232 »

gmg @ 29 Oct 2008, 11:23 hat geschrieben: Ich hätte auch mal zwei Fragen: 1. Wenn ein Zug unterwegs ist, braucht er dann extra erzeugte Wärme zum Heizen, oder reicht da wie beim Auto die Abwärme der Motoren aus?
2. Wie lang muss ein Zug abgestellt werden, damit es sich nicht mehr lohnt, ihn aufgerüstet zu lassen?
1. Kommt drauf an was für Züge - beim 420 z.B. könnte (wenn die Haltabstände kurz genug sind) die Wärme der Bremswiderstände genügen. Der 423 speist aber die Bremsenergie zurück in die Oberleitung und braucht daher auch wieder Strom zum Heizen. ER20 löst das ganze AFAIK recht elegant, da wird einfach so lange in die Zugsammelschiene eingespeist bis die, mal flapsig gesagt, "voll" ist und der Rest wird in Widerständen verheizt.

2. Auch hier kommt's drauf an was für ein Fahrzeug, z.B. wird wohl kaum jemand 'ne Diesellok drei Tage lang laufend stehen lassen... Abgesehen davon hat das Wetter auch noch was zu reden, weil wenn's eh angenehm ist braucht man ja nicht mehr neu heizen...
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Beitrag von mellertime »

Boris Merath @ 28 Oct 2008, 21:51 hat geschrieben: Es macht schon nen Unterschied ob nachts gelegentlich mal ein Zug vorbeifährt oder ein durclhgehend dröhnender Zug - und son 423er ist wenn die Klimatisierung auf volle Leistung steht halt wirklich nicht grad das leiseste.
Also ich kann immer ganz gut aufm Führerstand bei eingeschalteter Klima schlafen...
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Beitrag von ET 423 »

mellertime @ 30 Oct 2008, 09:48 hat geschrieben: Also ich kann immer ganz gut aufm Führerstand bei eingeschalteter Klima schlafen...
Wir sind ja auch keine Menschen. B)
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

mellertime @ 30 Oct 2008, 09:48 hat geschrieben: Also ich kann immer ganz gut aufm Führerstand bei eingeschalteter Klima schlafen...
Das ist die Problemlösung - braucht die Bahn den Leuten ja nur anbieten im 423er zu schlafen, und alle sind glücklich.
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Beitrag von Münchner Kindl »

mellertime @ 30 Oct 2008, 09:48 hat geschrieben: Also ich kann immer ganz gut aufm Führerstand bei eingeschalteter Klima schlafen...
Wo schläft man denn da??? :blink:
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chris232
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Beitrag von chris232 »

Führersitz? So viele Möglichkeiten gibts ja ned...
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
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Beitrag von Münchner Kindl »

chris @ 30 Oct 2008, 21:14 hat geschrieben: Führersitz? So viele Möglichkeiten gibts ja ned...
Ja eben... :lol:
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Beitrag von BajK »

Münchner Kindl @ 30 Oct 2008, 21:25 hat geschrieben: Ja eben... :lol:
Och so unbequem ist das ganze garnicht in so einem Sitz zu pennen.
Rückenlehne nach hinten und dann Füße irgendwo aufs Armaturenbrett (beim Bus aufs Lenkrad und den anderen Fuß aufn Zahltisch... sieht etwas affig aus, aber ist doch recht bequem =D)
Koffer.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Es ist schon erstaunlich, wie manche Menschen glauben, erholsamen Schlaf zu finden. Bei einigen der o.g. Beispiele werden sich die Schlafforscher die Haare raufen. Aber der Mensch hat sich ja im Laufe der Jahrtausende an vieles gewöhnt.

Der Homo Sapiens ist genetisch darauf ausgerichtet, bei Dunkelheit und absoluter Ruhe zu schlafen. Licht und Geräusche unterbrechen den Schlaf, auch wenn er es jetzt nicht mehr bewusst wahrnimmt. Im Mittelalter war es der Nachtwächter, der durch die Straßen schritt und rief: "Hört Ihr Leut und lasst Euch sagen, unsere Uhr hat 12 geschlagen". Niemand ist davon wirklich aufgewacht, aber im Unterbewusstsein wurde der Schlaf unterbrochen. Der Schlafrythmus begann von neuem.

In der industriellen Welt mit Schichtsystemen kamen neue Probleme für die Menschen dazu. Nachts arbeiten, tagsüber schlafen. Und das im Wechsel. Eine wahnsinnge Herausforderung für den Organismus. In den Metropolen gibt es keine Ruhezeit. Allein die Straßenbeleuchtung sorgt für eine gewisse Grundhelligkeit und die Verkehrsströme versiegen niemals. Und der Mensch hat sich nur oberflächlich an diese Gegebenheiten gewöhnt. Biologisch verlangt sein Körper aber die Ruhe bis zum ersten Hahnenschrei ;) .

An einen "Grundlärmpegel" mag man sich zwar gewöhnen können, gesundheitsschädlich ist er aber allemal.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Didy
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Beitrag von Didy »

Hallo!

Leuchtstofflampen
@cloakmaster: Das mit den Leuchtstofflampen ist eine typische Urban Legend. Im Einschaltmoment benötigt jedes Gerät kurzfristig mehr Strom (auch Glühlampen). Das ist aber nicht soviel, dass sich das ausschalten nicht lohnen würde. Wenns um Faktor 10 für eine Sekunde geht, würde sich Ausschalten ab 10 Sekunden Nichtbenutzung lohnen. Das dürfte etwa die Größenordnung sein.
Wegen 1-2 Minuten ne Leuchtstofflampe ausschalten ist sicher nicht sinnvoll (aber eher weil der Start ein wenig Lebensdauer kostet, zumindest wenn noch ein konventionelles Vorschaltgerät verbaut ist). Aber dass es sich lohnt, 24h anzulassen wenn man nur 12h braucht ist einfach nur Blödsinn. Wenn dem so wäre, dürfte keine Sicherung den Einschaltstrom aushalten....

Generelles zu Wärmeverlust
Generell gilt, was Boris schon sagte: Der Wärmeverlust ist Linear zur Temperaturdifferenz; je kühler es ist desto langsamer kühlt es aus. Das Aufheizen ist halt die Sache. Wobei es sicher möglich wäre, abhängig von der Außentemperatur und Innentemperatur eine befristete Abschaltung zu definieren. Also z.B. bei 15°C Außentemperatur 1h vor Betriebsbeginn wieder einschalten, bei 5°C 3h vorher und unter 0°C garnicht abschalten. (Nur als Beispiel)

Bei Häusern übrigens genau das Selbe: Abschalten spart prinzipiell schon Wärmeverlust. In Altbauten mit konventioneller Heizung lohnt sich das auch in jedem Fall!
Ausnahme sind sehr gut gedämmte Heizungen mit Wärmepumpenheizung. Wenn das Haus kaum auskühlt macht es nicht sooo viel Unterschied. Bei einer Wärmepumpenheizung verschlechtert sich der Wirkungsgrad wenn zum Wiederaufheizen merklich höhere Temperaturen benötigt wird; hier macht abschalten also ggf. keinen Sinn. Das sind aber Grenzfälle die auf nur wenige Prozent des Gebäudebestandes zutreffen dürften.

Heizung und Klima bei 423
@ET423: Die Verlustwärme der Traktionsstromrichter etc. wird also zum Heizen mitverwendet?
Kann der Luftstrom dann hoffentlich auch umgelenkt werden, damit im Sommer dies direkt nach draußen gekühlt wird und nicht die Klimaanlage mehr arbeit hat (wäre ja kontraproduktiv)?


Was ich mich schon immer Frage: Moderne Züge haben ja alle eine Klimaanlage. Wird diese auch umgekehrt genutzt zum Heizen, als Luft-Wärmepumpe? Dies würde ja wiederum Strom zum Beheizen sparen! (Wohnraum-Klimaanlagen können das teilweise auch, somit benötigt man nur 1/3 bis 1/2 der Heizenergie an Strom, die übrige Energie entnimmt man der Außenluft)

Und eine "Umluftklappe" würde für den Warmhaltebetrieb natürlich auch Sinn machen..... Genauso wie ein Wärmetauscher für Wärmerückgewinnung (80-90% Wärmerückgewinnung sind in Wohnraum-Lüftungsanlagen durchaus möglich), das natürlich auch im Fahrgastbetrieb. Hat er eines davon?


Gibts eigentlich zahlen, wieviel % Strom bei einem typischen S-Bahn-System benötigt wird für A) Traktion, B ) Lüftung/Heizung/Klima (ggf. aufgeschlüsselt), C) sonstiges wie Beleuchtung, Türsteuerung, Fahrzeugsteuerung, FIS, ...?
Klar, hängt das vom Streckenprofil ab, und ICE wird das völlig anders sein als S-Bahn - aber eben Durchschnittswerte für z.B. S-Bahn München? Oder wird das nicht getrennt erfasst?

Grüße
Didi
ChoMar
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Beitrag von ChoMar »

Der Homo Sapiens ist genetisch darauf ausgerichtet, bei Dunkelheit und absoluter Ruhe zu schlafen.
Da hat jemand aber noch nie draussen geschlafen. Da ist es nachts nämlich weder dunkel noch leise. Sicherlich ist die art des Lärmes eine andere als in der Stadt, leise ist aber was anderes. Vor allem nachtaktive Vögel machen wesentlich mehr lärm, als jedes Auto, das bei mir zuhause vorbeifährt. (Vorausgesetzt natürlich mein Fenster ist zu).
Und bei vollem Mondschein kann es schon mal auch nachts ganz schön hell werden.
Das eine "sippe" homo sapiens, die "zusammen in einer höhle schläft", sich dabei absolut ruhig verhält, kann ich mir jetzt irgend wie auch nicht vorstellen.

Lärm kann krank machen, aber das sollte vernünftig beurteilt werden und nicht mit dem Holzhammer. Absolute Dunkelheit und Ruhe erreicht mal wohl noch am ehesten bei sich zuhause im Keller, aber nicht in der freien Natur.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

ChoMar @ 3 Nov 2008, 08:46 hat geschrieben:Vor allem nachtaktive Vögel machen wesentlich mehr lärm, als jedes Auto, das bei mir zuhause vorbeifährt. (Vorausgesetzt natürlich mein Fenster ist zu).
Und bei vollem Mondschein kann es schon mal auch nachts ganz schön hell werden.
Das eine "sippe" homo sapiens, die "zusammen in einer höhle schläft", sich dabei absolut ruhig verhält, kann ich mir jetzt irgend wie auch nicht vorstellen.

Lärm kann krank machen, aber das sollte vernünftig beurteilt werden und nicht mit dem Holzhammer. Absolute Dunkelheit und Ruhe erreicht mal wohl noch am ehesten bei sich zuhause im Keller, aber nicht in der freien Natur.
Du hast die Frösche vergessen ;) , von den Dezibel übersteigen sie nicht nur nachtaktive Vögel, sondern den Lärm abgestellter Treibwagen oder vorbei fahrender Autos um ein vielfaches (bei geschlossenem Fenster kann ich nicht schlafen). Nur reagiert der menschliche Organismus darauf gänzlich anders. Ich erinnere mich noch sehr gerne an eine Nacht, in der ich zwischen zwei Teichen mein Zelt aufgeschlagen hatte. Von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang quakten die Frösche, es war wohl Paarungszeit. Sicher habe ich diese Geräusche wahrgenommen, aber ich empfand sie als angenehm. An anderen Stellen, wo ich mitten im Wald übernachtete, war es aber ruhig. Die Art der Geräusche ist entscheidend, ob sie als störend empfunden werden. Mir sind auch Fälle bekannt, wo der Frosch in Nachbars Garten die Gerichte bemüht hat :ph34r: Die Kläger empfinden aber nichts dabei, ihre Stereoanlage voll aufzudrehen und die Nachbaschaft zu beschallen. Ich würde das als zivilisationsdegeneriert bezeichnen. Ebenso verhält es sich mit dem übrigen "Zivilisationslärm". Ich kenne Menschen, die können tagsüber mitten in einer Großstadt und den allgegenwärtigen Geräuschen schlafen. Mir gelänge das nicht. Obwohl ich auch tagsüber keinen Verkehrslärm in meiner Wohnung höre, allein das Tageslicht macht mir den Schlaf unmöglich.

Auch das Mondlicht wird von den Menschen anders wahrgenommen, als künstliche Beleuchtung. Der Mond gehört wie auch die Geräusche der Natur zur Evulotion. Dazu gehören auch die Atemgräusche einer Sippe (Familie), die in einer Höhle nächtigt. Und dabei gibt es immer einen, der "Wache" hält, also bei leichtem Schlaf die Atemgeräusche der anderen überwacht. In nördlichen Breitengraden wird es in den Sommermonaten ja kaum richtig dunkel. In diesem Gebiet konnte ich im Wald noch jeden einzelnen Baum sehen und habe trotzdem gut geschlafen.

Sicher habe ich mit der absoluten Dunkelheit und absoluten Ruhe übertrieben. Es bezog sich auch in erster Linie auf die zivilisationsbedingte Lärm- und Lichtquellen. Hier kann man Abhilfe schaffen. Ich habe es für mich dadurch getan, dass ich mir die Wohnung nach solchen Kriterien ausgesucht habe.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
ChoMar
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Beitrag von ChoMar »

Das es individual wahrgenommen wird ist richtig.
Somit lässt sich aber nicht pauschal sagen, das der eine Lärm böse ist und der andere nicht.
Ich zum Beispiel bin total der Computerfreak. Aber nachts darf ich keinen Computer hören. Nicht einmal mehr einen ohne lüfter, bei dem ab und zu mal die Festplatte rattert. Nichts. Das könnte darauf hindeuten, das ich auch auf dieses Quieken von bahnmotoren empfindlich reagieren könnte (ich kanns nicht sagen)
Vögel (ich wohne aufm dorf) gehen mir tierisch auf die nerven. (Am schlimmsten isses ja, wenn man morgens total betrunken nach hause kommt, und die Tagaktiven vögel sind wach, aber das ist ein anderes Thema... ;-)
Wenn ich allerdings bei meiner Freundin in Pforzheim (nähe Bahnhof) übernachte, habe ich kein Problem mit so sachen wie vorbeifahrenden Autos und vorbeifahrenden Güterzügen.
Ich kann jetzt nicht sagen, woran das liegt. Jedenfalls sind für mich die Vögel definitiv die höchste Lärmbelästigung, der ich so ausgesetzt bin. Vieleicht bin ich wirklich an den Zivilisationslärm angepasst.

Allerdings passt man sich meiner erfahrung nach recht schnell an so sachen an. Ich habe früher auch mal neben einem Kirchturm gewohnt. Der hat bis 12 und ab 6 geklingelt. Nach einer woche hab ich das nicht mehr gehört.
Ich denke, es gibt eine Tendenz bei uns, bei jeder VERÄNDERUNG erst einmal dagegen zu protestieren, die schlechten seiten zu suchen und auf die Barikaden zu gehen. Und da man die schlechten seiten gesucht hat, kann man sich auch einbilden, das das wirklich auswirkungen auf die Gesundheit hat. Was zur folge hat, das das ganze auswirkung auf die Gesundheit hat. (Nocebo-Effekt heißt das glaube ich)
Das Bahnmotoren da ernsthaft die Gesundheit der Anwohner gefährden, naja, ich weiß nicht.
Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

ChoMar @ 10 Nov 2008, 07:49 hat geschrieben: Wenn ich allerdings bei meiner Freundin in Pforzheim (nähe Bahnhof) übernachte, habe ich kein Problem mit so sachen wie vorbeifahrenden Autos und vorbeifahrenden Güterzügen.
Ich kann jetzt nicht sagen, woran das liegt.
Liegt wahrscheinlich an der Freundin :wub:
Ich denke, es gibt eine Tendenz bei uns, bei jeder VERÄNDERUNG erst einmal dagegen zu protestieren, die schlechten seiten zu suchen und auf die Barikaden zu gehen. Und da man die schlechten seiten gesucht hat, kann man sich auch einbilden, das das wirklich auswirkungen auf die Gesundheit hat. Was zur folge hat, das das ganze auswirkung auf die Gesundheit hat. (Nocebo-Effekt heißt das glaube ich)
Self fullfilling prophecy nennt der Mediziner das auf Neudeutsch. Das ist ein nicht zu verachtender Effekt in der Psychiatrie. Und ein ganz schwieriger, weil die Aufgestellte These durch die Ergebnisse ja immer bestärkt wird.
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Hamsterii
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Beitrag von Hamsterii »

Ähm, uralten Thread muss ich aufwärmen, na also...

Haben die Anwohner über die lärme erschweren, sollen mehr Lärmschutzwände an die bahnstrecken, die straßen, usw.. eingerichtet werden.

Außerdem, wenn die Leute an schwerer Lärmbeschwerden leiden, können zu einer Depression führen.
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