LKW-Maut: Toll-Collect darf weiterwursteln...

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Rathgeber
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Beitrag von Rathgeber »

"Wir haben den Ernstfall erreicht":

Süddeutsche Zeitung

aus urheberrechtlichen Gründen wurde das Zitat gelöscht
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423176
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Beitrag von 423176 »

Jetzt bin ich mal sehr gespannt, wie es damit läuft. Ich muss aber auch die Meinung teilen, das wohl einige gegen die Maut verstoßen werden.
andreas
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Beitrag von andreas »

423176 @ 29 Dec 2004, 17:16 hat geschrieben: Jetzt bin ich mal sehr gespannt, wie es damit läuft. Ich muss aber auch die Meinung teilen, das wohl einige gegen die Maut verstoßen werden.
die hessen polizei hat ja schon den wirklichen grund ausgeplaudert, warum das toll collect system doch verwirklicht wurde - damit werden in hessen alle kennzeichen gescannt und mit dem fahndungscomputer abgegliechen.
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JNK
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Beitrag von JNK »

*Staub wegpust*
*Hust*
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Bund schenkt Toll Collect Milliarden
Die Bundesregierung will offenbar den Betreiber des Lkw-Maut-Systems Toll Collect schonen und verzichtet daher auf Einnahmen in Milliardenhöhe. So soll der Maut-Betrieb auch weiterhin gewährleistet werden – und dem Bund weiter Einnahmen bescheren.
http://www.ksta.de/wirtschaft/maut-system-...8,21052234.html

Jetzt verstehe ich das Prinzip Privatisierung... too big to fail.
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Nun, dann müssen die Beteiligten die ausstehenden Beträge eben über Zeit abstottern, nebst Zinsen natürlich. Die Strafen zu erlassen, ist das nicht schon sowas wie Untreue an Steuergeldern?
Stadtbahn für Regensburg , offizielle Projektseite der Stadt Regensburg
Electrification
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Beitrag von Electrification »

Warum betriebt der Bund denn das nicht selber? Dann würde er die Einnahmen direkt bekommen und es wäre doch allemal mehr verdient.
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

Electrification @ 9 Dec 2012, 01:24 hat geschrieben:Warum betriebt der Bund denn das nicht selber? Dann würde er die Einnahmen direkt bekommen und es wäre doch allemal mehr verdient.
Weil der Bund das Geld nicht ausgeben wollte das Know-how selber zu entwickeln bzw. zu kaufen. Toll Collect hat das alleine gestemmt. Der Bund bekommt einen relative großen Teil vom Kuchen. Trotz zahlreicher Probleme nicht das schlechteste Konzept.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Es gibt einen ganz einfachen Grund, warum man das net selber betreibt. Man hat mit der gewählten Variante keinerlei Risiko, wenn das System mal net funktioniert und keine Unterhaltskosten. Das alles hat man recht bequem auf Toll Collect abgewälzt.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Lazarus @ 9 Dec 2012, 02:14 hat geschrieben: Es gibt einen ganz einfachen Grund, warum man das net selber betreibt. Man hat mit der gewählten Variante keinerlei Risiko, wenn das System mal net funktioniert und keine Unterhaltskosten.
Und der private Investor kann zaubern und hat deswegen keine Unterhaltskosten?
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
Electrification
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Beitrag von Electrification »

Ich finde die Lösung mit der ASFINAG in Österreich besser, die komplett in staatlicher Hand ist und damit auch alles dorthin fließt wo es hin soll.
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Beitrag von JeDi »

Electrification @ 9 Dec 2012, 11:03 hat geschrieben: Ich finde die Lösung mit der ASFINAG in Österreich besser, die komplett in staatlicher Hand ist und damit auch alles dorthin fließt wo es hin soll.
Die LKW-Maut wird dem BAG geschuldet und nicht TollCollect. TollCollect ist lediglich der Zahlungsdienstleister, zu vergleichen mit z.B. PayPal oder DVB Logpay. Wenn du lustig bist, darfst du die von dir geschuldete Maut auch gerne direkt dem BAG überweisen. Das geht.
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JNK
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Beitrag von JNK »

Bund angeblich vor Übernahme von Toll-Collect

09.12.2012 ·  Nach jahrelangem Streit um Strafzahlungen und Schadenersatzansprüche in Milliardenhöhe ist der Bund laut einem Medienbericht offenbar bereit, das Unternehmen Toll-Collect zu übernehmen. Vieles deute auf eine Einigung noch in diesem Jahr hin.
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/maut...t-11987500.html
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Bund drohen nach Gerichtsurteil Milliarden an Rückzahlungen und weiteren Ausfällen

Leider ist es mir nicht gelungen, näheres zum Inhalt des Gerichtsurteils zu finden.
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

Iarn @ 8 Mar 2013, 10:20 hat geschrieben:Bund drohen nach Gerichtsurteil Milliarden an Rückzahlungen und weiteren Ausfällen

Leider ist es mir nicht gelungen, näheres zum Inhalt des Gerichtsurteils zu finden.
Hier ist eine Zusamenfassung des OVG Münsters:

http://www.ovg.nrw.de/presse/pressemitteil...21026/index.php


Ich habe das nur überflogen, aber anscheinend hat das Gericht kritisiert das die Bundesregierung die Kostenberechnung für LKWs nach willkürlich festgelegten Kriterien wie Gewicht, und Anzahl der Achsen festgelegt hat, ohne wirklich zu ermitteln in wie fern verschiedene Gewichte, und Achsen die Strasse wirklich belasten.

Das wären schlechte Nachrichten für diejenigen die Autos nach Abstrakten, nicht wirklich zu ermittelnden, Folgekosten (Lärm, Gesundheit usw.) zur Rechnung bitten wollen. Im Prinzip wird gefordert das man dies mit einem hohen Grad an Präzision belegen muss.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Wobei sich diese gar so willkürlichen Kriterien nicht nur auf die LKW Maut beziehen, in der Binnenschifffahrt geht es auch nach Tonnage und an jedem Flughafen wird auch nach sehr willkürlichen Kriterien abgerechnet.
Auch soll bei der Bahn so manche Gebühr der DB Station & Service nicht ganz nachvollziehbar aufgebaut sein.

Auch wenn es komisch klingt. Eine Privatisierung der deutschen Autobahnen und Fernstraßen wäre die Lösung. Auch wenn 100% vom Bund kontrolliert dürfte ein Privatunternehmen weit weniger Stress haben, "willkürliche" Gebühren zu erheben.
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Beitrag von Electrification »

Iarn @ 8 Mar 2013, 12:12 hat geschrieben: Auch wenn es komisch klingt. Eine Privatisierung der deutschen Autobahnen und Fernstraßen wäre die Lösung. Auch wenn 100% vom Bund kontrolliert dürfte ein Privatunternehmen weit weniger Stress haben, "willkürliche" Gebühren zu erheben.
Man bräuchte doch nur eine Bundesfirma, wie in Österreich die ASFINAG und kann sich damit gleich diesem Toll-Collect-Verein entledigen. So streicht der Bund das Geld komplett selber über ihre Firma ein. Teile davon können dann wieder in die Instandhaltung wandern, andere zur Verbesserung der Modal-Split-Situation, was ja auch auf dem Papier politisches Ziel ist.

Nebenbei könnte man dann auch gleich mal die viel zu niedrige Lkw-Maut erhöhen und auf alle Straßen ausweiten. Die Trassengebühren gelten ja auch nicht nur auf Hochgeschwindigkeitsstrecken.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Electrification @ 8 Mar 2013, 12:18 hat geschrieben: Man bräuchte doch nur eine Bundesfirma, wie in Österreich die ASFINAG und kann sich damit gleich diesem Toll-Collect-Verein entledigen. So streicht der Bund das Geld komplett selber über ihre Firma ein. Teile davon können dann wieder in die Instandhaltung wandern, andere zur Verbesserung der Modal-Split-Situation, was ja auch auf dem Papier politisches Ziel ist.
Genau das meinte ich.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Electrification @ 8 Mar 2013, 12:18 hat geschrieben:
Nebenbei könnte man dann auch gleich mal die viel zu niedrige Lkw-Maut erhöhen und auf alle Straßen ausweiten. Die Trassengebühren gelten ja auch nicht nur auf Hochgeschwindigkeitsstrecken.
Und was soll das bringen? Damit schadet man nur den deutschen Spediteuren in erheblichen Masse. Mit der Konsquenz, das noch mehr gespart werden muss und noch mehr verkehrsuntaugliche Fahrzeuge unterwegs sein werden.

Auch wenn du es net wahrhaben willst, die Bahn ist schlicht net in der Lage, noch mehr Güter zu transportieren. Ganz abgesehen davon, das es net mal in jede Ecke überhaupt noch Strecken gibt...
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Beitrag von Galaxy »

Iarn @ 8 Mar 2013, 12:12 hat geschrieben: Wobei sich diese gar so willkürlichen Kriterien nicht nur auf die LKW Maut beziehen, in der Binnenschifffahrt geht es auch nach Tonnage und an jedem Flughafen wird auch nach sehr willkürlichen Kriterien abgerechnet.
Auch soll bei der Bahn so manche Gebühr der DB Station & Service nicht ganz nachvollziehbar aufgebaut sein.

Auch wenn es komisch klingt. Eine Privatisierung der deutschen Autobahnen und Fernstraßen wäre die Lösung. Auch wenn 100% vom Bund kontrolliert dürfte ein Privatunternehmen weit weniger Stress haben, "willkürliche" Gebühren zu erheben.
Ob man es unbedingt privatisieren muss, bin ich mir nicht sicher. Ich frage mich oft wie Sinnvoll es ist Firmen die 100% im Staatsbesitz sind als AG, oder GmbH zu organisieren. Es ist ja nicht so das der Bund im Aufsichtsrat energisch auf Effizienz pocht.


Aber im Prinzip stimme ich Dir zu, das es besser wäre die Kfz Steuer usw. durch eine Straßenbenutzungsgebühr zu ersetzen. Allerdings nicht die Autobahnen alleine, sondern alle Strassen. Damit schafft man das Problem ab das die Kommunen bei der Kfz Steuer fast leer ausgehen. Ich könnte mir sogar ein Modell vorstellen wie ich es in Israel erlebt habe, das man ab einer bestimmten Verkehrsdichte mehr zahlen muss für Expressspuren.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Lazarus @ 8 Mar 2013, 13:02 hat geschrieben: Und was soll das bringen? Damit schadet man nur den deutschen Spediteuren in erheblichen Masse. Mit der Konsquenz, das noch mehr gespart werden muss und noch mehr verkehrsuntaugliche Fahrzeuge unterwegs sein werden.
Das schadet den deutschen Spediteuren auch nicht mehr als den ausländischen, die in Deutschland unterwegs sind. Maut zahlen die alle gleich viel, das Problem ist, dass in Osteuropa Fahrer bereit sind für 100€ monatlich zu fahren, das können deutsche Spediteure halt nicht.

Die Folge wären eher steigende Preise für Transportleistungen, was bedeuten würde, italienisches Mineralwasser kostet 10cent mehr und es lohnt sich eventuell nicht mehr deutsche Schweine für "original" Parmaschinken nach Italien zu transportieren. Oh Schreck!
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

Electrification @ 8 Mar 2013, 12:18 hat geschrieben:Man bräuchte doch nur eine Bundesfirma, wie in Österreich die ASFINAG und kann sich damit gleich diesem Toll-Collect-Verein entledigen. So streicht der Bund das Geld komplett selber über ihre Firma ein. Teile davon können dann wieder in die Instandhaltung wandern, andere zur Verbesserung der Modal-Split-Situation, was ja auch auf dem Papier politisches Ziel ist.
Der Bund hatte damals aber schlicht nicht das Know how um solch ein System zu Entwickeln, und wollte das auch nicht bezahlen. Toll Collect hat für €0 das System gebaut, und bekommt dafür jetzt anteile des Profits. Nicht unbedingt das schlechteste System.
Nebenbei könnte man dann auch gleich mal die viel zu niedrige Lkw-Maut erhöhen und auf alle Straßen ausweiten. Die Trassengebühren gelten ja auch nicht nur auf Hochgeschwindigkeitsstrecken.

Etwas überspitzt formuliert: Damit vergrößerst Du das Problem der Hartz4 Empfänger, das deren Geld nicht reicht. Die Spediteure zahlen ja im Endeffekt keine Maut. Das zahlen die Endverbraucher. Ich bin außerdem dagegen das man eine Strassenmaut als Handicap benutzt. Es sollte die kosten decken, aber nicht aus ideologischen Gründen der Konkurrenz dienen.
Electrification
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Beitrag von Electrification »

Lazarus @ 8 Mar 2013, 13:02 hat geschrieben: Und was soll das bringen? Damit schadet man nur den deutschen Spediteuren in erheblichen Masse. Mit der Konsquenz, das noch mehr gespart werden muss und noch mehr verkehrsuntaugliche Fahrzeuge unterwegs sein werden.

Auch wenn du es net wahrhaben willst, die Bahn ist schlicht net in der Lage, noch mehr Güter zu transportieren. Ganz abgesehen davon, das es net mal in jede Ecke überhaupt noch Strecken gibt...
Das sind typische "Des war scho immer so-Antworten".

Es stimmt, die Eisenbahn kann in der derzeitigen Situation auf manchen Relationen nicht mehr transportieren. Gerade deswegen muss man doch die Kapazitäten ausbauen. Die Schweizer zeigen doch wie man mit restriktiven Maßnahmen und einer bewusst gewollten Verlagerungspolitik mehr erreichen kann.
Das Argument mit der fehlenden Flächenabdeckung ist ein alter Hut und zeigt dass du dich nur den Stammtischparolen der Gummimafia hingibst. Die Flächenverteilung ist eine Aufgabe für den Lkw, dafür ist er ja da, aber die Hauptrouten kann man durchaus per Bahn abdecken. Dazu muss man neue Korridore erschließen und Kapazitäten ausbauen.
Ein Schlüssel wäre aber auch der Einzelwagenverkehr. Was meinst du warum Österreich so einen hohen Modal-Split-Anteil der Bahn hat? Weil dort der Einzelwagenverkehr sehr stark ist. Genau den muss man stärken und dazu braucht es Förderprogramme, um diese Verkehre wirtschaftlicher zu gestalten.
Es braucht keine Ideologie wie sie manche hier zwar den einen vorwerfen, selbst haben sie aber auch ihre engstirnige Ideologie die besagt dass die Eisenbahn nicht mehr aufnehmen kann - Punkt. Etwas daran ändern? Nein, das geht nicht.
Es werden immer noch zu viele Güter mehrere hundert Kilometer durch halb Europa mit dem Lkw gefahren. Es fehlen immer noch flächendeckende Containerverladestationen, wo ja an kleineren Standorten Reach-Stacker reichen würden. Auch Konzepte wie Moda-Lohr kommen nicht voran, wenn man es nicht politisch vorantreibt und auch einen gewissen Zwang schafft.

Mit einer flächendeckenden Maut/Schwerverkehrsabgabe schadet man nicht den deutschen Spediteuren, wenn dann schadet man den Gummifuhrunternehmern (die Spediteure sind nicht an Verkehrsträger gebunden und alles was alternative Verkehrsträger fördert ist gut und keine Ideologie, das sind Stammtischparolen aus der Lobbyecke). Man schadet aber Fuhrunternehmern (die jammern eh zuviel und es gibt ein Überangebot) in allen Ländern, gleiches Recht für alle, wo ist das Problem?
Interessiert es Typen wie Lazarus dass die niedrige Lkw-Maut rein auf Autobahnen (vergleiche das mal mit der Trassengebühr), die Anti-Eisenbahn-Verkehrspolitik in Deutschland und viele andere Restriktionen, den deutschen Eisenbahnunternehmen schadet? Das interessiert keinen, aber rumflennen wenn es Lkw-Speditionen treffen würde. Heuchelei ist das!

Was man stoppen muss ist dass bestimmte Fuhrunternehmen alle Lkw ausgeflaggt haben oder fast alle. Es gibt deutsche Fuhrunternehmen die man auf jeder Autobahn zuhauf sieht, die immer mit osteuropäischen Lkw rumfahren. Hier gehts rein um Dumping! Daher muss das Territorialprinzip bei der Bezahlung des Fahrpersonals aller Verkehrsträger eingeführt werden. Es gilt immer das Tarifniveau des Landes in dem man ist, wenn es niedriger ist als das eigene, ansonsten natürlich das eigene Tarifniveau. So beendet man die Dumpingspirale!
Electrification
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Beitrag von Electrification »

Galaxy @ 8 Mar 2013, 13:31 hat geschrieben: Etwas überspitzt formuliert: Damit vergrößerst Du das Problem der Hartz4 Empfänger, das deren Geld nicht reicht. Die Spediteure zahlen ja im Endeffekt keine Maut. Das zahlen die Endverbraucher. Ich bin außerdem dagegen das man eine Strassenmaut als Handicap benutzt. Es sollte die kosten decken, aber nicht aus ideologischen Gründen der Konkurrenz dienen.
Das ist so ein Totschlagargument. Braucht der Verbraucher denn wirklich unbedingt San-Pellegrino-Wasser, wenn auch die regionale heimische Quelle Wasser anbietet und das oftmals von besserer Qualität?
Abgesehen davon kann man sowas auch per Bahn transportieren, wie das glaube ich Volvic oder Evian macht, wo es Güterzüge von deren Produktion nach Deutschland gibt und nur die Feinverteilung übernimmt der Lkw, das wäre eigentlich seine Aufgabe und nicht damit durch ganz Europa zu kutschen!

Wenn die Maut die Kosten decken sollte, müsste man trotzdem die Lkw-Maut erhöhen, da die derzeitige Maut nicht mal die verursachten Kosten hereinfährt.
Wo sind aber die ideologischen Gründe für eine flächendeckende Maut? Ist es denn gerecht dass bei der Eisenbahn für jeden Meter Trassengebühren anfallen und sich andere Verkehrsträger Wettbewerbsvorteile erarbeiten (vor allem der mautbefreite Busverkehr), staatlich abgesegnet.
Wenn, dann erkenne ich eine bahnfeindliche Ideolgie und es wäre längst überfällig das zu ändern.

Sicher alles Ideologen in der Schweiz oder in Österreich mit ihren Modal-Split-Werten. Das geht einfach nicht wenn man nicht politisch eingreift. Es gibt EU-weit das Ziel: Verkehre verlagern.
Erkläre mir mal einer wie man das Ziel erreichen will, wenn man nichts dafür tut? Restriktive Maßnahmen gehören dazu, ob das dem einen oder anderen passt oder nicht.
Die ganze Geschichte zeigt nur wie fest die Gummilobby die Politik, die Medien usw. im Griff hat und es genug gibt die dies kritiklos als ihre Meinung übernehmen. Es muss nur oft genug in den Medien stehen, dann glaubt der 08/15-Bürger es auch.
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Woodpeckar
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Beitrag von Woodpeckar »

Electrification @ 9 Mar 2013, 01:39 hat geschrieben:Interessiert es ... dass die niedrige Lkw-Maut rein auf Autobahnen (vergleiche das mal mit der Trassengebühr), die Anti-Eisenbahn-Verkehrspolitik in Deutschland und viele andere Restriktionen, den deutschen Eisenbahnunternehmen schadet? Das interessiert keinen, aber rumflennen wenn es Lkw-Speditionen treffen würde. Heuchelei ist das!
Stellt sich nur die Frage, wie man es nennen soll, wenn jemand Freude darüber äußert, dass Busunternehmen in die Insolvenz gehen könnten, oder, dass Fuhrunternehmen geschadet wird, weil "die eh zu viel jammern", aber "rumflennt", dass mit der Bahn zu wenig Güter befördert werden und/oder Arbeitsbedingungen bei der Bahn nicht flächendeckend menschenwürdig wären.
Electrification @ 9 Mar 2013, 01:39 hat geschrieben:... Typen wie Lazarus ...
Electrification @ 9 Mar 2013, 01:39 hat geschrieben:... Gummimafia ...
Die Verwendung solcher Begriffe ist verschleierungsideologische Agitation und damit keine Basis einer sachlichen Diskussion.
Electrification @ 9 Mar 2013, 01:48 hat geschrieben:Braucht der Verbraucher denn wirklich unbedingt San-Pellegrino-Wasser, wenn auch die regionale heimische Quelle Wasser anbietet und das oftmals von besserer Qualität?
Wenn es so einfach ist, dann bemühen Sie Sie doch bitte nicht nur Ihre Phrasendreschmaschine für die Festlegung, was "man" braucht oder was "man" tun müsste. Fangen Sie bei sich selber an, und verfassen Sie Beiträge nur noch mit einer regional heimisch produzierten Tastatur ...
Cloakmaster
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Beitrag von Cloakmaster »

Wenn der deutsche unbedingt San-Pellegrino oder Evian trinken möchte, willst du ihm das verbieten? Es ist egal ob man es "braucht" oder nicht. So lange jeder bezahlt, was er bestellt, soll er haben was immer er will - im Rahmen der Legalität versteht sich.

Ich träume im Güterverkehr auch von einem wesentlich stärkerem Einzelwagenverkehr auf der Schiene - Am besten eine Art "Schienen-LkW" welcher sich mit seinem einen Frachtstück (zB Container) solo auf dem Schienennetz bewegen kann, in jede Richtung, und bei Bedarf bzw. gemeinsamen Fahrtweg eben mit anderen zusammenkoppeln kann. Aber dazu wäre eine Unsumme an Investitionen nötig, wo sich die Frage auftut, wer soll das bezahlen? Jeder einzelne Hiwi kann sich einen Laster kaufen, und seine 1-Mann Spedition aufmachen, ob er damit Erfolg hat hängt vor allem von ihm selbst ab. Und er muss sein Geschäft natürlich selbst finanzieren. Für die Schienen-Lkw müssen erstmal Intrastrukturen geschaffen bzw massiv ausgebaut und modernisiert werden - und das wird keiner freiwillig bezahlen wollen, und immer auf die einfachere und leider billigere Alternative des LKW ausweichen.
andreas
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Beitrag von andreas »

Electrification @ 9 Mar 2013, 01:39 hat geschrieben:
Lazarus @ 8 Mar 2013, 13:02 hat geschrieben: Und was soll das bringen? Damit schadet man nur den deutschen Spediteuren in erheblichen Masse. Mit der Konsquenz, das noch mehr gespart werden muss und noch mehr verkehrsuntaugliche Fahrzeuge unterwegs sein werden.

Auch wenn du es net wahrhaben willst, die Bahn ist schlicht net in der Lage, noch mehr Güter zu transportieren. Ganz abgesehen davon, das es net mal in jede Ecke überhaupt noch Strecken gibt...
Das sind typische "Des war scho immer so-Antworten".

Es stimmt, die Eisenbahn kann in der derzeitigen Situation auf manchen Relationen nicht mehr transportieren. Gerade deswegen muss man doch die Kapazitäten ausbauen. Die Schweizer zeigen doch wie man mit restriktiven Maßnahmen und einer bewusst gewollten Verlagerungspolitik mehr erreichen kann.
Das Argument mit der fehlenden Flächenabdeckung ist ein alter Hut und zeigt dass du dich nur den Stammtischparolen der Gummimafia hingibst. Die Flächenverteilung ist eine Aufgabe für den Lkw, dafür ist er ja da, aber die Hauptrouten kann man durchaus per Bahn abdecken. Dazu muss man neue Korridore erschließen und Kapazitäten ausbauen.
Ein Schlüssel wäre aber auch der Einzelwagenverkehr. Was meinst du warum Österreich so einen hohen Modal-Split-Anteil der Bahn hat? Weil dort der Einzelwagenverkehr sehr stark ist. Genau den muss man stärken und dazu braucht es Förderprogramme, um diese Verkehre wirtschaftlicher zu gestalten.
Es braucht keine Ideologie wie sie manche hier zwar den einen vorwerfen, selbst haben sie aber auch ihre engstirnige Ideologie die besagt dass die Eisenbahn nicht mehr aufnehmen kann - Punkt. Etwas daran ändern? Nein, das geht nicht.
Es werden immer noch zu viele Güter mehrere hundert Kilometer durch halb Europa mit dem Lkw gefahren. Es fehlen immer noch flächendeckende Containerverladestationen, wo ja an kleineren Standorten Reach-Stacker reichen würden. Auch Konzepte wie Moda-Lohr kommen nicht voran, wenn man es nicht politisch vorantreibt und auch einen gewissen Zwang schafft.

.....
du kannst aber nun mal nicht kleine Gebirgsstaaten wie die Österreich und die Schweiz mit Deutschland vergleichen.

Wie oft muß ein Güterzug, der von Polen nach Spanien fährt die Lok wechseln?

Solange es keine europaweit einheitliche Eisenbahn gibt wird das mit mehr Güterverkehr bei uns sehr schwierig werden. Was meinst du, wieviel Zeug bei uns nur durchfährt?

Solange man jede Gemeinde Gewerbegebiete auf der grünen Wiese ausweisen läßt und die dann Firmen mit billiger Gewerbesteuer anziehen, während woanders die Gelände neben Bahnlinien veröden, dann wirst du nicht mehr Güterverkehr auf die Schiene bekommen
JeDi
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Beitrag von JeDi »

Hauptsache Vollzitat?
andreas
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Beitrag von andreas »

schauts gleich nach mehr aus ;)

sind ja doch einige Beiträge dazwischen, ihr sollt ja wissen, auf wen ich mich beziehe....

aber ich machs kleiner, wenns noch geht
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Beitrag von 146225 »

andreas @ 9 Mar 2013, 08:35 hat geschrieben: Wie oft muß ein Güterzug, der von Polen nach Spanien fährt die Lok wechseln?
Eigentlich genau 1x - wegen der Breitspur in Spanien.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Man hat es ja nicht mal fertig gebracht, seit 2004 die Entschädigung für die ausgefallenen LKW-Mauten beizutreiben. Weil keiner den A.... in der Hose hat, die allmächtigen Betreiberfirmen in die Mangel zu nehmen.
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