Wartung der 423-Klimatisierung

Die Fahrzeuge der S-Bahn-Systeme
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7. Bauserie
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Beitrag von 7. Bauserie »

EasyDor @ 25 Aug 2004, 15:56 hat geschrieben: Es ist der Transformatorölausgleichsbehälter. Das Granulat gehört zum Luftentfeuchter des selben. Warum das Ding einen Luftentfeuchter braucht, ist mir allerdings auch schleierhaft...
Ähm ja, stimmt! Auf den Behälter kann man recht praktisch draufsitzen um die Becher, welche teilweise aus Glas sind, abzuschrauben oder wieder anzubauen...

Nur eine dumme Frage:
Kann es sein, daß das Granulat nicht zum Luftentfeuchter desselben gehört, sondern der Luftentfeuchter desselben ist? Sonst ist da oben ja eigentlich nichts drauf...

Gez.
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EasyDor
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Beitrag von EasyDor »

7. Bauserie @ 25 Aug 2004, 19:58 hat geschrieben: Nur eine dumme Frage:
Kann es sein, daß das Granulat nicht zum Luftentfeuchter desselben gehört, sondern der Luftentfeuchter desselben ist?
Wahrscheinlich... ;)
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sbahnfan
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Beitrag von sbahnfan »

Seit einigen Tagen fällt mir in Frankfurt folgendes unangenehm auf:

Es ist warm draußen, die 423 fahren mit eingeschalteten HLKR's, die auch funktionieren (man hört es deutlich, und im Fahrzeuginneren ist es auch entsprechend kühl). Und trotzdem sind die Fenster nicht abgesperrt, und viele unwissende Fahrgäste machen die Fenster auf! So wird es zugig wie im 420 und die mit viel Energieaufwand klimatisierte Luft verflüchtigt sich ins Freie.

Meine Frage: WAS SOLL DAS????? Vielleicht sind die HLKR's mal ausgefallen, die Fenster wurden wie es dann sein soll aufgesperrt, und nach Reparatur der HLKR's hat man vergessen die Fenster wieder abzusperren? Das finde ich ziemlich daneben!
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Beitrag von EasyDor »

Also hier in München sind die HLKRs dank guter Wartung eigentlich nie kaputt.
Dennoch kommt es vor, dass es offene Fenster gibt, und zwar durch manche Beförderungsfälle, die meinen Rauchen zu müssen, und dann auch noch mit Münzen das Fenster zu öffnen, um sich nicht selbst einzunebeln... :angry:
Wenn ich ein offenes, oder nicht abgesperrtes Fenster sehe, wird der Vierkant gezückt... ;)
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Beitrag von ET 423 »

EasyDor @ 25 Aug 2004, 15:56 hat geschrieben: Es ist der Transformatorölausgleichsbehälter. Das Granulat gehört zum Luftentfeuchter des selben. Warum das Ding einen Luftentfeuchter braucht, ist mir allerdings auch schleierhaft...
Also ich habe im Grundlagen E-Technik was anderes vermittelt bekommen. Das Öl, das zum kühlen der Transformatoren verwendet wird, wärmt sich (logischerweise) auf und kann sich dann in den Granulatbehälter ausdehnen, ohne bummbumm machen zu können. ;)
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Wetterfrosch
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Beitrag von Wetterfrosch »

... ist schon interessant, was hier alles zusammenkommt:

Fakt ist: Das Granulat entzieht Wasser!
Wir benutzen es auch in der Meteorologie um Sonden zu kalibrieren.
Es muss auch nicht unbedingt von orange - orange-rosa-pink :D nach weiß wechseln, um zu zeigen, dass es verbraucht ist.
Wir hatten früher mal Granulat, welches braun war, wenn es verbraucht war, wurde es weiß.
Jetzt haben wir blaues Granulat und es ändert seine Farbe nicht mehr.
Wir dürfen auch nur noch dieses hernehmen, das andere war krebserregend.
Überhaupt, das hygroskopische Granulat ist GIFTIG und mit bloßen Fingern darf man es erst recht nicht berühren.

Vaisala z.B. stellt u.a. auch Granulat zum Kalibrieren/Entfeuchten: Hier Beispiele:

Lithium chloride generates a reference humidity of approximately 11 %RH. (relative Feuchte)
It is normally used as the dry end (offset) reference. (weiter runter geht fast nicht!-->Restfeuchte)

NOTE
Never add water to dry LiCl salt; the salt may heat up
so rapidly that it splashes out of the chamber.

Magnesium chloride generates a reference humidity of approximately
33 %RH. It is often used as a check point if calibration is performed at more
than two points.


Sodium chloride generates a reference humidity of approximately 75 %RH. It
is used as the wet end reference (gain) for probes measuring in applications
with normal humidities.


Potassium sulphate generates a reference humidity of approximately
97 %RH. Potassium sulphate is used as the wet end reference (gain) for probes
measuring in applications with very high humidities (90 - 100 %RH, e.g.
outdoor and concrete measurements).

Das dient also zum Kalibrieren
mehr zum Kalibrieren, entfeuchten und hygroskopischen Salzen Hier:
Vaisala


Und hier geht es um:Verbesserung der Klimatechnik/Klimaanlagen

Alle Artikel als PDF zu finden auf der Vaisala-Homepage, nur in Englisch-sorry!
Quelle:Vaisala-Homepage
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Beitrag von sbahnfan »

EasyDor @ 6 Sep 2004, 17:27 hat geschrieben: Also hier in München sind die HLKRs dank guter Wartung eigentlich nie kaputt.
Dennoch kommt es vor, dass es offene Fenster gibt, und zwar durch manche Beförderungsfälle, die meinen Rauchen zu müssen, und dann auch noch mit Münzen das Fenster zu öffnen, um sich nicht selbst einzunebeln... :angry:
Wenn ich ein offenes, oder nicht abgesperrtes Fenster sehe, wird der Vierkant gezückt... ;)
Das ist auch richtig, bei funktionierenden HLKR's die Fenster abzusperren!

In Frankfurt häuft es sich leider in letzter Zeit, es fährt bestimmt schon jeder dritte 423 trotz funktionierender HLKR's mit offenen Fenstern herum. Da sollte man sich doch bitte entscheiden, entweder HLKR's AN und die Fenster ZU oder HLKR's AUS und die Fenster AUF!

Da werden auch die DB und der RMV nicht müde die Klimatisierung der "neuen S-Bahnen" zu loben, und dann kühlt die Klimatisierung nach draußen und es ist zugig wie in einer der vom RMV viel beschimpften "alten S-Bahnen" (420). Das ist sicher nicht im Sinne des Erfinders!
Guido
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Beitrag von Guido »

sbahnfan @ 7 Sep 2004, 11:44 hat geschrieben: Das ist auch richtig, bei funktionierenden HLKR's die Fenster abzusperren!

In Frankfurt häuft es sich leider in letzter Zeit, es fährt bestimmt schon jeder dritte 423 trotz funktionierender HLKR's mit offenen Fenstern herum. Da sollte man sich doch bitte entscheiden, entweder HLKR's AN und die Fenster ZU oder HLKR's AUS und die Fenster AUF!

Da werden auch die DB und der RMV nicht müde die Klimatisierung der "neuen S-Bahnen" zu loben, und dann kühlt die Klimatisierung nach draußen und es ist zugig wie in einer der vom RMV viel beschimpften "alten S-Bahnen" (420). Das ist sicher nicht im Sinne des Erfinders!
Tja, das Problem liegt darin, das viele wenn sie in einen Zug kommen und die Fenster sind zu erstmal an den Fenstern reißen müssen, die müssen ja aufgehen. Tun sie aber nicht, also wird mit aller Macht und Stärke versucht das Fenster aufzubekommen. Etwas schlauere Fahrgäste kommen dann irgendwann auf den Trichter, das man ja das Fenster auch mit einer 5-Cent-Münze öffnen kann, andere beschaffen sich aus einem beliebigen Baumarkt einen Vierkant und nehmen den mit. Daß damit die Klimatisierung für die Miezekatze ist, stört dabei eigentlich niemanden, der Luftzug der entsteht ist zwar gesundheitsschädlich, wird aber eher als angenehm empfunden, und nicht zuletzt sitzen die Fahrgäste die die Fenster aufreißen sowieso nicht so daß sie den kompletten Luftzug abbekommen. Diese Beobachtungen stützen sich auf die Situation in München, aber ich denke mal das wird in anderen Städten kaum anders sein.
Gruß, Guido

Tf bei der S-Bahn München
[img]http://www.eisenbahner-online.de/420-423.gif[/img]

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Beitrag von sbahnfan »

423-Kutscher @ 7 Sep 2004, 12:17 hat geschrieben:Tja, das Problem liegt darin, das viele wenn sie in einen Zug kommen und die Fenster sind zu erstmal an den Fenstern reißen müssen, die müssen ja aufgehen. Tun sie aber nicht, also wird mit aller Macht und Stärke versucht das Fenster aufzubekommen. Etwas schlauere Fahrgäste kommen dann irgendwann auf den Trichter, das man ja das Fenster auch mit einer 5-Cent-Münze öffnen kann, andere beschaffen sich aus einem beliebigen Baumarkt einen Vierkant und nehmen den mit. Daß damit die Klimatisierung für die Miezekatze ist, stört dabei eigentlich niemanden, der Luftzug der entsteht ist zwar gesundheitsschädlich, wird aber eher als angenehm empfunden, und nicht zuletzt sitzen die Fahrgäste die die Fenster aufreißen sowieso nicht so daß sie den kompletten Luftzug abbekommen. Diese Beobachtungen stützen sich auf die Situation in München, aber ich denke mal das wird in anderen Städten kaum anders sein.
Ich fürchte, da hast du recht...

Da hätte man sich das viele Geld für die "neuen, klimatisierten S-Bahnen" (423) auch sparen können. So kann man auch gleich weiterhin den 420 einsetzen, da kann jeder die Fenster auf und zumachen wie er will. Und wenn sich dann einer darüber beschwert dass es in dem "alten Schrott" (420) so zugig ist, dann ist ihm nicht zu helfen. :angry: :angry: :angry:

Aber jetzt sind die 423 nun mal da. Also sollte man die Fenster so umrüsten dass sie nur vom Tf mit einem Spezialschlüssel aufgesperrt werden können, den es nicht im Baumarkt gibt.
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Beitrag von EasyDor »

Das scheint ja bei euch in FFM ein richtiges Problem zu sein...? :blink:
Bei uns kommt es ab und zu mal vor, und wenn dann auch nur ein oder zwei Fenster... (Die dann schnell wieder zu sind... :P)
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Beitrag von ET 423 »

423-Kutscher @ 7 Sep 2004, 12:17 hat geschrieben: Tja, das Problem liegt darin, das viele wenn sie in einen Zug kommen und die Fenster sind zu erstmal an den Fenstern reißen müssen, die müssen ja aufgehen. Tun sie aber nicht, also wird mit aller Macht und Stärke versucht das Fenster aufzubekommen. Etwas schlauere Fahrgäste kommen dann irgendwann auf den Trichter, das man ja das Fenster auch mit einer 5-Cent-Münze öffnen kann, andere beschaffen sich aus einem beliebigen Baumarkt einen Vierkant und nehmen den mit. Daß damit die Klimatisierung für die Miezekatze ist, stört dabei eigentlich niemanden, der Luftzug der entsteht ist zwar gesundheitsschädlich, wird aber eher als angenehm empfunden, und nicht zuletzt sitzen die Fahrgäste die die Fenster aufreißen sowieso nicht so daß sie den kompletten Luftzug abbekommen. Diese Beobachtungen stützen sich auf die Situation in München, aber ich denke mal das wird in anderen Städten kaum anders sein.
Wieso ist der Luftzug gesundheitsschädlich? Meinste wegen Genickstarre oder so? :blink: Im Übrigen, wenn sich das hier so weiterentwickelt, werde ich, wenn ich mal selber fahre, den schönen Knopf Fahrgastraumlüfter aus betätigen und dann können sie ihre Fensterchen ruhig aufmachen. :D :lol:
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Beitrag von Guido »

ET 423 @ 7 Sep 2004, 17:54 hat geschrieben: Wieso ist der Luftzug gesundheitsschädlich? Meinste wegen Genickstarre oder so? :blink:
Das sind die ersten Alarmsignale des Körpers, danach folgt dann eine ausgewachsenen Erkältung, welche wenn sie nicht behandelt wird zur Lungenentzündung führen kann.
ET 423 @ 7 Sep 2004 @ 17:54 hat geschrieben:Im Übrigen, wenn sich das hier so weiterentwickelt, werde ich, wenn ich mal selber fahre, den schönen Knopf Fahrgastraumlüfter aus betätigen und dann können sie ihre Fensterchen ruhig aufmachen. :D :lol:
Vorher aber noch im Terminal die Kühlung ausschalten, dann kannst du Dir sicher sein das die Lüftung auch wirklich ausgeht :lol: :D :D
Gruß, Guido

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7. Bauserie
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Beitrag von 7. Bauserie »

423-Kutscher @ 7 Sep 2004, 12:17 hat geschrieben:(...)
Etwas schlauere Fahrgäste kommen dann irgendwann auf den Trichter, das man ja das Fenster auch mit einer 5-Cent-Münze öffnen kann, andere beschaffen sich aus einem beliebigen Baumarkt einen Vierkant und nehmen den mit. Daß damit die Klimatisierung für die Miezekatze ist, stört dabei eigentlich niemanden, der Luftzug der entsteht ist zwar gesundheitsschädlich, wird aber eher als angenehm empfunden, und nicht zuletzt sitzen die Fahrgäste die die Fenster aufreißen sowieso nicht so daß sie den kompletten Luftzug abbekommen. Diese Beobachtungen stützen sich auf die Situation in München, aber ich denke mal das wird in anderen Städten kaum anders sein.
Dienstschicht 8344: Plochingen - Herrenberg - Plochingen - Herrenberg - Plochingen.
Erste Runde Langzug, zweite Vollzug.
Alle Fahrgastraumbelüftungen in Ordnung.

Beim V-Dienst des Langzuges sieben geschlossene, allerdings nicht abgesperrte Fenster zugesperrt.
Der Vierkant sechs dieser sieben Fenster stand um nur 45 ° verdreht, woher nur?
Bereitstellen des Langzuges in Plochingen. Beim Wechsel des Führerstandes ein Klappfenster geschlossen und verriegelt. Der einzige Fahrgast des Wagens saß - na wo wohl? Und beteuert, er habe das Ding nicht aufgemacht.
Abschlußdienst in Herrenberg, drei Klappfenster abgesperrt. Alle mit den um 45 ° verdrehten Vierkanten, wie der eine Stunde vorher in Plochingen übrigens auch.
Rückfahrt nach Plochingen, eine Einheit des Langzuges wird abgestellt. Der Abstellführer schließt und verriegelt zwei offene Fenster, beim zurückfahrenden Vollzug sind es ebenfalls zwei. Welche Stellung hatten die Vierkante? Nicht halbes und nichts ganzes, 45 ° natürlich.
Ankunft in Herrenberg, Abschlußdienst. Es sind bzw. waren drei Fenster geöffnet und eines zwar geschlossen aber nicht abgesperrt.
Nach dem Bereitstellen am Bahnsteig fällt beim Entlangblicken am Zug wieder ein offenes Fenster auf. Der bis dahin einzige Fahrgast der führenden Einheit (es sind noch 14 Minuten bis zur Abfahrt) sitzt genau an diesem Fenster, das gegenüber steht auch offen. Allerdings beteuert er, das Fenster sei zuvor schon offen gewesen und er habe an den (um 45 ° verdrehten) Vierkanten nichts gemacht.
Ankunft in Plochingen: Bei der Spitze des ankommenden Zuges zwei, beim Ende, welches abgestellt wird, ein Fenster offen, dafür zwei nicht verriegelt. Die Stellung der Vierkante brauche ich wohl nicht zu erwähnen.

Fazit:
5:53 h Fahrgastverkehr mit ET 423, Zuglänge im Schnitt 2,5.
19 Fenster sind aufgeschlossen worden, drei davon wurden wohl nachdem sie irgendwer geöffnet hat von jemand anders wieder geschlossen.
Pro Kurzzug und Stunde werden also nach einer knapp sechsstündigen Zählung 1,374 Fenster aufgeperrt.

Rechnet man diese Zählung hoch, so würde eine 423-Einheit mit ihren 20 Klappfenstern genau 14,553 h (14 h, 33 Min, 9,47s) im Fahrgastverkehr benötigen, bis alle Fenster offen sind, wenn sie keiner zumacht.
Geschlossene aber nicht verschlossene Fenster müssen erstmal gefunden werden, schließlich glotzt niemand, außer einer, der bei einer Dienstschicht bewußt Strichliste führt, auf jeden Vierkant.


Beim Zusperren der Fenster kommt von Fahrgästen häufig die Frage, warum eigentlich. Mitunter übrigens auch sehr patzig.
Auch hier stellt man sich mit zunehmendem Maß die Frage, wo wir eigentlich hingekommen sind. Das Gehirn darf gern ausgeschalten werden, dafür darf getan und gelassen werden zu was man gerade lustig ist.

Unfaßbar...

Gez.
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Chep87
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Beitrag von Chep87 »

Um dieses "bescheuerte" verhalten des öffnens von Fenstern in Klimatisierten VT's wurde bei der OME schöne aufkleber mit "Wenn Fenster geöffnet wird, schaltet die Klimaanlage ab. Deshalb: Bitte geschlossen halten!"
Ich selbst habe schon zwei Fenster wieder abgeschlossen mitm VIerkant, da kein KiN im Zug war. Sonst schließen die die Fenster sofort wieder.

Grüsi
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Flo13
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Beitrag von Flo13 »

Hi Leutz,

seit Einführung der ET 423 blicke ich immer mehr oder weniger zufällig wieder auf die Aufbauten der S-Bahn beim Einfahren.
Dort fällt mir immer dieses Gramulat in der durchsichtigen Röhre auf. Es war bei Einführung der ET 423 blau gefärbt (wenn ich mich recht erinnere). Mittlerweile ist es nun rot geworden.

Ist das eine "Wartungsanzeige" für die Klimaanlage, oder für was ist das Zeug gut?

Ich weiß, dass ist jetzt wirklich nix weltbewegendes, aber es hat mich schon immer interessiert :rolleyes: :lol:

Hängt dies evtl. damit zusammen, dass es manchmal so einen ohrenbeteubenden Brummton in der S-Bahn gibt?
Der tritt immer wieder mal auf und hört dann aber plötzlich wieder auf.

Merci & Gruß

Flo
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Wildwechsel
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Beitrag von Wildwechsel »

Beste Grüße usw....
Christian


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2. Wo kamat ma denn da hi
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Beitrag von EasyDor »

Dass sich unser Jungspunt nicht durch Seitenweise Forum quälen muss. ;) :

Das Granulat hat rein gar nichts mit der Klimaanlage zutun, sondern entzieht dem Kühl-Ölkreislauf das Wasser. Ok, über Umwege hat der wieder mit der Kühlung des Fahrgastraumes zutun, aber die komplette Funktion des HLKR (Der "Aufbau") zu beschreiben ist mir jetzt ein bischen zu viel. ;)

Wenn dich das Brummen stört, geh einfach ein einen Durchgang weiter. Das kommt nämlich vom Unterflur-Luftverdichter, und hat wiederum auch nichts mit der Klimaanlage zutun... ;)
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darkstar
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Beitrag von darkstar »

noch ein Jungspund :o

> Luftverdichter ?
das machen doch die Fahrgäste von alleine: dicke Luft. Wozu wird der Luftverdichter dann gebraucht ?
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Beitrag von EasyDor »

Anderes Wort: Kompressor. Für die Druckluftbremse muss ja irgendwoher Druck kommen. :P
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darkstar
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Beitrag von darkstar »

ach ein Kompressor :D für die HLL. Hatte noch die mysteriöse Klimaanlage, die keine wirkliche ist, dafür ?irgendwie? mit hohen Luftgeschwindigkeiten kühlt im Kopf.
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tom789
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Beitrag von tom789 »

hallo zusammen,

Will mich auch mal wieder zu Wort melden.

Nachdem das Thema Klimaanlage nun schon im zweiten Thread ist. (>admin: verschmelzen?)

da ich als Servicetechniker hauptsächlich mit Klimaanlagen an Triebzügen zu tun habe, würde ich gerne was dazu sagen.

Das angesprochene, gefärbte Granulat ist so eine art Verschleißanzeiger. Dieses "Glasröhrchen" sitzt im Kältekreislauf direkt hinter dem Trockner und zeigt in etwa dessen Verschleiß an. Die Verfärbung zeigt lediglich, wieviel Feuchtigkeit sich im Kältekreislauf befindet, d.h. wie gut oder wie schlecht der Trockner arbeitet. Feuchtigkeit ist "Gift" für einen Kältekreislauf, da diese die Leistung mindert, Korrossion fördert und in Verbindung mit dem sich im Kreislauf befindlichen Kälteöl Säuren bildet. Deshalb ist der Trockner, welcher sich übrigens in ähnlicher Form und mit gleicher Aufgabe auch im Druckluftsystem befindet, regelmäßig zu erneuern. Die Hersteller der HLK-Systeme (Konvekta, Behr, Webasto) geben hierfür einen Zeitintervall von einmal jährlich an, je nach Laufleistung natürlich. Soweit mir bekannt ist (die entsprechende Literatur habe ich gerde leider nicht zur Hand), ist die Umsetztung für den Bereich der DB-AG im Wartungshandbuch des jeweiligen Fahrzeugtyps beschrieben und Bestandteil einer Frist.

Für weitere Fragen zum Thema Klimaanlagen stehe ich jedem gerne zur Verfügung. Hier im Forum oder gerne auch per E-Mail ( tvierheilig@yahoo.de ).
Rathgeber
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Beitrag von Rathgeber »

Ich habe die beiden Klimatisierungsthemen mal auf Anregung miteinander verschmolzen.

Rathgeber
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Beitrag von ET 423 »

darkstar @ 23 Feb 2005, 18:48 hat geschrieben: ach ein Kompressor :D für die HLL.
Jein. ;) Im Normalbetrieb ist die HLL des 423 auf sage und schreibe 0bar. ;) Natürlich wird, wenn sie (=HLL) gebraucht wird, die HLL mit dem Luftpresser versorgt, aber primär versorgt der Luftpresser die HBL und somit alle Luftverbraucher im Zug. ;)
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Beitrag von Flo13 »

Ahaaaaaaaa, endlich wurde mein Rätsel gelöst.
Schaue schon seit Jahren auf das Ding oben bei den Aufbauten :)

Danke an die Antwortgeber.
Um ehrlich zu sein, ich habe die Forumsuche nicht benutzt, weil ich dachte, dass das Thema
so abwägig ist, dass es bestimmt noch nicht diskutiert wurde. B)
Das mergen des Beitrages finde ich passend.

Im übrigen..... ein super Forum!
Sehr informativ und ausführlich.....

P.S.: Möchte noch einen coolen Spruch eines S-Bahn-Führers (<< nennt man den so?) zitieren.
Kam mal wegen einer blockierten Lichtschranke über die Lautsprecher:
..."stehen die Türen unseres Zuges offen, können wir nicht auf die Abfahrt hoffen". :lol: :lol: :lol:
[font=Geneva]..."stehen die Türen unseres Zuges offen, können wir nicht auf die Abfahrt hoffen". [/font]
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tom789
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Beitrag von tom789 »

darkstar @ 23 Feb 2005, 18:48 hat geschrieben: die mysteriöse Klimaanlage, die keine wirkliche ist
Definition: Was ist eine Klimaanlage?
Wer sagt, daß eine Klimaanlage nur kühlt?

Die Klimaanlage ist, wie im Thread weiter vorne schon erwähnt, nicht dazu da, den Zug auf 18°C herunter zu kühlen. Klimaanlagen in Regional- und S-Bahnzügen ist, wie auch die in Straßenbahnen und Stadtbussen, kühlen nur etwa bis unter 3-5°C unter Außentemperatur, max. jedoch 8°C. Dies ist eine Vorgabe des VDV, damit der Unterschied beim Ein- und Aussteigen nicht zu groß ist. Außerdem arbeitet sich ein Klimakompressor bei 35°C Außentemperatur ja zu Tode, wenn bei den kurzen Haltestellenabständen mit dauerndem Türen auf / Türen zu der Sollwert der Anlage 18°C betrüge. Und eine Anlage mit der nötigen Kälteleistung würde schon allein aus Platz- und Gewichtsgründen nicht in ein 423er-Zugteil passen. Ganz zuschweige von der oben erwähnten Sinnlosigkeit.
Die HLK-Anlagen in diesen Zügen sind eher Temperieranlagen, um ein relativ gleichmäßiges Klima unabhängig von der Außentemperatur zu erreichen und zu halten. So schaltet die Steuerung der Anlage z. B. bei Erreichen des Sollwertes Innenraum nicht der Kältekompressor aus, sondern steuert das Heizventil der Dachheizung leicht an. Vorteil: Da die Innenraumgebläse wegen des vorgeschriebenen Luftaustausches weiterlaufen müssen, wird nicht schlagartig warme Luft eingeblasen, sondern temperierte. Durch dieses Wechselspiel fällt es nicht auf, wenn Kühlleistung gebraucht wird.
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darkstar
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Beitrag von darkstar »

danke für die Antwort, sehr hilfreich.

wobei im ersten Moment hört es sich absurd, fast schon U$-Manier an: wenn zu stark gekühlt wird, macht man eben die Heizung an, vergleichbar wenns im Winter zu warm wird, reguliert man durch Öffnen der Fenster.
Auf den zweiten Blick klingts irgendwie einleuchtend. ;)

keine 'richtige' Klimaanlage meinte ich, es ist nicht Kühlschrank-like mit Friggen-Ersatz und Verdampfer/Verdichter/Kondensator. Oder irre ich da ?
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Beitrag von ET 423 »

Flo13 @ 23 Feb 2005, 20:56 hat geschrieben: ..."stehen die Türen unseres Zuges offen, können wir nicht auf die Abfahrt hoffen". :lol: :lol: :lol:
:lol: Den merk ich mir und werde ihn bei passender Gelegenheit anbringen. ;) :P
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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tom789
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Beitrag von tom789 »

darkstar @ 23 Feb 2005, 21:07 hat geschrieben: keine 'richtige' Klimaanlage meinte ich, es ist nicht Kühlschrank-like mit Friggen-Ersatz und Verdampfer/Verdichter/Kondensator. Oder irre ich da ?
Ja, da irrst du leider, wenn ich deine Worte richtig deute.

Hier nochmal zum allgemeinen Verständnis der Aufbau einer Klimatisierungsanlage:
Kältemittelweg: Verdichter - gasförmig unter hohem Druck zum Kondensator: Kältemittel verflüssigt sich (Kondensiert) durch Unterkühlung - flüssig durch Sammler und Trockner zum Expansionsventil - Kältemittel wird hier in den Verdampfer eingepritzt - im Verdampfer verdampft das Kältemittel durch die Wärmeaufnahme aus dem Innenraum (für Laien: Kalte Luft wird in den Innenraum geblasen, physikalisch wird dem Raum die Wärme entzogen, Fachausdruck: das Kältemittel überhitzt) - vom Kompressor wird es wieder aus dem Verdampfer angesaugt und der Kreislauf beginnt von vorne.

Also genau so wie in jedem handelsüblichen Kühlschrank (Ausnahme: Kühlschränke mit Absorber-Technik, aber das führt hier zu weit).

Als Kältemittel ist momentan R134a im Einsatz, bei Eisenbahnen genauso wie in Omnibussen und PKW's.
Für die Zukunft werden aber neue Techniken erprobt. Bereits im Einsatz: Kaltwassersatz. Eignet sich vor allem bei langen Leitungswegen, da hier der Kältekreislauf sehr klein ist und als "Transportmedium" Wasser verwendet wird.
Im Prototypenstadium sind Anlagen mit CO² als Kältemittel. Vorteil: umweltfreundlich, da es in der Atmosphäre vorkommt. Zur Zeit noch nachteilig: Sehr hohe Betriebsdrücke (HD-seitig bis 130 bar), gibt noch Probleme mit Dichtungen am Kompressor.


Nun aber zurück zum eigentlichen Thema: Die Klimatisierung eines Zuges funktioniert nur, wenn auch die Wartung stimmt. Hier liegt, wie ich aus meiner Erfahrung berichten kann, bei der DB-AG einiges im argen: teilweise unzureichend geschultes, eigenes Personal an den Standorten, Kommunikationsprobleme mit dem Fachpersonal der Anlagenhersteller an den entsprechenden Standorten, oft werden Wartungen doppelt oder meist auch gar nicht gemacht, und dann laut geschrien, wenn die Anlagen mit stark verschmutzten Filtern und verschlissenen Trocknern bei 35°C ausfallen.
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Elch
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Beitrag von Elch »

Ich kenne das Problem von Linien- und besonders Reisebussen.

Bei den Klimaanlagen älterer Bauart mit 10 l Kühlflüssigkeit waren "Wartungsabweichungen" von 0,5 - 1 l Kühlflüssigkeit zu verschmerzen.
Bei den neuen Modellen mit nur etwa 3 l Kühlflüssigkeit wirkte sich ein halber Liter fehlende Kühlflüssigkeit natürlich als Totalausfall aus.....

Aber dafür fehlt wohl noch das Bewusstsein. ist auch einer den Gründe wieso ich Klimaanlagen in Linienbussen für Blödsinn halte. Die Fharzeugwartung ist einfach viel zu schlecht. Und der Fahrgast muß es dann mangels öffenbarer Fenster ausschwitzen!
"Lächle, es könnte schlimmer kommen" Ich lächelte [...] und es kam schlimmer [...]

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pok

Beitrag von pok »

Also ich kann diese Fensteraufmacherei durchaus verstehen. Ob das nun an der Temperatur oder Luftfeuchtigkeit oder was auch immer liegen mag, dass ich die 423 Klimatisierung bei den meisten Zügen als unangenehmer als bei den 420ern (sofern man davon sprechen kann) empfinde, ist mir dabei eigentlich vollkommen egal. Fakt ist, dass ich früher weitaus mehr S-Bahn gefahren bin als heute, und auch weitaus mehr Sommer erlebt habe, als mit den neuen Fahrzeugen, und ich es dennoch selten so heiß empfunden habe, wie bei den 423.
Und das liegt nicht daran, dass ich mich nicht mehr erinnern könnte... ich weiß es. Denn so wie mich diese Saunazüge aufregen, so hat mich noch kein 420er aufgeregt. Vielleicht haben die Fenster damals ihren Zweck einfach besser erfüllt als das Klimatisierungssystem der 423.
Und wenn eine Fahrt erträglich wird, indem man die Fenster aufmacht, dann bitteschön. Was die Klimatisierung nicht schafft, schafft halt vielleicht ein kleiner Zugwind, den ich persönlich als durchaus angenehm empfinde.
Ich gebe zwar zu, dass ich unerklärlicherweise auch schon in angenehm temperierten Fahrzeugen unterwegs war, aber die bilden leider im Sommer eindeutig die Ausnahme. Und solange es Ausnahmen bleiben, sollte sich der Betreiber vielleicht mal überlegen, ob die andere Lösung, so unmodern sie auch erscheinen mag, vielleicht nicht die bessere ist.

Gruß,
pok
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