Höchstgeschwindigkeiten von Güterwagen?

Strecken und Fahrzeuge des Güterverkehrs
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josuav
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Beitrag von josuav »

Hier steht folgendes:
. Die PIC fahren dabei mit einer Regelgeschwindigkeit von 160 Kilometer in der Stunde, können bei unvorhergesehenen Vorkommnissen aber auch kurzfristig 200 Kilometer in der Stunde erreichen, um andere Nachtreise- und Güterzüge nicht zu gefährden.
(Februar 2000)

Kann das wer bestätigen, hab ich noch nie gehört? Oder war das nur damals so?
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TW 334
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Beitrag von TW 334 »

ET 423 @ 4 Dec 2002, 03:07 hat geschrieben: @Charlie_B & tauRus: Danke für die Infos!!!! Aber 2500-3000 Tonnen und 700m Länge? Das ist ja ein Monster :D Sowas möchte ich mal fahren
Ist auch nicht anders als ein kurzer und leichterer...gut, die Lok zieht nicht so gut und das Bremsen dauert auch ein wenig länger
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

TW 334 @ 20 Sep 2009, 17:53 hat geschrieben:Ist auch nicht anders als ein kurzer und leichterer...gut, die Lok zieht nicht so gut und das Bremsen dauert auch ein wenig länger
Jaja, uralte Beiträge sind schon toll. Also ich denke mal, dass "ET 423" hier inzwischen möglicherweise nicht mehr auf die Beantwortung seiner Fragen von vor 7 Jahren angewiesen ist. Oder? :D
Kann das wer bestätigen, hab ich noch nie gehört? Oder war das nur damals so?
Davon weiß ich nix. Auf NBS (mit einer LZB--geführten Lok) können die Containertragwagen des PIC 160 km/h, aber bei 200 km/h dürften sich andere Bremswege ergeben, Mg-Bremse haben die Wagen ja meines Wissens keine, wäre also gar nicht zugelassen, oder? Außerdem bekommt man das Ding überhaupt so beschleunigt, wie schwer ist der PIC? - Vielleicht weiß ich es in knapp 7 Jahren, kramt das Thema dann nochmal raus, dann bin ich 8. :lol:
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josuav
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Beitrag von josuav »

Naja, man könnte es der LZB ja beibringen, dass der Zug bei 200 so nen Bremsweg hat und der fährt oft mit 2x182, theoretisch würds schon klappen.

Ich wollt kein neues Thema aufmachen und hab deshalb das alte ausgegraben. ;)
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Russischer Spion
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Beitrag von Russischer Spion »

DAS ist ein richtiger GÜTERZUG :P ! Und dementsprechende LOK.
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Densha Otaku
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Beitrag von Densha Otaku »

Russischer Spion @ 20 Sep 2009, 21:35 hat geschrieben:DAS ist ein richtiger GÜTERZUG :P ! Und dementsprechende LOK.
Wo wurde das aufgenommen? Das Motiv ist erstklassig, finde ich :blink: . Erinnert mich etwas an das nördliche Schweden bzw. Norwegen (Stichwort Malmbana).
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Russischer Spion @ 20 Sep 2009, 21:35 hat geschrieben:DAS ist ein richtiger GÜTERZUG :P ! Und dementsprechende LOK.
Nein, DAS ist ein richtiger GÜTERZUG! :P
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chris232
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Beitrag von chris232 »

josuav @ 20 Sep 2009, 18:20 hat geschrieben: Naja, man könnte es der LZB ja beibringen, dass der Zug bei 200 so nen Bremsweg hat und der fährt oft mit 2x182, theoretisch würds schon klappen.
Schon mal dran gedacht woher "die LZB weiß" wann der Tf ans Bremsen denken sollte?

Naja - der Taurus fährt ja bekanntlich nicht nur theoretisch jenseits der 300. Ich möcht trotzdem in keinem Bimz sitzen oder nen Containerzug fotografieren der mit 300 angebrettert kommt. So viel zur Theorie. :rolleyes:
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
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Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
JeDi
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Beitrag von JeDi »

Nein - Das :P
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Beitrag von Auer Trambahner »

Der mit dem Ölkännchen tanzt!
Matthias1044
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Beitrag von Matthias1044 »

Die PIC fahren dabei mit einer Regelgeschwindigkeit von 160 Kilometer in der Stunde, können bei unvorhergesehenen Vorkommnissen aber auch kurzfristig 200 Kilometer in der Stunde erreichen, um andere Nachtreise- und Güterzüge nicht zu gefährden.
Die Höchstgeschwindigkeit des PIC beträgt 160 km/h.

Als "Regelgeschwindigkeit" würde ich die 160 km/h nicht bezeichnen, zwischen München und Würzburg wird seit dem Abschalten der LZB bis Petershausen die 160 km/h überhaupt nicht mehr erreicht. Ohne LZB wird "nur" noch höchstens 120 km/h gefahren.

Bei 200 km/h könnte man andere Nachtreise- und Güterzüge doch als gefährdet sehen ;).
der fährt oft mit 2x182,
Nicht nur oft, planmäßig immer. Die zweite 182 kommt mit dem Flügel aus Nürnberg, beide Züge werden in Würzburg zusammen gesetzt.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Ah, eine Tenderdiesellok mit Ersatzmotor im Schlepptau.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Russischer Spion
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Beitrag von Russischer Spion »

Wo wurde das aufgenommen? Das Motiv ist erstklassig, finde ich :blink: . Erinnert mich etwas an das nördliche Schweden bzw. Norwegen (Stichwort Malmbana).
Das ist Ost-Russland, Gebiet Burjatien. Die Lok ist eine Güterwechselstrom 3ES5K, Produktion Novotscherkassk-Lokomotivenfabrik.
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Beitrag von Russischer Spion »

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corsa636
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Beitrag von corsa636 »

(Zukünftige) Ziel-Geschwindigkeit von Güterzügen?

wie schnell sollen Güterzüge bei der DB eigentlich (maximal) fahren?

Aktuell und künftig?

Vorallem "künftig" würde mich interessieren, da ja das entsprechende Lok und Wagenmaterial bereits jetzt beschaffen werden müsste. (Wenn nur 1 Wagen nur 100 km/h fahren darf, kann ja der komplette Zug keine 160 km/h fahren)

Welche Geschwindigkeit, würdet Ihr als vernünftig/ erstrebenswert ansehen?

160 km/h ?? (Erscheint "mir" als erstrebenswert)

Was müsste dazu gegeben sein?
Scheibenbremsen für Güterwagen?
Oder kann man auch mit den neuen "Flüsterbremsen" 160km/h fahren?
vuxi
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Beitrag von vuxi »

Nachdem die meisten Güterwagen doch eher wenig stromlinienförmig gebaut sind würde ich behaupten, dass sich solche Geschwindigkeiten nicht durchsetzen werden.
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Der Postzug PIC fährt meines Wissens 160 km/h, unter LZB. Da er aber meist mit einer 152 bespannt ist, fährt er nur 140 km/h.
Ansonsten haben die meist so um die 100 km/h, aber da können dann andere sicher mehr zu sagen. aber trotzdem steht der Nahverkehr den Güterzügen oft genug im Weg herum.
GSIISp64b
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Beitrag von GSIISp64b »

Bedenke: a) Güterzüge sollen in erster Linie billig sein, weshalb sich z. B. Alternativen zu simplen einstufig gefederten und klotzgebremsten Zweiachsdrehgestellen nur für ganz wenige Spezialanwendungen durchsetzen konnten und vermutlich auch in naher Zukunft nicht weiter durchsetzen werden.
b) Güterzüge haben eine miese Aerodynamik (abhängig von Wagenformen - insbesondere, wenn du keine Ganzzüge durch die Lande fährst, ist das heftig, aber auch sonst), und der Luftwiderstand steigt mit dem Quadrat der Geschwindigkeit. Außer bei wirklich zeitkritischen Gütern, für die jemand bereit ist, richtig viel Geld zu zahlen, lohnen sich Geschwindigkeiten größer meinetwegen 120km/h kaum. 160km/h für einzelne Züge mag noch drin sein, aber irgendwas dadrüber ist derzeit absolut utopisch.
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bayerhascherl
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Beitrag von bayerhascherl »

Sagen wir so, aus Lärmschutzgründen werden Innovationen im Güterwagenbau erzwungen. Anwohner von immer stärker mit Güterzügen befahrenen Strecken gehen (zurecht) "auf die Barrikaden". Würden nicht die, traditionell weniger auf Individuen Rücksicht nehmenden, Regulatorien des Eisenbahnverkehrs angewendet sondern die "Standards" vom allgemeinen Straßenverkehr, gar Flugverkehr, dann hätten Anwohner enorme rechtliche Handhabe. Aber auch so bin ich mir sicher dass sukzessive die Standards immer weiter erhöht werden und es z.B. durch Malus-Systeme unwirtschaftlich wird billige, simple und laute Wägen einzusetzen. Bei der "Gelegenheit" könnte man durchaus auch über neue Konzepte nachdenken, die Aerodynamik und Transportgeschwindigkeit verbessern.
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chris232
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Beitrag von chris232 »

Die meisten Züge sind mit 100 unterwegs, einige (insbesondere Containerzüge) mit 120 oder (schwere Ganzzüge) mit 90. Und mehr als 120 macht meines Erachtens auch keinen Sinn, weil...

- Der Energieverbrauch steigt überproportional zur Geschwindigkeit. Das steht in keinem guten Verhältnis zur Zeitersparnis.

- Die Bremsen müssten auch dafür ausgelegt sein. Schon heute ist oft wegen den Bremshundertsteln selbst bei gut bremsenden Zügen "nur 115" möglich, für schwere Züge ist selbst 100 problematisch. Das System wie beim PIC mit ep-Bremse ist dann wieder eine nationale Besonderheit mit einigen Nachteilen.

- Auf vielen Strecken sind sowieso keine 160 zulässig oder es gibt so viele Geschwindigkeitswechsel, dass es sich (mit einem Gz) kaum lohnt. Da ja hierzulande lieber milliardenteure Schnellfahrstrecken gebaut werden, die nur zwei Mal pro Stunde ICEs befahren dürfen, statt das Netz möglichst flächendeckend auf 160 auszubauen. Ein weiteres schönes Beispiel ist die rechte Rheinstrecke: Die meisten Kollegen fahren dort, obwohl immer wieder bis zu 120 erlaubt sind, von Königswinter bis Wiesbaden konstant mit (maximal) 90. Ist einfach weniger Arbeit und weniger Energieverbrauch bei fast keinem Zeitunterschied.

- Und zu guter letzt das letztes Jahr von mir erzählte Problem: Selbst wenn man schneller fährt, lohnt es sich fast nie, weil laufend andere Züge im Weg sind oder der Straßenverkehr am Bü wichtiger ist oder der Fdl einen wegen Überarbeitung/Kaffeepause/... vergessen hat und so weiter.

Zusammengefasst halte ich eine Erhöhung auf über 120 daher momentan bis auf für spezielle Qualitätszüge für nicht sinnvoll. Das Geld kann man sinnvoller in die Umrüstung auf Kunststoffbremsklötze investieren oder verschiedene Züge/Wagen (z.B. Autotransporter) erst mal auf 120 bringen.
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Beitrag von 146225 »

bayerhascherl @ 4 Aug 2013, 15:34 hat geschrieben: Würden nicht die, traditionell weniger auf Individuen Rücksicht nehmenden, Regulatorien des Eisenbahnverkehrs angewendet sondern die "Standards" vom allgemeinen Straßenverkehr, gar Flugverkehr, dann hätten Anwohner enorme rechtliche Handhabe.
Zu besichtigen an jeder stark von LKW befahrenen Hauptstraße in der Stadt Deiner Wahl. Und von was träumst Du sonst noch?

Es sollte allerdings auch ohne rechtliche Zwänge und Gegeneinander kein allzu großes Problem sein, mittelfristig "sortenreine" Ganzzüge - mal abgesehen von den schweren Sachen wie Erz - im Schnitt mit 120 km/h und leisen Wagen zu führen. Container- und Aufliegerzüge habe ich da als erstes im Blick.
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Beitrag von bayerhascherl »

Man sagt dass Güterzüge mit den alten "Kreischbremsen" etwa doppelt so laut sind, wie schwere LKW. Und das dann geballt in den Nachtstunden und sowas wie "Sonntagsfahrverbot" gibts auf der Schiene auch nicht.

Und schau dir mal den Aufwand bzgl. Lärmschutz an jeder neu gebauten Autobahn an. Da kriegen auch Wiesen und Dörfer 10 m hohe Lärmschutzwände (zu besichtigen entlang der gerade in Ausbau befindlichen A8).
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Beitrag von GSIISp64b »

In "meinem" Zwölftausend-Einwohner-Kaff ([acronym title="MDFN: Dorfen Bahnhof <Bf>"]MDFN[/acronym]) gibt es gerade wohl ziemlich massive Proteste dagegen, dass die DB im Rahmen von Ausbaumaßnahmen den Lärmschutz ausbauen will, und zwar auch von Leuten, die direkt an der Strecke wohnen und direkt betroffen sind.

(Disclaimer: Ich habe das nur so mit einem Auge mitbekommen, weil mir MDFN eigentlich sonstwo vorbeigeht.)
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Beitrag von 146225 »

bayerhascherl @ 4 Aug 2013, 19:57 hat geschrieben: Man sagt dass Güterzüge mit den alten "Kreischbremsen" etwa doppelt so laut sind, wie schwere LKW. Und das dann geballt in den Nachtstunden und sowas wie "Sonntagsfahrverbot" gibts auf der Schiene auch nicht.
Dadurch das ein einzelner Güterzug das zigfache eines einzelnen LKW transportiert, relativiert sich das wieder. Eine Horde aus ein paar Dutzend LKW ist nämlich auch nicht mehr leise - schon gar nicht innerorts.
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Beitrag von bayerhascherl »

...der Vergleich bezieht sich auf die einzelnen Waggons (1 Waggon entspricht 2 schwere LKW)
146225
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Beitrag von 146225 »

bayerhascherl @ 4 Aug 2013, 20:06 hat geschrieben: ...der Vergleich bezieht sich auf die einzelnen Waggons (1 Waggon entspricht 2 schwere LKW)
In dieser Form ist er allerdings sinnbefreit, da Güterzüge mit nur 1 Waggon doch recht selten geworden sind.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
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Beitrag von bayerhascherl »

Also, nochmal,

man geht davon aus dass der Lärm den ein einzelner Güterwaggon alten Typs verursacht ungefähr dem Lärm entspricht, den zwei schwere LKW verursachen.

Dies gilt als grobe "Faustformel", daher verursacht ein Güterzüg mit z.B. 20 Waggons die hintereinander an einem gegebenen Punkt vorbeifahren dann eben grob die Lärmmenge von 40 schweren LKW die hintereinander an einem gegebenen Punkt vorbeifahren.

Das ist auf Autobahnen Nachts seltenst der Fall. Und Bahnstrecken wurden in Zeiten ganz anderen Verkehrsaufkommens auf der Schiene sehr nah an Siedlungsgebiete gebaut bzw. die Siedlungen haben sich nah an die Strecken hin entwickelt. Dazu kommt dass sich zunehmend eine Zweiteilung herausbildet, Neubaustrecken erhalten den Personenfernverkehr exklusiv, umso geballter wird dann der Güterverkehr auf die "Altstrecken" (häufig eben durch stark besiedelte Räume gehend, sich durch Ortschaften schlängelnd und dank "Bestandsschutz" auch ganz ohne Lärmschutzwände etc.) geschickt. Die ja auch günstigere Trassenpreise haben.

Wer die Bahn "liebt", muss ihr größer Kritiker sein. Sonst verliert man die Akzeptanz für den sinvollen Gütertransport auf der Schiene in der Bevölkerung.
GSIISp64b
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Beitrag von GSIISp64b »

Wie definiert sich in diesem Kontext "Lärmmenge"? Lautstärken funktionieren ja logarithmisch (also sind zwei LKWs keineswegs doppelt so laut wie einer).

Dazu kommt dann auch noch die Bewertung, was störender ist - der Lärm von 20 Güterwagen einmal pro Stunde oder der Lärm von einem LKW durchschnittlich alle 80 Sekunden? Das ist alles sehr schwer direkt vergleichbar.
Dauerhaft abwesend, und ich komme nicht mehr wieder.
Electrification
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Beitrag von Electrification »

bayerhascherl @ 4 Aug 2013, 19:57 hat geschrieben: Man sagt dass Güterzüge mit den alten "Kreischbremsen" etwa doppelt so laut sind, wie schwere LKW. Und das dann geballt in den Nachtstunden und sowas wie "Sonntagsfahrverbot" gibts auf der Schiene auch nicht.

Und schau dir mal den Aufwand bzgl. Lärmschutz an jeder neu gebauten Autobahn an. Da kriegen auch Wiesen und Dörfer 10 m hohe Lärmschutzwände (zu besichtigen entlang der gerade in Ausbau befindlichen A8).
Ich bleibe bei meiner Meinung dass es nicht Sinn und Zweck sein kann unsere Landschaf ten mit 10m hohen Lärmschutzwänden zu entstellen und zu verschandeln. Damit ist den Anliegern oft auch nicht geholfen, den direkten Anliegern wird Sonne und Licht genommen und vor allem der Blick. Toll, wie an der Berliner Mauer, da will man doch gerne wohnen.

Wäre entlang der Schiene nicht ein Lärmschutz ausreichend der nur 1m hoch ist, da der Lärm ja an den Achsen entsteht. Damit würden die Reisenden auch noch was sehen, denn es ist furchtbar wenn die Reisenden nur noch Wände sehen und nicht mehr die schöne Landschaft oder interessante Städte.

Dann kann ich gut mitreden, ich habe an einer stark befahrenen Gütermagistrale mit viel Nachtverkehr gelebt und wohne jetzt nicht weit von einer Autobahn entfernt. Ich kann dir eins sagen, die Züge nimmt man irgendwann nicht mehr so wahr und vor allem ist es kein Dauergeräusch.
Bei der Autobahn, obwohl ca. 800 Meter entfernt, hört man die Lkw die ganze Nacht rauschen, es gibt kaum einmal Ruhe, weil immer irgend ein Lkw unterwegs ist. Es wurde eine Lärmschutzwand gebaut und der Effekt? Ich stelle keinen fest. Anscheinend profitieren in erster Linie die Anwohner direkt an der Autobahn, für mich ist es genauso wie eh und je, kein bisschen leiser.

Es mag vielleicht jeder anders urteilen, aber ich finde den Lärm der Lkw viel unangenehmer, auch wenn ich ihn auch schon gar nicht mehr wahr nehme. Das machen nur die Leute die sich in alles reinsteigern und dann durchdrehen. Der Mensch kann sich an alles gewöhnen und so muss ich schon gezielt dran denken um den Autobahnlärm wahr zu nehmen, anders wäre das auch schlimm, weil wer sich reinsteigert dreht irgendwann durch und gründet evtl. eine BI. ;)
Wie gesagt, man kann sich an alles gewöhnen und die Alternative ist ja immer noch ein abgeschiedener Weiler im Nichts, aber das passt ja auch wieder nicht.
riedfritz
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Beitrag von riedfritz »

Bayerhascherl:
Dazu kommt dass sich zunehmend eine Zweiteilung herausbildet, Neubaustrecken erhalten den Personenfernverkehr exklusiv, umso geballter wird dann der Güterverkehr auf die "Altstrecken"....
Damit suggerierst Du aber eine "geballte" Zunahme des Güterverkehrs, denn die Güterzüge sind ja vorher schon auf diesen Alt-Strecken gefahren.

Neuverkehr dürfte aber weitgehendauch mit neueren, damit lärmärmeren, Fahrzeugen drchgeführt werden.


Viele Grüsse,

Fritz
[font=Arial]Meine Vorbildfotos unter [/font]Meine Eisenbahnfotos
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