Es ist sicher möglich, dass Schröder die ersten zwei Jahre und Merkel die anderen zwei Jahre regiert. Alle zwei Monate abwechseln würden die doch sowieso nicht machen wollen.tra(u)mmann @ 20 Sep 2005, 16:23 hat geschrieben:Soweit ich Gauweiler verstanden habe, wäre der Kanzlerposten dann eine Arzt Doppelspitze. Das hießt, beide wechseln sich laufend oder mehrfach ab. Ich vermute sehr stark, dass das Grundgesetz so etwa in der Tat nicht zulässt, da es nur einen Kanzler vorsieht.Flo_K @ 20 Sep 2005, 16:16 hat geschrieben:Warum sollte das nicht gehen???tra(u)mmann @ 20 Sep 2005, 14:31 hat geschrieben: Ich fürchte, dass das Grundgesetz so was nicht vorsieht.
Eine Abmachung, den Kanzler nach zwei Jahren auszutauschen, halte ich für dagegen für möglich.
Wichtiger Hinweis für diejenigen, die mich jetzt kostenpflichtig abmahnen wollen und schon auf das Geld freuen (vielleicht für einen Jamaika-Urlaub![]()
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): Dieser Beitrag ist keine juristische Beratung, da ich eine solche nicht leisten darf. Ich gebe hier ausschließlich meine persönliche Meinung wieder.
2. Wahlumfrage zur Koalitionsbildung
Sicher wäre es möglich. Wobei aber dann zum Wechsel nach 2 Jahren ein vorher einvernehmlich geregeltes konstruktives Misstrauensvotum nötig wäre. Bliebe allerdings die Frage, wer zuerst und wer danach kommt, da der 2. Kanzler dann die bessere Startposition für die nächste Bundestagswahl hätte.Flo_K @ 20 Sep 2005, 16:30 hat geschrieben:Es ist sicher möglich, dass Schröder die ersten zwei Jahre und Merkel die anderen zwei Jahre regiert. Alle zwei Monate abwechseln würden die doch sowieso nicht machen wollen.
Ich denke aber, dass Schröder und Merkel beide sowieso in der jetzigen Pattsituation nicht in Frage kommen. Auch finde ich, dass in den letzten Monaten das Grundgesetz sowieso schon genug gedehnt worden ist. Wohin so beliebige Regierungswechsel und Neuwahlen führen können, sieht man nicht nur in Weimar, sondern auf andere Weise im Italien der 60er und 70er Jahre. Dort war das Ergebnis absoluter Stillstand und politisches Chaos. Nur denke ich, dass die Italiener mit einem solchen Zustand dank ihrer Improvisationsgabe besser umgehen können, als die Deutschen.
Aus diesen ganzen Gründen denke ich, es wäre jemand von ausserhalb notwendig. Vielleicht gibt es auch einen altgedienten Ministerpräsidenten, der für beide Seiten vermittelbar wäre und aufgrund seines Alters und seiner Lebensweisheit jeden Verdacht von vorneherein ausräumen könnte, er würde seine Aufgabe als Startrampe für die nächste Bundestagswahl verwenden.
Viele Grüße,
Thomas
Gruß, Thomas
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"außerhalb" ist nicht wirklich möglich. Es stehen nur die gut 600 Abgeordneten des Bundestages zur Verfügung. Denn der Kanzler muss dem Bundestag angehören, seine Minister hingegen nicht zwangsläufig (das kam ja schon oft genug vor, dass die nicht drin waren sondern teilweise ganz von außerhalb der Parteien geholt wurden).Thomas089 @ 20 Sep 2005, 17:04 hat geschrieben: Aus diesen ganzen Gründen denke ich, es wäre jemand von ausserhalb notwendig. Vielleicht gibt es auch einen altgedienten Ministerpräsidenten, der für beide Seiten vermittelbar wäre und aufgrund seines Alters und seiner Lebensweisheit jeden Verdacht von vorneherein ausräumen könnte, er würde seine Aufgabe als Startrampe für die nächste Bundestagswahl verwenden.
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Seh ich genauso.423176 @ 20 Sep 2005, 15:24 hat geschrieben:Hmm, ich denke wir müssen uns da überraschen lassen. Auch wenn ich immer noch für die große Koalition bin, die vom Schröder geführt wird.
Abwarten und schauen, was die da oben machen, wir als Wähler haben erstmal unsere Schuldigkeit getan (hoffe ich doch, oder

Ein Vorteil der grossen Koalition wäre vorallem eines:
CDU und SPD müssten sich endlich mal konstruktiv zusammensetzen, dann ist nix mehr mit "der andere ist schuld" usw.



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Schroeder muss weg. Total arrogant, weltfremd und machtversessen.
Ohne Not tut er laecherliche Grundforderungen stellen, ohne die er nicht bereit ist eine grosse Koalition zu machen. Ausser ihm geht es seiner Meinung nach wohl nicht. Ausserdem denkt er wohl dass die Leute nur wegen ihm die SPD waehlen. (Originalton: Die Leute haben in der Kandidatenfrage eindeutig fuer ihn entschieden).
Bei der Bundestagswahl wird kein Kanzler gewaehlt, sondern Programme von Parteien, viele Direktkandidaten und Listenkandidaten. Ein moeglicer Kanzler ist sicher dabei ein Kriterium unter vielen. Kann jemand diesem Menschen bitte mal das deutsche Demokratiesystem erklaeren?
Blender und "Charisma" Leute will ich als Kanzler nicht sehen. Leute, die gut arbeiten koennen und nicht jede Menge Medienarbeit aufwenden muessen um ihre Schwaechen zu verbergen werden hier gebraucht. Bei allen wichtigen Grunddaten wurden in den letzten 7 Jahren nur noch eines draufgesattelt,
nichts verbessert. Das Land wurde wahrlich sozial kaelter.
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Allerdings stellt innerhalb einer Regierung immer die staerkste Fraktion den Kanzler. Schon mal was anderes wo auf der Welt gesehen? Das naechste Mal bei Rot-Gruen soll Fischer den Kanzler machen!tra(u)mmann @ 20 Sep 2005, 15:25 hat geschrieben: Unter Helmut Schmidt stellte die SPD nicht die stärkste Fraktion. Es wurde also nicht immer so gehandhabt.
[/KLUGSCHEISSERMODUS AUS]
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Schröder meinte mit der Kandidatenfrage wohl die Umfragen, die ihn in der Personenfrage mit Riesenabstand vor Merkel stehen. Von den Wählerstimmen liegt er ja gar nicht vorne, also kann er sich nicht darauf bezogen haben.LugPaj @ 20 Sep 2005, 18:21 hat geschrieben:Schroeder muss weg. Total arrogant, weltfremd und machtversessen.
Ohne Not tut er laecherliche Grundforderungen stellen, ohne die er nicht bereit ist eine grosse Koalition zu machen. Ausser ihm geht es seiner Meinung nach wohl nicht. Ausserdem denkt er wohl dass die Leute nur wegen ihm die SPD waehlen. (Originalton: Die Leute haben in der Kandidatenfrage eindeutig fuer ihn entschieden).
Bei der Bundestagswahl wird kein Kanzler gewaehlt, sondern Programme von Parteien, viele Direktkandidaten und Listenkandidaten. Ein moeglicer Kanzler ist sicher dabei ein Kriterium unter vielen. Kann jemand diesem Menschen bitte mal das deutsche Demokratiesystem erklaeren?
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nichts verbessert. Das Land wurde wahrlich sozial kaelter.
Da es ein Patt gibt, meint er, dass er dann den Kanzler machen muss. Sehe ich auch so.
Schröder kommt von der sozialen Schicht gesehen von ganz unten und hat seine Wurzeln nie vergessen. Dass es soziale Einschnitte gab, war zum Teil eine Notwendigkeit, zu, Teil hat sie auch die CDU durchgesetzt.
Unter Schwarz-Gelb gäbe es wahrscheinlich erst so richtig drastische Einschnitte. Daher haben die Leute auch Schwarz-Gelb eine Abfuhr erteilt.
Daher: Schröder muss Kanzler bleiben!
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Wirklich?LugPaj @ 20 Sep 2005, 17:21 hat geschrieben: Das Land wurde wahrlich sozial kaelter.
Und unter Merkel und CDU würd' es wieder "muckelig warm" werden?!? :blink:
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Bei einem Nahezu-Patt wäre es durchaus denkbar, dass die um 3 Sitze kleinere Fraktion den Kanzler stellt. Warum nicht? Gesetzlich spricht nichts dagegen. In einem solchen Fall soll es der beste Kandidat machen. Das ist für mich ganz klar Schröder.LugPaj @ 20 Sep 2005, 18:28 hat geschrieben: Allerdings stellt innerhalb einer Regierung immer die staerkste Fraktion den Kanzler. Schon mal was anderes wo auf der Welt gesehen? Das naechste Mal bei Rot-Gruen soll Fischer den Kanzler machen!
Wenn Deutschland keinerlei Neuverschuldung haben sollte muesste es eine total isulorische Mehrwertstuer von 30% haben. Natuerlich muss es Einschnitte geben. Auf Pump weitermachen kann ja echt keine Loesung sein. Wenn ich im Fernsehen sehe, dass Arbeitlosengeld II Bezieher inklusive Mietzuschlaege in einem Einfamilienhaus inklusive anscheinend Annehmlichkeiten wie Urlaub und anderen Dienstleistungen des Staates leben koennen, kommt mir das Kotzen. sicher sind das nicht alle, aber wenn man weiss wie haben es sich meiner meinung nach zu viele da inzwischen bequem eingerichtet und haben keine eigenen Antrieb mehr.drehgestell @ 20 Sep 2005, 17:34 hat geschrieben: Wirklich?
Und unter Merkel und CDU würd' es wieder "muckelig warm" werden?!? :blink:
Ich muss hier derzeit auf 40 qm mit meiner Freundin zusammen wohnen (wir beide arbeiten derzeit in billig jobs) und bin rein visuell viel aermer als diese im Fernsehen.
Die wichtigste soziale Leistung die ein Staat schaffen kann, ist Arbeit. Und da hat Schroeder in 7 Jahren nichts zuwege gebracht, weshalb sollte man nur eine geringe Hoffnung haben, dass es besser wird?
Frau Merkel ist sicher keine super besetzung, allerdings ziehe ich sie einer total Niete, die in 7 Jahren nichts am derzeitigen Grundproblem verbessert hat, vor.
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Dafuer, dass er auf jede Wahlkampfrede gesagt hat, dass er auf die veroeffentlichen Wahlumfragen nichts gibt, ist das schon eine verlogene Logik, wenn er seine Kanzlerschaft auf einmal genau mit diesen Umfragen begruenden sollte.tra(u)mmann @ 20 Sep 2005, 17:31 hat geschrieben:
Schröder meinte mit der Kandidatenfrage wohl die Umfragen, die ihn in der Personenfrage mit Riesenabstand vor Merkel stehen. Von den Wählerstimmen liegt er ja gar nicht vorne, also kann er sich nicht darauf bezogen haben.
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Arbeitsplätze schaffen die Unternehmen, nicht der Staat.LugPaj @ 20 Sep 2005, 19:16 hat geschrieben: Die wichtigste soziale Leistung die ein Staat schaffen kann, ist Arbeit. Und da hat Schroeder in 7 Jahren nichts zuwege gebracht, weshalb sollte man nur eine geringe Hoffnung haben, dass es besser wird?
Wir müssen uns meiner Meinung nach davon verabschieden, dass der Staat hier so viel ausrichten kann. Selbst die Rahmenbedingungen, die gesetzt werden, verlieren in einer globalisierten Welt immer mehr an Bedeutung.
Und ein Vergleichsmaßstab, wie es unter Schwarz-Gelb aussehen würde, wenn die die letzten 7 Jahre reagiert haben, fehlt.
Vielleicht hätten sie gesetzliche Grundlagen für Billigjobs geschaffen. So nach dem Motto „In Amerika wurden 5 Millionen Arbeitsplätze geschaffen. Mein Onkel hat gleich 3 davon.“
Moeglich sicher, aber es als unumstoessliche Bedingung einer Verhandlung zu fordern (obwohl es in allen nationalen und internationalen Gepflogenheiten eine totale Neuerung waere)tra(u)mmann @ 20 Sep 2005, 17:34 hat geschrieben: Bei einem Nahezu-Patt wäre es durchaus denkbar, dass die um 3 Sitze kleinere Fraktion den Kanzler stellt. Warum nicht? Gesetzlich spricht nichts dagegen. In einem solchen Fall soll es der beste Kandidat machen. Das ist für mich ganz klar Schröder.
ist einfach nur arrogant.
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das sind ja andere Umfragen. Wen man für den besseren Kanzler hält, ist leichter zu beantworten als die Frage, wo mein sein Kreuz für die Erststimme macht, wo sein Kreuz für die Zweitstimme (strategisch vielleicht FDP oder doch nicht?). Es gab bis zum Wahltag so viele Unentschlossene wie nie zuvor bei Bundestagswahlen.LugPaj @ 20 Sep 2005, 19:21 hat geschrieben:Dafuer, dass er auf jede Wahlkampfrede gesagt hat, dass er auf die veroeffentlichen Wahlumfragen nichts gibt, ist das schon eine verlogene Logik, wenn er seine Kanzlerschaft auf einmal genau mit diesen Umfragen begruenden sollte.tra(u)mmann @ 20 Sep 2005, 17:31 hat geschrieben:
Schröder meinte mit der Kandidatenfrage wohl die Umfragen, die ihn in der Personenfrage mit Riesenabstand vor Merkel stehen. Von den Wählerstimmen liegt er ja gar nicht vorne, also kann er sich nicht darauf bezogen haben.
So sind aber beide Seiten: Merkel reklamiert den Posten des Kanzlers ja auch für sich und zeigt sich bei dieser Frage auch nicht kompromissbereit. Das ist genauso arrogant oder eben machthungrig (was der Schröder zugegeben ist).LugPaj @ 20 Sep 2005, 19:26 hat geschrieben: Moeglich sicher, aber es als unumstoessliche Bedingung einer Verhandlung zu fordern (obwohl es in allen nationalen und internationalen Gepflogenheiten eine totale Neuerung waere)
ist einfach nur arrogant.
@tra(u)mmann
Falsch, Frau Merkel hat gemeint, dass sie Kanzlerin werden will, allerdings nicht, dass Schroeder nichts kann und sie die (gottgegebene?) beste Kanzlerin waere. Was Schroeder allerdings genau andersrum von Merkel gesagt hat.
Falsch, Frau Merkel hat gemeint, dass sie Kanzlerin werden will, allerdings nicht, dass Schroeder nichts kann und sie die (gottgegebene?) beste Kanzlerin waere. Was Schroeder allerdings genau andersrum von Merkel gesagt hat.
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Das sind Umfragen, die von denselben Wahlforschungsinstituten gemacht wurden und ich nehme mal stark an, dass sie dabei dieselben Leute wie bei den wahlumfragen gefragt haben.tra(u)mmann @ 20 Sep 2005, 18:27 hat geschrieben:
das sind ja andere Umfragen. Wen man für den besseren Kanzler hält, ist leichter zu beantworten als die Frage, wo mein sein Kreuz für die Erststimme macht, wo sein Kreuz für die Zweitstimme (strategisch vielleicht FDP oder doch nicht?). Es gab bis zum Wahltag so viele Unentschlossene wie nie zuvor bei Bundestagswahlen.
Diese Unentschlossenen gab es genauso in der Kanzlerfrage. Aber anscheinend willst du nur die Umfragen akzeptieren, die einem genehm sind, und alle anderen (laut schroeder) als eine pauschale Medienkampangne
gegen sich verunglimfen und eine Attacke gegen die Medien starten? (Oder sind die Leute intelligent genug den besseren Kanzler zu waehlen, aber zu dumm, wenn sie gefragt werden, welche Partei sie waehlen wollen?)
Ausserdem richtet sich die Aussage, dass es "nur eine stabile Koalition unter seiner Fuehrung geben koennte" nicht nur gegen Merkel, sondern auch gegen alle anderen, wie Wulff, Stoiber, aber auch Steinbrueck, Gabriel, Wowereit und Muentefering.
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Machtversessen sind beide, das ändert nichts daran.LugPaj @ 20 Sep 2005, 19:34 hat geschrieben: @tra(u)mmann
Falsch, Frau Merkel hat gemeint, dass sie Kanzlerin werden will, allerdings nicht, dass Schroeder nichts kann und sie die (gottgegebene?) beste Kanzlerin waere. Was Schroeder allerdings genau andersrum von Merkel gesagt hat.
Die Fast-Beleidigung von Schröder gegen Merkel ist was anderes, Schröder hat sich ja für sein etwas krawalliges Verhalten zumindest indirekt entschuldigt, öffentlich und vor Mikrofonen.
Besonders lustig fand ich übrigens, als Schröder der Merkel deutlich machte, dass es nichts wird mit ihrem Kanzlerinnenjob, wie der Stoiber vor Wut auf den Tisch schlug. Es hatte irgend etwas Komisches.
Dabei ist eine politische Krise, die wir wegen des Wahlausgangs jetzt haben, eigentlich nicht lustig.
In der Süddeutschen Zeitung habe ich das gestern anders gelesen. Der Bundeskanzler muss lediglich das passive Wahlrecht für den Deutschen Bundestag besitzen, ihm aber nicht notwendigerweise angehören. Bei Wikipedia hab ich das gleiche gelesen.FloSch @ 20 Sep 2005, 17:12 hat geschrieben:"außerhalb" ist nicht wirklich möglich. Es stehen nur die gut 600 Abgeordneten des Bundestages zur Verfügung. Denn der Kanzler muss dem Bundestag angehören, seine Minister hingegen nicht zwangsläufig (das kam ja schon oft genug vor, dass die nicht drin waren sondern teilweise ganz von außerhalb der Parteien geholt wurden).
Das Grundgesetz schweigt sich hierzu im Detail aus. Eine wirklich autorisierte Quelle dazu hab ich noch nicht gefunden.
Allerdings ist Kiesinger 1966 wohl als Baden-Württembergischer Ministerpräsident zum Bundeskanzler gewählt worden.
Viele Grüße,
Thomas
Gruß, Thomas
Daß die Merkel in einer Großen Koalition die Kanzlerschaft für sich bzw. die CDU/CSU beansprucht, ist auch ihr gutes Recht. Schließlich wäre in diesem Fall die CDU/CSU die größere der beiden Fraktionen. Die SPD müßte sich dann mit dem Außenminister und Vizekanzler zufriedengeben.tra(u)mmann @ 20 Sep 2005, 19:31 hat geschrieben:So sind aber beide Seiten: Merkel reklamiert den Posten des Kanzlers ja auch für sich und zeigt sich bei dieser Frage auch nicht kompromissbereit. Das ist genauso arrogant oder eben machthungrig (was der Schröder zugegeben ist).LugPaj @ 20 Sep 2005, 19:26 hat geschrieben: Moeglich sicher, aber es als unumstoessliche Bedingung einer Verhandlung zu fordern (obwohl es in allen nationalen und internationalen Gepflogenheiten eine totale Neuerung waere)
ist einfach nur arrogant.
Ich gebe LugPaj recht:
Schröder ist einfach nur arrogant und machtversessen. Er will es nicht wahrhaben, daß sein Kalkül (nämlich eine erneute absolute Mehrheit für SPD und Grüne) nicht aufging. Müntefering ist da übrigens genauso.
Die Entscheidung für Neuwahlen war jedenfalls mutig von Schröder. Dass es schiefgeht oder fast schiefgehen kann, sieht man ja jetzt.VT 609 @ 20 Sep 2005, 22:15 hat geschrieben:Daß die Merkel in einer Großen Koalition die Kanzlerschaft für sich bzw. die CDU/CSU beansprucht, ist auch ihr gutes Recht. Schließlich wäre in diesem Fall die CDU/CSU die größere der beiden Fraktionen. Die SPD müßte sich dann mit dem Außenminister und Vizekanzler zufriedengeben.tra(u)mmann @ 20 Sep 2005, 19:31 hat geschrieben:So sind aber beide Seiten: Merkel reklamiert den Posten des Kanzlers ja auch für sich und zeigt sich bei dieser Frage auch nicht kompromissbereit. Das ist genauso arrogant oder eben machthungrig (was der Schröder zugegeben ist).LugPaj @ 20 Sep 2005, 19:26 hat geschrieben: Moeglich sicher, aber es als unumstoessliche Bedingung einer Verhandlung zu fordern (obwohl es in allen nationalen und internationalen Gepflogenheiten eine totale Neuerung waere)
ist einfach nur arrogant.
Ich gebe LugPaj recht:
Schröder ist einfach nur arrogant und machtversessen. Er will es nicht wahrhaben, daß sein Kalkül (nämlich eine erneute absolute Mehrheit für SPD und Grüne) nicht aufging. Müntefering ist da übrigens genauso.
Und wegen drei Sitzen mehr (das sind 1 % mehr Sitze!) möchte ich keine derart angeschlagene Frau Merkel als Frau Kanzler, die es vermutlich nicht kann. Frau Merkel sollte wie Herr Kirchhof in die Uni oder Hochschule zurückgehen.
Ich bin ja wirklich kein Unionswähler, aber: Inwiefern ist die Merkel angeschlagen? Etwa weil sie nicht die absolute Mehrheit für CDU/CSU und FDP geholt hat? Schröder ist viel angeschlagener: Seine Regierung wurde deutlich abgewählt!tra(u)mmann @ 20 Sep 2005, 22:20 hat geschrieben: derart angeschlagene Frau Merkel als Frau Kanzler, die es vermutlich nicht kann.
Daß es für Schwarz-Gelb nicht gereicht hat, liegt auch an der völlig überflüssigen Debatte, die sich die Union letzte Woche geleistet hat (Kirchhof/Merz). Da hatte mal einer ein Konzept, um das Steuersystem radikal zu vereinfachen, und wurde demontiert. Insofern ist es nur verständlich, daß er dieses Theater nicht weiter mitmachen wollte.
Merkel ist brutalst angeschlagen, da 45 % anvisiert waren und es nur 35 % wurden. Das Wahlziel, Schwarz-Gelb, wurde deutlich verfehlt. Sehen so Sieger aus?VT 609 @ 20 Sep 2005, 22:25 hat geschrieben: Ich bin ja wirklich kein Unionswähler, aber: Inwiefern ist die Merkel angeschlagen? Etwa weil sie nicht die absolute Mehrheit für CDU/CSU und FDP geholt hat? Schröder ist viel angeschlagener: Seine Regierung wurde deutlich abgewählt!
Daß es für Schwarz-Gelb nicht gereicht hat, liegt auch an der völlig überflüssigen Debatte, die sich die Union letzte Woche geleistet hat (Kirchhof/Merz). Da hatte mal einer ein Konzept, um das Steuersystem radikal zu vereinfachen, und wurde demontiert. Insofern ist es nur verständlich, daß er dieses Theater nicht weiter mitmachen wollte.
Finde ich nicht. Bloß, weil der Stoiber ein unrealistisches Wahlziel ausgegeben hat, ist doch die Merkel nicht angeschlagen.tra(u)mmann @ 20 Sep 2005, 22:38 hat geschrieben: Merkel ist brutalst angeschlagen, da 45 % anvisiert waren und es nur 35 % wurden. Das Wahlziel, Schwarz-Gelb, wurde deutlich verfehlt. Sehen so Sieger aus?
Ist deiner Meinung nach Schröder der Wahlsieger? Er wollte eine neue Bestätigung für seinen Reformkurs und hat sie nicht bekommen! Außerdem hat er 1998 selber gesagt: "Wenn ich es nicht schaffe, die Arbeitslosigkeit drastisch zu reduzieren, dann bin ich es nicht wert wiedergewählt zu werden. An der Reduzierung der Arbeitslosigkeit werde ich mich messen lassen." Die Arbeitslosigkeit ist in seiner Amtszeit nicht gesunken, also muß er weg. Und sein indiskutabler Auftritt am Sonntag hat mich in dieser Meinung nur noch mehr bestätigt.
Eigentlich rechneten fast alle mit mindestens 42 %. Hast Du die Gesichter der CDU-Mitglieder im Wahlpartyzelt gesehen, als die Prognose veröffentlicht wurde? Lähmendes Entsetzen!VT 609 @ 20 Sep 2005, 22:45 hat geschrieben: Finde ich nicht. Bloß, weil der Stoiber ein unrealistisches Wahlziel ausgegeben hat, ist doch die Merkel nicht angeschlagen.
Ist deiner Meinung nach Schröder der Wahlsieger? Er wollte eine neue Bestätigung für seinen Reformkurs und hat sie nicht bekommen! Außerdem hat er 1998 selber gesagt: "Wenn ich es nicht schaffe, die Arbeitslosigkeit drastisch zu reduzieren, dann bin ich es nicht wert wiedergewählt zu werden. An der Reduzierung der Arbeitslosigkeit werde ich mich messen lassen." Die Arbeitslosigkeit ist in seiner Amtszeit nicht gesunken, also muß er weg. Und sein indiskutabler Auftritt am Sonntag hat mich in dieser Meinung nur noch mehr bestätigt.
Schröder ist heimlicher Wahlsieger, weil er so stark aufgeholt hat. Aus einer praktisch aussichtslosen Lage mit 25 % in den Umfragen.
Ja, die Arbeitslosigkeit ist entsetzlich hoch. Aber das hat der Kanzler und die Regierung nicht im Griff. Das hängt auch von der Weltwirtschaft ab und von zig anderen Faktoren, die man national nicht beeinflussen kann. Dazu kommt noch die Deutsche Einheit dazu, die geschultert werden muss.
Ja, die habe ich gesehen. War auch irgendwie verständlich, da man fest mit einer absoluten Mehrheit für Schwarz-Gelb gerechnet hat.tra(u)mmann @ 20 Sep 2005, 23:09 hat geschrieben: Eigentlich rechneten fast alle mit mindestens 42 %. Hast Du die Gesichter der CDU-Mitglieder im Wahlpartyzelt gesehen, als die Prognose veröffentlicht wurde? Lähmendes Entsetzen!
Trotzdem hat er sein Ziel verfehlt, nämlich die Fortsetzung dieser Regierung. Sicher ist es beachtlich, wie er aufgeholt hat. Aber das rechtfertigt noch lange nicht sein arrogantes Auftreten, das er seit Sonntag abend verstärkt an den Tag legt.tra(u)mmann @ 20 Sep 2005, 23:09 hat geschrieben:Schröder ist heimlicher Wahlsieger, weil er so stark aufgeholt hat. Aus einer praktisch aussichtslosen Lage mit 25 % in den Umfragen.
Klar, die Einheit kann man nicht einfach mal so wegstecken. Die anderen Faktoren sind mir auch klar. Schröder hat aber (offenbar in maßloser Selbstüberschätzung) sein politisches Schicksal an die Weiterentwicklung der Arbeitslosigkeit geknüpft.tra(u)mmann @ 20 Sep 2005, 23:09 hat geschrieben:Das hängt auch von der Weltwirtschaft ab und von zig anderen Faktoren, die man national nicht beeinflussen kann. Dazu kommt noch die Deutsche Einheit dazu, die geschultert werden muss.
Wie gesagt: Ich bin kein Unionswähler, aber dieser Kerl gehört weg!
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Nix für ungut, Tra(u)mann, aber richtig angeschlagen ist allenfalls die Demoskopie, die zum wiederholten Mal gezeigt hat, daß sie unnötig und vor allem wertlos ist. Um es mal in der Fußballersprache auszudrücken: "Wichtig is' aufm Platz." Was interessiert mich, was Leute an irgendeinem Tag wählen würden, der aber beiweitem nicht der Wahltag ist?tra(u)mmann @ 20 Sep 2005, 22:38 hat geschrieben:Merkel ist brutalst angeschlagen, da 45 % anvisiert waren und es nur 35 % wurden. Das Wahlziel, Schwarz-Gelb, wurde deutlich verfehlt. Sehen so Sieger aus?
Zu dumm nur, daß sich viele Politiker an sie klammern, anstatt das zu machen, was ihre Aufgabe wäre...
Und wenn die Protagonisten mal ehrlich wären, würden sie eingestehen, daß beide Lager ihr Wahlziel verfehlt haben. Daran ist die Demoskopie allerdings schuldlos...
Werner Schulz schon hatte schon recht, als er am Tag der Miß Trauen-Abstimmung sagte: "Wir leben nicht in einer Demoskopie, sondern in einer Demokratie."
Qed...
Es ist richtig, die meisten Demoskopen haben versagt (ein Demoskop lag aber sehr sehr gut), deshalb aber ich die Demoskopie nicht unnötig oder wertlos. Früher haben die Vorhersagen meistens ganz gut gestimmt. Das ist aber nicht das Thema.Rathgeber @ 20 Sep 2005, 23:33 hat geschrieben: Nix für ungut, Tra(u)mann, aber richtig angeschlagen ist allenfalls die Demoskopie, die zum wiederholten Mal gezeigt hat, daß sie unnötig und vor allem wertlos ist. Um es mal in der Fußballersprache auszudrücken: "Wichtig is' aufm Platz." Was interessiert mich, was Leute an irgendeinem Tag wählen würden, der aber beiweitem nicht der Wahltag ist?
Zu dumm nur, daß sich viele Politiker an sie klammern, anstatt das zu machen, was ihre Aufgabe wäre...
Und wenn die Protagonisten mal ehrlich wären, würden sie eingestehen, daß beide Lager ihr Wahlziel verfehlt haben. Daran ist die Demoskopie allerdings schuldlos...
Werner Schulz schon hatte schon recht, als er am Tag der Miß Trauen-Abstimmung sagte: "Wir leben nicht in einer Demoskopie, sondern in einer Demokratie."
Qed...
Denn Demoskopie hin oder her, Merkel hat sich sicher deutlich mehr als 40 % vorgestellt. Und das Ergebnis ist ein Desaster für Merkel. Das haben übrigens fast alle politischen Beobachter gesagt, aber ich sehe es genauso.
Natürlich haben beide Lager ihr Wahlziel nicht erreicht, das bestreite ich ja gar nicht. Es ist eine Art Patt. Interessant werden sicher die nächsten Wochen. Und ob ein Kanzler im 3. Wahlgang mit relativer Mehrheit gewählt wird (eine Frau Merkel hat in den ersten beiden Wahlgängen keine absolute Mehrheit, es sei denn, die Grünen votieren für Merkel, was ich mir aber kaum vorstellen kann) und was Köhler dann macht. Er kann ja dann den Bundestag auflösen, was Neuwahlen bedeutet.