Auer Trambahner @ 15 Aug 2006, 20:46 hat geschrieben:Was anderes sind die Verkehrsbedürfnisse. Heute kann man in München z.B. wenn man Glück im Pech hat nach 50 Minuten[1] auf die Trambahn warten heimfahren. Weitere Teile der Stadt sind für Einkaufsverkehr nicht wirklich brauchbar angebunden.
[1] Nachtliniennetz mit 60 Minutenabstand.
Die Konsequenz wäre, das (werktags) sehr dürftige Nachtangebot in München zu verbessern. Wenn man sich mal ansieht, bei wie vielen Jobs es erforderlich ist, mitten in der Nacht entweder zum Arbeitsplatz oder nach Hause zu kommen, ist der Bedarf dafür locker da. Es müssen doch in München jetzt schon zigtausende Arbeitnehmer sein, die nachts unterwegs sind. Nur können sie das momentan in Ermangelung eines Angebots meist nicht öffentlich tun.
In New York z.B. fahren alle U-Bahn-Linien die ganze Nacht alle 20 Minuten durch. Nun magst Du einwenden, München ist nicht New York. Gut, das vielleicht nicht. Aber München hat auch 1,3 Millionen EW. Und ich fordere ja auch nicht alle U-Bahnen durchfahren zu lassen, sondern "nur" das eh schon kleine Nachtlininiennetz werktags etwas zu verstärken.
Zudem wird wohl jeder Angestellte, der im Einzelhandel künftig bis 22 Uhr arbeiten muß, noch mit regulärem Service nach Hause kommen, selbst wenn er noch bis 23 Uhr aufräumen oder die Kasse zählen muß.
Und wenn sich der Einkaufsverkehr Mo-Sa künftig auch auf den Zeitraum 20 bis 22 Uhr erstreckt, könnte die MVG ja endlich mal bei Tram und MetroBus den 10-Minuten-Takt bis 22 Uhr verlängern. Nötig wäre das auf vielen Linien ja schon heute. Auf vielen Linien sind die Busse zwischen 20 und 21 Uhr voller als im Berufsverkehr, weil schon auf 20 Minuten ausgedünnt wird, wenn gerade noch alle Leute aus der Stadt nach Hause strömen.
tra(u)mmann @ 15 Aug 2006, 21:00 hat geschrieben:Außerdem: Die Tankstelle darf heute schon rund um die Uhr verkaufen.
Ganz genau. Sie darf nicht nur, sie macht es auch. Ich habe relativ nah bei mir eine 24-Stunden-Tankstelle und es ist einfach uglaublich, was da abends oft los ist. Egal, ob es gerade 22 Uhr oder 3 Uhr morgens ist. Die Leute tanken dort aber nicht - sie kaufen Lebensmittel ein. Und die Leute sind bereit, das Doppelte oder Dreifache des Supermarkt-Preises für die Sachen zu bezahlen. Und das in einem Land, in dem es fast nur noch geizgeile Pfennigfuchser gibt! Das allein zeigt doch schon, welcher Bedarf für Lebensmittel-Einkäufe nach 20 Uhr vorhanden ist.
Ich sehe das Ganze ähnlich wie Chep87: schafft den Regulierung des Ladenschlusses ab, den Rest regelt der Markt von alleine. Die Kunden werden durch ihr Einkaufsverhalten zeigen, was sie wollen - und der Handel wird entsprechend bei den Öffnungszeiten nachbessern.