Lokführer erhält Schmerzensgeld

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tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

gmg @ 11 Dec 2006, 14:24 hat geschrieben:Die Frage ist doch, ob es vom Tf in Ordnung ist, die Angehörigen der Familie zahlen zu lassen.

Und da finde ich, es ist definitiv nicht in Ordnung.
Rechtlich ist es in Ordnung, aus ethischen Gesichtspunkten kann man vielleicht darüber streiten. Wer aber würde eine Möglichkeit ablehnen, wenn jemand berufsunfähig geworden ist, seine mickrige Rente etwas aufzubessern, um wenigstens finanziell wieder etwas besser dazustehen? Es ging ja hier um einen vergleichsweise geringen Betrag von 9.000 EUR. Was sind 9.000 EUR für ein vielleicht dauerhaft verpfuschtes Leben? Eine psychische Erkrankung ist so ziemlich das Schlimmste, das nur vorstellbar ist. Der Tf wäre mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit lieber weitergefahren, als jahrelange oder bis ans Lebensende andauernde Depressionen zu haben. 9.000 EUR sind hier gerade einmal ein schwacher Trost, mehr nicht. Die Schmerzensgelder und Schadensersatzgelder sind in Deutschland in solchen Fällen ohnehin viel zu niedrig.
gmg @ 11 Dec 2006, 14:24 hat geschrieben:Wie hier schon erwähnt wurde, geht das Geld zwar vom Privatvermögen, der Selbstmörderin weg. Es ist aber nunmal so, dass die Ansprechpartner die Angehörigen sind. Und die stecken nach dem Selbstmord höchstwahrscheinlich tiefer in Problemen als der Tf.
Das ist reine Spekulation. Es kann für einen Tf durchaus schlimmer sein, einen Menschen in Einzelteile zu zerteilen und diesen Anblick zu ertragen als für Angehörige, die Verstorbene so in Erinnerung behalten können, wie sie vor dem Selbstmord waren. Natürlich will ich den Verlust eines Angehörigen nicht schönreden. Darum geht es hier auch gar nicht. Ich will nur auf Deine Behauptung, dass die Angehörigen "höchstwahrscheinlich tiefer in Problemen als der Tf stecken" eingehen. Woher nimmst Du diese Gewissheit? In dem Artikel gibt es keine Andeutung dazu.
gmg @ 11 Dec 2006, 14:24 hat geschrieben:Von daher finde ich es ziemlich unverschämt, wenn er von ihnen Schadenersatz fordert. Die müssen ja eh schon die Bergung bezahlen.
Dann darf ich von niemanden Schadensersatz fordern, wenn mir jemand was angetan hat, weil dieser noch andere Zahlungen hat? Die Logik kann ich nicht nachvollziehen. Man könnte allenfalls aus ethischen Gründen auf das Geld verzichten (müsste es aber nicht), wenn man finanziell sehr gut dasteht. Bei dem Tf ist nicht davon auszugehen, dass der im Geld schwimmt (bei den Verdienstmöglichkeiten bei der Bahn sicher nicht, ob er sonst noch was auf der hohen Kante hat, wissen wir nicht).
gmg @ 11 Dec 2006, 14:24 hat geschrieben:Außerdem haben sie jemanden verloren und nicht der Tf. Und sie müssen sich damit auseinandersetzen, warum es die Frau nicht mehr in ihrer Welt ausgehalten hat und nicht der Tf. Ich finde es deshalb egoistisch und unverschämt, von den Angehörigen Schadenersatz zu fordern.
Auch wenn es jetzt in die Wiederholung reingeht, noch mal in aller Klarheit: Der Tf hat seine Gesundheit verloren (wahrscheinlich für immer) und kann wohl nie wieder arbeiten. Das sind ungeheuer große Verluste, die kaum noch steigerbar sind. Sein Leben ist zerstört. Dass das Leben der Angehörigen möglicherweise auch zerstört ist, ist bedauerlich, aber hier kann der Tf nichts dafür. Soll er deswegen auf einen lächerlichen Betrag verzichten, den er vielleicht dringend braucht? Wenn man diese 9.000 EUR auf mehrere Jahre umrechnet, ist das als Entschädigung, die ihm monatlich für den Rest seines Lebens zusteht, gerade mal ein Tropfen auf den heißen Stein, wenn überhaupt.
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Wildwechsel
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Beitrag von Wildwechsel »

gmg @ 11 Dec 2006, 14:24 hat geschrieben: Von daher finde ich es ziemlich unverschämt, wenn er von ihnen Schadenersatz fordert.
Die Angehörigen hätten das Erbe ja ausschlagen können. Unverschämt ist es ja wohl eher von den Angehörigen, wenn sie zwar wie selbstverständlich das Erbe einstreichen, sich dann aber für alles weitere rotzfrech für unzuständig erklären.
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Beitrag von gmg »

tra(u)mmann @ 11 Dec 2006, 15:12 hat geschrieben: Das ist reine Spekulation. Es kann für einen Tf durchaus schlimmer sein, einen Menschen in Einzelteile zu zerteilen und diesen Anblick zu ertragen als für Angehörige, die Verstorbene so in Erinnerung behalten können, wie sie vor dem Selbstmord waren. Natürlich will ich den Verlust eines Angehörigen nicht schönreden. Darum geht es hier auch gar nicht. Ich will nur auf Deine Behauptung, dass die Angehörigen "höchstwahrscheinlich tiefer in Problemen als der Tf stecken" eingehen. Woher nimmst Du diese Gewissheit? In dem Artikel gibt es keine Andeutung dazu.

Dann darf ich von niemanden Schadensersatz fordern, wenn mir jemand was angetan hat, weil dieser noch andere Zahlungen hat? Die Logik kann ich nicht nachvollziehen.
Wenn ich die Gewissheit hätte, würde ich doch nicht "höchstwahrscheinlich" schreiben. Und das Höchstwahrscheinliche nehme ich daher, dass verheiratete Leute sich in der Mehrzahl der Fälle lieben. Und ich behaupte, dass nahezu 100% aller verwidweten Leute lieber gewesen wäre, sie hätten unverschuldet jemand fremden mit dem Auto totgefahren.

Das mit den anderen Zahlungen war doch nur ein Beispiel für die vielen Gründe warum die Angehörigen die mehr gearschten sind und nicht der Tf.

Und ich weiß überhaupt nicht wie man auch nur auf die Idee kommen kann, Angehörige, die genauso wenig dafür können wie der Tf selber, für die Sache zur Verantwortung zu ziehen. Also ich verstehe eure Argumente schon. Aber mir würde einfach nie in den sinn kommen, nach einem Selbstmord unter den Lebenden Schuldige zu suchen.

@ET 423: Dass die größte Unverschämtheit von der Selbstmörderin begangen wurde, ist unbestritten. Nur kann man doch dann nicht den Hinterbliebenen die Schuld geben!

@Wildwechsel: Die Angehörigen zahlen doch!
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Beitrag von tra(u)mmann »

gmg @ 12 Dec 2006, 11:28 hat geschrieben:Wenn ich die Gewissheit hätte, würde ich doch nicht "höchstwahrscheinlich" schreiben. Und das Höchstwahrscheinliche nehme ich daher, dass verheiratete Leute sich in der Mehrzahl der Fälle lieben.
"Höchstwahrscheinlich" ist schon ein recht hoher Grad, der an Gewissheit grenzt. Wir kennen beide den Fall nicht in allen Details, sodass ein "möglicherweise" und ein "vielleicht" angepasst gewesen wäre. Mir geht es nicht um Begrifflichkeiten, aber Du hast einfach was geschrieben, was eine reine Behauptung ist und diese so hingestellt, als gäbe es an dieser kaum Zweifel. Du weißt im vorliegenden Fall ja nicht einmal, ob die Ehe noch intakt war. Im Artikel war keine Rede davon.

Wer jetzt tiefer in den Problemen steckt, Tf oder Witwer, trägt zum eigentlichen Sachverhalt wie dem Recht auf Schadensersatz oder Schmerzensgeld kaum etwas bei. Ich wollte es aber richtigstellen.

Du kannst Dir wohl gar nicht vorstellen, wie schlimm es für einen Tf ist, einen anderen Menschen totzufahren. Ich übrigens auch nicht. Ich habe nur einen Geschmack davon, weil ich hier schon Betroffene gehört habe. Und es wahrscheinlich noch viel viel schlimmer, als ich es mir vorstellen kann. Viele Tfs sind nach so was selbst suizidgefährdet, dann kann man sich vorstellen, wie verpfuscht und kaputt ihr Leben ist. Selbst wenn sie einen Ehepartner haben, haben sie bei einer schweren psychischen Erkrankung dann davon nicht mehr viel.

Nicht jeder Tf erleidet nach der Begegnung mit einem Selbstmörder eine psychische Erkrankung, aber ein großer Teil. Ob solch eine entsteht, hängt von mehreren Faktoren ab, auch davon, wie schlimm der Anblick war. Es gibt durch eine psychologische Behandlung gute Chancen, dass ein Tf danach wieder ein einigermaßen normales Leben führen kann und auch wieder arbeiten kann. Viele überstehen dann aber einen etwaigen 2. oder 3. Selbstmörder nicht mehr folgenlos. Man kann sich ansatzweise vorstellen, was das bedeutet, wenn als psychisch stabil geltende Menschen dann nach der 3. Begegnung mit einem Selbstmörder endgültig nur noch ein Wrack sind.
gmg @ 12 Dec 2006, 11:28 hat geschrieben:Und ich behaupte, dass nahezu 100% aller verwidweten Leute lieber gewesen wäre, sie hätten unverschuldet jemand fremden mit dem Auto totgefahren.
Das halte ich für einen makabren Vergleich. Da muss ein Witwer oder eine Witwe schon ziemlich gefühlskalt sein, um sich einen solchen Tausch (rein fiktiv natürlich) vorzustellen. Ich finde den Vergleich absolut menschenverachtend.
gmg @ 12 Dec 2006, 11:28 hat geschrieben:Das mit den anderen Zahlungen war doch nur ein Beispiel für die vielen Gründe warum die Angehörigen die mehr gearschten sind und nicht der Tf.
Was soll denn der Tf machen? Auf das Geld verzichten? Auf zehn Jahre gerechnet sind das gerade mal lächerliche 75 EUR im Monat. Und das für ein zerstörtes Leben. Die Gelder sind viel zu gering, ich hielte das 10-fache in vielen Fällen noch für viel zu wenig.
gmg @ 12 Dec 2006, 11:28 hat geschrieben:Und ich weiß überhaupt nicht wie man auch nur auf die Idee kommen kann, Angehörige, die genauso wenig dafür können wie der Tf selber, für die Sache zur Verantwortung zu ziehen. Also ich verstehe eure Argumente schon. Aber mir würde einfach nie in den sinn kommen, nach einem Selbstmord unter den Lebenden Schuldige zu suchen.
@ET 423: Dass die größte Unverschämtheit von der Selbstmörderin begangen wurde, ist unbestritten. Nur kann man doch dann nicht den Hinterbliebenen die Schuld geben!
Das hat doch gar niemand gemacht! Das Geld stammt außerdem aus der Erbschaft.
gmg @ 12 Dec 2006, 11:28 hat geschrieben:@Wildwechsel: Die Angehörigen zahlen doch!
Aber erst nach Einschaltung eines Anwalts und einer juristischen Auseinandersetzung. Hier könnte man mit gleichem Recht sagen, dass das vom Witwer gefühlskalt ist, wie von einer Gefühlskälte des Tf zu sprechen.
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Beitrag von Wildwechsel »

Wie passen folgende zwei Aussagen von Dir zusammen??
gmg @ 12 Dec 2006, 11:28 hat geschrieben:Und ich weiß überhaupt nicht wie man auch nur auf die Idee kommen kann, Angehörige, die genauso wenig dafür können wie der Tf selber, für die Sache zur Verantwortung zu ziehen.
gmg @ 12 Dec 2006, 11:28 hat geschrieben:@Wildwechsel: Die Angehörigen zahlen doch!
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Beitrag von gmg »

Wildwechsel @ 12 Dec 2006, 13:23 hat geschrieben: Wie passen folgende zwei Aussagen von Dir zusammen??


Naja, sie zahlen weil sie dazu aufgefordert wurden und weil sie wissen, dass sie sonst dazu verdonnert werden.
Was ich ja kritisiere, ist dass der Tf Unbeteiligte zur Verantwortung zieht.

Traummann: Das eigentliche Problem, dass du mit meinem Vergleich hast, ist doch, dass du dir nicht eingestehen würdest, dass du, würdest du vor so einer Wahl stehen, auch genau weißt, wofür du dich entscheiden würdest.
Außerdem spreche ich keinem Tf ab, dass ihm ein PU oder ein Suizid sehr zu schaffen macht. Ich finde es nur nicht in Ordnung, die anderen Opfer dann zu Tätern zu erklären. Denn wie ich in einem anderen Beitrag schon geschrieben hatte, sind nunmal die Hinterbliebenen die direkten Ansprechpartner bei Schadenersatzforderungen. Somit macht man sie im Endeffekt zu Tätern.

Was ist außerdem mit den Augenzeugen, die nicht wie der Tf jemanden unterm Zug verschwinden sahen, sondern wirklich ansehen mussten, wie die Frau erfasst wurde? Die sind bestimmt ähnlich geschädgt. Sollen die jetzt auch alle Schadenersatz verlangen? Da konnte bestimmt auch der eine oder andere nicht zur Arbeit gehen?
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Beitrag von tra(u)mmann »

gmg @ 12 Dec 2006, 14:16 hat geschrieben:Naja, sie zahlen weil sie dazu aufgefordert wurden und weil sie wissen, dass sie sonst dazu verdonnert werden.
Was ich ja kritisiere, ist dass der Tf Unbeteiligte zur Verantwortung zieht.
Tut er ja gar nicht. Er hat einen Teil des Geldes beansprucht, das die Frau, die ihm das angetan hat, hinterlassen hat. Das ist ja wohl mehr als rechtens. Von den Unbeteiligten hat er keinen Cent gefordert.
gmg @ 12 Dec 2006, 14:16 hat geschrieben:Traummann: Das eigentliche Problem, dass du mit meinem Vergleich hast, ist doch, dass du dir nicht eingestehen würdest, dass du, würdest du vor so einer Wahl stehen, auch genau weißt, wofür du dich entscheiden würdest.
Mal davon abgesehen, dass diese Frage absolut unrealistisch ist, würde ich mich mitnichten unbedingt dafür entscheiden, einen Fremden als Ersatz getötet zu haben, auch wenn der Unfall von der Sache her unvermeidbar gewesen wäre und mich nicht mal ethisch eine Schild träfe. Aber die Psyche des Menschen ist irrational, man denkt dann, wäre ich doch eine Minute später abgefahren, wäre ich später an der Stelle gewesen oder warum bin ich Idiot dieses Mal nicht die gewohnte Strecke gefahren und habe einen Umweg gemacht usw. Selbst in einem solchen Fall könnte ich vermutlich nicht einfach so weiterleben und würde lange brauchen, da darüber wegzukommen, wenn ich es überhaupt schaffe. Ich glaube, viele haben hier keine Vorstellung, was es bedeutet, einen anderen Menschen getötet zu haben, auch wenn man keine Schuld daran hat. Die Vorstellung ist doch die: "Ein Mensch lebt nicht mehr, weil ich da lang gefahren bin und die Hinterbliebenden sind jetzt - vielleicht bis an ihr Lebensende - in tiefer Trauer". Eine grausame Vorstellung. Hier über eine Wahl nachzudenken, mit der man sich rein theoretisch seiner Qualen entledigen könnte, halte ich, ohne jemand Denkverbote aufzuerlegen, für absolut widerlich. Ich war ehrlich gesagt schockiert, das von Dir gelesen zu haben.
gmg @ 12 Dec 2006, 14:16 hat geschrieben:Außerdem spreche ich keinem Tf ab, dass ihm ein PU oder ein Suizid sehr zu schaffen macht. Ich finde es nur nicht in Ordnung, die anderen Opfer dann zu Tätern zu erklären.
Du sprichst immer davon, die Opfer würden als Täter angesehen werden. Wer behauptet denn so etwas? Auch wenn es nur mehrfach wiederholst, trifft es nicht zu, dass das jemand behauptet hat.
gmg @ 12 Dec 2006, 14:16 hat geschrieben:Denn wie ich in einem anderen Beitrag schon geschrieben hatte, sind nunmal die Hinterbliebenen die direkten Ansprechpartner bei Schadenersatzforderungen. Somit macht man sie im Endeffekt zu Tätern.
Wieso denn das? Wenn jemand nicht das ganze Erbe kriegt, ist er dann Täter? Diese Logik leuchtet mir beim besten Willen nicht ein, das ist doch an den Haaren herbeigezogen. Selbst wenn die Angehörigen mit dem eigenen Geld haften müssten (was hierzulande natürlich nicht möglich ist), wären sie keine Täter. Es geht nicht um eine Bestrafung der Hinterbliebenen, sondern um eine Entschädigung des Tf, der im konkreten Fall wahrscheinlich kaum vorstellbare Qualen leidet. Dann ist es doch das Mindeste, wenn er zumindest mit dem Geld, das der Selbstmörder hinterlassen hat, angemessen entschädigt wird (wobei angemessen in diesen Fall ja nicht zutrifft bei diesem Kleckerlbetrag).
gmg @ 12 Dec 2006, 14:16 hat geschrieben:Was ist außerdem mit den Augenzeugen, die nicht wie der Tf jemanden unterm Zug verschwinden sahen, sondern wirklich ansehen mussten, wie die Frau erfasst wurde? Die sind bestimmt ähnlich geschädgt. Sollen die jetzt auch alle Schadenersatz verlangen? Da konnte bestimmt auch der eine oder andere nicht zur Arbeit gehen?
Auch diese sollten in bestimmten Fällen hier Recht auf Schmerzensgeld und Schadensersatz haben, ich sehe hier nichts, was dagegen spricht.
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Beitrag von Tim »

tra(u)mmann @ 12 Dec 2006, 14:52 hat geschrieben: Er hat einen Teil des Geldes beansprucht, das die Frau, die ihm das angetan hat, hinterlassen hat.
Und was ist, wenn der Selbstmörder kein Vermögen hinterlässt oder nur ein geringes? Wer sagt, dass das Geld überhaupt rein aus dem Erbe genommen wird und nicht auch das Vermögen der Angehörigen herangezogen wird? Und selbst wenn der Verstorbene z.B. 20.000 EUR hinterlässt, was ist das schon wert!?. Da bleibt nichts übrig. Allein die Beerdigung kostet heutzutage ein Vermögen und wer weiß, was die Angehörigen in solch einem Fall sonst noch an Kosten aufgebrummt kriegen. Ich kenne mich ja nicht aus, aber vielleicht kommt ja auch die DB noch mit Klagen oder so. Die größte Frechheit finde ich dazu ja auch noch, wenn es nicht mal "nur" eine einmalige Zahlung an den Lokführer, wie in diesem Fall ist, sondern auch noch zukünftige Ansprüche bestehen.

Das ist doch alles verrückt. Wenn sich jemand vor den Zug legt, kann sich dann am besten gleich die ganze Familie dazulegen. Ist als wirklich kein Wunder, dass die Leute sich das antun, in dieser egoistischen, geld- und profitgierigen Gesellschaft, wo jeder nur nach sich guckt. Und ich denke wohl, dass sich viele Selbstmörder Gedanken um den Lokführer machen.
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Beitrag von tra(u)mmann »

Tim @ 12 Dec 2006, 18:02 hat geschrieben:Und was ist, wenn der Selbstmörder kein Vermögen hinterlässt oder nur ein geringes?
Dann gibt es kein Schmerzensgeld und keinen Schadensersatz, auch wenn sich das nicht gerecht anhört. Wenn aber schon Geld da ist, ist das Mindeste, dass jemand, der Ansprüche auf Schadenersatz und Schmerzensgeld hat, auch entsprechende Zahlungen bekommt.
Tim @ 12 Dec 2006, 18:02 hat geschrieben:Wer sagt, dass das Geld überhaupt rein aus dem Erbe genommen wird und nicht auch das Vermögen der Angehörigen herangezogen wird?
Das Gesetz. Auch nahe Angehörige haften nicht bei so was.
Tim @ 12 Dec 2006, 18:02 hat geschrieben:Und selbst wenn der Verstorbene z.B. 20.000 EUR hinterlässt, was ist das schon wert!?. Da bleibt nichts übrig. Allein die Beerdigung kostet heutzutage ein Vermögen und wer weiß, was die Angehörigen in solch einem Fall sonst noch an Kosten aufgebrummt kriegen. Ich kenne mich ja nicht aus, aber vielleicht kommt ja auch die DB noch mit Klagen oder so. Die größte Frechheit finde ich dazu ja auch noch, wenn es nicht mal "nur" eine einmalige Zahlung an den Lokführer, wie in diesem Fall ist, sondern auch noch zukünftige Ansprüche bestehen.
Ach ja, die Beerdigungskosten und alles andere geht vor und der Tf soll leer ausgehen? Der Tf hat möglicherweise finanziell und gesundheitlich den größten Schaden erlitten.
Tim @ 12 Dec 2006, 18:02 hat geschrieben:Das ist doch alles verrückt. Wenn sich jemand vor den Zug legt, kann sich dann am besten gleich die ganze Familie dazulegen.
Ja klar! Also so einen Schmarren habe ich schon lange nicht mehr gehört. Auf der Basis kann man nicht diskutieren. Es entbehrt nämlich jeglicher Grundlage, da die Angehörigen nicht finanziell belastet werden, sondern das Geld aus dem Erbe kommt.
Tim @ 12 Dec 2006, 18:02 hat geschrieben:Ist als wirklich kein Wunder, dass die Leute sich das antun, in dieser egoistischen, geld- und profitgierigen Gesellschaft, wo jeder nur nach sich guckt. Und ich denke wohl, dass sich viele Selbstmörder Gedanken um den Lokführer machen.
Im konkreten Fall hat aber der Tf nichts davon. Wenn jeder Selbstmörder sich so umbringt, dass er keine Fremden damit reinzieht, gäbe es ja das ganze Problem nicht.

Langsam bin ich schon verärgert, was hier von der "Ach, der Tf soll sich nicht so haben"-Fraktion alles so geschrieben wird, wenngleich ich mich normalerweise mit solchen Aussagen zurückhalte. :angry:
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Beitrag von Tim »

tra(u)mmann @ 12 Dec 2006, 18:17 hat geschrieben: Dann gibt es kein Schmerzensgeld und keinen Schadensersatz.
Ich bin mir da trotzdem unsicher, ob der finanzielle Rahmen da nicht überzogen wird. Selbst wenn jetzt der Lokführer in einem extremen Fall, bis zu 20.000 EUR aus dem Beispiel bekommen würde, hätten die Angehörigen trotzdem massive Schulden, denn die Beerdigungskosten-, Gerichtskosten usw. zieht der Richter dann wahrscheinlich nicht ab. Die werden wahrscheinlich die Angehörigen selber zahlen müssen.
Das Gesetz. Auch nahe Angehörige haften nicht bei so was.
Naja das Gesetz... Womöglich ist das dann auch eines dieser schwammigen Gesetze oder es gibt Gesetzeslücken, so dass man das ganze drehen und wenden kann, wie man´s grad braucht.
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Beitrag von tra(u)mmann »

Tim @ 12 Dec 2006, 18:34 hat geschrieben:Ich bin mir da trotzdem unsicher, ob der finanzielle Rahmen da nicht überzogen wird. Selbst wenn jetzt der Lokführer in einem extremen Fall, bis zu 20.000 EUR aus dem Beispiel bekommen würde, hätten die Angehörigen trotzdem massive Schulden, denn die Beerdigungskosten-, Gerichtskosten usw. zieht der Richter dann wahrscheinlich nicht ab. Die werden wahrscheinlich die Angehörigen selber zahlen müssen.
Im vorliegenden Fall gab's ja keinen Gerichtsprozess, aber Anwälte mussten natürlich bezahlt werden. Hier hat man ja einen Vergleich gefunden. In einem solchen Fall verzichten üblicherweise beide Seiten auf etwas. Im konkreten Fall steht das so ja im Artikel drin, der Tf gibt sich mit einer Einmalzahlung zufrieden. Es ist also nicht davon auszugehen, dass der Witwer jetzt finanziell ruiniert ist.
Tim @ 12 Dec 2006, 18:34 hat geschrieben:Naja das Gesetz... Womöglich ist das dann auch eines dieser schwammigen Gesetze oder es gibt Gesetzeslücken, so dass man das ganze drehen und wenden kann, wie man´s grad braucht.
Das glaube ich kaum, da Deutschland, was Schadensersatzforderungen und Schmerzensgeld angeht, nicht dafür bekannt ist, dass in solchen Fällen hohe Summen ausgeschüttet werden.

Im übrigen stört mich bei der ganzen Diskussion so langsam, dass hier der Tf schon fast zum Täter gemacht wird. In einer "egoistischen, geld- und profitgierigen Gesellschaft" zerstört ein Fremder sein Leben und er hat dann die Frechheit, ein klein wenig Entschädigung zu fordern. Ich glaube, der Tf würde eine Trillion mal lieber auf die paar EUR verzichten und wieder gesund sein.
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Beitrag von Tim »

tra(u)mmann @ 12 Dec 2006, 18:45 hat geschrieben: er hat dann die Frechheit, ein klein wenig Entschädigung zu fordern.
Naja also 9.000 EUR finde ich nicht gerade wenig. Ich weiß nicht, welche Vorstellungen hier manche haben, dass sie auch noch gleich das 10fache fordern. Wo soll man das Geld denn hernehmen? Ich denke die meisten haben keine 6- oder 7stelligen Beträge auf dem Konto.

Was macht denn eigentlich ein Lokführer bei einem Unfall? Das finde ich noch viel schlimmer, da hier jemand unfreiwillig verletzt oder getötet wird. Ich will einen Selbstmord nicht schön reden, aber hier stirbt ja jemand bewusst freiwillig und wählt den Zug als Mittel zum Zweck, wo der Lokführer nichts dazu kann, aber bei einem Unfall tritt jemand unfreiwillig aus dem Leben. Das fände ich als Lokführer noch viel schlimmer und ich würde mir viel eher Vorwürfe machen. Was macht man denn in so einem Fall? Fordert man da gleich 1 Million von irgendjemandem, damit man für den Rest seines Lebens nicht mehr auf Arbeit angewiesen ist?
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Beitrag von tra(u)mmann »

Tim @ 12 Dec 2006, 19:05 hat geschrieben:Naja also 9.000 EUR finde ich nicht gerade wenig. Ich weiß nicht, welche Vorstellungen hier manche haben, dass sie auch noch gleich das 10fache fordern. Wo soll man das Geld denn hernehmen? Ich denke die meisten haben keine 6- oder 7stelligen Beträge auf dem Konto.
Wenn der Lokführer noch 10 Jahre lebt, sind das lächerliche 75 EUR im Monat, wie ich schon mal geschrieben habe. Wenn er noch länger lebt, noch weniger. Eine tolle Zusatzrente! Anders ausgedrückt, ein Witz. 750 EUR pro Monat hielte ich für zumindest einigermaßen fair.
Tim @ 12 Dec 2006, 19:05 hat geschrieben:Was macht denn eigentlich ein Lokführer bei einem Unfall? Das finde ich noch viel schlimmer, da hier jemand unfreiwillig verletzt oder getötet wird. Ich will einen Selbstmord nicht schön reden, aber hier stirbt ja jemand bewusst freiwillig und wählt den Zug als Mittel zum Zweck, wo der Lokführer nichts dazu kann, aber bei einem Unfall tritt jemand unfreiwillig aus dem Leben. Das fände ich als Lokführer noch viel schlimmer und ich würde mir viel eher Vorwürfe machen. Was macht man denn in so einem Fall? Fordert man da gleich 1 Million von irgendjemandem, damit man für den Rest seines Lebens nicht mehr auf Arbeit angewiesen ist?
Noch mal: Einen Lebensmüden totzufahren, dürfte für einen Großteil der Tf das Schlimmste nur Vorstellbare sein.

Was das Unfallthema angeht, muss man unterscheiden, hat hier der Tf z.B. ein Signal übersehen, kann er also was für den Unfall oder nicht? Wenn er selbst nicht schuld ist, hat er natürlich auch hier Ansprüche, wenn er Schaden erleidet.

Ist er voll oder teilweise schuldig, hatte er immerhin die Möglichkeit, durch sein bewusstes Handeln so was zu verhindern. Diese Chance gibt ihm der Lebensmüde praktisch gar nicht. Dass ein Tf daran wahnsinnig zu knabbern hat, wenn er durch seine Schuld ein Unfall passiert, kann man sich vorstellen. Natürlich muss er die Konsequenzen tragen und ggf. auch haften. Das ist aber ein ganz anderes Thema.
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Beitrag von jadefalcon »

Tim @ 12 Dec 2006, 18:34 hat geschrieben:Naja das Gesetz... Womöglich ist das dann auch eines dieser schwammigen Gesetze oder es gibt Gesetzeslücken, so dass man das ganze drehen und wenden kann, wie man´s grad braucht.
Mal so am Rande: Es ist ein Grundprinzip der Rechtsprechung, dass Gesetze abstrakten und fragmentarischen Charakter haben und jeder Einzelfall darauf hin untersucht werden muss, ob dieser durch theoretisch in Frage kommende Paragraphen erfasst ist und welche weiteren Konsequenzen daraus zu ziehen sind. So pauschal, wie du es hier tust, kannst du dieses Prinzip demnach nicht aburteilen. Dass mehrere in Grundzügen ähnlich gelagerte Fälle (konstruieren will ich solche an dieser Stelle allerdings nicht) durchaus zu unterschiedlichen Bewertungen führen können, erklärt sich somit in letzter Konsequenz aus diesem a priori gegebenen Ermessensspielraum. Somit wären allenfalls die Entscheidungen der hierfür zuständigen Instanzen im Einzelfall zu hinterfragen (und hierfür gibt es schließlich definierte Wege, man denke etwa an Berufung und Revision), aber "das System" per se zu kritisieren, so wie du es getan hast, finde ich insofern, wie schon gesagt, falsch.
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Beitrag von Tim »

tra(u)mmann @ 12 Dec 2006, 19:18 hat geschrieben: Was das Unfallthema angeht, muss man unterscheiden, hat hier der Tf z.B. ein Signal übersehen
Mit Unfall meine ich eher, wenn jemand ungewollt vom Zug erfasst wird, z.B. wenn jemand über die Gleisen geht, um eine Abkürzung zu nehmen, vom Bahnsteig stolpern würde oder ohne zu gucken über einen Bahnübergang gehen/fahren würde und dann was passiert. Das fände ich noch schlimmer.
Anders ausgedrückt, ein Witz. 750 EUR pro Monat hielte ich für zumindest einigermaßen fair.
Da bekäme er ja durch diesen Vorfall mehr Geld, als wenn er arbeiten würde, weil er neben dem Schmerzensgeld ja auch Lohnfortzahlung bzw. Krankengeld kriegt. Also das finde ich wirklich reichlich übertrieben. Soviel Erbe muss erstmal vorhanden sein, dass man das so lange zahlen kann. Das ganz soll auch noch Schmerzensgeld bleiben und keine private Rentenvorsorge zum Leid anderer.

Ich finde es sowieso sehr zweifelhaft, dass jemand dadurch über Jahre hinweg komplett arbeitsunfähig ist. Sowas kann Wochen dauern, auch mal Monate, aber über Jahre hinweg ist schon etwas dubios. Und selbst wenn man trotz psychologischer Unterstützung und Unterstützung der Kollegen nicht mehr fahren kann, kann man sich zur Not auch versetzen lassen. Es raten ja auch Psychologen nach spätestens 3 Wochen wieder (ggf. mit Begleitung) zu fahren. Wenn man sich ewig daheim einschließt und selbst kaputt macht hat man auch nichts davon.
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Beitrag von ET 423 »

Tim @ 12 Dec 2006, 19:38 hat geschrieben: Ich finde es sowieso sehr zweifelhaft, dass jemand dadurch über Jahre hinweg komplett arbeitsunfähig ist. Sowas kann Wochen dauern, auch mal Monate, aber über Jahre hinweg ist schon etwas dubios. Und selbst wenn man trotz psychologischer Unterstützung und Unterstützung der Kollegen nicht mehr fahren kann, kann man sich zur Not auch versetzen lassen. Es raten ja auch Psychologen nach spätestens 3 Wochen wieder (ggf. mit Begleitung) zu fahren. Wenn man sich ewig daheim einschließt und selbst kaputt macht hat man auch nichts davon.
Ich merke, gerade im Bezug auf dieses sensible Thema hast du wenig Ahnung und davon umso mehr...
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Beitrag von Woodpeckar »

Die hier geäußerten unethischen Geschmacklosigkeiten zu den angeblich "unethischen" Forderungen eines unbekannten Dritten und die damit zusammenhängenden ebenso unethischen und geschmacklosen Vorschläge, Bewertungen und Vorstellungen wie er mit den Vorgängen umzugehen hat, in einem nur durch Presseberichte - aber ansonsten grundsätzlich unbekanntem - Einzelfall finden fortwährende Steigerung.
Auch wenn ich von solchen restriktiven Maßnahmen wenig halte, sollte dieses Thema deswegen von den Admins/Moderatoren eingezogen werden.
Ersatzweise sollten einfach keine Antwort mehr zur inhaltlichen Sache gemacht werden.
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Beitrag von jadefalcon »

Tim @ 12 Dec 2006, 19:38 hat geschrieben:Ich finde es sowieso sehr zweifelhaft, dass jemand dadurch über Jahre hinweg komplett arbeitsunfähig ist. Sowas kann Wochen dauern, auch mal Monate, aber über Jahre hinweg ist schon etwas dubios.
Ich nehme einmal an, du bist beruflich kein Psychologe bzw. Psychiater und kannst dich demnach eigentlich nicht qualifiziert zu diesem Thema äußern?
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Beitrag von tra(u)mmann »

Tim @ 12 Dec 2006, 19:38 hat geschrieben:Mit Unfall meine ich eher, wenn jemand ungewollt vom Zug erfasst wird, z.B. wenn jemand über die Gleisen geht, um eine Abkürzung zu nehmen, vom Bahnsteig stolpern würde oder ohne zu gucken über einen Bahnübergang gehen/fahren würde und dann was passiert. Das fände ich noch schlimmer.
Ja und nein. Es gibt bedauerliche Unglücksfälle, ja. Oft passt jemand nicht auf und handelt grob fahrlässig. Gut. Im Falle des Lebensmüden hätte er aber bewusst eine andere Selbsttötungsart wählen können. Wenn ihm in der Verzweiflung nichts anderes eingefallen ist, kann man ihn nicht so stark unter ethischen Gesichtspunkten "verurteilen". Wenn er bewusst einen Fremden reinziehen wollte, ist es in einer kaum zu überbietenden Weise egoistisch.
Tim @ 12 Dec 2006, 19:38 hat geschrieben:Da bekäme er ja durch diesen Vorfall mehr Geld, als wenn er arbeiten würde, weil er neben dem Schmerzensgeld ja auch Lohnfortzahlung bzw. Krankengeld kriegt. Also das finde ich wirklich reichlich übertrieben. Soviel Erbe muss erstmal vorhanden sein, dass man das so lange zahlen kann. Das ganz soll auch noch Schmerzensgeld bleiben und keine private Rentenvorsorge zum Leid anderer.
Hier den Begriff "private Rentenversicherung" ins Spiel zu bringen, unter der Andere (die Hinterbliebenen) leiden müssen, finde ich völlig unangemessen. :angry: Der Tf würde wahrscheinlich gerne so eine Rente gegen seine Gesundheit eintauschen.
Tim @ 12 Dec 2006, 19:38 hat geschrieben:Ich finde es sowieso sehr zweifelhaft, dass jemand dadurch über Jahre hinweg komplett arbeitsunfähig ist. Sowas kann Wochen dauern, auch mal Monate, aber über Jahre hinweg ist schon etwas dubios. Und selbst wenn man trotz psychologischer Unterstützung und Unterstützung der Kollegen nicht mehr fahren kann, kann man sich zur Not auch versetzen lassen. Es raten ja auch Psychologen nach spätestens 3 Wochen wieder (ggf. mit Begleitung) zu fahren. Wenn man sich ewig daheim einschließt und selbst kaputt macht hat man auch nichts davon.
Die Diskussion wiederholt sich. Die Wiedereingliederung in den Beruf ist immer das oberste Ziel, ich habe übrigens nie was anderes behauptet. In bestimmten Fällen ist es halt nicht möglich - wenn das Unglück sehr grausam war, wenn es nicht der erste überfahrene Lebensmüde ist, wenn der Mensch nicht so funktioniert, wie er sollte und die Psyche kaputt geht (der Mensch ist halt keine Maschine, den man per Psychologe mal in allen Fällen reparieren kann und keiner kann das vorher schon wissen, wie das abläuft). Und im worst case hat halt der Tf einen Anspruch auf Schadensersatz und Schmerzensgeld vom Geld desjenigen, der ihm das angetan hat. Da ist nichts dran auszusetzen.

In Deinen Worten schwingt immer so ein wenig "der böse Tf" mit, dass das ganze "dubios" sei usw. Du weißt es nicht und ich weiß es nicht. Dass der Tf sich hier bereichern will, ist aber extrem unwahrscheinlich. Denn typischerweise nimmt die Seele bei so etwas vorübergehend oder dauerhaft Schaden und Gutachter schauen sich solche Fälle auch an und diese alle zu täuschen, dürfte sehr schwer sein. So müssen wir von dem wahrscheinlichen Fall ausgehen, der aus diesen Gründen eben nicht dubios ist.
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Woodpeckar @ 12 Dec 2006, 20:02 hat geschrieben: Die hier geäußerten unethischen Geschmacklosigkeiten zu den angeblich "unethischen" Forderungen eines unbekannten Dritten und die damit zusammenhängenden ebenso unethischen und geschmacklosen Vorschläge, Bewertungen und Vorstellungen wie er mit den Vorgängen umzugehen hat, in einem nur durch Presseberichte - aber ansonsten grundsätzlich unbekanntem - Einzelfall finden fortwährende Steigerung.
Auch wenn ich von solchen restriktiven Maßnahmen wenig halte, sollte dieses Thema deswegen von den Admins/Moderatoren eingezogen werden.
Ersatzweise sollten einfach keine Antwort mehr zur inhaltlichen Sache gemacht werden.
Ja, ich glaube, zu dem Thema wurde alles gesagt. Ich habe auch den Eindruck, dass hier die "Der-böse-Tf-soll-sich-nicht-so-haben"-Fraktion nicht zu bekehren ist. Zumindest ich habe keine Hoffnung mehr und es geht in die Wiederholung rein.
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Beitrag von Tim »

tra(u)mmann @ 12 Dec 2006, 20:05 hat geschrieben: Wenn er bewusst einen Fremden reinziehen wollte, ist es in einer kaum zu überbietenden Weise egoistisch.
Ich denke aber nicht, dass das die Absicht eines Selbstmörders ist. Sowas wird wohl nur in Einzelfällen vorkommen. Die meisten werden sich wohl einfach nur so ohne böse Absicht von ihrem Leid erlösen wollen, weil sie keine andere Möglichkeit haben oder kennen.

Aber als Angehöriger ist es schlimm, wenn man zu allem Elend noch Angst haben muss, vor dem, was noch alles auf einen zukommen kann und man sich auch noch vor Gericht verantworten muss.

Was mich aber auch wundert ist ja der lange Zeitraum in diesem Fall. Immerhin ist der Fall im Mai 2005 gewesen und jetzt ist Dezember 2006. Was ist, wenn das Erbe in dieser Zeit bereits aufgebraucht wurde?
und Gutachter schauen sich solche Fälle auch an und diese alle zu täuschen, dürfte sehr schwer sein.
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Beitrag von jadefalcon »

tra(u)mmann @ 12 Dec 2006, 20:09 hat geschrieben:Ich habe auch den Eindruck, dass hier die "Der-böse-Tf-soll-sich-nicht-so-haben"-Fraktion nicht zu bekehren ist. Zumindest ich habe keine Hoffnung mehr und es geht in die Wiederholung rein.
Spätestens nach dieser Aussage von Tim
Naja, da muss man nur den richtigen erwischen...

...glaube ich das auch und befürworte inzwischen auch die Schließung und/oder Einziehung des Threads. Es führt einfach zu nichts Produktivem mehr und ich sehe eine steigende Gefahr, dass man sich nur noch persönlich zerfleischt.
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Beitrag von Theo »

Ehe dieser Thread geschlossen wird möchte ich mich doch auch noch kurz zu Wort melden.
Ich bin der Meinung, das zu 99% jedes Ereignis dieser oder ähnlicher Art welches zu irgendwelchen Behinderungen im Bahnverkehr führt einen gefährlichen Eingriff in den Bahnverkehr darstellt.
Die überwiegende Zahl aller Unfälle an Bahnübergängen wird ja wohl durch die stickte Misachtung der StVo herbeigeführt. Selbstmorde bzw. Selbstmordversuche stellen für mich nur einen Potenzierten Eingriff in den Bahnverkehr dar. Solchen Menschen ist absolut nicht zu helfen.
Mich wundert in diesem Fall nur, das nicht auch die Bahn-AG noch Schadenersatzansprüche stellt.
Wenn ich mal ganz kurz überdenke, welch finanzieller Schaden dadurch entstandene Zugausfälle bzw. Verspätungen entstanden sind, sind die besagten 9000€ nur ein "Klacks".
In Keinem Anforderungsprofil an einem Tf. steht, daß dieser Personenunfälle (egal welcher Art) ohne irgendwelche psychischen Folgen zu meistern hat. Vielmehr entscheidet heutzutage der Bahnarzt darüber ob und wann der Tf wieder einsatzbereit ist.
Wengleich ich in den 16 Jahren die ich nun selbt draußen rumfahre nur ein Paar "beinahe Ereignisse" hatte, kenne ich doch einige Kollegen die nicht so glimpflich davongekommen sind.
Der Eine steckt es halt besser weg, der andere hat jahrelang daran zu Knaupeln.
Ganz schlimm wird es dann noch, wenn dann an besagter Stelle noch ein Kreuz aufgestellt wird.
Dadurch wird der Tf. dann auch jedes Mal wenn er dort vorbei kommt an das Ereignis erinnert.
Dazu gibt es auch noch zu bedenken, das die meisten von uns "Gott sei Dank" niemals ein solches Ereignis durchleben müssen. Ich kann mich aber auch noch wage an den Bericht in den Nachrichten über einen Tf. erinnern, der innerhalb, wohl eines Jahres, 4x dieses "Erlebnis" hatte.
Das dieser Mensch danach nur noch ein menschliches "Frack" ist, ist wohl verständlich.

Hier sollte sich doch jeder überlegen, ob er sich darüber evtl. ein Urteil erlauben kann.

MfG. Theo
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Beitrag von 423176 »

Ich habe dieses Thema leider erst heute entdeckt.

Ich würde auch Klagen. Zum einen weil mir viel geld flöten geht und zum anderen Schmerzensgeld. Mir ist es scheißegal, ob ich den Angehörigen damit noch weiter weh tue. Wenn man mich als eine "Waffe" (zum töten) benutzt, dann möchte ich dafür auch Geld sehen. Mir gehen schließlich einige Hundert Euro verloren, wenn ich keine Nebenbezüge bekomme. Das sind in manchen Monaten schon ein paar Hundert Euro.

Meine Ansicht ist zwar auch nicht gerade die schönste, aber ich bin Lokführer, weil ich mich dazu berufen fühle und ich Spaß daran habe.

Wenn sich eine Umbringen will, dann soll er es zu Hause bei sich im Bett machen, aber nicht in der Öffentlichkeit! Und alle die das nicht akzeptieren können, denen wünsche ich, das sie mal einen Menschen anfahren, überfahren oder sonst was. Dann wisst ihr mal welche HILFLOSIGKEIT auf einen zu kommt. Hier im Forum sind einige, die schon PUs hatten und wünschen sich vielleicht wieder einen, weil sie damit versuchen diese Sache auch zu bewältigen.

Mir fällt grade noch ein, das es in Hamburg einen Kollegen gibt, der einen PU vor etwa einem Jahr hatte und es gut verarbeitet hat. Er fuhr dann ganz normal weiter (nach seinen drei Wochen Zwangsurlaub) und hatte auch wieder viel Spaß daran. Er hatte hin und wieder die Situation vor Augen und kam trotzdem klar damit. Vor ein paar Wochen ging schlagartig nichts mehr und er kann nie wieder seinen Beruf als Lokführer ausüben.
Alle die keine Ahnung haben, sollten sich mal nach entsprechender Literatur umsehen und könnten feststellen, das es auch Jahre dauern kann bis soetwas ausbricht.
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mellertime
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Beitrag von mellertime »

ICH BIN STINKIG! Und das will hier was heißen.
Ich kann Marc nur zustimmen und wünsche eigentlich niemanden die Pest an den Hals.
Aber wenn ich hier so lese, "ach, die armen Angehörigen", oder daß sich der Tf bereichern will, um sich ein schönes Leben zu machen, dann wünche ich denen, die hier die Fresse groß aufmachen, selbst mal ein solches Erlebnis. Ihr habt keine Ahnung, von nichts! Nicht von Eisenbahn, nicht von Versicherungen, nicht von Medizin geschweige denn von Jura!
Der der sich umgebracht hat, den interessiert nichts mehr. Aber der Tf, dessen Leben womöglich verpfuscht ist, muss einfach damit klar kommen, weil er ja unbedingt Lokführer werden wollte und schließlich wusste, daß er früher oder später jemanden umbringt. Gehts noch?
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Beitrag von 423176 »

mellertime @ 13 Dec 2006, 11:05 hat geschrieben: ICH BIN STINKIG! Und das will hier was heißen.
Ich kann Marc nur zustimmen und wünsche eigentlich niemanden die Pest an den Hals.
Aber wenn ich hier so lese, "ach, die armen Angehörigen", oder daß sich der Tf bereichern will, um sich ein schönes Leben zu machen, dann wünche ich denen, die hier die Fresse groß aufmachen, selbst mal ein solches Erlebnis. Ihr habt keine Ahnung, von nichts! Nicht von Eisenbahn, nicht von Versicherungen, nicht von Medizin geschweige denn von Jura!
Der der sich umgebracht hat, den interessiert nichts mehr. Aber der Tf, dessen Leben womöglich verpfuscht ist, muss einfach damit klar kommen, weil er ja unbedingt Lokführer werden wollte und schließlich wusste, daß er früher oder später jemanden umbringt. Gehts noch?
Die Angehörigen tun einem schon irgendwo Leid, denn die können auch nichts dazu. Dennoch möchte auch ich beachtet werden...ich als Mensch. Und ist es wirklich eine gerechte Strafe, das ich leer ausgehe, nur weil ich Lokführer werden wollte?

Vielleicht sind die, die hier das Maul so weit aufreißen auch einfach nur neidisch auf mich und andere Lokführer, weil sie das Zeug nicht dazu haben. Zum Glück gibt es eine Auswahl und Auslese...und ich bin stolz darauf!
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Beitrag von gmg »

Die sog. "der- böse-Tf-soll-sich-nicht-so-haben- Fraktion" gibt es nicht. Das möchte ich klarstellen! Wenn man Tims Meinung stark vereinfacht und etwas verdreht, könnte man ihm diese Metalität unterstellen. Ich hingegen sage nicht, dass der Tf sich nicht so haben soll. Ich sage nur, dass er nicht auf andere Unbeteiligte losgehen soll! Auch wenn hier mehrfach geschrieben wurde, dass alles schon gesagt sei, zeigt mir, obige Formulierung, dass ihr mich nicht versteht. Wenn man von eurem Erbe Schadenersatz fordern würde, würdet ihr euch auch so vorkommen als würde man euch zu Tätern machen -- auch wenn das 423176 "scheißegal" ist. Euch wäre es als Angehörige nicht egal.

Und jetzt mal ein wirklich neuer Gedanke: Ich finde, es passt auch nicht zusammen, dass der Tf von Schuldgefühlen zerfressen, Entschädigung einklagt. Entweder er gibt sich die Schuld oder er gibt sie der wirklich schuldigen Selbsmörderin. Das heißt, wenn er Schadenersatz verlangt, können seine Schuldgefühle gar nicht so groß sein, sonst würde er doch nicht die schuld bei anderen finden. Aber anscheinend finden die meisten von euch es in Ordnung, dass man unberechtigtes Sich- als- Mörder- Fühlen durch Abzockerei ohne Schuldgefühle kompensiert.

Und unser toller Rechtsstaat, der so tolle gesetze haben, die es reichen Promis wie Dieter Bohlen oder Jeanette Biedermann erlauben, ihre kleinen Fans abzuziehen weil diese unvorsichtig mit Namensrechten umgehen, nimmt euch dabei die letzten Skrupel.

Wenn das Ausüben des Tf- Berufs wirklich so problematisch für PU- Fahrer ist, sollte die Bahn lieber eine Art Spezial- Berufsunfähigkeitsversicherung für Tfs einführen. Schließlich besagen Statistiken, dass der Durchschnitts- Tf in seinem Berufsleben drei Leute totfährt
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Zum obigen Beitrag.

Ich habe wirklich versucht, mit sachlichen Argumenten zu diesem Thema beizutragen.

Den letzten überaus pietätlosen und in sich widersprüchlichen Beitrag möchte ich aber nicht einmal zitieren. Ohne die Diskussion, die eigentlich keine mehr ist, abwürgen zu wollen, wäre mein innigster Wunsch, dass mal ein Admin hier auf den Für-immer-schließen-Button klickt oder gar den berüchtigten In-den-Giftschrank-verschieben-Button bemüht, sonst wir mir noch total schlecht. :angry: :angry: :angry:
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Beitrag von jadefalcon »

gmg @ 13 Dec 2006, 16:53 hat geschrieben:Das heißt, wenn er Schadenersatz verlangt, können seine Schuldgefühle gar nicht so groß sein, sonst würde er doch nicht die schuld bei anderen finden.
Gegenfrage: Besitzt du hinreichende, fundierte Kenntnisse der Psychologie, um definitiv ausschließen zu können, dass eine (in der Sache eigentlich unbegründete) Schuldzuweisung an die eigene Person ein Krankheitsbild darstellen kann, welches es dem Betroffenen über längere Zeit verunmöglicht, ein geregeltes Leben zu führen?

Im Übrigen möchte ich mich auch nochmals tra(u)mmann anschließen.
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Beitrag von ropix »

Äh... - kein Kommentar. Aber ich füge jetzt mal an, wenn jemand ne Bank überfällt und anschließend Selbstmord begeht. Wieso sollten dann die Erben nicht auch das aus der Bank erbeutete Geld bekommen??? - ham sie sich ja ehrlich ererbt.

zweitens. Wenn jemand andere Menschen misshandelt. Wieso sollten die anderen, wo sie doch so ein schlechtes Gewissen haben den ersteren Anzeigen? Völlig ungerecht sowas...

Und natürlich ist das letztendlich das gleiche. Angenommen der PUler würde seinen Suizidversuch überleben - dann muss er vielleicht für die Folgekosten haften. Wieso sollten dann also nicht die Erben mit dem geerbten ebenfalls dafür einstehen???

Etwas anderes wäre es in meinen Augen bei einem Unfall - wie vor ein paar Jahren die drei Kinder die durch den Zaun eines Bahnnahen Spielplatzes gewischt sind - und noch bevor jemand merkte was geschah sich vorm Zug wiederfanden. Aber bei Suizidlern ist die Sache eigentlich eindeutig. Obe sie nun gestorben sind oder nicht. Haften muss er mit seinem Vermögen (Wenn nicht vom Gericht davon freigesprochen, aber das deutsche Recht ist sowieso ein guter Grund auszuwandern)
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