[BO] Schienenverkehr in Bochum und Umgebung

Alles über Stadtverkehr, was woanders nicht passt, wie z.B. Verkehrsverbünde
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Catracho
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Beitrag von Catracho »

Larry Laffer @ 19 Jun 2007, 15:33 hat geschrieben: Man würde es wohl als größenwahnsinnig und unfinanzierbar bezeichnen.
Das würde man in den USA auch wenn man es erst jetzt bauen würde. Das Netz ist historisch gewachsen und spiegelt die geografische, städtebauliche und administrative Entwicklung der Stadt wieder. Da wir im Ruhrgebiet von einer nicht annähernd so dichten Besiedlung und einer völlig anderen geschichtlichen und urbanen Entwicklung ausgehen ist so ein Netz hier nie entstanden und auch nicht nötig, von der Möglichkeit der Realisierung mal ganz abgesehen. Du kannst nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. ;)
Mfg
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Larry Laffer
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Beitrag von Larry Laffer »

Die Metropolregion New York City hat 824 Einwohner pro km². Die Metropolregion Rhein-Ruhr hat 1.436 Einwohner pro km². Selbstverständlich wäre ein dichtes ÖPNV-und SPNV-Netz hier notwendig. S-Bahnen, die alle zwanzig Minuten fahren, mangelhafte Verbindung zwischen einzelnen Städten, das alles ist zu wenig.
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VT624
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Beitrag von VT624 »

Das stimmt allerdings. Die Geschichte der heutigen U-Bahn in New York beginnt um 1880 mit den dampfbetriebenen Vorortbahnen der City of Brooklyn (das heutige Downtown Brooklyn gegenüber von Manhattan), die nach und nach alle elektrifiziert wurden und in der U-Bahn oder der LIRR (ähnlich einer S-Bahn) aufgingen.

Die U-Bahn selbst entwickelte sich aus dem Konkurrenzkampf der IRT (Interborough Rapid Transit) in Manhattan und der Bronx, BMT (Brooklyn-Manhattan Transit) in Brooklyn mit einer Schleife durch Ost-Manhattan, LIRR (Long Island Railroad) von Brooklyn aus ins Umland und später der städtischen IND (Independent Subway), die alle von den beiden übrigen gelassenen Lücken mit dem Futter der öffentlichen Hand schloss und für die Wirtschaftlichkeit weitere Strecken durch Manhattan trieb, wo die großen Pendlerströme hinführten.

Ein Punkt für die Größe dieses Netzes ist allerdings gerade, dass New York ähnlich dem Ruhrgebiet polyzentrisch ist. Wie schon die insgesamt 5 Boroughs (Manhattan, Bronx, Queens, Brooklyn, Staten Island) zeigen, ist New York City der Zusammenschluss von diesen 5 Gebilden. Da sie auch gleichzeitig 5 deckungsgleiche Countys des Staates New York sind, wären sie hierzulande wohl mit Landkreisen oder kreisfreien Städten gleichzusetzen.
Wollte man so ein System auch im Ruhrgebiet haben, so hätten sich um 1900 bereits Zusammenschlüsse der damals noch privaten Straßenbahnen über die Stadtgrenzen hinaus etablieren müssen. Idealerweise für das gesamte Ruhrgebiet plus Düsseldorf / Neuss / Krefeld nur 2 oder 3 Stück, wenn man Köln / Bonn mit ins Boot nimmt auch 4 oder 5. In der Folge dessen hätten diese Gesellschaften ähnlich zu New York im gegenseitigen Wettbewerb leistungsfähige Netze aufgebaut. Ich bin sicher, dass es dann auch im Ruhrgebiet heute ein organisch gewachsenes Netz von vollwertigen U-Bahnen in Tunnel- und Hochlage gäbe, das von Unna bis mindestens Benrath und Neuss oder sogar Bonn reichen würde. Ähnlichkeiten mit hochfliegenden Plänen einer Planungsgesellschaft Stadtbahn Rhein-Ruhr nicht gerade zufällig...
Stattdessen haben die Gesellschaften hier meist nur in einer Stadt gegeneinander im Wettbewerb gestanden, wurden früh vereinigt und kommunalisiert, durften dank Auflagen der Staatsbahn teilweise nur Meterspur bauen und die öffentliche Hand entwickelte viel zu spät einen Plan mit dem Ziel eines Verkehrskonzeptes für den Gesamtraum. So entstand der Flickenteppich, den wir heute haben - einschließlich zweier Führerstände und drei Sicherungssystemen am Einheitstyp B80...
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Beitrag von Catracho »

Die Metropolregion New York City hat 824 Einwohner pro km². Die Metropolregion Rhein-Ruhr hat 1.436 Einwohner pro km².
Die Metropolregion New York umfasst aber mehr als nur das Stadtgebiet (http://en.wikipedia.org/wiki/New_York_metropolitan_area) und außerhalb des Stadtgebietes von New York ist dann mit dem ausgesprochen dichten U- und S-Bahn-Netz auch sehr schnell Ende. Das Stadtgebiet von New York selbst - und darum geht es ja - hat eine Dichte von über 10.000 Einwohner pro km². Kein Vergleich also mit dem Ruhrgebiet. Du kannst ohne weiteres die beiden Metropolregionen (also Ruhrgebiet und New York Metropolitain Area) miteinander vergleichen - da sieht es bei beiden nicht so gut aus mit dem ÖPNV - oder eine Stadt des Ruhrgebiets (z.B. Dortmund) mit New York, aber nicht eine Metropolregion (Ruhrgebiet) mit einer Stadt (New York). Das meinte ich mit Äpfel und Birnen.
Mfg
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Beitrag von ruhri »

Larry Laffer @ 18 Jun 2007, 19:41 hat geschrieben:Sag mal ehrlich: Findest Du nicht, daß die paar Busse einfach zu wenig sind? Wir wissen doch alle, daß man über die A43 nicht länger als 15 Minuten von Wuppertal nach Bochum braucht, wie bitte sollen Pendler dann auf den ÖPNV gelockt werden, wenn ein Bus eine Stunde fährt? Mit der Eisenbahnstrecke Hattingen-Wuppertal hätte man sehr viel machen können, insbesondere wenn man sie bis zum Bochumer Hauptbahnhof verlängert hätte (auch wenn das eine Menge Kunstbauten erfordert hätte), aber die Eisenbahnstrecke ist weg, die A43 ist die einzige vernünftige Verbindung zwischen den beiden 400.000-Einwohner-Großstädten. Und das ist nicht ausreichend, das muß man mal so deutlich sagen.

Keine Ahnung, wie das mit der Auslastung ist, die zur Zeit besteht oder die man mit einem vernünftigen Ausbau erzielen könnte, aber ich halte es in der Tat für zu wenig. Nur sollte diese Busse, wenn es schon so wenige sind, wenigstens einigermaßen regelmäßig verkehren. Also, SB67 im gleichen Takt wie SB37 wäre m.E. das Mindeste, vielleicht sogar als Nachtverkehr.

Die Stilllegung von Hattingen-Wuppertal ist sicherlich ein Fehler gewesen, obwohl die Deutsche Bahn ihn im Hier und Jetzt vermutlich genauso wieder begehen würde. Aber eine Verlängerung bis zum Hauptbahnhof? Meine Güte, wie soll das denn gehen? Vielleicht längs der Stadtgrenze bis zur Strecke der S1?

Catracho @ 19 Jun 2007, 18:16 hat geschrieben: Die Metropolregion New York umfasst aber mehr als nur das Stadtgebiet (http://en.wikipedia.org/wiki/New_York_metropolitan_area) und außerhalb des Stadtgebietes von New York ist dann mit dem ausgesprochen dichten U- und S-Bahn-Netz auch sehr schnell Ende. Das Stadtgebiet von New York selbst - und darum geht es ja - hat eine Dichte von über 10.000 Einwohner pro km². Kein Vergleich also mit dem Ruhrgebiet. Du kannst ohne weiteres die beiden Metropolregionen (also Ruhrgebiet und New York Metropolitain Area) miteinander vergleichen - da sieht es bei beiden nicht so gut aus mit dem ÖPNV - oder eine Stadt des Ruhrgebiets (z.B. Dortmund) mit New York, aber nicht eine Metropolregion (Ruhrgebiet) mit einer Stadt (New York). Das meinte ich mit Äpfel und Birnen.

So ist das also! Nun, das geht ja in die Richtung, was ich weiter oben schon gesagt hatte: Der Nahverkehr in Bochum, Dortmund, Düsseldorf, Duisburg oder Essen funktioniert hervorragend, problematisch wird es eben, wenn es über die Stadtgrenzen geht.

Übrigens habe ich gerade mal einiges gelesen über Stuttgart. Offenbar wurde dort der gleiche Weg eingeschlagen wie im Ruhrgebiet und das sogar zu etwa derselben Zeit, aber da sprechen wir über eine Stadt und ihr Umland. Man kann es hier im Forum nachlesen: Die brauchen noch ein paar Jahre. Im VRR-Land dürften die Dortmunder am weitesten sein, und danach kommen vermutlich bereits Essen und Bochum. Düsseldorf hat zwar viele Bahnlinien, aber die Stadtbahnen mit den "U"-Nummern beruhen großteils auf 100 Jahren alten Strecken, wie wir wissen.
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Beitrag von Catracho »

VT624 @ 19 Jun 2007, 19:11 hat geschrieben: Ein Punkt für die Größe dieses Netzes ist allerdings gerade, dass New York ähnlich dem Ruhrgebiet polyzentrisch ist.
Das stimmt nicht. Auch du vergleichst hier zwei völlig verschiedene Dinge miteinander. Noch mal: Das Ruhrgebiet und New York sind nicht miteinander vergleichbar. Bei New York handelt es sich um eine einzelne, monozentrische Stadt mit geschlossener Bebauung, eine Agglomeration, also um eine Kernstadt mit einem sie umgebenden Speckgürtel. Das Ruhrgebiet ist eine polyzentrische Metropolregion, die auch ländliche Gebiete mit umfasst, ihr Äquivalent im Falle New Yorks wäre entweder die New York Metropolitan Area oder sogar die "BosWash", also der Raum Boston - New York - Philadelphia - Baltimore - Washington. Würdest du jetzt verlangen eine U-Bahn von Boston nach Philadelphia oder von New York nach Baltimore zu bauen? Das würde nämlich genau deinem Vorschlag hier
ein organisch gewachsenes Netz von vollwertigen U-Bahnen in Tunnel- und Hochlage, das von Unna bis mindestens Benrath und Neuss oder sogar Bonn reichen würde
entsprechen.
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Beitrag von VT624 »

Sorry, aber New York City wurde durch den Zusammenschluss der Boroughs/Counties (such Dir was aus, sie sind in dem Fall eh flächendeckend) Brooklyn, Manhattan, The Bronx, Queens und Staten Island gegründet. Staten Island lassen wir mal weg, da es für unsere Betrachtung und auch im New Yorker Leben ziemlich isoliert liegt - sozusagen das Wuppertal New Yorks :P Leute kommen von da zum Arbeiten rüber, aber kaum einer aus dem Rest fährt in der Freizeit dorthin...
Die Boroughs selbst sind wiederum aus einzelnen Städten wie Brooklyn, Bath, Coney Island oder Flatbush hervorgegangen.

Das "Ruhrgebiet" umfasst grob gesagt eine Linie von Hagen/Dortmund nach Duisburg. Nicht enthalten sind besagtes Wuppertal oder Düsseldorf. "Ruhrgebiet", "Großraum Rhein-Ruhr" und "Metropolregion Rhein-Ruhr" sind drei grundverschiedene Paar Schuhe, der Großraum umfasst noch den Raum Düsseldorf, Krefeld, Mönchengladbach und die Metropolregion noch Rhein-Sieg.
Sicherlich ist das Ruhrgebiet dann viel kleiner als New York, aber dafür vergleichbar strukturiert. Es gibt einen annähnernd zusammenhängenden Siedlungsraum aus den Städten Dortmund, Castrop-Rauxel, Herne, Witten, Bochum, Essen, Bottrop, Oberhausen, Mülheim und Duisburg. Und in diesem Raum hätte unter anderen Rahmenbedingungen ein Nahverkehrssystem wie es in New York existiert, entstehen können und seine Existenzberechtigung. Sicherlich würden dann die Hagener oder Wuppertaler dumm aus der Wäsche schauen und wären an diesen Großraum nur mit der S-Bahn (wie in NYC mit der LIRR) angebunden und das Netz hätte keine 14 (nominell sind es in NYC einige mehr, aber da sind auch welche bei, die nur zwei Äste anderer Linien verbinden oder fünf Stationen anders haben, weil sie eine Brücke 5 Straßen weiter oben von Manhattan nach Brooklyn wechseln), sondern nur 10 Linien.

Ich habe nie behauptet, dass man die beiden Gebiete größenmäßig vergleichen könne. Aber strukturell kann man es, wenn man New York City und Ruhrgebiet als Basis herbeinimmt.

Edit: Und zum Thema Unna - Bad Godesberg... Da es seinerzeit noch ausreichend der "natürlich gewachsenen" Bahnen gab, wäre eine Fortführung von Duisburg über Rheinbahn - BSM - KVB - KBE - BGM bis Bad Godesberg ein vergleichsweise leichtes Spiel gewesen. Eventuell auch mit einem Stromschienen - Oberleitungs-Hybriden, wie es der B-Wagen ohnehin ist. Die Kabel ins Drehgestell liegen bei der ersten Serie meines Wissens sogar, müsste man nur nen Schleifschuh dranbauen.
Das durchgehende Straßen- und Kleinbahnnetz von zumindest Bad Godesberg bis Witten existierte seinerzeit. Und von Dortmund nach Unna ging's auch. Ein attraktives Grundnetz im Ruhrgebiet hätte möglicherweise auch zur Integration statt Stillegung solcher Außenäste geführt.
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Beitrag von Catracho »

VT624 @ 19 Jun 2007, 20:54 hat geschrieben: Ich habe nie behauptet, dass man die beiden Gebiete größenmäßig vergleichen könne. Aber strukturell kann man es, wenn man New York City und Ruhrgebiet als Basis herbeinimmt.
Und zum dritten Mal: Nein, man kann sie strukturell nicht miteinander vergleichen. Ich wiederhole es gerne nochmal: Du vergleichst eine monozentrische Agglomeration (und da ist es egal aus wievielen Boroughs oder Counties das ganze mal irgendwann zusammengewachsen ist) mit einer polyzentrischen Metropolregion. Und das ist nicht zulässig, das würde dir jeder Geograph, Städteplaner oder sonstige Experte bestätigen.
Es gibt einen annähnernd zusammenhängenden Siedlungsraum aus den Städten Dortmund, Castrop-Rauxel, Herne, Witten, Bochum, Essen, Bottrop, Oberhausen, Mülheim und Duisburg.
Eben: "annähernd". Mit einer im Vergleich zu New York lächerlich geringen Bevölkerungsdichte, die nicht zuletzt daraus resultiert das es große, nicht bebaute ländliche Regionen zwischen den einzelnen Städten gibt, wohingegen wir es im Falle von New York mit einer Stadt zu tun haben, die solche großen Lücken in der Bebauung nicht aufweist. Abgesehen von dem nicht zulässigen Vergleich: Ein Nahverkehrssystem wie es die Stadt New York aufweist wäre für eine Region wie das Ruhrgebiet/Metropolregion Rhein-Ruhr völlig überdimensioniert und auch schwer zu bewerkstelligen, da wir keine Konzentration auf einen zentralen Punkt hätten. Nur noch mal ein paar Zahlen: Die Metropolregion Rhein-Ruhr hat 10.2 Millionen Einwohner auf 7110 km² Fläche. Die Stadt New York hat auf noch nicht mal 800 km² Fläche 8.1 Millionen Einwohner. Und da glaubst du Rhein-Ruhr könnte ein ähnliches Nahverkehrssystem auch nur annähernd benötigen? Wenn dem so wäre hätte sich ein solches Netz auch entwickelt, auf Grund der völlig anderen Siedlungs- und urbanen Struktur hat es das aber nicht.
Mfg
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Beitrag von VT624 »

Rein logisch kann ein seit 500 Jahren besiedelter Raum auch keine monozentrische Stadt hervorbringen, die erst 1898 gegründet wurde, denn vorher gab es kein New York City, sondern auf dem heutigen Stadtgebiet nur zig Städte und Dörfer verschiedenster Größen und Bedeutung, deren herausragendste Vertreter Manhattan und Brooklyn hießen.
New York hat daher keinen zentralen Punkt - auch wenn viele Midtown Manhattan gerne dafür halten. Manhattan insgesamt stellt zwar ca. 55% der Arbeitsplätze. Brooklyn hat aber sein eigenes Central Business District und weitere Zentren wie Coney Island, das gesamte County of Brooklyn stellt 18%, Queens weitere 16% der Arbeitsplätze, schwerpunktmäßig im Verkehrssektor mit den beiden Flughäfen JFK und LGA, sowie Hauptsitz und Depots der LIRR. Die Restmenge dürfen wir dann in Staten Island und Bronx suchen.
Durch die starke Fixierung Manhattans auf Handel und Dienstleistung pendelt die Mehrheit der gering gebildeten Bewohner der Bronx gleich durch Manhattan durch nach Brooklyn und Queens. 1/3 der Leute, die in Manhattan arbeiten, pendeln gleich gar nicht über die Grenzen, da sie auch in Manhattan wohnen.
Dieses Verhalten ist sehr wohl mit dem Ruhrgebiet zu vergleichen, wo sich auch Dienstleistungszentren herausbilden, wenn die Industrie abzieht oder im Gegenzug Leute an ihrem angestammten Wohnort bleiben und der industriellen oder handwerklichen Arbeit von Bochum nach Duisburg durch den halben VRR hinterherpendeln, während andererseits ein ebenso bedeutender Anteil der Pendler sich auf dem Weg zur Arbeit nicht aus seinem Essen oder Dortmund hinausbegeben muss.

Und zur Verkehrsstruktur im Ruhrgebiet und Rheinland:
Das Vorhandensein eines geschlossenen Tram- und Stadtbahnnetzes von Witten und Hattingen über Bochum, Gelsenkirchen, Essen und Mülheim nach Oberhausen (Meterspur) mit Umstieg auf die Regelspur in Mülheim zur weiteren Fahrt über Duisburg und Düsseldorf nach Krefeld oder Neuss, früher über Benrath auch nach Solingen und Wuppertal oder Monheim, Köln, Bergisch Gladbach und Bonn zeigt doch, dass es die Grundlage für ein solches Netz sogar schon gab. Nur statt wie in New York (zu einer Zeit, als auch zwischen Coney Island und Brooklyn viel Wiese mit wenig Haus war und Manhattan bereits irgendwo im heutigen Central Park endete) auf dieser Basis durch Fusion von Betrieben und die Schaffung einer Wettbewerbssituation zwischen den entstehenden drei großen Unternehmen zu wachsen und ein leistungsfähiges System zu schaffen, wurde sich in Kleinstaaterei (pardon, Kleinstädterei) versucht.

New York City ist heute vielleicht zusammengewachsen zu einem geschlossenen Raum. Aber nicht die Stadt ist zusammengewachsen und trug die U-Bahn. Vielmehr hat die U-Bahn New York zusammengebracht. Dass die Wurzeln in den Vorortverkehr zurückreichen, merkt man auch daran, dass die beiden alten Betriebe "Interborough Rapid Transit" (Gemeindeübergreifender Schnellverkehr) und "Brooklyn Rapid Transit" (Brooklyn-Schnellverkehr, die Umbenennung in "Brooklyn & Manhattan Transit" erfolgte erst später heißen), also in der Namensgebung das Pendant zur S-Bahn führen. Lediglich die um 1930 gegründete städtische "Independent Subway" verstand sich bei der Gründung schon als innerstädtisches Verkehrsmittel. Ich bleibe dabei: hätte es weniger EVAGs, DSWs und DVGs und mehr Bogestras gegeben - und das auch noch früh genug und der Staatsbahn entschlossener und geschlossener opponierend, hätte das Ruhrgebiet, wenn nicht die gesamte Metropolregion Rhein-Ruhr in den letzten 100 Jahren einen hervorragenden Schnellverkehr entwickeln können.
Hätte New York erst in den 70ern begonnen, Trambahnen, Schnellbahnen und Trolleybusse zu einem Gesamtnetz zusammenfassen zu wollen, dann würde es dafür genauso aussehen wie im Ruhrgebiet. Es gäbe eine "Manhattan & Bronx Subway", eine "Brooklyn Elevated" und "Queens Tramway&Trolley". Keine dieser Gesellschaften würde ihr angestammtes Gebiet weiter als bis zu einem Umsteigepunkt verlassen, das vor 30 jahren begonnene Gesamtnetz läge, nicht zuletzt weil die Arbeiter für den Bau inzwischen ein Vielfaches kosten wie 70 Jahre zuvor, als Scherbenhaufen von zig angefangenen Teilstrecken in den Planungsbüros.
Hier muss man klar sagen, dass die Deutsche Kleinkariertheit die Chance für die Stadtbahn Rhein-Ruhr 40-50 Jahre vor der Gründung der gleichnamigen Planungsgesellschaft in den 60ern verspielt hat.
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Beitrag von Catracho »

Alles soweit richtig und sehr schön ausgeführt, viele neue Infos für mich dabei. ;) Respekt. Trotzdem: In der Art und Weise wie New York als Stadt zusammengewachsen ist hätte das Ruhrgebiet nie zusammenwachsen können. Dafür waren und sind die Entfernungen zu groß, die Bevölkerung zu gering und die geografische Situation teilweise zu hemmend. Auch hatten wir hier immer die Konzentration auf mehrer urbane Zentren, wohingegen sich in New York alles Wachstum immer schon auf Manhattan als Zentrum konzentriert hat (55% der Arbeitsplätze, das ist eindeutig das dominierende Zentrum). Du hattest einen immer weiter wachsenden Kern der alles drumherum eingemeindet hat. Und das gab es in der Region Rhein-Ruhr nie. Das hat nichts mit (der durchaus vorhandenen) Kleinkariertheit zu tun, sondern mit der eben völlig anderen Siedlungsstruktur und der historischen Aufteilung des Gebiets. Und weil die Bevölkerungsdichte so gering und die Entfernung zwischen den einzelnen Oberzentren teilweise doch recht weit waren wäre niemals jemand auf die Idee gekommen hier ein Nahverkehrsnetz wie in New York zu errichten, weil weder der Nutzen dafür, noch das Potential jemals vorhanden war. Sicherlich hätte eine frühe zentrale Stadtbahn Rhein-Ruhr eine heute deutlich bessere Nahverkehrssituation hervorgebracht, da stimme ich dir absolut zu, aber darum ging es ja bei unserer Diskussion auch gar nicht. Es ging darum dass du die Verhältnisse in New York nicht mit denen im Ruhrgebiet (oder in der Metropolregion) vergleichen kannst, weil es zwei völlig verschieden paar Schuhe sind. Schau dir mal eine alte Karte von New York an: Natürlich waren die Boroughs/Districts, die heute New York ausmachen, früher unabhängig, aber sie waren von Anfang an eine zusammenhängende Agglomeration. Das hat es hier im Ruhrgebiet nie gegeben, hier waren die einzelnen Siedlungskerne immer voneinander getrennt (auch weil sich die industrielle und urbane Entwicklung auf eine viel größere Fläche verteilt hat als in NY), selbst wenn man sie administrativ zu einer Stadt zusammengefügt hätte: Sie wären nie so eng zusammengewachsen und hätten nie eine so hohe Bevölkerung hervorgebracht wie New York. Nicht auf dieser enormen Fläche. Kannst du dir vorstellen was wir dann hier für eine Einwohnerzahl hätten? In diesem Sinne, beste Grüße
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Beitrag von VT624 »

Ich denke, vor der vierten Drehung im Kreis beenden wir das Thema. Prognosen sind nicht nur dann ein schwieriges Geschäft, wenn sie die Zukunft betreffen, sondern auch wenn sie einen hypothetischen, anderen Weg aus der Vergangenheit in die Gegenwart behandeln... ;)
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Beitrag von Catracho »

VT624 @ 20 Jun 2007, 00:07 hat geschrieben: Ich denke, vor der vierten Drehung im Kreis beenden wir das Thema. Prognosen sind nicht nur dann ein schwieriges Geschäft, wenn sie die Zukunft betreffen, sondern auch wenn sie einen hypothetischen, anderen Weg aus der Vergangenheit in die Gegenwart behandeln... ;)
Ist ein guter Vorschlag. Wir sind ja inzwischen auch ziemlich off-topic. ;)
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Beitrag von ruhri »

Na, das geht schon, denke ich! :)

Um mal wieder die Umgebung um Bochum herum ein klein wenig einzuschränken: Wenn wir dem Beispiel von New York folgen wollen, müssten wir damit anfangen, die S-Bahnen unter die Erde zu legen. Dabei kommt einem unweigerlich in den Sinn, dass damit bei der S1 in Dortmund schon begonnen wurde...

Allerdings ist die Einstellung der Amerikaner und der Deutschen zum Verkehr nicht wirklich zu vergleichen, genauso wenig wie die Voraussetzungen. Die Einwohnerdichte in der Stadt New York mag um Größenordnungen höher sein als alles, was es im Ruhrgebiet oder Deutschland überhaupt gibt, darüberhinaus ist aber der Bundesstaat New York, verglichen mit deutschen Verhältnissen, praktisch menschenleer. Ein vernünftiger Nahverkehr, wie wir ihn uns vorstellen, findet dort bestimmt nicht statt. Bei uns ist die Bevölkerung einfach gleichmäßiger über Dörfer und Städte verteilt. Wie sieht es übrigens in anderen Städten in den USA aus? Chikago hat bekanntlich eine Hochbahn, aber was ist mit San Francisco oder Los Angeles? Bei letzterer kommen einem doch immer gigantische und trotzdem völlig überlastete Straßensysteme in den Sinn.
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Beitrag von Catracho »

ruhri @ 22 Jun 2007, 20:01 hat geschrieben: Wie sieht es übrigens in anderen Städten in den USA aus? Chikago hat bekanntlich eine Hochbahn, aber was ist mit San Francisco oder Los Angeles? Bei letzterer kommen einem doch immer gigantische und trotzdem völlig überlastete Straßensysteme in den Sinn.
Hier mal ein Link zu einer Seite mit mehr als umfangreichen Informationen dazu. Tob dich einfach mal aus, da findet man eigentlich alles was man sucht: http://urbanrail.net/index.html
Mfg
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Beitrag von ruhri »

Catracho @ 22 Jun 2007, 19:33 hat geschrieben:Hier mal ein Link zu einer Seite mit mehr als umfangreichen Informationen dazu. Tob dich einfach mal aus, da findet man eigentlich alles was man sucht: http://urbanrail.net/index.html
Mfg
Catracho


O.k., danke! Nun, ihr könnt mich ja schlagen, aber besonders beeindruckend ist das Netz der beiden Großen von der Westküste nicht. Da sieht das Straßenbahnnetz von Bochum imposanter aus, finde ich, auch wenn es an Länge wohl nicht ganz mithalten kann. Andererseits will ich auch gar nicht bestreiten, dass L.A. in Fläche und Einwohnerzahl weit vor uns liegt.

Ja, ich denke, man könnte noch so einiges verbessern, wenn wir es finanziert bekommen, aber es nicht durchaus nicht alles schlecht.

Übrigens war die Seite bezüglich Rhein-Ruhr nicht direkt aktuell. Wo hat denn die U35 Klapptrittstufen? Oder die Essener Linien?
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Beitrag von Catracho »

O.k., danke! Nun, ihr könnt mich ja schlagen, aber besonders beeindruckend ist das Netz der beiden Großen von der Westküste nicht. Da sieht das Straßenbahnnetz von Bochum imposanter aus, finde ich, auch wenn es an Länge wohl nicht ganz mithalten kann.
Das ist ja nun eigentlich keine Überraschung, wenn man weiß welch geringe Bedeutung der schienengebundene ÖPNV in großen Teilen der USA hat, mit Ausnahme des Ostens. Allerdings hatte zumindest LA mal ein sehr ausgedehntes Straßenbahnsystem, von dem aber heutzutage nichts mehr übrig ist.
Übrigens war die Seite bezüglich Rhein-Ruhr nicht direkt aktuell. Wo hat denn die U35 Klapptrittstufen? Oder die Essener Linien?
Ich denke bei der Fülle an Informationen ist es nicht einfach alles up to date zu halten. Das kann man dem Betreiber dann auch nachsehen.
Mfg
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Edit: Noch ein paar Infos zum alten Straßenbahnnetz in der Region LA: http://en.wikipedia.org/wiki/Pacific_Electric_Railway
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Beitrag von Larry Laffer »

Als erstes Nahverkehrsunternehmen Nordrhein-Westfalens setzt die Bogestra auf Hybridbusse. Der erste Gelenkbus wird im Dezember dieses Jahres ausgeliefert werden. Siehe dazu auch die Pressemitteilung hier.
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Zurück zum Schienenverkehr bei uns:

In einem anderen Forum habe ich die Idee für eine "S10" gefunden:

"Eine Linie, die etwa folgenden Verlauf nähme: Wuppertal-Oberbarmen -> Hasslinghausen -> Niedersprockhövel -> Hattingen -> Bo-Dahlhausen -> Bo-Weitmar -> Bo-Wiemelhausen -> Bo-Hbf -> Bo-Bermudadreieck -> Bo-West -> He-Rottbruch -> Re-Hbf -> Marl-Sinsen -> Haltern, also parallel zur S9/19. Die Linie wäre als S10 o.ä. zu klassifizieren, eventuell inform einer Diesel-S-Bahn analog Kaarst -> Mettman. "

Tja, da dachte wohl jemand an die Reaktivierung der Güterzugstrecke von Dahlhausen nach Weitmar und Wiemelhausen. Natürlich ist die im Neveltal bis Weitmar zur Fahrrad- und Wanderstrecke umgebaut, und vom ehemaligen Güterbahnhof Weitmar aus soll daraus ebenfalls eine Fahrradstrecke entstehen. Im übrigen führte sie nicht bis zum Hauptbahnhof, sondern bis zum Güterbahnhof Bochum-Nord, soweit ich weiß. Da hätte es wohl einige umfangreiche Umbaumaßnahmen in der Innenstadt geben müssen, abgesehen davon, dass auf der Strecke nach Norden schon die zwei Bahnen der RB46 Mühe haben, sich zwischen die ganzen Güterzüge zu quetschen.

Der VCD, der ja gegen den Bau der U21 gekämpft hat, hatte seinerzeit übrigens folgendes vorgeschlagen:

"Der Bau folgender Straßenbahnverbindungen würde sich anbieten:

1. Verlängerung vorhandener Strecken bzw. Abzweigstrecken

a) Wiederinbetriebnahme der Strecke nach Bochum-Harpen durch die Linie 318 (früher 16)

B) Verlängerung in Höntrop von Kirche bis Ecke Wattenscheider Hellweg/Berliner Straße der Linie 310

c) Verlängerung in Dahlhausen vom Bahnhof Richtung Eiberger Straße der Linie 318

2. Neue Strecken:

a) von Bochum-Laer nach Bochum-Langendreer Denkmal via Unterstraße

B) Bochum-Laer - Bochum-Werne (-evtl. Langendreer)

c) Bochum-Engelsburger Str. - Eppendorf - Oberdahlhausen

d) Bochum-Innenstadt - Stiepel (- Kemnade) unter Verwendung zweier Autofahrspuren der Königsallee. Schwierig gestaltet sich hier der Anschluß an das Streckennetz (entweder Anschluß an den Tunnel unter dem Bahnhof "Schauspielhaus" oder oberirdische Führung über Viktoriastraße - Südring).

3. Langfristige Projekte:

nach Grumme - Bergen - Hiltrop

nach Kirchharpen

Erschließung der Universitätswohnstadt (Steinkuhl, Hustadt)"


Das eine oder andere macht ja Sinn, aber teilweise hört sich das schon abstrus an. Eine Straßenbahn auf der Königsallee, die dann noch nicht einmal zu den Linien 308/318 und 306 in den Tunnel dürfte, sondern überirdisch in die Innenstadt fahren sollte? Oder eine nach Bergen? Platz gäbe es dort vermutlich, aber keine wirklich passenden Straßen. Oder wollten sie diese Bahn über die Felder führen? Mit ihrem Anfahrtshinweis macht sich der Bochum-Gelsenkirchener VCD schon seit Anfang 2006 lächerlich.


* mit den Linien 302, 310, 345 368: Haltestelle Hauptpost oder Hauptbahnhof
* mit der Line 306: Haltestelle Buddenbergplatz
* alle anderen Linien: Haltestelle Hauptbahnhof

Vielleicht sollten sie den mal anpassen, wenn sie möchten, dass man auf sie hört? Mit reiner Ideologie werden sie vermutlich auch nicht besonders weit kommen.
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Beitrag von Larry Laffer »

Eine S-Bahn, die auf Bochumer Stadtgebiet über sehr viele Kunstbauten laufen würde, wäre als Alternative zur A43 zwischen Wuppertal und Bochum sicherlich notwendig. Zwischen dem Bahnhof Wuppertal-Oberbarmen und dem Stadtteil Nächstebreck im Nordosten der Stadt sind die notwendigen Kunstbauen noch vorhanden, die Strecke nach Hattingen ist nicht mehr vorhanden, hier müßte eine Neutrassierung stattfinden, und von Hattingen aus müßte man wirklich über- oder unterirdisch fahren, aber warum nicht? Wenn man sich anguckt, wieviele Kunstbauten für Bundesautobahnen nach wie vor gebaut werden, wieviele Kunstbauen auch für den superschnellen SPFV gebaut werden, da wäre der Bereich der Eisenbahn, in dem die meisten Fahrgäste unterwegs sind, dem Nahverkehr, doch erst recht dran mit aufwendigen Bauten. Zur Erinnerung: Da sind zwei Städte mit je 400.000 Einwohnern, über die A43 ist man in nur 15 Minuten vom Kreuz Wuppertal Nord am Kreuz Bochum/Witten oder umgekehrt. Öffentliche Verbindungen gibt es so gut wie nicht, da muß man sich nicht wundern, wenn die Leute mit dem Auto fahren.

Neue Straßenbahnen innerhalb Bochums. In der Innenstadt wird es sicher keine überirdischen Strecken mehr geben. Wenn man also die Königsallee hochfahren will, dann wird man wohl dort auch in den Tunnel fahren. Das fänd ich übrigens gar nicht schlecht, Platz ist vorhanden, insbesondere wenn man hinterher rechts in die Markstraße einbiegen würde, keine schlechte Idee. Aber dort ist der ÖPNV momentan sehr gut mit Bussen organisiert.

Eine Verlängerung der 310 zum Wattenscheider Bahnhof oder sogar zum August-Bebel-Platz fände ich gar nicht schlecht. So könnte man Wattenscheid und Hoentrop gut miteinander verbinden. Über eine 306 durch Harpen zum Ruhrpark haben wir ja bereits gesprochen, und die Verlängerung der 318 am Neubaugebiet vorbei zum Eisenbahnmuseum ist ja geplant, aber durch die IGVP als nicht förderungswürdig angesehen. Eine Verlängerung der 302 nach Werne ist auch geplant, auch durch die IGVP abgelehnt, eine neue Linie, die über die Engelsburger Straße nach Oberdahlhausen fährt? Das gab es bis November 1973, in der Engelsburger Straße gibt es noch Gleisreste, diese Linie zu reaktivieren wäre sicher nicht verkehrt, aber wohl nicht förderungsfähig. Man muß sich damit abfinden, daß Straßenbahnen nicht mehr politisch gewollt sind, man kann auf einen Regierungswechsel 2010 hoffen, dann würde sich das womöglich ändern. Die Hoffnungen auf eine Verlängerung der 302 nach Werne, eine Verlängerung der 318 zum Eisenbahnmuseum und eine Verlängerung der U35 zur Fachhochschule sollte man nicht vollständig aufgeben.
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Beitrag von ruhri »

Larry Laffer @ 24 Jun 2007, 15:58 hat geschrieben:Eine S-Bahn, die auf Bochumer Stadtgebiet über sehr viele Kunstbauten laufen würde, wäre als Alternative zur A43 zwischen Wuppertal und Bochum sicherlich notwendig. Zwischen dem Bahnhof Wuppertal-Oberbarmen und dem Stadtteil Nächstebreck im Nordosten der Stadt sind die notwendigen Kunstbauen noch vorhanden, die Strecke nach Hattingen ist nicht mehr vorhanden, hier müßte eine Neutrassierung stattfinden, und von Hattingen aus müßte man wirklich über- oder unterirdisch fahren, aber warum nicht? Wenn man sich anguckt, wieviele Kunstbauten für Bundesautobahnen nach wie vor gebaut werden, wieviele Kunstbauen auch für den superschnellen SPFV gebaut werden, da wäre der Bereich der Eisenbahn, in dem die meisten Fahrgäste unterwegs sind, dem Nahverkehr, doch erst recht dran mit aufwendigen Bauten. Zur Erinnerung: Da sind zwei Städte mit je 400.000 Einwohnern, über die A43 ist man in nur 15 Minuten vom Kreuz Wuppertal Nord am Kreuz Bochum/Witten oder umgekehrt. Öffentliche Verbindungen gibt es so gut wie nicht, da muß man sich nicht wundern, wenn die Leute mit dem Auto fahren.

Ach, weißt du, da gibt es Leute, für die kann der Nahverkehr gar nicht gut genug sein. Die fahren vielleicht Nahverkehr, wenn sie in Berlin unterwegs sind, aber auf gar keinen Fall hier im Ruhrgebiet. Da kommen zwei Argumente: Zum einen ist der Nahverkehr angeblich zu teuer, und zum anderen kostet er zu viel Zeit. Nehmen wir als Beispiel das Centro in Oberhausen. Warum ist das ein Erfolg? Nun, angeblich, weil man so leicht mit dem Auto dorthin kommt und dort so gut parken kann. Mit dem ÖPNV ist die "Neue Mitte" ja angeblich so furchtbar schlecht zu erreichen. Wenn man sich allerdings die Haltestelle anschaut, wird einem schwindelig, wenn man die Menschenmassen sieht, die dort abgefertigt werden. Verstehen wir uns richtig: An Oberhausen "Neue Mitte" verkehrt keine einzige Stadtbahnlinie, sondern nur eine Straßenbahn, ein Stadtbus und sechs Schnellbuslinien, aber das ist trotzdem ein echter Stadtbahnhof, an dem die Linien quasi im Minutentakt verkehren. So etwas wünschte man sich auch für den Bochumer Ruhrpark.

Wie man eine Eisenbahnstrecke von Dahlhausen bis Hauptbahnhof realisieren könnte, kann ich mir trotzdem nicht vorstellen. Bei dem Gelände muss das extrem aufwändig und teuer sein, vom Genehmigungsverfahren ganz zu schweigen.

Neue Straßenbahnen innerhalb Bochums. In der Innenstadt wird es sicher keine überirdischen Strecken mehr geben. Wenn man also die Königsallee hochfahren will, dann wird man wohl dort auch in den Tunnel fahren. Das fänd ich übrigens gar nicht schlecht, Platz ist vorhanden, insbesondere wenn man hinterher rechts in die Markstraße einbiegen würde, keine schlechte Idee. Aber dort ist der ÖPNV momentan sehr gut mit Bussen organisiert.

An eine oberirdische Linienführung in der Innenstadt kann ich auch nicht glauben, nicht nach all dem Aufwand, sie aus derselben heraus zu holen. Die obere Ebene im Hauptbahnhof und auch die Haltestellen Engelbertbrunnen und evtl. Schauspielhaus würden eine weitere Linie sicherlich noch bewältigen können. Ein Umbau der Königsalle auf Straßenbahnverkehr wäre sicherlich nicht durchsetzbar und weitere Tunnellösungen sind auch nicht in Sicht. Abgesehen davon hätte ich ein paar egoistische Gründe, dagegen zu sein, denn eine neue Schienenverkehrslinie hätte sicherlich die Umplanung des 353 zur Folge, der sozusagen meine Hauslinie darstellt. Wo würdest du übrigens die Linie hinführen lassen? Vielleicht zur Blankensteiner Straße?

Eine Verlängerung der 310 zum Wattenscheider Bahnhof oder sogar zum August-Bebel-Platz fände ich gar nicht schlecht. So könnte man Wattenscheid und Hoentrop gut miteinander verbinden. Über eine 306 durch Harpen zum Ruhrpark haben wir ja bereits gesprochen, und die Verlängerung der 318 am Neubaugebiet vorbei zum Eisenbahnmuseum ist ja geplant, aber durch die IGVP als nicht förderungswürdig angesehen. Eine Verlängerung der 302 nach Werne ist auch geplant, auch durch die IGVP abgelehnt, eine neue Linie, die über die Engelsburger Straße nach Oberdahlhausen fährt? Das gab es bis November 1973, in der Engelsburger Straße gibt es noch Gleisreste, diese Linie zu reaktivieren wäre sicher nicht verkehrt, aber wohl nicht förderungsfähig. Man muß sich damit abfinden, daß Straßenbahnen nicht mehr politisch gewollt sind, man kann auf einen Regierungswechsel 2010 hoffen, dann würde sich das womöglich ändern. Die Hoffnungen auf eine Verlängerung der 302 nach Werne, eine Verlängerung der 318 zum Eisenbahnmuseum und eine Verlängerung der U35 zur Fachhochschule sollte man nicht vollständig aufgeben.

Die Linie nach Oberdahlhausen ist ja schon erwähnt worden. Das waren zu verschiedenen Zeiten die Linien 20 und 16, aber heute fährt dort der 345, der ja als einer der am schwersten belasteten Buslinien von Bochum angesehen wird. Leider ist Bochum an vielen Stellen ziemlich eng, so dass man sich eine Straßenbahn dort nicht wirklich vorstellen kann. Du als Wittener hättest aber nichts gegen einen Weiterbau der U35 bis zur Fachhochschule? Die Verlängerung bis nach Witten würde dann ja ein wenig schwieriger, manche meinen sogar, es würde unmöglich.
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ruhri @ 24 Jun 2007, 23:50 hat geschrieben: Ach, weißt du, da gibt es Leute, für die kann der Nahverkehr gar nicht gut genug sein. Die fahren vielleicht Nahverkehr, wenn sie in Berlin unterwegs sind, aber auf gar keinen Fall hier im Ruhrgebiet. Da kommen zwei Argumente: Zum einen ist der Nahverkehr angeblich zu teuer, und zum anderen kostet er zu viel Zeit. Nehmen wir als Beispiel das Centro in Oberhausen. Warum ist das ein Erfolg? Nun, angeblich, weil man so leicht mit dem Auto dorthin kommt und dort so gut parken kann. Mit dem ÖPNV ist die "Neue Mitte" ja angeblich so furchtbar schlecht zu erreichen. Wenn man sich allerdings die Haltestelle anschaut, wird einem schwindelig, wenn man die Menschenmassen sieht, die dort abgefertigt werden. Verstehen wir uns richtig: An Oberhausen "Neue Mitte" verkehrt keine einzige Stadtbahnlinie, sondern nur eine Straßenbahn, ein Stadtbus und sechs Schnellbuslinien, aber das ist trotzdem ein echter Stadtbahnhof, an dem die Linien quasi im Minutentakt verkehren. So etwas wünschte man sich auch für den Bochumer Ruhrpark.
Der ÖPNV ist gerade für Wenigfahrer sehr teuer. Wenn ich z.B. daran denke, daß eine Fahrt über vier Haltestelle 2,10€ kostet, dann ist das wirklich ausgesprochen teuer. Anders sieht es bei Monatskarten aus. Wenn man bedenkt, welche Leistungen man da zu welchem Preis kriegt, dann ist das schon was anderes. Aber natürlich muß man sich damit abfinden, daß die öffentlichen Verkehrsmittel sehr viel mehr Zeit in Anspruch nehmen als eine Fahrt mit dem Auto. Aber das ist keine lokalpolitische Sache. Als der Leber-Plan in der ersten großen Koalition vorsah, kein Deutscher solle mehr als zwanzig Kilometer von einer Autobahnauffahrt entfernt wohnen, da jubelte die Auto-Lobby. Wie wäre es denn, wenn kein Deutscher weiter als zwanzig Kilometer von einem internationalen SPFV-Systemhalt entfernt wohnen soll? Wie wäre es mit einem Eisenbahnsystem wie in der Schweiz, jeder dritte Eidgenosse besitzt ein mit der BahnCard50 zu vergleichendes Halbtaxticket. Aber deutsche Verkehrspolitik setzt halt nur aufs Auto. In den 70er Jahren war das kurzzeitig anders, einige Innenstädte wurden regelrecht autofeindlich, aber der ÖPNV wurde nicht besser. Autofeindliche Innenstädte tragen zu deren Verödung bei, man sieht es z.B. in Bochum und Witten, aber autofeindliche Innenstädte fördern nicht die öffentlichen Verkehrsmittel.

Das CentrO ist hervorragend an den Oberhausener Hauptbahnhof angebunden. Die Busse und die Straßenbahn verkehren gänzlich unabhängig vom MIV zwischen dem Hauptbahnhof und dem CentrO, in vier Minuten ist man da. Wenn man die 306 angemessen zum Ruhrpark führen würde, daß man unter zumutbaren Umständen vom Bochumer Hauptbahnhof zum Ruhrpark käme, dann wäre einiges getan.
Wie man eine Eisenbahnstrecke von Dahlhausen bis Hauptbahnhof realisieren könnte, kann ich mir trotzdem nicht vorstellen. Bei dem Gelände muss das extrem aufwändig und teuer sein, vom Genehmigungsverfahren ganz zu schweigen.
Man bräuchte sehr viele Kunstbauten. Ohne Einschnitte in die bestehende Bebauung zu schlagen müßte man wohl komplett unterirdisch fahren.
An eine oberirdische Linienführung in der Innenstadt kann ich auch nicht glauben, nicht nach all dem Aufwand, sie aus derselben heraus zu holen. Die obere Ebene im Hauptbahnhof und auch die Haltestellen Engelbertbrunnen und evtl. Schauspielhaus würden eine weitere Linie sicherlich noch bewältigen können. Ein Umbau der Königsalle auf Straßenbahnverkehr wäre sicherlich nicht durchsetzbar und weitere Tunnellösungen sind auch nicht in Sicht. Abgesehen davon hätte ich ein paar egoistische Gründe, dagegen zu sein, denn eine neue Schienenverkehrslinie hätte sicherlich die Umplanung des 353 zur Folge, der sozusagen meine Hauslinie darstellt. Wo würdest du übrigens die Linie hinführen lassen? Vielleicht zur Blankensteiner Straße?
Nein, das gibt es nicht. Auf absehbare Zeit wird es keine Straßenbahn in der Bochumer Innenstadt geben, ob dem VCD Bochum das paßt oder nicht. Das ist einfach so, egal was wir davon halten.

Auf der Königsallee wäre Platz genug für eine Straßenbahn, die Buslinie 353 müßte dann tatsächlich umorganisiert werden. Ich kenne diese Linie, ich fahr damit immer zu meiner Oma in Weitmar. Wo sollte die Straßenbahn hinführen? Sie könnte in die Markstraße abbiegen, da wäre Platz, in der Prinz-Regent-Straße wäre sicher kein Platz. Doch wo soll sie hinführen, in der Tat ist das eine gute Frage. Nur weil auf der Königsallee genug Platz ist, ist das noch lange kein Grund, dort eine ziellose Straßenbahn zu bauen.
Die Linie nach Oberdahlhausen ist ja schon erwähnt worden. Das waren zu verschiedenen Zeiten die Linien 20 und 16, aber heute fährt dort der 345, der ja als einer der am schwersten belasteten Buslinien von Bochum angesehen wird. Leider ist Bochum an vielen Stellen ziemlich eng, so dass man sich eine Straßenbahn dort nicht wirklich vorstellen kann. Du als Wittener hättest aber nichts gegen einen Weiterbau der U35 bis zur Fachhochschule? Die Verlängerung bis nach Witten würde dann ja ein wenig schwieriger, manche meinen sogar, es würde unmöglich.
Die Buslinie 345 muß ja in Langendreer durch die neue Straßenbahn dort ohnehin neu organisiert werden, aber sie auf Straßenbahnbetrieb umzustellen ist tatsächlich schwierig oder sogar unmöglich, sicher nicht förderungsfähig. Effektiver wäre es, die Linie 345 auf einen 15- oder gar 10-Minutentakt zu verdichten, so daß man sie entlasten könnte. Die Bogestra hat doch sowieso den Anspruch, tragende Buslinien alle zehn Minuten fahren zu lassen. In Witten-Annen ergibt sich das durch die gegenseitige Verstärkung der Linien 320 und 350 zwischen dem Bahnhof Witten-Annen Nord und der ehemaligen Thyssen-Verwaltung sehr gut, gibt es denn eine Linie, die über eine weite Strecke gemeinsam mit der Linie 345 fährt, so daß sich ein 10-Minuten-Takt ergeben würde?
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Beitrag von Rusty66 »

Die Buslinie 345 muß ja in Langendreer durch die neue Straßenbahn dort ohnehin neu organisiert werden, aber sie auf Straßenbahnbetrieb umzustellen ist tatsächlich schwierig oder sogar unmöglich, sicher nicht förderungsfähig. Effektiver wäre es, die Linie 345 auf einen 15- oder gar 10-Minutentakt zu verdichten, so daß man sie entlasten könnte. Die Bogestra hat doch sowieso den Anspruch, tragende Buslinien alle zehn Minuten fahren zu lassen. In Witten-Annen ergibt sich das durch die gegenseitige Verstärkung der Linien 320 und 350 zwischen dem Bahnhof Witten-Annen Nord und der ehemaligen Thyssen-Verwaltung sehr gut, gibt es denn eine Linie, die über eine weite Strecke gemeinsam mit der Linie 345 fährt, so daß sich ein 10-Minuten-Takt ergeben würde?
Naja eine Bus-Linie, die über eine weite Strecke mit der Linie 345 gemeinsam fährt, gibt es nicht. Man könnte aber den Zwischentakt ebenfalls alle 20 Minuten zwischen Eppendorf Mitte und Werner Str. verkehren lassen.

Linienweg für einen 345-Verstärker könnte sein:
Höntrop Kirche - Eppendorf Mitte (ü. 365) - Bochum Hbf - Werner Str. (ü. 345) - Ruhrpark (ü. 355)

Das ganze würde dann in der HVZ (6 - 8 und 12 - 17) verkehren. Wenn man sich die Besetzung auf der Linie mal anschaut, dann ist Verstärkung dringend notwending. Zumal morgens und mittags sowieso E-Wagen laufen. Aber da die Stadt Bochum den Verkehr bestellt, bleibt das wohl Utopie.

Frage mich sowieso, warum es eine Stadt nicht mal wagt, einfach mehr in den Nahverkehr und das Netz zu investieren. Die Fahrgäste würde es mit Sicherheit bei den Spirtpreisen honorieren.
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Beitrag von ruhri »

Larry Laffer @ 25 Jun 2007, 01:01 hat geschrieben:Der ÖPNV ist gerade für Wenigfahrer sehr teuer. Wenn ich z.B. daran denke, daß eine Fahrt über vier Haltestelle 2,10€ kostet, dann ist das wirklich ausgesprochen teuer. Anders sieht es bei Monatskarten aus. Wenn man bedenkt, welche Leistungen man da zu welchem Preis kriegt, dann ist das schon was anderes. Aber natürlich muß man sich damit abfinden, daß die öffentlichen Verkehrsmittel sehr viel mehr Zeit in Anspruch nehmen als eine Fahrt mit dem Auto. Aber das ist keine lokalpolitische Sache. Als der Leber-Plan in der ersten großen Koalition vorsah, kein Deutscher solle mehr als zwanzig Kilometer von einer Autobahnauffahrt entfernt wohnen, da jubelte die Auto-Lobby. Wie wäre es denn, wenn kein Deutscher weiter als zwanzig Kilometer von einem internationalen SPFV-Systemhalt entfernt wohnen soll? Wie wäre es mit einem Eisenbahnsystem wie in der Schweiz, jeder dritte Eidgenosse besitzt ein mit der BahnCard50 zu vergleichendes Halbtaxticket. Aber deutsche Verkehrspolitik setzt halt nur aufs Auto. In den 70er Jahren war das kurzzeitig anders, einige Innenstädte wurden regelrecht autofeindlich, aber der ÖPNV wurde nicht besser. Autofeindliche Innenstädte tragen zu deren Verödung bei, man sieht es z.B. in Bochum und Witten, aber autofeindliche Innenstädte fördern nicht die öffentlichen Verkehrsmittel.

Ja, vier Haltestellen ist schon extrem teuer! Und wenn man dann noch die Stadtgrenze überquert... :rolleyes:

Spaß beiseite, das wird natürlich auch nicht teurer. Und wer 2,10 € für ein Einzelticket zahlt, ist ja auch selber Schuld. Bei einem Vierer-Ticket für 7,30 € kostet die einzelne Fahrt nur noch 1,825 €.

Siehst du aber tatsächlich eine Verödung der Bochumer Innenstadt? In den sogenannten "1b-Lagen" an beiden Enden der Kortumstraße haben sich zwar in den letzten Jahren die Billigläden gehäuft, aber von Verödung würde ich nun nicht gerade sprechen. Eine kleinere Problemzone ist wohl auch noch der Massenberg-Boulevard in Bahnhofsnähe.

Autos sieht man innerhalb des Rings kaum noch. Wenn mal eines um das Rathaus schleicht, kommt einem das geradezu komisch vor. Andererseits sehe ich immer nur volle Bahnen und Busse in der Innenstadt. So gesehen, kann es so schlecht um Bochum nicht bestellt sein.

Das CentrO ist hervorragend an den Oberhausener Hauptbahnhof angebunden. Die Busse und die Straßenbahn verkehren gänzlich unabhängig vom MIV zwischen dem Hauptbahnhof und dem CentrO, in vier Minuten ist man da. Wenn man die 306 angemessen zum Ruhrpark führen würde, daß man unter zumutbaren Umständen vom Bochumer Hauptbahnhof zum Ruhrpark käme, dann wäre einiges getan.

Als Advocatus Diaboli muss ich nun einwerfen: Und wie kommt man zum Oberhausener Hauptbahnhof? Mit diesem Totschlagargument sind mir ein paar ÖPNV-Hasser neulich tatsächlich gekommen!

Man bräuchte sehr viele Kunstbauten. Ohne Einschnitte in die bestehende Bebauung zu schlagen müßte man wohl komplett unterirdisch fahren.

Denkbar wär's! Vielleicht ein Tunnel bis Wattenscheid zur S-Bahn-Strecke? Es würde aber natürlich schon helfen, wenn die S3 über Hattingen hinaus verlängert würde, und vielleicht könnte man die 308 zumindest bis Velbert zu einer Haltestelle der S9 ziehen.

Nein, das gibt es nicht. Auf absehbare Zeit wird es keine Straßenbahn in der Bochumer Innenstadt geben, ob dem VCD Bochum das paßt oder nicht. Das ist einfach so, egal was wir davon halten.

Auf der Königsallee wäre Platz genug für eine Straßenbahn, die Buslinie 353 müßte dann tatsächlich umorganisiert werden. Ich kenne diese Linie, ich fahr damit immer zu meiner Oma in Weitmar. Wo sollte die Straßenbahn hinführen? Sie könnte in die Markstraße abbiegen, da wäre Platz, in der Prinz-Regent-Straße wäre sicher kein Platz. Doch wo soll sie hinführen, in der Tat ist das eine gute Frage. Nur weil auf der Königsallee genug Platz ist, ist das noch lange kein Grund, dort eine ziellose Straßenbahn zu bauen.

Vermutlich nicht, und wie gesagt: Eine oberirdische Straßenbahn würde das Ende der alten Bäume bedeuten, die die Königsallee doch weitgehend prägen. Tunnel andererseits sind in absehbarer Zeit nicht denkbar. Du stimmst mir aber zu, dass eine weitere Linie vom Hauptbahnhof durch Engelbertbrunnen und vielleicht noch Schauspielhaus unter der Königsallee hindurch für den bestehenden Tunnel zu verkraften wäre, oder?

Die Buslinie 345 muß ja in Langendreer durch die neue Straßenbahn dort ohnehin neu organisiert werden, aber sie auf Straßenbahnbetrieb umzustellen ist tatsächlich schwierig oder sogar unmöglich, sicher nicht förderungsfähig. Effektiver wäre es, die Linie 345 auf einen 15- oder gar 10-Minutentakt zu verdichten, so daß man sie entlasten könnte. Die Bogestra hat doch sowieso den Anspruch, tragende Buslinien alle zehn Minuten fahren zu lassen. In Witten-Annen ergibt sich das durch die gegenseitige Verstärkung der Linien 320 und 350 zwischen dem Bahnhof Witten-Annen Nord und der ehemaligen Thyssen-Verwaltung sehr gut, gibt es denn eine Linie, die über eine weite Strecke gemeinsam mit der Linie 345 fährt, so daß sich ein 10-Minuten-Takt ergeben würde?

Busse lassen sich eher nicht finden. Der 390er fährt von Dahlhausen S-Bahnhof bis zur Munscheider Straße, der 346er von Scharpenseelstraße ebenfalls bis zur Munscheider Straße, der 368er von Rathaus bis Lohring, der 336er von Rathaus bis Hauptbahnhof/Boulevard, der 364er von Rüsingstraße bis Werner Straße und danach fahren immer mal wieder der eine oder andere Bus ein paar Haltestellen parallel, als da wären 372, 366, 364, 372, 377, 378, 379 und 355. Die wirklich parallelen Linien sind und bleiben die Straßenbahnen, nämlich die 310 von der Engelsburger Straße und die 302 von der Wattenscheider Straße bis Mettestraße.

Wenn man bedenkt, dass der Plan existiert, die 302 nach Werne zu verlängern, wäre der 345er Kandidat Nr. 1 für Umbau zur Straßenbahn. Gelänge es dann noch, eine Trasse bis hinunter nach Dahlhausen zu finden, könnte man sogar noch eine Verbindung zwischen der 308 und der neuen Linie schaffen.
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Larry Laffer
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Beitrag von Larry Laffer »

ruhri @ 25 Jun 2007, 20:55 hat geschrieben: Ja, vier Haltestellen ist schon extrem teuer! Und wenn man dann noch die Stadtgrenze überquert... :rolleyes:

Spaß beiseite, das wird natürlich auch nicht teurer. Und wer 2,10 € für ein Einzelticket zahlt, ist ja auch selber Schuld. Bei einem Vierer-Ticket für 7,30 € kostet die einzelne Fahrt nur noch 1,825 €.

Siehst du aber tatsächlich eine Verödung der Bochumer Innenstadt? In den sogenannten "1b-Lagen" an beiden Enden der Kortumstraße haben sich zwar in den letzten Jahren die Billigläden gehäuft, aber von Verödung würde ich nun nicht gerade sprechen. Eine kleinere Problemzone ist wohl auch noch der Massenberg-Boulevard in Bahnhofsnähe.

Autos sieht man innerhalb des Rings kaum noch. Wenn mal eines um das Rathaus schleicht, kommt einem das geradezu komisch vor. Andererseits sehe ich immer nur volle Bahnen und Busse in der Innenstadt. So gesehen, kann es so schlecht um Bochum nicht bestellt sein.
Es gibt halt Leute, die fahren nicht so regelmäßig, da lohnen sich keine Vierertickets. Und 1,83€ für vier Haltestellen sind auch extrem teuer. Aber lassen wir das mal außen vor. Ja, ich sehe eine Verödung der Bochumer Innenstadt, insbesondere im Vergleich mit den Nachbarn Essen und Dortmund. Und wenn man von den Einkaufszentren Drehscheibe und CityPoint absieht, ist es noch sehr viel schlimmer. Die Ansiedlung von Saturn-Hansa ist zweifelsfrei ein Schritt in die richtige Richtung.
Als Advocatus Diaboli muss ich nun einwerfen: Und wie kommt man zum Oberhausener Hauptbahnhof? Mit diesem Totschlagargument sind mir ein paar ÖPNV-Hasser neulich tatsächlich gekommen!
Mit dem Zug.
Denkbar wär's! Vielleicht ein Tunnel bis Wattenscheid zur S-Bahn-Strecke? Es würde aber natürlich schon helfen, wenn die S3 über Hattingen hinaus verlängert würde, und vielleicht könnte man die 308 zumindest bis Velbert zu einer Haltestelle der S9 ziehen.
Ja, und dort auf die Bergisch-Märkische Strecke einfädeln, das wäre möglich oder bis Hoentrop und dort auf die S 1 einfädeln. Damit würde man keinen Parallelverkehr zu den Straßenbahnlinien 308 und 318 haben.
Vermutlich nicht, und wie gesagt: Eine oberirdische Straßenbahn würde das Ende der alten Bäume bedeuten, die die Königsallee doch weitgehend prägen. Tunnel andererseits sind in absehbarer Zeit nicht denkbar. Du stimmst mir aber zu, dass eine weitere Linie vom Hauptbahnhof durch Engelbertbrunnen und vielleicht noch Schauspielhaus unter der Königsallee hindurch für den bestehenden Tunnel zu verkraften wäre, oder?
Der Tunnel würde es vielleicht verkraften, die Frage ist, wo könnte man die Linie in die andere Richtung enden lassen. Am Ruhrpark vielleicht? Also die 306 würde weiterhin am Hauptbahnhof enden und eine Straßenbahnlinie 353(?) würde dann zum Ruhrpark fahren? Und wo wäre das andere Ende? In der Prinz-Regent-Straße wäre eine Straßenbahn sicherlich nicht förderungsfähig, evtl. durch die Markstraße, was aber natürlich eine Neuorganisation der Buslinie 353 zufolge hätte. So schön Straßenbahnen ja sein mögen, nur weil man irgendwo eine vierspurige Allee hat, heißt das noch lange nicht, daß man hier eine Tram bauen muß. Insbesondere wenn man nicht wirklich weiß, wo sie hinführen soll. Einfach bloß die Königsallee hoch? Das kann der 353 auch, und der erschließt Weitmar sehr gut.
Wenn man bedenkt, dass der Plan existiert, die 302 nach Werne zu verlängern, wäre der 345er Kandidat Nr. 1 für Umbau zur Straßenbahn. Gelänge es dann noch, eine Trasse bis hinunter nach Dahlhausen zu finden, könnte man sogar noch eine Verbindung zwischen der 308 und der neuen Linie schaffen.
Es war ein Fehler, die Straßenbahnlinien 16 bzw. 20 stillzulegen. Sie würden heute eine sehr gute Verbindung durch die Engelsburger Straße nach Dahlhausen sein, sie könnte dort in einer gemeinsamen Wendeanlage am Bahnhof mit der 318 enden und vieles mehr. Aber nun gibt es diese Trasse nicht mehr, die Schienen einfach reaktivieren geht sicher auch nicht nach sovielen Jahrzehnten, und wir müssen uns damit abfinden, daß eine Straßenbahn in der Engelsburger Straße nicht förderungsfähig ist. Die Stillegung dieser Strecke war ein Fehler, den man heute nicht mehr revidieren kann.

Nachtrag: Nachdem ich mir Google Earth angeguckt habe, würde ich es für wenig sinnvoll halten, die 308 bis Velbert laufen zu lassen. Sie müßte eine 180° Kurve irgendwo durch Hattingen fahren und würde dann durch unbebautes Gebiet laufen. Was ich mir allerdings vorstellen könnte, wäre eine meterspurige Verlängerung als Überlandstraßenbahn an den Wuppertaler Nordrand, evtl. im 20- oder 30-Minutentakt.
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Larry Laffer @ 25 Jun 2007, 22:04 hat geschrieben:Es gibt halt Leute, die fahren nicht so regelmäßig, da lohnen sich keine Vierertickets. Und 1,83€ für vier Haltestellen sind auch extrem teuer. Aber lassen wir das mal außen vor. Ja, ich sehe eine Verödung der Bochumer Innenstadt, insbesondere im Vergleich mit den Nachbarn Essen und Dortmund. Und wenn man von den Einkaufszentren Drehscheibe und CityPoint absieht, ist es noch sehr viel schlimmer. Die Ansiedlung von Saturn-Hansa ist zweifelsfrei ein Schritt in die richtige Richtung.

Nun, das kann man mal wieder so oder so sehen.

Sich ein Einzelticket zu kaufen, scheint mir aber ein Sparen am falschen Ende zu sein. Außerdem gibt es ja noch die Tagestickets.

Mit dem Zug.

Eben! Nach Oberhausen? (Zwei Züge aus Gelsenkirchen und Herne, einer aus Bottrop, einer aus Bochum und Mülheim und fünf aus Duisburg. Man kann natürlich auch direkt mit dem Schnellbus von Buer Rathaus kommen.)

Ja, und dort auf die Bergisch-Märkische Strecke einfädeln, das wäre möglich oder bis Hoentrop und dort auf die S 1 einfädeln. Damit würde man keinen Parallelverkehr zu den Straßenbahnlinien 308 und 318 haben.

Ich hatte an Höntrop gedacht. Eine S-Bahn sollte eigentlich ausreichend sein. Im Grunde würde es schon helfen, wenn die S3 weiter nach Wuppertal fahren würde, nicht wahr? Von Bochum käme man ja prima mit 308, 318 oder SB37 zu einem S3-Bahnhof.

Der Tunnel würde es vielleicht verkraften, die Frage ist, wo könnte man die Linie in die andere Richtung enden lassen. Am Ruhrpark vielleicht? Also die 306 würde weiterhin am Hauptbahnhof enden und eine Straßenbahnlinie 353(?) würde dann zum Ruhrpark fahren? Und wo wäre das andere Ende? In der Prinz-Regent-Straße wäre eine Straßenbahn sicherlich nicht förderungsfähig, evtl. durch die Markstraße, was aber natürlich eine Neuorganisation der Buslinie 353 zufolge hätte. So schön Straßenbahnen ja sein mögen, nur weil man irgendwo eine vierspurige Allee hat, heißt das noch lange nicht, daß man hier eine Tram bauen muß. Insbesondere wenn man nicht wirklich weiß, wo sie hinführen soll. Einfach bloß die Königsallee hoch? Das kann der 353 auch, und der erschließt Weitmar sehr gut.

Ja, der 353 ist einer der wichtigeren Buslinien in Bochum. Ich habe ihn schon mal als "heimlichen Schnellbus" bezeichnet gefunden, und da ist etwas dran. Ab Berneckerstraße kurvt er natürlich herum und übernimmt Erschließungsfunktion. Stiepel wird aber durch den CE31 auch recht gut abgedeckt, zumal der SB37 auch noch ein wenig Verkehr übernimmt. In Stiepel wohnen nun einmal nicht so viele Leute, die zudem auch nicht gerade die typischen ÖPNV-Nutzer sind. Lassen wir die Königsallee also mal ruhig die einzige schienenfreie Ausfallstraße sein.

Es war ein Fehler, die Straßenbahnlinien 16 bzw. 20 stillzulegen. Sie würden heute eine sehr gute Verbindung durch die Engelsburger Straße nach Dahlhausen sein, sie könnte dort in einer gemeinsamen Wendeanlage am Bahnhof mit der 318 enden und vieles mehr. Aber nun gibt es diese Trasse nicht mehr, die Schienen einfach reaktivieren geht sicher auch nicht nach sovielen Jahrzehnten, und wir müssen uns damit abfinden, daß eine Straßenbahn in der Engelsburger Straße nicht förderungsfähig ist. Die Stillegung dieser Strecke war ein Fehler, den man heute nicht mehr revidieren kann.

Nachtrag: Nachdem ich mir Google Earth angeguckt habe, würde ich es für wenig sinnvoll halten, die 308 bis Velbert laufen zu lassen. Sie müßte eine 180° Kurve irgendwo durch Hattingen fahren und würde dann durch unbebautes Gebiet laufen. Was ich mir allerdings vorstellen könnte, wäre eine meterspurige Verlängerung als Überlandstraßenbahn an den Wuppertaler Nordrand, evtl. im 20- oder 30-Minutentakt.

Eine Überlandstraßenbahn oder auch von mir aus meterspurige Niederflurstadtbahn, die mit 70 Sachen durch den Ennepe-Ruhr-Kreis nach Wuppertal brettert - diese Idee hat durchaus ihren Charme. Ich hatte da auch schon mal dran gedacht gehabt.

Tja, und was den 345er angeht, da muss wohl etwas geschehen. Für Straßenbahnverkehr scheinen aber einige Stücke des Linienwegs doch etwas zu schmal - auch wenn eine Straßenbahn ja eigentlich weniger Platz in der Breite einnimmt als so ein Bus.
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ruhri @ 26 Jun 2007, 20:13 hat geschrieben: Eben! Nach Oberhausen? (Zwei Züge aus Gelsenkirchen und Herne, einer aus Bottrop, einer aus Bochum und Mülheim und fünf aus Duisburg. Man kann natürlich auch direkt mit dem Schnellbus von Buer Rathaus kommen.)
Die Cöln-Mindener Eisenbahn, an der der Oberhausener Hauptbahnhof liegt, wird ist eine der meistbefahrenen Strecken Deutschlands. Über schlechte Anbindung zu lamentieren ist da wirklich nicht gerechtfertigt.
Ich hatte an Höntrop gedacht. Eine S-Bahn sollte eigentlich ausreichend sein. Im Grunde würde es schon helfen, wenn die S3 weiter nach Wuppertal fahren würde, nicht wahr? Von Bochum käme man ja prima mit 308, 318 oder SB37 zu einem S3-Bahnhof.
Ja, die S3 bis Wuppertal-Oberbarmen wäre sicher eine gute Idee. Aber wie so oft war der vermeintliche Subventionsmoloch Bundesbahn gezwungen, die Eisenbahnstrecke von Hattingen nach Wuppertal stillzulegen. Ich kann mich nur wiederholen: Mit dem Netz von 1957 hätte man heute soviele Möglichkeiten, das Ruhrgebiet zu erschließen. Aber das politische Interesse war ein anderes.
Ja, der 353 ist einer der wichtigeren Buslinien in Bochum. Ich habe ihn schon mal als "heimlichen Schnellbus" bezeichnet gefunden, und da ist etwas dran. Ab Berneckerstraße kurvt er natürlich herum und übernimmt Erschließungsfunktion. Stiepel wird aber durch den CE31 auch recht gut abgedeckt, zumal der SB37 auch noch ein wenig Verkehr übernimmt. In Stiepel wohnen nun einmal nicht so viele Leute, die zudem auch nicht gerade die typischen ÖPNV-Nutzer sind. Lassen wir die Königsallee also mal ruhig die einzige schienenfreie Ausfallstraße sein.
Ja, ganz ohne Frage. Die Linie 353 ist zumindest auf der Königsallee eine Art Schnellbus, ich kenne diese Linie aber nur zur Schwachlastzeit: Ist die Kapazität im Berufsverkehr denn ausreichend?
Eine Überlandstraßenbahn oder auch von mir aus meterspurige Niederflurstadtbahn, die mit 70 Sachen durch den Ennepe-Ruhr-Kreis nach Wuppertal brettert - diese Idee hat durchaus ihren Charme. Ich hatte da auch schon mal dran gedacht gehabt.
Ja, das wäre ja die von Dir bereits angedachte Idee, die 308 bis an die nördliche Grenze Wuppertals zu verlängern. Zwei oder evtl. sogar drei Zugpaare die Stunde könnten eine attraktive Nord-Süd-Verbindung sein. Aber eine Verbindung nach Velbert ist vom Bahnhof Hattingen-Mitte aus eher unrealistisch. Man könnte die Linie über Kunstbauten sogar bis zum Bahnhof Wuppertal-Oberbarmen führen und dort eine neue Verknüpfung zwischen SPNV, Straßenbahn, Bus und Schwebebahn erzielen. Man könnte ... aber man will nicht. Man will vielleicht irgendwann eine sechspurige A43 haben - damit man von Bochum nach Wuppertal in elf statt 15 Minuten kommt. Denn wir wissen ja: Jeder, der abstreitet, daß die Straße immer und unter allen Umständen ein besserer Verkehrsträger ist als die Schiene ist ein Ideologie. Und das stimmt. Denn der Herr Wittke lügt mich ja wohl nicht an.
Tja, und was den 345er angeht, da muss wohl etwas geschehen. Für Straßenbahnverkehr scheinen aber einige Stücke des Linienwegs doch etwas zu schmal - auch wenn eine Straßenbahn ja eigentlich weniger Platz in der Breite einnimmt als so ein Bus.
Ja klar, aber eine Straßenbahn, die im MIV mitschwimmt (was sie auf der Engelsburger Straße ohne Frage tun würde), ist nunmal nicht förderungsfähig. Die Linie 345 wird auf absehbare Zeit mit Gelenkbussen betrieben werden - und idealerweise in einem dichteren Takt als dem bestehenden 20-Minuten-Takt.
Wenn man bedenkt, dass der Plan existiert, die 302 nach Werne zu verlängern, wäre der 345er Kandidat Nr. 1 für Umbau zur Straßenbahn. Gelänge es dann noch, eine Trasse bis hinunter nach Dahlhausen zu finden, könnte man sogar noch eine Verbindung zwischen der 308 und der neuen Linie schaffen.
Ja klar. Aber die Buslinie 345 wird auch in zwanzig Jahren nicht wieder auf Schienen verkehren. Vielleicht kommt jemand auf die Idee, für bestimmte Linien (u.a. 345) Doppelgelenkbusse anzuschaffen, aber eine Schienenstrecke wird es nicht geben. Und auch die 302 nach Werne wird es nicht geben. Der derzeitige Sachstand ist "abgelehnt". Ebenso wie die Verlängerung der U35 zur Fachhochschule, die ich übrigens sehr gut fände. Die U35 muß nicht nach Witten laufen. Die 310 ist zwischen Witten Hbf und Heven Dorf bereits eine Stadtbahn, da braucht es keine aufwendige U35. Dazu habe ich mich ja auch bereits geäußert, insbesondere zu den FDP-Plänen, die diese Partei - wie so oft - als einen Verein geistiger Tiefflieger entlarven.

Ich möchte mal etwas zu Bochum-Dahlhausen sagen. Ich war heute (also eigentlich schon gestern, aber morgen ist ja bekanntlich erst nach dem Schlafen) nämlich da. Und ganz ehrlich: Was ich da gesehen habe ist ja absolut nicht mehr zu vertreten. Eine Straßenbahn, die eingleisig in Fahrbahnrandlage fährt war vor dem zweiten Weltkrieg, also es kaum MIV gab, sicherlich kein Problem, aber heute ist das nicht mehr vertretbar. Außerdem sehen die Gleise teilweise ziemlich heruntergekommen aus. Naja, die wurden vermutlich auch Jahrzehntelang auf Verschleiß betrieben. "Wenn die U-Bahn von Castrop-Rauxel nach Hattingen erstmal gebaut ist, wird die Dr.C-Otto-Straße sowieso mit Bussen befahren" war da vermutlich lange Zeit die Denkweise. Daß wie z.B. hier ein Auto auf den Bürgersteig fahren muß, weil die Straßenbahn kommt. Und auch der Zustand der Gleise hier ist einfach schlecht. Da muß Flüsterasphalt rein, die Strecke muß zweigleisig laufen, dann ist das eine zeitgemäße Tram. Hier würde wohl ein zweiachsiger Museumswagen besser passen als ein NF6D. Man fühlt sich in die große Zeit der Straßenbahn zurückversetzt. Doch Nostalgie ist das eine, moderne Verkehrspolitik das andere. Hier mußte ein Kleinlastwagen die entgegenkommende Straßenbahn umkurven, was ist denn, wenn da die Feuerwehr reinfährt, wenn es brennt und auf einmal kommt die Straßenbahn entgegen? Dann aber viel Spaß!

Übrigens: Weil die IGVP die Verlängerung entlang des Neubaugebietes zum Eisenbahnmuseum abgelehnt hat, wird das dauerhaft die Endhaltestelle der 318 bleiben. Ob man vielleicht demnächst im Zehnminutentakt fährt? Ganz ehrlich, ich hatte nicht den Eindruck, daß das notwendig ist. Sicher, von Weitmar zum Hauptbahnhof, da wäre ein Fünfminutentakt gut. Was wäre denn davon zu halten, die 318 nur zwischen dem Hauptbahnhof und Weitmar-Mitte im Fünfminutentakt fahren zu lassen? Vermutlich würde es schon daran scheitern, daß die eingleisige Wendeanlage am Hauptbahnhof überbelegt ist. Es würde also erst nach einer möglichen Verlängerung der 306 funktionieren - die ebenfalls in weite Ferne gerückt ist.

PS: Wir müssen uns bei Wikipedia über die Fotos unterhalten, welche wir nehmen und welche wir noch brauchen.
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Beitrag von ruhri »

Larry Laffer @ 27 Jun 2007, 00:40 hat geschrieben:Die Cöln-Mindener Eisenbahn, an der der Oberhausener Hauptbahnhof liegt, wird ist eine der meistbefahrenen Strecken Deutschlands. Über schlechte Anbindung zu lamentieren ist da wirklich nicht gerechtfertigt.

Meinst du wirklich? Stell dir vor, du wohnst in Herne, und hast bis Oberhausen jeweils einen Regionalexpress und eine S-Bahn pro Stunde. So richtig viel ist das nicht gerade.

Ja, die S3 bis Wuppertal-Oberbarmen wäre sicher eine gute Idee. Aber wie so oft war der vermeintliche Subventionsmoloch Bundesbahn gezwungen, die Eisenbahnstrecke von Hattingen nach Wuppertal stillzulegen. Ich kann mich nur wiederholen: Mit dem Netz von 1957 hätte man heute soviele Möglichkeiten, das Ruhrgebiet zu erschließen. Aber das politische Interesse war ein anderes.

Tja, es waren doch ziemliche Umbruchzeiten, was man ja an der damals stark steigenden Zahl an Autos ablesen kann.

Ja, ganz ohne Frage. Die Linie 353 ist zumindest auf der Königsallee eine Art Schnellbus, ich kenne diese Linie aber nur zur Schwachlastzeit: Ist die Kapazität im Berufsverkehr denn ausreichend?

Ich benutze ihn normalerweise auch nicht zur Hauptverkehrszeit, weiß aber, dass morgens zwischen 7:00 und 8:00 bis Hauptbahnhof Einsatzbusse fahren. Der Gelenkbus-Einsatz kommt aber wohl nicht ganz ohne Grund und ist noch gar nicht mal so lange her, nämlich erst wenige Jahre.

Übrigens: Eine hypothetische Straßenbahn, die die Königsallee hinauf fährt und dann rechts in die Markstraße abiegt, würde mit Sicherheit auch die Linien 346 und 349 betreffen.

Ja, das wäre ja die von Dir bereits angedachte Idee, die 308 bis an die nördliche Grenze Wuppertals zu verlängern. Zwei oder evtl. sogar drei Zugpaare die Stunde könnten eine attraktive Nord-Süd-Verbindung sein. Aber eine Verbindung nach Velbert ist vom Bahnhof Hattingen-Mitte aus eher unrealistisch. Man könnte die Linie über Kunstbauten sogar bis zum Bahnhof Wuppertal-Oberbarmen führen und dort eine neue Verknüpfung zwischen SPNV, Straßenbahn, Bus und Schwebebahn erzielen. Man könnte ... aber man will nicht. Man will vielleicht irgendwann eine sechspurige A43 haben - damit man von Bochum nach Wuppertal in elf statt 15 Minuten kommt. Denn wir wissen ja: Jeder, der abstreitet, daß die Straße immer und unter allen Umständen ein besserer Verkehrsträger ist als die Schiene ist ein Ideologie. Und das stimmt. Denn der Herr Wittke lügt mich ja wohl nicht an.

Wie bergtauglich sind eigentlich die NF6Ds der Bogestra? Für Hattingen und Dahlhausen reicht es offenbar, aber das Tal der Wupper erscheint mir noch etwas steiler zu sein. Meinst du übrigens mit den zwei oder drei Zugpaaren einen 20- oder 30-Minuten-Takt? Eine Bahn alle 10 Minuten wäre wohl etwas übertrieben.

Apropos Ideologie - folgende Fragen muss man sich ja stellen:

Ist das Auto schneller als der ÖPNV? - Ja!
Ist das Auto praktischer als der ÖPNV? - Normalerweise auch, wenn nicht gerade der große Stau herrscht.
Deckt sich eins der Verkehrssystem durch die erzielten Umsätze? - Überraschenderweise in beiden Fällen nein.
Kann der MIV ohne einen vernünftigen ÖPNV funktionieren? - Absolut nicht!

Ja klar, aber eine Straßenbahn, die im MIV mitschwimmt (was sie auf der Engelsburger Straße ohne Frage tun würde), ist nunmal nicht förderungsfähig. Die Linie 345 wird auf absehbare Zeit mit Gelenkbussen betrieben werden - und idealerweise in einem dichteren Takt als dem bestehenden 20-Minuten-Takt.

War sie es eigentlich unter der letzten Landesregierung? Gerade die Grünen sind ja an und für sich für die Schiene, aber dann wieder gegen Tunnel.

Ja klar. Aber die Buslinie 345 wird auch in zwanzig Jahren nicht wieder auf Schienen verkehren. Vielleicht kommt jemand auf die Idee, für bestimmte Linien (u.a. 345) Doppelgelenkbusse anzuschaffen, aber eine Schienenstrecke wird es nicht geben. Und auch die 302 nach Werne wird es nicht geben. Der derzeitige Sachstand ist "abgelehnt". Ebenso wie die Verlängerung der U35 zur Fachhochschule, die ich übrigens sehr gut fände. Die U35 muß nicht nach Witten laufen. Die 310 ist zwischen Witten Hbf und Heven Dorf bereits eine Stadtbahn, da braucht es keine aufwendige U35. Dazu habe ich mich ja auch bereits geäußert, insbesondere zu den FDP-Plänen, die diese Partei - wie so oft - als einen Verein geistiger Tiefflieger entlarven.

Nun, ganz exakt ist die Verlängerung bis zur Fachhochschule ein "Vorhaben der Stufe 2". Eine Realisierung ist also frühestens nach 2015 möglich, und eine Neubewertung steht vorher noch an. Die Verlängerung der 302 hat anscheinend noch nicht einmal diesen Status bekommen.

Tja, wenn ich mich recht erinnere, machen sich die freiheitlichen Demokraten Sorgen um die Wittener Studenten, die zur Ruhr-Uni müssen. Natürlich gibt es mit dem 320, 339 und SB67 werktags gleich drei Buslinien, die dorthin fahren. Ob es reicht, entzieht sich allerdings meiner Kenntnis. Die Straßenbahn 310 sollte aber da, wo sie fährt, ihren Zweck erfüllen, erst recht, wenn in ein paar Jahren die großen Wagen kommen.

Doppelgelenkbusse in Bochum? Na, na, wir wollen doch nicht gleich vom Schlimmsten ausgehen, oder? ;)

Ich möchte mal etwas zu Bochum-Dahlhausen sagen. Ich war heute (also eigentlich schon gestern, aber morgen ist ja bekanntlich erst nach dem Schlafen) nämlich da. Und ganz ehrlich: Was ich da gesehen habe ist ja absolut nicht mehr zu vertreten. Eine Straßenbahn, die eingleisig in Fahrbahnrandlage fährt war vor dem zweiten Weltkrieg, also es kaum MIV gab, sicherlich kein Problem, aber heute ist das nicht mehr vertretbar. Außerdem sehen die Gleise teilweise ziemlich heruntergekommen aus. Naja, die wurden vermutlich auch Jahrzehntelang auf Verschleiß betrieben. "Wenn die U-Bahn von Castrop-Rauxel nach Hattingen erstmal gebaut ist, wird die Dr.C-Otto-Straße sowieso mit Bussen befahren" war da vermutlich lange Zeit die Denkweise. Daß wie z.B. hier ein Auto auf den Bürgersteig fahren muß, weil die Straßenbahn kommt. Und auch der Zustand der Gleise hier ist einfach schlecht. Da muß Flüsterasphalt rein, die Strecke muß zweigleisig laufen, dann ist das eine zeitgemäße Tram. Hier würde wohl ein zweiachsiger Museumswagen besser passen als ein NF6D. Man fühlt sich in die große Zeit der Straßenbahn zurückversetzt. Doch Nostalgie ist das eine, moderne Verkehrspolitik das andere. Hier mußte ein Kleinlastwagen die entgegenkommende Straßenbahn umkurven, was ist denn, wenn da die Feuerwehr reinfährt, wenn es brennt und auf einmal kommt die Straßenbahn entgegen? Dann aber viel Spaß!

Übrigens: Weil die IGVP die Verlängerung entlang des Neubaugebietes zum Eisenbahnmuseum abgelehnt hat, wird das dauerhaft die Endhaltestelle der 318 bleiben. Ob man vielleicht demnächst im Zehnminutentakt fährt? Ganz ehrlich, ich hatte nicht den Eindruck, daß das notwendig ist. Sicher, von Weitmar zum Hauptbahnhof, da wäre ein Fünfminutentakt gut. Was wäre denn davon zu halten, die 318 nur zwischen dem Hauptbahnhof und Weitmar-Mitte im Fünfminutentakt fahren zu lassen? Vermutlich würde es schon daran scheitern, daß die eingleisige Wendeanlage am Hauptbahnhof überbelegt ist. Es würde also erst nach einer möglichen Verlängerung der 306 funktionieren - die ebenfalls in weite Ferne gerückt ist.

Zur Gefährlichkeit der 318-Strecke wirst du von mir keinen Widerspruch hören. Ich meide es wie der Teufel das Weihwasser, die Dr.-C-Otto-Straße hinunter zu fahren. Die andere Richtung ist kein Problem, aber das ist Harakiri auf Raten. Gut, dass endlich etwas geschieht. Wir müssen halt einfach irgendwie weiter machen und das Netz mal hier, mal da ein wenig verbessern. Weitmar Mitte als reguläres Kursende scheint mir aber auch gewagt. Wo soll die Bahn denn wenden? Mitten auf der Hattinger Straße? Meines Wissens gibt es dort noch nicht einmal eine Weiche. Die nächste wäre bei Blankensteiner Straße.

Was die 306 angeht, so scheint das Projekt noch nie bewertet worden zu sein. Andernfalls hätte es womöglich beste Chancen auf Förderung. Bevorzugt das IGVP-Verfahren der Landesregierung eigentlich ober- oder unterirdische Linienführungen?
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Beitrag von ruhri »

Übrigens, hier mal ein Modell der neuen Tango-Wagen, wie man sie demnächst auf der U35 im Einsatz wird sehen können!
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Beitrag von Larry Laffer »

ruhri @ 27 Jun 2007, 20:00 hat geschrieben: Meinst du wirklich? Stell dir vor, du wohnst in Herne, und hast bis Oberhausen jeweils einen Regionalexpress und eine S-Bahn pro Stunde. So richtig viel ist das nicht gerade.
Sicher ist die Anbindung nicht ideal und verbesserungsbedürftig aus Richtung Osten. Aber z.B. aus Essen oder Duisburg sieht das anders aus.
Tja, es waren doch ziemliche Umbruchzeiten, was man ja an der damals stark steigenden Zahl an Autos ablesen kann.
Ja, die Verkehrspolitik der 50er und 60er Jahre war stark aufs Auto fixiert. Auch damals gab es schon Leute wie Wittke. Allerdings haben die im Landtag keine Fußballbilder getauscht.
Ich benutze ihn normalerweise auch nicht zur Hauptverkehrszeit, weiß aber, dass morgens zwischen 7:00 und 8:00 bis Hauptbahnhof Einsatzbusse fahren. Der Gelenkbus-Einsatz kommt aber wohl nicht ganz ohne Grund und ist noch gar nicht mal so lange her, nämlich erst wenige Jahre.

Übrigens: Eine hypothetische Straßenbahn, die die Königsallee hinauf fährt und dann rechts in die Markstraße abiegt, würde mit Sicherheit auch die Linien 346 und 349 betreffen.
Sicherlich müßte das Busnetz umorganisiert werden, wenn eine neue Straßenbahn gebaut wird. Aber konkrete Planungen gibt es da nicht, ebensowenig ein mögliches Ziel dieser Straßenbahn.
Wie bergtauglich sind eigentlich die NF6Ds der Bogestra? Für Hattingen und Dahlhausen reicht es offenbar, aber das Tal der Wupper erscheint mir noch etwas steiler zu sein. Meinst du übrigens mit den zwei oder drei Zugpaaren einen 20- oder 30-Minuten-Takt? Eine Bahn alle 10 Minuten wäre wohl etwas übertrieben.
Keine Ahnung, wie bergtauglich die sind, evtl. müßte man in einzelne Fahrzeuge stärkere Motoren einbauen. Und ja, ich meine einen 20- oder 30-Minutentakt. Alle zehn Minuten wäre tatsächlich zuviel des guten.
Apropos Ideologie - folgende Fragen muss man sich ja stellen:

Ist das Auto schneller als der ÖPNV? - Ja!
Ist das Auto praktischer als der ÖPNV? - Normalerweise auch, wenn nicht gerade der große Stau herrscht.
Deckt sich eins der Verkehrssystem durch die erzielten Umsätze? - Überraschenderweise in beiden Fällen nein.
Kann der MIV ohne einen vernünftigen ÖPNV funktionieren? - Absolut nicht!
Das sind aber keine Naturgesetze. Natürlich ist das Auto schneller als der Zug, wenn man Eisenbahnstrecken stillegt und Autobahnen baut. Wenn man aber anstelle des Anspruches "kein Deutscher soll mehr als 20km von einer Autobahnauffahrt wohnen" die Eisenbahn ein bißchen gestärkt hätte, dann wäre es vielleicht etwas anders gewesen.
War sie es eigentlich unter der letzten Landesregierung? Gerade die Grünen sind ja an und für sich für die Schiene, aber dann wieder gegen Tunnel.
Na zumindest hat man eine weniger schienenfeindliche Politik gemacht.
Nun, ganz exakt ist die Verlängerung bis zur Fachhochschule ein "Vorhaben der Stufe 2". Eine Realisierung ist also frühestens nach 2015 möglich, und eine Neubewertung steht vorher noch an. Die Verlängerung der 302 hat anscheinend noch nicht einmal diesen Status bekommen.
Im Moment ist die Verlängerung abgelehnt. Was 2015 ist, wissen wir nicht, evtl. sieht die Welt heute in drei Jahren schon anders aus, falls Rüttgers und seine Helfershelfer abgewählt werden.
Tja, wenn ich mich recht erinnere, machen sich die freiheitlichen Demokraten Sorgen um die Wittener Studenten, die zur Ruhr-Uni müssen. Natürlich gibt es mit dem 320, 339 und SB67 werktags gleich drei Buslinien, die dorthin fahren. Ob es reicht, entzieht sich allerdings meiner Kenntnis. Die Straßenbahn 310 sollte aber da, wo sie fährt, ihren Zweck erfüllen, erst recht, wenn in ein paar Jahren die großen Wagen kommen.
Die FDP macht sich wirklich Sorgen um die Studenten, das stimmt. Darum wollen die auch Studiengebühren einführen und BAFöG abschaffen - um was gegen die überfüllten Hörsäle zu tun.
Doppelgelenkbusse in Bochum? Na, na, wir wollen doch nicht gleich vom Schlimmsten ausgehen, oder?  ;)
Warum eigentlich nicht? Vermutlich müßte man einige Umbaumaßnahmen durchführen, damit die Doppelgelenkbusse durch die Straßen passen, also nicht lohnenswert. Einfacher wäre ein Zehnminutentakt für die Linie 346.
Zur Gefährlichkeit der 318-Strecke wirst du von mir keinen Widerspruch hören. Ich meide es wie der Teufel das Weihwasser, die Dr.-C-Otto-Straße hinunter zu fahren. Die andere Richtung ist kein Problem, aber das ist Harakiri auf Raten. Gut, dass endlich etwas geschieht. Wir müssen halt einfach irgendwie weiter machen und das Netz mal hier, mal da ein wenig verbessern. Weitmar Mitte als reguläres Kursende scheint mir aber auch gewagt. Wo soll die Bahn denn wenden? Mitten auf der Hattinger Straße? Meines Wissens gibt es dort noch nicht einmal eine Weiche. Die nächste wäre bei  Blankensteiner Straße.
Einen Gleiswechsel könnte man einbauen, die Frage wäre, ob ein Gleiswechsel reichen würde. Ich denke nicht. Man bräuchte schon eine Wendeanlage. Evtl. wäre an der Blankensteiner Straße Platz für eine Wendeanlage, evtl. auf der Grünfläche gegenüber von Edeka?
Was die 306 angeht, so scheint das Projekt noch nie bewertet worden zu sein. Andernfalls hätte es womöglich beste Chancen auf Förderung. Bevorzugt das IGVP-Verfahren der Landesregierung eigentlich ober- oder unterirdische Linienführungen?
Da die Straßenbahn über weite Strecken im MIV mitschwimmen würde, halte ich das für unwahrscheinlich. Die IGVP bevorzugt es, Schienenprojekte abzulehnen.
Übrigens, hier mal ein Modell der neuen Tango-Wagen, wie man sie demnächst auf der U35 im Einsatz wird sehen können!
Steht der im Kundencenter unter dem Bochumer Hauptbahnhof? In jedem Fall bin ich bei der Präsentation im September dabei.
Kunden - Ein bei der DBAG völlig unbekannter Begriff für "Beförderungsfälle"
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