JNK @ 4 Apr 2008, 09:23 hat geschrieben:@ ruhri: Unabhängige Gleiskörper: Ich bin in D-dorf mal mit der 711 gefahren (UNI-Flingern) die meiste zeit fährt sie unabhängig und dann kommt nach "Volkspark" eine Streckenabschnitt, wo PKW und Straßenbahn zusammen fahren. Ich hatte das Gefühl für die 3 Haltestellen, bis es wieder auf den Grünstreifen ging, braucht die StraßenBahn in HVZ (nach 1600) doppelt solang wie für den Teil vorher. Das macht keinen Spaß... Die Frage ist also, ob man nicht radikaler pro Stadtbahn agiert und zweispurige Straßen zugunsten der Stadtbahn zurückbaut, um der Stadtbahn einen eigenen Gleiskörper zu ermöglichen. Wäre auch gut gegen Feinstaub

. Dazu könnte man überlegen, ob es nicht möglich ist, einspurige Straßen, in denen die Stadtbahn fährt zu Anlieger Straßen zu machen und die PKWs über andere Straßen zu leiten. Aber das ist vermutlich weder gewollt, noch wirklich machbar.
Das ist so ein Punkt, den man jeweils im Einzelfall prüfen muss. Die 302 steht an der Brücke über die A40 Höhe Stahlhausen, wo in den nächsten Jahren ein neues Autobahnkreuz gebaut werden wird, auch des öfteren im Stau. Da wäre also in Bochum noch etwas zu tun. Wenn das aber nicht der Fall ist, dann reicht ggf. eine intelligente Ausstattung mit Ampel an Kreuzungen und Haltestellen. Auf der Hattinger Straße in Bochum, die prinzipiell in beide Richtungen zweispurig ausgelegt ist, wird per Ampelschaltung eine Zeitinsel freigeschaufelt, um den Fahrgästen den gefahrlosen Ein- und Ausstieg zu ermöglichen. Diese Schaltung gibt der Bahn (308/318) auch den nötigen Vorsprung, um den Individualverkehr weitgehend auf Abstand zu halten. Verbesserungsfähig sind da die Schaltungen an Kreuzungen, denn dort muss die Bahn oft warten, weil die Zeichen auf Rot stehen, aber nicht, weil Autos vor ihr warten. Ein unabhängiger Bahnkörper wäre nützlich, erscheint mir aber nicht unabdingbar.
Was deine Idee angeht, so etwas haben wir auch. Die Bochumer Straße in Bochum-Wattenscheid ist dermaßen eng, dass die 302 Richtung Gelsenkirchen am Fahrbahnrand fährt. In der Gegenrichtung ist ein Überholen auch nur schwer möglich, weil der Fahrbahnrand zugeparkt ist. Ergebnis in beiden Fällen: Die Straßenbahn fährt vor der Masse an Autos, und nicht hinterher.
Eine komplette Sperrung für den Individualverkehr wäre z.B. die Wittener Bahnhofsstraße, die sich heutzutage als Fußgängerzone mit Bahnanschluss (310) präsentiert. Ob dieses Konzept etwas taugt, dazu möge der Wittener Larry etwas sagen.
Wenn die Straßenbahnen ohne Probleme durchkommen, ist die Frage wieviel STadbahn eine STadt verträgt, die Frage, wieviele Leute Sie nutzen wollen und ob man den ÖPNV bevorzugt oder den PKW.
Womit wir bei der Metrolinie sind. Ich meinte damit nicht die S-BAhn, sondern ein engmaschigeres Netz. Ich weiß, dass es stadtübergreifenden Verkehr in Ruhr-City gibt, aber nicht inwiefern der Sinnvoll ist.
An der Engmaschigkeit hapert es teils wirklich. Der Nahverkehr zwischen den Großstädten Bochum und Essen verlässt sich zu ca. 99% auf die „große Schiene“, fahren doch neben 2-3 Regionalexpress-Zügen mit 4-5 Dostos ein weiterer RE mit 2 2-3-teiligen FLIRTs, eine Regionalbahn mit einem 3-teiligen FLIRT und eben zwei S-Bahnen mit 3-4 x-Wagen im 20-Minuten-Takt. Straßenbahnen? Fehlanzeige! Busse? Zwei Linien mit insgesamt drei Kursen pro Stunde.
Dabei ist in Bochum die Lage gar nicht mal so schlimm. Von 6 Bahnen fahren 5 über die Stadtgrenzen hinaus, und auch viele Busse beschränken sich nicht auf das jeweilige Stadtgebiet. Allerdings, wenn man von Bochum nach Wuppertal mit dem ÖPNV fahren will, dann ist man verraten und verkauft. Das schnellste ist noch immer der SB67.
Die Frage an Dich lautet: Ist der Stadtbahnverkehr in Bochum auf Bochum ausgerichtet und inwiefern ist das Sinnvoll? Fährst du für "alles" nach Bochum, oder zum Einkaufen ins CentrO Oberhausen, zum Spazieren nach Essen an den Baldenaye See und zum Arbeiten nach Duisburg und zum Feiern nach Wattenscheid?
zu Wuppertal: wer die B7 befährt sieht den unabhängigen Gleiskörper noch, es dieser schöne grüne Mittelstreifen. allerdings ist die B7 fast die einzige Straße mit dieser Breite.
Übrigens fährt in Wuppertal noch eine Straßenbahn: Die Bergische Museumsbahn, von der Kohlfurth hinauf nach Cronenberg! jeden zweiten Sonntag!
http://www.bmb-wuppertal.de/
Das Sterben der Wuppertaler Straßenbahn begann schon weit vor der S5/8, vielleicht wurde die letzte Linie 1987 eingestellt, andere schon 1969/1970 (Meterspur), übrigens nur in Elberfeld, Regelspur gab es nur in Barmen (mit einer verbindung zum Zoo/Stadion)
Wer an Bilder und mehr Infos interssiert ist:
http://www.bahnen-wuppertal.de/html/strass...ssenbahnen.html
Sinn machen würde in Wtal nur Straßenbahn "Querverkehr" zur Schwebebahn, der Fahrgäste in die Elberfelder oder Barmener City bringt, aber diese Zeiten werden wohl nie mehr kommen

Hätte ich gerne erlebt.
Ich bin Bochumer – für mich gehört Wattenscheid dazu!
Ansonsten fahre ich tatsächlich nach Duisburg zum Arbeiten (gut geraten oder gut erinnert?), aber für die Strecke ist selbst die S-Bahn viel zu langsam. Eine Stadtbahn könnte erst recht nicht mithalten. Zum Einkaufen muss ich nicht in die billige Kopie fahren, wenn ich das Original innerhalb der Stadtgrenzen habe, aber zugegeben: Der Ruhrpark ist ein Ort, wo Bochum durchaus noch etwas mehr Stadtbahn vertragen könnte. Ähnliches würde ich mir für einen Spaziergang am See wünschen, wobei sich für einen Bochumer natürlich der Kemnader anbietet.
Aber wie ich oben schon sagte: Das Bochumer Stadtbahnnetz ist keineswegs nur auf Bochum ausgerichtet. Wer den U-Bahnhof
Bochum Hauptbahnhof aufsucht, wird neben den Zielen „BO-Gerthe“, „BO-Dahlhausen“, „BO-Höntrop“, „BO-Laer“ und „BO-Querenburg“ auch auswärtige erspähen, nämlich „Herne“, „HER-Wanne“, „GE-Buer“, „Witten-Heven“ und „Hattingen“.