Und man hat keinen als Museumsfahrzeug aufgehoben - was für eine Schande.
Damals war die Zeit, da war man auch im "Modernisierungswahn", allerdings hat der Sinn für historische Werte damals nur auf die grad wieder auferstandenen Dampfloks erreicht. Hätte man damals die 103 oder den 420 schon ausgemustert, wie man es vor hatte, dann wären davon auch nicht mehr sehr viel mehr übrig geblieben. Aber heute tut's dann allen Leid. Genauso wird man in 20 Jahren merken, dass zu 420 002 auf Mittel- und B-Wagen gehören oder dass die Baureihe 150 sehr bedeutend für die alte Bundesbahn war...
Früher gab's sowas ja nicht. Den Adler hat man irgendwann 1860 verschrottet, ohne den Gedanken, dass es die erste Deutsche Eisenbahn war. Ich glaube, in einer Zeit mit ungewisser Zukunft seht man sich in die "gute alte Zeit" zurück und will an alltem festhalten. Während des Wirtschaftswunders hatte niemand solche Gedanken...
Klar, man kann's übertreiben mit Museumsfahrzeugen. Die stehen dann 30 Jahre unrestauriert im Freien rum und müssen dann entsorgt werden, weil eine Aufarbeitung nicht mehr geht. Beispiele sind der "Lokfriedhof" in Nördlingen (ja, ich schäme mich *fg*) oder 103 002. Ich bin lieber für wenige dauerhaft scheckheftgepflegte Fahrzeuge einer Baureihe, als für duzende Dahingammelnde mit ungewisser Zukunft. Ok, die E69 ist 'ne Ausnahme, die ist zu 100% erhalten und schön gepflegt, wenn auch nicht alle betriebsfähig. Aber dass es zig alte 52er gibt und nur zwei 150er ist wirklich eine Schande...
Bei einer Serie von nur 5 Fahrzeugen ist es bedauerlich, aber auch verständlich, dass kein Fahrzeug erhalten bleibt. Der Eisenbahnfreund möchte natürlich am liebsten jedes Fahrzeug aufbewahren. Gleichzeitig muss aber auch bedacht werden, dass das nur möglich ist, wenn das auch wirtschaftlich vertretbar ist. Dieses ist bei einer Kleinserie von nur 5 Fahrzeugen die eh nur Versuchsträger für Baugruppen späterer Baureihen waren aber nicht gegeben.