Wildwechsel @ 30 Oct 2008, 19:07 hat geschrieben:Zurückbringen und Wiederverwenden sind zwei Paar Stiefel.
Dazu heute eine nette Beobachtung beim Getränkehändler meines Vertrauens. Ein Sprinter-Pritschenwagen der AWISTA (Stadtreinigung) stand auf dem Parkplatz. Diese Fahrzeuge werden eingesetzt, um in Parks und anderen städtischen Grünanlagen, aber auch an Haltestellen des ÖPNV und anderen öffentlichen Plätzen den Müll zu beseitigen. Drei Mitarbeiter sortierten die eingesammelten Bierflaschen in insgesamt
sechs (!) Kästen ein. Diese hatten sie wohl während ihrer Tour mit dem anderen Müll eingesammelt. Was sonst noch an PET-Flaschen dabei war, habe ich nicht gesehen. Aber 20 * 6 * 0,08 € sind immerhin 9,60 €, die andere Menschen achtlos in die Gegend geworfen haben. Für die Jungens von der AWISTA sind das pro Kopf 3,20 € steuerfrei. Nur mal theoretisch wären das bei 20 Arbeitstagen 64,00 € pro Kopf und Monat. Aber nicht weitersagen, schon gar nicht an Peer Steinbrück :ph34r:
Man könnte dies auf die Stadt, auf das Bundesland oder auf die Republik hochrechnen. Was da an Werten in der Landschaft landet, ist schon grotesk. Und was die Pfandsammler, auch die "Privaten" (oft Hartz IV oder obdachlos) in der Summe einstreichen, ist schon eine beachtliche Summe.
Ich kann mich noch, sehr sehr schwach, daran erinnern, dass es Zahnpasta nur gegen Rückgabe der leeren Bleitube gab. Irgendwann werden wir auch wieder dahin zurück kommen. Neuware gibt es nur, wenn wiederverwertbares Verpackungsmaterial zurück gegeben wird.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.