Kennzeichen für Fahrräder?

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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

TramPolin @ 3 Dec 2008, 20:34 hat geschrieben:Das Thema ist zumindest emotional. Es lenkt aber in der Tat vor wirklichen Problemen ab. Zwar gibt es sicher Probleme mit Fahrradrambos, zugegeben.
Ich denke, dass ich recht emotionslos argumentiere. Wenn ich für muskelbetriebene Fahrzeuge eine Kennzeichenpflicht einfordere, dann doch nur, weil die StVO auch für Radfahrer gilt (die leider von diesen oft missachtet wird). Mit dem Argument, unerkannt zu bleiben (wie es auch im Forum geäußert wird), könnte ich ja auch die Abschaffung der KFZ-Kennzeichen verlangen.
TramPolin @ 3 Dec 2008, 20:34 hat geschrieben:Das Problem besteht aber m.E. nicht darin, dass in Deutschland Fahrrad-Versicherungskennzeichen fehlen.
Mit einer Kennzeichenpflicht wäre aber die Verfvolgung von Verstößen gegen die StVO leichter durchzuführen, was mittelfristig zu einer besseren Verkehrsdisziplin beiträgt.

Eine 100% tige Einhaltung wird man sicher niemals erreichen, aber die Androhung von Sanktionen/Bußgeldern und die ständigen Kontrollen haben ja bei den motorisierten Verkehrsteilnehmern schon eine Menge bewirkt.

Auch mit dem Fahrrad kann ich meinen "Lappen" loswerden, wenn ich besoffen fahre. Aber wenn ich keinen habe, darf ich weiter volltrunken mit dem Rad fahren :ph34r: Für jeden Verstoß gegen die StVO kassiere ich als Führerscheininhaber die gleichen Strafen wie mit dem Auto, wenn ich sie mit dem Fahrrad begehe, weil ich ja die StVO "gelernt" habe.
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Beitrag von Südostbayer »

Autobahn @ 3 Dec 2008, 19:07 hat geschrieben:Und was ist dagegen einzuwenden, wenn Verkehrsrowdies zur Rechenschaft gezogen werden? In der Altstadt von Münster habe ich kaum einen Radfahrer gesehen, der die Bestimmungen der StVO eingehalten hat.
Erwartest du denn, dass allein durch eine Kennzeichenpflicht signifikant mehr Fahrradfahrer die StVO einhalten?

Die Aufnahme und Verfolgung von StVO-Vergehen durch Radfahrer ist ja durchaus auch derzeit möglich, setzt aber natürlich eine entsprechende Priorisierung auf Seiten der Exekutive, samt damit verbundenem Personalaufwand voraus. Anders formuliert: Würde man für die Kosten der Fahrradkennzeichenpflicht stattdessen zusätzliche Verkehrspolizisten einstellen, würde man meiner Einschätzung nach deutlich mehr Verkehrsvergehen ahnden...

Autobahn @ 3 Dec 2008, 23:54 hat geschrieben:Ich denke, dass ich recht emotionslos argumentiere.
Ach. Die tendenziösen bzw. unvollständigen "Nein"-Antworten sind dann also auch bei dieser Umfrage Zufall?

Autobahn @ 3 Dec 2008, 23:54 hat geschrieben:Wenn ich für muskelbetriebene Fahrzeuge eine Kennzeichenpflicht einfordere, dann doch nur, weil die StVO auch für Radfahrer gilt (die leider von diesen oft missachtet wird).
Nachdem nicht nur Teile der StVO für Autofahrer und Teile für Radfahrer gelten, sondern auch Abschnitte für Fußgänger darin enthalten sind, erscheint mir deine Argumentation nicht ganz logisch.
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Beitrag von TramPolin »

Autobahn @ 3 Dec 2008, 23:54 hat geschrieben:Ich denke, dass ich recht emotionslos argumentiere.
Das schließt den emotionsgeladenen Sprengstoff des Themas nicht aus.
Autobahn @ 3 Dec 2008, 23:54 hat geschrieben:Mit einer Kennzeichenpflicht wäre aber die Verfvolgung von Verstößen gegen die StVO leichter durchzuführen, was mittelfristig zu einer besseren Verkehrsdisziplin beiträgt.
Nach der Argumentation müsste man alles und jeden besser überwachen (etwa mit Funkchips oder großen Kennzeichen auch für Rollator schiebende Menschen), dann könnte man die Verkehrsdisziplin wirklich entscheidend verbessern. Die wirklich vielen schlimmen Unfälle passieren doch auf Landstraßen, Autobahnen und innerstäditischen Straßen - wobei motorisierte Verkehrsteilnehmer entweder andere motorisierte Verkehrsteilnehmer oder nicht motorisierte Verkehrsteilnehmer (o.k, auf Autobahnen ist Letzteres eher selten, wenngleich es vorkommt) schwer oder tödlich verletzen. Warum forderst Du hier nicht mehr Überwachung und höhere Strafen? Die 7 Oldenburger schweren Unfälle pro Jahr zwischen Radfahrern und Fußgängern (wenn es wirklich nur so viele sind) lassen bei mir keinen so hohen Handlungsbedarf erkennen, der die Schaffung eines bürokratischen Godzillas rechtfertigen würde, wenngleich 7 Unfälle 7 zu viel sind. Das heißt entsprechend nicht, dass man nicht Aufklärung betreibt, an Schulen mehr unternimmt und andere Aktionen durchführt. Erziehung und Schaffung von Vorbildern sind m.E. besser als die Androhung von hohen Strafen oder die Einführung neuer Pflichtversicherungen.
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Beitrag von Autobahn »

TramPolin @ 4 Dec 2008, 00:29 hat geschrieben:Die 7 Oldenburger schweren Unfälle pro Jahr zwischen Radfahrern und Fußgängern (wenn es wirklich nur so viele sind) lassen bei mir keinen so hohen Handlungsbedarf erkennen, der die Schaffung eines bürokratischen Godzillas rechtfertigen würde, wenngleich 7 Unfälle 7 zu viel sind.
Über solche Unfälle wird nur lokal berichtet. Die Zahl der bundesweiten Unfälle zu recherchieren dürfte sehr aufwändig sein. Ich sehe aber auch solche Unfälle, wo der Radfahrer durch Fehlverhalten selbst zu Schaden gekommen ist. Dazu fallen mir genügend Fälle allein in Düsseldorf ein. Vor einigen Monaten ist ein Radfahrer von einer Straßenbahn erfasst worden (Quelle), er ist später seinen Verletzungen erlegen. Es sind mir auch mehrere Unfälle zwischen Radfahrern und Fußgängern bekannt, mindestens einer mit tödlichem Ausgang, zu denen ich aber die Quellen leider nicht mehr finde.

Mir selbst ist bereits zwei mal ein "Radprofi" ins Auto gefahren . :ph34r: Glücklicherweise entstand dabei nur Sachschaden.
Das heißt entsprechend nicht, dass man nicht Aufklärung betreibt, an Schulen mehr unternimmt und andere Aktionen durchführt. Erziehung und Schaffung von Vorbildern sind m.E. besser als die Androhung von hohen Strafen oder die Einführung neuer Pflichtversicherungen.
Nett gemeint, fast alle Radfahrer, die ich in Münster beobachtet habe waren Studenten! Also genau solche "Vorbilder", die einmal später für die "Erziehung" verantwortlich sein sollen :rolleyes:

Und noch einmal die Frage: Warum soll der Radfahrer bei Verkehrsverstößen unerkannt bleiben dürfen, während alle motorisierten Verkehrsteilnehmer identifizierbar sind? Sind nicht alle Menschen vor dem Gesetzt gleich?
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Beitrag von TramPolin »

Autobahn @ 4 Dec 2008, 09:26 hat geschrieben:Über solche Unfälle wird nur lokal berichtet. Die Zahl der bundesweiten Unfälle zu recherchieren dürfte sehr aufwändig sein.
Ich habe nur angedeutet, dass man diese Zahl ja hochrechnen könnte. Der große Handlungsgbedarf, der einen solch gigantischen bürokratischen Vorgang rechnet, ergibt sich aus den Zahlen sicherlich nicht.
Autobahn @ 4 Dec 2008, 09:26 hat geschrieben:Ich sehe aber auch solche Unfälle, wo der Radfahrer durch Fehlverhalten selbst zu Schaden gekommen ist. Dazu fallen mir genügend Fälle allein in Düsseldorf ein. Vor einigen Monaten ist ein Radfahrer von einer Straßenbahn erfasst worden (Quelle), er ist später seinen Verletzungen erlegen.
Und was hätte in diesem Fall das Kennzeichen gebracht?
Autobahn @ 4 Dec 2008, 09:26 hat geschrieben:Und noch einmal die Frage: Warum soll der Radfahrer bei Verkehrsverstößen unerkannt bleiben dürfen, während alle motorisierten Verkehrsteilnehmer identifizierbar sind? Sind nicht alle Menschen vor dem Gesetzt gleich?
Dann fordere ich, dass auch Fußgänger ein solches Kennzeichen tragen müssen. Es gibt genug Fälle, bei denen Fußgänger schwere Unfälle verursachen, selbst unverletzt davonkommen, weil ein Verkehrsteilnehmer ausweichen oder rechtzeitig bremsen konnte (der berühmte Fall, ein Busfahrer bremst wegen eines gerade auf die Straße gehüpften Fußgängers scharf, Fahrgäste stürzen und werden dabei verletzt), und dann flüchten. Nach dem unfallverursachenden Fußgänger wird dann gefahndet. Mit welchem Recht darf dieser am Verkehr teilnehmende Fußgänger unerkannt bleiben? Solch ein Fußgängerkennzeichen könnte man doch prima am Mantel mit einer Sicherheitsnadel anbringen (vorne und hinten!). Es könnte fast so groß wie ein Autokennzeichen sein, also auch gut lesbar sein, ohne wirklich im größeren Stil zu behindern.
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Beitrag von Autobahn »

TramPolin @ 4 Dec 2008, 12:27 hat geschrieben:Und was hätte in diesem Fall das Kennzeichen gebracht?
Mit einer Kennzeichnungspflicht steigt der Verfolgungsdruck, was zu einer Verbesserung der Verkehrsdisziplin beiträgt. Was glaubts Du, wie es im motorisierten Verkehr zugehen würde, wenn es keine Kennzeichen gäbe.

Die ersten Kennzeichen wurden übrigens vor mehr als 2000 Jahren ausgegeben, an römische Streitwagen :D . Aber bevor das erste Kennzeichen an ein Kraftfahrzeug geschraubt wurde, wurden zwischen 1870 und 1890 in einigen Orten und Provinzen in Deutschland Nummerntafeln für Fahrräder vorgeschrieben. Diese Schilder wurden eingeführt, um die stetig wachsende Anzahl an nicht vorschriftsmäßig fahrenden Fahrradfahrern kontrollieren und gegebenenfalls auch bestrafen zu können.
Wie Du siehst, ist der Gedanke vor mehr als 130 Jahren bereits umgesetzt worden.
TramPolin @ 4 Dec 2008, 12:27 hat geschrieben:Dann fordere ich, dass auch Fußgänger ein solches Kennzeichen tragen müssen. Es gibt genug Fälle, bei denen Fußgänger schwere Unfälle verursachen, selbst unverletzt davonkommen, ....... und dann flüchten.
Das auch Fußgänger der StVO unterliegen steht außer Frage, aber die Fluchtmöglichkeiten dieser sind doch stark beschränkt. Hingegen kann ein Radfahrer selbst einem Polizeiwagen entkommen, wenn er entsprechende Wege nimmt. Außerdem dürfte die Zahl der Fußgänger, die auf Fahrbahnen herumlaufen, nicht besonders hoch sein ;).

Aber gut, es gibt für beide Seiten Argumente. Da ich aber nicht nur Autofahrer, sondern auch Fußgänger und gelegentlich Radfahrer bin, beachte ich die StVO in allen Fällen. Und ich lasse lieber einem Kraftfahrzeug den Vorrang, als auf meinem (vermeintlichen) Recht zu beharren. Ich sehe das Auto, aber kann ich sicher sein, dass der Fahrer mich auch sieht?
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Beitrag von 3247 »

Autobahn @ 4 Dec 2008, 19:00 hat geschrieben:Aber gut, es gibt für beide Seiten Argumente. Da ich aber nicht nur Autofahrer, sondern auch Fußgänger und gelegentlich Radfahrer bin, beachte ich die StVO in allen Fällen. Und ich lasse lieber einem Kraftfahrzeug den Vorrang, als auf meinem (vermeintlichen) Recht zu beharren. Ich sehe das Auto, aber kann ich sicher sein, dass der Fahrer mich auch sieht?
Worauf kommt es dir denn jetzt an? Darauf, das Radfahrer die StVO beachten? Oder darauf, dass sie Autofahrern nicht im Weg sind und ggf. trotz Vorfahrt bremsen, damit Autofaher nicht auf sie achten brauchen?
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Beitrag von TramPolin »

3247 @ 4 Dec 2008, 19:59 hat geschrieben: Worauf kommt es dir denn jetzt an? Darauf, das Radfahrer die StVO beachten? Oder darauf, dass sie Autofahrern nicht im Weg sind und ggf. trotz Vorfahrt bremsen, damit Autofaher nicht auf sie achten brauchen?
Die Radfahrer gehören zu den schwächsten Verkehrsteilnehmern. Wenn sie auf dem Radweg geradeaus über die Kreuzung fahren, laufen sie immer Gefahr, durch Rechtsabbieger überrollt zu werden. Dafür haben sie keine Knautschzone.

Lasst uns daher konsequent sein und bürgen wir ihnen noch die Kennzeichenpflicht auf, machen wir das Radfahren durch eine zusätzliche Versicherung weniger attraktiv und machen wir es bürokratischer, das reduziert die Zahl der Fahrradrambos, vor allem derer, die im Zickzackkurs nach einem Vergehen dem Polizeiauto bei der Flucht entkommen.
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Beitrag von 3247 »

Hm, das würde dann aber dazu führen, dass sich auch Radwege nicht mehr rentieren...

Also für die letzten verbleibenden Radfahrer eher positiv.
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Beitrag von Rohrbacher »

Die Radfahrer gehören zu den schwächsten Verkehrsteilnehmern. Wenn sie auf dem Radweg geradeaus über die Kreuzung fahren, laufen sie immer Gefahr, durch Rechtsabbieger überrollt zu werden. Dafür haben sie keine Knautschzone.
Eben, deswegen sollen die Radfahrer auf's Auto umsteigen und sich bitte recht bald einen Neuwagen kaufen. :P :ph34r:
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

3247 @ 4 Dec 2008, 19:59 hat geschrieben:Worauf kommt es dir denn jetzt an? Darauf, das Radfahrer die StVO beachten?
Nur darauf! Wie schon erwähnt, ich fahre selbst (gelegentlich) mit dem Rad.
3247 @ 4 Dec 2008, 19:59 hat geschrieben:Oder darauf, dass sie Autofahrern nicht im Weg sind und ggf. trotz Vorfahrt bremsen, damit Autofaher nicht auf sie achten brauchen?
Selbstverständlich achte ich auch auf Radfahrer und lasse ihnen die Vorfahrt. Selbst dann, wenn ich im Recht wäre! Aber die Disziplinlosigkeit ärgert mich dann in gleicher Weise wie die von anderen Autofahrern.
TramPolin @ , hat geschrieben:Die Radfahrer gehören zu den schwächsten Verkehrsteilnehmern. Wenn sie auf dem Radweg geradeaus über die Kreuzung fahren, laufen sie immer Gefahr, durch Rechtsabbieger überrollt zu werden. Dafür haben sie keine Knautschzone.
Darum achte ich, wenn ich mit dem Rad unterwegs bin, immer darauf, dass mich der Autofahrer auch bemerkt hat. Wenn ich mit dem Auto unterwegs bin, muss ich ja auch darauf achten, dass andere Fahrer mich sehen.
TramPolin @ , hat geschrieben:Lasst uns daher konsequent sein und bürgen wir ihnen noch die Kennzeichenpflicht auf, machen wir das Radfahren durch eine zusätzliche Versicherung weniger attraktiv und machen wir es bürokratischer, das reduziert die Zahl der Fahrradrambos, vor allem derer, die im Zickzackkurs nach einem Vergehen dem Polizeiauto bei der Flucht entkommen.
Eine zusätzliche Versicherung habe ich ja nicht gefordert, lediglich die Kennzeichnung von Fahrrädern um Verstöße ahnden zu können. Elektrofahrräder, die weit langsamer sind, als ein trainierter Radler es schaffen kann, müssen ein Kennzeichen tragen. Und warum soll eine Kennzeichnung das Radfahren weniger attraktiv machen?

Im Saarland war bis zum Anschluss an die Bundesrepublik zwar kein Kennzeichen, aber ein Fahrradschein erforderlich. Quelle (ggf. nach unten scrollen)

P.S.: Es sind schon Bankräuber mit dem Fahrrad der Polizei entkommen :ph34r:
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Beitrag von JNK »

Autobahn @ 4 Dec 2008, 20:58 hat geschrieben: P.S.: Es sind schon Bankräuber mit dem Fahrrad der Polizei entkommen :ph34r:
Und waren es ihre eigenen?

Wer stellt denn sicher, dass der Besitzer auf seinem Fahrrad sitzt? (Gerade wo man Ride + Bike fördern will.)
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Beitrag von TramPolin »

Autobahn @ 4 Dec 2008, 20:58 hat geschrieben: Eine zusätzliche Versicherung habe ich ja nicht gefordert, lediglich die Kennzeichnung von Fahrrädern um Verstöße ahnden zu können. Elektrofahrräder, die weit langsamer sind, als ein trainierter Radler es schaffen kann, müssen ein Kennzeichen tragen. Und warum soll eine Kennzeichnung das Radfahren weniger attraktiv machen?
Wegen des Aufwands. Man braucht für jedes Rad ein eigenes Kennzeichen. Du magst zwar keine extra Versicherungspflicht gefordert haben, aber darauf läuft es doch hinaus. Ohne Versicherungspflicht müsste der Staat die Kennzeichen ja selbst ausgeben. Das ist alles ein Riesenaufwand und zahlen muss das Ganze der Radfahrer. Probleme sehe ich auch, wenn ich mein Rad verleihe oder verkaufe. Im letzteren Fall braucht der Neubesitzer ein neues Kennzeichen oder man muss den Namen in einer zentralen Datenbank ändern. Alles Aufwände, die das Radfahren mit Sicherheit weniger attraktiv machen.

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Beitrag von Autobahn »

Rohrbacher @ 4 Dec 2008, 20:41 hat geschrieben:Eben, deswegen sollen die Radfahrer auf's Auto umsteigen und sich bitte recht bald einen Neuwagen kaufen. :P  :ph34r:
Nun übertreibst Du aber. Wer nicht in der Freizeit durch Wiesen, Felder und Auen oder durch Wälder und an Flussläufen entlang radelt, sondern es Tag für Tag bei Wind und Wetter für den Weg zur Schule/Uni/Arbeit benutzt, betrachtet sein "Velo" als das allein seelig machende Verkehrsmittel. Und da er sich angesichts der "Klimakatastrophe" als Heilsbringer versteht, verlangt er die absolute Unterwerfung unter seine Ideologie, was er mit seiner Fahrweise ausdrückt. Ich Fahrrad = gut, Du Auto = böse, Ich immer Vorfahrt. Zugegeben, platt ausgedrückt. Aber irgendwie stimmt der Kern.

(Anmerkung: Nicht jeder, der mit dem Rad zur Arbeit fährt, teilt diese Einstellung. Mancher kann oder will die Kosten für den ÖPNV oder ein Auto nicht tragen)
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Beitrag von TramPolin »

@Autobahn: Wie Du weißt, schätze ich Deine Beiträge und Dein weit gestreutes Allgemeinwissen sehr. Sicher sind wir nicht immer einer Meinung gewesen, aber da ging es meist um Details, und das ist ja alles in Ordnung so.

Ich finde aber, dass Du Dich mit dem Vorschlag der allgemeinen Kennzeichenpflicht für Fahrräder total - aber so richtig voll - in einer auf gut Bairsich "gspinnerten" Idee verrannt hast.

Das Radfahren ist bereits jetzt schon nicht sonderlich erstrebenswert. Wenn jetzt noch bürokratische Vorgänge hinzukommen, wird der letzte Anreiz, das Rad zu benutzen, kaputt gemacht.

Für mich ist das Fahrrad eine Mischung aus Fortbewegungsmittel und Sportgerät. Ein Gerät, mit dem man vielleicht auch im Gebirge außerhalb irgendwelcher Wege und Straßen rumfährt. Braucht denn das Mountainbike auch ein Kennzeichen? Ich würde ja ganz gerne auch noch Kennzeichen für Alpinskifahrer einführen. Diese fahren gelegentlich andere um und entkommen mit einer Höllengeschwindigkeit unerkannt.

Dein Vorstoß ist nur ein weiterer Schritt in den Überwachungsstaat und ein Ausufern von Bürokratie. Ich finde, das ist das Letzte, was wir jetzt brauchen. War nicht sogar mal vom Bürokratieabbau die Rede?

Wie wäre es, wenn jeder seine neue und lebenslange Steuernummer öffentlich zur Schau stellen muss (Großaufdruck auf Jacke reicht). Man kann dann bei allen Ordnungswidrigkeiten und gröberen Verstößen sofort auf die Person schließen. Denn bei einem Fahrradkennzeichen kann man nie sicher sein, ob die Person jene Person ist, die dem Kennzeichen zugeordnet ist, oder ob alles nur geklaut ist (das Rad beispielsweise). All diese Probleme hast Du nicht, wenn man die Nummern auf den Personen selbst anbringt.

Wenn Du mal in der Tram beleidigt oder mit voller Absicht angerempelt wirst - alles kein Problem - Steuernummer notieren und ab zur Polizei (die Tram hält direkt am Polizeipräsidium, wenn der Fahrer rechtzeitig bremst).

Personen, die keine Steuernummer tragen, werden übrigens sofort verhaftet. Denn es kann sich ja nur um potenzielle Straftäter handeln, die unerkannt bleiben wollen. Pure Vergesslichkeit kann es ja nicht sein, laufen doch im Fernsehen laufend Spots und hängen doch überall Plakate rum ("Vergiss nie, Deine Steuernummer zu tragen - sonst wirst Du vergessen (im Gefängnis)").
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Beitrag von Autobahn »

TramPolin @ 4 Dec 2008, 21:11 hat geschrieben:Wegen des Aufwands. Man braucht für jedes Rad ein eigenes Kennzeichen. Du magst zwar keine extra Versicherungspflicht gefordert haben, aber darauf läuft es doch hinaus.
Ein eigenes Kennzeichen für jedes Fahrrad braucht man nicht unbedingt. Wer fünf Fahrräder im Keller stehen hat, braucht ja nur ein Kennzeichen, und mehr als ein Fahrrad kann man nicht gleichzeitig fahren. Die private Haftpflichtversicherung schließt ja auch Schäden aus dem Gebrauch von Fahrrädern ein. Wer je nach Gusto an jedem Tag ein anderes Rad nutzen will, braucht halt einen guten Schraubenzieher (also nicht das Schweizer Modell mit Aufklebern, sondern die von Mofas bekannten deutschen Kennzeichen). Für Familien werden eben mehrere Kennzeichen unter der gleichen Versicherungsnummer ausgegeben. Wenn er an Freunde Fahrräder verleiht, diese haben ja ihre eigenen Kennzeichen im Versicherungsordner ;) , die sie anschrauben können.
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Beitrag von TramPolin »

Autobahn @ 4 Dec 2008, 21:26 hat geschrieben: Und da er sich angesichts der "Klimakatastrophe" als Heilsbringer versteht, verlangt er die absolute Unterwerfung unter seine Ideologie, was er mit seiner Fahrweise ausdrückt. Ich Fahrrad = gut, Du Auto = böse, Ich immer Vorfahrt. Zugegeben, platt ausgedrückt. Aber irgendwie stimmt der Kern.
So ein Unsinn. Diese Radlrambos hat es schon in den Jahren gegeben, da wusste man noch gar nichts von einer Klimakatastrophe.

Natürlich gibt es viele Fahrradrwodys (wie es viele Auto-Alkoholsünder und potenzielle Organspender auf dem Motorrad gibt), aber tu jetzt doch bitte nicht so, dass die Fahrradfahrer in der großen Mehrheit gesetzlose ideologisch gekleidete Endzeitkrieger sind, die den Kampf gegen den motorisierten Individualverkehr mit allen erlaubten und vor allem unerlaubten Mitteln führen.
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Beitrag von TramPolin »

Autobahn @ 4 Dec 2008, 21:47 hat geschrieben: Ein eigenes Kennzeichen für jedes Fahrrad braucht man nicht unbedingt. Wer fünf Fahrräder im Keller stehen hat, braucht ja nur ein Kennzeichen, und mehr als ein Fahrrad kann man nicht gleichzeitig fahren. Die private Haftpflichtversicherung schließt ja auch Schäden aus dem Gebrauch von Fahrrädern ein. Wer je nach Gusto an jedem Tag ein anderes Rad nutzen will, braucht halt einen guten Schraubenzieher (also nicht das Schweizer Modell mit Aufklebern, sondern die von Mofas bekannten deutschen Kennzeichen). Für Familien werden eben mehrere Kennzeichen unter der gleichen Versicherungsnummer ausgegeben. Wenn er an Freunde Fahrräder verleiht, diese haben ja ihre eigenen Kennzeichen im Versicherungsordner  ;) , die sie anschrauben können.
Tolle Idee. In meinem Leben wurden mir mindestens schon zehn Fahrräder geklaut.

Ich stehe dann vor der Wahl, das Kennzeichen auch beim Kurzbesuch in der Nachbarschaft jedes Mal mühsam ab- und bei der Rückfahrt wieder anzuschrauben oder den Diebstahl zu melden, um dann auf ein neues Kennzeichen zu warten, das mich dann wieder eindeutig ausweist.

Hast Du auch mal daran gedacht, wie teuer diese Kennzeichen sind im Vergleich zu Aufklebern? Gerade Dein Vorbild, die Schweiz, hat doch die Blechernen wegen des Kostenarguments wieder abgeschafft und klebt jetzt.
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Beitrag von Rohrbacher »

Nun übertreibst Du aber. Wer nicht in der Freizeit durch Wiesen, Felder und Auen oder durch Wälder und an Flussläufen entlang radelt, sondern es Tag für Tag bei Wind und Wetter für den Weg zur Schule/Uni/Arbeit benutzt, betrachtet sein "Velo" als das allein seelig machende Verkehrsmittel.
Naja, wirklich richtig seelig machende Verkehrsmittel haben doch meistens nix mit Alltag zu tun, aber es ist ein weit verbreiteter Irrglaube.

Für mich ein möglicherweise seelig machendes Verkehrsmittel wäre bekanntlich in Erinnerung an einen meiner ersten Schulbusse ein schön hergerichteter Setra S140 o.ä, den man am Wochenende zu kleinen Ausfahrten durch (12t-taugliche) Wiesen, Felder und Auen oder durch Wälder verwenden kann. Oder man fährt auf'n lokales Oldtimertreffen und gibt gleichzeitig kräftig über die Kosten jammernd damit an, dass man den größten hat. B) :rolleyes:
Tolle Idee. In meinem Leben wurden mir mindestens schon zehn Fahrräder geklaut.
Schau. So ein Bus wird seltener geklaut und wenn doch, kann man ihn nicht so einfach verstecken. Hab' ich dich jetzt überzeugt? :P

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Musikus
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Beitrag von Musikus »

Autobahn @ 4 Dec 2008, 21:26 hat geschrieben:Nun übertreibst Du aber. Wer nicht in der Freizeit durch Wiesen, Felder und Auen oder durch Wälder und an Flussläufen entlang radelt, sondern es Tag für Tag bei Wind und Wetter für den Weg zur Schule/Uni/Arbeit benutzt, betrachtet sein "Velo" als das allein seelig machende Verkehrsmittel. Und da er sich angesichts der "Klimakatastrophe" als Heilsbringer versteht, verlangt er die absolute Unterwerfung unter seine Ideologie, was er mit seiner Fahrweise ausdrückt. Ich Fahrrad = gut, Du Auto = böse, Ich immer Vorfahrt. Zugegeben, platt ausgedrückt. Aber irgendwie stimmt der Kern.
Der Standpunkt aus dem du schreibst scheint mir schon sehr hinter der Windschutzscheibe zu liegen. Auch wenn du natürlich selber Rad fährst, im Wald zu fahren hat mit dem Straßenverkehr soviel zu tun wie die Formel 1, das ist dir ja sicherlich klar.
Das Fahrradfahrer im Straßenverkehr Probleme bereiten hat auch den Grund, das der Straßenraum in unseren Städten so konzipiert ist, es den Autos möglichst recht zu machen. Ein Radfahrer ist dort wie ein Handballspieler auf dem Fußballfeld unterwegs. Stell dir mal (in einer Parallelwelt :D ) die Situation der Radfahrer aufs Auto übertragen vor:
-Eigene Straßen für das Auto gibt es eher selten, oft sind sie zu klein oder von schlechter Qualität, oder von Radfahrern zugeparkt. Ampeln haben stets ungünstige Schaltungen. Fußgänger achten nicht auf die Autos und laufen ihnen ständig in die Quere. Autos werden nicht als vollwertige Verkehrsmittel wahrgenommen, sondern eher als Freizeitgeräte.... -
Meinst du nicht, dass die Autofahrer unter solchen Umständen eine gewisse "Underdog"- Mentalität entwickeln und es mit den Regeln nicht so genau nehmen würden?

Ich teile schon deinen Unmut gegenüber manchen Radfahrern. Auch mir geht es tierisch auf den Geist, wenn Radfahrer auf dem Radweg in Gegenrichtung unterwegs sind oder in der Fußgängerzone herumrasen.
Aber: Der Fahrradfahrer ist nun mal tatsächlich so eine Art Heilsbringer im Angesicht der Klimakatastrophe (warum die Anführungszeichen?)
Mit weniger CO2 kann man sich kaum fortbewegen. Und das ist ein gewichtiger Grund, die Radfahrer mit bürokratischem Gedöns wie Kennzeichen und Versicherungspflicht zu verschonen. Nicht allerdings für sie andere Maßstäbe anzulegen, was die Einhaltung der StVO angeht, da gebe ich dir recht.
Mehr Regeltreue unter den Radfahrern erreicht man mit mehr Verkehrserziehung und -aufsicht, wenn du das Geld dafür gut angelegt findest, wieso nicht?
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Beitrag von Naseweis »

Autobahn @ 4 Dec 2008, 21:26 hat geschrieben:Nun übertreibst Du aber. Wer nicht in der Freizeit durch Wiesen, Felder und Auen oder durch Wälder und an Flussläufen entlang radelt, sondern es Tag für Tag bei Wind und Wetter für den Weg zur Schule/Uni/Arbeit benutzt, betrachtet sein "Velo" als das allein seelig machende Verkehrsmittel. Und da er sich angesichts der "Klimakatastrophe" als Heilsbringer versteht, verlangt er die absolute Unterwerfung unter seine Ideologie, was er mit seiner Fahrweise ausdrückt. Ich Fahrrad = gut, Du Auto = böse, Ich immer Vorfahrt. Zugegeben, platt ausgedrückt. Aber irgendwie stimmt der Kern.

(Anmerkung: Nicht jeder, der mit dem Rad zur Arbeit fährt, teilt diese Einstellung. Mancher kann oder will die Kosten für den ÖPNV oder ein Auto nicht tragen)
Darf ich zu diesem schönen Erguss auch noch ein Gegenstatement bringen? Das Rowdytum meiner Meinung nach ist ganz und gar nicht mit dieser Einstellung verbunden! Rücksichtslosig- und Unachtsamkeiten sind eher charkaterbedingt, auch hängt es von Stressfaktoren ab ist so bei jedem mal stärker oder schwächer ausgeprägt, egal welches Verkehrsmittel man gerade nutzt. Gerade aber die Alltagsradler haben sich im System Stadtverkehr ihren Platz gesucht und dabei streben sie sicher nicht an, laufend ihre Grenzen auszutesten und Andere zu provozieren, sondern wollen Wege und Verhaltensweise, die funktionieren. Ich habe das Gefühl, dass Probleme mit dem Radverkehr eher die Gelegenheitsradler verursachen: Unsicherheit, Unkenntnis der Regeln oder guter und gangbarer Wege. Ich kann mich an eine Situation, es war im Frühjahr, als es gerade warm wurde, da war ich zu einer radverkehrsreichen (freitags nachmittags?) Zeit im Frankfurter Stadtgebiet unterwegs. Da hab ich nicht schlecht gestaunt, was das plötzlich für ein Touwabou war, wie friedlich dagegen der Winter war.
Für gnadenlose Vertaktung und strategische Ausbauten!
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Autobahn @ 4 Dec 2008, 20:58 hat geschrieben: Eine zusätzliche Versicherung habe ich ja nicht gefordert, lediglich die Kennzeichnung von Fahrrädern um Verstöße ahnden zu können.
Nochmal die Frage: Erwartest du denn, dass allein durch eine Kennzeichenpflicht signifikant mehr Fahrradfahrer die StVO einhalten?

Es ist ja wohl nicht so, dass sich Fahrradfahrer grundsätzlich Kontrollen entziehen würden, sondern dass Kontrollen selten stattfinden. Das Vorhandensein eines Kennzeichens ändert daran wenig...

Autobahn @ 4 Dec 2008, 21:26 hat geschrieben:(Anmerkung: Nicht jeder, der mit dem Rad zur Arbeit fährt, teilt diese Einstellung. Mancher kann oder will die Kosten für den ÖPNV oder ein Auto nicht tragen)
Irgendwie hast du offenbar die Tendenz, bestimmte Möglichkeiten einfach unter den Tisch fallen zu lassen. Die Variante, dass jemand aus praktischen Gründen oder gar schlicht gerne - weder speziell aus Kostengründen noch aus ideologischen Gründen - Fahrrad fährt, gibt es nicht?
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Mit weniger CO2 kann man sich kaum fortbewegen.
Natürlich, einfach zu Fuß gehen.
Da spart man sich die Herstellung und Lieferung des Fahrrads, das mit Rohstoffen vom anderen Teil der Erde gebaut wird... Man spart übrigens auch CO2, wenn man seinen Körper in allen Belangen ans Minimum soweit runterfährt und sich wenig bewegt. Nur mal so, um den CO2-Wahn mal so langsam dahin zu bringen, wo er hingeführt wird, ad absurdum nämlich.
Das Fahrradfahrer im Straßenverkehr Probleme bereiten hat auch den Grund, das der Straßenraum in unseren Städten so konzipiert ist, es den Autos möglichst recht zu machen.
Soweit ich weiß, sind die Straßen in der Theorie so gebaut, dass der Verkehr möglichst gut fließen kann. Das ist nicht nur der motorisierte Verkehr, dem macht man es nur auf Kraftfahrstraßen recht, ansonsten sind laut StVO alle Verkehrsteilnehmer quasi gleichberechtigt, ob ich jetzt Fußgänger bin, einen Pfedewagen habe, einen Handkarren oder einen 40-Tonner mit 500 PS bewege. Dass man sich als Fußgänger in Masse gesehen gegen so ein Ungetüm nichts "ausrichten" kann, ist klar. Da müsste man fordern, dass alle Verkehrsteilnehmer gleich groß und schwer sind. Geht aber nicht. Selbst bei den Fußgängern gibt's so Unterschiede. Wenn mir halben Portion ein 2m-Kühlschrank frisch vom Fitnesstudio entgegenkommt, lasse ich es auch nicht drauf ankommen.

Bezogen auf die Radler sind - wie bei allen anderen Verkehrsteilnehmern auch - die gefährlich, die sich nicht an die Regeln halten. Wenn's dann Unfälle gibt, sind natürlich die jeweils kleineren Elemente immer schlechter dran, so ähnlich wie in der Nahrungskette. Wer Pkw fährt, fühlt sich u.U. in 'ner Autobahnbaustelle mit verengten Fahrstreifen neben einem Lkw, der 30 cm neben einem Reifen hat die so hoch sind wie das eigene Auto, auch relativ unwohl, vor allem wenn auf der anderen Seite gleich eine massive Betonwand steht. Ich weiß dass ich da im Zweifel den kürzesten ziehen würde, aber solche Ängste führen nur zu Fehlern, mit denen man sich oder andere gefährden könnte.

In ihrer Rolle ungeübte Verkehrsteilnehmer sind immer "gefährlicher" als geübte, ob das die berüchtigten Fahranfänger gibt's nicht nur hinter Lenkrädern. Genauso Fußgänger (vom Land mit dem Feldweg daheim), die noch nie mit einer breiten Stadtstraße mit mehreren Fahrspuren, extra Trambahn, extra Radweg und komplizierten Verkehrsregelungen zu tun hatten...
(Anmerkung: Nicht jeder, der mit dem Rad zur Arbeit fährt, teilt diese Einstellung. Mancher kann oder will die Kosten für den ÖPNV oder ein Auto nicht tragen)
Manche haben's auch einfach nicht weit zur Arbeit. ;)
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Musikus
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Beitrag von Musikus »

Rohrbacher @ 5 Dec 2008, 01:34 hat geschrieben:Natürlich, einfach zu Fuß gehen.
Da spart man sich die Herstellung und Lieferung des Fahrrads, das mit Rohstoffen vom anderen Teil der Erde gebaut wird... Man spart übrigens auch CO2, wenn man seinen Körper in allen Belangen ans Minimum soweit runterfährt und sich wenig bewegt. Nur mal so, um den CO2-Wahn mal so langsam dahin zu bringen, wo er hingeführt wird, ad absurdum nämlich.
Ja, zu Fuß gehen, dass ist mir schon klar. :) Da man aber auf dem Rad die gleiche Entfernung mit weniger Energieaufwand als beim Laufen zürücklegt, bin ich mir da gar nicht so sicher, ob ein gutes, 15 Jahre lang verwendetes Rad nicht besser abschneidet. Aber das ist natürlich Erbsenzählerei, und hat mit der Realität nichts mehr zu tun.
Warum du ansonsten eine einfache Tatsache mit CO2 Wahn gleichsetzt, versteh ich nicht. Das mit dem Heilsbringer war ja nicht mein Ausdruck.
Soweit ich weiß, sind die Straßen in der Theorie so gebaut, dass der Verkehr möglichst gut fließen kann. Das ist nicht nur der motorisierte Verkehr, dem macht man es nur auf Kraftfahrstraßen recht, ansonsten sind laut StVO alle Verkehrsteilnehmer quasi gleichberechtigt, ob ich jetzt Fußgänger bin, einen Pfedewagen habe, einen Handkarren oder einen 40-Tonner mit 500 PS bewege. Dass man sich als Fußgänger in Masse gesehen gegen so ein Ungetüm nichts "ausrichten" kann, ist klar. Da müsste man fordern, dass alle Verkehrsteilnehmer gleich groß und schwer sind. Geht aber nicht. Selbst bei den Fußgängern gibt's so Unterschiede. Wenn mir halben Portion ein 2m-Kühlschrank frisch vom Fitnesstudio entgegenkommt, lasse ich es auch nicht drauf ankommen.

Wie du schon sagst, in der Theorie. Aber die Diskussion würde sich jetzt doch sehr Richtung :offtopic: entwickeln.
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3247
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Beitrag von 3247 »

Rohrbacher @ 5 Dec 2008, 01:34 hat geschrieben:Soweit ich weiß, sind die Straßen in der Theorie so gebaut, dass der Verkehr möglichst gut fließen kann. Das ist nicht nur der motorisierte Verkehr, dem macht man es nur auf Kraftfahrstraßen recht, ansonsten sind laut StVO alle Verkehrsteilnehmer quasi gleichberechtigt, ob ich jetzt Fußgänger bin, einen Pfedewagen habe, einen Handkarren oder einen 40-Tonner mit 500 PS bewege.
Auf Radfahrer trifft das aber dummerweise nicht zu. Die dürfen nämlich nicht die Fahrbahn benutzen, sondern müssen, sofern vorhanden und ausgeschildert, Radwege benutzen, die viel schlechter geeignet sind und zu Konflikten mit Fußgängern und abbiegenden Fahrzeugen führen.
Bezogen auf die Radler sind - wie bei allen anderen Verkehrsteilnehmern auch - die gefährlich, die sich nicht an die Regeln halten.
Da wäre ich mir gar nicht einmal so sicher. Ich sehe zwar ständig (andere) Radfahrer, die bei Rot über die Ampel fahren, kein Licht haben, Radwege in die falsche Richtung benutzen, usw. Komischerweise sehen die Unfallstatistiken anders aus; weit häufigste Unfallursache ist, dass Radfahrer beim Abbiegen oder beim Ausfahren aus einer Querstraße übersehen werden, weil sie auf dem Radweg fahren.
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Beitrag von Rohrbacher »

Auf Radfahrer trifft das aber dummerweise nicht zu. Die dürfen nämlich nicht die Fahrbahn benutzen, sondern müssen, sofern vorhanden und ausgeschildert, Radwege benutzen, die viel schlechter geeignet sind und zu Konflikten mit Fußgängern und abbiegenden Fahrzeugen führen.
Wenn es Sonderspuren für bestimmte Fahrzeuge gibt, müssen die die auch nutzen, das gilt nicht nur für Radler. Radwege gibt's in Städten deshalb, dass die Radler zwischen den vielen Autos, Lkw und Bussen nicht flöten gehen. Wenn die Radwege schlecht sind, geh' bei der Stadt meckern, wie alle anderen auch, die von möglicherweise schlechter Infrastruktur geplagt werden.
weit häufigste Unfallursache ist, dass Radfahrer beim Abbiegen oder beim Ausfahren aus einer Querstraße übersehen werden, weil sie auf dem Radweg fahren.
Oh ja, da kann ich was zu sagen. Bei uns am Bahnhof gibt's sowas auch. Fußgänger auf dem Rad/Fußweg sieht man beim Abbiegen leicht, die sieht man beim Herfahren schon weit, die bewegen sich relativ langsam, aber wenn so ein vergleichsweise kleiner Radler mit ordentlich Tempo vor allem bei schlechter Sicht noch unbeleuchtet hinter den Bäumen und Büschen um die leichte Kurve dahergeschossen kommt, muss man da schon höllisch aufpassen, den erfasst man mit Spiegel (die beim Pkw relativ klein sind) und Schulterblick beim Abbiegen noch nicht, wenn man mit'm Auto oder minimum der Motorhaube quer auf'm Radweg ist, ist er da. Wenn einem die Radler im Tempo 30-Bereich rechts auf'm Radweg überholen, weiß man was los ist... Gibt's ein Tempolimit für innerörtliche Radwege? Ohne Radweg weißt du ja, was fast unweigerlich passiert, wenn man sich als Radler neben ein abbiegewilliges Fahrzeug im toten Winkel platziert... wenn Radler mit angemessenem Tempo unterwegs sind, sehe ich an den Radwegen kein Problem.
Warum du ansonsten eine einfache Tatsache mit CO2 Wahn gleichsetzt, versteh ich nicht.
Es ging mir drum, dass heute alle bei jeder Kleinigkeit wegen CO2 schreien. Ozonloch, Radioaktivität und sogar immer mehr der Feinstaub, interessieren keinen mehr, aber CO2, ja das ist grad in.
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Beitrag von 3247 »

Rohrbacher @ 5 Dec 2008, 15:47 hat geschrieben:Wenn es Sonderspuren für bestimmte Fahrzeuge gibt, müssen die die auch nutzen, das gilt nicht nur für Radler. Radwege gibt's in Städten deshalb, dass die Radler zwischen den vielen Autos, Lkw und Bussen nicht flöten gehen.
Nein, das gilt nicht führ andere Fahrzeuge. Es gibt sonst nur noch Sonderwege für Busse und für die gilt das nicht. (Außerdem: Straßenbegleitender Reitwege - wobei Reiter keine Fahrzeuge sind - sind sehr, sehr selten.) Dass Radwege Radfahrer schützen, ist ein sich hartnäckig haltendes Missverständnis (oder eine Ausrede); tatsächlich ist die Unfallgefahr auf Radwegen etwa 2 bis 12-mal so hoch.
Oh ja, da kann ich was zu sagen. Bei uns am Bahnhof gibt's sowas auch. Fußgänger auf dem Rad/Fußweg sieht man beim Abbiegen leicht, die sieht man beim Herfahren schon weit, die bewegen sich relativ langsam, aber wenn so ein vergleichsweise kleiner Radler mit ordentlich Tempo vor allem bei schlechter Sicht noch unbeleuchtet hinter den Bäumen und Büschen um die leichte Kurve dahergeschossen kommt, muss man da schon höllisch aufpassen, den erfasst man mit Spiegel (die beim Pkw relativ klein sind) und Schulterblick beim Abbiegen noch nicht, wenn man mit'm Auto oder minimum der Motorhaube quer auf'm Radweg ist, ist er da.
Du siehst dich also mit der Verkehrssituation überfordert? Wenn du nicht siehst, ob vorfahrtsberechtigte Fahrzeuge kommen (und weder schlechte Sicht noch Büsche sind keine Ausrede, auch "unbeleuchtet" tagsüber nicht), dann musst du dich eben nicht nur einen Schulterblick machen, sondern deinen Oberkörper drehen. Notfalls kannst du dich immer noch einweisen lassen.
Wenn einem die Radler im Tempo 30-Bereich rechts auf'm Radweg überholen, weiß man was los ist... Gibt's ein Tempolimit für innerörtliche Radwege?
Nein, es gibt kein Tempolimit für Radwege. Radwege sollen aber für eine Geschwindigkeit von 40 km/h ausgelegt werden - das aber vor allem außerorts und bei längeren, geraden Strecken. Die meisten Radfahrer fahren aber meiner Beobachtung nach so 20 bis 25 km/h; mehr als 30 km/h sind schon sehr selten.
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Beitrag von Hot Doc »

3247 @ 5 Dec 2008, 16:11 hat geschrieben: Nein, es gibt kein Tempolimit für Radwege. Radwege sollen aber für eine Geschwindigkeit von 40 km/h ausgelegt werden - das aber vor allem außerorts und bei längeren, geraden Strecken. Die meisten Radfahrer fahren aber meiner Beobachtung nach so 20 bis 25 km/h; mehr als 30 km/h sind schon sehr selten.
Das stimmt so nicht. Auch für Radfahrer gilt natürlich die vor Ort geltende Geschwindigkeitsbegrenzung (Voraussetzung: sie ist so angebracht, dass man sie vom Radweg aus sehen kann und klar wird, dass sie auch für die Radfahrer gedacht ist).
In einer 30er-Zone gilt natürlich auch für Radfahrer 30, aber die meisten Radwege sind ja an "normalen" Strassen mit Tempo 50. Und das schafft ein "normaler" Radfahrer nicht. (Auch die 30 sind auf Dauer schon sehr sportlich.)

Wenn ich ausnahmsweise mal ohne Licht unterwegs bin, verhalte ich mich auch dementsprechend, fahre langsam und gucke an Kreuzungen 3x ob ein Auto kommt und versichere mich, dass mich der Fahrer auch gesehen hat, wenn ich mir nicht sicher bin bleibe ich stehen.
Aber tagsüber (oder auch Abend mit Licht) ist es eben saugefährlich, wenn man nicht ständig für alle anderen Verkehrsteilnehmer mitdenkt. Hier hopsen Fußänger plötzlich auf den Radweg, Autos aus Seitenstrassen und Ausfahrten brettern quer über den Radweg oder bleiben mitten darauf stehen, was zu wilden Ausweichmaneuvern führt (im Januar bin ich wegen sowas gestürzt, habe mich verletzt und mein Rad war hinüber, das Auto war natürlich weg).
Die meisten Autofahrer fahren so, als würde die Stadt ihnen gehören und der Verkehr nach dem Recht des Stärkeren geregelt sein.
Ich verstehe viele Radfahrer, die sich nicht immer an die Regeln halten und sich ihre eigenen schreiben, da es bei beachten der Regeln auch nicht wesentlich sicherer für sie wird. Wieso soll man sich dann eine Kopf darum machen?!
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Beitrag von Rohrbacher »

tatsächlich ist die Unfallgefahr auf Radwegen etwa 2 bis 12-mal so hoch.
Dann liegt's wohl an den Radlern selber... oder sind's nur die Kreuzungen?
Du siehst dich also mit der Verkehrssituation überfordert? Wenn du nicht siehst, ob vorfahrtsberechtigte Fahrzeuge kommen (und weder schlechte Sicht noch Büsche sind keine Ausrede, auch "unbeleuchtet" tagsüber nicht), dann musst du dich eben nicht nur einen Schulterblick machen, sondern deinen Oberkörper drehen. Notfalls kannst du dich immer noch einweisen lassen.
Ich bin nicht überfordert, sondern die Radlraser ohne Licht, die meinen sie wären der King. Nur wissen die's gar nicht. Für's Radl braucht man keinen Führerschein, das darf jeder Depp fahren und das wird auch angewendet - und komm' mir jetzt nicht mit der "Radlprüfung" in der 4. Klasse Grundschule... Mit inteligenten und aufmerksamen Fußgängern, Radfahrern, Autofahrern, Traktorfahrern, ... hatte ich noch nie Probleme, nur mit den dummen, wenn sie mit'm Radl über'n Zebrastreifen fahren, unerlaubt auf'm Gehweg fahren und dann plötzlich auf die Fahrbahn wechseln oder eben ohne Licht unterwegs sind.
Die meisten Radfahrer fahren aber meiner Beobachtung nach so 20 bis 25 km/h
Das ist in der Stadt an manchen Ecken eben viel zu schnell. Auch Radfahrer müssen im oft dichten Verkehr mit Fehlern anderer rechnen wie's so schön heißt und in der Stadt laufen immer unaufmerksame Fußgänger über oder auf dem Radweg, bei 20 bis 25 km/h viel Spaß, dann braucht man sich nicht wundern, vor allem um diese Jahreszeit, wenn weiterhin bei jedem zweiten Fahrrad keine funktionsfähige Lichtanlage vorhanden und in Betrieb ist. Mit 'nem Nachtsichtgerät irgendwelche Deppen aufspüren muss ich nämlich nicht.
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Beitrag von Naseweis »

Rohrbacher @ 5 Dec 2008, 15:47 hat geschrieben:Wenn die Radwege schlecht sind, geh' bei der Stadt meckern, wie alle anderen auch, die von möglicherweise schlechter Infrastruktur geplagt werden.
Das braucht er nicht, das ist nämlich nichts Neues mehr. Es gibt bezüglich dieser Frage unter den radfahrenden Zeitgenossen keine eindeutige Mehrheit, dennoch meine ich, dass viele Radstreifen den althergebrachten Radwegen vorziehen. Entsprechendes fordert der ADFC und über die Anhörung als Fachverband bei kommunalen Verkersplanungen fließt dann auch in die Gestaltung sanierter oder neu gebauter Straßen ein. Daher werden mittlerweile auch mehr Radstreifen als Radweg neu errichtet.

Drei Beispiele aus der Republik:
ADFC Bottrop, Sicherheit von Radwegen - mit Bezug zu Studien und Erfahrungen aus den "fahrradfreundlichen" Niederlanden
ADFC Magdeburg, Gründe für eine generelle Streichung der Radweg-Benutzungspflicht aus der StVO - längere Abhandlung
ADFC München, Fahrradstreifen statt Radwege - kurze Stichwortsammlung

Gruß aus Frankfurt
Für gnadenlose Vertaktung und strategische Ausbauten!
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