Die Griechenland-Pleite: Kommt die D-Mark zurück?
Die Griechen kommen nicht daran vorbei, die Staatsausgaben herunter zu fahren. Wenn die Einnahmen zu gering sind, um die laufenden Kosten zu decken, muss man eben auch bei diesen Einsparungen vornehmen.
Mir gibt auch keine Bank einen Kredit, weil ich meinen Kindern ein zu hohes Taschengeld zahle - im übertragenen Sinn.
Das beste wäre in der Tat, wenn Griechenland einen Schuldenschnitt macht und die Drachme wieder einführt. Dann könnten sie mit günstigen Preisen dem Tourismus Auftrieb verschaffen, denn sonst haben sie ja nicht viel, was man exportieren kann.
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Das beste wäre in der Tat, wenn Griechenland einen Schuldenschnitt macht und die Drachme wieder einführt. Dann könnten sie mit günstigen Preisen dem Tourismus Auftrieb verschaffen, denn sonst haben sie ja nicht viel, was man exportieren kann.
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Dagegen ist ja an sich nichts zu sagen. Man kann in vielen Bereichen sparen, die nur kosten, aber keine oder kaum (indirekte) Einnahmen bringen - etwa beim Militär. Wenn man aber den Mindestlohn drastisch senkt, die Renten kürzt, Urlaubs- und Weihnachtsgeld streicht usw., dann wird im Lande weniger konsumiert. Ergo sinken die Steuereinnahmen weiter, die Arbeitslosigkeit steigt, und das nächste Sparpaket muss geschnürt werden. Ein Teufelskreis.Autobahn @ 9 Feb 2012, 14:58 hat geschrieben:Die Griechen kommen nicht daran vorbei, die Staatsausgaben herunter zu fahren. Wenn die Einnahmen zu gering sind, um die laufenden Kosten zu decken, muss man eben auch bei diesen Einsparungen vornehmen.
Mir gibt auch keine Bank einen Kredit, weil ich meinen Kindern ein zu hohes Taschengeld zahle - im übertragenen Sinn.
Hierzu gibt es unterschiedliche Positionen. Einerseits klingt es vernünftig, andererseits malen viele Politiker und Experten für diesen Fall ein Untergangszenario an die Wand. Andere Staaten würden dann folgen, weil man gegen sie spekulieren würde, die Folgen für Europa und den Euro wären dann unabsehbar, selbst die politische Stabilität sieht man in Gefahr. Was ist jetzt richtig?Autobahn @ 9 Feb 2012, 14:58 hat geschrieben:Das beste wäre in der Tat, wenn Griechenland einen Schuldenschnitt macht und die Drachme wieder einführt. Dann könnten sie mit günstigen Preisen dem Tourismus Auftrieb verschaffen, denn sonst haben sie ja nicht viel, was man exportieren kann.
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Das ist ja einer der Kritikpunkte der Griechen: Während sie selbst Lohnkürzungen etc hinnehmen sollen, wird der Militär-Etat um ganz 400.000.-€ gesenkt. Ein Tropfen auf dem heissen Stein angesichts der Schuldenlast. Nur wird eben argumentiert, daß man das Milität zwingend braucht.
Ich denke, vor allem die deutschen brauchen das griechische Militär, als Abnehmher für unsere heimische Rüstungsindustrie.
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Tja, die Griechen würden gerne beim Militär sparen... Leider hat unsere Kanzlerin die Griechen als Preis für das erste Rettungspaket einen Deal mit der deutschen Rüstungsindustrie versprochen...TramPolin @ 9 Feb 2012, 15:23 hat geschrieben:
Dagegen ist ja an sich nichts zu sagen. Man kann in vielen Bereichen sparen, die nur kosten, aber keine oder kaum (indirekte) Einnahmen bringen - etwa beim Militär. Wenn man aber den Mindestlohn drastisch senkt, die Renten kürzt, Urlaubs- und Weihnachtsgeld streicht usw., dann wird im Lande weniger konsumiert. Ergo sinken die Steuereinnahmen weiter, die Arbeitslosigkeit steigt, und das nächste Sparpaket muss geschnürt werden. Ein Teufelskreis.
Hierzu gibt es unterschiedliche Positionen. Einerseits klingt es vernünftig, andererseits malen viele Politiker und Experten für diesen Fall ein Untergangszenario an die Wand. Andere Staaten würden dann folgen, weil man gegen sie spekulieren würde, die Folgen für Europa und den Euro wären dann unabsehbar, selbst die politische Stabilität sieht man in Gefahr. Was ist jetzt richtig?
http://www.derwesten.de/politik/griechenla...-id6326734.html
Ist doch nett - das UNSERE Hilfszahlungen nicht nur an die Banken sondern auch an die (Rüstungs-)Industrie wenigstens zum Teil zurückfließt! :ph34r:Obwohl dem Land die Staatspleite droht, schont der Spareifer einen Bereich, der in Griechenland seit jeher üppig ausgestattet ist: die Militärausgaben. Von der griechischen Lust am Waffenkauf profitiert besonders Deutschland, der weltweit drittgrößte Waffenexporteur.
...
Deutsche Kampfpanzer sind gefragt. Von den 1600 Panzern, die Griechenland in seinem Arsenal hat, sind fast 900 Leopard-Modelle; der Rüstungsexportbericht der Bundesregierung verzeichnet für Griechenland 2010 die Ausfuhr von 223 Panzerhaubitzen vom Typ M109. Die hat die Bundeswehr 2007 ausgemustert; für den EU-Partner sind sie dem Bonner Rüstungsexperten Jan Grebe zufolge zum „Freundschaftspreis“ zu haben. Allerdings rätselt die Fachwelt, was das Land mit so vielen Panzern will. „Viel zu viel“, sagt Grebe, und „in dem Gelände völlig abwegig“.
Seit Jahren taucht Griechenland mit regelmäßig zweistelligen Millionenbeträgen als Stammkunde in den deutschen Exportberichten auf. Im Krisenjahr 2010, als die Finanzmisere längst offenkundig war und dem Land der Bankrott drohte, verzehnfachte Athen die Ausgaben für Rüstungseinkäufe in Deutschland auf einen Schlag durch die Bestellung eines U-Boots auf fast 500 Millionen Euro.
...
Was jetzt RICHTIG ist, kann keiner sagen - das Problem ist nur dass irgendwann das Volk abstimmt! Notfalls mit den Füßen... Leider sieht es für das europäische Volk so aus, dass der Euro in der Form ein Fehlschlag ist. Es gibt gewisse Antieuropäische und Antideutsche Tendenzen bereits zu beobachten - wenn man der Lage nicht Herr wird (egal wie!) dann stehen Europa dunkle Zeiten bevor. Leider haben wir ein Problem bei der ganzen Staatsverschuldung: Man kann sie nur auf drei mögliche Arten lösen!
Und hier die drei möglichen Lösungsansätze für Staatschulden (es funktioniert aber nur eines gleichzeitig!):
- (weltweites) Wirtschaftswachstum mit MINDESTENS 5%/Jahr die nächsten 20 Jahre
- Inflation
- Schuldenschnitt (wenn möglich Europa-/Weltweit!)
Was ist jetzt wahrscheinlicher? :unsure:
Aufgrund von Rostschäden besteht Signaturersatzverkehr!
Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
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Auch wenn Griechenland die Drachme wieder einführt sind die Schulden immer noch in €uro notiert, die dann mit einer schwachen Währung (was ein Neu-Drachme sein wird) noch schwerer zurückzuzahlen sind.Autobahn @ 9 Feb 2012, 14:58 hat geschrieben:Das beste wäre in der Tat, wenn Griechenland einen Schuldenschnitt macht und die Drachme wieder einführt. Dann könnten sie mit günstigen Preisen dem Tourismus Auftrieb verschaffen, denn sonst haben sie ja nicht viel, was man exportieren kann.
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Es ist geschafft:
Griechenland beugt sich dem Spardiktat
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,15...,814315,00.html
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Würde mich mal interessieren, wie viele Tote schon auf das Konto der diversen Sparprogramme gehen. Es würde mich nicht wundern wenn das schon im höheren dreistelligen oder sogar vierstelligen Bereich wäre.TramPolin @ 9 Feb 2012, 16:21 hat geschrieben: Es ist geschafft:
Griechenland beugt sich dem Spardiktat
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Meinst Du nicht, dass diese Aussage ein wenig übertrieben ist?Boris Merath @ 9 Feb 2012, 17:10 hat geschrieben: Würde mich mal interessieren, wie viele Tote schon auf das Konto der diversen Sparprogramme gehen. Es würde mich nicht wundern wenn das schon im höheren dreistelligen oder sogar vierstelligen Bereich wäre.
Den Menschen in Bulgarien (auch EU) beispielsweise geht es sicherlich immer noch schlechter als den Griechen.
Und die Bulgaren haben sich ihre Situation nicht selber eingebrockt.
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Nachdem sich viele Griechen keine Medikamente mehr leisten können - nein.Iarn @ 9 Feb 2012, 18:27 hat geschrieben: Meinst Du nicht, dass diese Aussage ein wenig übertrieben ist?
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
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Wie gesagt, es gibt Länder in denen die Bevölkerung erheblich weniger Mittel hat als die Griechen immer noch haben. Wahrscheinlich können sich in einigen anderen armen europäischen Ländern wie Bulgarien etc auch manche Leute keine Medikamente leisten.Boris Merath @ 9 Feb 2012, 18:55 hat geschrieben: Nachdem sich viele Griechen keine Medikamente mehr leisten können - nein.
Für mich stellt sich wirklich die Frage, ob es moralisch zu verantworten ist, soviel Geld in Griechenland zu verbrennen, wobei es auch andere Länder gibt, denen es evtl noch schlechter geht und die sich das nicht selber eingebrockt haben.
Auch wenn das jetzt zynisch klingt, aber die Lebenserwartung ist in Griechenland sicherlich höher als in Bulgarien, Rumänien oder gar Moldavien. Wie rechtfertigt man, alles Geld in Griechenland zu verheizen?
Es ist jetzt schon klar, dass die armen Länder Osteuropas sicherlich durch die Finanzkrise in Zukunft mit weniger Zuwendungen aus den Kassen der reichen Länder zu rechnen haben, weil deren Geld nach Griechenland fließt.
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Was meinst Du, wie viele Menschen in Bulgarien und Rumänien sich schon seit Jahrzehnten keine Medikamente leisten können?Boris Merath @ 9 Feb 2012, 18:55 hat geschrieben:Nachdem sich viele Griechen keine Medikamente mehr leisten können - nein.
Der Human Development Index 2011 von Bulgarien liegt bei 0,771. In Rumänien sind es 0,781. Griechenland liegt bei 0,861.
Zum Vergleich, Spitzenreiter Norwegen bringt es auf 0,943 Punkte, Schlusslicht ist mit 0,286 die Demokratische Republik Kongo.
Quelle
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Die könnten sich auch vorher die Medikamente nicht leisten. Die haben das Konto überzogen um die Medikamente zu kaufen. Natürlich kann man (sollte man?) Diskutieren ob es Sinn macht das Brüssel für die Krankenversicherung, Sozialversicherung ein EU weites System aufbauen sollte wo der Norden den Süden subventioniert. Das wird aber eine kontroverse auslösen wie bei Obama Care.Boris Merath @ 9 Feb 2012, 18:55 hat geschrieben: Nachdem sich viele Griechen keine Medikamente mehr leisten können - nein.
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So ganz in trockenen Tüchern ist das Sparpaket doch noch nicht. Die griechische Rechtspartei Laos will es nicht mittragen und dagegen stimmen. Indes kam es bei Demonstrationen gegen das Sparpaket in Athen zu Ausschreitungen, Demonstranten warfen Brandsätze.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,15...,814526,00.html
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Der dritte und vorerst letzte Versuch, in Griechenland eine Koalition zu zimmern, ist gescheitert. Wenn auch der Staatspräsident nicht vermitteln kann, gibt es Neuwahlen. Diese gelten inzwischen als sehr wahrscheinlich:
http://www.spiegel.de/politik/ausland/grie...t-a-832753.html
Vermutlich werden die Spargegner bei Neuwahlen noch zulegen. Dann ist erst recht keine Pro-Sparkurs-Regierung mehr möglich. Ein Ausstieg Griechenlands aus dem Euro und die Wiedereinführung einer nationalen Währung wird dann recht wahrscheinlich. Wie ist Griechenland noch zu retten? Gerade eine Wiedereinführung der Drachme könnte das Land in Chaos und Armut stürzen, meinen einige Experten.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/grie...t-a-832753.html
Vermutlich werden die Spargegner bei Neuwahlen noch zulegen. Dann ist erst recht keine Pro-Sparkurs-Regierung mehr möglich. Ein Ausstieg Griechenlands aus dem Euro und die Wiedereinführung einer nationalen Währung wird dann recht wahrscheinlich. Wie ist Griechenland noch zu retten? Gerade eine Wiedereinführung der Drachme könnte das Land in Chaos und Armut stürzen, meinen einige Experten.
Nur was ist die Alternative? Europa kann net dauerhaft deren Haushalt finanzieren, das müssen die schon allein schaffen. Man kann als Gemeinschaft einem Land mal helfen, da spricht ja nix dagegen. Aber das kann doch kein Dauerzustand sein...
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
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Ich bin zwar kein Freund davon, Länder mit Gewalt im Euro zu halten. Aber was Du als Dauerzustand bezeichnest, ist ein Zustand, der ja gerade erst angefangen hat. Erste kleine Erfolge de Sparkurses sind sichtbar, nun ist der Sparkurs schon wieder in höchster Gefahr.Lazarus @ 12 May 2012, 03:27 hat geschrieben:Nur was ist die Alternative? Europa kann net dauerhaft deren Haushalt finanzieren, das müssen die schon allein schaffen. Man kann als Gemeinschaft einem Land mal helfen, da spricht ja nix dagegen. Aber das kann doch kein Dauerzustand sein...
Die Alternative ist ein Land im Chaos, vielleicht mir Militärdiktatur und vielen Leuten, die ihr Land verlassen müssen, weil sie keine Perspektive mehr sehen. Das wäre ja auch keine wirkliche Alternative.
Ich weiß selbst nicht, ob die Wiedereinführung der Drachme eine Option sein kann.
Vermutlich ist noch die beste Option, alles dranzusetzen, den Sparkurs fortzusetzen (noch kann Staatspräsident Papoulias ja noch was erreichen; danach bleibt für den Falle von Neuwahlen nur ein Werben für die Pro-Euro-Parteien, die am Sparkurs festhalten, um beim nächsten Versuch doch noch eine entsprechende Regierung zustande zu bringen), auch wenn dieser für mich nach einem Kaputtsparen klingt. Wer als Regierung zu viel spart, würgt die Binnenkonjunktur immer weiter ab. Ein Teufelskreis. Einen Wirtschaftsaufschwung kann man nicht herbeisparen, es sei denn, man spart nur bei entbehrlichen Dingen wie den Rüstungsausgaben (aber da haben auch ein paar Leutchen was dagegen). Also werden dem Volk immer mehr Lasten aufgebürgt.
Ehrlich gesagt verstehe ich nicht alle Zusammenhänge, aber habe den Eindruck, dass es einfach keine gescheite Lösung gibt.
Wenn man sich so manche der griechischen Neuparteien so ansieht, sehe ich die Militär Diktatur nicht als schlimmstes Szenario. Ich glaube 33 wäre hierzulande ein Putsch der Reichswehr Hitlers Machtergreifung vorzuziehen gewesen.
Zudem muss man eine Ansteckung auf Italien, Portugal und Spanien verhindern - welche nebenbei bemerkt an der Krise deutlich unschuldiger sind.
Sollte Griechenland bei Neuwahlen nicht zur Vernunft kommen, denke ich ist Schadensbegrenzung das Mittel der Wahl, so bitter das auch klingt.
PS dieser Beitrag wurde bei einer Flug Höhe von 11 000 m geschrieben, ich liebe die moderne Technik
Zudem muss man eine Ansteckung auf Italien, Portugal und Spanien verhindern - welche nebenbei bemerkt an der Krise deutlich unschuldiger sind.
Sollte Griechenland bei Neuwahlen nicht zur Vernunft kommen, denke ich ist Schadensbegrenzung das Mittel der Wahl, so bitter das auch klingt.
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Sollte Griechenland von Euro auf Drachmen umsatteln, hoffe ich für dessen Land und die Griechen, daß sie mit ihrer Währung umgehen können. Denn die Währung ist kein Spielzeug, mit denen man so auf "Pump" aufblähen kann.TramPolin @ 12 May 2012, 03:07 hat geschrieben:Ein Ausstieg Griechenlands aus dem Euro und die Wiedereinführung einer nationalen Währung wird dann recht wahrscheinlich. Wie ist Griechenland noch zu retten?
Was mit der griechischen Währung damals passierte, glaube ich das nicht, daß sich das erneut wiederholt, oder ist die griechische Staats- bzw. Nationalbank nicht lernfähig?Gerade eine Wiedereinführung der Drachme könnte das Land in Chaos und Armut stürzen, meinen einige Experten.
Unter anderem denke ich nicht, daß die griechische Währung das Land ins Armut und Chaos stürzen kann, sofern das Volk und der Handel das genau weiß, wie man mit der Währung umgehen kann und was es damit tun will. Und wenn das Land Schulden hat, dann hat es Schulden und muß die Schulden mit Zinsezins abbauen.
Das Problem ist selbst wenn Griechenland aus dem €uro aussteigt sind die Schulden immer noch in €uro notiert, und ein zurück zahlen mit einen eher wertlosen Drachmen dürfte ein Ding der Unmöglichkeit sein. Allerdings will ein erschreckend großer Teil der griechischen Bevölkerung die Schulden sowieso nicht zurückzahlen. :rolleyes: Diese Clowns scheinen nicht zu begreifen das ihnen damit fast die kompletten Importe wegfallen, alles von Medizin bin Benzin. Keiner wird ihnen hartes Geld leihen, und keiner will mit einer wertlosen Währung bezahlt werden.yeg009a @ 12 May 2012, 10:02 hat geschrieben:Sollte Griechenland von Euro auf Drachmen umsatteln, hoffe ich für dessen Land und die Griechen, daß sie mit ihrer Währung umgehen können. Denn die Währung ist kein Spielzeug, mit denen man so auf "Pump" aufblähen kann.
Was mit der griechischen Währung damals passierte, glaube ich das nicht, daß sich das erneut wiederholt, oder ist die griechische Staats- bzw. Nationalbank nicht lernfähig?
Unter anderem denke ich nicht, daß die griechische Währung das Land ins Armut und Chaos stürzen kann, sofern das Volk und der Handel das genau weiß, wie man mit der Währung umgehen kann und was es damit tun will. Und wenn das Land Schulden hat, dann hat es Schulden und muß die Schulden mit Zinsezins abbauen.
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Dann muss man aber fairerweise sagen, dass sie es sich selbst ausgesucht haben.TramPolin @ 12 May 2012, 03:07 hat geschrieben: Ein Ausstieg Griechenlands aus dem Euro und die Wiedereinführung einer nationalen Währung wird dann recht wahrscheinlich. Wie ist Griechenland noch zu retten? Gerade eine Wiedereinführung der Drachme könnte das Land in Chaos und Armut stürzen, meinen einige Experten.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
Wer hat sich was selbst ausgesucht? Denk bitte hier an dieser Stelle nochmal darüber nach, das auch in Griechenland der Durchschnitts-Grieche anders reden, denken, handeln dürfte als seine Politik (und seine "Wirtschaftselite") - und das geht nun mal in beide Richtungen.Bayernlover @ 12 May 2012, 12:32 hat geschrieben: Dann muss man aber fairerweise sagen, dass sie es sich selbst ausgesucht haben.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
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Das Theater ist demokratisch legitimiert?146225 @ 13 May 2012, 19:42 hat geschrieben: Wer hat sich was selbst ausgesucht? Denk bitte hier an dieser Stelle nochmal darüber nach, das auch in Griechenland der Durchschnitts-Grieche anders reden, denken, handeln dürfte als seine Politik (und seine "Wirtschaftselite") - und das geht nun mal in beide Richtungen.
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Nur eingeschränkt.Bayernlover @ 14 May 2012, 19:51 hat geschrieben: Das Theater ist demokratisch legitimiert?
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
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Regierungsbildung gescheitert - Neuwahlen in Griechenland
http://www.spiegel.de/politik/ausland/grie...n-a-833293.html
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Ich denke in diesem Fall sollten sich andere Länder in den Wahlkampf einmischen und klar machen das wenn sich die griechische Wählerschaft entscheidet die Schulden nicht zurückzuzahlen, und ihren Haushalt zu sanieren, werden alle anderen Länder aus der Ferne zusehen wie das Schiff gegen den Felsen fährt.TramPolin @ 15 May 2012, 16:14 hat geschrieben: Regierungsbildung gescheitert - Neuwahlen in Griechenland
http://www.spiegel.de/politik/ausland/grie...n-a-833293.html
Souverän ist bei so einer Finanzlage kein Staat mehr...
Aber ich würde wirklich gerne sicherstellen, dass auch die EU ihre Position und ihre Zwänge im Wahlkampf darstellt und dann den Griechen die Wahl überlässt. Die EU soll offen sagen, warum sie was macht und was sie nicht leisten kann. Wenn die Griechen dennoch für die Radikalen entscheiden, ist das ihr Recht, aber wir können dann auch guten Gewissens sagen, hier können wir euch nicht mehr helfen.
Interessanterweise will die Mehrheit der Griechen im Euro bleiben und wählt mehrheitlich Parteien, deren Position de facto den Austritt bedeutet.
Aber ich würde wirklich gerne sicherstellen, dass auch die EU ihre Position und ihre Zwänge im Wahlkampf darstellt und dann den Griechen die Wahl überlässt. Die EU soll offen sagen, warum sie was macht und was sie nicht leisten kann. Wenn die Griechen dennoch für die Radikalen entscheiden, ist das ihr Recht, aber wir können dann auch guten Gewissens sagen, hier können wir euch nicht mehr helfen.
Interessanterweise will die Mehrheit der Griechen im Euro bleiben und wählt mehrheitlich Parteien, deren Position de facto den Austritt bedeutet.
Sicher will die griechische Bevölkerung den Euro behalten und die Linksradikalen wollen ihn ja auch. Sei wollen "weiter so wie bisher" machen und weder die Schulden bezahlen, noch sparen.JNK @ 15 May 2012, 18:28 hat geschrieben:Interessanterweise will die Mehrheit der Griechen im Euro bleiben und wählt mehrheitlich Parteien, deren Position de facto den Austritt bedeutet.
Sie denken so wie einige Bundesländer: Der Länderfinanzausgleich wird es schon richten. Doch das ist nicht vergleichbar. Deutschland ist eine Volkswirtschaft. Die Eurozone ist aber "nur" eine Währungsgemeinschaft.
Griechenland hätte gar nicht in die Eurozone aufgenommen werden dürfen, wie auch Italien, Spanien und Portugal nicht. Besser ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende. Wir (deutsche) können nicht für halb Europa zahlen.
Da wir aber exportabhängig sind, hat uns der Euro viele Vorteile gebracht, darum müssen wir an ihm festhalten. Würden wir einseitig die DM wieder einführen, müssten andere Länder (gemessen an deren Wirtschaftskraft) ca. 1,50 bis 2,00 Euro für eine DM bezahlen. Das würde unsere Exporte extrem verteuern.
Darum heißt es für mich nur, Griechenland bekommt die Drachme zurück, kauft DVD mit griechischen Steuersündern, die ihr Geld in die Schweiz verbracht haben und treibt das Geld ein. Dazu kommt noch eine weitere Steuerreform und eine zeitnahe Überprüfung der staatlichen Zahlungen. Was in Griechenland an Sozial- und Steuerbetrug läuft, geht auf keine Kuhhaut. Nach deutschen Maßstäben sind mindestens 50 Prozent der Griechen in dieser Beziehung kriminell.
Dort wird lustig die Rente von Verstorbenen über Jahre hinweg von den trauernden Hinterbliebenden kassiert, angeblich Blinde kassieren Blindengeld und verdienen sich ein Zubrot als Taxifahrer, manche sind bei mehreren Behörden gleichzeitig eingestellt und kassieren von allen Gehalt usw.
Sokrates würde sich im Grabe herum drehen, wenn er wüsste, was aus seinem Volk geworden ist.
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