Germanwings: A320 in Frankreich abgestürzt

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Fichtenmoped
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Beitrag von Fichtenmoped »

Ein Arzt kann aber auch falsche Gutachten erstellen. In beide Richtungen - sprich: "keine Gefahr", obwohl Du insgeheim die Menschheit ausrotten willst bis zu "Gefahr! Sofort aus dem Verkehr ziehen!!!EINS-ELF!" obwohl Du keiner Fliege was antun kannst...
Und was ist, wenn jemand den Arzt aussucht, den Du besuchen musst? Der kann ja auch ein Gefälligkeitsgutachten nach seiner Ansicht verlangen - zum Beispiel kann man ja unliebsame Personen vom Betriebsrat so "kalt stellen". Nicht, dass dies schon irgendwie mal passiert wäre...

Bei eindeutigen Krankheitsbildern wie Grippe oder Knochenbruch kannst Du ein Gutachten erstellen, wie weit Du arbeitsfähig bist. Aber bei Depressionen gibt es keine eindeutigen Symptome! Und die sind auch von Patient zu Patient verschieden. Außerdem bilden Tests nur den aktuellen Zustand ab - so kann ein Depressiver bei einem Test/Gutachten sehr wohl wunderbar bestehen, während jemand ohne Depressionen sehr schnell als "Depressiv" abgestempelt werden kann!

Als die Bundeswehr noch eine Wehrpflichtarmee war, gab es ettliche Foren wo es darum ging, wie man den Wehrdienst legal verkürzen kann. Mit einer attestierten Depression wurde man SOFORT ausgemustert. (Wobei SOFORT in dem Fall "KzH bis DZE" hieß...) Trotzdem galt diese Zeit als "Gedient"!
Und es gab massig Tipps, wie man den Truppenarzt und den Neurologen/Psychologen von seiner Depression überzeugen konnte.
Also geht ein Standard-Test auch nicht, denn es würde innerhalb kürzester Zeit eine Anleitung geben, wie man den in seinem Sinne beeinflußen kann - Positiv wie Negativ!
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Cloakmaster @ 11 Apr 2015, 12:05 hat geschrieben: Und als was genau willst du einen ungelernten (Luft-)busfahrer, der keinen Luft-bus mehr fahren darf, einsetzen? Bzw, nicht einen, sondern viele? Wer nicht mehr fliegen kann/darf, hat keinerlei "erlernten Beruf" vorzuweisen - was zB auch eine Vermittlung durch das Arbeitsamt schwierig macht.

Es mag ein paar wenige Möglichkeiten geben .- ZB instruktor für den Flugsimulator, aber das nur nur sehr wenige Stellen, die nicht all zu oft neu besetzt werden. Einen Kredit über 100.000 Euro nur für die - nun wertlose - Lizenz abzuzahlen ist bei einem Gehaltsschnitt von 50% und mehr nicht ganz so leicht zu verkraften, wie man meinen mag. Wenn dann evtl schon ein Eigenheim bezogen, und ebenfalls finanziert wurde, dann kann das ganz schnell ziemlihc düster üm die Existenz aussehen.
Und was willst du damit sagen? Das man solche Piloten im Zweifelsfall weiterfliegen lassen soll und hoffen, das nichts passiert? Sorry, aber das kann ganz sicher nicht der richtige Weg sein. Ansonsten sehe ich das wie mapic. Der hat das schon völlig richtig erfasst und die richtigen Konsequenzen aufgezeigt.
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Beitrag von Cloakmaster »

In erster Linie, daß die Vorstellung, LH betreibe eine eigene Stellen-Umbesetzungs-Abteilung für fluguntauglich gewordenes Boardpersonal (sowohl Cockpit, als auch Kabine) mindestens illusorisch ist. Insbesondere mit dem Zusatz "Die Existenz wird schon nicht bedroht werden"

Unterschwellig aber auch, daß ein Pilot, der sich einer dauerhaften Fluguntauglichkeit bzw. Lizenzverlust konfrontiert sieht, sich durchaus einer Situation der Ausweglosigkeit ausgesetzt sehen kann - mit entsprechendem Potential zu Kurzschlußhandlungen.
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Beitrag von Fichtenmoped »

Lazarus @ 11 Apr 2015, 14:15 hat geschrieben:
Cloakmaster @ 11 Apr 2015, 12:05 hat geschrieben: Und als was genau willst du einen ungelernten (Luft-)busfahrer, der keinen Luft-bus mehr fahren darf, einsetzen? Bzw, nicht einen, sondern viele? Wer nicht mehr fliegen kann/darf, hat keinerlei "erlernten Beruf" vorzuweisen - was zB auch eine Vermittlung durch das Arbeitsamt schwierig macht.

Es mag ein paar wenige Möglichkeiten geben .- ZB instruktor für den Flugsimulator, aber das nur nur sehr wenige Stellen, die nicht all zu oft neu besetzt werden.  Einen Kredit über 100.000 Euro nur für die - nun wertlose - Lizenz abzuzahlen ist bei einem Gehaltsschnitt von 50% und mehr nicht ganz so leicht zu verkraften, wie man meinen mag.  Wenn dann evtl schon ein Eigenheim bezogen, und ebenfalls finanziert wurde, dann kann das ganz schnell ziemlihc düster üm die Existenz aussehen.
Und was willst du damit sagen? Das man solche Piloten im Zweifelsfall weiterfliegen lassen soll und hoffen, das nichts passiert? Sorry, aber das kann ganz sicher nicht der richtige Weg sein. Ansonsten sehe ich das wie mapic. Der hat das schon völlig richtig erfasst und die richtigen Konsequenzen aufgezeigt.
Die Konsequenzen werden eher Verheimlichung sein. Und entweder wird die Begutachtung zu lasch sein oder massenhaft Falsch-Positive Ergebnisse bringen.
Innerhalb kurzer Zeit wird es auch Tipps geben, wie man am Besten ein Ergebnis in seine Richtung (sprich "nicht depressiv") manipulieren kann.

Sorry, die Behandlung einer Depression lebt vom sehr fragilen Vertrauensverhältnis des Patienten zum behandelnden Arzt. Und die kleinste Störung des Vertrauens kann einen Abbruch der Therapie nach sich ziehen. (Das hat jetzt nix mit "Unwilligkeit zur Behandlung" zu tun!) Es gibt depressive Patienten, die mehrere dutzend Psychiater/Psychologen durch probiert haben, bis sie endlich jemanden gefunden haben wo "die Chemie stimmt" - denn das ist wirklich wichtig für die Behandlung. Denn bei einer Therapie einer Depressionen kommen intimste Details ans Tageslicht, die Ihr nicht mal Euren Lebenspartnern/Ehegatten/Eltern/Kindern/Freunden/Anwälten erzählen würdet! Da vertraut man sich eben nicht dem nächstbesten "Dahergelaufenen" an.

Und wenn die Konsequenz des Willens zur Therapie darin besteht, dass man bei einer Begutachtung seine behandelnden Ärzte und aktuelle bzw. vergangene Therapien angeben muss oder sogar der Verlust der ärztlichen Schweigepflicht im Raum steht - mit dem Damoklesschwert der Arbeitslosigkeit... Würdet IHR dann freiwillig eine Therapie machen oder zum Arzt gehen? Eben...

Anstatt in der Gesellschaft einen offeneren Umgang mit Depression zu wollen, steht Ihr auf der Seite derjenigen, die Depressionen als "Geisteskrankheit" ansehen und Betroffene lieber Steine in den Weg legen würden anstatt denen die Hand zu reichen auf dem Weg aus dem Tal.

Tut mir Leid, aber aus eigener Erfahrung weiß ich, dass Menschen die niemals mit Depressionen konfrontiert wurden (eigene Erkrankung oder der eines sehr nahestehenden Menschen!) sich in die Situation der Betroffenen nicht hereinfühlen können.

Edit: Im Extremfall "akut Selbstmordgefährdet" wird man übrigens in "die Geschlossene" eingewiesen.
Da ist nix mit Suizid. Aber es löst nicht unbedingt das Problem. Bei Patienten, die nicht akut suizidgefährdet sind, ist auch die Wahrscheinlichkeit eines Suizid geringer. Aber der ist nie zu 100% ausgeschlossen! Aber es gibt auch (erweiterte) Selbstmorde von Leuten, die vorher total unauffällig waren... Die kann man auch mit Begutachtungen in regelmäßigen Abständen nicht aussortieren.
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Beitrag von Lazarus »

@ Fichtenmoped

Und was willst du sonst machen? Weiter wie bisher und hoffen das nichts passiert? Die schlimmste Botschaft, die man jetzt den Angehörigen schicken kann, das man aus all dem nichts gelernt hat und das wäre spätestens dann der Fall, wenn der nächste einen Flieger vom Himmel holt, nur weil er mit dem eigenen Leben nicht mehr klarkommt. Sorry, aber es gibt halt nunmal Berufe, die ein depressiver nicht mehr ausüben kann. Nämlich dann, wenn die Allgemeinheit gefährdet wird.
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Beitrag von NJ Transit »

Lazarus @ 11 Apr 2015, 15:12 hat geschrieben: Und was willst du sonst machen? Weiter wie bisher und hoffen das nichts passiert?
Ja.
Sorry, aber es gibt halt nunmal Berufe, die ein depressiver nicht mehr ausüben kann.
Das steht auch auf einer Stufe mit "Sorry, aber es gibt halt nunmal Berufe, die ein Neger nicht mehr ausüben kann." oder "Sorry, aber es gibt halt nunmal Berufe, die eine Frau nicht mehr ausüben kann.".
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Beitrag von Lazarus »

NJ Transit @ 11 Apr 2015, 15:17 hat geschrieben: Das steht auch auf einer Stufe mit "Sorry, aber es gibt halt nunmal Berufe, die ein Neger nicht mehr ausüben kann." oder "Sorry, aber es gibt halt nunmal Berufe, die eine Frau nicht mehr ausüben kann.".
So ein Quatsch, das hat doch mit dem Geschlecht oder mit der Hautfarbe nichts zu tun. Das ist lediglich deine Sicht aber sicher nicht meine.
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Beitrag von NJ Transit »

Wieso? Frauen vergiften gerne Menschen, Schwarze erschießen gerne Menschen. Auf den Niveau bewegt sich die Argumentation, dass man die Öffentlichkeit vor Depressiven schützen muss.
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Beitrag von Fichtenmoped »

Lazarus @ 11 Apr 2015, 15:12 hat geschrieben: @ Fichtenmoped

Und was willst du sonst machen? Weiter wie bisher und hoffen das nichts passiert? Die schlimmste Botschaft, die man jetzt den Angehörigen schicken kann, das man aus all dem nichts gelernt hat und das wäre spätestens dann der Fall, wenn der nächste einen Flieger vom Himmel holt, nur weil er mit dem eigenen Leben nicht mehr klarkommt. Sorry, aber es gibt halt nunmal Berufe, die ein depressiver nicht mehr ausüben kann. Nämlich dann, wenn die Allgemeinheit gefährdet wird.
Nein, ich will eine BESSERE Prävention. Der Absturz wäre wahrscheinlich vermeidbar gewesen, wenn die Zwei-Mann-Regel in Europa zum selben Zeitpunkt wie in den USA eingeführt worden wäre.
Es gibt einen Fall, wo die Zwei-Mann-Regel aber doch nix brachte: http://de.wikipedia.org/wiki/Federal-Express-Flug_705
Alternativ: hätte der Pilot eine Windel getragen, hätte er das Cockpit nicht verlassen müssen...

Nachtrag: Mit einer besseren Prävention ist auch der Umgang der Gesellschaft mit Depressionen gemeint. Wusstest Du, dass einige interessante Persönlichkeiten an Depressionen gelitten haben? Zum Beispiel Buzz Aldrin, Ludwig van Beethoven, Ernest Hemmingway, Sigmund Freud, Abraham Lincoln, Theodore Roosvelt. Und weil Adolf Hitler auch an Depressionen litt, würdest Du den erstgenannten lieber alle Chancen verbauen?!
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Beitrag von Lazarus »

Fichtenmoped @ 11 Apr 2015, 15:28 hat geschrieben: Nachtrag: Mit einer besseren Prävention ist auch der Umgang der Gesellschaft mit Depressionen gemeint. Wusstest Du, dass einige interessante Persönlichkeiten an Depressionen gelitten haben? Zum Beispiel Buzz Aldrin, Ludwig van Beethoven, Ernest Hemmingway, Sigmund Freud, Abraham Lincoln, Theodore Roosvelt. Und weil Adolf Hitler auch an Depressionen litt, würdest Du den erstgenannten lieber alle Chancen verbauen?!
Was aber an meiner Meinung nix ändert, das jemand, der eine potenzielle Gefahr für die Allgemeinheit darstellt durch seine Erkrankung nix in einem Cokpit zu suchen hat. In einem Führerstand eines ICE genauso wenig, nur um das mal klar zu sagen.
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Beitrag von Cloakmaster »

Dann darfst du keinen Menschen mehr ins Cockpit lassen - in einen ICE-Führerstnad natürlich ebenso wenig.

Falls du meinst, es hätte vor dem 24.3.2015 noch keine depressiven Piloten (/TF, LKW-Fahrer, Buslenker/...) gegeben, dann bist du noch blauäugiger, als du dich gibst.
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Beitrag von Lazarus »

Cloakmaster @ 11 Apr 2015, 16:00 hat geschrieben: Dann darfst du keinen Menschen mehr ins Cockpit lassen - in einen ICE-Führerstnad natürlich ebenso wenig.

Falls du meinst, es hätte vor dem 24.3.2015 noch keine depressiven Piloten (/TF, LKW-Fahrer, Buslenker/...) gegeben, dann bist du noch blauäugiger, als du dich gibst.
Also weitermachen wie bisher und hoffen, das nichts passiert? Sorry, aber das darf und kann auch nicht der richtige Weg sein. Das es vor dem Unglück depressive Piloten gegeben hat, ist doch klar und die gibt es auch jetzt noch.
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Beitrag von mapic »

Lazarus @ 11 Apr 2015, 15:58 hat geschrieben:Was aber an meiner Meinung nix ändert, das jemand, der eine potenzielle Gefahr für die Allgemeinheit darstellt durch seine Erkrankung nix in einem Cokpit zu suchen hat. In einem Führerstand eines ICE genauso wenig, nur um das mal klar zu sagen.
Und da wären wir endlich wieder beim eigentlichen Ausgangspunkt der Diskussion, die ich ja angestoßen habe. Denn nichts anderes als genau das habe ich (und auch die genannten Politiker) behauptet. Jemand der nicht für den Job geeignet ist (aus welchem Grund auch immer) hat ihn auch gefälligst nicht auszuführen. Wie das "nicht geeignet" nun genau definiert ist und wie es überprüft werden kann, das ist ein Thema für sich. Dafür gibt es bereits heute diverse Mechanismen. Wenn dieses Tragische Unglück nun dazu führt, dass man diese womöglich noch verbessern kann, was ist dann dagegen einzuwenden?
Konkrete Maßnahmen haben wir hier in der Diskussion ja gar nicht vorgeschlagen. Das haben auch die zitierten Politikter nicht. Wie eine mögliche Verbesserung der Überwachung aussehen könnte, das müssen Leute entscheiden, die sich mit Fliegerei und Psychologie auskennen. Aber ich verstehe nicht, warum man so wehement gegen eine Analyse des heutigen Systems ist. Bei einer Überprüfung kann ja auch herauskommen, dass es kein Verbesserungspotential mehr gibt, aber das halte ich ehrlich gesagt für unwahrscheinlich.
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Beitrag von Cloakmaster »

Lazarus @ 11 Apr 2015, 16:08 hat geschrieben: Das es vor dem Unglück depressive Piloten gegeben hat, ist doch klar und die gibt es auch jetzt noch.
Du vorverurteilst nun tausende, eher zehntausnede Menschen, und stellst die alle unter einen Generalverdacht, daß die Analogie zu Frauen, Schwarzen, oder anderen "Randgruppen" schon sehr nahe liegt. wie wäre es mit einem SPV-Berufsverbot für alle heterosexuellen Personen?
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Beitrag von Fichtenmoped »

Lazarus @ 11 Apr 2015, 16:08 hat geschrieben:
Cloakmaster @ 11 Apr 2015, 16:00 hat geschrieben: Dann darfst du keinen Menschen mehr ins Cockpit lassen - in einen ICE-Führerstnad natürlich ebenso wenig.

Falls du meinst, es hätte vor dem 24.3.2015 noch keine depressiven Piloten (/TF, LKW-Fahrer, Buslenker/...) gegeben, dann bist du noch blauäugiger, als du dich gibst.
Also weitermachen wie bisher und hoffen, das nichts passiert? Sorry, aber das darf und kann auch nicht der richtige Weg sein. Das es vor dem Unglück depressive Piloten gegeben hat, ist doch klar und die gibt es auch jetzt noch.
Wieso weitermachen wie bisher? Es wurde schon etwas ganz simples getan: im Cockpit müssen IMMER zwei Besatzungsmitglieder anwesend sein. Damit wäre der Absturz zu 99% verhindert worden.
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Beitrag von Cloakmaster »

Fichtenmoped @ 11 Apr 2015, 16:17 hat geschrieben:
Wieso weitermachen wie bisher? Es wurde schon etwas ganz simples getan: im Cockpit müssen IMMER zwei Besatzungsmitglieder anwesend sein. Damit wäre der Absturz zu 99% verhindert worden.
DIESER Vorfall, unter spezieller Betrachtung des Einzelfalles, womöglich schon. Generell ist der Nutzen eher marginal bis nicht vorhanden. Aber er besänftigt Volkes Seele, indem man eine werbewirksame Maßnahme alsw umgesetzt postulieren kann, welche zwar objektiv gesehen unterm Strich rein gar nichts bringt, aber immerhin ausreicht, die Lautsprecher zum Schweigen zu bringen.

Die ursprüngliche Idee der 2-Mann-Regel war nicht, daß er eine darauf aufpassen soll, daß der andere keinen Blödsinn macht, sondern eher im Falle von unvorhergesehenen Zwischenfällen schneller reagieren zu können: Lass CM2 gerade auf WC sein, CM1 fliegt, plötzlich kommt eine "MASTER WARNING" rein, mehrere Systeme fallen von einer Sekunde auf die andere aus, oder produzieren reihenweise Fehlermeldungen - CM1 hat nun alle Hände voll zu tun, und wird dabei nicht in erster Linie daran denken, seinen Kollegen anzufunken, er möchte bitte SOFORT zurück kommen, weil es dringedere Sorgen gibt, als eine nasse Hose. Der FB könnte aber auf dem Absatz umdrehen, um diese Info weiterzuleiten.
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Beitrag von Sendlinger »

Als kleines :offtopic: im OffTopic-Bereich:

Wie schon so oft, der liebe Lazarus scheint wieder mal nur Beiträge zu schreiben, um seine Beitragszahl zu erhöhen. Dabei sind Argumente, deren Zielrichtung und deren Sinnhaftigkeit für ihn augenscheinlich einfach nur sowas von zweitrangig. "Hauptsach, das was gsagt is" - es kann alles schon gesagt sein, nur eben noch nicht von allen ...

So wenig ich an diesem Thema inhaltlich selbst beteiligt bin, aber dieses Vorgehen seinerseits finde ich einfach nur ermüdend. Aber was solls, ist nur meine persönliche Meinung.
Stolzes Mitglied der Autonomen Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
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“Never argue with stupid people, they will drag you down to their level and then beat you with experience.” - Zitat wird sowohl Mark Twain als auch George Carlin zugeschrieben
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Cloakmaster @ 11 Apr 2015, 16:15 hat geschrieben: Du vorverurteilst nun tausende, eher zehntausnede Menschen, und stellst die alle unter einen Generalverdacht, daß die Analogie zu Frauen, Schwarzen, oder anderen "Randgruppen" schon sehr nahe liegt. wie wäre es mit einem SPV-Berufsverbot für alle heterosexuellen Personen?
Mag sein, dass das so ist. Aber für mich ist die Sicherheit der Allgemeinheit wichtiger als das Schicksal eines Einzelnen Person.
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Beitrag von Cloakmaster »

Lazarus @ 11 Apr 2015, 16:22 hat geschrieben: Mag sein, dass das so ist. Aber für mich ist die Sicherheit der Allgemeinheit wichtiger als das Schicksal eines Einzelnen Person.
Dann setzte dich bitte NIE WIEDER in irgendein Verklehrsmittel, dessen Steuer in der Hand eines bzw. zweier Menschen liegt. Zu Lande, zu Wasser, oder in der Luft.

Noch besseer: Setzte dich aus selbst nie wieder an Steuer eines Autos, Schienenfahrzeuges, oder auch nur einen Fahrrades. Die Allgemeinheit muss geschützt werden - koste es, was es wolle. Inklusive Persönlichkeitsrecht und Menschenwürde.
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Beitrag von autolos »

Cloakmaster @ 11 Apr 2015, 16:15 hat geschrieben: Du vorverurteilst nun tausende, eher zehntausnede Menschen, und stellst die alle unter einen Generalverdacht, daß die Analogie zu Frauen, Schwarzen, oder anderen "Randgruppen" schon sehr nahe liegt. wie wäre es mit einem SPV-Berufsverbot für alle heterosexuellen Personen?
Dieser Analogieschluss ist gegenüber dem Mitforisten aus meiner Sicht bösartig. Weder hat er ähnliches gesagt noch gemeint. Das weißt du bestimmt auch. Wer eine Rot-Grün-Schwäche hat, kann nicht Lokführer sein. Findest du das auch ausgrenzend und diskriminierend? Wer sich im Rahmen einer ärztlichen Untersuchung als untauglich erweist, kann und darf halt bestimmte Berufe nicht ausüben, und das muss für psychische Erkrankungen gleichermaßen gelten.
Für die, die sich anmaßen über den Wert und Unwert anderer zu urteilen: Die Würde des Menschen ist unantastbar!
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Beitrag von Cloakmaster »

ok, wenn du das so sehen willst...

Nur waren beide Piloten des Fluges 4U9525 entsprechend flugtauglich, womit darin also nicht die hier propagierte "Lösung" stecken kann.
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Beitrag von autolos »

Cloakmaster @ 11 Apr 2015, 16:32 hat geschrieben: ok, wenn du das so sehen willst...

Nur waren beide Piloten des Fluges 4U9525 entsprechend flugtauglich, womit darin also nicht die hier propagierte "Lösung" stecken kann.
Falsch, einer der Piloten hatte eine Krankschreibung und war nicht arbeitsfähig und damit auch fluguntauglich. Allerdings fehlte es an berufs- und arbeitsmedzinischen Regeln, die den Einsatz verhindert hätten. Derartige Regeln zu entwickeln wäre jetzt sicher nicht das Verkehrteste.
Für die, die sich anmaßen über den Wert und Unwert anderer zu urteilen: Die Würde des Menschen ist unantastbar!
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Beitrag von Cloakmaster »

Das siehst du leider falsch. Sicher hätte der Pilot mit der gültigen Krankschreibung zu Hause bleiben können (und sollen!), letztlich ist es und bleibt es aber dabei, daß nicht (bzw. höchst selten) der Arzt entscheidet, wer krank ist, und wer nicht. Meldet sich ein Arbeitnehmer mit gültiger AUB als einsatzfähig beim Arbeitgeber, dann ist diese Person auch einsatzfähig, und nicht mehr krank. Wie hier geschehen. Natürlich wäre es seine Pficht gewesen, sich vor Flugantritt als "unfit to fly" zu melden, wenn man davon ausgeht, daß er sich schon zu diesem Zeitpunkt sicher war, den Flug nicht vollständig - also inklusive Landung in Düsseldorf - durchführen zu können. Die Krankschreibung war aber spätestens mit dem Hinflug hinfällig. Dieser hat eindeutig gezeigt, daß er nicht krank bzw. flugunfähig war.
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Beitrag von Boris Merath »

TravellerMunich @ 11 Apr 2015, 11:51 hat geschrieben: Klar ist es schwer, eine Depression zu erkennen. Im Fall von Lubitz jedoch wusste man darum und hat dennoch ein Auge zugedrückt und ihm seine Lizenz gegeben. War ein Fehler.
Vielleicht, weil eine Depression eine Allerweltskrankheit ist, und kein Grund jemanden vom Leben auszuschließen? In Deutschland gibt es vermutlich mindestens 10 Millionen Menschen die mal eine Depression hatten oder haben. Wie viele davon ermorden andere Leute?

Sehr interessanter Artikel in der Zeit:
http://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2015-...he-erkrankungen
Insbesondere:
"Zu den Symptomen einer Depression gehört nicht der Wunsch, anderen Leid anzutun. In meiner gesamten Karriere habe ich das bei noch keinem einzigen Patienten erlebt", sagt Ulrich Hegerl. Er leitet die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität Leipzig.
Wenn jemand ein psychisches Problem hat, das eine Gefahr in dem Beruf darstellt, dann kann ihm bereits heute die Flugerlaubnis entzogen werden. Dafür zuständig ist der Flugarzt (oder wie auch immer der heißt). Der private Arzt dagegen ist verantwortlich dafür, zu helfen - und dafür braucht es ein Vertrauensverhältnis.

Es braucht beides - den überwachenden Arzt, und den Arzt, dem der Patient vertrauen kann. Macht man den zweiten Arzt auch zum überwachenden Arzt, ist nichts gewonnen - aber sehr viel Schaden angerichtet. In dem Fall lügt der Patient halt nicht nur einen Arzt, sondern beide an - und damit würde in nahezu allen Fällen die Behandlung ersatzlos entfallen.

Eine Depression an sich ist aber nach allem, was ich gelesen habe, normal keine Gefährdung für andere.
Fichtenmoped @ 11 Apr 2015, 15:00 hat geschrieben:Tut mir Leid, aber aus eigener Erfahrung weiß ich, dass Menschen die niemals mit Depressionen konfrontiert wurden (eigene Erkrankung oder der eines sehr nahestehenden Menschen!) sich in die Situation der Betroffenen nicht hereinfühlen können.
Ich habe zum Glück diese eigene Erfahrung nicht, und kann mich daher nicht wirklich einfühlen. Trotzdem kann man auch als nicht Betroffener versuchen, die Hintergründe zu verstehen. Aber es ist natürlich viel einfacher, wegen einem einzelnen Fall irgendwelche Konsequenzen zu fordern, ganz egal ob sinnvoll oder nicht, und dabei alle Fakten zu ignorieren.
Lazarus @ 11 Apr 2015, 15:12 hat geschrieben:Und was willst du sonst machen? Weiter wie bisher und hoffen das nichts passiert?
Hundertprozentige Sicherheit wird man nie schaffen. Die Frage ist doch, was man mit einer Änderung anrichtet.

Unglücke dieser Art verhindert man am besten, indem man den Betroffenen Unterstützung bietet, mit der Erkrankung klarzukommen.

Was man eindeutig sieht ist, wie viele Unglücke es trotz Arztgeheimnis gab (eines in Europa).
Man man nicht sieht ist, wie viele Unglücke durch das Arztgeheimnis verhindert wurden.

Schafft an das Arztgeheimnis ab, hätte man vielleicht dieses eine Unglück verhindert (wobei auch das fraglich ist), aber u.U. viele Unglücke, die sich durch das Arztgeheimnis eigentlich hätten verhindern lassen.
Fichtenmoped @ 11 Apr 2015, 15:28 hat geschrieben:Nachtrag: Mit einer besseren Prävention ist auch der Umgang der Gesellschaft mit Depressionen gemeint. Wusstest Du, dass einige interessante Persönlichkeiten an Depressionen gelitten haben? Zum Beispiel Buzz Aldrin, Ludwig van Beethoven, Ernest Hemmingway, Sigmund Freud, Abraham Lincoln, Theodore Roosvelt.
Und das sind ja nur ein paar von den Personen, von denen das bekannt ist.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Beitrag von Lazarus »

Cloakmaster @ 11 Apr 2015, 16:50 hat geschrieben: Das siehst du leider falsch. Sicher hätte der Pilot mit der gültigen Krankschreibung zu Hause bleiben können (und sollen!), letztlich ist es und bleibt es aber dabei, daß nicht (bzw. höchst selten) der Arzt entscheidet, wer krank ist, und wer nicht. Meldet sich ein Arbeitnehmer als einsatzfähig beim Arbeitgeber, dann ist diese Person auch einsatzfähig, und nicht mehr krank. Wie hier geschehen. Natürlich wäre es seine Pficht gewesen, sich vor Flugantritt als "unfit to fly" zu melden, wenn man davon ausgeht, daß er sich schon zu diesem Zeitpunkt sicher war, den Flug nicht vollständig - also inklusive Landung in Düsseldorf - durchführen zu können. Die Krankschreibung war aber spätestens mit dem Hinflug hinfällig. Dieser hat eindeutig gezeigt, daß er nicht krank bzw. flugunfähig war.
Sorry, aber man kann doch nicht ernsthaft das Handeln von so einer Person nicht ernsthaft in Schutz nehmen? Sorry, aber da fällt einem nichts mehr ein und da hat sich auch jede sinnvolle Diskussion mit dir erledigt.
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Lazarus @ 11 Apr 2015, 16:58 hat geschrieben: Sorry, aber man kann doch nicht ernsthaft das Handeln von so einer Person nicht ernsthaft in Schutz nehmen?
Und wo hat der Cloakmaster das getan?
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Beitrag von Cloakmaster »

DArum geht es hier auch gar nicht. Aber man kann dieses völlig rücksichts- und bedenkenlose Pauschal- und vorverurteilerei welche unter dem Deckmäntelchen "Schutz der allgemeinheit" daher kommen soll, eben noch viel weniger im Raume stehen lassen. Du hast dich selsbt schon wesentlich früher aus allem, was man als "sinnvolle Diskussion" bezeichnen will, disqualifiziert.
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Beitrag von Lazarus »

Boris Merath @ 11 Apr 2015, 16:57 hat geschrieben:

Hundertprozentige Sicherheit wird man nie schaffen. Die Frage ist doch, was man mit einer Änderung anrichtet.

Unglücke dieser Art verhindert man am besten, indem man den Betroffenen Unterstützung bietet, mit der Erkrankung klarzukommen.

Was man eindeutig sieht ist, wie viele Unglücke es trotz Arztgeheimnis gab (eines in Europa).
Man man nicht sieht ist, wie viele Unglücke durch das Arztgeheimnis verhindert wurden.

Schafft an das Arztgeheimnis ab, hätte man vielleicht dieses eine Unglück verhindert (wobei auch das fraglich ist), aber u.U. viele Unglücke, die sich durch das Arztgeheimnis eigentlich hätten verhindern lassen.

Natürlich wird es nie eine hundertprozentige Sicherheit geben, das weiß ich auch. Ich sage ja auch nur, das wenn ein Flugarzt der Meinung ist, das jemand nicht mehr fliegen, man das auch konsequent umsetzt. Vielleicht muss man da auch die Ärzte noch mehr sensibilisieren, das da noch genauer hingeschaut wird als bisher.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Lazarus @ 11 Apr 2015, 16:22 hat geschrieben: Mag sein, dass das so ist. Aber für mich ist die Sicherheit der Allgemeinheit wichtiger als das Schicksal eines Einzelnen Person.
Nur dass die Sicherheit der Allgemeinheit eben nicht ansteigt, wenn man den Menschen die Möglichkeit von ärztlicher Unterstützung nimmt. Mit der Abschaffung der ärztlichen Schweigepflicht erreicht man also zwei Sachen:

1) Massive Reduzierung der Sicherheit
2) Großes Leid bei den Menschen, die nicht mehr zum Arzt gehen können.
autolos @ 11 Apr 2015, 16:46 hat geschrieben:Falsch, einer der Piloten hatte eine Krankschreibung und war nicht arbeitsfähig und damit auch fluguntauglich. Allerdings fehlte es an berufs- und arbeitsmedzinischen Regeln, die den Einsatz verhindert hätten. Derartige Regeln zu entwickeln wäre jetzt sicher nicht das Verkehrteste.
Über Änderungen an den arbeitsmedizinischen Untersuchungen kann man ja nachdenken, wobei sich mir da auch die Frage stellt ob das so viel bringt. Was aber auf keinen Fall aufgeweicht werden darf ist die ärztliche Schweigepflicht - und das wird ja hier von manchen gefordert.
Lazarus @ 11 Apr 2015, 16:58 hat geschrieben:Sorry, aber man kann doch nicht ernsthaft das Handeln von so einer Person nicht ernsthaft in Schutz nehmen? Sorry, aber da fällt einem nichts mehr ein und da hat sich auch jede sinnvolle Diskussion mit dir erledigt.
Es geht nicht darum, diesen einen Copiloten in Schutz zu nehmen. Es geht darum, die 10 Millionen Menschen, die es in Deutschland gibt und eine depressive Erkrankung haben oder hatten, und die niemanden umgebracht haben und auch nie jemand umbringen werden, in Schutz zu nehmen.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von JeDi »

Lazarus @ 11 Apr 2015, 17:06 hat geschrieben: Ich sage ja auch nur, das wenn ein Flugarzt der Meinung ist, das jemand nicht mehr fliegen, man das auch konsequent umsetzt.
Welcher Flugarzt war hier denn der Meinung, dass jemand nicht mehr fliegen?
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