Wahlumfrage zur Bundestagswahl am 18.09.2005

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Rathgeber
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Beitrag von Rathgeber »

Wieso soll eigentlich die stärkere Partei den Juniorpartner stellen? So gut ist die Verhandlungsposition der SPD nun wahrlich nicht...
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423176
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Beitrag von 423176 »

Rathgeber @ 19 Sep 2005, 14:44 hat geschrieben: Wieso soll eigentlich die stärkere Partei den Juniorpartner stellen? So gut ist die Verhandlungsposition der SPD nun wahrlich nicht...
Da hast du ja recht, aber wenn man sich den Zuspruch zu den Parteien in den letzten Wochen mal anschaut sieht man sehr gut, das die CDU massiv verloren hat. Die CDU möchte unbedingt an der Regierung beteiligt sein, genau wie die SPD auch. Ich muss da nichts weiter hinzufügen, weil tra(u)mmann alles sehr gut erklärt hat.
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Rathgeber @ 19 Sep 2005, 14:44 hat geschrieben: Wieso soll eigentlich die stärkere Partei den Juniorpartner stellen? So gut ist die Verhandlungsposition der SPD nun wahrlich nicht...
doch, vermutlich schon.

wie schon geschrieben, gibt es sonst wahrscheinlich Neuwahlen. Und bei diesen hätte ein wiedererstarkter Schröder die besseren Chancen als eine geschwächte, Wunden leckende CDU.
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Im Übrigen wäre es in der Tat wohl demokratischer, wenn die stärkste Partei den Kanzler stellt. Aber gesetzlich festgelegt ist es nicht. Helmut Schmidt wurde auch Kanzler, obwohl die SPS damals nur die zweitstärkste Kraft war,

Und da kommt noch was Entscheidendes dazu: Wenn Schröder darauf besteht, Kanzler zu bleiben, werden die Proteste in der Bevölkerung größtenteils ausbleiben, da man ja eine Frau Kanzler Merkel nicht will.
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423176
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Beitrag von 423176 »

tra(u)mmann @ 19 Sep 2005, 15:09 hat geschrieben: Im Übrigen wäre es in der Tat wohl demokratischer, wenn die stärkste Partei den Kanzler stellt. Aber gesetzlich festgelegt ist es nicht. Helmut Schmidt wurde auch Kanzler, obwohl die SPS damals nur die zweitstärkste Kraft war,

Und da kommt noch was Entscheidendes dazu: Wenn Schröder darauf besteht, Kanzler zu bleiben, werden die Proteste in der Bevölkerung größtenteils ausbleiben, da man ja eine Frau Kanzler Merkel nicht will.
Ja, das stimmt natürlich. Wenn man sieht wer von beiden gewählt worden wäre, wenn man es direkt gewählt hätte, dann wäre Herr Schröder mit 53%, Frau Merkel mit 40% und keiner von beiden mit 7% gewählt worden. Das sagt doch alles, finde ich.
Ich sehe nur ein Problem zur Zeit, der Herr Schröder war gestern Abend etwas überdreht und hat bei mir mit mancher Aussage eine Wunde hinterlassen, die mich traurig macht :( Die gute Frau Merkel war auch nicht immer die Sprachgewandteste und vom Hernn Stoiber will man mal gar nichts sagen. Die besten Aussagen hat der Guido Westerwelle getroffen und wenn er bei seinen Äußerungen bleibt, wird man es ihm und der Partei hoch anrechnen.
Lifeguard78
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Beitrag von Lifeguard78 »

Am besten wir teilen Deutschland in 3 teile. Die frustrierten bekommen ihre Mauer und ihre PDS wieder. Die Fischköpfe ihren Gerhard, und die Süddeutschen ihren Edmund; dann müßen die Süddeutschen den rest der republik nicht mehr mitfinanzieren, und hier geht es wieder aufwärts.
Ich weiß nicht, wie lange der Süden schon schwarz regiert ist, komischerweise geht es dem gut. Und hier sind keine besonderen Bodenschätze, welche diesen Wohlstand erklären würden; also liegt es wohl an den Leuten und der Politik.
Selbst die in NRW haben mal kurz kappiert, daß es mit Rot nicht mehr weiter geht; nur dann kamen irgenwelche Leute bei der CDU auf die hirnrissige Idee, das Volk mit einem Prof. zu überfordern. Denn man kann nicht in 5 Wochen erklären, daß man alles radikal ändern will; damit schürt man nur Angst.
Weil wenn man mal Kirchhof durchrechnet, und sich das mal anschaut, läßt es denen, welche mehr verdienen, wieder mehr gestaltungsmöglichkeiten ihr Geld unters Volk zu bringen. Eventuell auch neue Arbeitsplätze.
Aber solange man nur gegen böse Arbeitgeber hetzt, wird man die wohl kaum dazu bringen können, Arbeitsplätze hier zu behalten. Denn sie fühlen sich hier unerwünscht.
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423176
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Beitrag von 423176 »

Lifeguard78 @ 19 Sep 2005, 15:17 hat geschrieben: Am besten wir teilen Deutschland in 3 teile. Die frustrierten bekommen ihre Mauer und ihre PDS wieder. Die Fischköpfe ihren Gerhard, und die Süddeutschen ihren Edmund; dann müßen die Süddeutschen den rest der republik nicht mehr mitfinanzieren, und hier geht es wieder aufwärts.
Ich weiß nicht, wie lange der Süden schon schwarz regiert ist, komischerweise geht es dem gut. Und hier sind keine besonderen Bodenschätze, welche diesen Wohlstand erklären würden; also liegt es wohl an den Leuten und der Politik.
Selbst die in NRW haben mal kurz kappiert, daß es mit Rot nicht mehr weiter geht; nur dann kamen irgenwelche Leute bei der CDU auf die hirnrissige Idee, das Volk mit einem Prof. zu überfordern. Denn man kann nicht in 5 Wochen erklären, daß man alles radikal ändern will; damit schürt man nur Angst.
Weil wenn man mal Kirchhof durchrechnet, und sich das mal anschaut, läßt es denen, welche mehr verdienen, wieder mehr gestaltungsmöglichkeiten ihr Geld unters Volk zu bringen. Eventuell auch neue Arbeitsplätze.
Aber solange man nur gegen böse Arbeitgeber hetzt, wird man die wohl kaum dazu bringen können, Arbeitsplätze hier zu behalten. Denn sie fühlen sich hier unerwünscht.
Ich hoffe deine ersten drei Sätze sprudeln nur voller Ironie, denn sonst muss ich dir folgendes sagen:
Wenn hier einer frustriert ist, dann bist du es! Ich bekomme schon würgreize, wenn ich den ersten Satz lese, der zweite würgreiz folgt sogleich im zweiten Satz. Der sprengt jeglichen Rahmen. Damit stellst du dich auf die Stufe vom 10%-Verlierer Stoiber. Traurig sowas schon wieder lesen/hören zu müssen!
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

423176 @ 19 Sep 2005, 15:14 hat geschrieben:
tra(u)mmann @ 19 Sep 2005, 15:09 hat geschrieben: Im Übrigen wäre es in der Tat wohl demokratischer, wenn die stärkste Partei den Kanzler stellt. Aber gesetzlich festgelegt ist es nicht. Helmut Schmidt wurde auch Kanzler, obwohl die SPS damals nur die zweitstärkste Kraft war,

Und da kommt noch was Entscheidendes dazu: Wenn Schröder darauf besteht, Kanzler zu bleiben, werden die Proteste in der Bevölkerung größtenteils ausbleiben, da man ja eine Frau Kanzler Merkel nicht will.
Ja, das stimmt natürlich. Wenn man sieht wer von beiden gewählt worden wäre, wenn man es direkt gewählt hätte, dann wäre Herr Schröder mit 53%, Frau Merkel mit 40% und keiner von beiden mit 7% gewählt worden. Das sagt doch alles, finde ich.
Ich sehe nur ein Problem zur Zeit, der Herr Schröder war gestern Abend etwas überdreht und hat bei mir mit mancher Aussage eine Wunde hinterlassen, die mich traurig macht :( Die gute Frau Merkel war auch nicht immer die Sprachgewandteste und vom Hernn Stoiber will man mal gar nichts sagen. Die besten Aussagen hat der Guido Westerwelle getroffen und wenn er bei seinen Äußerungen bleibt, wird man es ihm und der Partei hoch anrechnen.
gut, Schröder war gestern im Siegesrausch (auch wenn es kein Sieg war, nur eine Aufholjagd) und wirkte etwas arrogant. Aber die Wahlen sind vorbei. Wenn es wirklich noch einmal Neuwahlen gibt, wird ihm das wohl kein Wähler mehr anlasten.

Herr Brender ist in der Elefantenrunde übrigens auch zu weit gegangen. Man kann einen Bundeskanzler seinen Titel bei der Anrede entziehen, wenn er andere beleidigt. Ein überhebliches Verhalten reicht dazu meiner Meinung nach aber nicht aus.
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423176
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Beitrag von 423176 »

tra(u)mmann @ 19 Sep 2005, 15:22 hat geschrieben: gut, Schröder war gestern im Siegesrausch (auch wenn es kein Sieg war, nur eine Aufholjagd) und wirkte etwas arrogant. Aber die Wahlen sind vorbei. Wenn es wirklich noch einmal Neuwahlen gibt, wird ihm das wohl kein Wähler mehr anlasten.

Herr Brender ist in der Elefantenrunde übrigens auch zu weit gegangen. Man kann einen Bundeskanzler seinen Titel bei der Anrede entziehen, wenn er andere beleidigt. Ein überhebliches Verhalten reicht dazu meiner Meinung nach aber nicht aus.
Ich war gestern auch hoch erfreut. Leider musste ich mir die Ergebnisse in den Zug simsen lassen, damit ich dran teilnehmen kann. Als ich die erste Prognose bekam, ließ ich nen Jubelschrei ab...als dann die Hochrechnungen eine annäherung an die CDU zeigten kam wieder einer. Ich möchte mal wissen, wie es zu dieses gravierenden Abweichungen der UMFRAGEN kommen konnte.
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

423176 @ 19 Sep 2005, 15:26 hat geschrieben: Ich möchte mal wissen, wie es zu dieses gravierenden Abweichungen der UMFRAGEN kommen konnte.
Es gibt einen Mathematiker, der hat das Ergebnis schon vor Monaten (!) genau so vorausgesagt, als die CDU noch knapp unter 50 % lag. Ein Zufallstreffer war es nicht, da er auch bei den vorherigen Wahlen richtig lag.

Ich muss mal nach der Quelle suchen.
Thomas089
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Beitrag von Thomas089 »

Ich bin ja mal gespannt, welche Mehrheit oder Koalition sich in der jetzigen Situation finden lässt. Natürlich lecken sich Merkel, Stoiber und die ganze Union die Wunden. Aber andererseits steht Schröder mit einer SPD da, die ihm in wesentlichen Vorhaben nur mehr widerspenstig folgt. Die Situation hat sich ja wohl seit Mai nicht grundlegend geändert. Und Disziplinierungsmaßnahmen gegenüber Abweichlern in den eigenen Reihen hätte Schröder nur, wenn er gestern eine satte Mehrheit und damit ein Plebiszit für seinen Kurs bekommen hätte.

Sollte also eine Große Koalition zustandekommen, dann wird sie von Anfang an von arroganten und beleidigten Spitzenkräften und auf beiden Seiten von diffundierenden Mitarbeitern getragen werden. Beide Seiten werden also permanent auf die Gelegenheit warten, die Koalition platzen zu lassen und sich in nachfolgenden Neuwahlen besser zu plazieren.

Eine Ampelkoalition wird an der FDP scheitern. Und irgendwie auch für mich nachvollziehbar, da sie sich nicht plötzlich als Mehrheitsbeschaffer einer abgewirtschafteten Koalition mit zudem konträren politischen Zielen definieren kann.

Eine Jamaika-Koalition würde vielleicht gar nicht an den Grünen scheitern. Dazu hat Fischer in den letzten Jahren schon viel zu viel Pragmatismus bewiesen. Für die Grünen wäre es wohl auch eine bessere Perspektive, sich in den nächsten Jahren als Korrektiv einer bürgerlich neoliberal ausgerichteten Politik zu profilieren als als kleinste von drei Oppositionsparteien in den Schatten zu geraten. Aber ich denke, eine Bundeskanzlerin Merkel wäre jetzt zu schwächlich, um den Flohzirkus aus Parteibonzen der CDU und CSU und den im Grunde genommen konträren Juniorpartnern FDP und Grüne auf Kurs zu halten.

Es wird in jedem Falle spannend. Aber es ist eine Situation, die uns bei der gegenwärtigen Lage Deutschlands gerade noch gefehlt hat.

Viele Grüße,
Thomas
Gruß, Thomas
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Thomas089 @ 19 Sep 2005, 15:46 hat geschrieben: Ich bin ja mal gespannt, welche Mehrheit oder Koalition sich in der jetzigen Situation finden lässt. Natürlich lecken sich Merkel, Stoiber und die ganze Union die Wunden. Aber andererseits steht Schröder mit einer SPD da, die ihm in wesentlichen Vorhaben nur mehr widerspenstig folgt. Die Situation hat sich ja wohl seit Mai nicht grundlegend geändert. Und Disziplinierungsmaßnahmen gegenüber Abweichlern in den eigenen Reihen hätte Schröder nur, wenn er gestern eine satte Mehrheit und damit ein Plebiszit für seinen Kurs bekommen hätte.

Sollte also eine Große Koalition zustandekommen, dann wird sie von Anfang an von arroganten und beleidigten Spitzenkräften und auf beiden Seiten von diffundierenden Mitarbeitern getragen werden. Beide Seiten werden also permanent auf die Gelegenheit warten, die Koalition platzen zu lassen und sich in nachfolgenden Neuwahlen besser zu plazieren.

Eine Ampelkoalition wird an der FDP scheitern. Und irgendwie auch für mich nachvollziehbar, da sie sich nicht plötzlich als Mehrheitsbeschaffer einer abgewirtschafteten Koalition mit zudem konträren politischen Zielen definieren kann.

Eine Jamaika-Koalition würde vielleicht gar nicht an den Grünen scheitern. Dazu hat Fischer in den letzten Jahren schon viel zu viel Pragmatismus bewiesen. Für die Grünen wäre es wohl auch eine bessere Perspektive, sich in den nächsten Jahren als Korrektiv einer bürgerlich neoliberal ausgerichteten Politik zu profilieren als als kleinste von drei Oppositionsparteien in den Schatten zu geraten. Aber ich denke, eine Bundeskanzlerin Merkel wäre jetzt zu schwächlich, um den Flohzirkus aus Parteibonzen der CDU und CSU und den im Grunde genommen konträren Juniorpartnern FDP und Grüne auf Kurs zu halten.

Es wird in jedem Falle spannend. Aber es ist eine Situation, die uns bei der gegenwärtigen Lage Deutschlands gerade noch gefehlt hat.

Viele Grüße,
Thomas
Jamaika ist undenbkbar. Die Grünen können sich zwar verbiegen. Aber längere Laufzeiten bei den Atomkraftwerken, gar neue Atomkraftwerke (die die CDU meiner Meinung nach schon will, wenn auch nicht offiziell), keine Beitrittverhandlungen mit der Türkei, Gentechnik, Bush-Knechtschaft usw. usw. und und und

Nein, das geht nicht.

Viel eher noch eine Ampel, aber auch die ist unwahrscheinlich
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Beitrag von ET 423 »

tra(u)mmann @ 19 Sep 2005, 14:34 hat geschrieben: Wenn es nämlich mit einer Ampel auch nichts wird, gäbe es Neuwahlen. Die würde Schröder vermutlich gewinnen.
Dafür würde ich angesichts des Ergebnisses mittlerweile auch plädieren. Mit diesen Stimmenverhältnissen ist keine anständige Regierungskoalition möglich - daß sich Drei-Parteien-Koalitionen zumeist nicht bewähren, hat die Vergangenheit schon gezeigt. Eine große Koalition wäre der Ausbund schlechthin und alles andere noch fürchterlicher. Rot-Rot-Grün wäre grausam, eine FDP an der Macht zum Würgen. Dann doch lieber Neuwahlen... :blink:
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Südostbayer
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Beitrag von Südostbayer »

ET 423 @ 19 Sep 2005, 16:13 hat geschrieben: daß sich Drei-Parteien-Koalitionen zumeist nicht bewähren, hat die Vergangenheit schon gezeigt.
Seit Gründung der Bundesrepublik hatten wir nur zweimal Koalitionen von mehr als zwei Parteien ("Union" jetzt mal als eine Einheit genommen) und zwar 1949 bis 53 und 53 bis 57. So schlecht haben sich diese Regierungen nicht bewährt.
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

Südostbayer @ 19 Sep 2005, 16:40 hat geschrieben: So schlecht haben sich diese Regierungen nicht bewährt.
Damals vielleicht noch, ja. Aber man erinnere sich an die Koalition aus CDU/FDP/Schill in Hamburg. Problematisch sehe ich vor allem, die doch recht unterschiedlichen Interessen der dann doch drei (und nicht wie vorher zwei) Parteien unter einen Hut zu bringen. Aber mal die Ergebnisse aus Dresden abwarten und nicht zuletzt, was sich die Parteiprofis noch so einfallen lassen. :D
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143 094-1
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Beitrag von 143 094-1 »

ET 423 @ 19 Sep 2005, 16:13 hat geschrieben: Dann doch lieber Neuwahlen... :blink:
Und du glaubst wirklich, dass Neuwahlen ein eindeutiges und vor allem anderes Ergebnis bringen würden??? Das halte ich erstmal für ein starkes Gerücht! Das Volk als oberster Souverän hat bereits entschieden - der Wähler erwartet nun mit gutem Recht, dass "die da oben" nun eine Regierung bilden. Wie, sei primär mal dahingestellt, aber eine regierungsfähige Koalition muss her und zwar bald! "Klugerweise" haben die Parteichefs der kleineren Parteien ja bereits offiziell verkünden lassen, sie wären nicht bereit, in einer Regierungskoalition mitzuwirken (was hinter den Kulissen gemauschelt wird, weiß niemand, und wenns soweit ist: "Was geht mich mein saudoofes Geschwätz von gestern an??") - vor allem der FDP-Vorsitzende bekräftigte ja ausdrücklich "er wolle eine starke Opposition sein" (Sehr vernünftig, im Prinzip große Zustimmung, aber damit wird der Fortbestand einer sozialdemokratisch geprägten Regierung verhindert...). Es bleibt also spannend, die heftig diskutierte "Große Koalition" lehne ich entschieden ab, das wäre absoluter Stillstand für unser schönes Land! Dreißig Tage haben die Parteien nun Zeit, dann erwarte ich, dass der 16. Deutsche Bundestag zusammentritt!

Stichwahlen zwischen den beiden erfolgreichsten Parteien/Kandidaten sieht unsere Verfassung aus gutem Grunde nicht vor, also glaube ich nicht, dass Neuwahlen ein anderes Ergebnis bringen würden. Ich habe meine zwei Stimmen abgegeben und erwarte, dass daraus etwas gemacht wird. Bei einer Neuwahl würde ich nicht zur Wahl gehen!

Grüße,
Plochinger
BZ-ESTW sind wie ein Computerspiel. Es fehlt nur noch das Fenster "Game over!" wenn sich zwei rote Linien treffen!
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FloSch
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Beitrag von FloSch »

ET 423 @ 19 Sep 2005, 16:43 hat geschrieben: Aber mal die Ergebnisse aus Dresden abwarten
Die werden die Situation nicht um andere Koalitionsmöglichkeiten bereichern, da wird sich nix tun. Allenfalls noch ein CDU-Überhangmandat mehr, sonst ist da wohl nix drin.
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Beitrag von Chep87 »

So wie ich das gestern vernommen habe ist das nur eine Frage ob die CDU zwei oder drei Stimmen vorsprung vor der CDU hat, mehr nicht.
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Plochinger @ 19 Sep 2005, 16:47 hat geschrieben: Und du glaubst wirklich, dass Neuwahlen ein eindeutiges und vor allem anderes Ergebnis bringen würden??? Das halte ich erstmal für ein starkes Gerücht! Das Volk als oberster Souverän hat bereits entschieden - der Wähler erwartet nun mit gutem Recht, dass "die da oben" nun eine Regierung bilden. Wie, sei primär mal dahingestellt, aber eine regierungsfähige Koalition muss her und zwar bald! "Klugerweise" haben die Parteichefs der kleineren Parteien ja bereits offiziell verkünden lassen, sie wären nicht bereit, in einer Regierungskoalition mitzuwirken (was hinter den Kulissen gemauschelt wird, weiß niemand, und wenns soweit ist: "Was geht mich mein saudoofes Geschwätz von gestern an??") - vor allem der FDP-Vorsitzende bekräftigte ja ausdrücklich "er wolle eine starke Opposition sein" (Sehr vernünftig, im Prinzip große Zustimmung, aber damit wird der Fortbestand einer sozialdemokratisch geprägten Regierung verhindert...). Es bleibt also spannend, die heftig diskutierte "Große Koalition" lehne ich entschieden ab, das wäre absoluter Stillstand für unser schönes Land! Dreißig Tage haben die Parteien nun Zeit, dann erwarte ich, dass der 16. Deutsche Bundestag zusammentritt!

Stichwahlen zwischen den beiden erfolgreichsten Parteien/Kandidaten sieht unsere Verfassung aus gutem Grunde nicht vor, also glaube ich nicht, dass Neuwahlen ein anderes Ergebnis bringen würden. Ich habe meine zwei Stimmen abgegeben und erwarte, dass daraus etwas gemacht wird. Bei einer Neuwahl würde ich nicht zur Wahl gehen!

Grüße,
Plochinger
Neuwahlen würden sehr wohl ein anderes Ergebnis bringen. Die CDU würde mit einem anderen Spitzenkandidaten antreten. Merkels Zeit ist vorbei, sie tanzte nur einen Sommer. Mit einer Wunden leckenden Kandidatin, die am Boden liegt, kann man keine Wahlen bestreiten. Stoibers Bundeskarriere ist auch beendet, nach seinen Beleidigungen den Ostdeutschen gegenüber ist er nicht mehr vermittelbar.

Die Wähler sind meistens auf der Seite der Sieger oder derjenigen, die wiedererstarkt sind. Schröder hat daher aus heutiger Sicht die besseren Karten. Das weiß Schröder auch und ist deshalb am längeren Hebel und kann den Posten des Kanzlers für sich reklamieren.

Denkbar wäre natürlich auch, dass die CDU gewinnt, wenn sie dieses Mal einen Profi aufstellt und keine unerfahrene Politikerin, die in den Vorsitz und in die Nominierung zur Kanzlerkandidatin hinein gestolpert ist. Merkel hat den Vorsitz eigentlich nur kommissarisch bekommen, weil sie als einzige nach der Spendenaffäre einigermaßen unbelastet war. Das war nie als Dauerlösung gedacht.

Noch sehe ich aber keinen guten CDU-Kandidaten. Vielleicht kann die CDU/CSU auch gar nicht gewinnen. Mit einem CSU-Kandidaten fehlen die Stimmen im Norden und im Osten, mit einem Ostkandidaten fehlen sie dann in Bayern usw.
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Beitrag von drehgestell »

FloSch @ 19 Sep 2005, 15:47 hat geschrieben:QUOTE (ET 423 @ 19 Sep 2005, 16:43)
Aber mal die Ergebnisse aus Dresden abwarten
Die werden die Situation nicht um andere Koalitionsmöglichkeiten bereichern, da wird sich nix tun. Allenfalls noch ein CDU-Überhangmandat mehr, sonst ist da wohl nix drin.Die werden die Situation nicht um andere Koalitionsmöglichkeiten bereichern, da wird sich nix tun. Allenfalls noch ein CDU-Überhangmandat mehr, sonst ist da wohl nix drin.
Im Extremfall könnte die SPD dann "nur" gleichziehen von der Sitzanzahl her, aber das wird in dieser Situation wohl kaum witerhelfen... <_<
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Beitrag von ET 423 »

Plochinger @ 19 Sep 2005, 16:47 hat geschrieben: Wie, sei primär mal dahingestellt, aber eine regierungsfähige Koalition muss her und zwar bald!
Ne, das "wie" ist hier eben der springende Punkt! Was willstn machen (jetzt nur mal theoretisch gesprochen), wenn sich keine regierungsfähige Koalition finden läßt??? Und eben nur darum gings mir.
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Beitrag von FloSch »

ET 423 @ 19 Sep 2005, 18:21 hat geschrieben: Ne, das "wie" ist hier eben der springende Punkt! Was willstn machen (jetzt nur mal theoretisch gesprochen), wenn sich keine regierungsfähige Koalition finden läßt??? Und eben nur darum gings mir.
Wären wir in Skandinavien, wäre das kein Thema: Minderheitenregierung. Aber so wie in Deutschland jede Partei aus Prinzip heraus auf Blockadepolitik macht, ist sowas hierzulande wohl illusorisch.
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Beitrag von Rathgeber »

Ich bin gegen erneute Wahlen. Gewählte und Wähler müssen sich mit dem Ergebnis einfach abfinden. Es ist nicht der Sinn, so lange zu wählen, bis es "die" richtige Konstallation gibt.

So unbefriedigend das Ergebnis für alle sein mag, haben die Damen und Herren jetzt die Gelegenheit zu zeigen, eigene Interessen in den Hintergrund zu stellen und für dieses Land an einem Strang zu ziehen.
Warum bedient man sich nicht Elementen der Kommunalpolitik? Muß es wirklich eine feste Koaltion sein? Kann man nicht auch mit wechselnden Mehrheiten regieren? Zugegeben: der eigene Schatten, über den einige springen müßten, wäre sehr groß, aber nicht unüberwindbar...
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Dave
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Beitrag von Dave »

an alle Sozis hier: Warum unterschätzt ihr die Frau Merkel eigentlich wieder? zwar ist die angeschlagen, aber ich denke kaum dass die deswegen ganz aus dem Ruder ist! War bei Kohl 1983 auch so, danach war er dann 16 Jahre Kanzler und CDU-Patriarch. Und im übrigen: Bei einer erneuten Wahl würde dem Kanzler sein Verhalten wohl eher sauer aufstoßen! Zumindest denke ich so. Aber schon ganz interessant diese Situation hier. Also, schauen wir mal weiter wie's läuft. Ein Wechsel des Lagers durch FDp oder Grüne würde übrigens den relativ sicheren Tod dieser Partei im nächsten Wahlkampf bedeuten. Deswegen extrem unwahrscheinlich.
Grüße, Dave
[font=Times]"Die Abwrackprämie soll die deutsche Wirtschaft ankurbeln. Von wegen. Warum die Prämie den Falschen hilft, viele Kunden foppt und zum Betrügen geradezu einlädt." Artikel Politik abgewrackt! auf taz.de[/font]
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Beitrag von tra(u)mmann »

FloSch @ 23 Aug 2005, 17:20 hat geschrieben:Eine Korrektur hierzu: Pommes Frites heißen auf US-englisch "French Fries", sie wurden dann von einigen vorrübergehend als "Freedom Fries" ("Freiheits-Fritten") bezeichnet.

Ähnliches gab es im 1. oder 2. Weltkrieg mit Sauerkraut soweit ich weiß.
"Pommes" zurück benannt.

Der Name "Freedom Fries" ist tot, die frittierten Kartoffelstäbchen heißen wieder "French Fries".

http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,430065,00.html
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Angela Merkel inzwischen so unbeliebt wie George W. Bush - nur noch 37 % Zustimmung

Der SPIEGEL spricht von "desaströsen" Werten:

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/...,431916,00.html
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Beitrag von Rathgeber »

Ach, das ist doch nix Neues. Nenne mir eine Regierung / einen Regierungschef, die / der kontinierlich eine Zustimmung von über 50% hat...

Das ist nix anderes als demoskopischer Unsinn...
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Rathgeber @ 16 Aug 2006, 14:07 hat geschrieben: Ach, das ist doch nix Neues. Nenne mir eine Regierung / einen Regierungschef, die / der kontinierlich eine Zustimmung von über 50% hat...

Das ist nix anderes als demoskopischer Unsinn...
Nur dass die Werte für die Regierungschefs vor 10 oder 20 Jahren wesentlich besser waren. Richtig hassen werden viele Leute die Frau Kanzlerette wohl erst dann, wenn am 01.01.2007 alles teurer wird (Merkelsteuer) und sie weniger auf dem Gehaltszettel haben (Krankenkassen- und Rentenbeiträge steigen) und auch sonst weniger Einnahmen haben (Besteuerung von Aktiengewinnen, die glaub ich dritte Halbierung des Sparerfreibetrags, höhere Versicherungssteuer, Benzin 6 Cent teurer [nicht nur wegen Merkelsteuer, sondern auch wegen der Beimischung des Biosprits, der dann auch nicht mehr steuerbefreit sein wird]). :angry:

[Edit: Orthographie]
Rathgeber
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Beitrag von Rathgeber »

tra(u)mmann @ 16 Aug 2006, 14:10 hat geschrieben:Richtig hassen werden viele Leute die Frau Kanzlerette wohl erst dann, wenn am 01.01.2007 alles teurer wird (Merkelsteuer)
Ja, das ist schon komisch. Die Erhöhung der Mehrwertsteuer war ja quasi Wahlkampfprogramm...
Der Adler

Beitrag von Der Adler »

tra(u)mmann @ 16 Aug 2006, 14:10 hat geschrieben:Nur dass die Werte für die Regierungschefs vor 10 oder 20 Jahren wesentlich besser waren. Richtig hassen werden viele Leute die Frau Kanzlerette wohl erst dann, wenn am 01.01.2007 alles teurer wird (Merkelsteuer) und sie weniger auf dem Gehaltszettel haben (Krankenkassen- und Rentenbeiträge steigen) und auch sonst weniger Einnahmen haben (Besteuerung von Aktiengewinnen, die glaub ich dritte Halbierung des Sparerfreibetrags, höhere Versicherungssteuer, Benzin 6 Cent teurer [nicht nur wegen Merkelsteuer, sondern auch wegen der Beimischung des Biosprits, der dann auch nicht mehr steuerbefreit sein wird]). :angry:
[Edit: Orthographie]
Nebenbei bemerkt, daß sich die Steuereinnahmen durch Senkung von Steuern verdoppeln könnte, da die niedrigere Steuern ein Ansporn für die Industrie und die Wirtschaft sein kann. Auch wir Steuerzahler würden von den Steuersenkungen profitieren: Es bestünde Möglichkeit, die Waren billiger zu kaufen, daß die Personalkosten (bei gleichbleibender Nettolohn) geringer würden. U.A. würden die Steuersenkungen die Baufirmen dazu animieren, weniger Schwarzarbeiter einzustellen. Und der Staat kann meiner Ansicht nach von der Steuersenkung profitieren, da er dadurch weniger Defizit machen könnte, weil der Staat dank geringerer Steuern Straßen bzw. öffentliche Einrichtungen ohne Qualitätsverlust kostengünstiger bauen lassen kann.

//Quotas repariert! :angry:
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