Religiöse Diskussionen

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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Bat @ 28 Sep 2007, 15:50 hat geschrieben: Wenn ich das jetzt alles auf die Goldwaage lege, dann bin ich als Ungläubiger ziemlich im Stress! <_<
Es gibt Religionen, deren Vertreter sprechen mir das Recht auf ein Leben ab und es gibt Religionen deren Vertreter der Meinung sind, mich zu irgendetwas bekehren zu müssen.
Wird so etwas durch die Meinungsfreiheit abgedeckt! Wie soll ich damit umgehen? :blink:
Gut, das ist ein anderes Thema. Aber man sollte Dr. Stoiber schon mal fragen, warum er einen alten Mann so hofiert, der den Gläubigen Kondome verbietet, obwohl diese nachweislich die Ansteckung von Aids und anderen Krankheiten reduzieren können, gleichzeitig aber fordert, dass eine Zeichentrickfigur nicht mit einem zu einem Hüpfstab umgebautem Kreuz herumspringen darf.
Rathgeber
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Beitrag von Rathgeber »

TramPolin @ 28 Sep 2007, 15:56 hat geschrieben:der den Gläubigen Kondome verbietet
Ist das "Verbot" von Benedikt XVI. nicht erst kürzlich gelockert worden?
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Beitrag von TramPolin »

Rathgeber @ 28 Sep 2007, 16:50 hat geschrieben: Ist das "Verbot" von Benedikt XVI. nicht erst kürzlich gelockert worden?
Es war zumindest in Planung, habe seitdem nichts mehr gehört. Es war aber auf Aids-Kranke beschränkt, und das noch dazu im engen Rahmen, ich glaube nur unter Eheleuten, wenn einer der beiden Partner Aids hatte. ein echter Durchbruch war es nicht. Daher: Wann führt die katholische Kirche endlich längst überfällige Reformen durch?
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Beitrag von Rathgeber »

TramPolin @ 28 Sep 2007, 17:18 hat geschrieben:Wann führt die katholische Kirche endlich längst überfällige Reformen durch?
Andere Frage: wieviele, gläubige (westliche) Katholiken halten sich denn ans Kondomverbot? ;)
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Beitrag von TramPolin »

Rathgeber @ 28 Sep 2007, 18:03 hat geschrieben: Andere Frage: wieviele, gläubige (westliche) Katholiken halten sich denn ans Kondomverbot? ;)
So gut wie niemand. Das sollte aber kein Grund sein, dass die katholische Kirche offiziell am Kondomverbot festhält.

Außerdem, schau Dir die offiziellen und die - ich nenne es mal - inoffiziellen (wenn man sich mental aus der Kirche verabschiedet,aber offizielle noch Mitglied ist) - Austritte an. Wenn die katholische Kirche mal Reformen macht, könnte der Mitgliederschwund gestoppt oder zumindest verlangsamt werden.

Zum Glück kann man sich aus der Kirche verabschieden, einige kleine Gemeinden auf dem ländlichen Gebiet mal ausgenommen, aber in der Großstadt interessiert es Familie und Umfeld kaum noch, ob man in der Kirche ist.
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Beitrag von Rathgeber »

TramPolin @ 28 Sep 2007, 18:09 hat geschrieben: Außerdem, schau Dir die offiziellen und die - ich nenne es mal - inoffiziellen (wenn man sich mental aus der Kirche verabschiedet,aber offizielle noch Mitglied ist) - Austritte an. Wenn die katholische Kirche mal Reformen macht, könnte der Mitgliederschwund gestoppt oder zumindest verlangsamt werden.
Ich finde es eigentlich ganz gut, wenn eine Glaubensgemeinschaft klare Positionen bezieht. Auch wenn mir einige Positionen zu fundamental sind: Ich muss sie mir nicht zu eigen machen.
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Beitrag von TramPolin »

Rathgeber @ 28 Sep 2007, 18:17 hat geschrieben: Ich finde es eigentlich ganz gut, wenn eine Glaubensgemeinschaft klare Positionen bezieht. Auch wenn mir einige Positionen zu fundamental sind: Ich muss sie mir nicht zu eigen machen.
Wie gesagt, mich persönlich stört (edit: besser betrifft) es nicht.

Ich beobachte nur, dass einige Positionen ethisch verwerflich sind. So wurde schon vergewaltigte Mädchen - etwa in Irland - die Abtreibung untersagt. Das Kondomverbot grenzt an Körperverletzung.

Positionen zu haben, mag ja gut sein, aber, was ist, wenn sie wegen irgendwelcher fragwüdigen Interpretation von Bibelstellen an das Menschenverachtende grenzen? Somit kann ich da nichts Gutes daran finden. Und: Die Zeiten ändern sich. Man kann starrsinnig an Überholtem festhalten oder aber reformieren.
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Beitrag von Rathgeber »

TramPolin @ 28 Sep 2007, 18:25 hat geschrieben:Das Kondomverbot grenzt an Körperverletzung.
Wenn man vom Denken der katholischen Kirche ("Bis daß der Tod Euch scheidet") ausgeht, eigentlich nicht...
TramPolin @ 28 Sep 2007, 18:25 hat geschrieben:Positionen zu haben, mag ja gut sein, aber, was ist, wenn sie wegen irgendwelcher fragwüdigen Interpretation von Bibelstellen an das Menschenverachtende grenzen?
Es wird immer problematisch, wenn aus Interpreationen allgemeingültiges Gedankengut prpoagiert wird. Allerdings scheinen sie in Augen vieler Katholiken nicht so menschenverachtend und bindend...

Ich finde z.B. auch die Haltung in der Abtreibungsfrage gut, auch wenn Besipiele wie das von Dir aufgeführte sich er nicht zum Verständnis in diesem Punkt beitragen.

Abgesehen davon finde ich eine Benedkt-Predigt intellektuell wesentlich interessanter als die Gedanken vieler Politiker...
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Beitrag von Woodpeckar »

TramPolin @ 28 Sep 2007, 15:43 hat geschrieben:...
Mir geht es nur darum, dass ich mir keine Schere von einem gewissen Herrn Dr. "Transrapid" Stoiber in den Kopf implantieren lassen möchte, die im Vorfeld nach der neuen gesetzlichen Regelung möglicherweise Strafbares bereits vor dem Zu-Papier-bringen einer Selbstzensur unterlegt. Herr Dr. Stoiber schüttet völlig unnötigerweise Öl ins Feuer. Selbst einige Vertreter der katholische Kirche haben sich eher verhalten geäußert.

Daher: Stoppt diesen die Meinungsfreiheit gefährdenden Vorschlag. Man kann jetzt nur hoffe, dass Stoiber und Co nicht die CDU-Ministerpräsidenten auf ihre Seite bringen.

Mein Eindruck ist der, dass ein alter Mann - getrieben vom politische Instinkt - seine religiöse Überzeugung den Anderen aufzwingen will. Was gut für mich ist, ist auch gut für alle anderen.
Nun, was für einen Eindruck werde ich wohl gewinnen müssen, wenn jemand kontinuierlich und gebetsmühlenartig vorgibt, dass Religion grundsätzlich abzulehnen und insbesondere die katholische Kirche und der Papst jederzeit der Lächerlichkeit preisgegeben sein sollen.

Verunglimpfungen und jede Art "Späße" sind aber nicht grundsätzlich mit Satire oder Kritik gleichzusetzen. Da besteht genau der Unterschied, den ich im oberen Beitrag dargelegt habe.
Gerade ernstzunehmende Satire und Kritik wird sich ihrer eigenen Grenzen bewusst sein und zeichnet sich dadurch aus, oberhalb der Gürtellinie zu bleiben.

Eine Kirche, die ihre Grundposition täglich auf die Stimmungslage anpasst, besitzt wenig Potenzial, dem Haltsuchenden ausreichend Fels in der Brandung zu sein.

Und man gestatte mir noch einen Gedanken zu dem, nicht nur von Dir, häufiger herangezogenen Kondomverbot:
Dieses "Verbot" wird immer als etwas besonderes dargestellt, und als Musterbeispiel für sogar "menschenverachtende" Haltung der katholischen Kirche und des Papstes herangezogen, weil ja jeder aufgeklärte Christ daran festhalten muss. Andere kirchliche Verbote (z. B. außerehelicher Geschlechtsverkehr) dürfen wohlwollend ignoriert werden.
Winzige Details mögen gut zur Argumentation gegen eine Institution dienen, zur Gesamtbeurteilung im Gesamtkontext dieser Institution sind sie ungeeignet.

Edit: Wortdreher
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Beitrag von TramPolin »

Woodpeckar @ 28 Sep 2007, 19:35 hat geschrieben:Nun, was für einen Eindruck werde ich wohl gewinnen müssen, wenn jemand kontinuierlich und gebetsmühlenartig vorgibt, dass Religion grundsätzlich abzulehnen und insbesondere die katholische Kirche und der Papst jederzeit der Lächerlichkeit preisgegeben sein sollen.
Wenn Du meinst, dass ich Religion oder spezieller das Christentum ablehne, dann hast Du was falsch verstanden.
Woodpeckar @ 28 Sep 2007, 19:35 hat geschrieben:Verunglimpfungen und jede Art "Späße" sind aber nicht grundsätzlich mit Satire oder Kritik gleichzusetzen. Da besteht genau der Unterschied, den ich im oberen Beitrag dargelegt habe.
Gerade ernstzunehmende Satire und Kritik wird sich ihrer eigenen Grenzen bewusst sein und zeichnet sich dadurch aus, oberhalb der Gürtellinie zu bleiben.
Von Beleidigungen halte ich nichts, da sind Andere dafür zuständig (womit ich nicht Dich meine). Wo aber ist die Grenze zwischen Kritik, einem harmlosen Spaß, beißender Ironie und schlimmen Beleidigungen? Diese sind subjektiv. Die jetzige Regelung hat sich bewährt, daher bin ich dagegen, irgend etwas zu verschärfen.
Woodpeckar @ 28 Sep 2007, 19:35 hat geschrieben:Eine Kirche, die ihre Grundposition täglich auf die Stimmungslage anpasst, besitzt wenig Potenzial, dem Haltsuchenden ausreichend Fels in der Brandung zu sein.
Es verlangt niemand, dass die katholische Kirche jeden Modetrend mitmacht. Aber nur um Halt zu geben, sollte man sich überlegen, ob dies als Begründung ausreichend ist, wenn eine Regel in der Sache nach allgemeinem Konsens falsch oder zumindest heftig umstritten ist. Wenn die katholische Kirche noch einmal ein Jahrtausend lang gegen Homosexualität wettert, Verhütungsmittel fast vollständig ablehnt, es Frauen verbietet, ein Priesteramt anzunehmen, am Zöllibat festhält, Abtreibung verbietet (nein, ich halte Abtreibung auch nicht für ein Ideal, aber es gibt Fälle, wo sie ein Thema sein sollte), Sterbehilfe ablehnt (nein, ich halte Sterbehilfe auch nicht für ein Ideal, aber es gibt Fälle, wo sie ein Thema sein sollte) usw. usw., wird sie kontinuierlich Mitglieder verlieren.
Woodpeckar @ 28 Sep 2007, 19:35 hat geschrieben:Und man gestatte mir noch einen Gedanken zu dem, nicht nur von Dir, häufiger herangezogenen Kondomverbot:
Dieses "Verbot" wird immer als etwas besonderes dargestellt, und als Musterbeispiel für sogar "menschenverachtende" Haltung der katholischen Kirche und des Papstes herangezogen, weil ja jeder aufgeklärte Christ daran festhalten muss. Andere kirchliche Verbote (z. B. außerehelicher Geschlechtsverkehr) dürfen wohlwollend ignoriert werden.
Winzige Details mögen gut zur Argumentation gegen eine Institution dienen, zur Gesamtbeurteilung im Gesamtkontext dieser Institution sind sie ungeeignet.
Winzige Details? Ich kann gerne die ganze katholische Kirche zerlegen. Ein paar Punkte wie die die Diskriminierung Homosexueller habe ich ja bereits angesprochen. Das ist keine Kleinigkeit, sondern eine himmelschreiende Ungerechtigkeit.
Bat
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Beitrag von Bat »

Selbst evangelische Gläubige sind ja wohl keine "richtigen" Christen, oder habe ich das falsch verstanden?

Im Endeffekt habe ich immer das Gefühl, dass die verschiedenen Glaubensrichtungen und Religionen versuchen auf möglichst viele Menschen Einfluss zu erhalten. Wozu?

Mir ist es egal woran Jemand glaubt, solange dieser Glaube ein zwischenmenschlich normales Zusammenleben ermöglicht.
Doofheit und Ignoranz verpflichten nicht zu Postings!
hauseltr
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Beitrag von hauseltr »

laut Bild.de

Unter stehenden Innovationen verließ Edmund Stoiber das Rednerpult

www.bildblog.de :D

hauseltr
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

hauseltr @ 29 Sep 2007, 10:36 hat geschrieben: laut Bild.de

Unter stehenden Innovationen verließ Edmund Stoiber das Rednerpult

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Erst der Demokratie-Abbau-Fauxpas, jetzt das. Es scheint System zu haben. Nun ja, ganz falsch ist es ja nicht, der Transrapid ist eine Innovation. Und diese stehen ja, schließlich steht die Finanzierung jetzt offiziell. :D
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Beitrag von LugPaj »

Obwohl sie ja eigtl "schwebt" . :D
[font=Courier]Für eine Privatisierung der Bahn ohne Netz[/font]
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Beitrag von hauseltr »

27.09. aus bildblog

Das wäre in der Tat viel zu spät gewesen. Anders als Bild.de glaubt, war der Papst am 30. April 2005 nämlich schon seit 28 Tagen tot.

Da hat Bild.de mal kurz den Papst auferstehen lassen.

Nichts ist unmöglich :rolleyes: :rolleyes:

hauseltr
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josuav
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Beitrag von josuav »

TramPolin @ 29 Sep 2007, 10:50 hat geschrieben:
hauseltr @ 29 Sep 2007, 10:36 hat geschrieben: laut Bild.de

Unter stehenden Innovationen verließ Edmund Stoiber das Rednerpult

www.bildblog.de&nbsp; :D
Erst der Demokratie-Abbau-Fauxpas, jetzt das. Es scheint System zu haben. Nun ja, ganz falsch ist es ja nicht, der Transrapid ist eine Innovation. Und diese stehen ja, schließlich steht die Finanzierung jetzt offiziell. :D
Langsam glaub ich das ist Absicht von der Bild... :D
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Beitrag von elchris »

Die medizinischen Innovationen in den CSU-Abgeordneten beklatschen den Redner.

stimmt doch? :lol:
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Im Klassenzimmer: Die Kreuze bleiben!

Ein Augsburger Lehrer war es Leid, an seiner Schule von religiösen Symbolen umgeben zu sein. Er klagte gegen die Kreuze im Klassenzimmer, da er sich von diesen seelisch belastet fühlt. Doch das Gericht wies die Klage ab, die Kreuze bleiben.

http://www.spiegel.de/schulspiegel/wissen/...,572180,00.html

Zwar bin ich absolut kein Fan von Kreuzen im Klassenzimmer, die Klage finde ich aber übertrieben und belastet nur die Justiz unnötig. Als wenn man sich nicht damit arrangieren könnte. Und so groß fallen die Kreuze ja auch nicht auf. Wenn man etwas täglich sieht, tritt es doch ohnehin nicht mehr so stark ins Bewusstsein.
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TW 334
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Beitrag von TW 334 »

Mh, also ich finde, bei Religion muss jeder selber wissen, was er oder sie will. Nur weil ich gläubiger Katholik bin, muss das nicht heißen, dass das andere automatisch auch sein müssen.

Religion ist für mich mehr als das "Sonntags in die Kirche rennen und beten", bei Religion geht es auch um Gemeinschaft. Meine beste Freundin kenn ich über eine kirchliche Veranstaltung...
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

@ TW 334

Ich beglückwünsche Dich zu Deinen positiven Erfahrungen. Du wirst aber sicher auch verstehen, dass nicht alle Menschen so etwas erleben können. Für mich waren die Erfahrungen bis zu meinem 16. Lebensjahr auch sehr gut, doch dann ergab sich ein Bruch. Alle Versuche einer erneuten Annäherung an Religion und Kirche waren enttäuschend. Dadurch bin ich aber kein Atheist geworden, ich glaube nach wie vor an einen Gott. Ich bin christlich erzogen und die christlichen Werte sind mir wichtig.

Aber ich bin nicht religiös, mein letzter Kirchenbesuch war eine Besichtigung eines historischen Kirchengebäudes während einer Geschschäftsreise. Dabei empfinde ich Respekt vor den Leistungen der Baumeister. Ich bewundere den tiefen Glauben der Handwerker, die solche Prachtbauten errichtet haben.

Aber was ist die prächtigste Kathedrale, der größte Dom (meinetwegen auch die größte Moschee) gegen die Schönheit der Natur? Ist nicht das Blätterdach eines Baumes, besser noch eines ganzen Waldes tausend mal prächtiger, als jeder von Menschenhand geschaffene Sakralbau? Vermitteln nicht die Gerüche und Geräusche der Natur, Sonne, Wind und Regen eher einen Eindruck von der Macht Gottes, als verbrannter Weihrauch, Orgelmusik und Predigt?

Mir geht es jedenfalls so.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

Ich bin zwar katholisch erzogen worden, habe aber inzwischen meinen Glauben verloren. Und ehrlich gesagt fühle ich mich wesentlich besser so. An einen Gott glaube ich nicht mehr, meiner Ansicht nach handelt es sich dabei um einen Mythos, der nicht mehr oder weniger glaubwürdig ist wie die Mythen anderer Kulturen.
Wo ist das Problem?
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Beitrag von TramPolin »

rautatie @ 20 Aug 2008, 09:24 hat geschrieben:Ich bin zwar katholisch erzogen worden, habe aber inzwischen meinen Glauben verloren. Und ehrlich gesagt fühle ich mich wesentlich besser so. An einen Gott glaube ich nicht mehr, meiner Ansicht nach handelt es sich dabei um einen Mythos, der nicht mehr oder weniger glaubwürdig ist wie die Mythen anderer Kulturen.
Eine Ursache für das, was ist, muss es aber geben. Und das ist Gott. Anders ausgedrückt: Die zwangsläufige Falsifikation der Frage, warum nicht alles nichts ist, die sich bereits daraus ergibt, dass die Frage überhaupt gestellt werden kann, führt automatisch zu dieser Ursache. Allerdings hat dieses Etwas, das dann Gott genannt wird, mit der in der Bibel beschrieben Wesenheit, die ja widersprüchlicherweise im AT ein zürnende, rachsüchtige Kreatur ist, im NT dagegen ein liebendes, vergebendes Wesen, herzlich wenig zu tun. Anders ausgedrückt: Die Frage, ob Gott existiert, hängt davon ab, wie man den Begriff "Gott" definiert. Daraus folgt aber auch, dass Gott auf jeden Fall existiert, wenn man ihn "richtig" definiert. Die höchst triviale Schlussfolgerung daraus ist, dass Gott existent ist.

Aber, ich glaube, das Ganze führt im EF ein wenig zu weit. :) Ist aber auch alles kompliziert, Mann! Aber es musste mal gesagt werden.
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Beitrag von TramPolin »

Londoner Busse
Britische Atheisten sind religiöse Werbung auf den Londoner Stadtbussen leid und planen für Januar Gegenkampagne


"There's probably no god. Now stop worrying and enjoy our life."

(wörtlich: "Es gibt möglicherweise keinen Gott. Hört auf, euch Sorgen zu machen, und genießt euer Leben.")

soll als Spruch auf die flotten roten Doppeldecker.

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/...,592638,00.html

Kommentar: Gläubige würden nun sagen, dass wir uns, wenn es keinen Gott gäbe, nun wirklich Sorgen machen müssten.

Wie sagte mal Robert Lembke (1913-1989): "Im Flugzeug gibt es während starker Turbulenzen keine Atheisten."
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Beitrag von TramPolin »

TramPolin @ 25 Nov 2008, 21:31 hat geschrieben:Londoner Busse
Britische Atheisten sind religiöse Werbung auf den Londoner Stadtbussen leid und planen für Januar Gegenkampagne
Die Aktion ist nun gestartet, 200 Linienbusse fahren nun mit ihrer gottlosen Botschaft durch London.

In Barcelona, Madrid und Valencia gibt es Planungen für ähnliche Aktionen, in Australien wurde eine solche Aktion dagegen verboten.

Quelle:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/...,600092,00.html

Bemerkung: Hoffentlich bin ich noch haarscharf beim Thema Bahnen & ÖPNV geblieben.
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Beitrag von TramPolin »

Laut RTL Nachtjournal gibt es Überlegungen, die Kampagne

"There's probably no god. Now stop worrying and enjoy our life."

auch nach Deutschland zu holen.
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Beitrag von Autobahn »

TramPolin @ 9 Jan 2009, 00:18 hat geschrieben:Laut RTL Nachtjournal gibt es Überlegungen, die Kampagne

"There's probably no god. Now stop worrying and enjoy our life."

auch nach Deutschland zu holen.
Diese Aktion richtet sich nicht gegen eine bestimmte Religion oder Konfession, sondern gegen alle. Ich finde die Aktion dreist. In meinen Augen ist das Mission, aber mit dem umgekehrten Ziel. Religionen waren die ersten Gesellschaftsordnungen, die über die Rangordnung in einem Rudel hinaus gingen.

In jedem Kulturkreis gibt es Mythologien, das unterscheidet den Menschen vom Tier. Im Gegensatz zum Tier lebt der Mensch bewusst. Daher macht sich der Mensch Gedanken, was nach seinem Tod mit seinem Bewusstsein- oder seiner Seele, passiert. Ein Tier folgt seinen Instinkten (auch wenn es lenrfähig ist).

Für mich ist Glaube und Religion Privatsache. Wenn jemand nicht glaubt auch. Ich möchte aber von niemandem dazu missioniert werden, nichts oder etwas anderes zu glauben.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von TramPolin »

Autobahn @ 9 Jan 2009, 20:00 hat geschrieben: Diese Aktion richtet sich nicht gegen eine bestimmte Religion oder Konfession, sondern gegen alle. Ich finde die Aktion dreist. In meinen Augen ist das Mission, aber mit dem umgekehrten Ziel. Religionen waren die ersten Gesellschaftsordnungen, die über die Rangordnung in einem Rudel hinaus gingen.

In jedem Kulturkreis gibt es Mythologien, das unterscheidet den Menschen vom Tier. Im Gegensatz zum Tier lebt der Mensch bewusst. Daher macht sich der Mensch Gedanken, was nach seinem Tod mit seinem Bewusstsein- oder seiner Seele, passiert. Ein Tier folgt seinen Instinkten (auch wenn es lenrfähig ist).

Für mich ist Glaube und Religion Privatsache. Wenn jemand nicht glaubt auch. Ich möchte aber von niemandem dazu missioniert werden, nichts oder etwas anderes zu glauben.
Die Aktion ist in meinen Augen nicht besser oder schlechter als die Aktionen, die es im Vorfeld gab und mit denen die Leute zum christlichen Glauben missioniert werden sollten. Eher eine ausgleichende Gerechtigkeit.

Was bewirkt die Aktion? Es wird diskutiert. Es wird niemand beleidigt. Wer glaubt, sollte das genauso aushalten können, wie der, der nicht glaubt und der zum Glauben missioniert werden soll.

In Deutschland könnte ich mir vorstellen, dass die Aktion rechtlich schwierig ist, da meines Wissens keine Werbung für religiöse Überzeugungen (und eventuell auch das Gegenteil) erlaubt ist. Allerdings ist die Botschaft extrem unscharf.
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Beitrag von Autobahn »

TramPolin @ 9 Jan 2009, 20:06 hat geschrieben:Die Aktion ist in meinen Augen nicht besser oder schlechter als die Aktionen, die es im Vorfeld gab und mit denen die Leute zum christlichen Glauben missioniert werden sollten. Eher eine ausgleichende Gerechtigkeit.

Was bewirkt die Aktion? Es wird diskutiert. Es wird niemand beleidigt. Wer glaubt, sollte das genauso aushalten können, wie der, der nicht glaubt und der zum Glauben missioniert werden soll.

In Deutschland könnte ich mir vorstellen, dass die Aktion rechtlich schwierig ist, da meines Wissens keine Werbung für religiöse Überzeugungen (und eventuell auch das Gegenteil) erlaubt ist. Allerdings ist die Botschaft extrem unscharf.
Die christliche, aber auch die islamische Mission (die sich allerdings nie selbst so bezeichnet hat) gingen meist einen gewaltsamen Weg. Dies tat auch der Kommunismus, die Nazis hielten das für später zurück. Beides sind/waren für mich "Ersatzreligionen".

Natürlich kann ich so eine Werbung "aushalten", vor allem, weil ich für Werbung nicht empfindlich bin :lol: . Ich bezog mich eher auf andere Wege (s. o.)

Die Religionsfreiheit ist in Artikel 4 des Grundgesetzes verankert, die Meinungs- und Pressefreiheit in Artikel 5. Daraus egibt sich nicht zwingend ein Werbeverbot für religiöse Überzeugungen.

http://www.lfm-nrw.de/downloads/workshop20...rabenwarter.pdf

Auch Plakatwerbung ist erlaubt, allerdings habe ich sie noch nie an anderer Stelle, als neben einer Kirche gesehen.

Sicher ist die Botschaft unscharf, liegt es vielleicht daran, dass die Atheisten selbst nicht an ihre Bostschaft glauben?
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Beitrag von TramPolin »

Autobahn @ 9 Jan 2009, 20:36 hat geschrieben: Die Religionsfreiheit ist in Artikel 4 des Grundgesetzes verankert, die Meinungs- und Pressefreiheit in Artikel 5. Daraus egibt sich nicht zwingend ein Werbeverbot für religiöse Überzeugungen.

http://www.lfm-nrw.de/downloads/workshop20...rabenwarter.pdf

Auch Plakatwerbung ist erlaubt, allerdings habe ich sie noch nie an anderer Stelle, als neben einer Kirche gesehen.
Vor ein paar Jahren wurde mal eine groß angelegte Plakataktion mit der Begründung verboten, es würde für eine religiöse Überzeugung geworben. Ich muss mal schauen, ob ich das noch einmal finde, ich weiß aber nicht, wo ich suchen soll.
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Beitrag von spock5407 »

Wenn Werbung pro Religionen zulässig ist, dann auch dagegen. => Gleichheitsgrundsatz.

Ich persönlich halt von Werbung bzgl. Religionen überhaupt nix. Auch net bzgl. "dagegen".
Was jemand glaubt, nicht glaubt is jedermanns eigene Sache.
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