Komisch, "früher" hat man sich entweder eine Schallplatte gekauft (und da waren die Kosten für da Urheberrecht mit drin), oder man hat "illegal" Radiosendungen aufgenommen. Meist quatschen die Moderatoren aber in die Musik rein oder es gab Überblendungen mit dem nachfolgenden Stück. Die Radiosender entrichteten allerdings Gebühren an die GEMA.
Das taten die
Piratensender z. B.
Radio Veronica zwar nicht, aber sie machten die Pop-Musik im wahrsten Sinne "populär". Diese wurde nämlich von den "etablierten" Öffentlich-Rechtlichen Sendern nicht gespielt. Aber damit kurbelten sie den Plattenverkauf für diese Musik an - und dann: siehe oben.
Auch Diskotheken und andere Veranstaltungen, bei denen Tonträger abgespielt werden, müssen Gebühren an die GEMA zahlen.
Natürlich konnte man ein Schallplatte auf ein Tonband (oder Kassettenrekorder) kopieren, aber neben der schon relativ schlechten Qualität einer Schallplatte mit weitern Qualitätseinbußen.
Erst mit der CD (bei der auch GEMA-Gebühren abgeführt wurden) und den Möglichkeiten des Brennens war man im Stande, 1:1 Kopien herstellen und verkaufen zu können. Dies wurde natürlich schnell versucht, mit Kopiersperren zu verhindern. Die Möglichkeiten, einen Kopierschutz zu umgehen, werdet ihr wahrscheinlich besser kennen, als ich, mich interessiert das nicht.
Aber selbst wenn man eine kopierte CD nicht verkauft, sondern sie nur verschenkt, geht der Künstler dabei leer aus. Und ein Musiker lebt nun mal von dem Verkauf seiner Musik.
Mit Verbreitung des Internet und den Tauschbörsen wurde das Problem noch verschärft. Übrigens, iTunes und Co. zahlen für des Urheberrecht, auch Youtube. Allerdings waren/sind sie sich mit der GEMA nicht über den Preis einig geworden
Im übrigen: Wenn ich die Seite der GEMA aufrufen will, zeigt mir mein Browser eine Warnung an! Die Seite sei nicht vertrauenswürdig (ich habe ein Add-On (WOT), das mir eine benutzerdefinierte Bewertung anzeigt). Hintergrund dürfte wohl der
GEMA-Trojaner sein.
Bei Bildern ist das Urheberrecht auch nicht von Ungefähr. Berufsfotografen
leben davon. Dazu gehören auch Pressefotografen, die ihre Bilder den Nachrichtenagenturen anbieten. Oder glaubt ihr, dass sich jemand in ein Kriegs- oder Katastrophengebiet begibt, dort Fotos macht und dann nichts dafür haben will? Auch wenn die meisten Pressefotografen bei irgendeiner Agentur angestellt sind, gehen die Rechte auf die Agentur über.
Aber selbst wenn es "nur" Fotos von "lapidaren" Ereignissen wie Pressekonferenzen sind, der Fotograf hat ein Urheberrecht. Bei Pressefotos reicht - wenn es angegeben ist- oft aber der Hinweis auf den Urheber bzw. dessen Auftraggeber für
Presseveröffentlichungen, nicht aber für kommerzielle Verwendung, z.B. Werbung.
Ebenso ist es mit Texten, ob im Eisenbahnforum, in Blogs oder in Zeitschriften. Dieser von mir im Eisenbahnforum verfasste Text hat nichts in anderen Medien zu suchen. Würde er also im Münchner Merkur abgedruckt (oder dort Online) erscheinen, habe ich Anspruch auf Entgelt.
Das gilt auch in umgekehrter Reihenfolge, ich darf nicht fremde Texte in einen Blog oder hier im Eisenbahnforum einstellen (die Forenregeln sagen das ja auch klar aus).
Aber auch bei Bildern, die von Hobbyfotografen aufgenommen wurden, gibt es ein Urheberrecht, auch wenn sie es im Internet einstellen. Schon mal in die einschlägigen Bestimmungen und Möglichkeiten bei z.B. flickr geschaut? Standardmäßig steht es auf "Copyright by ...", man kann es aber als Creative Commons frei geben.
Ich erteile der Piratenpartei hierfür die Note "Ungenügend"
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.