Allgemeine Diskussion über Politik in Deutschland

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Electrification
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Beitrag von Electrification »

Krisengebiet Ostdeutschland - Der Kampf eines Bürgermeisters für seine Gemeinde

Inhaltsangabe:
Er war Matrose, Hundezüchter, Arbeiterjugendsekretär - heute ist er Bürgermeister in Löcknitz: Am äußersten Rand Mecklenburg-Vorpommerns stemmt sich Lothar Meistring erfolgreich gegen die Landflucht. Jetzt muss er fürchten, dass ihm die NPD alles wieder kaputtmacht.

Krisengebiet Ostdeutschland

Da schafft es jemand dass eine ostdeutsche Gemeinde aufblüht, am östlichen Ende, wo ringsherum die Gemeinden im Niedergang begriffen sind, eine Infrastruktur hat von der andere nur träumen und es gibt einen großen Teil der Bürger die das nicht zu würdigen wissen.
Wie kann man da nur NPD wählen, genau die Leute die dafür sorgen würden dass das Dorf entgültig von der Landkarte verschwindet, weil jeder normale Mensch dann erst recht wegziehen würde.

Es ist gut dass sich hier polnische Mitbürger ansiedeln und es wäre schön wenn sich sowas entwickeln würde wie an anderen Grenzen, wie z. B. Deutschland-Niederlande, wo es vollkommen normal ist auf der einen oder anderen Seite zu wohnen.
Die polnischen Neubewohner sorgen dafür dass Schulen erhalten werden, zahlen Steuern, konsumieren und stützen die örtlichen Betriebe und Einzelhändler und langfristig sorgen sie mit neugeschaffenen Betrieben auch Arbeitsplätze.
Dazu braucht man aber natürlich aber eine Ausbildung und Schulabschluss, dazu etwas weniger Vorurteile.

Wäre schön wenn Europa mal irgendwann wirklich eine grenzenlose Einheit ist.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Welcher Partei Lother Meistring angehört ist eher zweitrangig. In der "DDR" waren die Menschen trotz der viel gepriesenen "Freundschaft" mit den "Bruderstaaten" immer potentiell ausländerfeindlich eingestellt. Sie hatten ja auch kaum Kontakt zu anderen (in der "DDR" lebenden) Bevölkerungsgruppen. Auch im Urlaub in den "Bruderstaaten" wurden sie abgeschirmt. Die Russen waren als Besatzer ohnehin verhasst, die Vietnamesen wurden bei der Wohnungsvergabe bevorzugt und die Kubaner und Afrikaner, die dort studierten, waren auch nicht gern gesehen - von der Bevölkerung. Das ist der Nährboden für rechte Propaganda.

Aber auch in Westdeutschland gibt es Vorbehalte gegenüber ausländischen Mitbürgern. Allerdings richten sich diese gegen solche, die sich auf Grund ihrer nicht-westlichen Kultur nur schwer eingliedern lassen.
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Beitrag von Auer Trambahner »

Electrification @ 29 Dec 2011, 22:20 hat geschrieben: Die polnischen Neubewohner ... konsumieren
Konsumieren die wirklich soviel in D? Bei einem Spritpreis in PL von maximal etwa 1,30€ kann ich mir nicht vorstellen, das der Großeinkauf diesseits erledigt wird.
Das Preisniveau wird in Polen allgemein niedriger sein.
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Beitrag von 146225 »

Es fehlt allerdings auch wirklich der alltägliche "Austausch" mit den Nachbarn hier und da - beim letzten Besuch in Sachsen fiel mir das auf, das eine Kultur wie z.B. in Südbaden, wo es normal ist mal eben in der Schweiz (noch nicht einmal EU-Staat) zu arbeiten oder mal in Frankreich einzukaufen oder umgekehrt oder alles bunt gemischt dort (noch) nicht etabliert ist. Das fängt schon bei Kleinigkeiten an: Selbst in Görlitz bekommst Du im Supermarkt kein einziges polnisches Produkt zu Gesicht - da müßtest Du wirklich gezielt nach Zgorzelec. Das ist zwar heute glücklicherweise kein Problem mehr, dort die Neiße zu überqueren ist auch nicht mehr aufregender als in Heilbronn über den Neckar. Aber dennoch wäre "mehr Austausch" vielleicht für beide Seiten ein Gewinn. Mit Tschechien ist es im Grundsatz das Gleiche, das einzige tschechische Produkt was man in Sachsen hin und wieder antrifft ist das gute Bier. Eine gewisse "Vorwärtsorientierung" ist da aber erforderlich, auch wenn es vielleicht dem einen oder anderen nicht gefällt und gerade bei den älteren Leuten auf beiden Seiten schlimme Erinnerungen an Krieg und Vertreibung nachwirken: Die Staaten Europas sind so wie sie jetzt sind und das wird sich auch so schnell nicht wieder ändern. Dafür haben wir mit der EU jetzt dankenswerterweise eine Kultur der Einfachheit des gegenseitigen Austausches. Also bitte: Nutzen!!! Plakativ gesagt: Wenn man sich in Zittau vor den beiden Nachbarn einigelt, werden die Probleme dort auch nicht kleiner.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Auer Trambahner @ 30 Dec 2011, 04:59 hat geschrieben: Konsumieren die wirklich soviel in D? Bei einem Spritpreis in PL von maximal etwa 1,30€ kann ich mir nicht vorstellen, das der Großeinkauf diesseits erledigt wird.
Das Preisniveau wird in Polen allgemein niedriger sein.
In Polen gab es im Gegensatz zu Deutschland keinen jahrelangen Preiskrieg der großen Ketten. Lidl und dm sind auch im internationalen Vergleich bei vielen Produkten sehr preiswert, weil Sie die Großhandelspreise drücken können. Auch sind Kühlschränke und Waschmaschinen hier billiger als in Polen.
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Beitrag von Bayernlover »

Iarn @ 30 Dec 2011, 10:55 hat geschrieben: In Polen gab es im Gegensatz zu Deutschland keinen jahrelangen Preiskrieg der großen Ketten. Lidl und dm sind auch im internationalen Vergleich bei vielen Produkten sehr preiswert, weil Sie die Großhandelspreise drücken können. Auch sind Kühlschränke und Waschmaschinen hier billiger als in Polen.
Und in Tschechien ist das wohl das gleiche. Seitdem die A17 von Dresden nach Tschechien durchgeht, ist samstags jede dritte Autonummer im Kaufland in Nickern eine tschechische. Hier mal die Karte:

Google-Karte

Das ist schon ein ganzes Stück zu fahren, scheint sich aber offensichtlich zu lohnen.
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Beitrag von yeg009a »

Wenn das so ist, daß es sich wirklich zwischen Dresden und Ústi na Labem lohnt, wäre es nicht möglich, auf der genannten Strecke eine Fernbusverbindung, die nur samstags verkehren, einzurichten, da es lukrativ erscheint?

Edit: Bei der von Dir beschriebenen Verkehrsführung, verehrter Bayernlover, enthält die Teilstrecke in Tschechien eine Mautstraße (D8), ich denke, die meisten werden sicher an der Grenze von der A17 auf die normale (mautfreie) Straße zum Ziel ausweichen.
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Beitrag von NJ Transit »

yeg009a @ 30 Dec 2011, 11:57 hat geschrieben: Wenn das so ist, daß es sich wirklich zwischen Dresden und Ústi na Labem lohnt, wäre es nicht möglich, auf der genannten Strecke eine Fernbusverbindung, die nur samstags verkehren, einzurichten, da es lukrativ erscheint?
Ich glaube kaum, dass die Leute da hin fahren, um mal schnell einen Butter und 6 Eier zu holen, und für Großeinkäufe ist der ÖV nicht wirklich praktikabel.
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Beitrag von Bayernlover »

yeg009a @ 30 Dec 2011, 11:57 hat geschrieben: Bei der von Dir beschriebenen Verkehrsführung, verehrter Bayernlover, enthält die Teilstrecke in Tschechien eine Mautstraße (D8), ich denke, die meisten werden sicher an der Grenze von der A17 auf die normale (mautfreie) Straße zum Ziel ausweichen.
Die D8 ist die neue Autobahn, und genau das ist der Grund warum die Leute kommen. Über die Landstraße dauert ewig - und so teuer ist die Maut in Tschechien nun auch wieder nicht.
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

CSU-Chef für Guttenberg-Comeback
Seehofer umschmeichelt "den Karl-Theodor"
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/...,806382,00.html

Also, ich weiß nicht, brauchen wir den wirklich wieder?
yeg009a

Beitrag von yeg009a »

Bayernlover @ 30 Dec 2011, 12:35 hat geschrieben:Die D8 ist die neue Autobahn, und genau das ist der Grund warum die Leute kommen. Über die Landstraße dauert ewig - und so teuer ist die Maut in Tschechien nun auch wieder nicht.
Irgendwo habe ich mal etwas gelesen, daß die Autobahn in Tschechien Vignettenpflichtig wäre.

Hier erinnert mich das an das österreichische Mautsystem, indem dort 3 verschiedene Vignettentypen angeboten werden. Also ist das für die Gelegenheitsfahrer auf der kurzen Autobahnstück alles andere als günstig, günstiger wird es nur, wer öfters auf der kurzen Teilstrecke (ca. 20 km) fährt. Daher bevorzuge ich das französische System z.B. Sanef, da durch die Streckenmaut für die PKW-Fahrer ein Fairness gegeben und auch Gelegenheitsfahrerfreundlich ist. Der Tarif in Frankreich scheint überzeugend und vermittlungsfähig zu sein, weil der Preis von der Entfernung abhängt. Beispiel ca. 23 km für 2,30 € einfach. (d.h. man müßte, damit sich die Kosten einer 10 Tages-Vignette amortisiert, mindestens 6 Fahrten (AT 4 Fahrten) innerhalb von 10 Tagen durchgeführt haben (2,30x6=13,80 €).

1500 Kronen für das Jahr, 440 Kronen für einen Monat und 350 Kronen für 10 Tage kommt mir für die letzten beide Preise aber nicht sehr günstig vor.

Vgl. Austria:
77,80 € für ein Jahr -> teurer als Tschechien (58,10 €)
23,40 € für zwei Monaten -> billiger als Tschechien (2x17,04=34,80 €) - mag sein, daß es, wer nur einen Monat lang damit fährt in Tschechien billger davonkommt, als in Österreich.
8,00 € für 10 Tage -> billiger als Tschechien (13,56 €)

Tarif-Quelle Österreich: Asfinag
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Beitrag von Bayernlover »

yeg009a @ 30 Dec 2011, 13:31 hat geschrieben: Irgendwo habe ich mal etwas gelesen, daß die Autobahn in Tschechien Vignettenpflichtig wäre.
Ja, und da es ja Tschechen sind die aus Tschechien kommen, haben diese meist sowieso eine Jahreskarte fürs komplette Autobahnnetz. Bisher verstehe ich das Problem nicht?
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Beitrag von yeg009a »

Bayernlover @ 30 Dec 2011, 13:49 hat geschrieben: Ja, und da es ja Tschechen sind die aus Tschechien kommen, haben diese meist sowieso eine Jahreskarte fürs komplette Autobahnnetz. Bisher verstehe ich das Problem nicht?
Bei den Tschechen ist das was anderes, aber es geht um die Leute, die aus Deutschland kommen und gelegentlich nach Tschechien fahren.
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Beitrag von Electrification »

Auer Trambahner @ 30 Dec 2011, 04:59 hat geschrieben: Konsumieren die wirklich soviel in D? Bei einem Spritpreis in PL von maximal etwa 1,30€ kann ich mir nicht vorstellen, das der Großeinkauf diesseits erledigt wird.
Das Preisniveau wird in Polen allgemein niedriger sein.
Das ist falsch, denn Lebensmittel und viele Elektroprodukte, aber auch Baumarktsachen sind bei uns billiger. Das wird sowohl von Polen als auch Tschechen fleißig genutzt. In den bayerischen Orten entlang der Grenze wird bei einigen Einzelhändlern schon fleißig tschechisch gelernt, wie ich gelesen habe, da sie mittlerweile einen festen Kundenstamm ausmachen und tw. wird auch schon gezielt in Tschechien geworben.
Die Beziehungen verfestigen sich immer mehr, durch Partnerstädte, Austausch und eben durch den gegenseitigen Einkaufstourismus. Es ist keine Einbahnstraße, der Einzelhandel profitiert bei uns sogar mehr von der Öffnung.

Wie das an der Grenze zu Polen ist kann ich nicht sagen, aber die Berichte über die Einstellung vieler gelernter DDR-Bürger sind nicht bestens. Da verweigern sich Eltern z. B. in zweisprachigen Kindergärten dass die Kinder polnisch lernen, dabei sind Fremdsprachen für die Zukunft wichtig und selbst wenn man es mal später nicht brauchen sollte wäre es nicht umsonst, da das den Einstieg in jede andere slawische Sprache erleichtert und ich denke gerade Russland wird ein immer wichtigerer Handelspartner.
Wie sollen also die Leute die noch dort leben raus kommen aus ihrer Situation? Von Vorurteile pflegen und schimpfen wird die Situation nicht besser, das muss man schon selbst in die Hand nehmen.

yeg009a, ich kann Fernbusfetischisten eh nicht leiden, passt gut dass du es bist. ;) Aber was soll bei Dresden - Usti eine Fernverbindung sein und wer soll das nutzen? Wer einkaufen fährt braucht das Auto, da steuert man mal hier den OBI, da das Kaufland oder das Einkaufszentrum in der Innenstadt an. Außerdem fährt doch kein normaler Mensch mit dem Bus außerhalb von Stadtverkehren. ;)
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Beitrag von Bayernlover »

yeg009a @ 30 Dec 2011, 13:51 hat geschrieben: Bei den Tschechen ist das was anderes, aber es geht um die Leute, die aus Deutschland kommen und gelegentlich nach Tschechien fahren.
Nein, um die geht es nicht. Bitte lies nochmal die gesamte Diskussion (und im Idealfall bitte auch noch verstehen)
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Beitrag von 146225 »

yeg009a @ 30 Dec 2011, 11:57 hat geschrieben: Wenn das so ist, daß es sich wirklich zwischen Dresden und Ústi na Labem lohnt, wäre es nicht möglich, auf der genannten Strecke eine Fernbusverbindung, die nur samstags verkehren, einzurichten, da es lukrativ erscheint?
EuroCity oder alternativ Elbe²- Sprinter tun es doch auch...
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Das Einkaufsverhalten der Menschen ist in vielen Fällen irrational. Natürlich mag es so sein, das bestimmte Artikel im (benachbarten) Ausland günstiger sind. Das lohnt sich unter Berücksichtigung der Fahrtkosten nur ab einem bestimmten Einkaufswert. Viele Menschen blenden aber die Fahrtkosten einfach aus und "verbuchen" sie als Ausflug.

Ich kann mich noch gut daran erinnern, das ab den 1960er Jahren das niederländische Venlo zum Dorado des Ruhrgebiets wurde. Klar, Kaffee, Tee, Kakau, Schokolade, Tabakwaren ect. waren unheimlich günstig. Man musste nur auf die Zollkontrollen achten :lol:

Die Geschäftsleute in Venlo hatten sich darauf eingestellt und es gab sogar einen Laden, in dem die Preise in DM ausgezeichnet waren, bei Zahlung in holländischen Gulden wurde ein Aufschlag von 10 Prozent verlangt. Auch auf dem Markt wurde vornehmlich mit DM bezahlt und die Einheimischen mieden solche Orte. Für sie war es dort nämlich teurer, als in den abgelegeneren Geschäften.

Als damaliger Grenzbewohner bin ich auch schon mal in Venlo einkaufen gewesen, aber nur Artikel, die in Deutschland nicht zu bekommen waren, z. B. Zutaten für die asiatische Küche oder Frischfisch. Aber dann auch nur dort, wo keine Deutschen Touristen waren.

An deutschen Feiertagen stauten sich die Autos nicht nur auf der Autobahn, sondern auch auf der Landstraße, die durch meinen Wohnort führten.

Das hat zwar etwas nachgelassen und viele Niederländer kommen auch nach Deutschland zum Einkaufen, aber auch nur wieder Produkte, die es dort nicht gibt.

Dennoch ist das Einkaufen in Venlo für viele Ruhrgebietler immer noch im Wochenplan.
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Beitrag von TramPolin »

Von und zu Guttenberg hat sein Polit-Comeback vorerst abgeschrieben:

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/...,810308,00.html
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Beitrag von Bayernlover »

Schlimm ist jetzt eigentlich nur noch, dass der tatsächlich zur Diskussion stand.
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Beitrag von TramPolin »

Bayernlover @ 20 Jan 2012, 17:46 hat geschrieben: Schlimm ist jetzt eigentlich nur noch, dass der tatsächlich zur Diskussion stand.
Zumindest sagte Seehofer, dass von und zu Guttenberg bei den potenziellen CSU-Wählern so beliebt sei, dass er ihn unbedingt zurückhaben wolle. Sicherlich sollte Guttenberg auch wichtige Stimmen gegen Udes SPD holen sollte, denn die bayerische Landtagswahl findet ebenso wie die Bundestagswahl im Hebst 2013 statt, wenngleich nicht am selben Tag, sondern wohl mindestens eine Woche versetzt.

Vielleicht zittert ja jetzt einer, dass es für die CSU 2013 nicht mehr reicht und Christian Ude Ministerpräsident wird. Aber ich bin mir nicht sicher, ob ein Comeback Guttenbergs wirklich der CSU geholfen hätte, alle Wähler sind ja auch nicht blöd.
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Beitrag von Electrification »

TramPolin @ 20 Jan 2012, 17:51 hat geschrieben: Zumindest sagte Seehofer, dass von und zu Guttenberg bei den potenziellen CSU-Wählern so beliebt sei, dass er ihn unbedingt zurückhaben wolle.
Damit muss man die Kompetenz der CSU-Wähler hinterfragen weil einem Herrn Guttenberg (bei mir ohne Zusatz) scheinbar alles verziehen wird. Die gleichen Wähler würden auf ihn einprügeln wenn es ein Politiker mit Migrationshintergrund wäre oder aus einem weniger einflussreichen Elternhaus.
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Beitrag von TramPolin »

Electrification @ 20 Jan 2012, 20:01 hat geschrieben: Damit muss man die Kompetenz der CSU-Wähler hinterfragen weil einem Herrn Guttenberg (bei mir ohne Zusatz) scheinbar alles verziehen wird. Die gleichen Wähler würden auf ihn einprügeln wenn es ein Politiker mit Migrationshintergrund wäre oder aus einem weniger einflussreichen Elternhaus.
Angeblich stehen zwei Drittel der CSU-Wähler zu Guttenberg. Es wäre zu einfach, diese alle als naiv zu bezeichnen. Vielleicht aber fehlt bei vielen der Hintergrund, wie aufwändig es ist, selbst Texte zu verfassen, wie oft man diese umformulieren muss, was da für eine Arbeit drinsteckt. So wird von vielen das Abschreiben nicht als echtes Vergehen gesehen. Und es herrscht der Irrglaube, die meisten anderen Doktorarbeiten wären ja auch abgekupfert. Sicher gibt es auch die Naiven, die beim Frisör die Adelsblätter lesen und dem Charme des gut aussehenden Adelstitelträgers unterliegen. Die immer noch vorhandene Popularität erklärt das aber nur teilweise.
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Beitrag von Cloakmaster »

Ich sagte schon einmal an anderer Stelle: Guttis Schummeln an der Uni laste ich stärker der Uni und seinem Doktorvater an, daß dieses nicht bemerkt wurde, als ihm selbst. - Hier könnte sein "Promi-Bonus" natürlich dazu beigetragen haben, daß nicht so genau hingesehen wurde.
Nur hat sein Umgang, als die Sache rauskam, ihn ziemlich disqualifiziert. Seine anfängliche Abwehrreaktion "Abstrus" mag noch nachvollziehbar gewesen sein, aber seine Versuche, dieses "abstrus" dann im Bundestag zu erklären, waren einfaach nur nich peinlich.

Und trotzdem war er in meinen Augen nicht schlechter, als manch andere, und könnte mir ein "Comeback" durchaus vorstellen. Aber eben nur in kleinen Schritten, und nicht mehr mit Pauken und Trompeten auf der grossen Bühne aufmarschieren. Wenn er sich bei der Kreistagswahl aufstellen lassen würde, hätte das mehr Aussicht auf Erfolg. Und dann kann man immer noch weitersehen, ob er sich durch Leistung wieder nach oben arbeiten kann, oder nicht.
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Beitrag von spock5407 »

Der soll bleiben wo der Pfeffer wächst, ich hab genug von diesem Blender gesehen.

Nur wenn das umgedreht heissen würde, wenn er wieder käme, das dann die CSU 1/3 ihrer Stimmen einbüsst => fein. Nur klappt so die Rechnung halt nich.
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Beitrag von TramPolin »

Cloakmaster @ 20 Jan 2012, 20:20 hat geschrieben: Ich sagte schon einmal an anderer Stelle: Guttis Schummeln an der Uni laste ich stärker der Uni und seinem Doktorvater an, daß dieses nicht bemerkt wurde, als ihm selbst.  - Hier könnte sein "Promi-Bonus" natürlich dazu beigetragen haben, daß nicht so genau hingesehen wurde.
Die beiden Vorgänge (Schummeln und das Nicht-Erkennen der Erschleichung des Doktortitels) sind m.E. zwei unabhängige Vorgänge. Das eigentliche Vergehen kam von Guttenberg, dass man das übersehen hat, ist ein Folgevorgang, für den die Uni verantwortlich ist. Es ist müßig darüber zu sprechen, was jetzt schlimmer ist.

Auch wenn das Beispiel hinkt - nehmen wir an, ich hinterziehe Steuern, es fällt aber niemand auf. Da käme man auch nicht sofort auf die Idee, das primär den Steuerbehörden anzulasten. Der Unterschied liegt vielleicht darin, dass die Steuerbehörden nur bei Verdacht bzw. sporadisch Steuerprüfungen vornehmen. Eine Doktorarbeit wird heute dagegen generell auf Plagiate untersucht, zu Guttenberges Doktorandenzeit war das aber noch nicht unbedingt Standard. Im Vordergrund steht doch das Vertrauensverhältnis zwischen Doktorand und Doktorvater. Und genau das Vertrauen hat doch hier Guttenberg missbraucht, sodass ich hier den eigentlichen Täter sehe.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Ich denke, die meiste Sympathie erhält Gutti aus Trotz. Der CSUler denkt sich wahrscheinlich nur unterbewusst, wenn ich jetzt trotzdem für Gutti bin, dann zeige ich es den fiesen Linken, Liberalen, sonstwas.
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Beitrag von Cloakmaster »

Selbst bei einfachen Hausarbeiten wird sehr sorgfältig darauf geachtet, ob der Student diese wirklich selbst verfasst, oder nur zusammengekupfert hat. Und das ist bei einer Doktorarbeit nicht anders. Schlimmer noch; Die Doktorarbeit entsteht ja nicht über Nacht, sondern entwickelt sich langsam, und es ist üblich, daß der Doktorvater weite Teile der Rohfassung schon vorab zu Lesen bekommt, um konstruktive Kritik üben zu können. Und an dieser Stelle bereits kommt auch der Vergleich mit sämtlicher Literatur, welche sich als "Vorlage" eignet - und ein entsprechender Warnhinweis, wenn der eigene Text als zu nah an einem bereits bekannten empfunden werden sollte.
In meinen Augen wurde hierbei sträflichst "geschludert". Ob das nun mit der Bekanntheit von Gutti, und/oder gar seinen Spenden an die Uni in Zusammenhang steht, lässt sich nur vermuten.

Ein anderes Beispiel, welches ebenso hinkt: jemand verdient sich ein Taschengeld nebenher, ohne angemeldet zu sein - Klassische Schwarzarbeit. Würdest du lieber deinen Kumpel hängen sehen, der sich was für den Urlaub zusammensparen will, oder das Unternehmen, das sich dabei eine goldene Nase verdient?
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Beitrag von TramPolin »

Cloakmaster @ 20 Jan 2012, 22:11 hat geschrieben: Selbst bei einfachen Hausarbeiten wird sehr sorgfältig darauf geachtet, ob der Student diese wirklich selbst verfasst, oder nur zusammengekupfert hat. Und das ist bei einer Doktorarbeit nicht anders. Schlimmer noch; Die Doktorarbeit entsteht ja nicht über Nacht, sondern entwickelt sich langsam, und es ist üblich, daß der Doktorvater weite Teile der Rohfassung schon vorab zu Lesen bekommt, um konstruktive Kritik üben zu können. Und an dieser Stelle bereits kommt auch der Vergleich mit sämtlicher Literatur, welche sich als "Vorlage" eignet - und ein entsprechender Warnhinweis, wenn der eigene Text als zu nah an einem bereits bekannten empfunden werden sollte.
In meinen Augen wurde hierbei sträflichst "geschludert". Ob das nun mit der Bekanntheit von Gutti, und/oder gar seinen Spenden an die Uni in Zusammenhang steht, lässt sich nur vermuten.

Ein anderes Beispiel, welches ebenso hinkt: jemand verdient sich ein Taschengeld nebenher, ohne angemeldet zu sein - Klassische Schwarzarbeit. Würdest du lieber deinen Kumpel hängen sehen, der sich was für den Urlaub zusammensparen will, oder das Unternehmen, das sich dabei eine goldene Nase verdient?
Selbstverständlich sind heute Plagiatsprüfungen absoluter Standard. Ich arbeite ja als Texter und habe keine Probleme damit, dass meine Texte überprüft werden, zumal ich nicht/nie abschreibe und entsprechend nicht zu befürchten habe.

Verstehe mich nicht falsch, ich verurteile die Uni ja, dass sie das nicht überprüft haben. 2007, als Guttenberg promovierte, gab es da ja schon hinreichend Möglichkeiten, das ist ja nur wenige Jahre her. Ob diese Plagiatsüberprüfung damals schon Standard war oder nur stichprobenartig erfolgte, vermag ich nicht zu sagen. Wie Du ja geschrieben hast, könnte m.E. durchaus die Bekanntheit von Guttenberg verantwortlich sein, so nach dem Motto "mit so einem Namen/mit so einer Herkunft macht man das nicht", was natürlich Quatsch ist.

Aber man kann nicht bestreiten, dass Guttenberg ziemliche kriminelle Ernergie hat walten lassen. Er hat das gemacht, er hat die Uni reingelegt, er hat gewusst, was er tat. Dass die Uni darauf reingefallen ist und sich auch dämlich angestellt hat, ist kein Ruhmesblatt, aber ich erkenne darin nichts wirklich Kriminelles, eher was Fahrlässiges, Schlamperei.
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Beitrag von Autoverbot »

http://www.welt.de/finanzen/altersvorsorge...ltersarmut.html

Von meinem Bruttogehalt gehen 45% weg, dazu noch die hohe Miete in München, Nebenkostennachzahlungen, Monatsticket etc....
Und dann soll man sich vom Rest noch seine private Altersvorsorge finanzieren, mind. 200 EUR, damit man in 30 Jahren zur eignen "gesetzlichen Altersrente" noch zusätzlich 400 EUR rausbekommt. Die 400 EUR haben dann vielleicht eine Kaufkraft von 150 EUR heute.
200 EUR hätte ich, aber dann würde ich auf Hartz4-Niveau leben.
Warum gehe ich noch arbeiten?
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Meister, wem erzählst Du das. Von jedem Euro mehr bei mir muss ich allein 44,3% Steuer+Soli zahlen, zum Glück aber keine Sozialbeiträge mehr.
Und da werd ich sicher keine Partei im Bund wählen, die in der Regierung den Spitzensteuersatz auf 49% anheben will.

150 Euro/Monat? Da braucht man ja schon die Hälfte für Bädereintritt, wenn man 1* die Woche schwitzen geht.

Von diesen privaten Rentenversicherungen halte ich nicht viel. Die Minimumverzinsung ist sch....e und mit den Überschussbeteiligungen (die's im Zweifelsfall eh nich gibt) soll man geködert werden. Denn die Versicherer wollen ja nur das beste....nämlich meine Knete und nicht um mir was gutes zu tun.
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