Sascha1974 @ 17 Nov 2007, 18:33 hat geschrieben:Nein, es wächst nicht auf Bäumen, sonder wird erwirtschaftet und bei der DB wurde es erwirtschaftet, woher kommen denn sonst die Ständigen Meldungen von Rekordeinnahmen? Und wenn Geld zu verteilen da ist, warum soll es nicht verteilt werden?
Nun zur Frage, wer fest legt, was angemessen ist. Das ist natürlich schwer zu sagen, aber angemessen ist, dass eine Familie abzüglich Miete, Mietnebenkosten, Auto, Lebensmittel, Versicherungen, Kleidung und war sonst an regelmäßigen Standardausgaben pro Monat anfallen, immer noch ein paar Euros übrig hat zum sparen oder aber um gemeinsam etwas zu unternehmen. Soll heißen, angemessen bedeutet, dass eine Familie auch ein lebenswertes Leben führen kann und nicht jeder Euro hundertmal umgedreht werden muss. Angemessen bedeutet nicht, dass trotz bedachter Lebensweise am Monatsende eine Haushaltslücke klafft und trotz Schichtarbeit und Überstunden es einfach nicht reicht! Angemessen im umgekehrten Sinne bedeutet natürlich auch nicht, dass es für 2x Urlaub, zwei Autos und ständiges Essen gehen reichen soll. Aber das verlangt auch niemand.
Ich begreife diesen Egoismus in Deutschland nicht. Man selber will ein gutes Leben führen, während man den Anderen (hier den Lokführern) das Schwarze unter den Fingernägeln nicht gönnt. Was soll denn sowas? Und nein, man muss für eine solche Einstellung kein Sozialist sein, es genügt eine gesunde Sozialkompetenz, die man eigentlich im Elternhaus beigebracht bekommen haben soll.
@nachtgedanke, wenn du kein Arbeitgeber, sondern Arbeitnehmer bist, dann sage mir/uns doch einmal, ob du es nicht auch gerecht findest, für gute Arbeit angemessen bezahlt zu werden. Ich fahre viel mit der Bahn und aller Lästerei zum Trotz, ist sie im großen und Ganzen ein zuverlässiges Unternehmen. Die Züge, die ich nutze sind meistens pünktlich! Hier machen die TFs einen hervorragenden Dienst, doch auch das übriges Begleitpersonal habe ich meistens als freundlich und zuvorkommend empfunden, obwohl sie zu Zeiten arbeiten, wo die wenigsten hier arbeiten. Warum also Löhne von 1500 Euro netto? Weisst du, was du für eine Vierköpfige Familie pro Monat benötigst?
Du bist wie der Wirt, der sagt: super, ich kauf das Schnitzel bei der Metro für 99 Cent und verlang dafür 10,99 und mache somit einen Gewinn von 10 €. Über Personalkosten, Betriebskosten, Steuern oder *himmelhilf* gar Investitionen macht er sich keine Gedanken und ist deshalb schnell wieder pleite. Wenn, dann sind nur Gewinne zum Verteilen.
Interessant finde ich ja, dass ein Auto mit Lebensmitteln in einem Atemzug genannt wird. Brauchen manche anscheinend wie die Luft zum Atmen. Oder doch nur aus Bequemlichkeit? Natürlich soll jemand, der einen Vollzeitjob macht, mehr als nur den Sozialhilfesatz bekommen.
Wie viel letztlich angemessen ist, bestimmt sich nach der Ausbildung und der Art der Tätigkeit. Es kann halt nun mal nicht jeder 2500 € verdienen, auch wenn er es als angemessene Bezahlung empfinden würde und sehr gut in seinem Job ist. Und ja, ich bin Arbeitnehmer. Ich gönne selbstverständlich den Lokführern ihre Gehaltserhöhung, die mit 4,5% für dieses Jahr im obersten Bereich liegt. Andere Branchen, die die gleichen Rahmenbedingungen (Nullrunden, Reallohnverlust) zu kämpfen haben, haben deutlich geringere oder gar keine Erhöhungen bekommen.
Mangelnde Sozialkompetenz, so, so. Lustig, sowas immer von Leuten zu lesen, die die Postings von anderen nur durch ihre ideologisch gefärbte Brille betrachten. Schreib mit doch mal, was man für eine vierköpfige Familie benötigt.
Ich weiss ja nicht, was Du für Züge nützt, aber sie scheinen auf einem anderen Stern zu fahren.