Stuttgart 21

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
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Beitrag von D-Love »

glemsexpress @ 25 Mar 2006, 22:22 hat geschrieben: Der Flughafen Stuttgart bezieht seine meisten Kunden aus den Raum Stuttgart. Die Badener haben die Wahl zwischen Frankfurt, Karlsruhe/Baden Baden, Straßbourg, Basel und Zürich (Z.B. Fahren aus der Region RheinNeckar sehr viele Flughafen-Expressbusse nach Frankfurt und Frankfurt - Hahn. Flughafenexpressbusse nach S sind der "Expresso" aus Reutlingen, und ein Shuttle über Pforzheim - Karlsruhe zum Flughafen Karlsruhe Baden Baden). Die Ulmer zwischen Fr´hafen und München. Höchstens aus Ulm und villeicht aus Richtung Süden ist eine Flughafenanbindung von Sinn. Das könnte man aber auch mit einer neuen Tangenten S-Bahn/Stadtbahn Böblingen - Flughafen - Wendlingen (mit den Neckartalbf) erreichen (mit den Angenehmen Nebeneffekt, das noch mehr Gebiete vom SPNV erschlossen werden -> Wirtschaftlicher)
So ein Blödsinn :rolleyes:

Dir ist bewusst, dass Stuttgart gleichauf mit Köln/Bonn hinter Frankfurt, München, Hamburg, Tegel und Düsseldorf der sechsgrößte Verkehrsflughafen Deutschlands ist und mit die höchsten Zuwachsraten unter allen deutschen Flughäfen hat. Der Flughafen Stuttgart hatte letztes Jahr fast 10 Millionen Passagiere, und du nennst hier Regionalflugplätze wie Karlsruhe (700.000) und Friedrichshafen (600.000) als Konkurrenz?

Natürlich hat auch der Flughafen Stuttgart keine bundesweite Relevanz wie Frankfurt oder München, aber er ist der einzige große Flughafen in Baden-Württemberg, dem drittbevölkerungsstärksten Bundesland Deutschlands.

Von daher steht es für mich außer Frage, dass der Flughafen, um konkurrenzfähig mit vergleichbaren Flughäfen in der Nähe, insbesondere Köln/Bonn, der einen ICE-Anschluss hat, zu sein, eine Anbindung an den Fern- und Regionalverkehr dringend braucht. Wenn man Fluggäste anlocken möchte, dann macht das am besten, wenn sie mit dem ICE direkt zum Flughafen fahren können und nicht am Hbf in eine S-Bahn umsteigen müssen, mit der sie erstmal ne halbe Stunde durch die Gegend tuckern. Wenn jemand solche Verbindungen liest, überlegt er sich dreimal, ob er wirklich ab Stuttgart, auch wenn es das vielleicht das günstige Angebot ist, fliegen will.

Zudem ist die Filderregion bevölkerungstechnisch und wirtschaftlich wahrlich potent genug, um eigenen Fernverkehrsanschluss tragen zu können. Bevor man dieser Region einen ICE-Bahnhof abspricht, müsste man viele andere ICE-Bahnhöfe in Deutschland erstmal streichen.
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Beitrag von glemsexpress »

D-Love @ 26 Mar 2006, 09:32 hat geschrieben:Dir ist bewusst, dass Stuttgart gleichauf mit Köln/Bonn hinter Frankfurt, München, Hamburg, Tegel und Düsseldorf der sechsgrößte Verkehrsflughafen Deutschlands ist und mit die höchsten Zuwachsraten unter allen deutschen Flughäfen hat. Der Flughafen Stuttgart hatte letztes Jahr fast 10 Millionen Passagiere, und du nennst hier Regionalflugplätze wie Karlsruhe (700.000) und Friedrichshafen (600.000) als Konkurrenz?
Ich nannte sie Als Alternativen mit Frankfurt, München, Strasbourg, Basel und Zürich. Das sind alles Große Flughäfen, (Die 3 Letzten sogar direkt neben der Landesgrenze. Würdest du von Singen wirklich mit den Zug bis nach Stuttgart fahren, oder dann doch lieber Zürich vorziehen.
D-Love hat geschrieben: Von daher steht es für mich außer Frage, dass der Flughafen, um konkurrenzfähig mit vergleichbaren Flughäfen in der Nähe, insbesondere Köln/Bonn, der einen ICE-Anschluss hat, zu sein, eine Anbindung an den Fern- und Regionalverkehr dringend braucht.
Das ist jetzt wirklich Quatsch. Wer aus Baden Würtemberg zum Fliegen nach Köln fährt, der ist schon selber Schuld. (Vor allem, da man ja am Frankfurter Flughafen hält...
D-Love hat geschrieben: Wenn man Fluggäste anlocken möchte, dann macht das am besten, wenn sie mit dem ICE direkt zum Flughafen fahren können und nicht am Hbf in eine S-Bahn umsteigen müssen, mit der sie erstmal ne halbe Stunde durch die Gegend tuckern.
Von wo willt du ICE Reisende anlocken (etwa aus RheinNeckar). Die einzige wirklich Lohnende Flughafenanbindung mit ICE wähe von Ulm.
D-Love hat geschrieben: Zudem ist die Filderregion bevölkerungstechnisch und wirtschaftlich wahrlich potent genug, um eigenen Fernverkehrsanschluss tragen zu können. Bevor man dieser Region einen ICE-Bahnhof abspricht, müsste man viele andere ICE-Bahnhöfe in Deutschland erstmal streichen.
Dann kuck die mal Esslingen an. Da hält nicht mal der IRE, obwohl das auch nicht wirklich klein ist. Denk mal nach warum. Typ, denke vor allem über die Erschliesung mit Regionalzügen in den Ländlichen gegenden nach
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Beitrag von D-Love »

Die Diskussion über ländliche Gegenden brauchst du mit mir nicht führen.

Ich bin bekennender Gegner von weiterer Zersiedelung und bin unter den gegebenden finanziellen Voraussetzungen ganz klar dafür, Investitionen in Schiene, Straße und sonstiger Infrastruktur mit höchster Priorität in den drei großen Ballungsgebieten, Stuttgart, Rhein-Neckar und Karlsruhe zu tätigen, sei es S21, den Ausbau des Stuttgarter S-Bahn-Netzes oder den weiteren Ausbau der Rhein-Neckar S-Bahn.

Es ist nicht zielführend, die Großstädte und ihre Vororte im Verkehr ersticken zu lassen und ihnen ihre Konkurrenzfähigkeit mit anderen deutschen und europäischen Metropolregionen zu erschweren und rauben, um jedem Bauernhof einen Schienenanschluss zu legen.

Wertet man ländliche Gegenden durch bessere Verkehrsanbindungen auf, verursacht man Folgeeffekte, die nicht wünschenswert sein können. Bessere verkehrliche Anbindung bedeutet mehr Einwohner, die wiederum erfordert neue Infrastruktur, die viele kleine Gemeinden schon jetzt kaum noch bezahlen können und auf der anderen Seite wiederum Stadtflucht und vorhandene, nicht voll ausgenutze Infrastruktur in den Städten.

Auf dem Land ist nun mal auf dem Land. Da reicht das Auto, ein Zug alle zwei Stunden oder eben ein Bus. Wer dort lebt, entscheidet sich ja bewusst dafür. Ein Großstädter muss ja im Gegenzug für die bessere Infrastruktur auch den entsprechenden Lärm, Verkehr, höhere Lebenshaltungskosten etc. in Kauf nehmen.

Mit dem Filderbahnhof erschließt der ICE nicht nur ortsnah den Flughafen, die Messe, die gesamte Filderregion, auch der Raum Tübingen/Reutlingen kann deutlich besser an Stuttgart und den Fernverkehr angebunden werden.

Um auf Esslingen zurückzukommen. Esslingen ist wie Ludwigsburg eine größere Vorstadt von Stuttgart. Städte, die so dicht an Stuttgart liegen, kann man nicht als dedizierte Stadt sehen und sie mit anderen vergleichbar großen Städten irgendwo in der Prärie vergleichen. Esslingen ist über Stuttgart und Plochingen an den Fernverkehr angebunden. Das reicht auch IMO vollkommen aus.
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Dave
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Beitrag von Dave »

D-Love @ 26 Mar 2006, 09:32 hat geschrieben:Dir ist bewusst, dass Stuttgart gleichauf mit Köln/Bonn hinter Frankfurt, München, Hamburg, Tegel und Düsseldorf der sechsgrößte Verkehrsflughafen Deutschlands ist (...)
<>
D-Love @ 26 Mar 2006, 09:32 hat geschrieben:Natürlich hat auch der Flughafen Stuttgart keine bundesweite Relevanz wie Frankfurt oder München, aber er ist der einzige große Flughafen in Baden-Württemberg, dem drittbevölkerungsstärksten Bundesland Deutschlands.
Das ist für mich etwas gegensätzlich, macht aber nix. :P Ich habs schon verstanden. Und der letzte Satz stimmt ja.
D-Love @ 26 Mar 2006, 09:32 hat geschrieben:(...) und mit die höchsten Zuwachsraten unter allen deutschen Flughäfen hat.
<>
D-Love @ 26 Mar 2006, 09:32 hat geschrieben:Von daher steht es für mich außer Frage, dass der Flughafen, um konkurrenzfähig mit vergleichbaren Flughäfen in der Nähe (...)
Auch hier wieder etwas seltsam. Ein Flughafen, der die höchsten Zuwachsraten hatte braucht noch Unterstützung konkurrenzfähig zu bleiben?
D-Love @ 26 Mar 2006, 09:32 hat geschrieben:Wenn man Fluggäste anlocken möchte, dann macht das am besten, wenn sie mit dem ICE direkt zum Flughafen fahren können und nicht am Hbf in eine S-Bahn umsteigen müssen, mit der sie erstmal ne halbe Stunde durch die Gegend tuckern.
Sicher, sicher. Da stellt sich aber auch mal wieder die Frage, ob man denn in jeder Landeshauptstadt einen Flughafen braucht (jaja, Region Stuttgart führend und enormes Wachstum bliberblaberbluber).
D-Love @ 26 Mar 2006, 09:32 hat geschrieben:Zudem ist die Filderregion bevölkerungstechnisch und wirtschaftlich wahrlich potent genug, um eigenen Fernverkehrsanschluss tragen zu können. Bevor man dieser Region einen ICE-Bahnhof abspricht, müsste man viele andere ICE-Bahnhöfe in Deutschland erstmal streichen.
Da hast du sicher recht, aber: Die Filder liegt eisenbahntechnisch sehr ungünstig und ist deswegen nur mit einem unverhältnismäßig hohen Aufwand an das Eisenbahnnetz anzubinden.
glemsexpress @ 26 Mar 2006, 11:45 hat geschrieben:Dann kuck die mal Esslingen an. Da hält nicht mal der IRE, obwohl das auch nicht wirklich klein ist. Denk mal nach warum. Typ, denke vor allem über die Erschliesung mit Regionalzügen in den Ländlichen gegenden nach
Der hält dafür in Plochingen. Und dann kann man mit maximal 20min Reise- und Wartezeit mit der nächsten S-Bahn wieder zurück fahren. Besser gehts wirklich nicht mehr...
D-Love @ 26 Mar 2006, 12:42 hat geschrieben:Die Diskussion über ländliche Gegenden brauchst du mit mir nicht führen.
Ein wahrer Spruch, trotzdem lasse ich mich manchmal dazu hinreißen. Es bringt saber wirklich nichts.
D-Love @ 26 Mar 2006, 12:42 hat geschrieben:Es ist nicht zielführend, die Großstädte und ihre Vororte im Verkehr ersticken zu lassen und ihnen ihre Konkurrenzfähigkeit mit anderen deutschen und europäischen Metropolregionen zu erschweren und rauben, um jedem Bauernhof einen Schienenanschluss zu legen.
Niemand will die Großstädte im Verkehr ersticken lassen. Im übrigen tut S21 nichts gegen den Verkehrsinfoarkt in Stuttgart. Dagegen wäre es schon mal angebracht, die eine oder andere regionale Schienenstrecke etwas aufzuwerten um unterm Strick weniger Geld auszugeben (Busparallelverkehr) und die Straßen zu entlasten.
D-Love @ 26 Mar 2006, 12:42 hat geschrieben:Wertet man ländliche Gegenden durch bessere Verkehrsanbindungen auf, verursacht man Folgeeffekte, die nicht wünschenswert sein können.
Diese Entscheidung würde ich mal den Bewohnern der "ländlichen Gegenden" überlassen.

Vielleicht sollte man bei diesen ganzen Entscheidungen Ballungsraum versus Ländlicher Raum das Einwohnerkreiterum heranziehen. Ja nach Bevölkerung wird auch investiert.

Grüße, Dave
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Beitrag von DasBa »

Dave @ 26 Mar 2006, 18:28 hat geschrieben:Sicher, sicher. Da stellt sich aber auch mal wieder die Frage, ob man denn in jeder Landeshauptstadt einen Flughafen braucht (jaja, Region Stuttgart führend und enormes Wachstum bliberblaberbluber).
Ähm ganz doofe Frage: Bildet sich der Flughafen in Stuttgart die acht Millionen Fluggäste im Jahr nur ein? Mit deiner Aussage stellst du Stuttgart auf eine Stufe mit Drehkreuzen wie Saarbrücken, Erfurt oder das hier genannte Basel. Durch die Billigflieger (klar, der Trend hält net ewig) lockt der Flughafen durchaus Reisende an, die eben nicht nur aus der Region kommen. Gleichzeitg blieben aber die großen Netzwek-Airlines (z.B. Air France, British Airways, KLM,...) auch in Stuttgart, da man den Standort nicht einfach aufgeben will. Wenn wir wirklich so sehr Provinz wären, wie das hier zu Teil dargestellt wird, hätte sich Delta vermutlich auch schon längst verabschiedet.
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Beitrag von Dave »

DasBa @ 26 Mar 2006, 18:58 hat geschrieben:Ähm ganz doofe Frage:
Allerdings. :P
DasBa @ 26 Mar 2006, 18:58 hat geschrieben:Bildet sich der Flughafen in Stuttgart die acht Millionen Fluggäste im Jahr nur ein?
Nö, oder hab ich da irgendwie wiedersprochen? Im Gegenteil, acht bis zehn Millionen Fluggäste sind doch ein Zeichen, dass der Flughafen eben nicht mehr gefördert werden muss!
DasBa @ 26 Mar 2006, 18:58 hat geschrieben:Mit deiner Aussage stellst du Stuttgart auf eine Stufe mit Drehkreuzen wie Saarbrücken, Erfurt oder das hier genannte Basel.
Hab ich einen der Orte irgendwo erwähnt? Nö. Aber nur so noch als Antwort, Der Flughafen Basel / Mühlhausen ist gar nicht mal so klein, genannt wurde aber (nicht von mir) Zürich (natürlich ein Provinzflughafen).

Grüße, Dave
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Beitrag von DasBa »

Dave @ 26 Mar 2006, 19:32 hat geschrieben:Nö, oder hab ich da irgendwie wiedersprochen? Im Gegenteil, acht bis zehn Millionen Fluggäste sind doch ein Zeichen, dass der Flughafen eben nicht mehr gefördert werden muss!
Zehn Millionen Fluggäste (ja, das Hapag-Lloyd-Drehkreuz muss man abziehen...;)) kann man auch als Grund sehen, eine bessere Bahnanbindung des Flughafens zu fördern. Dein Argument funktioniert also auch in die andere Richtung.
Dave @ 26 Mar 2006, 19:32 hat geschrieben:Hab ich einen der Orte irgendwo erwähnt? Nö. Aber nur so noch als Antwort, Der Flughafen Basel / Mühlhausen ist gar nicht mal so klein, genannt wurde aber (nicht von mir) Zürich (natürlich ein Provinzflughafen).
Du hast gefragt, ob jede Landeshauptstadt einen Flughafen braucht. Darauf hab' ich geantwortet. Basel hatte übrigens 2005 3,3 Mio. Fluggäste, kommt also lange nicht an Stuttgart ran (Quelle). Bei der Luftfracht hat Basel wesentlich mehr zu bieten als Stuttgart, aber die ist hier wohl uninteressant.
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Beitrag von Dave »

DasBa @ 27 Mar 2006, 04:01 hat geschrieben:Zehn Millionen Fluggäste (ja, das Hapag-Lloyd-Drehkreuz muss man abziehen...;)) kann man auch als Grund sehen, eine bessere Bahnanbindung des Flughafens zu fördern. Dein Argument funktioniert also auch in die andere Richtung.
Damit er noch größer wird!?! ICh kann ja verstehen, wenn man einen Bestandsschutz für den Flughafen fordert. Aber in in die selbe Liga mit Frankfurt, Zürich und München zu stellen halte ich für Blödsinn. Deswegen sind weitere Ausbauten eher sinnlose Investitionen. Meine Meinung, versteht sich.
DasBa @ 27 Mar 2006, 04:01 hat geschrieben:Du hast gefragt, ob jede Landeshauptstadt einen Flughafen braucht. Darauf hab' ich geantwortet.
OK. Ich denke, an der Existenz des Stuttgarter Flughafens brauchen wir nicht zu zweifeln. An einem weiteren Ausbau aber schon, wenn man bedenkt, wie nah die oben beschriebenen drei großen Drehkreuzw weg sind...
DasBa @ 27 Mar 2006, 04:01 hat geschrieben:Basel hatte übrigens 2005 3,3 Mio. Fluggäste, kommt also lange nicht an Stuttgart ran
Tatsächlich, liegt wohl an der Nähe zu Zürich.

Im Prinzip sind das übrigens alles Argumente für die NBS nach Ulm ohne S21. Denn mit der NBS kommt man näher an München heran. Genauso wenn die NBS RheinNeckar - Rhein-Main dann mal gebaut wird... ;)
Genug über Flughäfen geredet, zurück zu Stuttgart21.

Grüße, Dave
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Beitrag von luc »

D-Love @ 26 Mar 2006, 12:42 hat geschrieben:Mit dem Filderbahnhof erschließt der ICE nicht nur ortsnah den Flughafen, die Messe, die gesamte Filderregion, auch der Raum Tübingen/Reutlingen kann deutlich besser an Stuttgart und den Fernverkehr angebunden werden.
Der Raum Tübingen/Reutlingen hat bereits gute Busanbindungen, "richtige" Schnellbusse scheiterten bislang an der Nachfrage. Der Flughafenbahnhof bringt gegenüber den Bussen (die beim Fahrzeitvergleich auf der Märchenseite http://www.stuttgart21.de nicht drinstehen) nur minimale Fahrzeitgewinne für Tübingen und Reutlingen. Und ob man jetzt 40 oder 50 Minuten zum Flughafen unterwegs ist, dürfte ziemlich wurscht sein.
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Beitrag von Dave »

luc @ 27 Mar 2006, 11:38 hat geschrieben: Der Raum Tübingen/Reutlingen hat bereits gute Busanbindungen, "richtige" Schnellbusse scheiterten bislang an der Nachfrage. Der Flughafenbahnhof bringt gegenüber den Bussen (die beim Fahrzeitvergleich auf der Märchenseite http://www.stuttgart21.de nicht drinstehen) nur minimale Fahrzeitgewinne für Tübingen und Reutlingen. Und ob man jetzt 40 oder 50 Minuten zum Flughafen unterwegs ist, dürfte ziemlich wurscht sein.
Naja, das siehst du jetzt zu einseitig. Das soll kein Argument sein, denn auch bei einer unsinnig teuren bahnverbidnung gibt es noch einen Schienenbonus, der gegenüber einem Schnellbussystem mehr Fahrgäste gewinnen kann. Nur ist halt der Aufwand zu groß.
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Beitrag von D-Love »

Nicht nur planerisch, auch juristisch ist S21, v.a. der umstrittenste Teil in Form des Tiefbahnhofs, jetzt in trockenen Tüchern:

VGH weist Klagen gegen "Stuttgart 21" wie erwartet ab.
http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page...ail.php/1133328

Jetzt fehlt noch die finanzielle Komponente, und dann dürfte das Thema "ob" endlich mal abgeschlossen sein.
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Beitrag von Dave »

D-Love @ 6 Apr 2006, 18:27 hat geschrieben: VGH weist Klagen gegen "Stuttgart 21" wie erwartet ab.
http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page...ail.php/1133328
Interessant ist auch die Aussage der Juristen, ein Bahnhof mit acht Gleisen sei wesentlich flexibler als einer mit 16. :blink:
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Der Adler

Beitrag von Der Adler »

Dave @ 7 Apr 2006, 14:13 hat geschrieben: Interessant ist auch die Aussage der Juristen, ein Bahnhof mit acht Gleisen sei wesentlich flexibler als einer mit 16. :blink:
Das kannst Du laut sagen, mein Lieber! Ich halte das mit den 8 Gleisen im Durchgangsbahnhof im Gegensatz zu 16 Gleisen im Kopfbahnhof für Fragwürdig, fraglich ist auch, ob das finanziell machbar ist...
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Beitrag von glemsexpress »

D-Love @ 6 Apr 2006, 18:27 hat geschrieben: Nicht nur planerisch, auch juristisch ist S21, v.a. der umstrittenste Teil in Form des Tiefbahnhofs, jetzt in trockenen Tüchern:

VGH weist Klagen gegen "Stuttgart 21" wie erwartet ab.
Die für mich umstrittenste Sache ist für mich die S-Bahn Anbindung...
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Beitrag von Schafner »

glemsexpress @ 13 Apr 2006, 18:31 hat geschrieben:
D-Love @ 6 Apr 2006, 18:27 hat geschrieben: Nicht nur planerisch, auch juristisch ist S21, v.a. der umstrittenste Teil in Form des Tiefbahnhofs, jetzt in trockenen Tüchern:

VGH weist Klagen gegen "Stuttgart 21" wie erwartet ab.
Die für mich umstrittenste Sache ist für mich die S-Bahn Anbindung...
ich glaube aber nicht dran das da das letzte wort schon gesprochen ist. Es war erst das erste verfahren von vielen
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Beitrag von D-Love »

Was den Tiefbahnhof betrifft und in aller Hauptsache gegen den richtet sich ja der Protest dieser diverser Gruppen, wird es keine weiteren Verfahren mehr geben. Die Revision wurde vom VGH ausdrücklich ausgeschlossen. Die einzige Möglichkeit wäre auf eigene Kosten nach Karlsruhe zu gehen, das ist aber so teuer, dass es nach derzeitigem Stand wohl kaum passieren dürfte. So viele Feinde, vor allem mit entsprechenden finanziellen Mitteln, hat S21 eben auch nicht, zumal davon auszugehen ist, dass auch vor dem BGH kaum etwas zu holen sein dürfte.
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Beitrag von Dave »

glemsexpress @ 13 Apr 2006, 18:31 hat geschrieben: Die für mich umstrittenste Sache ist für mich die S-Bahn Anbindung...
Inwiefern das? Die Fußwege zwischen S-Bahn und Fern- und Regionalzügen werden verkürzt und verbessert. Das verstehe ich unter "S-bahn-Anbindung".

Verkehrstechnisch gibt es Vor- und Nachteile: Die S-Bahn bekommt in die Richtungen Bad Cannstatt und Feuerbach endlich ihre eigenen Gleise die sie nicht mehr mit anderen Zügen teilen muss. Von Nachteil ist aber eine fehlende Gäubahnstrecke als Ausweiche bei Störungen im Tunnel (extrem wichtig, weswegen ich auch bei S21 für eine Lösung mit Gäubahn bin) sowie die massive Verdichtung auf der Filderbahn zwischen Rohr und Flughafen durch die Züge aus Richtung Singen.

Grüße, Dave
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Beitrag von goldberger »

Von Nachteil ist aber eine fehlende Gäubahnstrecke als Ausweiche bei Störungen im Tunnel (extrem wichtig, weswegen ich auch bei S21 für eine Lösung mit Gäubahn bin) sowie die massive Verdichtung auf der Filderbahn zwischen Rohr und Flughafen durch die Züge aus Richtung Singen.
Soo wichtig ist die Gäubahntrasse für einen Ersatzverkehr nun auch nicht. Außerdem ist noch nicht entschieden ob sie aufgeben werden soll.

Alternatives Konzept bei Störungen:
Für die S1: Wenn sie S-Bahnen in Vaihingen enden, kann man von dort mit den Stadtbahnlinien/-strecken U1 und U5 und notfalls auch mal mit Bussen Fahrgäste befördern, ist zwar nicht ganz so komfortabel wie durchgängige S-Bahn Züge, aber für ein Notbetrieb ok.
Die Linien S2 und S3 können über den Flughafen und dort Anschluss an REs über den neuen Fildertunnel zum Hbf befördert werden, je nachdem, wie die Umsteigeverbindungen aussehen, könnte ich mir hier sowieso eine gewisse Umorientierung der Fahrgäste (aus Filderstadt und Echterdingen) vorstellen. Leinfelden über U5.

Wichtig ist mir hier eher, dass die Trasse im Alltagsbetrieb für den SPNV genutzt wird (S-Bahn oder Stadtbahn)
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Beitrag von Dave »

goldberger @ 14 Apr 2006, 09:56 hat geschrieben:Soo wichtig ist die Gäubahntrasse für einen Ersatzverkehr nun auch nicht.
Das sehe ich doch anders. Eine Umleitung der S-Bahnen über die Filder in den neuen Hauptbahnhof bringt nichts, da diese so erst nach ewigem umherirren wieder auf ihre Linie kommen (sehr interessant bei S2 u. S3, die müssten irgendwo Kopf machen) oder pendeln müssen. Den Umstieg auf die Stadtbahn kann man leider gar nicht empfehlen. Nichts gegen die Stadtbahn, diese hat aber einfach nicht die Kapazität einer Münchner U-Bahn (dort wäre ein solcher Umsteig möglich). Da müssten relativ schnell sehr viele Ersatzzüge organisiert werden, von den Fahrzeiten gar nicht mehr zu reden. Ein Ersatzverkehr mit Bussen für drei S-Bahn-Linien ist wirkliche eine Farce für eine Großstadt.
goldberger @ 14 Apr 2006, 09:56 hat geschrieben:Außerdem ist noch nicht entschieden ob sie aufgeben werden soll.
Na, da dürfte der Geldbeutel sehr schnell die Entscheidung treffen. Direkt auf den Gleisanlagen der Gäubahn im Bereich des Nordbahnhofs ist ja ein Zwischenangriff der Tunnelarbeiten geplant. Ich denke kaum, dass die jetzt noch die Pläne umstoßen und das Ganze noch teurer machen. Es gab übrigens nie eine Entscheidung, von vorneherein sollte die Gäubahn wegfallen. Ein Erhalt wurde von einigen Politikern Und Verkehrsexperten angesprochen, aber bis heute fiel keine Entscheidung die Gäubahn zu erhalten.
goldberger @ 14 Apr 2006, 09:56 hat geschrieben:(...) je nachdem, wie die Umsteigeverbindungen aussehen, könnte ich mir hier sowieso eine gewisse Umorientierung der Fahrgäste (aus Filderstadt und Echterdingen) vorstellen.
Sicher, auch im Normalbetrieb dürften die Fahrgäste von dort oben vielleicht eine S-Bahn in Richtung Flughafen/Fildern nehmen und dann einen der Regionalzüge zum Hauptbahnhof - das ist dann vielleicht eine schnellere Lösung.

Ich denke hier liegt auch der Schlüssel für die Kapazitätsprobleme auf der Filderbahn. Da ja in Zukunft viele Regional- und Fernzüge den Filderbahnhof/Flughafen in acht Minuten vom Hbf aus erreichen wird man keine 1,5 S-Bahn-Linien mehr auf der Filderbahn brauchen. Also wird die S3 ab dann komplett in Vaihingen.
goldberger @ 14 Apr 2006, 09:56 hat geschrieben:Wichtig ist mir hier eher, dass die Trasse im Alltagsbetrieb für den SPNV genutzt wird (S-Bahn oder Stadtbahn)
Das noch als Nebenprodukt, vielleicht ja.

Grüße, Dave
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Beitrag von glemsexpress »

Dave @ 13 Apr 2006, 22:54 hat geschrieben:Inwiefern das? Die Fußwege zwischen S-Bahn und Fern- und Regionalzügen werden verkürzt und verbessert. Das verstehe ich unter "S-bahn-Anbindung".

Verkehrstechnisch gibt es Vor- und Nachteile: Die S-Bahn bekommt in die Richtungen Bad Cannstatt und Feuerbach endlich ihre eigenen Gleise die sie nicht mehr mit anderen Zügen teilen muss.
Die Enzigen Verbesserungen für die S-Bahn
Dave hat geschrieben: Von Nachteil ist aber eine fehlende Gäubahnstrecke als Ausweiche bei Störungen im Tunnel (extrem wichtig, weswegen ich auch bei S21 für eine Lösung mit Gäubahn bin) sowie die massive Verdichtung auf der Filderbahn zwischen Rohr und Flughafen durch die Züge aus Richtung Singen.
Wie willst du die Gäubahn in S21 Integrieren? Da kann man nur den Verkehr abfangen, der nicht in die Innenstadt will.
Auf der Filderbahn muss man sagen, dass dann bestimmt entweder die S2 oder die S3 gekürtzt wird. (Je nach dem, ob die Regio-Stadtbahn wirklich kommt oder nicht).

Überigens ich habe mich heute im Turmforum nach den Maßnahmen für den Fall einer Störung im S-Bahn Tunnel bei S21 erkundigt, die Antwort war so in etwa: "S21 ist kein S-Bahn Projekt, wenn es eine Betriebsstörung gibt, dann haben die Leute halt Pech, dafür haben die schon Verständniss" Dann muss Region Stuttgart aber auch Verständniss haben, dass die auslastung der S-Bahn sinkt, und die der Straßen steigt...
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Bei den Projekten, die in der Region noch anstehen, wie S21, die diversen S- und Stadtbahnprojekte (S1 Kirchheim, S60, S4 Backnang, U6 Fasanenhof-Ost, U12, U15 Stammheim) ist es unrealistisch, dass es jemals diese Zweisystem-Linie von Weissach nach Neuhausen über Flughafen/Messe geben wird. Und wenn, wird sie auf keinen Fall irgendeine S-Bahn ersetzen. Das wäre reichlich sinnlos, eine bestehende schnelle S-Bahn durch eine Bummelbahn zu ersetzen. Wenn S-Bahn-Verbindungen zwischen Vaihingen und Flughafen reduziert werden, wobei ich auch das nicht glaube, dann wegen der Tatsache, dass man von aus Richtung Innenstadt mit dem Fern- und Regionalverkehr in 8min auf den Fildern sein wird.

Was die Störungen betrifft:
Man muss die Verhältnismäßigkeit sehen. Dafür, dass ein paar Mal im Jahr einzelne S-Bahn-Züge auf die Gäubahn ausweichen müssen, lohnt es sich nicht, eine ansonsten nicht mehr benötigte Strecke aufrechtzuerhalten.
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D-Love @ 15 Apr 2006, 08:18 hat geschrieben:Wenn S-Bahn-Verbindungen zwischen Vaihingen und Flughafen reduziert werden, wobei ich auch das nicht glaube, dann wegen der Tatsache, dass man von aus Richtung Innenstadt mit dem Fern- und Regionalverkehr in 8min auf den Fildern sein wird.
Genau, wozu 1,5 S-Bahn-Linien auf die Filderbahn schicken, wenn die Fahrgäste in acht Minuten am Hbf sind und die Filderbahn mit den Gäubahnzügen verstopft wird.
D-Love @ 15 Apr 2006, 08:18 hat geschrieben:Was die Störungen betrifft:
Man muss die Verhältnismäßigkeit sehen. Dafür, dass ein paar Mal im Jahr einzelne S-Bahn-Züge auf die Gäubahn ausweichen müssen, lohnt es sich nicht, eine ansonsten nicht mehr benötigte Strecke aufrechtzuerhalten.
Es lohnt sich auch nicht eine solche Strecke aufzugeben.
D-Love @ 15 Apr 2006, 08:18 hat geschrieben:Man muss die Verhältnismäßigkeit sehen.
Und das aus dem Munde eines S21-Anhängers... :lol: ;)

Grüße, Dave
[font=Times]"Die Abwrackprämie soll die deutsche Wirtschaft ankurbeln. Von wegen. Warum die Prämie den Falschen hilft, viele Kunden foppt und zum Betrügen geradezu einlädt." Artikel Politik abgewrackt! auf taz.de[/font]
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Beitrag von glemsexpress »

D-Love @ 15 Apr 2006, 08:18 hat geschrieben: Was die Störungen betrifft:
Man muss die Verhältnismäßigkeit sehen. Dafür, dass ein paar Mal im Jahr einzelne S-Bahn-Züge auf die Gäubahn ausweichen müssen, lohnt es sich nicht, eine ansonsten nicht mehr benötigte Strecke aufrechtzuerhalten.
Warum meckern mich dann dauernd meine Beckannten die Morgens mit der S-Bahn nach S fahren, dass die S-Bahn schon wieder im Hbf oben geendet hat, bzw. einige Züge über die Gäubahn fuhren?

__________


Ich habe übrigens ein System zur Behebung von Störungen ausgeklügelt:
Falls die Stammstrecke gesperrt wird, dann werden die S-Bahnen nach Bad Cannstatt geleitet (wozu man das Nordkreuz bauen müsste). Von dort fahren dann Pendelzüge zwischen Bad Cannstatt und Hauptbahnhof im Kreis (Da muss dann allerdings geklärt werden, ob der Hbf das verkraftet...)
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Beitrag von luc »

Dave @ 25 Mar 2006, 16:05 hat geschrieben:
D-Love @ 25 Mar 2006, 13:29 hat geschrieben: Natürlich geht es auch ohne, nur soweit ich weiß, ist nur im Gesamtkontext eine Wirtschaftlichkeit gegeben.
Nach den aktuellen Planungen rechnet sich eine NBS ohne Tiefbahnhof nicht, da ein Teil der Kosten eben durch zusätzliche Kapazitäten sowie Grundstücksverkäufe abgedeckt werden soll, die im Falle eines Erhaltes des Kopfbahnhofes nicht im notwendigen Umfang möglich wären.
Erstens ist eine Verknüpfung verschiedener Projekte zur Aufbesserung des Kosten-Nutzen-Faktors eigentlich nicht zulässig (wird aber Land auf Land ab überall so gemacht, also nix besonderes). Zweitens bezweifle ich, dass die NBS dadurch günstiger wird (wobei ich die Logik prinzipiell verstanden hab). Stuttgart21 hat eigentlich selber keinen förderwürdigen Kosten-Nutzen-Faktor. Aber bei Großprojekten wird darauf sowieso immer weniger geachtet.
Das war beim Karlsruher Stadtbahntunnel auch nicht anders. Erst wurde die Kriegsstrasse einzeln untersucht und war nicht förderungswürdig. Dann wurde sie ins Gesamtkonzept integriert und das hatte dann auf einmal einen positiven Kosten-Nutzen-Faktor. Allgemein kann man sagen, dass bei vielen Großprojekten getrickst werden kann. Ein Beispiel ist auch die Ausklammerung teurer Bauvorhaben, wie etwa in Hamburg: Für die U4 wurde der barrierefreie Ausbau einer bestehenden U-Bahn-Station ausgeklammert, analog wars bei der "S40" Marbach-Backnang. Auch beim Transrapid München wurden die wenigen Minuten Einsparungen an Fahrzeit als volkswirtschaftlicher Nutzen verwendet (obwohl normalerweise bei niedrigen Fahrzeitgewinnen unüblich). Allgemein kann man auch sagen, dass dieser volkswirtschaftliche Nutzen sowieso schlecht in Geld gemessen werden kann (genauso wie die volkswirtschaftlichen Kosten).
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Beitrag von glemsexpress »

Dave @ 25 Mar 2006, 16:05 hat geschrieben: Stuttgart21 hat eigentlich selber keinen förderwürdigen Kosten-Nutzen-Faktor.
Wie hoch war denn der Faktor?
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Beitrag von Dave »

glemsexpress @ 22 Apr 2006, 23:41 hat geschrieben: Wie hoch war denn der Faktor?
Er war natürlich, wie von luc beschrieben, über der 1.
[font=Times]"Die Abwrackprämie soll die deutsche Wirtschaft ankurbeln. Von wegen. Warum die Prämie den Falschen hilft, viele Kunden foppt und zum Betrügen geradezu einlädt." Artikel Politik abgewrackt! auf taz.de[/font]
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Beitrag von glemsexpress »

Dave @ 23 Apr 2006, 10:30 hat geschrieben: Er war natürlich, wie von luc beschrieben, über der 1.
Du hast doch geschrieben, das S21 alleine ohne SFS keinen körderfähigen Kosten-Nutzen Faktor hatte (also <1)
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Beitrag von Dave »

glemsexpress @ 23 Apr 2006, 14:43 hat geschrieben: Du hast doch geschrieben, das S21 alleine ohne SFS keinen körderfähigen Kosten-Nutzen Faktor hatte (also <1)
Vorsicht, der Beschiss läuft anders. Irgendjemand hat berechnet, dass durch S21 in der Region ein stärkeres Wirtschaftswachstum entsteht. Und das wurde da irgendwie mit bercksichtigt. Die Kombination mit der SFS braucht S21 sowohl aus technischen Gründen (NBS geht ohne S21, andersrum nicht) als auch um EU-Fördergelder abzuschöpfen.
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Beitrag von glemsexpress »

Ich habe mir noch mal Gedanken wegen der Fildebahn gemacht, welche Trassen die RE und ICE verwenden könnten:

Trasse 1: passieren der Rohrer Kurve dann, wenn sich S1 und S2 in S-Vaihingen treffen:
Vorteil:
- S2 kann bestehen bleiben
Nachteile:
- Sehr dichte Zugfolge (bis zu 3 min) zwischen S-Bahn und RE/ICE
- Die Trassen der RE/ICE werden verschoben (auswirkungen auf 1-Gleisigkeit der Gäubahn)

Trasse 2: Fortsetzung der normalen Fahrtrasse über die Filderbahn
Vorteile:
- Anschlusstrassen weiter ins Gäu bleiben wie sie sind
- Die Zugfolgen weiten sich aus
Nachteile:
- Die S2 kann nicht mehr fahren (wegen kreuzung der RE/ICE-Trassen - Ersatz durch S3)
- Die S-Bahn kann nicht mehr bis Filderstadt fahren (Ersatz durch die Regio-Stadtbahn)
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Beitrag von Dave »

glemsexpress @ 29 Apr 2006, 23:54 hat geschrieben: Ich habe mir noch mal Gedanken wegen der Fildebahn gemacht, welche Trassen die RE und ICE verwenden könnten: (...)
Kannst du das nochmal erklären, ich habs nciht ganz kapiert. :unsure: :(
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