Streiks bei der Deutschen Bahn 2007/2008

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
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Bat
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Beitrag von Bat »

Also als ich als Lokomotivführer angefangen habe, hatte ich so in etwa 1200,- Ostmark auf die Kralle und hab für meine Miete 33,- Ostmark für 2-Zi 65 qm bezahlt.

Laß uns diese Diskussion bitte nicht führen müssen! ;)

Bei uns ist die Situation eine andere. Die Aufgaben wachsen gewaltig und stetig, die Entlohnung sinkt aber(realistisch betrachtet). Wir haben zu Gunsten der Sanierung der DB AG auf Gehaltsanteile verzichtet.
Jetzt geht es der DB AG ganz gut, unseren Verzicht jedoch möchte sie nicht ausgleichen sondern am liebsten vergessen. Und nun ist eben Schluss mit Firmensanierung auf Mitarbeiterkosten! Fini! Ende! Aus!
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mrj
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Beitrag von mrj »

Also, wenn 80% der Lokführer morgen kündigen würden, würde ich dennoch zur Arbeit kommen, deswegen leiste ich mir auch den Luxus arbeitsplatznah zu wohnen. Ob ich nun mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahre oder zu Fuß gehe macht zeitlich kaum einen nennenswerten Unterschied; zu Fuß gehen ist aber wesentlich gesünder.

Was ich arbeite? Möchte ich hier nicht öffentlich diskutieren, aber soviel dann doch: im Facility Management bei einer staatlichen Institution.

Freiberuflich mache ich IT-Projekte und Management-Beratung/Controlling/Logistik, also das was ich studiert habe.
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ubahnfahrn
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Beitrag von ubahnfahrn »

mrj @ 26 Nov 2007, 15:22 hat geschrieben: aber soviel dann doch: im Facility Management bei einer staatlichen Institution.
Ach Du bist das ;)
[img]http://img856.imageshack.us/img856/8064 ... eu2011.png[/img]

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dochnochmal
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Beitrag von dochnochmal »

mrj @ 26 Nov 2007, 15:16 hat geschrieben:Also, wenn ich mir einen Job suche, und mich nicht ausreichend über die Arbeitsbedingungen und Vergütung informiere, dann muss ich halt mit den Folgen leben und kann nicht hergehen und andere für die Folgen meiner Berufswahl verantwortlich machen.
Und nahezu jeder hat in diesem Land grundsätzlich die Möglichkeit durch (Weiter-)Bildung seine Berufschancen zu verbreitern. Aber in Deutschland wird ja nur gejammert und die Schuld auf andere geschoben!
In manch anderen Ländern wirst Du mit so einer Einstellung schlichtweg auf der Straße landen.
In manch anderen Ländern werden Leute mit deiner Einstellung auch öffentlich auf der Straße.... *räusper* :rolleyes:

Was ein Lokführer verdient wissen wohl die meisten bereits im Vorfeld. Bei diesem Beruf ist es ironischer weise auch heute noch so, dass ihn viele aus Berufung und Leidenschaft ausüben. Das heißt aber ja noch lange nicht, dass man sich deswegen ausbeuten lassen muss und mit allen Bedingungen ohne zu Murren zufrieden sein muss. Und auch wenn es Leute wie du oder auch der DB Vorstand nicht sehen wollen und eine Schreibtischtätigkeit als mindestens genauso verantwortungsvoll einstufen möchten, wie die eines Tf, so ist in der Praxis nun einmal die Verantwortung für Menschenleben und Material - und damit große Summen Geld - immens. Und die technischen Vereinfachungen, die angeblich den Lokführer nur noch zum Fenster rausschauen lassen und jeden Fehler im Keim ersticken, sind leider - auch wenn sie offenbar bei Frau Suckale bereits als Plan in der Schublade liegen - noch nicht erfunden.

Du als Journalist musst es doch am besten wissen: Elsterwerda, Brühl, Eschede, ... Für euch Quelle für geistige Ergüsse - und bei manchen Journalisten in der Vergangenheit und auch Gegenwart auch Quelle für geistigen Dünnschiss. Das waren alles Schicksale, die Leben verändert haben. Und in der Regel nicht zum Guten... Wo blieb die sagenumwobene Sicherheitstechnik, die jedes Unglück, jeden noch so kleinen Fehler im Keim erstickt und die Züge anhält? Die Verantwortung und die Folgen des Handelns draußen bei der Eisenbahn sind immens. Und selbst wenn die Ursache - und damit die eigentliche Verantwortung - eines solchen Zugunglückes am Schreibtisch zu suchen ist, ist der erste Ansprechpartner vor Ort der Lokführer. Nein, auch nicht der "Zugchef", in einem solchen Fall immer erst einmal der Tf. Und genau in solche Situationen - die in Gottes Namen hoffentlich nie in der Laufbahn eines Tf auftreten sollen - liegt die hohe Verantwortung und Handlungskompetenz des Lokpersonals. Und diese muss - auch als Anreiz für die von dir erwähnten Weiterbildungsmaßnahmen und damit die Sicherstellung der hohen Qualität - nun einmal entsprechend entlohnt werden. Solange ein Konzern aber in "dem da vorne" nur eine austauschbare Nummer sieht und wiederum seine Verantwortung als Unternehmen für die eigenen Leute nicht wahrnimmt, solange sind - auch bei bewusster Berufswahl Lokführer - diese Streiks in jedem Detail gerechtfertigt.

Übrigens, auch für Journalisten sind sie doch ein willkommenes Thema. Eure Verantwortung liegt ja u.a. auch darin, dass durch eure Meldungen aktiv Meinungsbildung in der Gesellschaft stattfindet. Und Hand auf's Herz, 80% der Berichterstattung zum aktuellem Streikgeschehen sind schlecht recherchiert und stellen eine schnelle Stimmungsmache dar. Ich habe deine ehemaligen Kollegen auf diese Fehlrecherchen angesprochen. Die Antwort war ernüchternd. Ernüchternd schlecht. Und eure Verantwortung wird - bei deutlich höheren Gehältern und besseren Arbeitsbedingungen - auch nicht erst seit gestern angezweifelt. Und zwar angezweifelt nicht weil sich jemand am eigenen Geldbeutel bedroht fühlt, sondern angezweifelt und bemängelt der Arbeit und ihrer Qualität wegen. "Die verlorene Ehre der Katharina Blum" ist ja nicht nur ein Groschenheft an der Bahnhofsbuchhandlung gewesen, mit dem streikgeplagte Pendler sich die Zeit vertreiben. ;)

Und im Bezug auf deine neue Berufswahl... Vielleicht liegt der Krebsschaden auch darin, dass ein Lokführer eben einfach nur ein Lokführer ist. Und das seid Jahrzehnten. Ein bodenständiges Wort, für eine bodenständige Tätigkeit. Okay, der Eisenbahnfahrzeugführer wurde unlängst geboren. Aber an einen "Facility Manager" kommt das natürlich nicht heran. Als "train security and responsibility manager" hätten die Kollegen vielleicht auch mehr Chancen ihre Verantwortung anerkannt und monetär vergütet zu bekommen.
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Eilmeldung auf n-tv: GDL verhandelt mit der Deutschen Bahn - keine neuen Streiks

Edit: Dazu jetzt auch: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,519733,00.html
dochnochmal
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Beitrag von dochnochmal »

TramPolin @ 26 Nov 2007, 16:21 hat geschrieben:Eilmeldung auf n-tv: GDL verhandelt mit der Deutschen Bahn - keine neuen Streiks
Eilmeldung? Ach komm, ist doch wieder nichts Neues... :) Kennen wir doch schon.
Eilmeldung wäre es gewesen wenn Mehdorn in die PK gestürmt wäre und mit einem guten Angebot gewedelt hätte. ;)
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Um 17:30 Uhr Pressekonferenz der Bahn
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ubahnfahrn
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Beitrag von ubahnfahrn »

Lazarus @ 26 Nov 2007, 16:30 hat geschrieben: Um 17:30 Uhr Pressekonferenz der Bahn
Ui, haben die sich jetzt doch so sch(n)ell geeinigt ? :blink: :unsure:
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

langsam muss man sich echt fragen, wielange uns GDL und Bahn dieses Trauerspiel noch zumuten wollen...
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
mrj
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Beitrag von mrj »

Ich habe nie behauptet, Facility Management (oder, auch wenn es nicht ganz dasselbe ist, Hausverwaltung) wäre jetzt die verantwortungsvolle Tätigkeit, die mehr Geld rechtfertigen würde. Mein Gehalt ist für meine jetzige Tätigkeit absolut angemessen und liegt deutlich unter dem eines Lokführers.

Und wenn Du mir etwas vorwerfen willst, dann im Zweifelsfall eher die Flucht aus der Verantwortung. Ich habe eben auch deswegen den Job gewechselt, weil ich nicht mehr mitansehen konnte, wie journalistische Qualität von den Velegern immer weiter zurückgedrängt wurde. Die Gründe dafür sind vielfältig und sprengen den Rahmen der Diskussion hier. Und auch als redaktionell Verantwortlicher sind Sachzwänge und das Wort des Verlegers gewichtiger als journalistische Verantwortung. In dem Moment, wo man das nicht mehr mitträgt, kann/muss man gehen, was ich ja auch getan habe.
dochnochmal
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Beitrag von dochnochmal »

mrj @ 26 Nov 2007, 16:59 hat geschrieben:Ich habe nie behauptet, Facility Management (oder, auch wenn es nicht ganz dasselbe ist, Hausverwaltung) wäre jetzt die verantwortungsvolle Tätigkeit, die mehr Geld rechtfertigen würde.
Aber der Name ist schön. :) Vielleicht fehlt eben genau sowas den Lokführern?!?
mrj @ 26 Nov 2007, 16:59 hat geschrieben:Und wenn Du mir etwas vorwerfen willst, dann im Zweifelsfall eher die Flucht aus der Verantwortung. Ich habe eben auch deswegen den Job gewechselt, weil ich nicht mehr mitansehen konnte, wie journalistische Qualität von den Velegern immer weiter zurückgedrängt wurde. Die Gründe dafür sind vielfältig und sprengen den Rahmen der Diskussion hier. Und auch als redaktionell Verantwortlicher sind Sachzwänge und das Wort des Verlegers gewichtiger als journalistische Verantwortung. In dem Moment, wo man das nicht mehr mitträgt, kann/muss man gehen, was ich ja auch getan habe.
Ich werfe das nicht dir persönlich vor, sondern dem Journalismus im Allgemeinen. Und hier stellt sich dann die Frage der Verhältnismäßigkeit. Du sagst selbst du bist aus der Verantwortung geflohen weil die Qualität immer mehr gesunken ist. Das ist im Einzellfall löblich. Heißt aber allgemein: immer weiter sinkende Qualität journalistischer Arbeit, sinkende Verantwortung beim Redakteur im einzelnen und dennoch eine umfangreiche Entlohnung für die Arbeit. Beim Lokführer ist die Verantwortung unvermindert groß, die Qualität der Arbeit in aller Regel hoch. Auch wenn man hier mit Sicherheit heute leider in einigen Punkten absprechen muss. Jedoch nicht weil die Technik es nicht mehr erfordert, hier hat sich lediglich die Art geändert. Natürlich wird ein heutiger ICE-Lokführer nur wenig von Trofimoff-Druckausgleichkolbenschiebern wissen, dafür wird der pensionierte ehemal. Dampflokführer mit einem Vierquadrantensteller nicht viel anfangen können. Wenn man von Qualitätsminderungen in der Berufsausübung sprechen will, dann sind die Ursprünge hier in der Ausbildung und damit auch im Personalmanagement zu suchen. Denn "dumme Arbeiter" kosten bekanntermaßen weniger... Glücklicherweise kämpfen auch hier Gewerkschaften gegen diese von Vorständen und Managern gewollten Entwicklungen an.

Also, wenn man das so betrachtet scheinen Journalisten ja - in Übereinstimmung mit deinen Erfahrungen - zu viel, für die qualitativ fragwürdige Arbeit und die damit verbundene geringe Verantwortung, zu bekommen. Zumindest im Vergleich zum Lokführer. Also, mrj, wohin darf die GdL dir den Aufnahmeantrag schicken, damit du sie bei ihrem Arbeitskampf unterstützen kannst? :rolleyes:
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Beitrag von mrj »

Also ich unterstütze die GDL nicht - ich sehe die Lokführer als im großen und ganzen durchaus angemessen entlohnt an. Man mag über Ballungsraumzulagen nachdenken - aber das hat nichts mit der eigentlich zu entlohnenden Arbeitsleistung zu tun, sondern mit Existenzsicherung.

Im Journalismus ist sicherlich ein Grund für die nachlassende Qualität auch darin zu suchen, dass eben oft nicht mehr vollqualifizierte Redakteure mit Universitätsabschluß und anschließendem Volontariat die Arbeit verrichten, sondern vielmals angelernte sog. Content-Manager nur noch die Artikel von freiberuflichen Autoren in ein Produktivsystem einbuchen. Und eben das qualifizierte Personal entweder entlassen oder zum Aufgeben gedrängt wurde. Ich kann halt auch im Journalismus nicht für billiges Geld gute Qualität erwarten ...

Ich glaube nicht, dass ein gut klingender Name für einen Job irgendetwas an der Bezahlung ändert. Mag auch daran liegen, dass hier in Deutschland unter Manager etwas anderes verstanden wird als in der englischsprachigen Welt. Manager ist dort eher eine Art Sachbearbeiter ...
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mellertime
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Beitrag von mellertime »

mrj @ 26 Nov 2007, 15:04 hat geschrieben: Aber wenn ich vor Müdigkeit die Fakten verwechsle und einen Artikel in Druck gebe, der inhaltlich falsch ist aber für die Leser nicht unmittelbar als falsch erkennbar ist, kann dies auch negative Folgen für das Leben von Menschen haben. Und das gilt allgemein für ungenaue Arbeitsweise in vielen Berufen.
Ui, dann müssen aber viele Zeitungskritzler müde sein, bei den Unwahrheiten, die in letzter Zeit abgedruckt werden.
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mellertime
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Beitrag von mellertime »

mrj @ 26 Nov 2007, 15:22 hat geschrieben: Was ich arbeite? Möchte ich hier nicht öffentlich diskutieren, aber soviel dann doch: im Facility Management bei einer staatlichen Institution.
Die richtige Übersetzung wäre: Hausmeister im Arbeitsamt. :P
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Beitrag von dochnochmal »

mrj @ 26 Nov 2007, 17:31 hat geschrieben:Also ich unterstütze die GDL nicht - ich sehe die Lokführer als im großen und ganzen durchaus angemessen entlohnt an. Man mag über Ballungsraumzulagen nachdenken - aber das hat nichts mit der eigentlich zu entlohnenden Arbeitsleistung zu tun, sondern mit Existenzsicherung.
Was ist denn bei dir "angemessen"?

"Verhungern muss er nicht...?" - Dann ist es angemessen, richtig.
"Kann seine Familie ernähren?" - Dann ist schon nicht mehr wirklich angemessen.
"Lebt in Saus und Braus..." - Dann wäre das gelogen.

Du sprichst von Ballungsraumzulagen zur Existenzsicherung. Der Umkehrschluss heißt dann ja: Lokführer leben an der Grenze des Existenzminimums. Das wäre in so manchem Einzelfall sicher übertrieben, aber der "Berufs(neu/wieder)einsteiger" kratzt wirklich bald an dieser Grenze. Ein neu ausgebildeter Lrf wird jämmerlich daran zu Grunde gehen, wenn er versucht seine junge Familie zu ernähren. Und genau hier setzen ja die Forderungen der Gewerkschaft an. Hier wäre eine Anhebung etwas größer angesiedelt. Ein Lokführer, der finanziell "Bestandsschutz" hat, persönliche Zulagen und andere Zuwendungen bekommt, der wird nie die immer wieder verschrienen 31% mehr Geld bekommen. Im Übrigen auch ein Verschulden des Journalismus. Erst hier wurde das Bild "deutsche Lokführer wollen pauschal 31% Geld" in der Öffentlichkeit geprägt.

Selbst wenn man darüber streiten kann ob sich ein Lokführer nun etwas Luxus leisten können darf oder ob es nicht ausreichend ist, dass er seinen Dienst an der Öffentlichkeit lebenslang so ableistet das er gerade so mal nicht verhungert, so sollte man die erforderliche Sicherheit bei der Eisenbahn - und die kommt eben nicht von der Technik, sondern durch die Dienstausübung der Menschen - nicht aus dem Auge lassen. Bei einer Regelwochenarbeitszeit von 41h und einer Realwochenarbeitszeit von 5xh, gehen einige Kollegen noch einer Nebentätigkeit nach, da sie es finanziell einfach sonst nicht schaffen. Und glaub mir, die leben sicher nicht größenwahnsinnig im Goldrausch. Jetzt kann man sich aussuchen wo die Abstriche für diesen erforderlichen Nebenjob gemacht werden. Bei der freien Zeit mit der Familie? Nun ja, die Scheidungsraten und Familienkrisen in dieser Branche sind ja kein Geheimnis mehr. Dann bleibt noch die Zeit die man zum Schlafen aufwendet. Unproduktive Zeit. Also hier reduzieren? Genau. 3h Schlaf zwischen den Schichten? Weil man noch 2h für den Nebenjob brauchte und wenigstens eine Stunde auch noch mit der Familie verbringen will? Dann mal dir mal aus was die Folgen eines eingeschlafenen Lokführers sind. Für deine ehemaligen Kollegen wieder ein gefundenes Fressen. Große Bilder, dicke Lettern... wunderbare Schlagzeile um die Auflagenzahl hoch zu treiben. Des einen Leid, des anderen Freud...

Und nun kann man den Kreis wieder zu deiner ursprünglichen Aussage schließen: Wenn doch die Bedingungen schlecht und bekannt sind, warum macht man das dann? Genau, lasst uns doch alle das Handtuch schmeißen. Dich würde es noch nicht einmal betreffen, du kannst auch zu Fuß zur Arbeit. Und der Rest? Immerhin noch 82.400.995 (Stand 1. Juli '07) Menschen dann. Und was dabei rauskommt, sieht man ja schon am derzeitigen Streikgeschehen. Also, sparen wir uns den Streik, gehen wir einfach alle nach Hause. :) Willkommen im Chaos. Man will den Lokführern das Streikrecht gerichtlich verbieten, redet sogar von Änderung grundsätzlicher Gesetze, weil man Angst vor der "terrorisierenden Minderheit" hat. Wie soll es dann werden wenn alle das machen, was der logische Schluss aus deiner Aussage ist? Staatliche verordnete Zwangsarbeit? Moderne Sklaverei? Ich weiß, weit hergeholt... genauso wie noch vor einigen Monaten der Gedanke an eine Einschränkung des Streikrechtes der Arbeitnehmer...
mrj
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Beitrag von mrj »

Was mich so stört, ist dieses Herumreiten auf der herausragenden großen Verantwortung der Lokführer. Im Endeffekt ist Eure Verantwortung nicht größer oder kleiner als die vieler anderer Beschäftigter, die auch nicht mehr Geld für Ihre Tätigkeit bekommen. Sei es der Wartungstechniker vom Netz oder von der Fahrzeuginstandhaltung, der auch viele Menschenleben aufs Spiel setzten könnte, wenn er wichtige Schrauben nicht festzieht. Oder der Fahrdienstleiter, der ebenso eine große Verantwortung im Bahnbetrieb hat.
Oder selbst jemand auf meiner Stelle. Wenn ich nötige Wartungsarbeiten zum Beispiel am Dach verbummle und Teile der Dachkonstruktion Mitarbeitern oder Besuchern auf den Kopf fallen zum Beispiel. Oder, wenn ich die Putzkräfte nicht ausreichend überwache und diese die Toiletten nur noch mit feuchten Tüchern abwischen, anstelle sie zu desinfizieren und sich darüber eine Noro-Virus-Epedemie ausbreitet ...
An den Haaren herbeigezogen? Sicher...
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Oder man stelle sich vor, ich schaffe es, dass mein tausendfach geklebtes Plakat beim Betrachten epileptische Anfälle auslöst... B)
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profimaulwurf
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Beitrag von profimaulwurf »

Was mich so stört, ist dieses Herumreiten auf der herausragenden großen Verantwortung der Lokführer. Im Endeffekt ist Eure Verantwortung nicht größer oder kleiner als die vieler anderer Beschäftigter, die auch nicht mehr Geld für Ihre Tätigkeit bekommen.
Das sehen aber Berufsunfähigkeitsversicherungen anders:

Wenn Du sagst, Du bist Lokführer, dann rutscht deren Finger gleich einige Zeile weiter und dann zahlst Du bei Cosmos Direkt
auf einmal nicht mehr 10 Euro im Monat, sondern 95. Oder aber Du wirst garnicht versichert, weil den Versicherungen dein Risiko zu hoch ist.

Ich habs schwarz auf weiss von allen Deutschen Versicherern. Danach haben Lokführer, U-Bahner und Piloten mit Abstand das höchste Risiko Berufsunfähig zu werden. Hitliste des Ausfalls: Psychische Überbeanspruchung infolge von Personenunfälle.

Und das ist eine Sache, die wird Dir in keiner Stellenanzeige dieser Erde erklärt. Auch nicht, wenn Du bei Personalabteilungen(Z.B. unsere Schotter Kassandra)nachfragst. Denn diese Leute sind super, was Computerbedienung angeht, aber davon was es heisst, eine Lok zu steuern haben sie keine Ahnung. Und sie teilen dieses Unwissen mit vielen anderen Menschen. Teils arbeiten dieses Leute im Unternehmen teilweise irgendwo ausserhalb des Planeten Verkehr.
Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

Nein sie sehen es nicht anders. Das hat nämlich nix mit der Verantwortung zu tun. Auch hat die Bezahlung nix mit der Verantwortung zu tun, sondern mit der Komplexität der Tätigkeit und damit indirekt mit der Arbeitkräfteangebot - -nachfrage Situation
!
Es gibt genug Berufe in denen Berufsunfähigkeitsversicherungen praktisch nicht abschliessbar sind. Das liegt aber weniger an den Berufen, als an der Unsinnigkeit der Versicherung.
Wirklich interessant ist eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung.
(Unterschied: BU = Du kannst deinen speziellen Beruf nicht mehr ausüben. EU = Du kannst keinen Beruf mehr ausüben.)
In eine Berufsunfähigkeit kannst du bei vielen Berufen sehr schnell rutschen: Eisenbahner: s.o.; Ärzte: Infektionen, OP-unfähigkeit durch Verletzungen, psych. Probleme durch Personenschäden; Bäcker, Bergarbeiter, Schreiner: Staublunge; Nahrungsmittelverarbeitende: Allergien...die Liste ist lang.
Bat
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Beitrag von Bat »

@mrj
Darüber denk ich morgen während der Fahrt auf einer Strecke ohne Sicherheitstechnik noch mal nach ... !

@Rohrbacher
Ich habe ja immer befürwortet, dass die Werbegrafiker gefälligst auch die Verantwortung für ihr tun übernehmen sollen!!! :lol: :lol: :lol: :ph34r:
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Beitrag von dochnochmal »

mrj @ 26 Nov 2007, 18:33 hat geschrieben:Was mich so stört, ist dieses Herumreiten auf der herausragenden großen Verantwortung der Lokführer. Im Endeffekt ist Eure Verantwortung nicht größer oder kleiner als die vieler anderer Beschäftigter, die auch nicht mehr Geld für Ihre Tätigkeit bekommen. Sei es der Wartungstechniker vom Netz oder von der Fahrzeuginstandhaltung, der auch viele Menschenleben aufs Spiel setzten könnte, wenn er wichtige Schrauben nicht festzieht. Oder der Fahrdienstleiter, der ebenso eine große Verantwortung im Bahnbetrieb hat.
Vielleicht mal zum Verständnis... Das die Lokführer mehr haben möchten, heißt ja nicht das sie es anderen Berufsgruppen bei der Eisenbahn nicht gönnen würden. Aber es ist eben nun einmal die Gewerkschaft der Lokführer. Und das die andere große Gewerkschaft der Eisenbahn hier aus nicht ganz unumstrittenen Gründen "wenig" als "genug" für ihre Mitglieder bezeichnet, dafür kann kein Lokführer was. ;)

Ansonsten muss man bei den ganzen Rufen nach gleicher Verantwortung und gleichem Geld auch erwähnen, dass das Fahrpersonal im DB Konzern bereits eine Stunde mehr arbeitet als alle anderen. Ohne deswegen mehr Geld zu bekommen. Das sind allein bereits 2,5% die damit die anderen Berufsgruppen mehr bekommen gegenüber dem Fahrpersonal. Ebenfalls bei deswegen nicht geringerer Verantwortung.

So, und unabhängig von der Verantwortung, überlegen wir mal was sonst noch so dran hängt...

Schichtdienst:
Werkstattpersonal, Stellwerkspersonal, ... : Schichtdienst, aber feste Schichten; an Feiertagen/Wochenenden die meisten Werkstätten zu
Fahrpersonal : Wechselschichten; Feiertage/Wochenenden egal... Züge fahren immer

Die Verdauung spielt nicht mit...
Werkstattpersonal, Stellwerkspersonal, ... : nächste Tür rechts und los geht's.... okay, es sollte auch nicht zu lange dauern... aber es geht
Zugbegleitpersonal : nicht immer sauber, aber immerhin vorhanden... und die Arbeit lässt es zu
Lokführer : Arschbacken zusammenkneifen und gute Fahrt durch die Republik...

der Abend davor war lang...die Freunde lustig
Werkstattpersonal, Stellwerkspersonal, ... : eingenickt? ärgerlich... aber nicht betriebsgefährdend
Zugbegleitpersonal : eingenickt? okay, heute mal keine Fahrkarten kontrolliert... ärgerlich, aber nicht gefährlich
Lokführer : eingenickt? zu schnell über Weichen oder durch Kurven, Vorbei am Hp0... Betriebsgefahr! Ablösen, diszipl. Maßnahmen

fachliches Problem
Werkstattpersonal : Buch holen, Meister fragen, ...
Stellwerkspersonal : im Zweifelsfall Signale Halt... Musterbefehle, Vorschrift aus dem Regal nehmen, wenn auch peinlich... anrufen und fragen
Zugpersonal : "kleinen Moment bitte, ich komme gleich wieder zu Ihnen...", Fahrplan, Preise, Vorschriften, ... lesen
Lokführer : der Zug rollt, sofort und richtig entscheiden, erst nach dem Stillstand mal bewusst nachdenken, bei betriebl. Störungen ist Wissen gefragt (Platz für alle Vorschriften findet sich leider in kaum einem Rucksack), bei techn. Störungen ggf. Hotline anrufen (Netzverfügbarkeit vorausgesetzt, Diensthandy noch immer nicht in allen Dienststellen Standard)

Fahren von Zügen...
Stellwerkspersonal : fährt 20 durchaus verschiedene Züge ... aber alle nur in einem Bahnhof - und die Züge sind "Nummern", ob der sich gut oder schlecht bremst, ob Regen, Schnee, Sonne ist, ist auf dem Stellwerk für die Zugfahrt als solches erst einmal egal
Lokführer : fährt zwar nur einen Zug, muss aber unzählige verschiedene Bahnhöfe kennen - abhängig vom Zug, Wetter etc. fährt sich der Zug jeden Tag anders, ihn sicher beherrschen und führen muss er trotzdem

Jede Berufsgruppe bei der Bahn trägt ihre eigene Verantwortung für den sicheren Bahnbetrieb. Bei fast allen gibt es aber Spielräume, wo mal nicht 100% zu geben sind und es trotzdem läuft. Der Tf hat diese Spielräume kaum. Also, mindestens gleiche Verantwortung wie andere Eisenbahner, schlechtere Konditionen von Arbeitszeit und Arbeitsumfeld, bereits heute Mehrarbeit gegenüber anderen Kollegen.

Alle Eisenbahner haben in den letzten Jahren viel eingesteckt. Mehr Arbeit und weniger Geld. Schlechtere Arbeitsbedingungen und das inzwischen tägliche Angstgefühl bei der Durchführung der Aufgaben. Dem Unternehmen ging es durch diese Maßnahmen immer besser. Die Erfolgsbeteiligung der Vorstände spricht hier für sich. Es ist an der Zeit das sich hier - für alle Eisenbahner - etwas tut! Und für viele Lokführer ist eben die Vertretung die GdL. Im Detail kann man über die Forderungen der Gewerkschaft sicher verhandeln. Aber vom Grundsatz her ist es an der Zeit für Veränderungen und die Anerkennung der Mitarbeiter im Konzern. Denn ohne diese gäbe es auch keinen Unternehmenserfolg und keine Erfolgsbeteiligung für den Vorstand. Wenn der Herr Schell in der Öffentlichkeit auch nicht wirklich gut und überzeugend reden kann, eine gute Aussage hat er bei Anne Will von sich gegeben: Das Geld, mit dem Frau Suckale und der Vorstand arbeiten und das sie hier so bedacht zurückhalten, ist in erster Linie das Geld, das die Mitarbeiter des Unternehmens, Lokführer aber auch alle anderen, erarbeitet haben.
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Fischkutter
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Beitrag von Fischkutter »

...und nicht zu vergessen die psychischen Folgen nach einem Personenunfall. Bis jetzt hat noch kein Mechaniker, Stellwerker, oder Verwaltungsangestellter diese immense persönliche Belastung verarbeiten müssen. "Überfahren" tut nur der Lokführer...

Ich wünsche es auch niemandem, ist nämlich wirklich nichts für schwache Nerven.
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Beitrag von dochnochmal »

Stimmt. Die habe ich mal bewusst, mangels Vergleichsmöglichkeit, "unterschlagen".
Aber Recht hast du natürlich. Auch wenn jetzt wieder Leute ankommen werden und für diese "Belanglosigkeit" nicht wirklich Verständnis haben. Ist doch net schlimm... Mal kurz "bumm" und dann sechs Wochen frei. Sollen sie doch froh sein... Und dafür gibt's auch noch Geld... Hauptsache der Zug fährt bald weiter und man kommt noch rechtzeitig weiter.
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Larry Laffer
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Beitrag von Larry Laffer »

Gerade zum Thema Personenunfall habe ich vor einigen Tagen schonmal was geschrieben: Für solche Fälle ist eine Einarbeitung von Zulagen ins Grundgehalt besonders wichtig, weil eben das Grundgehalt zur Berechnung des Krankengeldes dient, und wenn ein Lokführer nach einem Personenunfall eben mal länger als sechs Wochen krankgeschrieben ist, dann muß er seinen Lebensunterhalt vom Krankengeld bestreiten - und nach Möglichkeit nicht von das Krankengeld ergänzender Sozialhilfe.

Was die Tarifverhandlungen betrifft, muß man jetzt abwarten. Auf jeden Fall gilt, daß weitere Streiks erst möglich sind, wenn die Tarifverhandlungen offiziell für gescheitert erklärt worden sind. Für diesen Fall könnte allerdings auch eine Schlichtung angerufen werden. Also es scheint wirklich Bewegung in den Konflikt zu kommen.
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Froschkönig
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Beitrag von Froschkönig »

Was ich bei den Wirtschaftsfetischisten immer sehr vermisse, ist der Glaube an ihre eigenen hohlen Phrasen.

"Angebot und Nachfrage "- ja klar, die Lokführer sind knapp, also werden sie teurer - basta!

"So funktioniert das Wirtschaftsleben" - natürlich, Streiks gehören dazu, Arbeitnehmer nutzen damit ihre Möglichkeiten zur Optimierung ihres Gewinnes

"In anderen Ländern wärt ihr schon längst..." - In anderen Ländern sind Streiks an der Tagesordnung und die Wirtschaft geht nicht zu Grunde

"Jammerkultur" - Momentan jammern doch eher Manager und neoliberale Politiker, bei den Arbeitnehmern ist Kampfgeist angesagt

Letztlich könnte sich am Arbeitskampf der Lokführer langsam andeuten, dass die Arbeitskraft des Menschen langsam ein knapperes Gut wird - analog zu den Rohstoffen - und eben entsprechend teurer.

Das ist Marktwirtschaft komplett - eben nicht nur die einseitig von Managern und Aktionären samt deren Heuschreckenvertretern ausgelegte Variante!
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Larry Laffer @ 26 Nov 2007, 21:43 hat geschrieben: Gerade zum Thema Personenunfall habe ich vor einigen Tagen schonmal was geschrieben: Für solche Fälle ist eine Einarbeitung von Zulagen ins Grundgehalt besonders wichtig, weil eben das Grundgehalt zur Berechnung des Krankengeldes dient, und wenn ein Lokführer nach einem Personenunfall eben mal länger als sechs Wochen krankgeschrieben ist, dann muß er seinen Lebensunterhalt vom Krankengeld bestreiten - und nach Möglichkeit nicht von das Krankengeld ergänzender Sozialhilfe.
das mag ja sein, nur übersiehst du dabei, das einige Zulagen wie für Feiertage seuerfrei sind. Wenn die jetzt zum Grundgehlat gehören, müssten dafür Steuern entrichtet werden
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Beitrag von Larry Laffer »

Lazarus @ 26 Nov 2007, 22:07 hat geschrieben: das mag ja sein, nur übersiehst du dabei, das einige Zulagen wie für Feiertage seuerfrei sind. Wenn die jetzt zum Grundgehlat gehören, müssten dafür Steuern entrichtet werden
Steuern und auch Sozialabgaben. Das bedeutet, daß diese dann ins Gehalt eingearbeiteten Zulagen dann auch in die Rentenversicherung fließen würden und entsprechend höhere Rentenansprüche im Alter nach sich ziehen würden. Was nutzt es einem Rentner, der 45 Jahre gearbeitet hat, wenn er abgabenfreie Zuschlage hatte?
Kunden - Ein bei der DBAG völlig unbekannter Begriff für "Beförderungsfälle"
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Larry Laffer @ 26 Nov 2007, 22:11 hat geschrieben: Steuern und auch Sozialabgaben. Das bedeutet, daß diese dann ins Gehalt eingearbeiteten Zulagen dann auch in die Rentenversicherung fließen würden und entsprechend höhere Rentenansprüche im Alter nach sich ziehen würden. Was nutzt es einem Rentner, der 45 Jahre gearbeitet hat, wenn er abgabenfreie Zuschlage hatte?
nur dürften aber Steuern und Sozialabgaben dann um ein vielfaches höher sein, als er je an höherer Rente rausbekommt
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
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Larry Laffer
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Beitrag von Larry Laffer »

Also ohne jetzt in eine Rentendebatte einsteigen zu wollen, nur der Hinweis, daß man nicht alles glauben sollte, was Miegel und Bild-Zeitung von sich geben.
Kunden - Ein bei der DBAG völlig unbekannter Begriff für "Beförderungsfälle"
fencerd
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Beitrag von fencerd »

mrj @ 26 Nov 2007, 18:33 hat geschrieben: Oder selbst jemand auf meiner Stelle. Wenn ich nötige Wartungsarbeiten zum Beispiel am Dach verbummle und Teile der Dachkonstruktion Mitarbeitern oder Besuchern auf den Kopf fallen zum Beispiel.
Du warst doch nicht etwa in BLN-Hbf auf dem Dach arbeiten?
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