[M] U5 Pasing (-Freiham) und Alternativen

Strecken, Fahrzeuge und Technik von U-Bahnen
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

TravellerMunich @ 25 Jun 2017, 15:43 hat geschrieben:Die meisten mental stabilen Menschen im Besitz eines Führerscheins zeigen Dir einen Vogel, wenn Du Ihnen sagst, sie könnten ja einen Bus oder auch eine Tram zur nächsten S-Bahn-Station nehmen
In den meisten Stadtbezirken scheint das so üblich zu sein, jedenfalls sind im Fahrplanbuch des MVV ziemlich viele solcher Busse drin. Als Dorfkind ohne Bus finde ich die Sichtweise übrigens ziemlich dekadent. Die stabilen Menschen, die ich hier kenne, die meisten mit Haus und nicht nur einem Auto in der Garage und die seit Schulzeiten in keinem Bus mehr gesessen sind, fänden so eine Aussage vermutlich lustig. Hier am Dorf ist es durchaus so, dass 1-2 km laufen (!) durchaus bei vielen ganz normal sind (Schülern mutet man zur Schule oder Bushaltestelle 3 km einfacher Weg zu!!) und die Leute müssen ihr Auto im Gegensatz zu einer Wohnanlage in der Stadt nur aufsperren (oder nichtmal das^^) und nicht erst aus der Tiefgarage schälen oder von der zweiten Seitenstraße holen, wo halt letztens grad was zum Parken frei war. Ich wäre jedenfalls viel zu faul. Wenn ich so durch München laufe, scheint es mir so, rein den Spuren nach zu urteilen, dass viele Autos über Tage nicht bewegt werden. Teilweise aus Angst, den tollen Parkplatz abends nicht mehr zu kriegen oder aus Faulheit in der (Duplex)Tiefgarage rumzuwerkeln oder das viel zu große Auto dort rauszuschälen.
TravellerMunich @ 25 Jun 2017, 15:43 hat geschrieben:Der Erfolg des Münchner Nahverkehrssystems ruht in der U-Bahn mit hohen Reisegeschwindigkeiten
Und den Zubringern zur U-Bahn. Wie in jedem Verkehrssystem gibt's zu dem mit den hohen Reisegeschwindigkeiten (Autobahn, ICE) allerlei langsamere Zubringer (Nebenstraßen, Bus, RB) ohne die sich die schnellen, teuren und auf große Nutzerzahlen angewiesenen Systeme gar nicht lohnen würden. Und diese Nutzerzahlen hat Freiham zwischen den vorhandenen S-Bahnlinien nunmal nicht. Blafasel.

Trotzdem ist der Abstand z.B. zwischen Aubing (S4) und Neuaubing/Freiham (S8) ca. 2 km. In so ein Gebiet baut man keine dritte Schnellbahnlinie mitten rein. Zwischen Studentenstadt (U6) und Frankfurter Ring (U2) liegen 3 km. Etwa mittig dazwischen fährt fröhlich die Trambahnlinie 23 als Zubringer zur Münchner Freiheit (U3/U6). Selbst mitten in der Stadt liegen zwischen Theresienstraße (U2) und Universität (U3/U6) etwa 1,4 km - und die Trambahnlinie 27.

Wo liegen außerhalb der Innenstadt auf 2 km drei parallele Schnellbahnlinien und warum muss ausgerechnet Freiham das haben? Selbst eine Trambahn wäre da draußen schon ein Zeichen vergleichsweise sehr guter Verkehrsbedienung. :ph34r:
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

NJ Transit @ 25 Jun 2017, 16:57 hat geschrieben: "Ich habe keine Lust umzusteigen" ist ähnlich sinnvoll wie "Ich habe keine Lust mich ans Tempolimit zu halten" oder "Ich habe keine Lust zu tanken". Das gehört nunmal dummerweise dazu, und zeigt nur, dass Autofahren in Deutschland offenbar immer noch zu billig ist. Ein Umstieg von der Tram in die S-Bahn kann man jedem mental stabilen Menschen zumuten, massive Überschreitungen der Luftreinheitsgrenzwerte sollten wir dagegen nicht mal mental instabilen Menschen zumusten.
Nur wird aber keiner eine Tram dauerhaft nutzen, die zudem laufend zuspät kommt und damit die Anschlüsse nicht erreicht. Das werden die meisten Fahrgäste einmal mitmachen, vielleicht auch ein zweites Mal, aber spätestens beim dritten wird mit dem eigenen Auto gefahren. Das ist die Realität.
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Beitrag von TravellerMunich »

Rohrbacher @ 25 Jun 2017, 17:05 hat geschrieben: In den meisten Stadtbezirken scheint das so üblich zu sein, jedenfalls sind im Fahrplanbuch des MVV ziemlich viele solcher Busse drin. (...)
Wenn ich so durch München laufe, scheint es mir so, rein den Spuren nach zu urteilen, dass viele Autos über Tage nicht bewegt werden. Teilweise aus Angst, den tollen Parkplatz abends nicht mehr zu kriegen oder aus Faulheit in der (Duplex)Tiefgarage rumzuwerkeln oder das viel zu große Auto dort rauszuschälen.
Dann geh mal raus aus dem Innenstadtparadies mit U-Bahn-Erschließung.
Geh mal ins Wunderland der Zubringerbusse, raus nach Trudering, nach Obermenzing, ja auch nach Neuaubing.

Steig in die Busse ein!
Die sind tatsächlich morgens gut gefüllt, aber wenn Du Dich umschaust, siehst Du Schüler, Du siehst auch jüngere Frauen auf dem Weg zur Arbeit (als Verkäuferin oder Sprechstundenhilfe), Du siehst Migranten und Senioren. Aber Du siehst fast keinen werktätigen Mann zwischen 30 und 60 auf dem Weg ins Büro.

Das ist tatsächlich bei der U-Bahn anders.
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Beitrag von Autoverbot »

TravellerMunich @ 25 Jun 2017, 16:58 hat geschrieben: Nein.
Aber sie entbindet die SPD und den Kämmerer davon, eine U-Bahn zu bauen.
Und die CSU davon, einer Trambahn zuzustimmen.
Sowie beide gemeinsam davon, überhaupt noch was in die Schiene zu investieren, denn das bringt ja eh nichts.
D.h. auch die U-Bahn Laim-Pasing kommt nicht?

Also Tram als Zubringer zur nicht gerade beliebten S-Bahn :(

In diesem Falle stimme ich Lazarus zu, wer ein Auto hat, nimmt das dann auch :unsure:
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Beitrag von TravellerMunich »

Autoverbot @ 25 Jun 2017, 17:22 hat geschrieben:
TravellerMunich @ 25 Jun 2017, 16:58 hat geschrieben: Nein.
Aber sie entbindet die SPD und den Kämmerer davon, eine U-Bahn zu bauen.
Und die CSU davon, einer Trambahn zuzustimmen.
Sowie beide gemeinsam davon, überhaupt noch was in die Schiene zu investieren, denn das bringt ja eh nichts.
D.h. auch die U-Bahn Laim-Pasing kommt nicht?

Also Tram als Zubringer zur nicht gerade beliebten S-Bahn :(
Na, die abzublasen wird sich niemand trauen.
Und tata - sie wird auch gut genutzt und angenommen werden, ohne dass die S-Bahnen leer in der Gegend rum fahren!
Vielleicht kommt auch noch die U4 nach Osten, mal sehen... Also ein wenig passiert schon noch, und auch die Westtangente wird man wohl kaum noch kippen können, ohne sich lächerlich zu machen.
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Die ach so zuverlässige U-Bahn, wo bisweilen der nächste Zug mit "in 32min" angezeigt wird, 5er-Takte ausfallen und nicht genug Züge da sind, um die Takt2-Verstärker der U2 zu fahren?

Dagegen kann ich am 16/17er im Westen stadteinwärts fast die Uhr stellen.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

spock5407 @ 25 Jun 2017, 17:25 hat geschrieben: Dagegen kann ich am 16/17er im Westen stadteinwärts fast die Uhr stellen.
Das ist beim 19er meist leider anders. Da habe ich oft genug schon 20 Minuten auf die nächste Bahn gewartet, weil mal wieder ein Kurs ausgefallen ist. Besonders lustig, wenn dann auch noch ein völlig überfüllter R2 daherkommt.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

TravellerMunich @ 25 Jun 2017, 16:43 hat geschrieben: Die meisten mental stabilen Menschen im Besitz eines Führerscheins zeigen Dir einen Vogel, wenn Du Ihnen sagst, sie könnten ja einen Bus oder auch eine Tram zur nächsten S-Bahn-Station nehmen, dort dann weiter fahren und müssten mit hoher Wahrscheinlichkeit noch ein zweites Mal umsteigen, um zu ihrem Ziel zu gelangen. Vielleicht noch mit der Aussicht, dort nur alle 10 Minuten einen weiteren Anschluss zu haben.
Oder wenn Du ihnen anbietest, stattdessen erst mal 800-1.000 Meter zur S-Bahn zu laufen, um den ersten Umstieg zu vermeiden.
Du wirst in einer Stadt wie München es nicht schaffen, dass jeder Einwohner in fußläufiger Entfernung eine U-Bahn-Station hat, von der aus er mit nur einmal Umsteigen jeden anderen Punkt in München erreichen kann. Das ist einfach nicht möglich. Und für mich ist eben nicht nachvollziehbar, warum ausgerechnet in Freiham 100% der Fläche mit Schnellbahnen erschlossen sein muss, während in vielen anderen Gegenden von München das nicht der Fall ist. Natürlich habe ich nichts gegen die Erschließung, es bleibt aber dabei dass München in den nächsten Jahren verdammt viel Geld investieren muss, um den Kollaps des Nahverkehrssystems abzuwenden. Und der Kollaps des Nahverkehrssystems wird nunmal nicht in Freiham abgewendet.

Wenn man die dafür nötigen Maßnahmen finanziert hat, dann kann man gern über eine U5 nach Freiham nachdenken. Aber momentan müssen die Prioritäten einfach wo anders liegen.
gleich mit dem Aufzug in die Tiefgarage zu fahren (die wird es auch in Freiham unter jedem Gebäude geben),
Daran sollte man auch mal was ändern.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

TravellerMunich @ 25 Jun 2017, 17:24 hat geschrieben: Na, die abzublasen wird sich niemand trauen.
Und tata - sie wird auch gut genutzt und angenommen werden, ohne dass die S-Bahnen leer in der Gegend rum fahren!
Vielleicht kommt auch noch die U4 nach Osten, mal sehen... Also ein wenig passiert schon noch, und auch die Westtangente wird man wohl kaum noch kippen können, ohne sich lächerlich zu machen.
Die U5 nach Pasing wird uns aber von der Politik auch schon seit 30 Jahren versprochen und nichts ist passiert.
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

@Boris: Genau so schauts aus.

In Bogenhausen musste man auch >30 Jahre warten, bis die Tram wieder zum Cosimapark (und dann weiter) wieder fuhr.
Und 20 Jahre, nachdem 94/95 die erste Planfeststellung abgebrochen wurde.
Während das achso aaaaaaaaaaarme Pasing so nebenbei beste S-Bahnanbindung und auch jede Menge Regionalzüge Ri Stadtzentrum hat.

Btw, gestern waren meine beiden 19er perfekt plan, zügig und nicht überfüllt unterwegs.
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Beitrag von TravellerMunich »

Boris Merath @ 25 Jun 2017, 17:29 hat geschrieben:
TravellerMunich @ 25 Jun 2017, 16:43 hat geschrieben: Die meisten mental stabilen Menschen im Besitz eines Führerscheins zeigen Dir einen Vogel, wenn Du Ihnen sagst, sie könnten ja einen Bus oder auch eine Tram zur nächsten S-Bahn-Station nehmen, dort dann weiter fahren und müssten mit hoher Wahrscheinlichkeit noch ein zweites Mal umsteigen, um zu ihrem Ziel zu gelangen. Vielleicht noch mit der Aussicht, dort nur alle 10 Minuten einen weiteren Anschluss zu haben.
Oder wenn Du ihnen anbietest, stattdessen erst mal 800-1.000 Meter zur S-Bahn zu laufen, um den ersten Umstieg zu vermeiden.
Du wirst in einer Stadt wie München es nicht schaffen, dass jeder Einwohner in fußläufiger Entfernung eine U-Bahn-Station hat, von der aus er mit nur einmal Umsteigen jeden anderen Punkt in München erreichen kann. Das ist einfach nicht möglich. Und für mich ist eben nicht nachvollziehbar, warum ausgerechnet in Freiham 100% der Fläche mit Schnellbahnen erschlossen sein muss, während in vielen anderen Gegenden von München das nicht der Fall ist. Natürlich habe ich nichts gegen die Erschließung, es bleibt aber dabei dass München in den nächsten Jahren verdammt viel Geld investieren muss, um den Kollaps des Nahverkehrssystems abzuwenden. Und der Kollaps des Nahverkehrssystems wird nunmal nicht in Freiham abgewendet.

Wenn man die dafür nötigen Maßnahmen finanziert hat, dann kann man gern über eine U5 nach Freiham nachdenken. Aber momentan müssen die Prioritäten einfach wo anders liegen.
Jeden nicht, natürlich nicht.
Aber 35.000 Menschen mit Umstiegszwang sind schon ein Wort in einem Gebiet (Freiham und Neuaubing kombiniert).

Mit fällt in München keine Wohnsiedlung mit über 10.000 Einwohnern ein, die nicht einen attraktiven Anschluss ans Zentrum ohne Umsteigezwang hat. Am ehesten trifft dies noch auf die Blumenau mit knapp unter 10.000 Einwohnern zu, aber auch da fehlt der einst konzipierte Anschluss an die U4 tatsächlich spürbar.

Und innenstadtnah, bis 5 km, sind direkt ins Zentrum führende Trambahnen ebenfalls sehr attraktiv und werden auch gut genutzt, wie man ja auch sehen kann. Freiham ist leider ein sehr unglücklicher Zwitter...
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Beitrag von Autoverbot »

Alles was letztens schinenmässig neu gebaut wurde, ist so ziemlich nur halbherzig und tweilweise zum Kotz...
Tram 23 endet und verursacht noch mehr Fahrgäste an der MüFei, nur weil ein paar SPD Bonzen kein Tramverlängerung zum KürfüPla haben wollen.
Wegen Tram Berg-Am-Laim wurden 5 (!) Buslinien geändert + weitere Umsteigezwang zur City am MWP
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Man könnte ja auch S Berg am Laim zur City umsteigen... womit die Busse im übrigen sogar schneller eine Schnellbahnstation erreichen als im Autoverkehr zum MWP zu gurken.

Ach ja (ein Schema kristallisiert sich heraus), das ist ja nur Umstieg zur bösen S-Bahn.
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Beitrag von TravellerMunich »

Autoverbot @ 25 Jun 2017, 17:40 hat geschrieben: Alles was letztens schinenmässig neu gebaut wurde, ist so ziemlich nur halbherzig und tweilweise zum Kotz...
Tram 23 endet und verursacht noch mehr Fahrgäste an der MüFei, nur weil ein paar SPD Bonzen kein Tramverlängerung zum KürfüPla haben wollen.
Wegen Tram Berg-Am-Laim wurden 5 (!) Buslinien geändert + weitere Umsteigezwang zur City am MWP
Das stimmt absolut, zumal eine Tram 23 ins Zentrum über Barer Straße sehr sehr attraktiv wäre...
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Beitrag von TravellerMunich »

spock5407 @ 25 Jun 2017, 17:41 hat geschrieben: Man könnte ja auch S Berg am Laim zur City umsteigen...
Der in Berg am Laim erkennbare Misserfolg dieser Strategie mit berechtigtem Bürgerprotest hat sich ja inzwischen offenbar bis ins Rathaus rum gesprochen und ist keine Werbung für Tramprojekte, erst recht nicht mit Umstiegszwang für Tram und Bus gleichermaßen...
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

TravellerMunich @ 25 Jun 2017, 17:34 hat geschrieben: Aber 35.000 Menschen mit Umstiegszwang sind schon ein Wort in einem Gebiet (Freiham und Neuaubing kombiniert).
Dazu kommt dann noch, das wohl die meisten nicht in Freiham umsteigen werden, sondern wohl eher in Pasing, weil man dort deutlich geringere Wartezeiten auf die nächste S-Bahn hat. Bedeutet also im Umkehrschluss, man schafft sich damit einen weiteren Brennpunkt, weil der Bahnhof die zusätzlichen Fahrgäste kaum mehr verkraften kann. Man ist ja heute schon bei deutlich über 100.000 Fahrgästen täglich, Tendenz weiter steigend.
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Beitrag von Autoverbot »

Stimmt, genauso ein Mist wie mit Tram23 an der MüFrei :(
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

TravellerMunich @ 25 Jun 2017, 17:21 hat geschrieben: Steig in die Busse ein!
Die sind tatsächlich morgens gut gefüllt, aber wenn Du Dich umschaust, siehst Du Schüler, Du siehst auch jüngere Frauen auf dem Weg zur Arbeit (als Verkäuferin oder Sprechstundenhilfe), Du siehst Migranten und Senioren. Aber Du siehst fast keinen werktätigen Mann zwischen 30 und 60 auf dem Weg ins Büro.
Dann setze Dich mal morgens in die Buslinie 213, 99% Erwerbstätige oberhalb des deutschen Durchschnittseinkommens.
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Beitrag von Iarn »

Lazarus @ 25 Jun 2017, 17:44 hat geschrieben: Dazu kommt dann noch, das wohl die meisten nicht in Freiham umsteigen werden, sondern wohl eher in Pasing, weil man dort deutlich geringere Wartezeiten auf die nächste S-Bahn hat. Bedeutet also im Umkehrschluss, man schafft sich damit einen weiteren Brennpunkt, weil der Bahnhof die zusätzlichen Fahrgäste kaum mehr verkraften kann. Man ist ja heute schon bei deutlich über 100.000 Fahrgästen täglich, Tendenz weiter steigend.
Und? Man will je Richtung Augsburg zwei neue Bahnsteigkanten bauen. Das sollte man allerdings nicht erst nach 2026 angehen. Sonst ist Dein armes Pasing gar nicht so überlastet wie Du tust.
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Beitrag von Lazarus »

Iarn @ 25 Jun 2017, 17:58 hat geschrieben: Und? Man will je Richtung Augsburg zwei neue Bahnsteigkanten bauen. Das sollte man allerdings nicht erst nach 2026 angehen. Sonst ist Dein armes Pasing gar nicht so überlastet wie Du tust.
Pasing ist nur der am drittstärksten frequentierte Bahnhof im gesamten MVV. Aber gar nicht überlastet. Alles klar. :rolleyes:
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Beitrag von Jojo423 »

Lazarus @ 25 Jun 2017, 16:12 hat geschrieben: Nur wird aber keiner eine Tram dauerhaft nutzen, die zudem laufend zuspät kommt und damit die Anschlüsse nicht erreicht. Das werden die meisten Fahrgäste einmal mitmachen, vielleicht auch ein zweites Mal, aber spätestens beim dritten wird mit dem eigenen Auto gefahren. Das ist die Realität.
Wieso bist du dann noch nicht aufs Auto umgestiegen? Soviel, wie du immer rumjammerst :-)
Viele Grüße
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Beitrag von Jojo423 »

TravellerMunich @ 25 Jun 2017, 16:21 hat geschrieben:
Rohrbacher @ 25 Jun 2017, 17:05 hat geschrieben: In den meisten Stadtbezirken scheint das so üblich zu sein, jedenfalls sind im Fahrplanbuch des MVV ziemlich viele solcher Busse drin. (...)
Wenn ich so durch München laufe, scheint es mir so, rein den Spuren nach zu urteilen, dass viele Autos über Tage nicht bewegt werden. Teilweise aus Angst, den tollen Parkplatz abends nicht mehr zu kriegen oder aus Faulheit in der (Duplex)Tiefgarage rumzuwerkeln oder das viel zu große Auto dort rauszuschälen.
Dann geh mal raus aus dem Innenstadtparadies mit U-Bahn-Erschließung.
Geh mal ins Wunderland der Zubringerbusse, raus nach Trudering, nach Obermenzing, ja auch nach Neuaubing.

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Das ist tatsächlich bei der U-Bahn anders.
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Beitrag von Rohrbacher »

TravellerMunich @ 25 Jun 2017, 16:34 hat geschrieben:Aber 35.000 Menschen mit Umstiegszwang sind schon ein Wort in einem Gebiet (Freiham und Neuaubing kombiniert).
Hast du die abgezogen, die unter 500 m zu einer der S-Bahnen haben?

Dass die 23 nicht bis in die Innenstadt durchfährt finde ich natürlich auch ungünstig, ebenso die Direktverbindung Grünwald - Berg am Laim. Aber das sind verglichen an der hier diskutierten Fragestellung Kleinigkeiten, die zu lösen sind. Auch eine U-Bahn nach Freiham müsste nicht durchlaufen bis in die Innenstadt. Weil man nach Freiham wohl mit Kurzzügen fahren könnte, könnte man die Linie ja brechen. :ph34r: Klingt dämlich, aber tatsächlich muss man vielleicht auch sehen, Freiham ist vom Stachus über 12 km entfernt. Muss auf diese Entfernung jede Linie in die eh schon volle Innenstadt durchlaufen? Pasing ist Verkehrsknoten, sogar ICE-Halt, und Stadtteilzentrum, da müssen aus meiner Sicht nicht im Abstand von 2 km drei parallele Schnellbahnlinien von Pasing in die Innenstadt durchlaufen. Das laufen sie nämlich von Allach her beispielsweise auch nicht. Und bevor eine U-Bahn nach Freiham läuft, sollte man die vielen Millionen für neue U-Bahntunnel vorher in die U9 und die Lückenschlüsse U4/S8 Englschalking, U6/S6 Planegg und U3/S2 Allach investieren, die allesamt sehr viel mehr Nutzen für's Gesamtsystem brächten.
Lazarus @ 25 Jun 2017, 17:05 hat geschrieben:Pasing ist nur der am drittstärksten frequentierte Bahnhof im gesamten MVV. Aber gar nicht überlastet. Alles klar.
Überlastung tritt ein, wenn die Belastung über das kalkulierte Maß hinausgeht. Ein großer Bahnhof hat nunmal meist auch große Mengen Fahrgäste ohne deswegen überlastet zu sein. München-Pasing ist immerhin ein Bahnhof der Kategorie 2. Das ist die selbe Einstufung wie Augsburg Hbf oder Regensburg Hbf - und die haben alle keine U-Bahn, letzterer nicht einmal eine Straßenbahn. ;)
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Beitrag von Bayernlover »

Jojo423 @ 25 Jun 2017, 18:07 hat geschrieben: Wieso bist du dann noch nicht aufs Auto umgestiegen? Soviel, wie du immer rumjammerst :-)
Ich glaub, sogar für einen Führerschein braucht man einen IQ über Raumtemperatur. Daran wird's wohl scheitern.

Ansonsten stehe ich natürlich auf der Seite von TravellerMunich. Glaubt wirklich jemand, eine U5 nach Freiham wäre nicht ausgelastet? Glaubt auch wirklich jemand, es entsteht auch nur ein Meter Schiene irgendwo mehr, wenn man die U5 nach Freiham einspart?

München hat riesige Verkehrsprobleme. München hat gleichzeitig auch einen riesigen Haufen Kohle und braucht dringendst einen großen Wurf an Schnellbahnen, sonst sind irgendwelche Feinstaubwerte in zehn Jahren noch das geringste Problem.

Aber stattdessen wird in einem Forum voller Nahverkehrsfreunde fröhlich der Umsteigezwang propagiert, als würden wir von drei Häusern irgendwo in Halberstadt sprechen. Gleichzeitig sollen die Tiefgaragenplätze abgeschafft werden, damit dann auch noch das ganze Viertel zugeparkt ist. Einer vom Dorf, der die Stadt nur vom Hörensagen kennt (anders kann ich mir manche Aussagen nicht erklären) kommt dann zur Krönung noch damit, dass ein bis zwei Kilometer Fußweg zu einem Bus völlig normal seien. Ich glaube wirklich, es hackt.

Immerhin hat Freiham dann eine super Anbindung an die A99. Und wenn selbst die Nahverkehrsfreunde erstmal prinzipiell gegen alles sind, wird dann in der Zwischenzeit auch der Autobahnsüdring komplettiert und der Allacher Tunnel auf zehn Spuren verbreitert. Kostet alles deutlich mehr als ein bisschen U-Bahn (bei zweifelhaftem Nutzen), ist aber die logische Konsequenz daraus.

Ich verstehe es nicht.
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Beitrag von TravellerMunich »

Rohrbacher @ 25 Jun 2017, 18:23 hat geschrieben: Hast du die abgezogen, die unter 500 m zu einer der S-Bahnen haben?
Ja, ansonsten sind es laut Gutachtenzahlen rund 50.000
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Beitrag von TravellerMunich »

Jojo423 @ 25 Jun 2017, 18:07 hat geschrieben: Wieso bist du dann noch nicht aufs Auto umgestiegen? Soviel, wie du immer rumjammerst :-)
Weil ich sehr zentral wohne, mit prima Nahverkehr und Direktverbindungen fast überall hin.
Und weil ich tatsächlich ein Freak bin :D
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Beitrag von Jojo423 »

Bayernlover @ 25 Jun 2017, 17:24 hat geschrieben: Ich glaub, sogar für einen Führerschein braucht man einen IQ über Raumtemperatur. Daran wird's wohl scheitern.

Ansonsten stehe ich natürlich auf der Seite von TravellerMunich. Glaubt wirklich jemand, eine U5 nach Freiham wäre nicht ausgelastet? Glaubt auch wirklich jemand, es entsteht auch nur ein Meter Schiene irgendwo mehr, wenn man die U5 nach Freiham einspart?

München hat riesige Verkehrsprobleme. München hat gleichzeitig auch einen riesigen Haufen Kohle und braucht dringendst einen großen Wurf an Schnellbahnen, sonst sind irgendwelche Feinstaubwerte in zehn Jahren noch das geringste Problem.

Aber stattdessen wird in einem Forum voller Nahverkehrsfreunde fröhlich der Umsteigezwang propagiert, als würden wir von drei Häusern irgendwo in Halberstadt sprechen. Gleichzeitig sollen die Tiefgaragenplätze abgeschafft werden, damit dann auch noch das ganze Viertel zugeparkt ist. Einer vom Dorf, der die Stadt nur vom Hörensagen kennt (anders kann ich mir manche Aussagen nicht erklären) kommt dann zur Krönung noch damit, dass ein bis zwei Kilometer Fußweg zu einem Bus völlig normal seien. Ich glaube wirklich, es hackt.

Immerhin hat Freiham dann eine super Anbindung an die A99. Und wenn selbst die Nahverkehrsfreunde erstmal prinzipiell gegen alles sind, wird dann in der Zwischenzeit auch der Autobahnsüdring komplettiert und der Allacher Tunnel auf zehn Spuren verbreitert. Kostet alles deutlich mehr als ein bisschen U-Bahn (bei zweifelhaftem Nutzen), ist aber die logische Konsequenz daraus.

Ich verstehe es nicht.
Welche Probleme würde die U5 denn im Vergleich zur Tram lösen?
Viele Grüße
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Iarn @ 25 Jun 2017, 17:55 hat geschrieben:
TravellerMunich @ 25 Jun 2017, 17:21 hat geschrieben: Steig in die Busse ein!
Die sind tatsächlich morgens gut gefüllt, aber wenn Du Dich umschaust, siehst Du Schüler, Du siehst auch jüngere Frauen auf dem Weg zur Arbeit (als Verkäuferin oder Sprechstundenhilfe), Du siehst Migranten und Senioren. Aber Du siehst fast keinen werktätigen Mann zwischen 30 und 60 auf dem Weg ins Büro.
Dann setze Dich mal morgens in die Buslinie 213, 99% Erwerbstätige oberhalb des deutschen Durchschnittseinkommens.
Stimmt, Touche!
Der verkappte Werksverkehr mit Sitzplatzgarantie.

Eigentlich eine tolle Linie, das stimmt!
Da sitzen wohl die drin, die sich mit der Finanzierung ihrer Immobilie im Umland verhoben haben... :D

Aber tatsächlich, so was gibt es - und ich persönlich fahre auch gerne Bus, so lange er nicht im Takt 20 verkehrt und ich direkt ans Ziel komme - vielleicht sogar mit funktionierender Klimaanlage und Heizung und ohne Sardinenfeeling oder Stau...
Aber wie gesagt, ich bin ein Freak. Meinen Schwager bekäme ich da nicht rein, in einen Bus. Und auch viele meiner Kollegen nicht.
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Beitrag von Lazarus »

Messestadt Riem ist deutlich kleiner als Freiham und hat trotzdem einen mittlerweile fast ganztägigen Takt 5. Mit dem Ergebnis, das die Zahl der Autofahrten deutlich zurückgegangen ist. Sollten einige hier vielleicht mal darüber nachdenken...
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
TravellerMunich
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Beitrag von TravellerMunich »

Jojo423 @ 25 Jun 2017, 18:29 hat geschrieben:
Welche Probleme würde die U5 denn im Vergleich zur Tram lösen?
Wenn wir uns schon solche Fragen hier stellen:

Welche Probleme würde denn die Tram im Vergleich zur Linie 57 lösen?
Die Fahrzeit wäre die gleiche - und man würde sogar einen dichteren Takt anbieten (müssen), eigentlich also alles prima!

Trifft auch zu auf die Tram Westtangente - warum fährt man da nicht auch weiter mit dem Bus, nur weil der Reifen hat und weniger stark quietscht als die Tram?

Ist doch eh alles Einbildung, die Leute sollen sich nicht so haben, ist doch egal wie häufig sie umsteigen müssen - und für Busse braucht man weder eine Planfeststellung, noch die nur in homöopathischen Dosen zu kaufenden und zugelassenen seltenen Tramfahrzeuge, also alles in Gummi!

Das wird am Schluss raus kommen. Hamburg zeigt es ja prima, dass man auch sehr sehr viele Menschen nur mit dem Bus als Shuttle zur S-Bahn anschließen kann. Okay, da fahren auch viel weniger mit dem Nahverkehr als in München, aber dafür gibt es dort das beste Bussystem des Universums...
Ich korrigiere: Hamburg hat dafür das beste Buszubringersystem zur S-Bahn im ganzen bekannten Weltraum, garantiert Scholz-geprüft.
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