Streiks bei der Deutschen Bahn 2007/2008
Tja, vielleicht noch ein paar Gedanken zur Nacht:
Ob die Lokführer bei den DB-Gesellschaften viel oder wenig verdienen, ob die bei den hunderten anderer Bahngesellschaften viel oder wenig verdienen, all das ist fast schon nebensächlich. Worauf es ankommt, ist doch letztlich folgendes: Kann man von seinem Lohn leben und ist man mit seinem beruflichen Umfeld zufrieden? Gerade bei letzterem scheint die Deutsche Bahn in den letzten Jahrzehnten so ziemlich alles falsch gemacht zu haben, was man nur falsch machen kann. So etwas kann ein Unternehmen selbstverständlich eine Zeitlang tun, aber Dauer kommt damit niemand durch. Die besten Arbeitnehmer wandern ab zur Konkurrenz, die durchschnittlichen und schlechten bleiben und arbeiten weiter, haben aber auch schon längst die innere Kündigung eingereicht. Wenn die Deutsche Bahn dieses Problem nicht irgendwann löst, wird sie mit den Konsequenzen leben müssen, möglicherweise aber auch die gesamte Allgemeinheit.
Übrigens erinnere ich mich in dem Zusammenhang an den Streik der Telekom-Mitarbeiter, die verständlicherweise dagegen protestiert hatten, für weniger Geld länger arbeiten zu müssen. Andererseits kursierten letztes Jahr Zahlen, denen zufolge diese Leute für weniger Wochenstunden mehr Geld bekommen haben als so mancher Universitäts-Absolvent. Logisch, dass so etwas nicht auf Dauer weitergehen konnte, zumindest nicht, wenn das ehemalige Staatsunternehmen Deutsche Telekom nicht vom Markt verschwinden soll.
So, und nun wünsche ich euch allen eine Gute Nacht!
Ob die Lokführer bei den DB-Gesellschaften viel oder wenig verdienen, ob die bei den hunderten anderer Bahngesellschaften viel oder wenig verdienen, all das ist fast schon nebensächlich. Worauf es ankommt, ist doch letztlich folgendes: Kann man von seinem Lohn leben und ist man mit seinem beruflichen Umfeld zufrieden? Gerade bei letzterem scheint die Deutsche Bahn in den letzten Jahrzehnten so ziemlich alles falsch gemacht zu haben, was man nur falsch machen kann. So etwas kann ein Unternehmen selbstverständlich eine Zeitlang tun, aber Dauer kommt damit niemand durch. Die besten Arbeitnehmer wandern ab zur Konkurrenz, die durchschnittlichen und schlechten bleiben und arbeiten weiter, haben aber auch schon längst die innere Kündigung eingereicht. Wenn die Deutsche Bahn dieses Problem nicht irgendwann löst, wird sie mit den Konsequenzen leben müssen, möglicherweise aber auch die gesamte Allgemeinheit.
Übrigens erinnere ich mich in dem Zusammenhang an den Streik der Telekom-Mitarbeiter, die verständlicherweise dagegen protestiert hatten, für weniger Geld länger arbeiten zu müssen. Andererseits kursierten letztes Jahr Zahlen, denen zufolge diese Leute für weniger Wochenstunden mehr Geld bekommen haben als so mancher Universitäts-Absolvent. Logisch, dass so etwas nicht auf Dauer weitergehen konnte, zumindest nicht, wenn das ehemalige Staatsunternehmen Deutsche Telekom nicht vom Markt verschwinden soll.
So, und nun wünsche ich euch allen eine Gute Nacht!
- Sascha1974
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Deinem Beitrag ist nur zuzustimmen, ruhri und was gerade der zitierte Abschnitt ist eigentlich das A & O der Geschichte. Man muss von seinem Lohn leben können und mit Leben meine ich nicht knapp Überleben, sondern ein menschenwürdiges Leben. Dazu gehört auch die Möglichkeit, eine Familie ernähren zu können und sie zu versorgen. Doch solange es in unserem Lande Leute geben wird, die alleine diese Forderung schon als Blick durch die idealistische Brille werten, dann wird es noch öfters harte Arbeitskämpfe geben müssen.ruhri @ 13 Jan 2008, 23:24 hat geschrieben: Worauf es ankommt, ist doch letztlich folgendes: Kann man von seinem Lohn leben ... ?
Grüße
Sascha
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- Larry Laffer
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Ja, jeder muß von seiner Arbeit in Würde leben können. Daß unsere Regierung diesen Anspruch aufgegeben hat, ist in meinen Augen moralisch zutiefst verwerflich.
Die Tarifautonomie ist eine gute Sache. Wenn wir aber ein Ungleichgewicht aufgrund von Massenarbeitslosigkeit (und den politisch geförderten und gewollten prekären Beschäftigungsverhältnissen) haben, dann ist die Sache schon problematisch. Dazu kommt, daß es in den Bereichen ehemaliger Staatsbetriebe (Eisenbahn, Fernmeldewesen) keine Tarifparteien im eigentlichen Sinne gibt, in einigen anderen Branchen auch nicht. Was soll man da machen? Was soll man z.B. im Briefzustellsektor machen? Eine Gewerkschaft, in der 10% der Leute organisiert sind und Arbeitgeber, die in keinem Arbeitgeberverband organisiert sind? Hier muß ein Mindestlohn her, weil die Tarifparteien eben nicht sicherstellen können, daß jeder von seiner Arbeit in Würde leben kann.
Der Staat kann aber nur nach unten einen Mindestlohn setzen. Es ist ja nicht okay, wenn alle Arbeitnehmer in Deutschland einen Mindestlohn kriegen. Gerade in Branchen, in denen viel verdient wird müssen die Arbeitnehmer auch entsprechend an dem von ihnen erwirtschafteten Gewinn beteiligt werden. Und wenn in einer Branche 30% mehr verdient wird, dann sind entsprechende Lohnzuwächse auch gerechtfertigt. Zumal wir einen brachliegenden Binnenmarkt haben, eine der Ursachen ist eben die Tatsache, daß die Verteilungsspielräume in den letzten 15 Jahren nicht mehr ausgenutzt wurden, und gerade bei einem möglichen Dollarcrash, der angesichts des massiven Außenhandelsdefizites der Vereinigten Staaten immer wahrscheinlicher wird, ist davon ausgehen, daß der Binnenmarkt immer wichtiger werden wird.
Die Tarifautonomie ist eine gute Sache. Wenn wir aber ein Ungleichgewicht aufgrund von Massenarbeitslosigkeit (und den politisch geförderten und gewollten prekären Beschäftigungsverhältnissen) haben, dann ist die Sache schon problematisch. Dazu kommt, daß es in den Bereichen ehemaliger Staatsbetriebe (Eisenbahn, Fernmeldewesen) keine Tarifparteien im eigentlichen Sinne gibt, in einigen anderen Branchen auch nicht. Was soll man da machen? Was soll man z.B. im Briefzustellsektor machen? Eine Gewerkschaft, in der 10% der Leute organisiert sind und Arbeitgeber, die in keinem Arbeitgeberverband organisiert sind? Hier muß ein Mindestlohn her, weil die Tarifparteien eben nicht sicherstellen können, daß jeder von seiner Arbeit in Würde leben kann.
Der Staat kann aber nur nach unten einen Mindestlohn setzen. Es ist ja nicht okay, wenn alle Arbeitnehmer in Deutschland einen Mindestlohn kriegen. Gerade in Branchen, in denen viel verdient wird müssen die Arbeitnehmer auch entsprechend an dem von ihnen erwirtschafteten Gewinn beteiligt werden. Und wenn in einer Branche 30% mehr verdient wird, dann sind entsprechende Lohnzuwächse auch gerechtfertigt. Zumal wir einen brachliegenden Binnenmarkt haben, eine der Ursachen ist eben die Tatsache, daß die Verteilungsspielräume in den letzten 15 Jahren nicht mehr ausgenutzt wurden, und gerade bei einem möglichen Dollarcrash, der angesichts des massiven Außenhandelsdefizites der Vereinigten Staaten immer wahrscheinlicher wird, ist davon ausgehen, daß der Binnenmarkt immer wichtiger werden wird.
Kunden - Ein bei der DBAG völlig unbekannter Begriff für "Beförderungsfälle"
- Larry Laffer
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Und wenn es 2007 eine Nullrunde gegeben hätte, gäbe es keine Fahrpreiserhöhungen und es gäbe keinen Stellenabbau.hauseltr @ 15 Jan 2008, 12:04 hat geschrieben: Mittlerweile droht Mehdorn mit Stellenabbau und Schell mal wieder mit Streik!
Das sind vielleicht Helden![]()
hauseltr
Dann würde die Bahn nicht benötigte Leute dauerhaft mit rumschleppen.
Die Welt kann so schön sein.
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Gut zu wissen, dass der Betriebsfrieden somit nie mehr einkehren wird. Jetzt sollen die Mitarbeiter also entgültig gegeneinander aufgehetzt werden. Vielleicht sollte Hr. Mehdorn auch bedenken, dass nach Auslauf des Beschäftigungssicherungsvertrages die Regelarbeitszeit wieder auf 38 Stunden pro Woche fällt und der geklaute Urlaubstag zurückkommt, will heissen er muss mit weniger zu verplanenden Arbeitsstunden auch noch Stellenabbau betreiben. Na dann gutes gelingen!
allerdings wirds wohl auch darauf zielen, daß die anderen Bahngewerkschaften ihren Abschluß jetzt kündigen und auch die 11 % erstreiken wollen, die die GDL gekriegt hat - und das mit recht.
der GDL Abschluß kostet die Bahn 400 Mio Euro pro Jahr, wenn sie den für den Rest auch übernehmen müssen kann sich jeder selber denken, wie teuer der kommt - und wie die bahn das bei 900 Mio Euro gewinn finanzieren will - und wenn die Bahn daraus resultierend Ausschreibungen an Privatbahnen verliert, die ja nur 2% mehr zahlen mußten werden sehr schnell einige Mitarbeiter bei der Bahn überflüssig
der GDL Abschluß kostet die Bahn 400 Mio Euro pro Jahr, wenn sie den für den Rest auch übernehmen müssen kann sich jeder selber denken, wie teuer der kommt - und wie die bahn das bei 900 Mio Euro gewinn finanzieren will - und wenn die Bahn daraus resultierend Ausschreibungen an Privatbahnen verliert, die ja nur 2% mehr zahlen mußten werden sehr schnell einige Mitarbeiter bei der Bahn überflüssig
Wieso denn, Transnet & Co. haben doch den besten Abschluß aller Zeiten erzielt?andreas @ 15 Jan 2008, 12:45 hat geschrieben:allerdings wirds wohl auch darauf zielen, daß die anderen Bahngewerkschaften ihren Abschluß jetzt kündigen und auch die 11 % erstreiken wollen, die die GDL gekriegt hat - und das mit recht.

*zustimm* Was für eine Ironie, oder?Larry Laffer @ 15 Jan 2008, 12:19 hat geschrieben: Und wenn es 2007 eine Nullrunde gegeben hätte, gäbe es keine Fahrpreiserhöhungen und es gäbe keinen Stellenabbau.
Dann würde die Bahn nicht benötigte Leute dauerhaft mit rumschleppen.
Die Welt kann so schön sein.

Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
Ich glaube nicht, dass der Kampf der GDL gegen die anderen Gewerkschaften noch viel Betriebsfrieden gelassen hat.423-Treiber @ 15 Jan 2008, 12:40 hat geschrieben: Gut zu wissen, dass der Betriebsfrieden somit nie mehr einkehren wird. Jetzt sollen die Mitarbeiter also entgültig gegeneinander aufgehetzt werden.
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Arbeitsplatzabbau??? :blink:
Irre!
Also in der Region Nord/Ost will ich das erst sehen! Hier erarbeiteten die Kollegen in 2007 schon über (vom Transnet-Betriebsrat ausgehandelte) 120 Überstunden und schieben noch dicke fette Überstundenkonten aus den vergangenen Jahren vor sich her, obwohl diese pro Jahr um 50 Stunden Zwangsabgeschmolzen werden!
Stellenabbau??? Na los doch!!!
Und bei den 1000 neuen können wir gleich anfangen!
Aber, ... ups ... , die werden ja so dringend gebraucht! Ja, wie jetzt! :blink:
Vielleicht verliert ja der Hr. Mehdorn jetzt auch ganz besonders medienwirksam alle Ausschreibungen im Regionalverkehr, wegen der ach-so-teuren Personale! Dann fällt 1. - die billige Ausbildungsfirma für den Fernverkehr weg und 2. - darf ich mich dann bei einem Unternehmen bewerben, welches den Regionalverkehr Nord/Ost übernimmt!
Mal sehen wie der kommende Betreiber über Konzernumlagen denkt! :ph34r:
Betriebsfrieden??? Welcher Betriebsfrieden? Der, wo alle Eisenbahner noch eine Familie waren? :blink:
Das ist so lange her, das hat selbst Fr. Suckale nicht mehr kennengelernt!
Irre!
Also in der Region Nord/Ost will ich das erst sehen! Hier erarbeiteten die Kollegen in 2007 schon über (vom Transnet-Betriebsrat ausgehandelte) 120 Überstunden und schieben noch dicke fette Überstundenkonten aus den vergangenen Jahren vor sich her, obwohl diese pro Jahr um 50 Stunden Zwangsabgeschmolzen werden!
Stellenabbau??? Na los doch!!!

Und bei den 1000 neuen können wir gleich anfangen!
Aber, ... ups ... , die werden ja so dringend gebraucht! Ja, wie jetzt! :blink:
Vielleicht verliert ja der Hr. Mehdorn jetzt auch ganz besonders medienwirksam alle Ausschreibungen im Regionalverkehr, wegen der ach-so-teuren Personale! Dann fällt 1. - die billige Ausbildungsfirma für den Fernverkehr weg und 2. - darf ich mich dann bei einem Unternehmen bewerben, welches den Regionalverkehr Nord/Ost übernimmt!
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Betriebsfrieden??? Welcher Betriebsfrieden? Der, wo alle Eisenbahner noch eine Familie waren? :blink:
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Ach, man war doch zufrieden mit dem Wahnsinnsabschluss... Soll man es doch so lassen.andreas @ 15 Jan 2008, 12:45 hat geschrieben:allerdings wirds wohl auch darauf zielen, daß die anderen Bahngewerkschaften ihren Abschluß jetzt kündigen und auch die 11 % erstreiken wollen, die die GDL gekriegt hat - und das mit recht.

Allein die Steigerung der Lokführer frisst also fast die Hälfte des Gewinns der DB auf? Dann sind entweder die Lokführer doch verdammt wichtig - was den Tarifabschluss bestätigt - oder 900 Mio. Euro Gewinn sind verdammt wenig...andreas @ 15 Jan 2008, 12:45 hat geschrieben:der GDL Abschluß kostet die Bahn 400 Mio Euro pro Jahr, wenn sie den für den Rest auch übernehmen müssen kann sich jeder selber denken, wie teuer der kommt - und wie die bahn das bei 900 Mio Euro gewinn finanzieren will
Dann schauen wir mal in die "VORAUS" was die GdL wirklich so bei den anderen fordert...andreas @ 15 Jan 2008, 12:45 hat geschrieben:und wenn die Bahn daraus resultierend Ausschreibungen an Privatbahnen verliert, die ja nur 2% mehr zahlen mußten werden sehr schnell einige Mitarbeiter bei der Bahn überflüssig
Dezemberausgabe: "7,5 Prozent ab 1. Januar gefordert"
Novemberausgabe: "unter anderem eine Entgelterhöhung von 7,5 Prozent vor"
7,5% liegt irgendwie erstaunlich nahe bei 8%, oder täusche ich mich? Jetzt muss man noch berücksichtigen das das Lohnniveau bereits vorher höher lag und ein halbes Prozent weniger von einem höheren Grundwert immer noch mehr ist als ein halbes Prozent mehr vom kleineren Grundwert.
Aber du hast Recht, es gibt heute schon sehr überflüssige Mitarbeiter bei der Bahn. Und auf solche verzichten viele Privatbahnen auch. Was sie wesentlich kostengünstiger macht. Allerdings sitzen diese Mitarbeiter nicht in Stellwerken oder auf Führerständen oder ... :ph34r:
Das sagt Transnet dazu!
Laut diesem artikel soll die Tf-Tariferhöhung auch "nur" 50 Millionen kosten und nicht 400 Millionen. :ph34r:
Laut diesem artikel soll die Tf-Tariferhöhung auch "nur" 50 Millionen kosten und nicht 400 Millionen. :ph34r:
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Der Mehdorn sieht doch nur den Börsengang in Gefahr, darum dieses ganze Geheule. Sollten die Tarifabschlüsse den Börsengang tatsächlich verhindern, dann wäre das doch eigentlich ein Doppelerfolg. 

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Ach ich denke, die Bahn kann schon privatisiert werden, solange die Infrastruktur beim Staat bleibt.Sascha1974 @ 15 Jan 2008, 14:53 hat geschrieben: Der Mehdorn sieht doch nur den Börsengang in Gefahr, darum dieses ganze Geheule. Sollten die Tarifabschlüsse den Börsengang tatsächlich verhindern, dann wäre das doch eigentlich ein Doppelerfolg.![]()
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@ dochnochmal
Bei der Erfurter Industriebahn hat die GDL aber 2% abgeschlossen. Ich weiß, daß das die Ausnahme und daß dieses Unternehmen auch schlecht dasteht, trotzdem muß man natürlich aufpassen, daß man EVU mit Dumpingkalkulationen nicht unterstützt, indem man solche geringen Lohnabschlüsse tätigt. Nicht die Erfurter Industriebahn allein ist eine Gefahr für DB Regio, aber die kleinen EVU sind in ihrer Masse durchaus gefährlich, wenn die GDL sie mit solchen Lohnabschlüssen unterstützt. Darum ist es wichtig, daß eben auch bei anderen EVU vergleichbare Abschlüsse getätigt werden, solange die DB und die NE-Bahnen nicht in der Lage sind, einen gemeinsamen Arbeitgeberverband zu gründen.
Bei der Erfurter Industriebahn hat die GDL aber 2% abgeschlossen. Ich weiß, daß das die Ausnahme und daß dieses Unternehmen auch schlecht dasteht, trotzdem muß man natürlich aufpassen, daß man EVU mit Dumpingkalkulationen nicht unterstützt, indem man solche geringen Lohnabschlüsse tätigt. Nicht die Erfurter Industriebahn allein ist eine Gefahr für DB Regio, aber die kleinen EVU sind in ihrer Masse durchaus gefährlich, wenn die GDL sie mit solchen Lohnabschlüssen unterstützt. Darum ist es wichtig, daß eben auch bei anderen EVU vergleichbare Abschlüsse getätigt werden, solange die DB und die NE-Bahnen nicht in der Lage sind, einen gemeinsamen Arbeitgeberverband zu gründen.
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Wie du selber sagst.... die Ausnahme! Will sich "der Riese DB AG" etwa mit der Ausnahme der kleinen EVU messen?!? Und wenn andere EVU der DB "gefährlich" werden, dann muss die DB wohl oder übel mal ein paar Konzepte überdenken. Die Qualität der von uns angebotenen Produkte lässt - gerade im Nahverkehr - oft stark zu wünschen übrig. Und die Mehrzahl der Kosten entsteht nicht bei Lokführern und Zugpersonalen sondern in höheren Etagen. Und hier liegt der große Kostenvorteil der anderen EVU. Da managen eine Hand voll Leute das, wofür bei der DB eine Hand voll Etagen mit Leuten unterhalten werden... Wenn das alles stimmt, die Qualtität in Ordnung ist und dann immer noch die Kosten zu hoch sind, dann kann man mal über die Gehälter des "Fußvolkes" reden. Aber ich verspreche dir, die fallen kaum ins Gewicht.
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Ich bin irgendwie schon der Ansicht, dass man aber kleine EVUs nicht mit geringeren Lohnkosten unterstützen sollte, denn auch ein kleines EVU kann wachsen und so einen Vorteil aus den Lohnkosten gegenüber der DB ziehen. Deswegen wäre ein Mindestlohn gar nicht so verkehrt. Und so hart es klingt, wenn ein kleines EVU dadurch pleite geht wird sich ein anderes EVU finden, das den Verkehr mit gerechteren Lohnkonditionen übernimmt.
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Stellt sich jetzt die Frage wo ungerechte Lohnkonditionen herrschen. Ich empfände es durchaus als ungerecht, wenn man dem Fahrpersonal sagt es soll mehr arbeiten bei gleichen Geld weil es - direkt ausgedrückt - ja faul ist. Wenn Urlaubstage gekürzt werden und alle bestehenden Vergünstigungen ständig eingeschränkt und minimiert werden. Das wäre durchaus ungerecht und dann bin ich auch dafür das da was geschehen muss... Ach, die Phänomene kommen mir so bekannt vor. :blink:
- 423-Treiber
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Ich bin bestimmt kein Befürworter der Einschränkungen des BeSiTV und trete jederzeit dafür ein, dass zumindest die alten Konditionen wiederhergestellt werden oder die schlechteren Konditionen entsprechend vergütet werden, dennoch darf es zu keinen grossen Lohnunterschieden zwischen den Konkurrenten kommen, wenn dabei ein und dieselbe Gewerkschaft die Verhandlungen führt. Jeder Lokführer in Deutschland sollte angemessen bezahlt werden.
Bei den geschützten Berufen funktioniert es doch auch, oder ... ?konsti @ 15 Jan 2008, 20:30 hat geschrieben: Gegen unternehmerische Grips habe ich ja nichts, aber Preisfestsetzungen sind immer giftig...
Wenn es denn wirklich einer wäre, und nicht wieder in einer armseligen DDR 2.0 Version endet ... , warum nicht? :unsure:Sozialismus 2.0...
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Mittlerweile drischt auch der des Sozialismus sicher unverdächtige Guide Westerwelle auf Mehdorns Ankündigungen ein.
Ich denke Mehdorn ist angezählt. noch ist die Bahn ein Staatsunternehmen und bisher hat kein Politiker, dessen Namen man halbwegs kennt ein gutes Wort über ihn verloren und sein indirekter Chef Herr Tiefensee hört sich auch nicht mehr so an, als hätte er Vertrauen. Tiefensee selbst gilt ja bei der Bahnprivatisierung als glücklos. Bei dem jetzigen Zustand der Koalition kann Merkel ihn aber nicht antasten, also spekuliere ich auf Mehdorns Demission auch um die stockende Bahnprivatisierung zu rechtfertigen. Die sehe ich fast sicher in die nächste Legislaturperiode verschoben.
Ich denke Mehdorn ist angezählt. noch ist die Bahn ein Staatsunternehmen und bisher hat kein Politiker, dessen Namen man halbwegs kennt ein gutes Wort über ihn verloren und sein indirekter Chef Herr Tiefensee hört sich auch nicht mehr so an, als hätte er Vertrauen. Tiefensee selbst gilt ja bei der Bahnprivatisierung als glücklos. Bei dem jetzigen Zustand der Koalition kann Merkel ihn aber nicht antasten, also spekuliere ich auf Mehdorns Demission auch um die stockende Bahnprivatisierung zu rechtfertigen. Die sehe ich fast sicher in die nächste Legislaturperiode verschoben.
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