Mangelnde Behindertengerechtigkeit im ÖPNV

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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

@ TramPolin

Ich habe nicht die Diskussion über Rampen für beendet erklärt, sondern erkärt, das ich dazu nichts mehr sage. Vielleicht kam es so rüber. Wenn jemand noch weiter darüber schwadronieren möchte, kann er es gerne tun, aber ohne meine Mitwirkung.
Allerdings finde ich in meinem Umfeld viele, viele relativ flache, sehr lange Rampen ohne solche Ruhezonen.
Die Podeste sind bei einer Neigung von 6 Prozent vorgeschrieben. Offenbar gibt es darunter keine Probleme.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Autobahn @ 21 Jul 2012, 15:54 hat geschrieben:Wenn jemand noch weiter darüber schwadronieren möchte, kann er es gerne tun, aber ohne meine Mitwirkung.
Dafür, dass Du nichts mehr dazu sagst, hast Du aber in inzwischen zwei neuen Beiträgen recht viel gesagt.
Rathgeber @ 21 Jul 2012, 15:50 hat geschrieben:Ich bin da sehr zwiegespalten. Einerseits sind Rampen frei von technischen Störungen, andererseits eben auch kraftraubend. Wer mal 100 Kilo geschoben hat, weiß, wovon ich spreche... An U-Bahnhöfen muss man allerdings ganz schöne Umwege in Kauf nehmen, will man aus-, ein- oder umsteigen. Will man am Hauptbahnhof von der U2 in die U5 umsteigen, benötigt man drei Aufzüge, garniert mit einem kleinen Umweg vom Bahnhof"platz" in die Bayerstraße. Dabei muss man damit rechnen, daß ein Aufzug immer außer Betrieb ist...
Im Idealfall wäre natürlich die Kombination aus flacher Rampe und Fahrstuhl am sinnvollsten, aber das ist natürlich nicht an allen Orten machbar.

Eigentlich sollte man denken, dass die Barrierefreiheit schon längst Standard sein sollte. Aber wenn man sich vergegenwärtigt, dass es S-Bahnhöfe in München gibt, deren Gleise nur per Festtreppe erreichbar sind und nicht mal eine Nachrüstung von Fahrstühlen innerhalb der nächsten Jahre in Erwägung gezogen wird, dann wird klar, dass noch jede Menge zu tun ist.

Aus heutiger Sicht fast unvorstellbar ist, dass man das Altenheim (!) an der Staudingerstraße in Neuperlach um 1970 herum ohne Rampe errichtet hat. Ins Hochparterre und damit ins Haus kam man nur per Festtreppe, wer auch das kurze Stück nicht laufen konnte, musste hier getragen werden. Erst viel später (es dürfte in den späten 1980ern gewesen sein), hat man eine (lange, flache) Rampe nachgerüstet.

Auch das Verfrachten von Rollstuhlfahrern in Gepäckwagen der Bahn kann nur auf massives Unverständnis stoßen, doch noch 2002 wurden eine so unwürdige Beförderung allen Ernstes in Erwägung gezogen: http://www.bizeps.or.at/news.php?nr=3276 (Wahrscheinlich was es nicht das letzte Mal.)
yeg009a

Beitrag von yeg009a »

TramPolin @ 21 Jul 2012, 16:20 hat geschrieben:Eigentlich sollte man denken, dass die Barrierefreiheit schon längst Standard sein sollte. Aber wenn man sich vergegenwärtigt, dass es S-Bahnhöfe in München gibt, deren Gleise nur per Festtreppe erreichbar sind und nicht mal eine Nachrüstung von Fahrstühlen innerhalb der nächsten Jahre in Erwägung gezogen wird, dann wird klar, dass noch jede Menge zu tun ist.
Das alleine reicht nicht, es muß noch vielmehr getan werden, s. ganz unten, letzter Absatz.
TramPolin @ 21 Jul 2012, 16:20 hat geschrieben:Auch das Verfrachten von Rollstuhlfahrern in Gepäckwagen der Bahn kann nur auf massives Unverständnis stoßen, doch noch 2002 wurden eine so unwürdige Beförderung allen Ernstes in Erwägung gezogen: http://www.bizeps.or.at/news.php?nr=3276 (Wahrscheinlich was es nicht das letzte Mal.)
Dann ist die Rhätische Bahn nicht alleine damit, in dem die Rollstuhlfahrer abseits jeglicher Zumutbarkeit befördert werden.

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Mal was anderes: Gab es nicht von der EU verordnete "Ein-Rollstuhl-Bus", welches von den Behindertenverbänden dagegen protestiert wurde?

Um mißverständisse auszuräumen: Es ging in den EU-Richtlinien bzw. -Verordnungen darum, daß in einem Linienbus nur ein Rollstuhl im Rollstuhlplatz abgestellt werden dürfte/darf. Es hatte auch Platzgründe, weshalb nur ein Rollstuhl pro Linienbus befördert werden darf. Oftmals kommt im Bus der Ludwigsburger Verkehrslinien (Jäger) vor, daß zwei querstehende Rollstühle im Rollstuhlplatz den Durchgang nach hinten, oder der Gang zur mittleren Tür zum aussteigen erschwert wird.

Ich weiß, daß dieses Argument mehr zum Behindertenfeindlichkeit oder irgendwas tendieren kann. Wenn eine Busfirma mehr Rollstühle befördern will/muß, ohne den Platz im Gang einzuschränken, müßte aber auch im Linienbus mehr Kapazität im Rollstuhlplatz geschaffen werden, wenn Erfahrungsgemäß 2 oder 3 Rollstühle auf einmal befördert werden muß.

Gerade wo ich von der Behindertenfeindlichkeit schreibe, fällt mir auch was ein: Warum möchte die Bahn offenbar nicht, obwohl das in der heutigen Zeit technisch möglich ist, daß die akustische Ansagen optisch in DFI umgesetzt wird, daß auch die Hörgeschädigten das mitbekommen können, was los ist? In vielen Fällen ist die Verspätungsanzeigen in den DFI enthalten, aber nicht genug: Es sollte technisch machbar sein, per Voice gesprochene Wörter automatisch und korrekt in die DFI wiederzugeben, oder nicht?
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Beitrag von viafierretica »

Rathgeber @ 21 Jul 2012, 15:50 hat geschrieben: Im Zweifelsfall sind auf der Rampe Radelnde angenehmer als vollurinierte Aufzüge.

Ich bin da sehr zwiegespalten. Einerseits sind Rampen frei von technischen Störungen, andererseits eben auch kraftraubend. Wer mal 100 Kilo geschoben hat, weiß, wovon ich spreche... An U-Bahnhöfen muss man allerdings ganz schöne Umwege in Kauf nehmen, will man aus-, ein- oder umsteigen. Will man am Hauptbahnhof von der U2 in die U5 umsteigen, benötigt man drei Aufzüge, garniert mit einem kleinen Umweg vom Bahnhof"platz" in die Bayerstraße. Dabei muss man damit rechnen, daß ein Aufzug immer außer Betrieb ist...
Persönlich finde ich Rampen sinnvoller. Aufzüge haben immer das Problem, dass sie manchmal nicht funktionieren - je nach Wartung mal öfter, mal seltener.
In der Schweiz bspw. werden an Bahnhöfen konsequent nur Rampen eingebaut.
Das Gefälle ist zwar unangenehm, aber letztlich ein Problem, das nur relevant für Flachlandbewohner ist. In Stuttgart oder vielen Gebirgsstädten sind starke Steigungen ja gang und gäbe, da kann man auch nicht überall Aufzüge bauen.
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Beitrag von Rathgeber »

yeg009a @ 21 Jul 2012, 16:31 hat geschrieben:Mal was anderes: Gab es nicht von der EU verordnete "Ein-Rollstuhl-Bus", welches von den Behindertenverbänden dagegen protestiert wurde?
Ja, die EU-Regelung gab es; in München hat sich zum Glück niemand daran agehalten. Für eine Gruppe mit drei Rollstuhlfahrern auf einer Buslinie mit 20-Minuten-Takt war sie nicht praktikabel.
3.6. Vorschriften in bezug auf Rollstuhlfahrer

3.6.1. Für jeden Rollstuhlfahrer, für den der Fahrgastraum eingerichtet ist, muss ein Rollstuhlstellplatz vorhanden sein, der mindestens 750 mm breit und 1300 mm lang ist. Die Längsebene des Rollstuhlstellplatzes muss parallel zur Längsebene des Fahrzeugs verlaufen; die Fußbodenoberfläche des Rollstuhlstellplatzes muss rutschhemmend sein.

Im Falle eines Rollstuhlstellplatzes, der für die Beförderung eines Rollstuhls in Fahrtrichtung ausgelegt ist, kann die Oberkante der davor liegenden Rückenlehnen in den Rollstuhlstellplatz hineinragen, wenn der in Anhang III Abbildung 22 gezeigte Freiraum verbleibt.

3.6.2. Es muss mindestens eine Tür vorhanden sein, die von Rollstuhlfahrern benutzt werden kann. Bei Fahrzeugen der Klasse I muss mindestens eine Betriebstür für den Zugang von Rollstuhlfahrern ausgelegt sein. Die Tür für den Zugang von Rollstuhlfahrern muss mit einer Einstiegshilfe ausgestattet sein, die den Bestimmungen von Abschnitt 3.11.2 (Absenkvorrichtung) entspricht, und zwar in Verbindung mit den Bestimmungen von Abschnitt 3.11.4 (Rampe) bzw. 3.11.3 (Hubvorrichtung).

3.6.3. Eine für Rollstuhlfahrer vorgesehene Tür, bei der es sich nicht um eine Betriebstür handelt, muss mindestens 1400 mm hoch sein. Alle für Rollstuhlfahrer vorgesehenen Türen des Fahrzeugs müssen mindestens 900 mm breit sein; diese Breite darf um 100 mm geringer ausfallen, wenn die Messung auf der Höhe der Handläufe vorgenommen wird.

3.6.4. Es muss möglich sein, sich mit einem Bezugsrollstuhl, der die in Anhang III Abbildung 21 angegebenen Abmessungen aufweist, von außerhalb des Fahrzeugs durch mindestens eine der für Rollstuhlfahrer vorgesehenen Türen zu dem bzw. den Rollstuhlstellplätzen zu bewegen.
Richtlinie 2001/85/EG (Vorsicht! Das ist eine 102-seitige pdf-Datei, mit der man einen kompletten Bus bauen kann!)

viafierretica @ 21 Jul 2012, 16:40 hat geschrieben:In der Schweiz bspw. werden an Bahnhöfen konsequent nur Rampen eingebaut.
Im Oberflächenverkerkehr sind Rampen noch realisierbar, im Untergrund – schon gar nicht als nachträgliche Umbauten – jedoch nicht. Und wenn man fürs Umsteigen von U-Bahn zu U-Bahn fünf Rampen überwinden muss, hört der Schiebe- und Rollspaß auch auf...
viafierretica @ 21 Jul 2012, 16:40 hat geschrieben:Das Gefälle ist zwar unangenehm, aber letztlich ein Problem, das nur relevant für Flachlandbewohner ist. In Stuttgart oder vielen Gebirgsstädten sind starke Steigungen ja gang und gäbe, da kann man auch nicht überall Aufzüge bauen.
Na na na! ;-) Ich weiß, was man geleistet hat, wenn man einen Rollstuhlfahrer auf die Burg Hohenzollern rauf- und wieder heruntergeschoben hat.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

yeg009a @ 21 Jul 2012, 16:31 hat geschrieben:Mal was anderes: Gab es nicht von der EU verordnete "Ein-Rollstuhl-Bus", welches von den Behindertenverbänden dagegen protestiert wurde?
Das stimmt. Es richtet sich aber daran, was im Kraftfahrzeugschein steht. Wenn dort nur ein Platz eingetragen ist, dann darf nur ein Rollstuhl mitgenommen werden. Das gleiche gilt für Kinderwagen oder die Postwägelchen, die manche Postzusteller haben. Befindet sich eines dieser Gefährte im Bus, darf kein zweites hinein.

Natürlich könnte man die Busse mit mehr Stellplätzen ausrüsten, man könnte auch Sicherungsvorrichtungen einbauen, die das Wegrollen verhindern. Ob man das tut, hängt sicher von der Frequentierung der entsprechenden Kundengruppe auf den einzelnen Linien ab. Ein Stellplatz ist auf jeden Fall zu wenig. Soweit ich beobachten konnte, sind in den Bussen in Düsseldorf aber mindestens zwei Plätze verfügbar.

Was mich mehr als defekte Aufzüge stört ist die Tatsache, das der barrierefreie Einstieg vom Bahnsteig in viele Züge noch nicht möglich ist, jedenfalls nicht ohne Fahrzeuggebundene Einstiegshilfe. Und da denke ich nicht ausschließlich an die Rollstuhlfahrer, sondern vor allem an ältere Menschen, die nicht mehr so beweglich sind.

Für die sind Strapazen auch eine Barriere! Ich kann verstehen, warum gerade ältere Menschen nicht auf ihr Auto verzichten wollen.

Was nützt denen ein funktionierender Aufzug, wenn er von einem 76cm Bahnsteig in einen 96cm Zug einsteigen muss. Ich beobachte es jedesmal z. B. in Düsseldorf-Benrath. Ältere Menschen müssen sich regelrecht in die x-Wagen (aber auch in einen 422er oder 423er) ziehen, denn der Höhenunterschied ist größer als eine Treppenstufe.

Die DOSTO haben zwar eine Spaltüberbrückung, die liegt aber etwas tiefer als 76cm und danach kommen zwei Stufen. Hier muss man einen großen Schritt machen, was älteren Menschen auch nicht immer leicht fällt. Zumindest ist es unangenehm und vom Gefühl her unsicher. Ich weis, an der Tür zum Mehrzweckabteil gibt es keine Stufen. Dafür liegt es insgesamt tiefer als die Bahnsteigkante. Beim Aussteigen mit meinem schweren Pedelec hatte ich einige Mühe. Noch schwerer war das Ein- und Aussteigen mit dem Pedelec in die S-Bahn an dieser Station. Von n-Wagen will ich gar nicht reden.

Dort ist schon für einen älteren Menschen das Einsteigen inakzeptabel, mit einem Fahrrad erst recht. Käme dort ein n-Wagen als RE würde ich die Fahrt sofort aus meinem Kalender streichen. Ich habe mal in Kaldenkirchen eine Fahrradverladung in einen n-Wagen beobachtet. Drei Mann bemühten sich, das Rad in die Bahn zu bekommen. Bevor jetzt wieder ein Besserwisser kommt, ich weis, die Bahnsteige in Kaldenkirchen haben 38cm. Bei einem FLIRT aber kein Problem. Die ausfahrbare Trittstufe macht es möglich.

Ebenso inakzeptabel ist die innen liegende Trittstufe bei den 425er. Die sorgt für einen breiten Spalt zwischen 76cm Bahnsteig und Fahrzeugboden. Das kann man auch als älterer Mensch (wie bei den DOSTO) bewältigen, es erzeugt aber immer ein Gefühl der Unsicherheit. Eine Stolpergefahr ist sogar für junge Menschen vorhanden.

Beim 628er geht der Einstieg nur über eine Treppe (von der Fahrzeuggebundenen Einstiegshilfe in einigen Fahrzeugen abgesehen). Ich habe auf der RB 47 (Solingen - Remscheid - Wuppertal über Müngstner Brücke) noch nie jemand mit einem Rollstuhl gesehen. Und noch nie jemand mit einem Fahrrad. Liegt wohl auch daran, dass Fahrradfahren im Bergischen Land nur für Enthusiasten interessant ist ;)

Ich kann natürlich nur über die Fahrzeugtypen berichten, die ich kenne. Positiv fallen mir hier die Talent der Regiobahn auf, die allerdings eine Sonderanfertigung mit 96cm sind. Alle Stationen auf der S28 haben die Bahnsteighöhe von 96cm und alle Stationen auf der eigenen Infrastruktur sind barrierefrei ausgebaut. Teils mit Aufzügen (Mettmann-Zentrum), wo mehr als 12 Meter Höhenunterschied von der Talseite zu überwinden sind, die übrigen mit 6-Prozent-Rampen. Bis auf eine sind das aber nur Rampen von der Fahrbahn auf den Bahnsteig - also rund 20 Meter. Und da es eine Nebenbahn ist, wo die Züge sowieso an jeder Station halten, dürfen und sind auch Fußgänger-BÜ vorhanden :P. Die bedient der Tf sogar selbst.

Weiterhin positiv aufgefallen sind mir die FLIRT der Eurobahn und von Abellio. Sie haben, wie erwähnt eine Trittstufe, die auch als Spaltüberbrückung dient. Ebenso positiv bewerte ich die LINT der Nordwestbahn, die zum größten Teil ebenfalls mit Spaltüberbrückung ausgerüstet sind.

Ich weis natürlich, das die unterschiedlichen Bahnsteig- und Fahrzeughöhen aus der Geschichte der Eisenbahn herrühren. Ich weis auch, dass in Zukunft 76cm als Standard angestrebt werden. Ich weis aber auch, dass noch genügend neues Rollmaterial durch die Gegend fährt, das 96cm hat und noch viele Stationen darauf umgerüstet werden, speziell im S-Bahn-Verkehr, weil dieses neue Rollmaterial noch viele Jahre laufen soll. Man baut jetzt z.B. die Stationen der S 6 im VRR auf 96cm um. Dort sollen ab 2016 statt der x-Wagen die 422er rollen, die von der S5/S8 frei werden.

Und dann stellt sich nach Jahren wieder die Frage, soll man neue Fahrzeuge nach den Bahnsteighöhen bestellen, oder die Bahnsteige umbauen.

Wenn ihr mich fragt, da wird in 1.000 Jahren nichts draus.
Rahtgeber @ , hat geschrieben:Na na na! ;-) Ich weiß, was man geleistet hat, wenn man einen Rollstuhlfahrer auf die Burg Hohenzollern rauf- und wieder heruntergeschoben hat.
Beim Herunterfahren hast Du hoffentlich nicht noch "geschoben" :D
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Daniel Schuhmann
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Beitrag von Daniel Schuhmann »

Rathgeber @ 21 Jul 2012, 19:38 hat geschrieben: (Vorsicht! Das ist eine 102-seitige pdf-Datei, mit der man einen kompletten Bus bauen kann!)
In diesem Forum wird die Aussage Rekorddownloadzahlen garantieren B-)
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Beitrag von Rathgeber »

Ja, diese Wagenvielfalt ist nicht gerade ein Segen, wenn man nicht so mobil ist...
Autobahn @ 21 Jul 2012, 20:30 hat geschrieben:Beim Herunterfahren hast Du hoffentlich nicht noch "geschoben"  :D
Nein, man muss auch loslassen können...

Daniel Schuhmann @ 21 Jul 2012, 20:36 hat geschrieben:In diesem Forum wird die Aussage Rekorddownloadzahlen garantieren  B-)
Als in der Regel freundlicher Mensch biete ich den interessierten Mitlesern gerne etwas.
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Beitrag von viafierretica »

Rathgeber @ 21 Jul 2012, 19:38 hat geschrieben:
Im Oberflächenverkerkehr sind Rampen noch realisierbar, im Untergrund – schon gar nicht als nachträgliche Umbauten – jedoch nicht. Und wenn man fürs Umsteigen von U-Bahn zu U-Bahn fünf Rampen überwinden muss, hört der Schiebe- und Rollspaß auch auf...


Na na na! ;-) Ich weiß, was man geleistet hat, wenn man einen Rollstuhlfahrer auf die Burg Hohenzollern rauf- und wieder heruntergeschoben hat.
Sorry, ich meinte natürlich nur "einfache" Höhenunterschiede wie vom Bahnsteig zur Unterführung. Natürlich nicht den U-Bahnhof Karlsplatz oder Trudering, und auch nicht den Rathausturm :-)
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Beitrag von Rathgeber »

viafierretica @ 21 Jul 2012, 21:17 hat geschrieben: Sorry, ich meinte natürlich nur "einfache" Höhenunterschiede wie vom Bahnsteig zur Unterführung. Natürlich nicht den U-Bahnhof Karlsplatz oder Trudering, und auch nicht den Rathausturm :-)
Auch wenn Rampen aus ästhetischen bzw. städtebaulichen Gründen nicht die ultima ratio sind, sollte doch die Barrierefreiheit und die damit einhergehende Autonomie von mobilitätseingeschränkten Menschen im Vordergrund stehen. Deshalb ziehe ich an der Oberfläche Rampen auch vor.
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Beitrag von Cloakmaster »

viafierretica @ 21 Jul 2012, 21:17 hat geschrieben:
Sorry, ich meinte natürlich nur "einfache" Höhenunterschiede wie vom Bahnsteig zur Unterführung. Natürlich nicht den U-Bahnhof Karlsplatz oder Trudering, und auch nicht den Rathausturm :-)
Schon mal im Reichstagsgebäude in Berlin gewesen? (Hmmm. hat es denn da alle 6 Meter einen Absatz? Würd ich jetzt so gefühlsmässig eher verneinen...)
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Beitrag von NJ Transit »

Cloakmaster @ 21 Jul 2012, 21:53 hat geschrieben:
viafierretica @ 21 Jul 2012, 21:17 hat geschrieben:
Sorry, ich meinte natürlich nur "einfache" Höhenunterschiede wie vom Bahnsteig zur Unterführung. Natürlich nicht den U-Bahnhof Karlsplatz oder Trudering, und auch nicht den Rathausturm :-)
Schon mal im Reichstagsgebäude in Berlin gewesen? (Hmmm. hat es denn da alle 6 Meter einen Absatz? Würd ich jetzt so gefühlsmässig eher verneinen...)
Ja, hat es. Ich hab mich noch am Mittwoch drüber gewundert ;)
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glemsexpress
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Beitrag von glemsexpress »

Autobahn @ 21 Jul 2012, 13:01 hat geschrieben:Konsequente Strafverfolgung schützt vor Nachahmungstätern. Das muss man natürlich auch in der Presse kommunizieren, wie es die Regiobahn getan hat.
Als ob das alkoholisierte jugendliche interessieren würde.
Und wenn einer die Tür eintritt dann sind sie noch nicht mal zur Strafverfolgung eingesperrt...
Autobahn @ 21 Jul 2012, 13:01 hat geschrieben: Die Tatsache, das an vielen Orten die natürliche Topografie stärkere Steigungen als 6 Prozent aufweist, darf man nicht zum Maßstab für Kunstbauwerke erheben.
Warum nicht?
Autobahn @ 21 Jul 2012, 13:01 hat geschrieben: Ich werde den Verdacht nicht los, das es Dir eher um eigene Interessen – nämlich nicht vom Rad absteigen zu müssen geht – als um die Interessen von Behinderten.
Und wenn man keine ordendlichen Argumente hat dann schwingt man mal wieder die Keule? Ganz schlecht.
Nicht mal mit nachvollziehbaren Argumenten. Oder was soll an der durchfahrung eines durchlader Aufzuges mit den Rad schwer sein? Das machen sehr viele (ich nicht). Es geht hier nur darum dass der Bahnsteigzugang nicht über Anlagen abgewickelt werden darf die überdurchschnittlich Störungsanfällig sind. Und es ist schlicht egal von wo die störung ausgeht. Es darf nicht passieren. Jeder muss seine Anlagen DAU (dümmster anzunehmender user)-freundlich gestalten, wenn das nicht gelingt (wie bei Bahnhofsaufzügen) dann ist die Anlage schlicht MURKS.
Autobahn @ 21 Jul 2012, 13:01 hat geschrieben:Der „ständige Neigungswechsel“ dürfte wohl eher einen Radfahrer stören, der die Rampe herunter fahren will.
keine ahnung vom Rollstuhlfahren aber trotzdem eine Meinung haben...
Und widerhohle noch mal warum podeste einen Radfahrer stören sollen. Das hast du auch auf nachfrage nicht getan.
Bislang kamen 100% aller Beschwerden über Podeste die ich erhielt von Rollifahrern.
Autobahn @ 21 Jul 2012, 13:01 hat geschrieben:Das darf er aber gar nicht, sondern muss sein Rad schieben! 
So so. Sag das mal den Germersheimern, den Appenweiheren usw. da ist Radfahren sogar offizell erlaubt...
Autobahn @ 21 Jul 2012, 15:06 hat geschrieben:Alle Versuche, mir zu erklären, dass mehr als 6 Prozent Neigung für eine Rampe von allen Rollstuhlfahrern "leicht" und ohne Hilfe bewältigt werden können, weil man mal einen beobachtet hat, der es konnte, sind dummes Zeug. Solche habe ich auch schon mal gesehen, aber das sind absoluten Ausnahmen. 
Mal wieder reden ohne Ahnung zu haben. Du darfst gerne mal zu gewissen Behinderteneinrichtungen im Schwarzwald und Odenwald fahren und es dir live anschauen wie gut das funktioniert.
Autobahn @ 21 Jul 2012, 15:06 hat geschrieben:Wenn jemand erzählt, das er mal Rollstuhlfahrer geschoben hat, weis er auch, das sie es nicht selbst können.
Das sind dann meistens Rollifahrer die dann auch so nicht ohne Begleitpersohn vor die Tür gehen. Hat schon pflegerische Gründe.
Rollifahrer, die alleine unterwegs sind, kommen in der Regel entweder mit Rampen klar oder haben einen E-Rolli.
TramPolin @ 21 Jul 2012, 16:20 hat geschrieben:Im Idealfall wäre natürlich die Kombination aus flacher Rampe und Fahrstuhl am sinnvollsten, aber das ist natürlich nicht an allen Orten machbar.
Und vor allem nicht bezahlbar. Wenn ich sehe wie Städte herumzicken wenn es nur um beteidigungen von einer der beiden Einrichtungen geht dann ist es illosorisch dass beides kommt.
Also muss man das bauen was einen dauerhaften nutzen hat und das ist die Rampe oder der BÜ, der Aufzug bringt keine dauerhafte barrierefreiheit da störungsanfällig.
yeg009a @ 21 Jul 2012, 16:31 hat geschrieben:Mal was anderes: Gab es nicht von der EU verordnete "Ein-Rollstuhl-Bus", welches von den Behindertenverbänden dagegen protestiert wurde?

Um mißverständisse auszuräumen: Es ging in den EU-Richtlinien bzw. -Verordnungen darum, daß in einem Linienbus nur ein Rollstuhl im Rollstuhlplatz abgestellt werden dürfte/darf. Es hatte auch Platzgründe, weshalb nur ein Rollstuhl pro Linienbus befördert werden darf. Oftmals kommt im Bus der Ludwigsburger Verkehrslinien (Jäger) vor, daß zwei querstehende Rollstühle im Rollstuhlplatz den Durchgang nach hinten, oder der Gang zur mittleren Tür zum aussteigen erschwert wird.
Auch wieder so eine Regelung die eigendlich für Rollifahrer entwickelt wurde, aber sich nun wegen überhöhter Standarts gegen diese richtet.
Auf der Heidelberger Linie 35 wurde und wird diese Regelung immer gebrochen, einmal erlebte ich dass man die 3 Rolliplätze und den Gang mit 10 (!) Rollis vollstopfte was natürlich so auch nicht ganz verkehrssicher war. Doch der nächste Bus fuhr erst in 1h und es war Winter...
Rathgeber @ 21 Jul 2012, 19:38 hat geschrieben:Im Oberflächenverkerkehr sind Rampen noch realisierbar, im Untergrund – schon gar nicht als nachträgliche Umbauten – jedoch nicht. Und wenn man fürs Umsteigen von U-Bahn zu U-Bahn fünf Rampen überwinden muss, hört der Schiebe- und Rollspaß auch auf...
In Stuttgart haben zahlreiche U-Stationen Rampen.
Autobahn @ 21 Jul 2012, 20:30 hat geschrieben:Das stimmt. Es richtet sich aber daran, was im Kraftfahrzeugschein steht. Wenn dort nur ein Platz eingetragen ist, dann darf nur ein Rollstuhl mitgenommen werden.
Weswegen ich selbst Integros kenne die einen Rolliplatz eingetragen haben. Eigendlich ziemlicher Schwachsinn da dieser Bus ja nicht barrierefrei ist.
Autobahn @ 21 Jul 2012, 20:30 hat geschrieben:Ob man das tut, hängt sicher von der Frequentierung der entsprechenden Kundengruppe auf den einzelnen Linien ab. Ein Stellplatz ist auf jeden Fall zu wenig. Soweit ich beobachten konnte, sind in den Bussen in Düsseldorf aber mindestens zwei Plätze verfügbar.
Vorteil: mehr Stehplatzfläche
Nachteil: weniger Sitzplätze
Sinnvoller wäre es einfach das querstellen von 2 Rollis auf einen Platz zu erlauben. Ist auch ohne Prpbleme möglich und der vordere Rolli stützt den hinteren.
Autobahn @ 21 Jul 2012, 20:30 hat geschrieben:Und dann stellt sich nach Jahren wieder die Frage, soll man neue Fahrzeuge nach den Bahnsteighöhen bestellen, oder die Bahnsteige umbauen.

Wenn ihr mich fragt, da wird in 1.000 Jahren nichts draus. 
Natürlich nicht.
Einfach mal auf die Karte schauen:
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/comm..._height.svg.png
Grün = Neubauten auf 55cm
Pink = Nebauten auf 76cm
Gelb = Neubauten wie es grad passt
Europäisch gesehen wäre also 55cm sinnvoll.
TGV Doplex und Westbahn sowie die DoSto IC können ebenerdigen Einstieg bieten, aber nur an 55cm Bahnsteigen. Und vom 55er Fahrzeug hat man nur eine Stufe auf die vielen noch vorhandenen 38er Bahnsteige.
Warum man z.B. die S-Bahn RheinNeckar umbedingt auf 76er Bahnsteige setzen musste ist mir echt ein Rätsel. Und das trotz mehrerer 55cm netze die teils die gleichen Strecken befahren. Jetzt sind sehr viele Bahnhöfe mit mehreren Bahnsteighöhen ausgerüstet worden, teils sogar am gleichen Gleis, was zu längeren Wegen, Verwirrung bei den Reisenden und unnötig hohen Baukosten geführt hat. Teilweise musste Bahnsteige die erst ein paar Jahre alt waren wieder umgebaut werden (Aglasterhausen, Graben-Neudorf Nord, Germersheim) oder ist ist geplant (Neustadt).
Aber halt, da haben sich ja wieder ein paar Experten zusammengesetzt und eine "sinnvolle" Norm ausgedacht an die man sich doch bitte zu halten hat.

Zumindest in BaWü ist ja inzwischen wenigstans schon in den Regionen außerhelb Stuttgart und RheinNeckar die 55er Bahnsteighöhe eigendlich standart. Leider haben dann die HBFs meistens wieder sinnloserweise 76cm...
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Beitrag von JeDi »

glemsexpress @ 22 Jul 2012, 12:46 hat geschrieben: Leider haben dann die HBFs meistens wieder sinnloserweise 76cm...
...zum leichteren Einstieg in die (100% hochflurigen) Fernzüge.
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Beitrag von glemsexpress »

JeDi @ 22 Jul 2012, 12:51 hat geschrieben:...zum leichteren Einstieg in die (100% hochflurigen) Fernzüge.
Was wiegt mehr?
Kucken wir uns z.B. mal Freiburg an:
da fahren 4 Fernzüge in der Stunde.
Aber
2x/h die Höllentalbahn mit DoSto
2-4x/h die Rheintal-RE/RB auch meist mit DoSto
4-5x/h die BSB mit 55er RS1

Wir sehen 55er Fahrzeuge überwiegen auch in Freiburg deutlich. Während bei den IC/ICE ein geringer Komfortvorteil erreicht wird, könnte man bei den anderen Linien, zumindest an einzelnen Türen, komplette barrierefreiheit herstellen. Das wiegt, besonders wegen der viel größeren fahrzeuganzahl, meines erachtens deutlich schwerer.

Und auch in Ulm dürfte das Verhältniss ähnlich liegen, vor allem da davon auszugehen ist dass alle heutigen Hochfluhr VT längerfristig durch 55er VT ersetzt werden. Das dürfte auch die 425/426er Leistungen nach Göppingen/Stuttgart betreffen wo unterwegs fleißig 55er Bahnsteige gebaut wurden. Welche Fußbodenhöhe haben eigendlich die RB/RE nach Augsburg/München? Die haben doch auf einen 55er Einstig, oder? Dann gäbe es einige 55er Linien (Südbahn IRE, RE Stuttgart - Ulm - Donauwörth, einige RS1 RBs) aber keine einzige 76er Linie.

Gebauso sieht es in Offenburg oder Basel Bad aus, ein paar Fernzüge, aber im Regionalverkehr fast ausschließlich 55er Regionallinien die in ihrer Anzahl den Fernverkehr deutlich übertreffen.
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chris232
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Beitrag von chris232 »

Nein, bei dem Wunderwerk der Ingenieursbaukunst hat man sich für ein "weder noch" entschieden. Fußbodenhöhe laut Handbuchentwurf 730 mm - die Einstiegshöhe steht dort leider mit xxx angegeben, und im entgültigen Handbuch stehen beide Werte gar nicht mehr. Ich meine aber es waren 600 mm. Ob die Rampe zum Mittelgang eigentlich unter 6% hat? B-) Hab aber alles, was dieses Fahrzeug angeht, baldmöglichst nach der Baureihenausbildung wieder verdrängt... :rolleyes:


Edith sagt, er meint den 440.
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
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Beitrag von JeDi »

glemsexpress @ 22 Jul 2012, 14:32 hat geschrieben: Kucken wir uns z.B. mal Freiburg an:

[...]

Und auch in Ulm dürfte das Verhältniss ähnlich liegen
Grade in Freiburg und Ulm würde ich jetzt eher (da recht sauber getrennt) die beiden Fernbahn-Gleise mit 76cm herrichten (also in Ulm 1 und 2, in Freiburg 1 und 3) als 76er herrichten, den Rest als 55er.
Welche Fußbodenhöhe haben eigendlich die RB/RE nach Augsburg/München?
60 (oder warens 65?) cm - Einstieg dann bei 55 cm.

Wir hätten in Ulm also:

Stündlich den ICE mit garnix - sinnvollster Bahnsteig: 76cm
Stündlich den IC mit garnix - sinnvollster Bahnsteig: 76cm
Stündlich die Südbahn-IRE mit 55 cm
Zweistündlich die Brenzbahn-IRE mit garnix - Bahnsteighöhe ziemlich wurscht
Zweistündlich die Südbahn-IRE-Sprinter mit garnix - Bahnsteighöhe ziemlich wurscht
Stündlich die RE nach Stuttgart mit 55 cm und 2 Zugpaaren mit 76 cm
Stündlich die RE nach Sigmaringen mit garnix - Bahnsteighöhe ziemlich wurscht
Stündlich die RE gen Brenzbahn mit 55 cm
Stündlich die Allgäu-RE mit garnix - Bahnsteighöhe ziemlich wurscht
Stündlich den Fuggerexpress mit 55 cm
...
Stündlich den ag nach Ingolstadt/Regensburg mit 55 cm
Stündlich die RB nach Memmingen mit 55 cm
Stündlich die RB gen Südbahn mit 55 cm
Stündlich die RB nach Laupheim mit 55 cm
Stündlich die RB nach Langenau mit 55 cm
Stündlich die RB nach Geislingen mit garnix - 55 cm tendenziell besser (bei 425, 628 und n)

also 10:2:2 (55:76:egal)
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Beitrag von JeDi »

chris232 @ 22 Jul 2012, 14:55 hat geschrieben: Fußbodenhöhe laut Handbuchentwurf 730 mm - die Einstiegshöhe steht dort leider mit xxx angegeben, und im entgültigen Handbuch stehen beide Werte gar nicht mehr. Ich meine aber es waren 600 mm.
die 730 mm gelten aber afair nur für den Bereich der Wagenübergänge. Der Rest hat 600, 650 oder irgendwas krummes dazwischen - was dann mittels Rampen zu einer Einstiegshöhe von 550 bis 750 mm führt (daher würden 650 mm eigentlich am meisten Sinn machen - aber bei Alstom weiß man ja nie)
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chris232
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Beitrag von chris232 »

Ich bin mir eigentlich ziemlich sicher, dass die Einstiegshöhe eben genau dieser Krumme wert um die 600 mm war.
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
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Beitrag von JeDi »

chris232 @ 22 Jul 2012, 15:17 hat geschrieben: Ich bin mir eigentlich ziemlich sicher, dass die Einstiegshöhe eben genau dieser Krumme wert um die 600 mm war.
Du hast Recht. Fußbodenhöhe 730mm, Einstiegshöhe beim Fuggerexpress 580mm.
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Beitrag von glemsexpress »

JeDi @ 22 Jul 2012, 15:04 hat geschrieben:Grade in Freiburg und Ulm würde ich jetzt eher (da recht sauber getrennt) die beiden Fernbahn-Gleise mit 76cm herrichten (also in Ulm 1 und 2, in Freiburg 1 und 3) als 76er herrichten, den Rest als 55er.
Ich meine das sowohl in Ulm als auch in Freiburg vom Gleis 1 auch 55er-Züge abfahren, in Freiburg z.B. die durchgebundenen BSBs von Süd nach Elzach und in Ulm hält die Geislinger RB auch oft auf Gleis 1...
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Beitrag von JeDi »

glemsexpress @ 22 Jul 2012, 16:47 hat geschrieben: Ich meine das sowohl in Ulm als auch in Freiburg vom Gleis 1 auch 55er-Züge abfahren, in Freiburg z.B. die durchgebundenen BSBs von Süd nach Elzach und in Ulm hält die Geislinger RB auch oft auf Gleis 1...
Inzwischen meistens Gleis 4. Die paar, die noch von Gleis 1 fahren, tun das zu Zeiten, wo der Bahnhof nicht allzuvoll ist einfach aus Komfortgründen (der Kunde muss nicht die Unterführung nutzen). Alternative - Zug nach Gleis 3 verlegen - das wär zum RB-Knoten nämlich frei.
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Beitrag von JeDi »

Jetzt muss ich mich doch glatt korrigieren - die agilis-440 haben 76 cm Einstiegshöhe. Damit stehts 9:3:2.
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Beitrag von yeg009a »

glemsexpress @ 22 Jul 2012, 12:46 hat geschrieben:Bislang kamen 100% aller Beschwerden über Podeste die ich erhielt von Rollifahrern.
Dann wird es Zeit, die DIN-Normen, welches die Podeste in Rampen mit 6% Steigung vorsieht, zu überarbeiten, weil die Podeste nicht nur stören, sondern auch die Rampenlänge unnötig verlängert. (Die Rampen könnten ruhig um 2% auf 8% steiler werden, denke ich).

Das hat hier zwar nicht mit der mangelnden Behindertengerechtigkeit zu tun, trotzdem will ich was los werden:
Bei den Treppen stören mich die "Ruhepodesten" genau so, wie bei den Rampen. Vor allem tragen die Ruhepodesten auf der Treppe nicht gerade zur Entspannung beim rauf- und runtergehen bei (Das ist einer der Gründe, weshalb ich, falls verfügbar, die Rolltreppen, egal, ob sie fährt, oder steht, vorziehe (Die Stufenhöhe ist zwar größer, als die der Treppe, erleichtert mir (auch im Stillstand) das Treppensteigen)).

Anders dagegen, wenn jemand 30 Meter am (oder auf der) Söll-Leiter hochklettern muß, um am Mast die Arbeiten durchführen zu können, dann ist ein Ruhe-Podest für die kurze Zwischenpause, vor dem weiterklettern, zwingend vorgeschrieben.
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Beitrag von glemsexpress »

yeg009a @ 22 Jul 2012, 21:23 hat geschrieben: Bei den Treppen stören mich die "Ruhepodesten" genau so, wie bei den Rampen. Vor allem tragen die Ruhepodesten auf der Treppe nicht gerade zur Entspannung beim rauf- und runtergehen bei (Das ist einer der Gründe, weshalb ich, falls verfügbar, die Rolltreppen, egal, ob sie fährt, oder steht, vorziehe (Die Stufenhöhe ist zwar größer, als die der Treppe, erleichtert mir (auch im Stillstand) das Treppensteigen)).
Das sind doch vor allem Sicherheitsbauteile. Wenn du die Treppe runterfällst dann wirst du über diese Podeste froh sein. <_<
Ohne die Podeste würdest du auf einigen Treppen im zweifelsfall 10-15 Höhenmeter herunterpurzeln...
yeg009a

Beitrag von yeg009a »

Eine hundertprozentige Sicherheit wird es nie geben.
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Beitrag von Autobahn »

Mir ist es wurscht, ob die Bahnsteige 38, 55, 76 oder 96 Zentimeter hoch sind. Hauptsache man kann den Zug ohne Mühe (Stufen, Spalten) betreten.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von JeDi »

Autobahn @ 22 Jul 2012, 22:07 hat geschrieben: Mir ist es wurscht, ob die Bahnsteige 38, 55, 76 oder 96 Zentimeter hoch sind. Hauptsache man kann den Zug ohne Mühe (Stufen, Spalten) betreten.
Hättest du meine Beiträge gelesen wüsstest du, dass es genau darum geht.
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Beitrag von Autobahn »

JeDi @ 22 Jul 2012, 22:29 hat geschrieben: Hättest du meine Beiträge gelesen wüsstest du, dass es genau darum geht.
Habe ich ;)
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Beitrag von Autobahn »

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