Ladenschluss

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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

rautatie @ 31 Aug 2016, 15:10 hat geschrieben: Hm, bei den kleineren Städten bin ich mir nicht mal sicher. Ob so ein Supermarkt im Deggendorfer Hbf wirklich überrannt würde? Meiner Erfahrung nach sind viele ländliche und kleinstädtische Bewohner mit ihrer ganzen Familienstruktur auf kurze Ladenschlusszeiten eingestellt. Zum Teil scheinen dort sogar Ladenschlusszeiten um 18 Uhr noch auszureichen.
Es gibt auch Städte in dieser Größenordnung wo da was gehen würde. Ob das in Deggendorf der Fall ist kann ich nicht sagen. Aber man kann das nicht pauschal für jede Stadt in dieser Größenordnung sagen. Ich denke da könnte man durchaus was erreichen.

Der größte Bedarf ist jedoch in den Städten ab 100.000 Einwohnern.
Man könnte mal endlich den belanglosen Ingolstädter Hbf dem Erdboden gleich machen und da was richtiges, großes hinbauen mit Einkaufserlebnislandschaft.
Trassengebühren halbieren! Schwerverkehrsabgabe ab 3,5t für Lkw und Busse einführen! Infrastrukturausbau, Knotenausbau, Kapazitätsausbau! Verminderter Mehrwertsteuersatz für alle Zugfahrkarten! Fahrgastrechte für alle Verkehrsträger gleich!
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Beitrag von JeDi »

Bayernlover @ 31 Aug 2016, 15:57 hat geschrieben: Ah, deshalb ist in Senftenberg so lang offen :D

SCNR
Wieso SCNR? In Senftenberg ist inzwischen - insbesondere durch den See und den Niedergang der Braunkohle - der Tourismus einer der größten Wirtschaftszweige. Schau dir mal an, was Fr/Sa/So im Vergleich zu anderen Wochentagen in der RB24 los ist...
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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

elchris @ 31 Aug 2016, 16:00 hat geschrieben: Nicht mehr, seitdem auch die Mütter vermehrt in haushaltsferner Arbeit stecken sind die Ladenöffnungszeiten am Land identisch (teilweise sogar länger). Denn wer da einkaufen will, braucht das Auto - wie in der Stadt die Kinder losschicken zum einkaufen geht nur, wenn zufällig im Ort ein Supermarkt ist.
Es gibt sowohl Städte wo man nur mit dem Auto zum einkaufen kommt, weil das ganze Viertel keinen Markt mehr hat als auch Orte außerhalb der Städte wo man fußläufig einkaufen kann. Etwas weniger Schwarz-Weiß-Denken bitte.
Zudem gibt es Abstufungen. Es ist ein Unterschied ob ich in einem 10.000 Einwohner-Ort lebe, der dann dutzende Märkte hat oder in einem 150-Einwohner-Dorf fernab aller Ströme. Land ist nicht gleich Land und Stadt ist nicht gleich Stadt.
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Beitrag von Bayernlover »

JeDi @ 31 Aug 2016, 17:06 hat geschrieben:
Bayernlover @ 31 Aug 2016, 15:57 hat geschrieben: Ah, deshalb ist in Senftenberg so lang offen :D

SCNR
Wieso SCNR? In Senftenberg ist inzwischen - insbesondere durch den See und den Niedergang der Braunkohle - der Tourismus einer der größten Wirtschaftszweige. Schau dir mal an, was Fr/Sa/So im Vergleich zu anderen Wochentagen in der RB24 los ist...
Damit hast du gar nicht so unrecht - es fahren auch viele aus Dresden an die dortigen Seen.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Was ist eigentlich vom Modellversuch der E-Box in Gaimersheim zu halten?
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Beitrag von Mark8031 »

Die SZ hat zwei Kommentare online. Einmal Pro und einmal Contra dem Ladenschluss um 20 Uhr.

Während der Contra-Kommentator übersieht, dass die bis spätabends arbeitenden Menschen ja bereits um 7 Uhr einkaufen könnten, übersieht der Pro-Kommentator, dass übliche 9to5-Jobber (ich nenne das jetzt so als Schlagwort) auch durchaus lange Anfahrtswege haben - gerade in solchen Großstädten wie München, wo sowohl mit Bus&Bahn als auch mit dem Auto die Fahrzeiten zur Berufsverkehrzeiten störungs- und überlastungsbedingt immer länger werden. Wenn ich in der überfüllten U- oder S-Bahn bin, kann ich nicht einkaufen, es sei denn, man baut einen Supermarkt in die Fahrzeuge.

Gerecht machen kann man es nie, jeder hat seine eigenen Bedürfnisse. Fakt bleibt auf jeden Fall eines: wegen der Ladenöffnungszeiten ist noch niemand verhungert.
Diese Menschen, die in einem Eisenbahnforum pro Auto argumentieren und in ihrer Kleinsichtigkeit ständig für das Auto Werbung machen, finde ich hier schon etwas deplaziert.
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Ein [url=http://www.sueddeutsche.deaktueller Bericht in der SZ von gestern Abend bzgl. dem Hbf-Edeka und der Eröffnung gestern.
Und schon wird mal wieder spekuliert, ob das alles rechtens ist...

Btw, das Preisniveau ist gefühlsmäßig im Schnitt etwa 5-10% höher als z.B. beim Rewe City am Bahnhofplatz. Es gibt aber durchaus auch Schnapper.
Domo
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Beitrag von Domo »

spock5407 @ 14 Oct 2016, 15:51 hat geschrieben: Ein [url=http://www.sueddeutsche.deaktueller Bericht in der SZ von gestern Abend bzgl. dem Hbf-Edeka und der Eröffnung gestern.
Und schon wird mal wieder spekuliert, ob das alles rechtens ist...

Btw, das Preisniveau ist gefühlsmäßig im Schnitt etwa 5-10% höher als z.B. beim Rewe City am Bahnhofplatz. Es gibt aber durchaus auch Schnapper.
Also ich kann den Aufstand nicht verstehen, im Flughafen darf der Edeka doch alles verkaufen. Der dm am Ostbahnhof bietet Tiefkühlpizzen (kein Reisebedarf) an und niemand sagt was. Ebenso der Lidl im Nürnberger Hbf ignoriert dies einfach, nur Alkohol wird am Wochenende ab 20 Uhr nicht mehr verkauft.

Es wäre so ungerecht für Frau Ernst wenn sie bald viele Produkte nach 20 Uhr oder Sonnatgs nicht mehr verkaufen darf!

Bescheuert!
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Jean
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Beitrag von Jean »

Bescheuert!
CSU halt... :ph34r:
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Fahrradwege auf Kosten des ÖPNV braucht keiner!
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Naja, mittlerweile muss man sich aber schon fragen, warum z.b. ein Fittnessstudio beliebig lange offen haben darf, aber ein kleiner Tante Emma Laden aber nicht. Sind die Angestellten in diesen Studios weniger wert?
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
AK1
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Beitrag von AK1 »

Mark8031 @ 14 Oct 2016, 11:36 hat geschrieben: Die SZ hat zwei Kommentare online. Einmal Pro und einmal Contra dem Ladenschluss um 20 Uhr.

Während der Contra-Kommentator übersieht, dass die bis spätabends arbeitenden Menschen ja bereits um 7 Uhr einkaufen könnten, übersieht der Pro-Kommentator, dass übliche 9to5-Jobber (ich nenne das jetzt so als Schlagwort) auch durchaus lange Anfahrtswege haben - gerade in solchen Großstädten wie München, wo sowohl mit Bus&Bahn als auch mit dem Auto die Fahrzeiten zur Berufsverkehrzeiten störungs- und überlastungsbedingt immer länger werden. Wenn ich in der überfüllten U- oder S-Bahn bin, kann ich nicht einkaufen, es sei denn, man baut einen Supermarkt in die Fahrzeuge.

Gerecht machen kann man es nie, jeder hat seine eigenen Bedürfnisse. Fakt bleibt auf jeden Fall eines: wegen der Ladenöffnungszeiten ist noch niemand verhungert.
Von dem Pro-Kommentator wüsste ich auch gern mal, wo es der bis 20 Uhr arbeitende Mitarrbeiter abends noch ins Fußballtraining schaffen soll... In welcgem Verein fängt das erst um 21 Uhr an? Zu dem Thema hat die Süddeutsche im Übrigen erst vor Kurzem gemeldet, dass das Training auf den Bezirkssportanlagen jetzt bis 22 Uhr möglich sein soll, bisher nur bis 20:30 Uhr. Aber auch mit 22 Uhr wird es eng... Vielleicht wäre es da doch besser, derjenige könnte mal früh, mal spät arbeiten - das Training ist ja nicht jeden Tag.
Im Übrigen finde ich das ja schön, dass man da Rücksicht nehmen will, aber für andere Bereiche wird das nie eingefordert! Und ich meine da weniger Dienstleister, wo das mehr oder weniger alternativlos ist, mehr die Industrie. Kein Mensch bedauert die Schichtarbeiter dort.
Meine Meinung, Höchstarbeitszeiten, Mindestnachtruhe, Sonntagsruhe auf jeden Fall, aber ansonsten sollte das im Einzelhandel flexibel möglich sein wie in anderen Branchen auch. Solche Beschränkungen gibt es in keiner anderen Branche und außerhalb von Bayern würde das auch kaum einer wieder einführen...
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Beitrag von NJ Transit »

Interessanterweise sind in Bayern die Ladenöffnungszeiten wesentlich gleicher als anderswo. Auch in der 40k-Einwohner-Stadt bei meinen Eltern um die Ecke hat eigentlich alles bis um 8 auf - in NRW haben die Supermärkte gern länger (zB bis um 21 Uhr) auf, dafür schließen dm und Rossmann um 19 Uhr...
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SWMdrölf. Jetzt noch nächer, noch hältiger, noch fitter. Bist auch du Glasfaser und P-Wagen?
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Beitrag von Luas »

In UK und IRL haben manche Schopping-Center gar bis Mitternacht geöffnet!
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Beitrag von NJ Transit »

Jo, und mein A&P in New Jersey (möge er in Frieden ruhen) hatte 24/7 offen.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Den Schwachsinn sowohl der Verdi Argumentation als auch des bayrischen Ladenschluss Gesetzes erkennt man daran, wenn man mal fünf Minuten nach Öffnung und fünf Minuten vor Schließung in einen Supermarkt geht. Während morgens mit Glück eine Kasse besetzt hat, bilden sich kurz vor Schluss lange Schlagen. Es geht meistens nicht darum länger auf zu haben, als darum später zu zu machen. Wobei in der CSU Welt natürlich noch die nicht arbeitende Ehefrau Vormittags einkauft und in der Verdi Welt wahrscheinlich alle Kunden einen 9 bis 16:30 Job haben.
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TravellerMunich
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Beitrag von TravellerMunich »

NJ Transit @ 14 Oct 2016, 20:45 hat geschrieben: Interessanterweise sind in Bayern die Ladenöffnungszeiten wesentlich gleicher als anderswo. Auch in der 40k-Einwohner-Stadt bei meinen Eltern um die Ecke hat eigentlich alles bis um 8 auf - in NRW haben die Supermärkte gern länger (zB bis um 21 Uhr) auf, dafür schließen dm und Rossmann um 19 Uhr...
In den Kleinstädten, die ich in NRW kenne, haben die Supermärkte normalerweise zumindest bis 22 Uhr geöffnet.
Dies ist sogar in ländlichen Gemeinden der Fall (aka Dörfer), so dass meine Schwester selbst auf dem Dorf bis 22 Uhr einkaufen kann -in Laufweite. Mit Auswahl zweier großer Supermärkte, die hier in München von der Auswahl her fast als bewunderte Hypermärkte gelten würden. Eigentlich lächerlich, dass ich als Millionenstadtbewohner auf dem Land ständig Produkte finde, die hier nicht geführt werden...
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Beitrag von Cloakmaster »

In Bremen dürfen sie Supermärkte 24/6 öffnen. Nur keiner tut es (mehr). Öffnungen bis 24 Uhr findet man in mehreren Stadtteilen, ansonsten haben sich Rewe und real.- auf 22 Uhr, Aldi Lidl und Penny auf 21 Uhr eingeschossen. Und: fast alle machen zunehmend später auf. Penny hat früher um 6 geöffnet, um es schrittweise auf 7,8,9 und nun erst 10 Uhr zu verlegen. Es rechnet sich offensichtlich nicht, trotz Lage direkt am S-Bahnhof. Aldi ein Eck weiter macht um 8 auf, nur Rewe hält an der 6 Uhr Öffnung fest.
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Beitrag von TravellerMunich »

Eine Millionenstadt, in der man nach 20 Uhr und Sonntags keine Lebensmittel kaufen kann, dürfte weltweit ansonsten nicht existieren.
Dass das KVR jetzt auch noch amtsbeflissen den Edeka am Hauptbahnhof abwürgen will, ist leider typisch für München.

Wobei das merkwürdige ist, dass man die kleinen Apothekenläden am Hauptbahnhof, bei denen man notfalls auch noch Tomaten in Dosen kaufen kann, bislang nicht angegangen ist.

Und auch nur hier ist es möglich, dass man in Zeitungen und Foren über solche Öffnungszeiten überhaupt noch diskutiert, als sei es etwas weltweit neues - und nicht in jedem Kaff außerhalb Bayerns schon lange Standard.

Auch die Gewerkschaft tut so, als hätte man bislang keine Erfahrungen. Wobei, Witz komm raus - die SPD-Länder haben den Ladenschluss längst großzügig gestaltet und Verdi kämpft hier zusammen mit CSU und katholischer Kirche...
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Ich verstehe die Argumentation nicht. Das Gesetz zählt zu Reisezubehör auch kleinere Mengen an Lebensmitteln. Damit dürfte auch die Dose Bohnen legal sein, auch wenn man diese kaum sofort verzehren würde, sondern zum Kochen braucht.

Allerdings wäre es wohl illegal, wenn jemand außerhalb der gesetzlichen Öffnungszeiten eine größere Menge kauft, also z.B. mehrere Dosen Bohnen oder einen Kasten Bier statt zwei Flaschen.

Aber es lassen sich bestimmt weitere Knackpunkte finden. So muss ein Laden im Personenbahnhof angemessen groß sein (das "Gesetz über den Ladenschluß" vom 28.11.1956 (!) in der Fassung der Bekanntmachung vom 2. Juni 2003 sagt dazu: "sie haben dabei die Größe der Verkaufsfläche auf das für diesen Zweck erforderliche Maß zu begrenzen."). Ein Lebensmittelmarkt mit 2.000 qm wäre wohl illegal, aber ob die 600 qm des Edeka noch im Rahmen sind? Das ist doch sicherlich auch wieder Ermessenssache. Man könnte nun sagen, das Allerallernotwendigste ließe sich doch auch auf 300 qm anbieten, also habe der Edeka nach 20 Uhr und am Sonn- und Feiertag die hinteren 300 qm mit einer schweren Sperrkette abzuhängen.

Man darf sich aber fragen, ob ein Gesetz von 1956, das notdürftig 2003 etwas modifiziert wurde, noch zeitgemäß ist. Es hat sich technisch und gesellschaftlich so viel geändert. Es gibt auch Läden, die komplett ohne Personal auskommen. Es kommt nur Kameraüberwachung zum Einsatz, um zu dokumentieren, ob auch jeder Kunde selbst seine Waren brav scannt. Gut, im Hauptbahnhof bräuchte man Security. Aber das Argument, dass man Personal vor unchristlichen Arbeitszeiten schützen will, greift in diesem Fall nicht mehr.

Warum nicht endlich ein modernes Gesetz verabschieden?

Ich kenne kein Land auf der Welt, in dem die Ladenöffnungszeiten noch strenger sind als in Bayern. Österreich ist ein Grenzfall. Dort darf prinzipiell Mo-Fr zwar bis 21 Uhr geöffnet werden, aber man hat eine maximale Wochenöffnungszeiten. Daher haben viele Läden krumme Öffnungszeiten, etwa Hofer (das ist der Markenname von Aldi in Österreich) von 7:40 bis 20:00. Viele Läden öffnen früher, schließen dann aber auch schon um typischerweise 19:40.
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Beitrag von spock5407 »

Ich kann mir nicht vorstellen, dass man da seitens des Ladeninhabers vorher nicht mit dem KVR gesprochen hat. Schliesslich kann an sowas der Businesscase "Laden in Sperrengeschoss" sonst scheitern.
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Beitrag von TramBahnFreak »

TramPolin @ 15 Oct 2016, 11:40 hat geschrieben: Allerdings wäre es wohl illegal, wenn jemand außerhalb der gesetzlichen Öffnungszeiten eine größere Menge kauft, also z.B. mehrere Dosen Bohnen oder einen Kasten Bier statt zwei Flaschen.
Wenn ich auf dem Weg zu einer Ferienwonung bin, wo ich mich mit mehreren Kumpels ein paar Tage aufhalten will, mit dem hauptsächlichen zweck, ein wenig in der Natur unterwegs zu sein und abends vor allem viel zu grillen und Bier zu trinken, dann kann der eine Kasten unter Umständen sogar zu wenig sein, sofern wir uns da mehr als 2 Tage aufhalten. Reisebedarf ist er allemal – in der abgelegenen Hütte (zu erreichen als eigener Wanderungs-Aktionspunkt über einen Feldweg, Transport des Gepäcks und insbesondere der Verpflegung mit einem bzw. mehreren Bollerwägen – das ist auch Teil des Spaßfaktors bei diesem Urlaub!) habe ich keine Möglichkeit in irgendeiner Form an feste oder flüssige Nahrung zu kommen (vom Leitugnswasser abgesehen, dass auf Dauer nur bedingt nahrhaft ist...).

Klar ist das ein wenig konstruiert – aber im Grunde nicht so abwegig... :)
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Beitrag von TramPolin »

spock5407 @ 15 Oct 2016, 10:45 hat geschrieben: Ich kann mir nicht vorstellen, dass man da seitens des Ladeninhabers vorher nicht mit dem KVR gesprochen hat.
Das KVR ist berüchtigt, es wäre nicht das erste Mal, das sie gegen einen Laden im Hauptbahnhof vorgehen.

Auch wenn sie vorher ihr o.k. gegeben haben sollten, sagt das leider gar nichts.

Tatsache ist, dass CSU, Verdi und die Kirchen Einkaufsmöglichkeiten nach 20 Uhr und an Sonn- und Feiertagen sehr kritisch gegenüberstehen. Siehe auch den jämmerlichen Versuch, Bier an Tankstellen außerhalb der gesetzlichen Öffnungszeiten nur noch an (fernreisende) Autofahrer zu verkaufen. Auch wenn das damals mit dem Bundesgesetz durchaus schlüssig erklärt wurde, war das sehr lebensfremd, die CSU wollte es aber ernsthaft durchdrücken. Obwohl es ja die Möglichkeit gäbe, ein neues Gesetz zu machen.
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Beitrag von TramPolin »

TramBahnFreak @ 15 Oct 2016, 10:49 hat geschrieben: dann kann der eine Kasten unter Umständen sogar zu wenig sein, sofern wir uns da mehr als 2 Tage aufhalten.
Es wäre legal, wenn Du mehrere Leute in den Laden mitbringst oder diese im Bus draußen warten. Letzteres kann man natürlich schlecht nachweisen. Es gab doch mal ein Urteil, dass ein Pkw-Fahrer außerhalb der gesetzlichen Öffnungszeiten an der Tankstelle höchstens ein Sixpack an der kaufen darf. Aber wenn einer mit einem großen vollbestezten Reisebus vorfährt, auch der Kasten Bier legal wäre.
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Beitrag von TramBahnFreak »

TramPolin @ 15 Oct 2016, 11:54 hat geschrieben: Es wäre legal, wenn Du mehrere Leute in den Laden mitbringst oder diese im Bus draußen warten. Letzteres kann man natürlich schlecht nachweisen. Es gab doch mal ein Urteil, dass ein Pkw-Fahrer außerhalb der gesetzlichen Öffnungszeiten an der Tankstelle höchstens ein Sixpack an der kaufen darf. Aber wenn einer mit einem großen vollbestezten Reisebus vorfährt, auch der Kasten Bier legal wäre.
Und wenn ich mich mit den freunden an einem Provinzbahnhof treffe, von dem aus wir gemeinsam loswandern, weil alle aus unterschiedlichen Richtungen kommen, und ich der einzige bin, der bei seiner Anfahrt an einem Bahnhof vorbei kommt, in dem ein Supermarkt untergebracht ist...?

Ich würde es im Zweifel drauf ankommen lassen... :rolleyes:
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Beitrag von TramPolin »

TramBahnFreak @ 15 Oct 2016, 11:02 hat geschrieben: Und wenn ich mich mit den freunden an einem Provinzbahnhof treffe, von dem aus wir gemeinsam loswandern, weil alle aus unterschiedlichen Richtungen kommen, und ich der einzige bin, der bei seiner Anfahrt an einem Bahnhof vorbei kommt, in dem ein Supermarkt untergebracht ist...?

Ich würde es im Zweifel drauf ankommen lassen... :rolleyes:
An solchen Beispielen zeigt sich, wie lebensfremd das bestehende Gesetz ist. Da verwendet man Zeit und Energie und beschäftigt Juristen und Richter, die sich mit solchen Fragen beschäftigen, also wie viele Flaschen Bier man in einem Rutsch kaufen darf, weil es leider sonntags oder schon 20:15 ist.

Einen wirklichen Sinn gibt es nicht, denn der Verkäufer sitzt ohnehin in der Tanke und wenn er den Verkauf von zwei Sixpack oder zwei Kästen Bier verweigert und gesetzlich konform reduziert, arbeitet er ja trotzdem zu "unchristlichen" Zeiten. Die Argumentation der Juristen ist aber, würde man hier größere Mengen erlauben, würde es für die Tankstellen noch attraktiver, solche Verkaufsmöglichkeiten zu schaffen, wodurch auch langfristig mehr Personal zum Einsatz käme, wodurch es mehr Nacht- und Sonntagsarbeit gäbe. Alles natürlich sehr weit hergeholt.
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Beitrag von Auer Trambahner »

Um mal am Bedarf jederzeit eimzukaufen hängenzubleiben:
So gigantisch scheint der nicht zu sein, der Kiosk Reichenbachbrücke hat seinen "Lieferservice"mittlerweile zeitlich reduziert.
Der mit dem Ölkännchen tanzt!
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Auer Trambahner @ 15 Oct 2016, 11:12 hat geschrieben: Um mal am Bedarf jederzeit eimzukaufen hängenzubleiben:
So gigantisch scheint der nicht zu sein, der Kiosk Reichenbachbrücke hat seinen "Lieferservice"mittlerweile zeitlich reduziert.
Der Bedarf ist schon da, der Lidl am Nürnberger Hauptbahnhof muss immer mal wieder wegen Überfüllung geschlossen werden.

Klar, nachts um 3 ist der Bedarf stark reduziert, aber von 20 Uhr bis vielleicht Mitternacht und am Sonn-/Feiertag ist der Bedarf groß.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

TramPolin @ 15 Oct 2016, 12:16 hat geschrieben: Klar, nachts um 3 ist der Bedarf stark reduziert, aber von 20 Uhr bis vielleicht Mitternacht und am Sonn-/Feiertag ist der Bedarf groß.
Dafür müsste aber deutlich mehr Druck vom Einzelhandel Richtung Politik kommen. Sorry, aber den sehe ich derzeit nicht. Im Gegenteil, man scheint sich mit dem Ladenschluss abgefunden zu haben. Vielleicht gibt es ja 2018 nach der Landtagswahl eine neue Chance. Davor sehe ich die nicht.
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Beitrag von Cloakmaster »

In Bremen dürfen sie Supermärkte 24/6 öffnen. Nur keiner tut es (mehr). Öffnungen bis 24 Uhr findet man in mehreren Stadtteilen, ansonsten haben sich Rewe und real.- auf 22 Uhr, Aldi Lidl und Penny auf 21 Uhr eingeschossen. Und: fast alle machen zunehmend später auf. Penny hat früher um 6 geöffnet, um es schrittweise auf 7,8,9 und nun erst 10 Uhr zu verlegen. Es rechnet sich offensichtlich nicht, trotz Lage direkt am S-Bahnhof. Aldi ein Eck weiter macht um 8 auf, nur Rewe hält an der 6 Uhr Öffnung fest.
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Beitrag von Auer Trambahner »

TramPolin @ 15 Oct 2016, 12:16 hat geschrieben: am Sonn-/Feiertag ist der Bedarf groß.
Genau da hat er aber den Lieferdienst eingestellt.
Der mit dem Ölkännchen tanzt!
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