Religiöse Diskussionen

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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Boris Merath @ 18 Mar 2009, 20:57 hat geschrieben: Seit wann ist München konservativ?
Kommt darauf an, wie man "konservativ" definiert. Aber gerade als progressiv würde ich München nicht bezeichnen. Es gibt zahlreiche Gebiete städtischer Politik, die ich als ziemlich konservativ sehe. München zählt nicht umsonst als Millionendorf, in der man z.B. Angst vor Hochhäusern hat.

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Beitrag von TramPolin »

Der Papst sprach sich gegen Abtreibungen aus, was keine Überraschung ist. Problematisch ist jedoch, dass der Papst auch dann keine Abtreibungen erlauben will, wenn das Leben der Mutter in Gefahr ist.

http://www.n-tv.de/1124346.html

Kommentar: Dieser Papst wird immer unerträglicher.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

TramPolin @ 20 Mar 2009, 21:01 hat geschrieben:Kommentar: Dieser Papst wird immer unerträglicher.
So lange er nicht zum Heiligen Krieg aufruft und die weltliche Macht für die Kirche fordert, kann er reden was er will. Mich betrifft es nicht. Aber es hat in Laufe der Kirchengeschichte schon viel schlimmere Fehlbesetzungen im Vatikan gegeben.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von TramPolin »

Autobahn @ 21 Mar 2009, 03:20 hat geschrieben: So lange er nicht zum Heiligen Krieg aufruft und die weltliche Macht für die Kirche fordert, kann er reden was er will. Mich betrifft es nicht. Aber es hat in Laufe der Kirchengeschichte schon viel schlimmere Fehlbesetzungen im Vatikan gegeben.
Das klingt ein wenig wie "nur nicht hinsehen, nur nicht hinhören - das ist weit weg und geht mich nichts an". (Nicht böse gemeint, aber so kommt's nun mal rüber.)

Wenn es Dich nicht betrifft, betrifft es aber Millionen Gläubige, die auf den sogenannten Größten Brückenbauer hören. Und daher richtet er realen und viel Schaden an. Das heißt ja nicht, dass er nicht noch mehr Unheil schaffen könnte.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

@TramPolin

Es klingt so, ja. Gemeint ist aber, dass es jeder selbst entscheiden muss, ob er dem alten Mann in Frauenkleidern Gehorsam ist oder nicht. Dank Aufklärung und Reformation ist die Kirche ja nicht mehr die alleinige Bildungsinstitution. Und durch die verfassungsmäßig garantierte Religionsfreiheit haben die Kirchen allenfalls noch begleitende Funktionen bei der politischen Meinungsbildung.
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Beitrag von TramPolin »

@Autobahn:

Nicht alle Leute bringen aber die notwendige Bildung mit, und man darf den gesellschaftlichen Zwang, der in einigen Ländern, etwa in Afrika, nach wie vor existiert. Hier hat nicht jeder die Wahlfreiheit.

Daher haben die Kirche und der Papst eine besondere Verantwortung. Beide müssten sich für Bildung einsetzen, für Aufklärung in allen erdenklichen Bereichen, für Demokratie. Gerade dies passiert aber nicht. Gegen jegliche wissenschaftliche Erkenntnisse werden Kondome als eine Erfindung des Teufels deklariert und für das Problem von Abtreibungen simple "Lösungen" präsentiert, die einfach lauten "nein, um jeden Preis".

Die Welt ist aber äußerst kompliziert, entsprechend müssen auch komplexe Entscheidungen getroffen werden. Man macht es sich einfach, wenn man ein paar olle Bibelstellen zitiert und daraus seine immer gültigen Trivialerkenntnisse ableitet. Die Menschheit hat sich weiterentwickelt - und neue Möglichkeiten, etwa in Medizin und Technik, brauchen neue Antworten, die immer wieder neu gegeben und überprüft werden müssen. Ein Jahrtausende altes Buch kann allenfalls noch bei allgemein gültigen Fragen des menschlichen Zusammenlebens (Toleranz, Nächstenliebe etwa) Anhaltspunkte liefern, versagt aber kläglich bei Fragen der Gentechnik, künstlicher Befruchtung, Sterbehilfe, Gerätemedizin usw. usf.

Auch wenn der Vergleich an den Haaren herbeigezogen ist, schaue ich ja auch nicht in das alte Basic V2-Handbuch meines C64, wenn ich Lösungen in einem C#-Problem suche. Es würde auch gar nicht funktionieren.

Ich schäme mich für unseren Papst.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

@ TramPolin

Unter diesem Gesichtspunkt sind solche Äußerungen in der Tat schädlich. Wie der gesellschaftliche Druck in Afrika oder Südamerika durch die Kirchen ausgeübt wird, kann ich nicht sagen, aber auch dort existieren keine christlichen "Gottesstaaten". Und in der westlichen Welt weht ihm angesichts solcher Äußerungen der Wind ganz kräftig ins Gesicht.

Da ich nicht der katholischen Kirche angehöre, empfinde ich keine Scham.

Ich frage mich allerdings, ob man einen Papst auch absetzen kann.
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Beitrag von ruhri »

Ich habe auf das fröhlich gekrähte „Wir sind Papst!“ auch immer entgegnet: „Ich nicht!“ Wirklich überraschen tut es mich allerdings nicht. Schon bei der Papstwahl habe ich gedacht: Warum unbedingt Ratzinger? Wirklich überraschend war es natürlich nicht, denn bei aller Beliebtheit war Karol Wojtyla ein Hardliner, ein echter alter „religiöser Kommisskopp“. Die überwiegend Zahl der von ihm ernannten Kardinäle war vom gleichen Schlag, und da mag es nicht verwundern, wenn der Großinquisitor der katholischen Kirche zum Nachfolger gewählt wird.

Über die Weltfremdheit der Vatikanis kann man daher nur den Kopf schütteln! Wenn sie z.B. nur den Gebrauch von Kondomen sanktionieren würde, könnte sich selbst die katholische Kirche einen Haufen Alimentezahlungen sparen. Und bevor jetzt jemand mit einem Einwand kommt: Zumindest im Bistum Essen gibt es einen Mann, der sich genau darum kümmert!

Den Erzbischof von Brasilien, der die Mutter und die Ärzte des armen schwangeren Mädchens exkommuniziert hat, sollte der Papst auch in hohem Bogen aus der Kirche werfen, denn was hat das mit Menschlichkeit, christlicher Nächstenliebe oder Jesus Christus zu tun? Genau, rein gar nichts! Leider hat der Ratzinger Josef diesen Schwachsinn, wie oben schon erwähnt, eben explizit befürwortet! Keine Abtreibung, aus welchen Gründen auch immer!

Verdammt noch einmal! Wenn die katholische Kirchenführung kein Beweis für ihre eigene Überflüssigkeit ist, weiß ich auch nicht weiter! Der strafende Gott, der von ihnen im Grunde noch heute propagiert wird, müsste sie alle durch die Bank schon längst gestraft haben. Wenn unser Gott aber der verzeihende Gott des neuen Testaments ist, dann sind das alles keine wahren Christen! Ihr Glück, dass Gott ihnen ihre Sünden verzeihen wird!!

Ihr seht, man kann sich über die Brückenbauer und Türangeln (= Kardinal) gar trefflich aufregen! Übrigens: Der Pontifex war ein religiöser Beamter in der römischen Republik und der Pontifex Maximus der Vorsitzende des Collegium pontificum. Warum der Papst unbedingt einen heidnischen Titel tragen will, geht über mein Verständnis!
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

ruhri @ 22 Mar 2009, 13:41 hat geschrieben:Ich habe auf das fröhlich gekrähte „Wir sind Papst!“ auch immer entgegnet: „Ich nicht!“ Wirklich überraschen tut es mich allerdings nicht. Schon bei der Papstwahl habe ich gedacht: Warum unbedingt Ratzinger?
Ich habe nur verständnislos den Kopf geschüttelt. Mir war es unbegreiflich, warum man sich über die Wahl eines neuen Papstes freuen konnte. Die Person Ratzingers war mir vorher völlig unbekannt :D , genau so wie die anderen Kardinäle und Bischöfe. Und die werden mir auch unbekannt bleiben, bis einer von ihnen zum Nachfolger Ratzingers gewählt wird.

Deinen übrigen Ausführungen kann ich mich nur anschließen.

Hinzufügen möchte ich noch: Vielleicht interessiert es die Mutter und die Ärzte gar nicht, dass sie exkummuniziert wurden, den welchen Schaden haben sie dadurch?
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Beitrag von autolos »

TramPolin @ 21 Mar 2009, 12:45 hat geschrieben: @Autobahn:

Nicht alle Leute bringen aber die notwendige Bildung mit, und man darf den gesellschaftlichen Zwang, der in einigen Ländern, etwa in Afrika, nach wie vor existiert. Hier hat nicht jeder die Wahlfreiheit.

Daher haben die Kirche und der Papst eine besondere Verantwortung. Beide müssten sich für Bildung einsetzen, für Aufklärung in allen erdenklichen Bereichen, für Demokratie. Gerade dies passiert aber nicht. Gegen jegliche wissenschaftliche Erkenntnisse werden Kondome als eine Erfindung des Teufels deklariert und für das Problem von Abtreibungen simple "Lösungen" präsentiert, die einfach lauten "nein, um jeden Preis".

Die Welt ist aber äußerst kompliziert, entsprechend müssen auch komplexe Entscheidungen getroffen werden. Man macht es sich einfach, wenn man ein paar olle Bibelstellen zitiert und daraus seine immer gültigen Trivialerkenntnisse ableitet. Die Menschheit hat sich weiterentwickelt - und neue Möglichkeiten, etwa in Medizin und Technik, brauchen neue Antworten, die immer wieder neu gegeben und überprüft werden müssen. Ein Jahrtausende altes Buch kann allenfalls noch bei allgemein gültigen Fragen des menschlichen Zusammenlebens (Toleranz, Nächstenliebe etwa) Anhaltspunkte liefern, versagt aber kläglich bei Fragen der Gentechnik, künstlicher Befruchtung, Sterbehilfe, Gerätemedizin usw. usf.

Auch wenn der Vergleich an den Haaren herbeigezogen ist, schaue ich ja auch nicht in das alte Basic V2-Handbuch meines C64, wenn ich Lösungen in einem C#-Problem suche. Es würde auch gar nicht funktionieren.

Ich schäme mich für unseren Papst.
Hinsichtlich Aids sind Kondome Teil des Problems, da sie eine Möglichkeit des "Weiter so" suggerieren. Sie suggerieren ebenso eine vermeintliche Sicherheit, weil das Risiko der Ansteckung unterschätzt wird, weil die Hoffnung vorherrscht, Partner/Partnerin würden es an sich ja immer "mit" machen, weshalb dieses eine Mal nicht so schlimm ist. Die Ansteckungsraten in D sind möglicherweise auch deshalb noch so hoch. Wenn die Kirche konsumtiven Sex geißelt, ist die Veruteilung von Kondomen nur konsequent. Aus dem Genannten wird dann m.E. auch klar, warum Benedict sich entsprechend geäußert hat.

Hinsichtlich der Tauglichkeit der Bibel in Fragen von Gentechnik, künstlicher Befruchtung usw. ist es aus meiner Sicht nicht richtig ihr klägliches Versagen vorzuwerfen. Möglicherweise tust Du es, weil Du mit den aus der Bibel gezogenen Schlußfolgerungen zu diesen Fragen nicht einverstanden bist. Wenn jemand Sterbehilfe und Abtreibung auf Grund seines Bibelverständisses ablehnt, dann ist das kein Versagen, sondern im Gegenteil Beweis hoher Aktualität.
Für die, die sich anmaßen über den Wert und Unwert anderer zu urteilen: Die Würde des Menschen ist unantastbar!
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Beitrag von Autobahn »

Die Moralvorschriften der Bibel sind dem Stand der damaligen Wissenschaft geschuldet. Man wusste, dass wechselnde Partnerschaften die Gefahr einer Ansteckung erhöhten oder eine ungewollte Schwangerschaft eintreten konnte und verlangte daher Enthaltsamkeit und Monogamie. Die katholische Kirche hat aber nichts besseres zu tun, als diese Vorschriften fortzuschreiben. Dabei stimme ich im Falle der Monogamie sogar eingeschränkt zu. Während einer bestehenden Partnerschaft sollte man sich eben monogam verhalten.

Die Erfindung des Kondoms hatte im Übrigen nicht den alleinigen Zweck, vor ansteckenden Krankheiten zu schützen. Sie sind und waren auch zur Empfängnisverhütung (auch in einer Ehe!) gedacht. Auf diesem Gebiet wurden sie später durch die "Pille" verdrängt. Und es kann wirklich nicht die Aufgabe der Kirche sein, das Sexualverhalten von Paaren zu reglementieren.

Sterbehilfe und Abtreibung sind aber auch außerhalb der katholischen Kirche nicht unumstritten. Im Falle einer Gefahr für das Leben der Mutter - und des dadurch wahrscheinlichen Todes des Ungegorenen - muss man abwägen, ob man nicht mindestens eines dieser Leben retten sollte. Im Falle des "Nichthabenwollens" eines Kindes gibt es die Möglichkeit der Freigabe zur Adoption. Aber hier überlasse ich jedem Menschen seine freie Entscheidung.

In beiden Fällen spreche ich aber der Kirche das Recht ab, über die Menschen zu bestimmen.
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Beitrag von tobster »

Autobahn @ 23 Mar 2009, 14:28 hat geschrieben: Die Moralvorschriften der Bibel sind dem Stand der damaligen Wissenschaft geschuldet. Man wusste, dass wechselnde Partnerschaften die Gefahr einer Ansteckung erhöhten oder eine ungewollte Schwangerschaft eintreten konnte und verlangte daher Enthaltsamkeit und Monogamie.
Ich denke, du unterschätzt die biblische Vorstellung von Ehe und Moral bei weitem, wenn du sie auf medizinische Schutzrichtlinien reduzierst.
Die Bibel hat da meiner Meinung nach in erster Linie die sozialen Auswirkungen im Blick. Das hauptsächliche Ziel der Ehe liegt darin, stabile soziale Verhältnisse zu schaffen, eine Gesellschaft in der man sich in der Familie verankert weiß und von den anderen Familienmitgliedern unterstützt werden kann.
Gut, da hat sich einiges verändert in der Gesellschaft. Aber auch wenn inzwischen der Staat das finanzielle Überleben sichert durch Sozialhilfe und ähnliches, der Mensch lebt trotzdem nicht allein vom Geld.
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Beitrag von TW 334 »

Ich weiß gar nicht, was die Leute immer haben...klar, der Papst und die Kirchenführung mögen ihre Fehler haben, aber wir sind nicht mehr im Mittelalter, wo die Kirche Herr über Leben und Tod ist.

Kirche ist doch eh mehr das Miteinander feiern und beisammen sein, als krankhaft Dogmen lernen. Letztes Wochenende durfte ich erst wieder erfahren, wie schön ein gemeinsam vorbereiteter und gefeierter Gottesdienst ist. Und da war es egal, ob man evangelisch oder katholisch ist. Irgendwelche persönlichen Meinungen sind bei sowas fehl am Platz (auch wenn sie von oberster Stelle kommen). Meiner Meinung sollte die Kirche lieber schauen, dass sie sich endlich mal gescheit um ihren Nachwuchs kümmert, als überholte Meinungen zu vertretten
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

@ tobster

Ich unterschätze die Vorstellung von Ehe und Moral keineswegs, ich habe sie nur nicht expizit erwähnt. Mein Äußerungen bezogen sich ausschließlich auf die Verwendung von Empfängnisverhütungsmitteln. Diese wird ja auch in der ehelichen Gemeinschaft von der Kirche abgelehnt.

@ TW 334

Es ist schön, wenn Du einen Gottesdienst feiern und Dich dabei freuen konntest.

Ich finde Gott aber nicht in einer Kirche oder einem Dom und nicht beim Gesang von Kirchenliedern oder Chorälen. Die sind von Menschen gemacht.

Wenn ich Gott suche, gehe ich in die Natur. Dort, wo ich allein bin und nur das Rauschen der Blätter im Wind und das Plätschern des Baches höre, wo der Wind sanft über meine Haut streicht, dort bin ich bei Gott.

Doch auch jetzt und hier, denn wie steht es im Matthäus Evangelium:
Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen.
Das Internet ist ja auch ein Ort, wo Menschen beisammen sein können.
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Beitrag von ruhri »

autolos @ 23 Mar 2009, 10:43 hat geschrieben: Hinsichtlich Aids sind Kondome Teil des Problems, da sie eine Möglichkeit des "Weiter so" suggerieren. Sie suggerieren ebenso eine vermeintliche Sicherheit, weil das Risiko der Ansteckung unterschätzt wird, weil die Hoffnung vorherrscht, Partner/Partnerin würden es an sich ja immer "mit" machen, weshalb dieses eine Mal nicht so schlimm ist. Die Ansteckungsraten in D sind möglicherweise auch deshalb noch so hoch. Wenn die Kirche konsumtiven Sex geißelt, ist die Veruteilung von Kondomen nur konsequent. Aus dem Genannten wird dann m.E. auch klar, warum Benedict sich entsprechend geäußert hat.

Hinsichtlich der Tauglichkeit der Bibel in Fragen von Gentechnik, künstlicher Befruchtung usw. ist es aus meiner Sicht nicht richtig ihr klägliches Versagen vorzuwerfen. Möglicherweise tust Du es, weil Du mit den aus der Bibel gezogenen Schlußfolgerungen zu diesen Fragen nicht einverstanden bist. Wenn jemand Sterbehilfe und Abtreibung auf Grund seines Bibelverständisses ablehnt, dann ist das kein Versagen, sondern im Gegenteil Beweis hoher Aktualität.
Absolut betrachtet sind die Ansteckungszahlen in Deutschland ziemlich niedrig, und das auch eben dank des Einsatzes von Kondomen. Natürlich sind sie keine Wunderwaffe, und wenn der Papst und seine Kurie eine 180 °-Drehung machen und den Gebrauch ausdrücklich empfehlen würden, wären die Probleme noch lange nicht gelöst. Schließlich sagen sie auch zu ihren afrikanischen Schäfchen, „Kein Sex außerhalb der Ehe!“, und die Mehrheit hört nicht auf sie. Die Forderung des Verzichts auf Kondome stößt dagegen auf offene Ohren - leider! Ich finde, die katholische Kirche sollte nicht nur das Zölibat aufgeben, das es ja keineswegs immer gegeben hat, sondern auch endlich Frauen zum Priesteramt zulassen. Eine etwas mehr weibliche Sicht der Dinge kann der katholischen Kirche nun wirklich nicht schaden. Das Problem des fehlenden Priesternachwuchses würde durch beide Maßnahmen zumindest verringert.
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Beitrag von ruhri »

Autobahn @ 22 Mar 2009, 15:17 hat geschrieben: Hinzufügen möchte ich noch: Vielleicht interessiert es die Mutter und die Ärzte gar nicht, dass sie exkummuniziert wurden, den welchen Schaden haben sie dadurch?
Vielleicht nicht, in Deutschland wäre es jedenfalls kein großes Problem. Ich weiß aber nicht, was das genau in Brasilien bedeutet.
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Beitrag von TramPolin »

"Höllenfahrt durch München"

Auch wenn die MVG nicht mitgemacht hat, ist nun ein gottloser Bus in München unterwegs:

http://www.sueddeutsche.de/muenchen/490/472019/bilder/

Interessant hierbei ist, dass die Organisatoren in der Bilderstrecke als "Berliner Religionsgemeinschaft" :o :blink: bezeichnet werden, die für eine nicht religöse Weltsicht :o :blink: werben. Zwar ist das m.E. nicht ganz falsch, das sich auch Atheisten mit dem Thema Religion an sich beschäftigen, indem sie diese ablehnen, aber "Religionsgemeinschaft" ist doch ein eher unpassender Begriff.
Taschenschieber

Beitrag von Taschenschieber »

Lustige Idee eigentlich ;)
Aber eigentlich sollte man doch jeden glauben lassen, was er will. Wenn die Kirche gegen Atheisten wettert, sehe ich in so einer Werbung als Gegenkampagne kein Problem, aber ist das im Moment der Fall?
Persönlich bin ich der Meinung, dass Glaube an Gott kein Problem ist - im Gegenteil! Das eigentliche Problem ist doch, dass viele Leute unbedingt an den Papst glauben :ph34r:
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Beitrag von Luchs »

Wo soll denn auch der Unterschied liegen? Auch die Atheisten *glauben* an ihre Überzeugung (für die es genausowenig Beweise gibt). Gerade Atheisten sind oft sehr agressiv dabei, ihre Meinung als das alleine selig- und glücklichmachende anzupreisen und glauben, dass sie die besseren Menschen sind. Und wollen davon überzeugen (siehe diese Aktion).

Wo also biite soll da ein Unterschied zu irgendeiner anderen Religionsgemeinschaft sein?

Luchs.
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Beitrag von TW 334 »

Ich weiß nicht, ob das hier so wirklich passt...aber in der letzten Woche habe ich eine Art Gotteserfahrung gemacht. Ich war mit einigen Anderen in Assisi. Und diese Mischung aus Gemeinschaft und dieser heilige Ort in Verbindung mit den Lebensgeschichten des heiligen Franziskus und der heiligen Klara waren ein totaler Augenöffner. Zu diesen ganzen Faktoren kamen dann noch Besuche bei Vespern von Ordensbrüdern und -Schwestern, abendliche Gemeinschaftstänze auf der Piazza vor S. Chiara, ein Gottesdienst mitten in Gottes Schöpfung und die Fronleichnahmsprozession quer durch Assisi, ein Musical über die Chiara und die verschiedensten Impulse.

Und irgendwie merkt man dann, das es Gott wahrhaftig gibt und das er nicht nur in dunklen Kirchen haust, sondern mitten unter uns ist.
Auch wenn man in der Feier der heiligen Messe wahrhaftig mitbekommt, wie Brot und Wein zu Leib und Blut Christi werden, eigentlich ist das nur ein Symbol für die Allgegenwertigkeit.

In diesem Sinne...

Pace e bene
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Beitrag von TramPolin »

Luchs @ 14 Jun 2009, 22:01 hat geschrieben: Wo soll denn auch der Unterschied liegen? Auch die Atheisten *glauben* an ihre Überzeugung (für die es genausowenig Beweise gibt). Gerade Atheisten sind oft sehr agressiv dabei, ihre Meinung als das alleine selig- und glücklichmachende anzupreisen und glauben, dass sie die besseren Menschen sind.  Und wollen davon überzeugen (siehe diese Aktion).

Wo also biite soll da ein Unterschied zu irgendeiner anderen Religionsgemeinschaft sein?

Luchs.
Dass sich Atheisten auch mit dem Thema Religion an sich beschäftigen, habe ich ja selbst geschrieben.

Im Unterschied zu regulären Religionsgemeinschaften dürfte es aber erheblich weniger feste Organisationen geben. Die Anzahl der Mitglieder dürfte auch um ein Vielfaches geringer sein als die der Kirchen. Ob es hier genaue Erhebungen gibt, weiß ich nicht, eine Gemeinschaft mit 2,3 Milliarden Gläubigen wie beim Christentum existiert jedenfalls eher nicht. :)

Dass es auch aggressive Atheisten gibt, möchte ich nicht bestreiten, und für Aggressionen bin ich nicht zu haben. Aber als Gegenpol zu den mächtigen Kirchen finde ich die gottlose Busaktion gar nicht schlecht. Wenn es zum Nachdenken anregt, darf man auch mal ein wenig provozieren. Es geht mir gar nicht um Überzeugung, sondern nur um die Diskussion.

Ich bin übrigens selbst kein Atheist, glaube aber auch nicht an einen Gott, wie er in den großen Religionen, v.a. Christentum, Islam und Judentum, dargestellt wird.
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Beitrag von Flo_K »

Luchs @ 14 Jun 2009, 22:01 hat geschrieben: Wo soll denn auch der Unterschied liegen? Auch die Atheisten *glauben* an ihre Überzeugung (für die es genausowenig Beweise gibt).
Naja also den Spieß kann ich jetzt abe rumdrehen. Die Gläubieg behaupten, DASS es einen Gott gibt. DAS muss bewiesen werden. Dass es keinen Gott gibt wird man niemals beweisen können. genausowenig kann man beweisen, dass es keine schwarzen Schwäne gibt, oder dass es keine Wolpertinger gibt.
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Beitrag von Autobahn »

TramPolin @ 14 Jun 2009, 14:32 hat geschrieben:Interessant hierbei ist, dass die Organisatoren in der Bilderstrecke als "Berliner Religionsgemeinschaft" :o :blink: bezeichnet werden, die für eine nicht religöse Weltsicht :o :blink: werben. Zwar ist das m.E. nicht ganz falsch, das sich auch Atheisten mit dem Thema Religion an sich beschäftigen, indem sie diese ablehnen, aber "Religionsgemeinschaft" ist doch ein eher unpassender Begriff.
Tante Wiki @ , hat geschrieben:Als Religion bezeichnet man eine Vielzahl unterschiedlicher kultureller Phänomene, die menschliches Verhalten, Handeln und Denken prägen und Wertvorstellungen normativ beeinflussen. Es gibt keine wissenschaftlich allgemein anerkannte Definition des Begriffs "Religion".
So gesehen ist der Begriff nicht einmal falsch. Die Wertvorstellung und das Handeln und Denken dieser "Gemeinschaft" ist von dem Gedanken geprägt, dass es keinen Gott gibt. Und selbst dies schränken sie noch ein. Das Phänomen dieser Bewegung ist aber, dass sie scheinbar keine Alternative anbieten. Oder ist es ein neues "Goldenes Kalb", um dass sie herumtanzen?
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Beitrag von ruhri »

Flo_K @ 14 Jun 2009, 22:47 hat geschrieben:Naja also den Spieß kann ich jetzt abe rumdrehen. Die Gläubieg behaupten, DASS es einen Gott gibt. DAS muss bewiesen werden. Dass es keinen Gott gibt wird man niemals beweisen können. genausowenig kann man beweisen, dass es keine schwarzen Schwäne gibt, oder dass es keine Wolpertinger gibt.
Interessant, dass du die schwarzen Schwäne erwähnst. Deren Nicht-Existenz zu beweisen, ist schon insofern unmöglich, als ihre Existenz längst bewiesen ist!

Für Interessierte hier ein Link: Trauerschwan
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Beitrag von hauseltr »

So "Pi x Daumen" gibt es einige hundert Gottheiten weltweit, an die geglaubt wird.

Was solls, jeder glaubt an seinen Gott oder an seine Götter, wie er es gelernt hat!

Ich erlaube mir, an keinen Gott zu glauben und stehe damit nicht allein. ;)

Viele erheben auch ihre "Anführer" zu Göttern, siehe Adolf, Mao oder wie jetzt den "Geliebten Führer", "ewiger Sohn der ewigen Sonne" in Nordkorea.
Taschenschieber

Beitrag von Taschenschieber »

hauseltr @ 15 Jun 2009, 12:27 hat geschrieben: So "Pi x Daumen" gibt es einige hundert Gottheiten weltweit, an die geglaubt wird.

Was solls, jeder glaubt an seinen Gott oder an seine Götter, wie er es gelernt hat!

Ich erlaube mir, an keinen Gott zu glauben und stehe damit nicht allein. ;)

Viele erheben auch ihre "Anführer" zu Göttern, siehe Adolf, Mao oder wie jetzt den "Geliebten Führer", "ewiger Sohn der ewigen Sonne" in Nordkorea.
Offler, der Krokodilgott? Oder Anoia, die Göttin der Dinge, die in Schubladen klemmen? (Stammt nicht von mir, sondern von Terry Pratchett - nicht hauen!)

Ich bin Atheist, aber solange niemand versucht, mir seine Gottheit auf Auge zu drücken, versuche ich auch nicht, irgendwen vom Glauben abzubringen. Mit dem Glauben an den Papst, s. o., sieht das anders aus. Auch diesen komischen Bischof, der meint, der Holocaust hätte nie stattgefunden, lehne ich ab. Holocaustleugnung ist kein Glaube, sondern ein Verbrechen.

Der Aufschrift auf dem Bus stimme ich zu, aber wer unbedingt an Gott glauben will... Ich kann halt auch keinen Gegenbeweis führen.

(Manche glauben sogar, Quietschs wären bequem :ph34r: )*

* Diese Bemerkung bitte nicht ernst nehmen :P
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Beitrag von 146225 »

Taschenschieber @ 15 Jun 2009, 14:46 hat geschrieben: Offler, der Krokodilgott? Oder Anoia, die Göttin der Dinge, die in Schubladen klemmen?
Da wäre noch Peperona, die Göttin des Pfeffers ...
Manche glauben sogar, Quietschs wären bequem
Das wär doch mal eine Sektenbewegung: Gemeinsam knieet an der Bahnsteigkante nieder, blicket dem 425 in die Stirnleuchten und dann im Chor "wiieeeee-iiiiiieeeehhh-buiiiiii !" :lol:

Doch ganz grundsätzlich möge wirklich jeder in seinem eigenen Glaubenstile selig werden, solange er damit nicht andere herabsetzt.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
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Beitrag von Catracho »

TW 334 @ 14 Jun 2009, 22:04 hat geschrieben: Ich weiß nicht, ob das hier so wirklich passt...aber in der letzten Woche habe ich eine Art Gotteserfahrung gemacht. Ich war mit einigen Anderen in Assisi. Und diese Mischung aus Gemeinschaft und dieser heilige Ort in Verbindung mit den Lebensgeschichten des heiligen Franziskus und der heiligen Klara waren ein totaler Augenöffner. Zu diesen ganzen Faktoren kamen dann noch Besuche bei Vespern von Ordensbrüdern und -Schwestern, abendliche Gemeinschaftstänze auf der Piazza vor S. Chiara, ein Gottesdienst mitten in Gottes Schöpfung und die Fronleichnahmsprozession quer durch Assisi, ein Musical über die Chiara und die verschiedensten Impulse.

Und irgendwie merkt man dann, das es Gott wahrhaftig gibt und das er nicht nur in dunklen Kirchen haust, sondern mitten unter uns ist.
Auch wenn man in der Feier der heiligen Messe wahrhaftig mitbekommt, wie Brot und Wein zu Leib und Blut Christi werden, eigentlich ist das nur ein Symbol für die Allgegenwertigkeit.

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Nennt sich auch Gehirnwäsche zur Mitgliedergewinnung. Ist bei Kirchen so üblich - siehe Scientology, Katholische Kirche oder wie sie sonst so heißen. Schwach wenn man eine Institution und ihre Rituale zwischen sich und seinem Gott braucht......
Mfg
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Beitrag von TW 334 »

Catracho @ 18 Jun 2009, 22:44 hat geschrieben:
TW 334 @ 14 Jun 2009, 22:04 hat geschrieben: Ich weiß nicht, ob das hier so wirklich passt...aber in der letzten Woche habe ich eine Art Gotteserfahrung gemacht. Ich war mit einigen Anderen in Assisi. Und diese Mischung aus Gemeinschaft und dieser heilige Ort in Verbindung mit den Lebensgeschichten des heiligen Franziskus und der heiligen Klara waren ein totaler Augenöffner. Zu diesen ganzen Faktoren kamen dann noch Besuche bei Vespern von Ordensbrüdern und -Schwestern, abendliche Gemeinschaftstänze auf der Piazza vor S. Chiara, ein Gottesdienst mitten in Gottes Schöpfung und die Fronleichnahmsprozession quer durch Assisi, ein Musical über die Chiara und die verschiedensten Impulse.

Und irgendwie merkt man dann, das es Gott wahrhaftig gibt und das er nicht nur in dunklen Kirchen haust, sondern mitten unter uns ist.
Auch wenn man in der Feier der heiligen Messe wahrhaftig mitbekommt, wie Brot und Wein zu Leib und Blut Christi werden, eigentlich ist das nur ein Symbol für die Allgegenwertigkeit.

In diesem Sinne...

Pace e bene
Nennt sich auch Gehirnwäsche zur Mitgliedergewinnung. Ist bei Kirchen so üblich - siehe Scientology, Katholische Kirche oder wie sie sonst so heißen. Schwach wenn man eine Institution und ihre Rituale zwischen sich und seinem Gott braucht......
Mfg
Catracho
Wenn das Deine Meinung ist, respektiere ich die. Ich seh das zwar ein bisschen anders, aber ich bin da tolerant
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Beitrag von TramPolin »

TW 334 @ 18 Jun 2009, 22:50 hat geschrieben: Wenn das Deine Meinung ist, respektiere ich die. Ich seh das zwar ein bisschen anders, aber ich bin da tolerant
Ich persönlich habe das nicht so verstanden, dass Deine religiöse Erfahrung hier mies gemacht werden sollte. Catracho hat vielmehr auf die missionarische Tätigkeit hingewiesen, wie sie viele Glaubensgemeinschaften praktizieren. Das ist halt ein Faktum.

Institutionen und Rituale braucht man aber fürwahr nicht, um zu glauben. Institutionen und Rituale können auch gar keinen Glauben transportieren, da sie aus dem Intellekt heraus entstandene Formen sind. Mit "Form" meine ich hier ausdrücklich nicht "Art" oder "Gattung", sondern wirklich eine Form, die etwas einfasst (Regeln etwa).

Das heißt aber im Umkehrschluss nicht, dass man nicht auch unter Beteiligung dieser Formen eine religiöse Erfahrung machen kann. Notwendig sind sie aber ganz sicher nicht. Das führt aber alles nun ein wenig weit... (Ich wollte eigentlich nur von der Bus-Aktion berichten :) ).
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