Ladenschluss

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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Das OLG München hat entschieden, dass trockene Semmeln eine zubereitete Speise sind.
Richtig freuen kann ich mich da nicht. Erstens war die Fragestellung ohnehin lächerlich und die Sache kleinkariert. Zweitens ist es nur vorläufig, denn der Bundesgerichtshof wird in ein bis zwei Jahren noch einmal entscheiden.

https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/broe...ayern-1.4328557
AK1
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Beitrag von AK1 »

Wenn das so ist, ändert sich wohl noch ne Weile nix... https://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt...a6213be64f.html
Wäre ich Rentner, würden mir die Öffnungszeiten ja auch ausreichen. Trotzdem würde ich anderen zu den Zeiten weder verbieten wollen, einzukaufen noch zu arbeiten.
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Jean
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Beitrag von Jean »

AK1 @ 24 Feb 2019, 20:13 hat geschrieben: Wenn das so ist, ändert sich wohl noch ne Weile nix... https://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt...a6213be64f.html
Wäre ich Rentner, würden mir die Öffnungszeiten ja auch ausreichen. Trotzdem würde ich anderen zu den Zeiten weder verbieten wollen, einzukaufen noch zu arbeiten.
Was sind das bitte für Meinungsforschungsinstitute? Wurde die Befragung auch neutral durchgeführt? Je nach Befragter kann man das gewünschte Ergebnis erzielen! :lol:
Man könnte fast meinen in Wirklichkeit kippt die Stimmung gegen das bestehende Gesetz...warum sollte man sonst so eine Nachricht raus bringen? :ph34r:
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Valentin
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Beitrag von Valentin »

AK1 @ 24 Feb 2019, 20:13 hat geschrieben: Wenn das so ist, ändert sich wohl noch ne Weile nix... https://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt...a6213be64f.html
Wäre ich Rentner, würden mir die Öffnungszeiten ja auch ausreichen. Trotzdem würde ich anderen zu den Zeiten weder verbieten wollen, einzukaufen noch zu arbeiten.
Ja, ich bin auch einmal um 9 Uhr morgens in der Fußgängerzone vor verschlossenen Türen gestanden und habe mich über die kurzen Ladenöffnungszeiten geärgert. :ph34r:
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

Wäre eigentlich eine Verfassungsklage, evtl. sogar vor dem Europäischen Gerichtshof, möglich? Schließlich werden hier ja die unternehmerische Freiheit und sonstige Freiheitsrechte beschnitten.
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imp-cen
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Beitrag von imp-cen »

Valentin @ 24 Feb 2019, 21:44 hat geschrieben: Ja, ich bin auch einmal um 9 Uhr morgens in der Fußgängerzone vor verschlossenen Türen gestanden und habe mich über die kurzen Ladenöffnungszeiten geärgert. :ph34r:
Früher, so vor 40 Jahren, konnteste im OEZ ab so 7-8h morgens Lebensmittel im Karstadt einkaufen (und vermutlich auch den Rest).

Die Geschäftszeiten haben sich doch wie gefordert nach hinten rausgeschoben und du möchtest jetzt um 9h in die Fussgängerzone?

(Wobei ich den Montagvormittag in der City nur empfehlen kann! Vor 15 Jahren war da absolut tote Hose und freie Bahn für alles, k.A. wie das heute ist...)
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Jean
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Beitrag von Jean »

Vor 9:30 öffnet kein Laden...außer die Lebensmittelläden...die haben teilweise bereits um 07:00 auf. :rolleyes:
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Beitrag von imp-cen »

Ich glaub das geht teilweise auch erst ab 10h los?

Die Leut kaufen nicht mehr, nur weil länger geöffnet würde. Entweder man wäre bereit mit höheren Preisen zu Randzeiten den personellen Mehraufwand zu stemmen (sofern man noch genügend Mitarbeiter oder Minijobber findet die bereit sind zu diesen Konditionen zu arbeiten) oder man sperrt wann anderst zu.
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Beitrag von Valentin »

imp-cen @ 25 Feb 2019, 19:25 hat geschrieben: Früher, so vor 40 Jahren, konnteste im OEZ ab so 7-8h morgens Lebensmittel im Karstadt einkaufen (und vermutlich auch den Rest).

Die Geschäftszeiten haben sich doch wie gefordert nach hinten rausgeschoben und du möchtest jetzt um 9h in die Fussgängerzone?

(Wobei ich den Montagvormittag in der City nur empfehlen kann! Vor 15 Jahren war da absolut tote Hose und freie Bahn für alles, k.A. wie das heute ist...)
Zu der Zeit, als ich wie beschrieben um 9h einkaufen wollte, mußte ich bis in den späten Abend arbeiten. Daher der morgendliche Shoppingversuch.

Hier geht es nicht um die Deckung von Konsumbedrüfnissen, einzig und allein um das Erlebnisshoppen.

Ob wir den Gewinnstreben nachgeben sollen und die Verkaufszeiten in den Späten Abend und ins Wochennende verlängers müssen, ist hier die große gesellschaftliche Frage. Dabei müssen aber auch alle Konsequenzen bedacht werden: Im nachbarthreat wurde gerade angesprochen, daßdie Freiwilligen Feuerwehren auf dem Land großn Personalmangel haben. Das selbe wird frü alle Vereine und Co gelten, wenn wir allgemein 24h am Tag arbeiten müssen. Dazu werden z.B. auch die Fahrpreise steigen müssen, da bisher der Spätverkehr ausgedünnt oder nicht existent ist. Und was ist mit der Kinderbetreuung? Wer zahlt die Spätöffnungszeiten? Ein Modellversuch in einer neueröffneten Kindertagesstätte in Frankfurt(?) mußte abgesagt werden, da mit allergrößte Not gerade noch das Personal für die Tagesöffnung gefunden werden konnte. Keiner wollte aber am späten Abend arbeiten.
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

Valentin @ 26 Feb 2019, 15:19 hat geschrieben: Das selbe wird frü alle Vereine und Co gelten, wenn wir allgemein 24h am Tag arbeiten müssen.
Ich glaube aber nicht, dass die Angestellten zukünftig 24 Stunden am Tag arbeiten müssten. Ich vermute stark, dass die längeren Arbeitszeiten durch mehr Personal abgedeckt werden würde, die dann eben in Schichten zeitversetzt arbeiten würden.

Und was das Thema "keiner würde mehr einkaufen, wenn die Läden länger geöffnet hätten" betrifft, wage ich einen leisen Zweifel zu äußern. Ich selbst würde vermutlich tatsächlich mehr kaufen und somit mehr Geld ausgeben, wenn die Läden abends länger geöffnet hätten. So gesehen hilft mir das Ladenschlussgesetz, Geld zu sparen. Wenn abends geschlossen ist, kann ich nichts einkaufen, und ich gebe weniger Geld aus.
Wo ist das Problem?
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Beitrag von Jo B. »

Iarn @ 26 Jan 2019, 15:16 hat geschrieben: Gibt es eigentlich Untersuchungen inwieweit ein Liberalisierter Ladenschlus den Berufsverkehr zeitlich entzerrt? Das wäre dann doch nochmal eine Motivation für unsere Politiker etwas gegen den Stau zu unternehmen ohne dafür teure Infrastruktur bezahlen zu müssen.
Da muss ich Dich enttäuschen, die Staus sind in NRW nicht weniger deswegen geworden.
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Wer hat was anderes erwartet?
FDP-Vorstoß abgeschmettert
Ladenöffnungszeiten in Bayern ändern sich nicht
"Der bayerischen Wirtschaft geht es auch so gut": Shoppen im Freistaat ist auch zukünftig unter der Woche nicht rund um die Uhr möglich. Eine Niederlage für den Vorstoß der FDP.
Quelle: https://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt...5d00003a17.html
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

So viele Parteien auf einmal, die sich bei mir bewerben, nicht gewählt zu werden.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Mir ist das langsam egal, ich kaufe bis auf Lebensmittel inzwischen ohnehin alles online. Das klappt 24 h :ph34r:
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
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Beitrag von 146225 »

Lazarus @ 5 Jun 2019, 22:08 hat geschrieben: Mir ist das langsam egal, ich kaufe bis auf Lebensmittel inzwischen ohnehin alles online. Das klappt 24 h :ph34r:
Solange Du dir über die Konsequenzen im Klaren bist und nicht hier hinterher wieder seitenlang herum heulst, wie heruntergekommen Pasing ohne/mit weniger Einzelhandel aussieht, ist das völlig in Ordnung.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
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Jean
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Beitrag von Jean »

Iarn @ 5 Jun 2019, 23:04 hat geschrieben: So viele Parteien auf einmal, die sich bei mir bewerben, nicht gewählt zu werden.
Jup

Verderbliche Ware würde ich nie online kaufen! Eigentlich mag ich eh im stationären Handel kaufen. Wenn der Preisunterschied aber zu groß oder die Ware nicht vorhanden ist kaufe ich online.
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bestia_negra
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Beitrag von bestia_negra »

Manchmal fände ich es auch ganz praktisch, wenn man um halb 10 noch in den Supermarkt könnte.

Aber ist euch die Frage wirklich so wichtig, dass ihr eure Wahlentscheidung davon abhängig macht? Ich empfinde die Frage als relativ unwichtigen Punkt.


Übrigens ist laut einer repräsentativen Umfrage die Mehrheit der bayrischen Bevölkerung gegen eine Lockerung:

https://www.br.de/nachrichten/bayern/mehrhe...szeiten,RIoy61F
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Es geht mir nicht nur um das späte Einkaufen an sich, sondern auch um das Lebensgefühl. Die Urbanität, wenn Leute abends auf der Straße sind.
Natürlich gubt es gesellschaftliche Kräfte, die für mehr Dorf in Bayerns Städten sind (CSU, FW, AfD) aber Grünen und SPD nehme ich das Beharren auf der deutschen Kleinbürgerlichkeit besonders übel.

Das ganze verhält sich ein bisschen wie mit den Hochhäusern in München. Klar brauchen tut man die nicht, aber ich fürchte mich vor deren Gegnern und deren Stadtbild.
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Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

Witzig, ich fürchte mich vor dem Stadtbild, wenn alles bis ultimo gelockert wird. Die Öffnungszeiten führen dazu, dass große Ketten mit billigstem Personal 24/7 geöffnet haben und der Tante Emma Laden (den es eh kaum noch gibt) endgültig weg ist vom Fenster. (Genau so bei den Hochhäusern: die letzten 10 in München sind allesamt abschreckende Beispiele. Als man noch sehr zurückhaltend mit solchen Genehmigungen umging sind zumindest ab und an ganz interessante Gebaude rausgekommen.)

Ich denke, man sollte den Stadten eher die Möglichkeite geben bestimmte Ausnahmeregelungen (Spätis, längere Öffnungszeiten für Freischankflächen, so sie keinen stören.....) auszusprechen. DAS würde dem Lebensgefühl zuträglicher sein, als volle Parkplätze und Einkaufstaschenschlepperei um 23 Uhr nachts.

Eine andere Idee wäre die Öffnungszeit pro Tag und pro Woche zu beschränken, aber die Uhrzeit freizugeben. Dann hätte man zumindest die Angestellten entlastet und auch die Konkurrenzsituation halbwegs gleichmäßig austariert.
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Beitrag von Entenfang »

Hot Doc @ 6 Jun 2019, 08:18 hat geschrieben:Witzig, ich fürchte mich vor dem Stadtbild, wenn alles bis ultimo gelockert wird. Die Öffnungszeiten führen dazu, dass große Ketten mit billigstem Personal 24/7 geöffnet haben und der Tante Emma Laden (den es eh kaum noch gibt) endgültig weg ist vom Fenster.
Vielleicht lohnt sich da ein Blick in die Orte, wo das heute schon der Fall ist. Zumindest Mo-Sa trifft das auf Berlin zu. Ich würde sagen, da haben halt viele Supermärkte und Spätis bis Mitternacht oder rund um die Uhr offen. Dass der inhabergeführte Elektronikladen um die Ecke nicht bis 23 Uhr öffnen wird, ist auch klar.

Noch spannender ist vielleicht der Blick ins Ausland, wo man auch sonntags öffnen darf. Ich wähle mal wieder Tschechien als Beispiel, weil ich mich dort gut auskenne. Die großen Supermärkte (Billa, Albert, Kaufland) haben eigentlich überall Mo-So meistens von 7-22 Uhr geöffnet. Manche schließen auch schon um 21 Uhr oder in zentralen Lagen Prags erst um 23 Uhr. Rund um die Uhr hat aber keiner geöffnet. Die in Tschechien noch zahlreich vorhandenen kleinen Dorfsupermärkte (meist auch von Ketten) haben dagegen deutlich kürzer geöffnet (werktags vielleicht 18...20 Uhr, samstags vielleicht bis 12 und sonntags meistens zu). In den Großstädten übernehmen Spätis die rund-um-die-Uhr-Versorgung, haben aber deutlich höhere Preise als im Supermarkt sowie einen starken Fokus auf Alkohol. Solche Läden gibt es auch auf dem Land und sie haben dort auch deutlich länger geöffnet als die Supermärkte.
In Tschechien gibt es erstaunlich viele kleine Geschäfte, z.B. im Bereich Elektro. Saturn und Mediamarkt, wie man es von uns gewohnt ist, gibt es dort kaum. Ein interessantes Konzept hat Alza, wo man online bestellen und die Ware dann rund um die Uhr in einer Art Paketbox abholen kann. Das scheint aber die vielen kleinen nicht zu beeinträchtigen. Und kleine Läden haben in Tschechien meist unter der Woche von 8-18 und am Wochenende gar nicht geöffnet - also auch samstags nicht. Das stelle ich mir mit einem Vollzeitjob schwierig vor, besonders wenn die Mittagspause der Läden mit der eigenen Mittagspause zusammenfällt...

Auch viele Bäcker haben samstags nur bis 12 und sonntags gar nicht geöffnet - da sind wir in Deutschland viel besser dran. Vielleicht ist das der Preis der sonntags geöffneten Supermärkte.

Trotzdem bin ich für eine Liberalisierung der Öffnungszeiten. Die berstend vollen Supermärkte in Bahnhöfen am Sonntag und abends zeigen doch, wie groß der Bedarf dafür ist.
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Zurückgelegte Strecke: 30.060 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 16,1 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 626 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 78 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 2,7% - Fahrtkosten: 10,6 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 87,5%
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Beitrag von Iarn »

Hot Doc @ 6 Jun 2019, 08:18 hat geschrieben: Witzig, ich fürchte mich vor dem Stadtbild, wenn alles bis ultimo gelockert wird. Die Öffnungszeiten führen dazu, dass große Ketten mit billigstem Personal 24/7 geöffnet haben und der Tante Emma Laden (den es eh kaum noch gibt) endgültig weg ist vom Fenster.
Wenn man sich zum Beispiel Paris anschaut, ist es genau anders herum, da haben die Tante Emma Läden meist bis weit in den Abend geöffnet und die großen Kaufhausketten schließen früh.
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Jean
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Beitrag von Jean »

In Frankreich (Paris) dürfen die Eigentümer öffnen wann sie wollen. Aber nur der Eigentümer, Personal darf nur zur bestimmten Zeiten arbeiten! Dies funktioniert natürlich nicht mit Supermärkten und große Läden wo eine Person nicht reichen. Auch eine Art kleine zu stärken!
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autolos
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Beitrag von autolos »

Hot Doc @ 6 Jun 2019, 09:18 hat geschrieben:Witzig, ich fürchte mich vor dem Stadtbild, wenn alles bis ultimo gelockert wird. Die Öffnungszeiten führen dazu, dass große Ketten mit billigstem Personal 24/7 geöffnet haben und der Tante Emma Laden (den es eh kaum noch gibt) endgültig weg ist vom Fenster. (Genau so bei den Hochhäusern: die letzten 10 in München sind allesamt abschreckende Beispiele. Als man noch sehr zurückhaltend mit solchen Genehmigungen umging sind zumindest ab und an ganz interessante Gebaude rausgekommen.)

Ich denke, man sollte den Stadten eher die Möglichkeite geben bestimmte Ausnahmeregelungen (Spätis, längere Öffnungszeiten für Freischankflächen, so sie keinen stören.....) auszusprechen. DAS würde dem Lebensgefühl zuträglicher sein, als volle Parkplätze und Einkaufstaschenschlepperei um 23 Uhr nachts.

Eine andere Idee wäre die Öffnungszeit pro Tag und pro Woche zu beschränken, aber die Uhrzeit freizugeben. Dann hätte man zumindest die Angestellten entlastet und auch die Konkurrenzsituation halbwegs gleichmäßig austariert.
Mit der Betrachtung machst du daraus eine Unterscheidung zwischen "alles dürfen" und "nichts dürfen". Gerade München, mit dem knappen Wohnraum, könnte durch eine sinnvolle Hochhauspolitik viel gewinnen. Wobei die Häuser ja gar nicht richtig hoch werden müssten, wie z.B. in Frankfurt, aber 5-20 Etagen mehr können schon einen großen Effekt haben.

Bei den Öffnungszeiten ist es nicht mehr als eine These, dass die "Großen" viel öffnen können, die "Kleinen" unter die Räder kommen. Aber der Fokus sollte auf den Freiheitsrechten liegen. Eine restriktive Regelung wie in Bayern, entzieht Kund*innen und Anbieter*innen in erheblichem Maße diese Rechte.
Für die, die sich anmaßen über den Wert und Unwert anderer zu urteilen: Die Würde des Menschen ist unantastbar!
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Beitrag von Cloakmaster »

Meinst du wirklich daß es einen Unterschied macht, ob es 5 Etagen sind oder 25 Etagen?

"Könnte einen Effekt haben ", wie putzig.
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Beitrag von Valentin »

Hot Doc @ 6 Jun 2019, 08:18 hat geschrieben: Witzig, ich fürchte mich vor dem Stadtbild, wenn alles bis ultimo gelockert wird. Die Öffnungszeiten führen dazu, dass große Ketten mit billigstem Personal 24/7 geöffnet haben und der Tante Emma Laden (den es eh kaum noch gibt) endgültig weg ist vom Fenster. (Genau so bei den Hochhäusern: die letzten 10 in München sind allesamt abschreckende Beispiele. Als man noch sehr zurückhaltend mit solchen Genehmigungen umging sind zumindest ab und an ganz interessante Gebaude rausgekommen.)

Ich denke, man sollte den Stadten eher die Möglichkeite geben bestimmte Ausnahmeregelungen (Spätis, längere Öffnungszeiten für Freischankflächen, so sie keinen stören.....) auszusprechen. DAS würde dem Lebensgefühl zuträglicher sein, als volle Parkplätze und Einkaufstaschenschlepperei um 23 Uhr nachts.

Eine andere Idee wäre die Öffnungszeit pro Tag und pro Woche zu beschränken, aber die Uhrzeit freizugeben. Dann hätte man zumindest die Angestellten entlastet und auch die Konkurrenzsituation halbwegs gleichmäßig austariert.
Ein vollautomatisierter 24h-Verkauf im Laden wird sehr bald kommen. Die Preisfrage ist nur die, ob ein Verkäufer oder nur ein reiner Automatenregalauffüller beschäftigt wird. :( Zumindest auf das Stadtbild wird es so keine Auswirkungen haben, wenn auch die Großen durch den erforderlichen Kapitalaufwand noch größer werden.

Da wird dann der Kunde wie bereits heute schon bei McDonalds die Waren (vor-)bestellen und an der Automatenausgabe abholen. Z.B. viele der Call-Shops werden dann zusperren müssen, die leben inzwischen oft von den Lebensmittel- & Getränkeverkäufen in den Spätöffnungszeiten.
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Beitrag von Cloakmaster »

Es gab mal in Nürnberg einen "Drive In Getränke Automaten ", bei dem man auch Wein und Bier Kistenweise kaufen, und bargeldlos bezahlen
konnte. Personal brauchte es nur tagsüber, zum Auffüllen der Regale.

Und trotzdem würde gerichtlich festgelegt, daß es sich um einen Laden handelte, und demzufolge das Ladenschlußgesetz anzuwenden ist.
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Beitrag von Hot Doc »

@Entenfang: ich finde die Einzelhandelsstruktur in Tschechien ist schwer mit der in München zu vergleichen. Auch gibt es dort mehr inhabergeführte Läden und die Lebenserhaltung ist deutlich günstiger, so dass weniger Kunden für ein Überleben reichen.
Gerade Berlin sehe ich als nicht so wünschenswertes Beispiel an.

@Iarn: Siehe Jean. Es gibt durchaus Möglichkeiten auch sinnvoll Ladensöffnungszeiten zu liberalisieren. 24/7, wie die FDP gefordert hat, ist aus meiner Sicht genau das Gegenteil von sinnvoll.

@autolos: Genau das war der Vorschlag der FDP: wir wollen ALLES!!!!!!einself!!!!11! (Von 0-24 Uhr darf jeder was und wann er will.)

PS: Ich war neulich in Italien am Comer See. Hier gibt es auch offensichlich sehr liberale Öffnungszeiten (zumindest waren wir am Sonntag einkaufen).
Die Folge ist, dass man
A) nicht mehr weiß, was wan offen hat. Wir mußten öfter mehrere Supermärkte anfahren, bis wir einen offenen gefunden haben.
B) zumindest in diesem Fall tatsächlich fast nur noch wenige Ketten das Marktbild beherrschen.
C) dass auch noch Autofahrten generiert werden, weil am Sonntag halt nur der eine Supermarkt auf hat, aber nicht der nebenan.
Kann man denn normal denkenden Menschen der Handy- und Smartphonegeneration nicht zumuten, mal 2 Tage in die Zukunft ihr Essen und Trinken zu planen??? Für den einen Notfall im Jahr gibt es doch wirklich genug Möglichkeiten im Bahnhof, an der Tanke oder man geht halt zum WürgerKing.
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autolos
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Beitrag von autolos »

Hot Doc @ 6 Jun 2019, 13:23 hat geschrieben:
@autolos: Genau das war der Vorschlag der FDP: wir wollen ALLES!!!!!!einself!!!!11! (Von 0-24 Uhr darf jeder was und wann er will.)

PS: Ich war neulich in Italien am Comer See. Hier gibt es auch offensichlich sehr liberale Öffnungszeiten (zumindest waren wir am Sonntag einkaufen).
Die Folge ist, dass man
A) nicht mehr weiß, was wan offen hat. Wir mußten öfter mehrere Supermärkte anfahren, bis wir einen offenen gefunden haben.
B) zumindest in diesem Fall tatsächlich fast nur noch wenige Ketten das Marktbild beherrschen.
C) dass auch noch Autofahrten generiert werden, weil am Sonntag halt nur der eine Supermarkt auf hat, aber nicht der nebenan.
Kann man denn normal denkenden Menschen der Handy- und Smartphonegeneration nicht zumuten, mal 2 Tage in die Zukunft ihr Essen und Trinken zu planen??? Für den einen Notfall im Jahr gibt es doch wirklich genug Möglichkeiten im Bahnhof, an der Tanke oder man geht halt zum WürgerKing.
Zunächst mal ist doch die Freiheit der Normalzustand. Daher ist die Person in der Begründungspflicht, die Freiheiten entziehen möchte. Wenn nun also jemand das Ladenschlussgesetz streichen möchte, bedarf es eigentlich keiner Begründung, da entzogene Freiheiten zurückgegeben werden sollen.

Zu deinen P.S.: Offenbar hat sich ein Gleichgewicht gefunden. Vielleicht ist aber auch in Italien eine andere gesetzliche Beschränkung in Kraft, die zu dem von dir als solches empfundenes Durcheinander geführt hat. Im Übrigen gibt es zwar viele Gegenden auf der Welt wo geregelt ist, wann Geschäfte geschlossen haben müssen, aber nirgendwo, wann sie zu öffnen haben. So gesehen hat die von dir geschilderte Situation vielleicht noch weniger mit den zugelassenen Öffnungszeiten zu tun.

Zu deiner abschließenden Aussage: Warum willst du denn anderen Menschen überhaupt etwas zumuten, wenn diese Zumutung eigentlich überflüssig ist? Nur aus Spaß und Freude, andere zu ärgern?
Für die, die sich anmaßen über den Wert und Unwert anderer zu urteilen: Die Würde des Menschen ist unantastbar!
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Beitrag von Hot Doc »

autolos @ 6 Jun 2019, 13:41 hat geschrieben: Zunächst mal ist doch die Freiheit der Normalzustand. Daher ist die Person in der Begründungspflicht, die Freiheiten entziehen möchte. Wenn nun also jemand das Ladenschlussgesetz streichen möchte, bedarf es eigentlich keiner Begründung, da entzogene Freiheiten zurückgegeben werden sollen.
Mit der Argumentation kannst du mal so alles was verboten ist oder eingeschränkt, wieder erlauben oder als die Leute die Freiheit genießen lassen. Her mit den Drogen/Waffen/Krokodilen...!!!

Es gibt sehr gute Gründe für bestimmte gesetzliche Öffnungszeiten. Bzw. wenn du es sorum willst, für Zeiten, in denen nicht geöffnet werden darf. Das fängt beim Angestelltenschutz an, Lärmschutz für die Anwohner etc.
Die 7 Tage Woche mit einem komplett freien Tag ist zwar religiös angehaucht, aber auch in vielen anderen Kulturen so oder ähnlich zu finden, da man gemerkt hat, dass der Mensch Ruhephasen braucht und (das ist ein wichtiger Teil) diese Ruhephasen deutlich effektiver sind, wenn man zusammen ruht und nicht nebenher noch andere Arbeiten laufen.
Zu deiner abschließenden Aussage: Warum willst du denn anderen Menschen überhaupt etwas zumuten, wenn diese Zumutung eigentlich überflüssig ist? Nur aus Spaß und Freude, andere zu ärgern?
Ich sehe darin keine Zumutung, insofern auch kein Argument, die aktuell, aus meiner Sicht im wesentlichen gute und für alle Seiten maßvolle Regelung, so drastisch zu ändern.
Denkt man deine Argumentation konsequent weiter, gibt es auch kaum noch Gründe für ein Sonntagfahrverbot von Lastwagen, warum dann noch Handwerker am WE nicht arbeiten lassen etc.

Für mich ist der positive Gewinn weitere Öffnungszeiten so minimal (und ich habe noch kein schlüssiges Argument gehört, warum es für irgendwen anders wesentlich anders sein sollte), dass ich keines der aufgezählten Nachteile dafür eingehen möchte.
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Beitrag von rautatie »

Hot Doc @ 6 Jun 2019, 13:55 hat geschrieben:
Für mich ist der positive Gewinn weitere Öffnungszeiten so minimal (und ich habe noch kein schlüssiges Argument gehört, warum es für irgendwen anders wesentlich anders sein sollte), dass ich keines der aufgezählten Nachteile dafür eingehen möchte.
Für mich wiederum wäre der positive Gewinn erweiterter Öffnungszeiten durchaus deutlich spürbar. Dann würden sich einige ansonsten eher unter hektischer Eile absolvierte Einkäufe deutlich entspannen. Aber so ist eben jeder Mensch anders gestrickt, und jeder Mensch hat andere Tagesabläufe.
Wo ist das Problem?
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