Streiks bei der deutschen Bahn im Jahr 2010 / 2011

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Bat
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Beitrag von Bat »

Lazarus @ 4 Mar 2011, 12:33 hat geschrieben: Private Bahnbetreiber steigen aus Verhandlungen mit der GDL aus.

Quelle B5 aktuell
Waren sie doch de Facto eh schon ... . :lol:

Nachdem der EVG-BTV kam, haben die alle glänzende Augen mit Dollarzeichen bekommen und hatten gar kein Interesse mehr an Gesprächen mit der GDL. Sie sind also ausgestiegen ... . Na ja ..., dann! :lol:
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riedfritz
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Beitrag von riedfritz »

stimmt, wieso soll man sich dem oberen Niveau anpassen, man kann es auch absenken und das Niveau der Privaten anpassen. Wäre dann auch ein einheitliches Niveau.
Die werden doch nicht so dumm gewesen sein, einen Tarifvertrag ohne Nachwirkung abgeschlossen zu haben.

Dann gilt nämlich der ausgelaufene Tarifvertrag so lange, bis ein neuer abgeschlossen ist!
Ergo ist die Absenkung nicht möglich!


Viele Grüße,

Fritz
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Weihnachtsmann
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Beitrag von Weihnachtsmann »

Vielleicht liegt es nur an mir, aber wie ich das gesehen habe, ist fast alles gefahren. Oder kommt mir das nur so vor??

Hat jemand eine Info wieviel Lokführer tatsächlich gestreikt haben???
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Weihnachtsmann @ 4 Mar 2011, 15:47 hat geschrieben: Vielleicht liegt es nur an mir, aber wie ich das gesehen habe, ist fast alles gefahren. Oder kommt mir das nur so vor??

Hat jemand eine Info wieviel Lokführer tatsächlich gestreikt haben???
Nach Angaben der GDL haben sich in NRW 300 Lokführer beteiligt. Hier gibt es aber 2.500!
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Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Und diese 2.500 hatten bestimmt alle heute Vormittag Dienst :rolleyes:
Ein gutes Drittel kannst Du schon mal abziehen das heute Ruhe hat, ein paar Urlauber und Kranke und dann wären da noch die Spät- oder Nachtschichten die da nicht im Einsatz waren. Ausrechner werde ich das jetzt nicht.

Die ODEG hat es wohl hart getroffen, nur 20 Prozent soll gefahren sein.
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Tequila
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Beitrag von Tequila »

Also zumindestens in Ostdeutschland war ca. 90% Stillstand. Sogar die vor meiner Haustür verkehrende HEX war betroffen, wobei die doch sonst als eher streikunempfindlich gelten (beim Kämpfen um den alten LfTV vor ein, zwei Jahren sind die Warnstreiks komischerweise v.a. bei HEX und HzL eingeschlafen; Gerüchte um "besonders attraktive 'Angebote'" an die "Rädelsführer" der Streiks machten damals die Runde) und beim letzten Warnstreik noch so gut wie kaum aufgefallen sind.

Scheinbar fassen mittlerweile mehr NE-Tf Mut mitzumachen.
02.05.1996 - 27.05.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
28.05.2000 - 04.11.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar - Hildesheim
05.11.2000 - 13.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Bad Harzburg - Hildesheim - Hannover
ab 14.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
Der ZGB beschloß im Rahmen des Regionalbahnkonzepts 2014+ zusammen mit der LNVG und RH das Brechen des RE 4 in Goslar zugunsten eines fahrzeugreinen Echtstundentaktes auf Bad Harzburg - Hannover!
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Martin H. @ 4 Mar 2011, 16:49 hat geschrieben: Und diese 2.500 hatten bestimmt alle heute Vormittag Dienst :rolleyes:
Du hast nach der Anzahl der Streikenden gefragt und darauf habe ich Dir geantwortet :P
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Beitrag von riedfritz »

Nichtssagende Antwort:

letztes Zitat Autobahn:
Du hast nach der Anzahl der Streikenden gefragt und darauf habe ich Dir geantwortet
1. Zitat Autobahn (ungekürzt):
Hier gibt es aber 2.500!

Was sind die 2.500?

Lokführer?

GDL-Mitglieder?

Streikende?

Dijenigen, die keinen Dienst haben können nicht streiken! Sie könnten lediglich demonstrieren.


Viele Grüße,

Fritz
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JNK
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Beitrag von JNK »

@riedfritz
Ich weiß zwar nicht, warum Autobahn Martin H. und den Weihnachtsmann verwechselt hat, aber der ungekürzte Eintrag lautet doch wohl:
Nach Angaben der GDL haben sich in NRW 300 Lokführer beteiligt. Hier gibt es aber 2.500!
riedfritz
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Beitrag von riedfritz »

Hallo JNK,

das ändert aber nichts an der wahrscheinlich richtigen Aussage von Martin H. und der irrtümlichen Annahme von Autobahn. Es können von 2500 irgendwas (Lokführer, GDL-Mitglieder?) eben nicht alle streiken, weil nur die streiken können, die eigentlich zur Arbeit eingeteilt sind.


Viele Grüße,

Fritz
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rockstar84
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Beitrag von rockstar84 »

ubahnfahrn @ 3 Mar 2011, 20:07 hat geschrieben:
Dann schaunmer mal, was da noch übrigbleibt :blink: ;)
Ich hab Freitagmorgen erst als ich im Büro war (mit der Eurobahn gefahren, 10 Minuten Verspätung, sonst nix...) überhaupt mitgekriegt dass gestreikt wurde... Also: bei der deutschen Abteilung der SNCF kein Problem ^^
Die "Harlingerland" ist die längste der drei Wangerooge-Fähren und wurde 1979 von der Werft Schürenstedt in Bardenfleth gebaut. Geschwindigkeit: 11,00 kn (21 km/h) Antriebsleistung: 820 kW Vermessung: 477 BRZ Motoren: 4 Fahrgäste: 635 Personen
Das Schiff ist in Besitz der Schiffahrt und Inselbahn Wangerooge, welche eine Tochtergesellschaft von DB AutoZug ist, welche eine Tochter von DB Fernverkehr ist.
Guido
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Beitrag von Guido »

Martin H. @ 4 Mar 2011, 16:49 hat geschrieben: Die ODEG hat es wohl hart getroffen, nur 20 Prozent soll gefahren sein.
Gut so, ist immernoch viel zu viel was da fuhr.


Btw @riedfritz
Diese Fernschnellstraße ist DER Bahnexperte schlechthin, also bitte nicht diese unheimlich hohe Kompetenz in seinen Aussagen anzweifeln. Das ist so wie der Fahrgast der einmal im Jahr per Bahn fährt weil das Auto grad zur Durchsicht in der Werkstatt ist und gleich jedem Eisenbahner Vorschriften macht was sie falsch machen - kennste sicher solche Kunden.
Gruß, Guido

Tf bei der S-Bahn München
[img]http://www.eisenbahner-online.de/420-423.gif[/img]

Hinweis: Der obenstehende Beitrag spiegelt - sofern nicht anders gekennzeichnet - ausschließlich die persönliche Meinung des Verfassers wider.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Die ODEG erhält eine befristete Vertragsverlängerung :P

http://zughalt.de/odeg-erhaelt-vertragsver...urg-vorpommern/
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Beitrag von Bat »

Das ist ja nun so weit OT ... . :wacko:

Aber schon klar ... : Das Stichwort ODEG kam, Du hast gegoogelt ... , ... :lol:
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Daniel Schuhmann
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Beitrag von Daniel Schuhmann »

Bat @ 7 Mar 2011, 00:46 hat geschrieben: Du hast gegoogelt ...
Da Autobahn diese Webseite öfter verlinkt, könnte man eher annehmen, dass er sie regelmäßig liest...
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Daniel Schuhmann @ 7 Mar 2011, 00:56 hat geschrieben: Da Autobahn diese Webseite öfter verlinkt, könnte man eher annehmen, dass er sie regelmäßig liest...
Er liest sie nicht nur, er schreibt dort auch.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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JNK
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Beitrag von JNK »

Lokführer beschließen den Dauerstreik

Bahnreisende müssen sich auf ein Chaos einstellen: In einer Urabstimmung hat sich die überwältigende Mehrheit der Lokführergewerkschaft GDL für eine Ausweitung der Streiks ausgesprochen - der Starttermin soll später genannt werden.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/service/0...,749438,00.html
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rockstar84
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Beitrag von rockstar84 »

Juhu, ich such mir schon mal die Busverbindung raus...
Lokführer Streik Bild.de

(ja ich weiß, eure Lieblingsquelle - aber keiner schreibt so schön theatralisch^^)
Die "Harlingerland" ist die längste der drei Wangerooge-Fähren und wurde 1979 von der Werft Schürenstedt in Bardenfleth gebaut. Geschwindigkeit: 11,00 kn (21 km/h) Antriebsleistung: 820 kW Vermessung: 477 BRZ Motoren: 4 Fahrgäste: 635 Personen
Das Schiff ist in Besitz der Schiffahrt und Inselbahn Wangerooge, welche eine Tochtergesellschaft von DB AutoZug ist, welche eine Tochter von DB Fernverkehr ist.
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

rockstar84 @ 7 Mar 2011, 16:10 hat geschrieben:(ja ich weiß, eure Lieblingsquelle - aber keiner schreibt so schön theatralisch^^)
Naja, wenn sie wenigstens nicht solchen Stuß schreiben würden:
bild @ 7 Mar 2011, 15:56 hat geschrieben:„Es kann nicht sein, dass die Kunden von den Gewerkschaften als Geiseln genommen werden,
Ständig muß ich diese Kotze lesen - hier wird doch niemand als Geisel genommen oder in ein Gefängnis gesperrt?? Bei Warnstreiks stehen Personenzüge an Bahnsteigen oder fahren erst gar nicht los. Bei denen, die am Bahnsteig stehen, sind die Türen somit offen und jeder hat das Recht und die Möglichkeit, nach Belieben ein- und auszusteigen. Von Geiseln kann hier echt nicht die Rede sein - im Übrigen empfinde ich diesen Vergleich als Hohn denen gegenüber, die tatsächlich schonmal in einer solchen Situation gewesen sind.
bild @ 7 Mar 2011, 15:56 hat geschrieben:Der Fahrgastverband Pro Bahn hat angesichts des bevorstehenden Ausstands dazu aufgefordert, künftig „andere Formen des Streiks“ zu nutzen.
Hmm, ein Vorschlag, welche andere Formen das sein sollen, wäre schon angebracht gewesen. Es ist bei Arbeitskämpfen nunmal nötig, den Arbeitgeber zu treffen. Daß darunter Unbeteiligte leiden, in dem Fall die Fahrgäste, ist zwar blöd, aber anders gehts halt leider nicht. Das ist nunmal in jeder Branche so: Es gibt die Streikenden, die Bestreikten und Dritte.
bild @ 7 Mar 2011, 15:56 hat geschrieben:Wenn der Schienenverkehr nicht zuverlässig laufe, würden nicht nur Fahrgäste, sondern auch die Unternehmen wieder verstärkt auf die Straße wechseln.
Bei Fahrgästen D'Accord, aber die Unternehmen? Das möchte ich mal sehen, wenn der Flughafen München sein Kerosin mit LKWs geliefert bekommt. :lol:

Ich muß doch immer wieder feststellen, daß die verwöhnte Heulsuse (genannt Deutscher) einfach nichts gewohnt ist. Hier sollte es mal so zugehen wie in Frankreich oder Italien. Und dann nicht nur Eisenbahn bestreiken, sondern z.B. auch mal die Müllabfuhr, damit die Leute in ihrem eigenen Dreck ersticken. Aber da hier in Deutschland gefühlt (so gut wie) nie gestreikt wird, wird hier alles immer als Gott gegeben und selbstverständlich erachtet. :rolleyes:
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

ET 423 @ 7 Mar 2011, 16:34 hat geschrieben: Aber da hier in Deutschland gefühlt (so gut wie) nie gestreikt wird, wird hier alles immer als Gott gegeben und selbstverständlich erachtet. :rolleyes:
Hier fühle ich aber doch andere Gefühle... Nämlich, dass die Verkehrsunternehmen gefühlt sehr häufig bestreikt werden...

Naja, am besten, ich such mir gleich noch einen Flug heraus für meine bevorstehende Reise nach NRW am kommenden Wochenende... Mein Arbeitgeber ist da immer wenig verständnisvoll, wenn ich am Montag nicht wieder im Büro erscheine - Streik hin oder her...
Wo ist das Problem?
andreas
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Beitrag von andreas »

Warum bestreikt man nicht den Güterverkehr? (immerhin macht DB Schenker Rail mehr Umsatz als der Fernverkehr und hat deutlich die meisten Mitarbeiter)

Ist das der GDL nicht medienwirksam genug?

http://www.deutschebahn.com/site/bahn/de/k...__20110304.html

um mal die andere Seite zu hören.
riedfritz
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Beitrag von riedfritz »

Andreas fragt:
Warum bestreikt man nicht den Güterverkehr?
Hallo Andreas, Du bist noch nicht auf dem neuesten Stand , genau dies ist für die kommenden Streiks geplant.

Ich hörte heute ca. 17:00 in einem Telefonat von Bayern 2 mit dem GDL-Vorsitzenden u.A. auch die Frage, ob man die Beeinträchtigung des Schienenverkehrs (Folge: auch Abwanderung der Aufträge zum LKW-Verkehr) bzw. Probleme mit Fahrgästen verantworten könne, die er korrekt sinngemäß damit beantwortete, daß dies nicht in der Verantwortung der Gewerkschaft = Arbeitnehmer, sondern der Arbeitgeber liege.

Zitat Rautatie:
Hier fühle ich aber doch andere Gefühle... Nämlich, dass die Verkehrsunternehmen gefühlt sehr häufig bestreikt werden...
Gefühlte Streiks: Wie willst Du merken, wenn beim Finanzamt gestreikt wird? Wenn die Bescheide eine Woche später verschickt werden, stört das Dich? Ausserdem ist dort der Beamtenanteil höher, die auch vom Streik der Kollegen profitieren, weil Tarifabschlüsse meist für Beamte übernommen werden!
Hast Du schon etwas von den Streiks im öffentlichen Dienst "gefühlt"? Wenn die Müllmänner streiken, regt man sich sofort auf.

Wenn eine Großstadt an zwei Verkehrsunternehmen beteiligt ist, die unterschiedlich zahlen, weil das eine nicht im Arbeitgeberverband ist, frage ich mich, warum man nicht streiken sollte, um einheitliche Bezahlung zu erreichen.


Viele Grüße,

Fritz
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

Guten Tag,

meiner Meinung nach ist es moralisch gesehen genau so verwerflich wenn Mitarbeiter konkurrierender Unternehmen konspirieren um Gehälter anzugleichen, wie wenn konkurrierende Unternehmen selber konspirieren, um die Preise abzustimmen. Es sind Konkurrenten, also sollen sie konkurrieren. Natürlich kann es Situation geben, wo es Sinn macht zu Kooperieren. Das sollte das Kartellamt bestimmen.

Das setzt natürlich voraus das es echte Konkurrenz gibt, und nicht einen quasi Monopolisten. Deshalb bin ich auch dafür der DB das Schienennetz unter den Rädern wegzuziehen, und als bundeseigenes Unternehmen weiterzuführen. Wenn die VW AG Eigentümer der Autobahnen wäre, würden auch alle aufschreien.
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Bombardier ist aber nicht Eigentümer des Schienennetzes.
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

Martin H. @ 7 Mar 2011, 18:47 hat geschrieben:Bombardier ist aber nicht Eigentümer des Schienennetzes.

Ich verstehe nicht ganz den Zusammenhang. Bombardier betreibt kein Personenbeförderungsunternehmen. Außerdem kann man Siemens, Alstom, und, mit Einschränkungen, Unternehmen wie Stadler als würdige Konkurrenz ansehen. Ob die Kartellamt Entscheidung Adtranz an die Kanadier zu Verkaufen richtig war kann ich nicht beurteilen.
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ubahnfahrn
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Beitrag von ubahnfahrn »

Ich finde es einen netten Zug der GDL, daß morgen noch nicht gestreikt wird.
Für den Rest der Woche kann dann der Bahnbetrieb stillstehen - da bin ich nicht unterwegs ;) :D
[img]http://img856.imageshack.us/img856/8064 ... eu2011.png[/img]

Grüße vom Holledauer Tor
pippo946
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Beitrag von pippo946 »

ubahnfahrn @ 7 Mar 2011, 19:08 hat geschrieben: Ich finde es einen netten Zug der GDL, daß morgen noch nicht gestreikt wird.
Für den Rest der Woche kann dann der Bahnbetrieb stillstehen - da bin ich nicht unterwegs ;) :D
Ich bin dafür, am Freitag und Sonntag zu streiken. An allen anderen. Tagen brauche ich fahrende Personenzüge der DB... :D
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Beitrag von riedfritz »

Zitat Galaxy:
meiner Meinung nach ist es moralisch gesehen genau so verwerflich wenn Mitarbeiter konkurrierender Unternehmen konspirieren um Gehälter anzugleichen, wie wenn konkurrierende Unternehmen selber konspirieren, um die Preise abzustimmen. Es sind Konkurrenten, also sollen sie konkurrieren. Natürlich kann es Situation geben, wo es Sinn macht zu Kooperieren. Das sollte das Kartellamt bestimmen.

Das setzt natürlich voraus das es echte Konkurrenz gibt, und nicht einen quasi Monopolisten. Deshalb bin ich auch dafür der DB das Schienennetz unter den Rädern wegzuziehen, und als bundeseigenes Unternehmen weiterzuführen. Wenn die VW AG Eigentümer der Autobahnen wäre, würden auch alle aufschreien.
Dort wo ich arbeite, gibt es keine Vetzretung durch die Gewerkschaft

Entschuldige, ich würde gerne wissen, was für einen Hintergrund (Lebenslauf, Schulbildung, Erfahrung in der Arbeitswelt, politisch-wirtschaftliche Erfahrung usw.) Du hast, dass Du solch einen Kommentar abgibst.

Vor allem wenn Du Moral ansprichst. Vergiss dieses Wort bei den Arbeitgebern, die es nicht ausdrücklich in ihrer Firmenphilosophie öffentlich gemacht haben.

Die Gewerkschaften haben alle diese Rechte in jahrelangen Kämpfen erreicht. Beispiel: Alle Arbeitgeber der Autoindustrie zahlen weit über Tarif! Als Grundlage für Streiks gilt das Betriebsverfassungsgesetz und nur, wenn die Arbeitnehmerseite dagegen verstößt, wird ein Streik "unmoralisch"= ungesetzlich. Dann bietet auch ein Herr Struck keine Vermittlung an. Die GDL hat Herrn Struck bereits wegen der Erfahrungen aus der letzten Tarifverhandlung abgelehnt.

Ubahnfahrn: Dieser Kommentar sollte eine Verbesserung Deiner persönlichen Arbeitsbedingungen auf alle Fälle verhindern!

Zitat
Dort wo ich arbeite, gibt es keine Vetzretung durch die Gewerkschaft

Warum nicht?Dann wird es höchste Zeit, dafür zu sorgen, siehe Betriebsverfassungsgesetz!
Es ist Eure eigene Initiative / Aufgabe!!!!!!!!!!!!
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TravellerMunich
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Beitrag von TravellerMunich »

Wer die Bahn als so wichtig betrachtet, dass dort möglichst nicht gestreikt werden soll, kann die Bahner auch wieder zu Beamten machen. So wie es früher war - und nicht ohne Grund.

Aber da die Gesellschaft, vertreten durch die Bundesregierung, es für besser fand, dort normale Angestellte zu haben, so haben diese im Gegenzug auch das Recht, zu streiken.

So lange es nach Recht und Gesetz geht, steht ihnen das zu. So wie auch Unternehmen gerne jede Lücke ausnutzen, um die Mitarbeiter möglichst gering zu entlohnen.

Die GDL hat endlich einmal das Kartell der Gewerkschaften durchbrochen, die sich seit den Schröderjahren nur noch durch Unterwürfigkeit und gespielte Gewerkschaftsarbeit ausgezeichnet haben. Wer die Verdi mal selbst in Aktion erlebt hat, weiß, was das bedeutet.

Ich finde den Bahnstreik auch sehr unangenehm - aber immerhin konsequent.
viafierretica
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Beitrag von viafierretica »

TravellerMunich @ 7 Mar 2011, 21:44 hat geschrieben: Wer die Bahn als so wichtig betrachtet, dass dort möglichst nicht gestreikt werden soll, kann die Bahner auch wieder zu Beamten machen. So wie es früher war - und nicht ohne Grund.

Aber da die Gesellschaft, vertreten durch die Bundesregierung, es für besser fand, dort normale Angestellte zu haben, so haben diese im Gegenzug auch das Recht, zu streiken.

So lange es nach Recht und Gesetz geht, steht ihnen das zu. So wie auch Unternehmen gerne jede Lücke ausnutzen, um die Mitarbeiter möglichst gering zu entlohnen.

Die GDL hat endlich einmal das Kartell der Gewerkschaften durchbrochen, die sich seit den Schröderjahren nur noch durch Unterwürfigkeit und gespielte Gewerkschaftsarbeit ausgezeichnet haben. Wer die Verdi mal selbst in Aktion erlebt hat, weiß, was das bedeutet.

Ich finde den Bahnstreik auch sehr unangenehm - aber immerhin konsequent.
Man kann es auch so formulieren: überall wird Wettbewerb und Marktwirtschaft gefordert. Warum dann nicht bei der Vertretung der Interessen der Arbeitnehmer?
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