Bahnstreiks 2014/2015

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
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Jogi
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Beitrag von Jogi »

JeDi @ 15 Oct 2014, 11:47 hat geschrieben:Seit etwa 10 heißt es: "Ab 14 Uhr wird daher der Zugverkehr der S-Bahn Stuttgart eingestellt.
Die Züge, die bis 13.59 Uhr noch im Netz der S-Bahn Stuttgart verkehren, werden ihre Fahrt bis zum Endbahnhof fortsetzten."
Auch nur beim VVS-Störungsmelder. Die eigene Homepage kriegen die Jungs (oder Mädels) nicht aktualisert... :rolleyes:

Gibt's da irgendeine weitergehende Begründung, warum man sich dazu entschieden hat, für einen hbalben Tag den S-Bahn-Verkehr in einer Großstadt einzustellen? Wenn man ein Ersatzkonzept in der Schublade hat und das (angeblich?) auch fahren wollte, muss man doch eine ausreichende Anzahl an nicht streikenden Tf haben. Dass man dann so wenige fahrbereite MA hat, um wenigstens einen Rumpfnotbetrieb aufrecht zu erhalten (selbst, wenn's nur ein 2-Stundentakt mit ergänzendem SEV wäre) will mir nicht in den Kopf außer mit dem Strauss'schen Sand in den Kopf stecken.

Das riecht verteufelt nach dem Weg des geringsten Widerstandes.

Ich hab mal spaßeshalber eine Nicht-S-Bahn-Verbindung für Magstadt-Renningen (5 km) gesucht - ohne S60 ist zu Fuß gehen die beste Alternative...
JeDi
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Beitrag von JeDi »

Jogi @ 15 Oct 2014, 12:03 hat geschrieben: Ich hab mal spaßeshalber eine Nicht-S-Bahn-Verbindung für Magstadt-Renningen (5 km) gesucht - ohne S60 ist zu Fuß gehen die beste Alternative...
Ja, den parallelen Bus hat man folgerichtig eingestellt. Möglich müsste sein: Per 745 nach Maichingen, dann mit 631 nach Leonberg, 652/3/4 nach Perouse und 636 nach Renningen. Wer sich das antut, ist die andere Frage...
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Beitrag von Rev »

Also bei aller liebe Streik ist ja OK aber strecken zuparcken und dann vielleicht noch mit Absicht ist das asozialste was es gibt... Sowas fällt für mich unter Sabotage und sollte strafrechtlich verfolgt werden ...
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Zp T
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Beitrag von Zp T »

Rev @ 15 Oct 2014, 13:15 hat geschrieben: Also bei aller liebe Streik ist ja OK aber strecken zuparcken und dann vielleicht noch mit Absicht ist das asozialste was es gibt... Sowas fällt für mich unter Sabotage und sollte strafrechtlich verfolgt werden ...
Solange die Züge alle in Bahnhöfen halten, ist das legal... Klar, auf freier Strrecke darf nicht sein!
München, die teuerste Stadt, aber auch die schönste Stadt Deutschlands!!!
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Beitrag von JeDi »

Zp T @ 15 Oct 2014, 13:22 hat geschrieben: Solange die Züge alle in Bahnhöfen halten, ist das legal...
Haben sie nicht.
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panurg
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Beitrag von panurg »

Da werden sich heute viele die U6 lieber jetzt als in 2 Jahren bis zum Flughafen ausgebaut wünschen...
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Beitrag von uferlos »

Zp T @ 15 Oct 2014, 13:22 hat geschrieben: Solange die Züge alle in Bahnhöfen halten, ist das legal... Klar, auf freier Strrecke darf nicht sein!
man muss nur bis zum nächsten Bahnsteig, egal ob das betrieblich ein Bahnhof ist oder nicht. Hier muss allerdings der Tf auf dem Zug bleiben um ggf die Strecke für Hilfszüge freizumachen. Aber nur für diese!
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Beitrag von JeDi »

uferlos @ 15 Oct 2014, 14:47 hat geschrieben: Hier muss allerdings der Tf auf dem Zug bleiben um ggf die Strecke für Hilfszüge freizumachen. Aber nur für diese!
Sicher? M.W. müsste man auch Hilfeleistung beim "Freiräumen" der Strecke im Auftrag des EIU erbringen...
uferlos
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Beitrag von uferlos »

hier der Auszug von der GDL-Website:
1.
Wenn Sie sich zu Beginn des Arbeitskampfes mit dem Zug auf freier Strecke befinden, fahren Sie – soweit betrieblich möglich – mit Reisezügen bis zum nächsten Bahnsteig, mit Güterzügen bis zum nächsten Bahnhof weiter. Be-teiligen Sie sich erst dann an der Arbeitskampfmaßnahme.
2.
Lassen Sie sich nicht auf Provokationen ein und verbleiben Sie bis zu einer evtl. Ablösung im Führerraum und halten Sie den Zug betriebsbereit. Der Aufforderung des Arbeitgebers, das Bahngelände (den Führerraum) zu ver-lassen, ist Folge zu leisten. Der Arbeitgeber hat insoweit während der Ar-beitsniederlegung das Hausrecht.
3.
Informieren Sie rechtzeitig die Betriebsleitung bzw. den zuständigen Fahr-dienstleiter, dass Sie sich am Arbeitskampf beteiligen und fordern Sie ihn auf, Sie in den nächsten Bahnsteig bzw. Bahnhof fahren zu lassen. Sollte dies verweigert werden, halten Sie mit Reisezügen trotzdem am nächstgele-genen Bahnsteig (mit Güterzügen im nächsten Bahnhof) an und informieren Sie den Fahrdienstleiter und die Fahrgäste über den Grund des Haltens (Teilnahme am Arbeitskampf). Wenn Sie Ihren Zug nach der Räumung auf einem Bahnhof streikbedingt abstellen, sichern Sie diesen zuvor gegen un-beabsichtigtes Bewegen. Erst dann können Sie den Zug verlassen und sich an der Arbeitskampfmaßnahme beteiligen.
4.
Sollte es während der Arbeitskampfmaßnahme zum Einsatz von Rettungs- oder Hilfszügen kommen, verhalten Sie sich so, dass diese Züge nicht auf-gehalten werden. Wenn dadurch eine Fortsetzung der Fahrt bis zur nächsten Ausweichstelle erforderlich ist, führen Sie diese Fahrt durch.
5.
Das Signal- und Sicherungssystem der Bahn ist während der gesamten Zeit der Arbeitskampfmaßnahme gültig, d.h. jedoch nicht, dass Sie bei „Fahrt“ zeigenden Signalen während des Arbeitskampfes abfahren müssen.
6.
Nach Beendigung des Arbeitskampfes sind vor Abfahrt der zuständige Fahr-dienstleiter und anschließend die Betriebsleitung über die Abfahrbereitschaft zu informieren.
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Beitrag von Rev »

Also das mit dem ris ist wieder so ne sache irgendwie traue ich dem Ding gerade nicht es fährt zu viele und vor allem mit +0 durch die Gegend
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Tequila
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Beitrag von Tequila »

In Ostdeutschland war besonders krass. Auf der Achse Leipzig - Fulda, Leipzig - Berlin sind seit heute früh bis auf zwei (!) Züge alle FV-Züge ausgefallen; auf der IC-Achse Hannover - Magdeburg - Halle - Leipzig (- Dresden) sogar ALLE Züge!!!
02.05.1996 - 27.05.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
28.05.2000 - 04.11.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar - Hildesheim
05.11.2000 - 13.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Bad Harzburg - Hildesheim - Hannover
ab 14.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
Der ZGB beschloß im Rahmen des Regionalbahnkonzepts 2014+ zusammen mit der LNVG und RH das Brechen des RE 4 in Goslar zugunsten eines fahrzeugreinen Echtstundentaktes auf Bad Harzburg - Hannover!
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420er Vorserie
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Beitrag von 420er Vorserie »

Hier auf der S4-West Richtung Geltendorf verkehren die S-Bahnen fast planmäßig. Anscheinend beteiligen sich doch nicht so viele Lokführer an dem Streik.
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Rev
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Beitrag von Rev »

Hm OK dachte das das Ris zeigt einfach nur mist... Bei mir fahren bis jetzt laut RIS alle Regios nach Ingolstadt püncktlich. S-Bahn ist auch ned viel Schlimmer als sonst.

Scheinbar hat es hauptsächlich den FV getroffen im großraum München.

Und was ich bis jetzt so an Personal gesehen hab dürfte zu jung für ne Verbeamtung sein. Scheinbar fehlt doch etwas der rückhalt der gdl in München ?
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Beitrag von uferlos »

Rev @ 15 Oct 2014, 16:22 hat geschrieben: Hm OK dachte das das Ris zeigt einfach nur mist... Bei mir fahren bis jetzt laut RIS alle Regios nach Ingolstadt püncktlich. S-Bahn ist auch ned viel Schlimmer als sonst.

Scheinbar hat es hauptsächlich den FV getroffen im großraum München.

Und was ich bis jetzt so an Personal gesehen hab dürfte zu jung für ne Verbeamtung sein. Scheinbar fehlt doch etwas der rückhalt der gdl in München ?
oder einfach das Geld... das Streikgeld ist ja nicht gerade üppig, und bei den Streiks waren bisher fast immer die Spät/Nachtschichten betroffen. Man hat gerade bei der S-Bahn halt alles an Beamten im Einsatz was geht. Und nachdem dem AG mittlerweile bekannt ist, wer in welcher Gewerkschaft ist, ist es keine Kunst das so zu disponieren, das zumindest Takt 40 gefahren wird.

Der Fernverkehr hat sich selbst fast eingestellt in ganz Deutschland und das ganz ohne Streik (Betriebsbeginn bis 14 Uhr)
mfg Daniel
Walk
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Beitrag von Walk »

Die S8 hat aktuell sogar den 10 min takt! :lol:
uferlos
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Beitrag von uferlos »

Walk @ 15 Oct 2014, 17:07 hat geschrieben: Die S8 hat aktuell sogar den 10 min takt! :lol:
aber auch nur weil einer +10 hat :P... die Taktverstärker fallen alle komplett aus! Einige S8 wenden auch außerplanmäßig in Pasing um den Takt 20 zum Flughafen fahren zu können
mfg Daniel
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218 466-1
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Beitrag von 218 466-1 »

Boris Merath @ 14 Oct 2014, 20:08 hat geschrieben: Ah, sind wir mal wieder so weit dass die DB sich selbst bestreikt? Oder warum genau fährt man auch von 0 bis 14 Uhr fast nichts? Sollte der GDL ja nur recht sein - ganztägiger Streik, aber nur halbtags Streikgeld? Oder hab ich da was übersehen?
Man muss ohnehin mindestens 10 Stunden Beeinträchtigung dazurechnen. Ein freiwilliger 24h "Streik" ist besser, als ein 14h Streik.
Beispiel: Die beiden MET-Garnituren hat man heute in Werk gelassen, dafür können sie mogen früh planmäßig ab Berlin fahren. Hätte man sie bis 14:00 Uhr losgeschickt, würden sie morgen früh in München bzw. in Gablingen oder so stehen und von dort könnte man sie erstmal nicht sinnvoll einsetzen.
Die Nachwirkungen bis sich alles einsortieren würde, wüden morgen bis in den Nachmittag hinein dauern. Zahlreiche Leerfahrten wären nötig um überhaupt erstmal die Strecken und Bahnhöfe frei zu bekommen.
Insofern sind die etwa 10 Stunden kontrollierter Ersatzfahrplan vom Betriebsbeginn bis 14:00 Uhr heute besser, als unkontrollierte Nachwirkungen morgen von 4:00 Uhr den ganzen Tag über.
Bei kürzeren Strecken im Regionalverkehr und bei (S) hat man den regulären Fahrplan ja bis 9:00 Uhr aufrecht erhalten.

Durch den Ersatzfahrplan sollte morgen ab 4:00 Uhr der Betrieb weitgehend planmäßig aufgenommen werden können. Streikende 7:00 Uhr hätte wesentlch größere Probleme verursacht.
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Karl
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Beitrag von Karl »

Ich wiederhole mich zwar ungerne - aber zum Streik kann ich sagen, dass es mich ankotzt dass die GDL nur zeitliche Verträge aushandeln kann und dass wir das Theater jedes Jahr mit den Streiks haben werden - zu Bundesbahnzeiten haben die Bahnbediensteten ein gutes Gehalt bekommen und es gab keine Streiks - mit der Bahnreform wurde doch erst dieser Müll möglich gemacht mit der Folge dass sich die privaten Anbieter mit der DB gegenseitig konkurenz machen in Fragen der Lohnauszahlung an die Bahnangestellten und die Motivation enstprechend gering ist bei der Belegschaft.

und wenn die Deutsche Bahn AG jetzt sogar ne eigene Zeitarbeitsfirma hat oder wie die Berliner Verkehrsbetriebe ein SubUnternehmen die Berlin Transport GmbH haben darf - um Personal noch billiger zu bekommen - dann stinkt es hier mächtig gewaltig nach Scheisse !!!

und man sollte gemeinsam gegen die BAHN UND ARBEITSMARKTREFORM AUF DIE STRASSE GEHEN !!!
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218 466-1
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Beitrag von 218 466-1 »

Karl @ 15 Oct 2014, 20:47 hat geschrieben:zu Bundesbahnzeiten haben die Bahnbediensteten ein gutes Gehalt bekommen und es gab keine Streiks - mit der Bahnreform wurde doch erst dieser Müll möglich gemacht mit der Folge dass sich die privaten Anbieter mit der DB gegenseitig konkurenz machen in Fragen der Lohnauszahlung an die Bahnangestellten und die Motivation enstprechend gering ist bei der Belegschaft.
Das ist nicht das einzige, was sich durch die Bahnreform drastisch verschlechtert hat.
Auch sonst: Zustimmung!
- dann stinkt es hier mächtig gewaltig nach Scheisse !!!
Wenn das ein "WRmz" hier liest, kommt der wieder mit den Thema "Wat mir Stinkt" daher. :lol:
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146225
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Beitrag von 146225 »

Karl @ 15 Oct 2014, 20:47 hat geschrieben: Ich wiederhole mich zwar ungerne - aber zum Streik kann ich sagen, dass es mich ankotzt dass die GDL nur zeitliche Verträge aushandeln kann und dass wir das Theater jedes Jahr mit den Streiks haben werden - zu Bundesbahnzeiten haben die Bahnbediensteten ein gutes Gehalt bekommen und es gab keine Streiks - mit der Bahnreform wurde doch erst dieser Müll möglich gemacht mit der Folge dass sich die privaten Anbieter mit der DB gegenseitig konkurenz machen in Fragen der Lohnauszahlung an die Bahnangestellten und die Motivation enstprechend gering ist bei der Belegschaft.
Irrtum: Zu Staatsbahnzeiten waren der Sold nicht zwingend besser. Gerade junge Tf-Anwärter oder frisch verbeamtete Eisenbahner aus allen Sparten der Betriebsdienste haben nicht wirklich toll verdient, das hat schon einige Jahrzehnte bis in die Inspektorenränge gedauert, bis da mal Geld ankam. Was den Job lebenswert machte - und den Zusammenhalt der Eisenbahner als eine große Familie möglich - waren die Zusatzleistungen wie günstiger Wohnraum, soziale Dienste aller Art ... all das meint man heute als "zu teuer" einsparen zu können. Gut, dann muß aber halt die Kasse für diese wegfallenden Leistungen anderweitig stimmen. Das sie - und die übrigen Rahmenbedingungen gleich mit! - aus den Fugen geraten sind, erleben wir gerade live.
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Beitrag von 146225 »

JeDi @ 15 Oct 2014, 10:47 hat geschrieben: In Stuttgart gedenkt man, um allfälligen "strategischen Abstellungen" vorzubeugen, den S-Bahn-Verkehr ab 14 Uhr komplett einzustellen.
Mein Senf zum Tage in der Provinzmetropolregion: Man gedachte nicht nur - man hat die S-Bahn ab 14 Uhr eingestellt. Ganz? Ganz! Lohn dieser Qualen war, dass vom "übrigen" Regionalverkehr relativ viel unterwegs war. Mit weniger Fahrgästen und ohne verspätete S-Bahn im Weg war mein RE heute abend sogar pünktlich wie selten erlebt - Ludwigsburg +/- 0, Bietigheim -1/+0, Heilbronn -1/+0 ...

In gewissen Grenzen ist die Aktion sogar vernünftig - innerhalb des Verdichtungsraumes Stuttgart gibt es halt bei S-Bahn-Ausfall doch noch halbwegs nutzbare Alternativen für viele Verbindungen. Aber versuch mal, ohne RB/RE bzw. SPNV von Stuttgart aus nach Heilbronn, Pforzheim, Aalen, Schwäbisch Hall, Geislingen oder Horb zu kommen - das wird schon nicht unerheblich schwieriger. (Ersetze auch wahlweise gerne die genannten Städte und Gemeinden gegen kleinere "weiter draußen").

Ich habe selber spaßhalber mal einen Alternativ-Fahrplan für Kornwestheim -> Heilbronn gegen 17:00 Uhr nachmittags nur mit Linienbussen im ÖPNV erstellen lassen: Geht, Kornwestheim - VVS/LVL 413 - Ludwigsburg - VVS/RBS 444 - Freiberg (Neckar) - VVS/RBS 459 - Besigheim - VVS/RBS 574 - Kirchheim (Neckar) - HNV/RBS-Gross 646 - Auenstein - HNV/RBS 642 - Heilbronn. Null Problemo, dauert aber wegen Umsteige- und Fahrzeiten alles in allem knapp 4 Stunden... mehr was für eine Freaktour als für den Feierabend!
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Beitrag von JeDi »

Geht das nicht über Steinheim/Marbach-Beilstein schneller?
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Beitrag von 146225 »

JeDi @ 15 Oct 2014, 23:14 hat geschrieben: Geht das nicht über Steinheim/Marbach-Beilstein schneller?
Das war so der erste Versuch, was ausgeworfen wurde - ich hatte ja auch an Tammerfeld / Bietigheim / Löchgau / Zabergäu / Heilbronn gedacht. Um über Marbach eine echte schienenfreie Route zu erstellen, müsste vermutlich der 443 öfter verkehren, an die Option 433/451 denke ich jetzt mal nicht wegen fährt auch nicht öfter und ist widerlich (ohne RBS)...
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Beitrag von 218 466-1 »

Die Strategie mit dem Ersatzfahrplan ging weitgehend auf. Heute gerade mal noch neun komplett ausfallende Züge im Fernverkehr, dazu sieben Teilausfälle.
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Beitrag von JeDi »

218 466-1 @ 16 Oct 2014, 08:18 hat geschrieben: Die Strategie mit dem Ersatzfahrplan ging weitgehend auf. Heute gerade mal noch neun komplett ausfallende Züge im Fernverkehr, dazu sieben Teilausfälle.
Allerdings bei weitem nicht alles Streikbedingt...
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Beitrag von 218 466-1 »

JeDi @ 16 Oct 2014, 09:01 hat geschrieben:Allerdings bei weitem nicht alles Streikbedingt...
Umso besser. Stand 4:30 Uhr war sogar nur zwei Ausfälle, von denen einer dann doch sogar planmäßig gefahren ist. Da extern keine gescheiten Begründungen mitgeteilt werden, kann man Abweichungen nur begrenzt nachvollziehen.
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Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Eben in ZDF Volle Kanne, Streik von 02:00 Uhr bis Montag 04:00 Uhr.
JeDi
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Beitrag von JeDi »

Oder auch direkt von der GDL:
Erzwingungsstreiks bei der
Deutschen Bahn vom 17. Oktober um 15 Uhr
im Güterverkehr und vom 18. Oktober 2014
um 2 Uhr im Fern- und Regionalverkehr bis
zum 20. Oktober um 4 Uhr


Die Deutsche Bahn präsentiert sich in den
Medien als offener Gesprächspartner, der mit
der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer
(GDL) „am liebsten sofort“ sprechen möchte.
Das Problem ist aber, dass sie selbst nach
vier harten Streiks immer noch lediglich nur
darüber reden will, „wie die GDL für andere
Berufsgruppen verhandeln könnte“. GDL-
Bundesvorsitzender Claus Weselsky: „Diese
Aussage ist zwar schick verpackt, jedoch ohne
Substanz.“ Denn der GDL geht es nicht um
das Wie, sondern um das Was. Sie fordert
inhaltliche Verhandlungen für ihre Mitglieder.
Und das verweigert die DB, obwohl ihr die
Tarifvertragsentwürfe für das Zugpersonal
dazu seit Monaten vorliegen. Es geht um
Überstundenbegrenzung, bessere Schichtpläne,
fünf Prozent mehr Tabellenentgelt, überhaupt
um verbesserte Arbeitszeitregelungen.
Weselsky: „Es wird Zeit, dass die DB die
Fakten akzeptiert.“ Sie hat der GDL selbst
bescheinigt, dass sie mit 51 Prozent die
Mehrheit der 37.000 Beschäftigten in den
Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) der DB
organisiert.
Die GDL hat deshalb das Zugpersonal der
Deutschen Bahn im Güterverkehr vom Freitag,
den 17. Oktober um 15 Uhr und im
Personenverkehr vom 18. Oktober 2014 um 2
Uhr zum bundesweiten Streik aufgerufen.
Streikende ist sowohl für den Güter- als auch
für den Personenverkehr Montag, der 20.
Oktober 2014 um 4 Uhr.
Der GDL-Bundesvorsitzende fordert die DB
auf, endlich ihre Blockade auf dem Rücken
ihrer Kunden zu beenden und mit der GDL
zügig über die vorliegenden Tarifverträge für
das Zugpersonal zu verhandeln. Weselsky:
„Der Arbeitgeber weiß, dass wir bereit sind,
bei den inhaltlichen Verhandlungen auch
Zugeständnisse zu machen. Seine
Wunschträume nach Tarifeinheit wird es mit
der GDL jedoch nicht geben. “
http://www.gdl.de/Aktuell-2014/Pressemitte...lung-1413528270
ropix
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Beitrag von ropix »

Martin H. @ 17 Oct 2014, 09:28 hat geschrieben: Eben in ZDF Volle Kanne, Streik von 02:00 Uhr bis Montag 04:00 Uhr.
wow, 2 Stunden in denen sowieso nur ein Nachtzug fährt.

Defakto wäre es noch sinnvoll beide Wochentage dazuzuschreiben - Gestreikt wird den ganzen Samstag und den ganzen Sonntag.
-
NJ Transit
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Beitrag von NJ Transit »

Montag steht doch dabei? :huh:
My hovercraft is full of eels.

SWMdrölf. Jetzt noch nächer, noch hältiger, noch fitter. Bist auch du Glasfaser und P-Wagen?
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