Streiks bei der deutschen Bahn im Jahr 2010 / 2011

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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

riedfritz @ 7 Mar 2011, 20:49 hat geschrieben:


Entschuldige, ich würde gerne wissen, was für einen Hintergrund (Lebenslauf, Schulbildung, Erfahrung in der Arbeitswelt, politisch-wirtschaftliche Erfahrung usw.) Du hast, dass Du solch einen Kommentar abgibst.

Vor allem wenn Du <span style='font-size:14pt;line-height:100%'>Moral </span>ansprichst. Vergiss dieses Wort bei den Arbeitgebern, die es nicht ausdrücklich in ihrer Firmenphilosophie öffentlich gemacht haben. 
Ich habe nie behauptet das Unternehmen moralisch handeln. Ich habe sogar unmoralisches Verhalten (Preisabsprachen) angeprangert. Wobei ich kein generelles unmoralisches Verhalten unterstellen will. Weder auf Arbeitgeber-, noch auf Arbeitnehmerseite.
Die Gewerkschaften haben alle diese Rechte in jahrelangen Kämpfen erreicht. Beispiel: Alle Arbeitgeber der Autoindustrie zahlen weit über Tarif! Als Grundlage für Streiks gilt das Betriebsverfassungsgesetz und nur, wenn die Arbeitnehmerseite dagegen verstößt, wird ein Streik "unmoralisch"= ungesetzlich. Dann bietet auch ein Herr Struck keine Vermittlung an. Die GDL hat Herrn Struck bereits wegen der Erfahrungen aus der letzten Tarifverhandlung abgelehnt.
Ich habe nichts gegen Gewerkschaften, und ich finde es gut das Mitarbeiter am Profit beteiligt werden. Aber auch hier stellt sich die Frage nach individuellen Lösungen. Opel ist nicht VW. Meiner Meinung nach, wäre es für Gewerkschaften eher von Vorteil wenn die Eisenbahnlandschaft pluralistischer wäre, weil bei Streiks für die Aktionäre, und das Management, die Gefahr besteht das verärgerte Kunden abwandern. Bei der DB hat man dieses Problem nicht. Die Kunden werden i.d.R wiederkommen. Die Kunden haben oft keine Alternative.

Moralisch ist kein synonym für Gesetzlich. Recht ist nicht zwingend = Moral . Im Idealfall konvergieren sie.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

rockstar84 @ 7 Mar 2011, 16:10 hat geschrieben: Juhu, ich such mir schon mal die Busverbindung raus...
Lokführer Streik Bild.de

(ja ich weiß, eure Lieblingsquelle - aber keiner schreibt so schön theatralisch^^)
Nun ich werfe dann mal einen Artikel einer etwas hochwertigeren Zeitung mit 4 Buchtstaben ein. ZEIT Weselskys wichtigster Kampf
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Andre_HD
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Beitrag von Andre_HD »

Ich sehe die Sache relativ entspannt. Schon einmal war die Entscheidung für unbefristete Streiks gefallen und als es so richtig losgehen sollte, kam keine 12 Stunden vor Beginn die Einigung. Insofern besteht immer noch die Hoffnung, daß es auch diesmal gut geht. Denn wenn die DB die Forderungen akzeptiert und sich mit der GDL einig, würde sie nicht mehr bestreikt werden, sondern nur noch die private Konkurrenz, was der DB nur recht sein kann. Und die DB als auch die Privaten sollten sich klar sein, daß sie eigentlich rosigen Zeiten entgegen gehen. Schaut euch die Kraftstoffpreise an. Da geht es rund. Jetzt noch der ganze Mist um E10, daß treibt die Preise gleich noch einmal. Da winkt viel neues Kundenpotenzial. Da kommen genug Einnahmen, um die Forderungen der GDL zu erfüllen. Ein vertretbarer Kompromiß sollte für beide Seiten machbar sein. Heute wird man die Drohung der GDL erstmal sacken lassen, aber ich denke noch diese Woche wird es Verhandlungen gehen und bis Sonntag haben wir eine Einigung, da sonst ab Montag Stillstand angesagt ist.
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Beitrag von Martin H. »

Galaxy @ 7 Mar 2011, 19:06 hat geschrieben: Ich verstehe nicht ganz den Zusammenhang. Bombardier betreibt kein Personenbeförderungsunternehmen.
VW betreibt auch kein Busunternehmen oder eine LKW-Spedition.
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

Martin H. @ 8 Mar 2011, 12:38 hat geschrieben: VW betreibt auch kein Busunternehmen oder eine LKW-Spedition.
Und das ist auch gut so.

Mein Punkt ist das derjenige der die Schiene/Strasse etc. betreibt, selbst kein Benutzer sein sollte. Interessenkonflikte kann man sonst nie ganz ausschließen.
riedfritz
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Beitrag von riedfritz »

Martin H.
VW betreibt auch kein Busunternehmen oder eine LKW-Spedition.
Von den Löhnen und Gehältern der Arbeitnehmer in der gesamten Automobilindustrie können alle Bahnbediensteten, besonders die der Privaten, nur träumen!
Bei BMW gab es Anfang des Jahres wegen der guten Konjunktur, nach der Kurzarbeit, die von der Arbeitsagentur finanziert wurde, nochmals eine Extraprämie.

In der Autoindustrie gibt es wahrscheinlich keinen einzigen AN, ausser den Leiharbeitern, der nach Tarif bezahlt wird!

Wenn diese Unternehmen Druck auf die Eisenbahnunternehmer aufgrund unpünktlicher Lieferungen wegen der Streiks machen, dürfte sich schnell etwas bewegen.

Erst gestern habe ich in Regensburg einen Ganzzug von ARS fotografiert.
ARS ist auch so eine Gesellschaft, wo es der Betriebsrat sehr schwer hat, weil die LKW-Fahrer aus Angst vor Konsequenzen kuschen.

Die Zeit am Regensburger Hauptbahnhof war für mich sehr interessant.
Die Aufschriften auf den Loks erinnern mich an das Prinzip Geldwäsche!
z.B. LTH Transportlogistik powered by OHE, oder
PCT Altmann (ein Teil von ARS!), Railpool Flexibility for Rent.

Ich kann mir vorstellen, wie diese "Flexibility" für Arbeitnehmer aussieht!

Deshalb erschüttern mich Aussagen wie "Streik ist unmoralisch" u.ä. zutiefst!


Viele Grüße,

Fritz
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Beitrag von Iarn »

riedfritz @ 8 Mar 2011, 14:05 hat geschrieben: In der Autoindustrie gibt es wahrscheinlich keinen einzigen AN, ausser den Leiharbeitern, der nach Tarif bezahlt wird!
Das Ausrufezeichen macht die Aussage auch nicht richtiger. Korrekt ist, dass in der Autoindustrie in der Regel nicht am unteren Ende des Tarifs gezahlt wird, es gibt in der Regel Zuschläge, Boni und Sonderausschüttungen.
Aber die überwältigende Mehrheit der AN in der Autoindustrie wird nach Tarif bezahlt. Die AT (außertariflich) Grenze ist in Bayern etwa bei 85 k€/a, da kommen dann doch nicht allzuviel drüber. Selbst bei Ingenieuren ist das deutsche Durchschnittsgahlt bei ca 57k€/a, lass es in Süddeutschland und in der Automobilbranche etwas mehr sein, dann sind es im Schnitt evtl 65 k€/a.
Klar gibt es immer High-Perfomer und Führungskräfte mit AT Gehalt (>85k€) aber das ist in keiner Branche die Norm.
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Beitrag von Boris Merath »

ET 423 @ 7 Mar 2011, 16:34 hat geschrieben: Bei Fahrgästen D'Accord, aber die Unternehmen? Das möchte ich mal sehen, wenn der Flughafen München sein Kerosin mit LKWs geliefert bekommt. :lol:
Das wiederum ist nicht nötig, der Flughafen hat auch eine Pipeline zur Kerosinlieferung. Der Bahnantransport ist zum einen um flexibel auch andere Kerosinanbieter nutzen zu können, zum anderen als Redundanz, falls die Pipeline ausfällt. Der Flughafen kann sich auch komplett per Pipeline beliefern lassen.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Galaxy »

riedfritz @ 8 Mar 2011, 14:05 hat geschrieben:Martin H.


Von den Löhnen und Gehältern der Arbeitnehmer in der gesamten Automobilindustrie können alle Bahnbediensteten, besonders die der Privaten, nur träumen!
Bei BMW gab es Anfang des Jahres wegen der guten Konjunktur, nach der Kurzarbeit, die von der Arbeitsagentur finanziert wurde, nochmals eine Extraprämie.

In der Autoindustrie gibt es wahrscheinlich keinen einzigen AN, ausser den Leiharbeitern, der nach Tarif bezahlt wird! 

Wenn diese Unternehmen Druck auf die Eisenbahnunternehmer aufgrund unpünktlicher Lieferungen wegen der Streiks machen, dürfte sich schnell etwas bewegen.

Erst gestern habe ich in Regensburg einen Ganzzug von ARS fotografiert.
ARS ist auch so eine Gesellschaft, wo es der Betriebsrat sehr schwer hat, weil die LKW-Fahrer aus Angst vor Konsequenzen kuschen.  

Die Zeit am Regensburger Hauptbahnhof war für mich sehr interessant.
Die Aufschriften auf den Loks erinnern mich an das Prinzip Geldwäsche!
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Ich kann mir vorstellen, wie diese "Flexibility" für Arbeitnehmer aussieht!

Deshalb erschüttern mich Aussagen wie "Streik ist unmoralisch" u.ä. zutiefst!

Viele Grüße,

Fritz
Ich nehme an das ist an mich adressiert? Ich habe niemals behauptet das Streiks per se unmoralisch sind. Was mich stört ist die Gleichschaltung die Angestrebt wird. Nehmen wir mal an ein Mitarbeiter im Rahmen eines Tarifvertrages bei BMW beschäftigt, findet einen Fehler der das Unternehmen Millionen hätte kosten können. BMW darf sich jetzt nicht einfach finanzielle beim Mitarbeiter bedanken, denn das könnte die anderen Mitarbeiter benachteiligen. :rolleyes: . Selbst eine Flasche Champagner ist ja schon ein Grenzfall. :blink:



Die Firma Google zahlt Gehälter von der die meisten Softwareentwickler nur träumen können, von den Arbeitsbedingungen ganz zu schweigen. Alles, von der Kinderbetreuung (Hundebetreuung gibt es auch), über das Kantinenessen, bis zur Ambiente ist dort par excellence*. Sollen jetzt alle kleinen Software-Büros den gleichen Standard anbieten müssen? Natürlich macht Google das nicht weil die Firmenphilosophie so sozial ist. Es ist Notwendig um im Wettbewerb die Besten Mitarbeiter zu haben.

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Beitrag von Boris Merath »

viafierretica @ 7 Mar 2011, 22:24 hat geschrieben: Man kann es auch so formulieren: überall wird Wettbewerb und Marktwirtschaft gefordert. Warum dann nicht bei der Vertretung der Interessen der Arbeitnehmer?
Weil hier freie Marktwirtschaft in vielen Bereichen nicht funktionieren würde.
Galaxy @ 7 Mar 2011, 22:51 hat geschrieben:Ich habe sogar unmoralisches Verhalten (Preisabsprachen) angeprangert.
Das ist aber eine etwas seltsame Vorstellung von Moral...
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Bayernlover »

Andre_HD @ 8 Mar 2011, 08:53 hat geschrieben: Denn wenn die DB die Forderungen akzeptiert und sich mit der GDL einig, würde sie nicht mehr bestreikt werden, sondern nur noch die private Konkurrenz, was der DB nur recht sein kann.
Die DB hat aber explizit gesagt, dass sie nur dann unterschreibt, wenn der Abschluss mit den Privaten auch unter Dach und Fach ist. Abgesehen davon: Was haben die EVU von mehr Fahrgästen? In vielen Fällen landet das Geld zunächst beim Besteller.
Da winkt viel neues Kundenpotenzial. Da kommen genug Einnahmen, um die Forderungen der GDL zu erfüllen.
Das hat man schon so oft gedacht. Abgesehen davon dass die paar Cent Spriterhöhung prozentual bei der Jahresabrechnung fürs Auto gar nicht so krass ins Gewicht fallen, wird die Energie für die Bahn auch nicht billiger.
aber ich denke noch diese Woche wird es Verhandlungen gehen und bis Sonntag haben wir eine Einigung, da sonst ab Montag Stillstand angesagt ist.
Optimist :lol:
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Beitrag von Andre_HD »

Hallo Bayernlover,

wir reden hier nicht mehr von ein paar Cent, die man mehr für den Liter Sprit ausgeben muß. Wir haben seit Jahresbeginn glaube ich eine Steigerung von über 30 Cent zu verbuchen und es wird mehr werden. Vermutlich werden wir bei 40-50 Cent Differenz pro Liter landen. Das wird das Budget von so manchem Autofahrer überstrapazieren.

Und ja, ich bin durchaus Optimist. Selbst wenn es zum Streik kommt, wird er nur ein paar Tage dauern, denn dann werden Politik und Wirtschaft richtig Druck machen. Man wird also zeitnah wieder verhandeln müssen und wenn es durch den Streik erstmal so richtig kracht, wird man schneller zu einem Kompromiß finden. Bisher fand nur ein Kräftemessen statt.
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Beitrag von Bayernlover »

Andre_HD @ 8 Mar 2011, 20:53 hat geschrieben: Das wird das Budget von so manchem Autofahrer überstrapazieren.
Da hast Du durchaus Recht, aber die Zahl derer, die sich das Auto dann nicht mehr leisten können und/oder wollen, wird eher überschaubar bleiben. Schon heute ist das Auto bei Dauernutzung deutlich teurer als der ÖPNV.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Andre_HD @ 8 Mar 2011, 20:53 hat geschrieben:Und ja, ich bin durchaus Optimist. Selbst wenn es zum Streik kommt, wird er nur ein paar Tage dauern, denn dann werden Politik und Wirtschaft richtig Druck machen.
Ich bin auch Optimist ;) Aber mein Optimismus geht in eine andere Richtung :P
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JNK
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Beitrag von JNK »

Autobahn @ 8 Mar 2011, 21:22 hat geschrieben: Ich bin auch Optimist ;) Aber mein Optimismus geht in eine andere Richtung :P
Ich habe leider keinen Segeleschein. :( :lol:
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Beitrag von christian85 »

Was haben die EVU von mehr Fahrgästen? In vielen Fällen landet das Geld zunächst beim Besteller.
In Bayern nicht. Und beim Fernverkehr schon gar nicht.
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Beitrag von Bayernlover »

christian85 @ 8 Mar 2011, 21:42 hat geschrieben: In Bayern nicht. Und beim Fernverkehr schon gar nicht.
Deshalb schrieb ich ja "in vielen Fällen" ;)
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Beitrag von riedfritz »

Galaxy
Nehmen wir mal an ein Mitarbeiter im Rahmen eines Tarifvertrages bei BMW beschäftigt, findet einen Fehler der das Unternehmen Millionen hätte kosten können.
Das ist nicht im Tarifvertrag geregelt und dürfte zu seinen Aufgaben gehören.
Die Firma Google zahlt Gehälter von der die meisten Softwareentwickler nur träumen können
Und was hat das oben gesagte mit den Tarifverhandlungen der Lokführer zu tun? Hätte er eben was Gescheites lernen sollen? :huh: oder hat Google auch Lokomotiven?


Viele Grüße,

Fritz
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Andre_HD
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Beitrag von Andre_HD »

Bayernlover @ 8 Mar 2011, 20:59 hat geschrieben: Da hast Du durchaus Recht, aber die Zahl derer, die sich das Auto dann nicht mehr leisten können und/oder wollen, wird eher überschaubar bleiben. Schon heute ist das Auto bei Dauernutzung deutlich teurer als der ÖPNV.
Eben weil das Auto schon heute deutlich teurer ist, wird der Spielraum nach oben begrenzt sein. Die Schmerzgrenze ist bei Vielen nahezu erreicht. Jetzt wird sie überschritten und wenn dann noch Nachrichten wie "E10 schadet dem Motor, mehr Ölwechsel erforderlich, noch mehr Kosten... usw" die Runde machen, dann führt es eher dazu, daß noch mehr Autofahrer entnervt die Karre stehen lassen, denn man will ja nicht mehr nur ausschließlich für seine Mobilität arbeiten.
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Beitrag von JNK »

Laut WDR5 bestreikt die GDL laut RBB ab heute Abend 20 Uhr bis morgen 10 Uhr den Güterverkehr.

Link ergänzt: http://www.rbb-online.de/nachrichten/polit...bestreiken.html
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Beitrag von Galaxy »

riedfritz @ 9 Mar 2011, 07:10 hat geschrieben:Galaxy


Das ist nicht im Tarifvertrag geregelt und dürfte zu seinen Aufgaben gehören.
Eben weil es nicht im Tarifvertrag geregelt ist führt es zu Problemen. Eine Prämie ist ja - Im Gegensatz zum Bonus - nicht vertraglich geregelt. Wenn ein Arbeitgeber guter Arbeit honorieren will dann gibt es leider häufig Menschen die anderen die Butter auf dem Brot nicht gönnen und das Schlachtwort Gleichbehandlungsgrundsatz in den Ring werfen, den Arbeitgeber vors Arbeitsgericht schleppen um so auch an die Prämie zu kommen. So, und dann will der Richter den objektiven Nachweis haben, warum Prämien gezahlt werden..... Ich denke wie kennen alle Menschen die etwas mehr tun als andere was nicht, oder nur mit erheblichem bürokratischen Aufwand, dokumentiert wird. Das Ergebnis ist das Prämien selten, oder mit der Gießkanne verteilt werden.

Und was hat das oben gesagte mit den Tarifverhandlungen der Lokführer zu tun? Hätte er eben was Gescheites lernen sollen? :huh: oder hat Google auch Lokomotiven?


Viele Grüße,

Fritz

Lokführer hat Google nicht, aber Piloten. Bild


Das war ein Beispiel dafür das es normal ist, das es für ein und denselben Beruf unterschiedliche Vergütungen gibt.
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Beitrag von JNK »

Streik heute ab 20 Uhr bis morgen 10 Uhr im Güterverkehr.
Streik morgen ab 04 Uhr bis 10 Uhr im Personenverkehr.

meldet der WDR gerade.
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Beitrag von rockstar84 »

JNK @ 9 Mar 2011, 14:03 hat geschrieben: Streik heute ab 20 Uhr bis morgen 10 Uhr im Güterverkehr.
Streik morgen ab 04 Uhr bis 10 Uhr im Personenverkehr.

meldet der WDR gerade.
Wie, morgen erst?

Dann hätte ich ja heute morgen doch mitm Zug fahren können statt ne halbe Ewigkeit in nem viel zu vollen Bus zu sitzen... Verdammt! :)
Die "Harlingerland" ist die längste der drei Wangerooge-Fähren und wurde 1979 von der Werft Schürenstedt in Bardenfleth gebaut. Geschwindigkeit: 11,00 kn (21 km/h) Antriebsleistung: 820 kW Vermessung: 477 BRZ Motoren: 4 Fahrgäste: 635 Personen
Das Schiff ist in Besitz der Schiffahrt und Inselbahn Wangerooge, welche eine Tochtergesellschaft von DB AutoZug ist, welche eine Tochter von DB Fernverkehr ist.
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Beitrag von Bayernlover »

Andre_HD @ 9 Mar 2011, 08:08 hat geschrieben: Eben weil das Auto schon heute deutlich teurer ist, wird der Spielraum nach oben begrenzt sein. Die Schmerzgrenze ist bei Vielen nahezu erreicht. Jetzt wird sie überschritten und wenn dann noch Nachrichten wie "E10 schadet dem Motor, mehr Ölwechsel erforderlich, noch mehr Kosten... usw" die Runde machen, dann führt es eher dazu, daß noch mehr Autofahrer entnervt die Karre stehen lassen, denn man will ja nicht mehr nur ausschließlich für seine Mobilität arbeiten.
Rechnen wir doch mal (ich weiß, ist eher TravellerMunich's Job):

Ein Arbeitnehmer, der im Jahr 15.000km fährt, hat jetzt also einen VW Golf (habe jetzt eine beliebige Tabelle aus dem Internet hergenommen, siehe hier.)
Der Golf kostet also bei 15.000km Laufleistung 441€/Monat, inklusive allem. Für den Diesel werden 104€ veranschlagt, bei einem Preis von 1,19€ sind das also 87,4l. Kostet der Diesel nun 1,42€ (im Moment realistisch), haben wir einen Dieselpreis im Monat von 124€. Dann kostet das Auto jetzt also nicht mehr 441€/Monat, sondern sagenhafte 461€. Das ist eine Steigerung von ca. 5%. Das werden manche Tickets für den ÖPNV auch fast teurer. Stehen also um die 70€ Monatsticket (+diverse Urlaubsfahrten und andere Erledigungen) dem Auto mit 461€ entgegen. Die Steigerung macht das Kraut wirklich nicht fett.
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Beitrag von rockstar84 »

Bayernlover @ 9 Mar 2011, 14:48 hat geschrieben: Stehen also um die 70€ Monatsticket (+diverse Urlaubsfahrten und andere Erledigungen) dem Auto mit 461€ entgegen. Die Steigerung macht das Kraut wirklich nicht fett.
Selbst bei kürzeren Pendler-Strecken (die 15tkm die du veranschlagst sind ja schon ordentlich viel) lohnt sich der ÖPNV meist.
In meinem Fall zum Beispiel: Ich zahle 101 Euro pro Monat für meine Fahrkarte im Abo. Damit kann ich sogar aufgrund der Preisstufe nicht nur bis zur Arbeit sondern auch in die andere Richtung fahren.
Mit dem Auto bräuchte ich alleine um zur Arbeit und zurück zukommen für Sprit, Steuern, Versicherung, Verschleiß (darf man auch nicht vergessen!) um die 250 Euro pro Monat... Und damit bin ich dann noch nicht einmal privat unterwegs gewesen sondern nur zur Arbeit gefahren...

250 <-> 101 ist schon ein gewaltiger Unterschied...

Und wohlgemerkt: Die Überschlagsrechung bezieht sich auf einen alten Opel Corsa 1.2 mit 45 PS ...
Die "Harlingerland" ist die längste der drei Wangerooge-Fähren und wurde 1979 von der Werft Schürenstedt in Bardenfleth gebaut. Geschwindigkeit: 11,00 kn (21 km/h) Antriebsleistung: 820 kW Vermessung: 477 BRZ Motoren: 4 Fahrgäste: 635 Personen
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Beitrag von DumbShitAward »

Bayernlover @ 9 Mar 2011, 14:48 hat geschrieben: Rechnen wir doch mal (ich weiß, ist eher TravellerMunich's Job):
Du gehst hier aber von einem Neuwagen aus und das ist in immer mehr Fällen eben nicht so realistisch. Natürlich ist Steuer+Versicherung+Reparaturkosten+Sprit bei weitem nicht der ganze Kostenfaktor, aber ich kenne genug Leute, die sich alle zwei, drei Jahre eine Kiste für 1500€ kaufen, 500€ Reparatur reinstecken (meistens sind das allerdings Selbstschrauber) und das Ding dann sogar noch für ein paar Hundert Euro wieder losbekommen (und das Spielchen fängt von Neuem an). So haben sie dann in 25 Jahren oder mehr so viel Geld ausgegeben, wie für einen Neuwagen (welcher ja nur seltenst solche Lebensalter erreicht).

Ändert aber nichts an der Tatsache, dass du mit deiner Berechnung schon nicht falsch liegst.
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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Beitrag von Bayernlover »

rockstar84 @ 9 Mar 2011, 14:52 hat geschrieben: Selbst bei kürzeren Pendler-Strecken (die 15tkm die du veranschlagst sind ja schon ordentlich viel) lohnt sich der ÖPNV meist.
Der ÖPNV lohnt sich preislich so gut wie immer, solange man kein Auto besitzt. Das wollte ich aber auch gar nicht widerlegen.
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Beitrag von Bayernlover »

DumbShitAward @ 9 Mar 2011, 14:59 hat geschrieben: So haben sie dann in 25 Jahren oder mehr so viel Geld ausgegeben, wie für einen Neuwagen (welcher ja nur seltenst solche Lebensalter erreicht).
Wer so auf sein Auto fliegt (und dann auch noch selbst dranrumschraubt) ist möglicherweise nicht der richtige Kandidat für den ÖPNV ;)
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Bayernlover @ 9 Mar 2011, 15:24 hat geschrieben: Wer so auf sein Auto fliegt (und dann auch noch selbst dranrumschraubt) ist möglicherweise nicht der richtige Kandidat für den ÖPNV ;)
Sehe ich nicht als unvereinbar, viele Leute schrauben halt als Hobby und fahren dennoch mit der S-Bahn in die Arbeit.

Je nach Auto ist die Alltagstauglichkeit ja auch nicht das ausschlaggebende Kriterium, mein Bruder käme nicht im Traum darauf seinen Austin-Healy Sprite zur Arbeit zu fahren, dennoch hat er ihn ;)
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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DumbShitAward @ 9 Mar 2011, 15:42 hat geschrieben: Sehe ich nicht als unvereinbar, viele Leute schrauben halt als Hobby und fahren dennoch mit der S-Bahn in die Arbeit.
Oder haben einfach nur ein Auto, schrauben nicht daran rum und fahren trotzdem mit Bus und Bahn zur Arbeit ;)
Die "Harlingerland" ist die längste der drei Wangerooge-Fähren und wurde 1979 von der Werft Schürenstedt in Bardenfleth gebaut. Geschwindigkeit: 11,00 kn (21 km/h) Antriebsleistung: 820 kW Vermessung: 477 BRZ Motoren: 4 Fahrgäste: 635 Personen
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