spock5407 @ 20 Aug 2009, 18:07 hat geschrieben: Btw: Warum hat man eigentlich beim Streckenausbau bis Petershausen wieder H/V installiert statt Ks? Restriktionen duch die vorhandenen Stellwerke?
Sowas ist generell ne Einzelfallentscheidung bei jedem Stellwerk. Bei größeren Umbaumaßnahmen wird anhand des technischen Zustandes geprüft, ob ein Weiterbetrieb wirtschaftlich sinnvoll ist oder ob man in die Erhaltung zu viel Geld stecken müsste. Dabei besonders wichtig ist der Zustand der Verkabelung im inneren der Stellwerke - das ist nämlich das größte Problem bei Relaisstellwerken. Außerdem spielen noch weitere Dinge eine Rolle wie zum Beispiel der Platz im Relaisraum.
Bei Allach und Dachau ist man offenbar zu dem Ergebnis gekommen, dass ein Weiterbetrieb sinnvoll ist.
Ebenfalls eine Rolle spielt der Typ des Stellwerks. Petershausen hatte ein DrS2. DrS2 sind ein Stellwerkstyp für besonders kleine Bahnhöfe, die nach Möglichkeit nicht mehr als 8 elektrische Weichen und nicht mehr als 8 Fahrstraßen haben sollten. Eine Erweiterung auf mehr Weichen und Fahrstraßen ist zwar möglich, aber ein gewisser Aufwand. Auch sind UMbauten beim DrS2 deutlich komplizierter als bei den neueren Spurplanstellwerken.
In Petershausen komme ich auf 16 Weichen (Die in der Abstellung zähle ich nicht mit, da die nur von Rangierfahrten befahren werden und daher fürs DrS2 nicht relevant sind). Zum Zählen der Fahrstraßen bin ich jetzt zu faul
Das ist mit einem DrS2 dann nimmer wirklich vernünftig handhabbar.
In Dachau und Allach dagegen, die SpDrS60-Stellwerke haben, dürfte die Anpassung nicht so schlimm gewesen sein. Wobei es auf der Strecke noch spannend wird, welche Stellwerke ETCS überleben - ursprünglich sollten die mit ETCS nachgerüstet werden, momentan ist das aber nimmer so sicher.
Aber um endlich zu den Signalen zu kommen: Momentan gibt es (noch?) keine Relaisgruppen für Relaisstellwerke, die Ks-Signale können. Nachdem die Umrüstung auf Ks ja kein reiner Selbstzweck ist, sondern quasi nebenher im Zuge der Erneuerung von Stellwerken geschieht, ist das auch nicht so schlimm.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876