Ladenschluss

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tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Lazarus @ 13 Nov 2006, 11:50 hat geschrieben: also die Chancen sinken mit dem heutigen Tag deutlich, das sich da was tut

@ tra(u)mmann da bleibt dir jetzt wohl nur noch die Hoffnung auf die beiden neuen Länder, denn in Hessen dürften sie wohl derzeit andere Sorgen haben als den Ladenschluss
Aufschlussreich beim "Ländle" ist auch folgender Artikel:

http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page...htag=2006-10-28

Dabei gilt auch zu bedenken, dass sich Baden-Württemberg als eine Art Verbündeter von Bayern sieht. Oft wirbt man mit dem Gleichklang mit niedrigster Arbeitslosigkeit, höchster Wirtschaftskraft - alles mit Bayern zusammen.

Der Druck, schnell handeln zu müssen, weil Bayern aufs Gas drückt, ist nun ja weg. Öttinger spricht im Artikel inzwischen schon vom zweiten Quartal :angry:. Die Gegner verweisen darauf, Bayern habe sich für eine Beibehaltung der Ladenöffnungszeiten entschieden, so falsch könne dies ja dann gar nicht sein.

Auch andere Bundesländer zerreden den Ladenschluss immer mehr. angry: Heraus kommen dann saukomplizierte Lösungen wie in Sachsen-Anhalt, wo man zwar werktags freigeben möchten, den Samstag aber ausdrücklich ausnimmt und hier schon per Gesetz die Tore wie bislang um 20 Uhr senden lässt. Dafür soll in Sachsen samstags bis 22 Uhr geöffnet werden, aber dafür werktags auch nur bis 22 Uhr. Gegenseitiger Einkaufstourismus Montags bis Freitags in die eine und an Samstagen in die andere Richtung ist garantiert. Wenn es überhaupt zum Inkrafttreten noch halbwegs liberalisierter Gesetze kommt, es wird ja offenbar nur eins: diskutiert. :angry:

Mecklenburg-Vorpommern (ehemals Vorreiter für 7x24!) hat nach dem Regierungswechsel derzeit gar kein Programm zum Ladenschluss und andere Länder schwächeln auch. So gibt es in Hamburg und Bremen kaum noch Bestrebungen, rasch was zu ändern. :angry: Eventuell werden einige auch das Urteil des Bundesverfassungsgericht abwarten. Immerhin wird es, wenn die Klage überhaupt eingereicht und angenommen wird, eine Eilentscheidung geben. Vielleicht kommt dann wieder Tempo in die Umsetzung.

[edit - added]
Bischof Huber hat erwartungsgemäß die weitgehende Freigabe der Ladenöffnungszeiten in Berlin kritisiert. Die Kritik richtet sich vor allem gegen die Erhöhung der verkaufsoffenen Sonntage auf 10.

Quelle: http://www.taz.de/pt/2006/11/11/a0267.1/text.ges,1

Kommentar: Interessanterweise wirft man den Sozialdemokraten einerseits Gottlosigkeit vor (wenn sie den Ladenschluss reformieren), andererseits aber Rückständigkeit (wenn sie als Oppositionspartei gegen eine Liberalisierung sind, etwa in Bayern und Baden-Württemberg). Man kann es offenbar nur falsch machen.
:angry:
LugPaj
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Beitrag von LugPaj »

tra(u)mmann @ 13 Nov 2006, 13:06 hat geschrieben:
Kommentar: Interessanterweise wirft man den Sozialdemokraten einerseits Gottlosigkeit vor (wenn sie den Ladenschluss reformieren), andererseits aber Rückständigkeit (wenn sie als Oppositionspartei gegen eine Liberalisierung sind, etwa in Bayern und Baden-Württemberg). Man kann es offenbar nur falsch machen.[/color] :angry:
Wenn man sich derart unterschiedlich festlegt, ist dies ja klar.
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tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

LugPaj @ 13 Nov 2006, 15:02 hat geschrieben:Wenn man sich derart unterschiedlich festlegt, ist dies ja klar.
Halt, halt, es sind ja unterschiedliche SPD-Landesverbände.

Die CSU denk ja auch anders als die NRW-CDU (pro Liberalisierung), die wiederum eine andere Auffassung als die Saarland-CDU hat (contra Liberalisierung).

Wo ist da die Einheit bei den Christdemokraten?
Rathgeber
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Beitrag von Rathgeber »

tra(u)mmann @ 13 Nov 2006, 15:42 hat geschrieben: Wo ist da die Einheit bei den Christdemokraten?
Die gibt's doch bei den Sozis (vgl. Bayern und Berlin) auch nicht... Das ist auch nicht weiter tragisch.

Zu dumm nur, daß sich die Fallen der Föderalismusreform ausgerechnet beim Ladenschluß zuerst zeigen (in der Bidlungspolitik sind sie wesentlich virulenter, aber das ist ein anderes Thema)...
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Rathgeber @ 13 Nov 2006, 22:05 hat geschrieben: Die gibt's doch bei den Sozis (vgl. Bayern und Berlin) auch nicht... Das ist auch nicht weiter tragisch.
Die unterschiedlichen Vorstellungen der Sozialdemokraten war ja der Ausgangspunkt der These, erst nach Erwähnung der unterschiedlichen SPD-Positionen fragte ich ja nach der Einheit der Christdemokraten.

Tragisch ist das sicher nicht. Toll sind unterschiedliche Regelungen sicher nicht, aber auch innerorts gibt es ja kaum noch einheitliche Öffnungszeiten.
LugPaj
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Beitrag von LugPaj »

Auch mit einem Laenderflickenteppich, ich denke nicht, dass das zu schwer ist, dass die Leute das nicht verstehen sollten...

Meiner Meinung nach wird es sich eh in Zukunft auf eine Regelung einpendeln.
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Beitrag von ET 423 »

Mal was anderes: Hier wird gemäß Thema immer der Ladenschluß geprüft. Wie wäre es mal, zuerst die Öffnungszeiten der Ämter und Behörden zu erhöhen? Es kann doch net sein, daß die zumeist nur vier Tage die Woche (zwischen Mo und Fr) auf haben und dann auch fast nur am Nachmittag schließen?! Wie kann denn das sein? Von den Verkäufern im Handel wird Flexibilität bis Mitternacht und darüber hinaus erwartet, bei Polizei, Feuerwehr, Krankennotdiensten und ÖPNV wird das vorausgesetzt. Ja, wie stehts denn mit den Behörden??
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

ET 423 @ 14 Nov 2006, 00:15 hat geschrieben: Mal was anderes: Hier wird gemäß Thema immer der Ladenschluß geprüft. Wie wäre es mal, zuerst die Öffnungszeiten der Ämter und Behörden zu erhöhen? Es kann doch net sein, daß die zumeist nur vier Tage die Woche (zwischen Mo und Fr) auf haben und dann auch fast nur am Nachmittag schließen?! Wie kann denn das sein? Von den Verkäufern im Handel wird Flexibilität bis Mitternacht und darüber hinaus erwartet, bei Polizei, Feuerwehr, Krankennotdiensten und ÖPNV wird das vorausgesetzt. Ja, wie stehts denn mit den Behörden??
Auch die Behörden sollten länger aufhaben. Immerhin wurde der Service die letzten Jahrzehnte laufend verbessert.

Ich erinnere mich noch mit Schaudern daran, wie dort die Verhältnisse in den 1970er-Jahren waren. Man glaub es kaum, dramatisch längere Wartezeiten als heute, man musste genau wissen, welcher Schalter zuständig ist, es gab saukomplizierte Formulare. Bürgerbüros ohne Beamte hinter Glas waren noch ein Fremdwort.

Zu einer weiteren Verbesserung könnte man die Öffnungsgzeiten erhöhen. Ein zweiter Tag, an dem nachmittags oder abends geöffnet wird, hielte ich für angebracht, Es muss ja keine Öffnung rund um die Uhr sein. ;)

Dennoch, mein Lob - bei den Behörden hat sich vieles verbessert. Reinhard Meys "Antrag auf Erteilung eines Antragsformulars zur Bestätigung der Nichtigkeit des Durchschriftexemplars, dessen Gültigkeitsvermerk von der Bezugsbehörde stammt, zum Behelf der Vorlage beim zuständigen Erteilungsamt" ist Geschichte, glücklicherweise.
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Beitrag von ET 423 »

Ein zweiter Tag, an dem nachmittags oder abends geöffnet wird, hielte ich für angebracht
Soll das ein Witz sein? Wer kann es sich sonst leisten, einfach mal an paar Nachmittagen und Abenden zu schließen? Ja richtig, die Behörden! Und wer kann es sich leisten, vielleicht darüber nachzudenken, mal an nem weiteren Nachmittag oder Abend zu öffnen? Richtig, die Behörden! Die sollten auch mal gemäß der Ladenschlußzeiten öffnen. Dann gäbe es keine Schikanen mehr wie "Mo von 8 bis 18 Uhr offen, Di von 8 bis 12, Mi gar nicht, Do von 8 bis 12, Freitag gar nicht". :angry:
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

ET 423 @ 14 Nov 2006, 00:58 hat geschrieben: Soll das ein Witz sein? Wer kann es sich sonst leisten, einfach mal an paar Nachmittagen und Abenden zu schließen? Ja richtig, die Behörden! Und wer kann es sich leisten, vielleicht darüber nachzudenken, mal an nem weiteren Nachmittag oder Abend zu öffnen? Richtig, die Behörden! Die sollten auch mal gemäß der Ladenschlußzeiten öffnen. Dann gäbe es keine Schikanen mehr wie "Mo von 8 bis 18 Uhr offen, Di von 8 bis 12, Mi gar nicht, Do von 8 bis 12, Freitag gar nicht". :angry:
Die Behörden braucht man ja nicht jeden Tag. Viele Dinge lassen sich inzwischen ja auch per Internet regeln. Daher kann ich damit leben. Für Schichtarbeiter ist es sicher nicht so dolle...

Gegen weiter reichende Öffnungszeiten hätte ich natürlich nichts.

Ich habe aber irgendwie den Eindruck, dass jetzt meine radikale-militante Haltung zum Ladenschluss jetzt mir um die Ohren gehauen wird, um mir mal eine inkonsequente Aussage abzuluchsen. Ist nicht böse gemeint, aber irgendwie sehe ich hier zumindest eine leicht ironische Anspielung, die, wenn sie vorhanden ist, aber absolut o.k. ist. ;)
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Beitrag von ET 423 »

tra(u)mmann @ 14 Nov 2006, 01:05 hat geschrieben:Die Behörden braucht man ja nicht jeden Tag. Viele Dinge lassen sich inzwischen ja auch per Internet regeln. Daher kann ich damit leben. Für Schichtarbeiter ist es sicher nicht so dolle...
Das, was du da eben geschrieben hast, läßt sich auch bequem auf die Geschäfte ummünzen. Wer braucht schon täglichen Einkauf? Man kann sein Leben ja auch so regeln, daß man gemäß den Öffnungszeiten dort erscheint. :)

tra(u)mmann @ 14 Nov 2006, 01:05 hat geschrieben:Gegen weiter reichende Öffnungszeiten hätte ich natürlich nichts.
Und ich nichts gegen weiter reichende Öffnungszeiten der Behörden.
tra(u)mmann @ 14 Nov 2006, 01:05 hat geschrieben: Ich habe aber irgendwie den Eindruck, dass jetzt meine radikale-militante Haltung zum Ladenschluss jetzt mir um die Ohren gehauen wird, um mir mal eine inkonsequente Aussage abzuluchsen. Ist nicht böse gemeint, aber irgendwie sehe ich hier zumindest eine leicht ironische Anspielung, die, wenn sie vorhanden ist, aber absolut o.k. ist. ;)
Nein Tra(u)mmann, das möchte ich nicht. Ich möchte nur aufzeigen, daß es andere Geschäftsbereiche noch viel eher nötig hätten, länger zu öffnen. :)
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Beitrag von tra(u)mmann »

ET 423 @ 14 Nov 2006, 01:18 hat geschrieben:Das, was du da eben geschrieben hast, läßt sich auch bequem auf die Geschäfte ummünzen. Wer braucht schon täglichen Einkauf? Man kann sein Leben ja auch so regeln, daß man gemäß den Öffnungszeiten dort erscheint. :)
Womit meine Forderung nach liberaleren Öffnungszeiten abgeschwächt wird (auch wenn's dieses Mal eher ironisch gemeint ist).
Ich antworte dennoch mal ernst, denn ganz so falsch ist es ja nicht: Sicher kann man und muss sich die Zeit einteilen. Manchmal eher schlecht als recht. Angenehmer wären längere Öffnungszeiten aber schon.
ET 423 @ 14 Nov 2006, 01:18 hat geschrieben:Und ich nichts gegen weiter reichende Öffnungszeiten der Behörden.
Ich meinte ebenfalls die Öffnungszeiten der Behörden.
ET 423 @ 14 Nov 2006, 01:18 hat geschrieben:Nein Tra(u)mmann, das möchte ich nicht. Ich möchte nur aufzeigen, daß es andere Geschäftsbereiche noch viel eher nötig hätten, länger zu öffnen. :)
Gut, war ja auch nur eine Vermutung. Selbst wenn es so gewesen wäre, wäre es o.k. und in gewisser Weise berehctigt gewesen.

Mir ist durchaus klar, dass das Ladenschlussgesetz nicht das Wichtigste im Leben ist und dass eine Liberalisierung keine Wunder bewirkt. Dennoch ärgere ich mich halt, dass sich in Bayern nichts bewegt.
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Beitrag von ET 423 »

tra(u)mmann @ 14 Nov 2006, 01:27 hat geschrieben:Ich antworte dennoch mal ernst, denn ganz so falsch ist es ja nicht: Sicher kann man und muss sich die Zeit einteilen. Manchmal eher schlecht als recht. Angenehmer wären längere Öffnungszeiten aber schon.
Genau so siehts aus. Man muß sich die Zeit halt einteilen :). Und wenn man es total verplant, vor 20Uhr wichtige Dinge einzukaufen, dann hat man halt Pech oder zahlt den Tankenpreis. Ich weiß, jetzt sagst du wieder "all das müßte nicht sein, hätte man den erweiterten Ladenschluß". Damit hast du Recht.
tra(u)mmann @ 14 Nov 2006, 01:27 hat geschrieben: Ich meinte ebenfalls die Öffnungszeiten der Behörden.
Dann sind wir uns da ja einig, daß die tollen Behörden total althergebrachte Öffnungszeiten haben?
tra(u)mmann @ 14 Nov 2006, 01:27 hat geschrieben: Mir ist durchaus klar, dass das Ladenschlussgesetz nicht das Wichtigste im Leben ist und dass eine Liberalisierung keine Wunder bewirkt. Dennoch ärgere ich mich halt, dass sich in Bayern nichts bewegt.
Klar, das kam in den letzten mehr wie 30 Seiten mehr wie nur zu deutlich rüber! :) Und viele Mitglieder hier sehen das wohl ähnlich oder genauso wie du. Aber ich wollte mal daran erinnern, daß es andere Institutionen gibt, die "erweiterte Ladenöffnungszeiten" nötiger haben. ...
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

ET 423 @ 14 Nov 2006, 01:59 hat geschrieben: Dann sind wir uns da ja einig, daß die tollen Behörden total althergebrachte Öffnungszeiten haben?
Selbstverständlich.

Dass ich nur als Minimum einen zusätzlichen Tag gefordert habe, liegt vielleicht auch daran, dass ich Einkaufen eher als etwas sehe, das man auch mal gerne tut, was bei Behörden eher nicht der Fall ist. Dennoch, ich wiederhole mich, die Behörden sind viel besser als früher (von den Öffnungszeiten abgesehen). Mir fällt auch auf, dass nicht mehr so stark auf die Behörden geschimpft wird. Ein Herumschicken von Pontius zu Pilatus ist mir bei den Behörden die letzten Jahre auch nicht mehr passiert.
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Beitrag von ET 423 »

tra(u)mmann @ 14 Nov 2006, 01:05 hat geschrieben:Die Behörden braucht man ja nicht jeden Tag. Viele Dinge lassen sich inzwischen ja auch per Internet regeln. Daher kann ich damit leben. Für Schichtarbeiter ist es sicher nicht so dolle...
Der letzte Satz trifft es - für Schichtarbeiter nicht so dolle! Und warum braucht man die Behörden nicht jeden Tag? Das Gleiche kann man für den Laden sagen. Ich brauche den auch nicht jeden Tag, sondern kann mich an die Öffnungszeiten des Ladens und der Behörde angleichen. Und viele Einkäufe kann ich auch per Internet regeln.
tra(u)mmann @ 14 Nov 2006, 02:09 hat geschrieben:Dass ich nur als Minimum einen zusätzlichen Tag gefordert habe, liegt vielleicht auch daran, dass ich Einkaufen eher als etwas sehe, das man auch mal gerne tut
Biste dir da sicher? :blink: Also ich hasse einkaufen.... ;)
tra(u)mmann @ 14 Nov 2006, 02:09 hat geschrieben:Dennoch, ich wiederhole mich, die Behörden sind viel besser als früher (von den Öffnungszeiten abgesehen). Mir fällt auch auf, dass nicht mehr so stark auf die Behörden geschimpft wird. Ein Herumschicken von Pontius zu Pilatus ist mir bei den Behörden die letzten Jahre auch nicht mehr passiert.
Da hast du sicher Recht - aber komm denen mal mit etwas Komplizierterem und du hast die Pontius vs. Pilatus-Sache wieder: "Oh tut mir leid, gehen Sie doch bitte zum XYZ". Schalter "XYZ sagt dir: Hätten Sie das doch gleich gesagt (nach 15min), dafür bin ich nicht zuständig, da müssen Sie zu ABC!" Gut, gehste zu ABC. ABC sagt dir, daß die das net machen können und du deshalb bitte zum Schalter AF gehen sollst. Schalter AF hat an diesem Tag nur dummerweise (Samstag) geschlossen und dir wird der Schalter GH empfohlen. Du gehst zu Schalter GH und was siehst du? Genau, ca. 20 Leute, die das gleiche Martyrium hinter sich hatten und warten - danke Deutschland... :D
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tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

ET 423 @ 14 Nov 2006, 02:24 hat geschrieben:Der letzte Satz trifft es - für Schichtarbeiter nicht so dolle! Und warum braucht man die Behörden nicht jeden Tag? Das Gleiche kann man für den Laden sagen. Ich brauche den auch nicht jeden Tag, sondern kann mich an die Öffnungszeiten des Ladens und der Behörde angleichen.
Ja, die Behörde ist ja in gewisser Weise auch ein Laden. Früher habe ich "Saftladen" dazu gesagt. :D Aber, mal im Ernst, in einer Großstadt könnte man schon zumindest im KVR beim Thema Service auch die Öffnungszeiten miteinbeziehen. Die Behörden sollten sich nach den Leuten richten, nicht umgekehrt. Zumindest nicht einseitig umgekehrt.
Neben Behörden fallen mir auch die Ärzte ein. Hat man mal ein größeres Wehwehchen, dann ist es natürlich Freitag, 16:45 (man hat also noch exakt 15 Minuten Zeit, bis sich die Praxistüre für lange Zeit schließt und überlegt, rein in den Mantel und los, aber alles ist so sinnlos, weil der Weg zur Praxis im besten Fall 17,5 Minuten dauert). Dann muss die Krankheit bis Montag warten oder man setzt sich qualvolle 4,15 Stunden in die Notaufnahme des nächsten Spitals. Viel Spaß! Dort hört man sich dann noch an (freilich im zermürbten Zustand), das hätte bis Montag ja auch warten können. Toll!
ET 423 @ 14 Nov 2006, 02:24 hat geschrieben:Und viele Einkäufe kann ich auch per Internet regeln.
Zum Glück. das macht es erträglicher, dass man uns in Bayern kein längeres Einkaufen erlaubt.
ET 423 @ 14 Nov 2006, 02:24 hat geschrieben:Biste dir da sicher? :blink: Also ich hasse einkaufen.... ;)
Kommt drauf an, was. Lebensmittel (Süßigkeiten ausgenommen) und Kleidung kaufe ich auch nicht gerne. Bei Zubehör zu Hobbys sieht es schon wieder anders aus, da stöbert man schon mal gerne. Ja, man kann sich auch nach den Ladenöffnungszeiten richten. Bleibt einem in Bayern ja nichts anderes übrig. Bayern bleibt 20-Uhr-Land.
ET 423 @ 14 Nov 2006, 02:24 hat geschrieben: Da hast du sicher Recht - aber komm denen mal mit etwas Komplizierterem und du hast die Pontius vs. Pilatus-Sache wieder: "Oh tut mir leid, gehen Sie doch bitte zum XYZ". Schalter "XYZ sagt dir: Hätten Sie das doch gleich gesagt (nach 15min), dafür bin ich nicht zuständig, da müssen Sie zu ABC!" Gut, gehste zu ABC. ABC sagt dir, daß die das net machen können und du deshalb bitte zum Schalter AF gehen sollst. Schalter AF hat an diesem Tag nur dummerweise (Samstag) geschlossen und dir wird der Schalter GH empfohlen. Du gehst zu Schalter GH und was siehst du? Genau, ca. 20 Leute, die das gleiche Martyrium hinter sich hatten und warten - danke Deutschland... :D
Sicher, hier gibt es für bestimmte Fälle noch massiven Verbesserungsbedarf. Ich blicke halt mal zurück in die 1970er-Jahre, das hilft mir, den jetzigen Status quo als was fast Traumhaftes anzusehen.
LugPaj
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Beitrag von LugPaj »

Also in vielen gemeinden und Kleinstaedten kann ich gut verstehen, wenn die Behoerdenoeffnungszeiten nicht so toll sind. Aber dass in Muenchen der Bedarf nicht da ist, kann man wohl echt nicht behaupten. Ich waere lieber hier fuer eine Konzentration auf 2-3 Stellen in Muenchen und dort dann laengere Oeffnungszeiten.

Ich selber kann nicht so klagen, da ich behoerdengaengen so gut wie moeglich aus dem weg gehe. Als abschreckendes beispiel kenne ich allerdings die behoerdengaenge meiner freundin, welche auslaenderin ist und keine permanente aufenhaltserlaubnis hat. Die Auslaenderbehoerde in Muenchen hat da Oeffnungszeiten von alleine schon mal:

Montag 8.00 bis 12.00 Uhr
Dienstag 8.00 bis 12.00 Uhr und 14.00 bis 18.30 Uhr
Donnerstag 8.00 bis 12.00 Uhr
Freitag 7.00 bis 12.00 Uhr

also nur an 4 Tagen und nur an einem Nachmittag ...


Um Ihre Aufenhaltsgenehmigung zu verlaengern hatte sie schon Wartezeiten von 2-3 Stunden. Als Schikane wuerde ich da auch zB das Bekommen einer Arbeitserlaubnis betrachten. Sie ist Floristin und hat in einem Laden in Muenchen gearbeitet. Dabei war das allerdings nur 30 Stunden die Woche und hatte einen freien Tag, welchen sie recht variabel legen konnte. Uebers Internet hat sie dann mitbekommen, dass es in Moosburg eine freie Stelle in einem Blumenladen gab, welche nur 1 Tag in der Woche Arbeit gab. (Welche im uebrigen auch recht lange schon nicht besetzt wurde, hatte zumindest kein Deutscher anscheinend Interesse...ansonsten haette sie auch nicht die spaetere Arbeitserlaubnis bekommen) Dazu brauchte sie allerdings einen zusaetzlichen Eintrag auf ihrer Aufenhaltserlaubnis (wo genau geschrieben steht, wo, wie lang sie arbeiten darf).
=> Ewige Wartezeiten in der Behoerde, nur um einem Beamten fuer ein paar sekunden vor gesicht zu bekommen, der ohne begruendung einem einen Ankreuzzettel (, wo er die fehlenden sachen angekreuzt hat) in die hand druckt, was alles noch fehlt.
=> Selben ewige Wartezeiten, nur um dann seinen Antrag abzugeben
=> in diesem Fall musste der Antrag von der Muenchner Stelle an die Freisinger Stelle weitergeschickt werden, welche dafuer zustendig war
=> Nach wochenlangen Warten und nichtruehren der Behoerden, nachfrage bei diesen in Muenchen, was den da los ist ( mit warten...) mit Antwort ( sie haben es weggeschickt...freising hat noch nichts zurueckgeschickt )
=> Anruf in Freising (Welche noch von nichts wissen, da die Muenchner Behoerde noch nichts hergeschickt hat....)
=> Nach ein paar Tagen wieder Anruf in Freising (inzwischen hat die Muenchner Behoerde etwas hergeschickt)
=> Nach weiteren Wochen war die Arbeitserlaubnis endlich durch.

=>Sie hat davor schon 2 Monate schwarz gearbeitet, da der Behoerdenweg so lange dauerte
=>Die Arbeitserlaubnis wurde aus irgendeinem Grund nur fuer Freitag ausgestellt, da allerdings der Laden variabel Arbeit fuer einen Tag in der Woche hatte (bei einem Grossauftrag halt...) (und sie in ihrem anderen laden variable fuer einen tag in der woche frei bekommen konnte) , hat sie trotzdem fast immer offiziel schwarz gearbeitet, da sie ja nur am freitag eine arbeitserlaubnis hatte.
=> Die meisten japanischen Kollegen in Blumenlaeden (wo es erstaunlicherweise in Dtld nicht so wenige gibt) arbeiten meines Wissens schwarz. Und das auch vor allem, da die Behoerdengaenge zu kompliziert und zeitraubend sind.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

das kann ich nur bestättigen, einem Kumpel (auch Ausländer) von mir is es ganz ähnlich ergangen, die deutschen Behörden sind sind nur dann ganz schnell, nämlich dann, wenn sie Kohle von einem haben wollen, das geht dann komischerweise innerhalb von Tagen
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Das Berliner Kulturkaufhaus will zukünftig freitags die ganze Nacht öffnen.

Pikanterweise will das Kaufhaus bereits einige Tage vor Inkrafttreten des neuen Ladenöffnungsgesetzes von der neuen Regelung Gebrauch machen.

Eine Sondergenehmigung wurde nicht beantragt. Eine formale Rechtsgrundlage für die Öffnung scheint daher zu fehlen.

Das neue Berliner Ladenöffnungsgesetz soll zwischen dem 23. und 25. November inkrafttreten. Es erlaubt montags bis samstags eine Öffnung der Läden rund um die Uhr. Für Sonntage gibt es auch vergleichsweise liberale Regelungen.

http://www.morgenpost.de/desk/1111049.html
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Beitrag von Paul »

tra(u)mmann @ 12 Nov 2006, 10:55 hat geschrieben: Was bringt eine Liberalisierung dem "kleinen Mann"? Ich behaupte: viel. Die erwähnte letzte Liberalisierung 1996 brachte mir mehr Lebensqualität. Die meisten hier im EF sind sehr jung und können sich eventuell gar nicht vorstellen, was es bedeutet, bis 18:30 seine Einkäufe erledigt zu haben.
das ist halt die durch Dauerwerbung eingeimpfte Lebenshaltung.
Lebensqualität = Möglichkeit einkaufen zu gehen :lol:

Paul
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Paul @ 15 Nov 2006, 07:04 hat geschrieben:das ist halt die durch Dauerwerbung eingeimpfte Lebenshaltung.
Lebensqualität = Möglichkeit einkaufen zu gehen
Eingekauft habe ich bereits in der frühen Jugend schon gerne (zumindest bestimmte Dinge, heute ist es ähnlich), zu Zeiten, in denen es noch vergleichsweise wenig Werbung gab. Fernsehen geschaut wurde nur am Wochenende, da gab es im TV überhaupt keine Werbung. Privatfernsehen und Sponsoring waren in den frühen Siebzigern noch weit weg. Selbst die Beilagen in den Zeitungen waren eine Ausnahme. Heute nimmt man eine Zeitschrift und eine Zeitung und schüttelt erst mal die Werbeflyer heraus, gleich Richtung Altpapier.

Meine Lebenshaltung wurde mir also sicher nicht durch Werbung eingeimpft, das ging schon einmal technisch nicht.

Außerdem sehe ich keine hohe Lebensqualität, wenn Leute um kurz vor 20 Uhr in aller Hektik noch einkaufen gehen müssen. Hier wären Öffnungszeiten wünschenswert, die es einem erlauben, hier noch in Ruhe einzukaufen.
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Beitrag von frizzos »

Paul @ 15 Nov 2006, 07:04 hat geschrieben:Lebensqualität = Möglichkeit einkaufen zu gehen  :lol:
Ja und nicht einkaufen zu RENNEN
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Nach jahrzehntelangen Diskussionen ist es nun so weit. Ab Freitag dieser Woche hat Berlin ein liberales Ladenöffnungsgesetz, das montags bis samstags eine unbeschränkte Öffnung erlaubt und auch eine vergleichsweise liberale Sonntagsöffnung bietet.

Da das Gesetz am Donnerstag veröffentlicht wird und damit am nächsten Tag gültig wird, darf Dussmann am Freitag länger öffnen (siehe Bericht einige Beiträge weiter oben), ohne irgendwelche Gesetze zu brechen.

Quelle: http://www.stuttgarter-nachrichten.de/stn/...ail.php/1293290
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Beitrag von ET 423 »

Na das is doch schön. :) ;)
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

ET 423 @ 15 Nov 2006, 14:37 hat geschrieben:Na das is doch schön. :) ;)
Für unsere Berliner Mitglieder ja. :)

Zu diesen gehöre ich aber nicht. :(

Ich will auch länger einkaufen, ohne auszuwandern! :angry:

[edit - added] Die Erweiterung der Öffnungszeiten verläuft auch in Berlin eher schleppend. Nur wenige Einkaufszentren werden täglich länger öffnen. Die meisten beschränken sich auf Donnerstag bis Samstag oder Freitag bis Samstag. Wiederum andere bleiben erst einmal bei 20 Uhr. Ich glaube, das wird noch ausgedehnt. Die Gesetzgebung war ja so schnell, dass sich die Geschäfte kaum darauf einstellen konnten Wichtig ist, dass es den Händlern nun selbst überlassen bleibt.
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Beitrag von LugPaj »

@traummann, in Berlin wurden viele Kaufhaeuser sicherlich auch ueberrumpelt, dass das nun doch so schnell geklappt hat. So flexibel sind die dann bei den Schichtdiensten sicherlich auch nicht.

Dussmann das KulturKaufhaus will nun, montags bis sonnabends von 10.00 Uhr bis 24.00 Uhr aufmachen, Freitagnacht durchgehend und an den Adventssonntagen von 13.00 Uhr bis 20.00 Uhr, beginnend mit diesen Freitag anscheinend.
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tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Ein schöner Artikel zum Thema Ladenschluss in Bayern:

http://www.wochenanzeiger.de/article/64011.html

In dem Artikel wird erwähnt, dass die FDP-Stadträtin Gabriele Neff nicht damit rechnet, dass sich die CSU in absehbarer Zeit doch für eine Liberalisierung des Ladenschlusses entscheidet.

Erwähnt wird auch, dass sich in Metropolen (kriege ich jetzt Ärger mit der METRO :D) wie München längere Ladenöffnungszeiten lohnen würden. Wenn nicht dort, wo dann?
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Beitrag von MVG-Wauwi »

tra(u)mmann @ 16 Nov 2006, 14:45 hat geschrieben:Erwähnt wird auch, dass sich in Metropolen (kriege ich jetzt Ärger mit der METRO :D) [...]
.... ja, aber nur mit der Tochtergesellschaft METRO Polski ltd. :D
Gruß vom Wauwi
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

MVG-Wauwi @ 16 Nov 2006, 14:49 hat geschrieben:.... ja, aber nur mit der Tochtergesellschaft METRO Polski ltd.  :D
O.k., ich informiere vorsorglich meinen Anwalt :D

Interessant ist übrigens bei dem Artikel im Wochenanzeiger ein Link ganz unten mit dem Titel

"Einkaufen in München, Ladenöffnungszeiten bis 22 Uhr in München".

Wer jetzt an einen Protest denkt, einen Aufruf an die Politik, dies zu ermöglichen, wird eines Besseren belehrt.

Stattdessen erfährt man groß, dass das pep und OEZ bis 22 Uhr geöffnet haben - zur WM dieses Jahres im Juni! :angry:

http://www.bis22uhr.de/aktionen.html und
http://www.bis22uhr.de/index.html

Diei Wochenanzeiger-Seite und die Website www.bis22uhr.de könnte man mal aktualisieren oder Letztere am besten abschalten :angry:
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Typisch Wochenblatt :ph34r:
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